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ENTZÜNDLICH-EITRIGE ERKRANKUNGEN DER HAUT ENTZÜNDLICH-EITRIGE ...

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KASUISTIK<br />

4a<br />

4c<br />

4e<br />

4b<br />

Kasuistik 4: 3jähriger<br />

Patient, tiefdermale<br />

Verbrennung von 70% der<br />

Körperoberfläche.<br />

Abb. 4a<br />

Zustand am 15. Tag nach<br />

der Verbrennung, Brustbereich.<br />

Abb. 4b<br />

Zustand des Gesäßes und<br />

des Rückens.<br />

4d<br />

Abb. 4c<br />

Applikation von TenderWet<br />

und Silbersulfadiazin auf<br />

der restlichen Wundfläche.<br />

Abb. 4d<br />

24 Stunden später,<br />

Entfernung von TenderWet,<br />

die Wundfläche ist gut<br />

gereinigt.<br />

4f<br />

Abb. 4e<br />

Entfernung von TenderWet<br />

im Gesäßbereich; der Unterschied<br />

zwischen den Flächen<br />

mit oder ohne Tender-<br />

Wet-Behandlung ist gut<br />

sichtbar.<br />

Abb. 4f<br />

24 Stunden später, erneuter<br />

Wechsel, erkennbarer Heilungsfortschritt.<br />

nulationsgewebe besteht. Bei diesen<br />

Wunden, bei denen eine Heilung von<br />

den Rändern her erwartet wird, hat<br />

TenderWet einen sehr günstigen Effekt.<br />

Einen extremen Fall dokumentierten<br />

wir in der Zeitung „Sestra“ (Schwester),<br />

bei dem es eine umfangreiche Destruktion<br />

der Transplantate durch einen<br />

Koagulase negativen Staphylococcus<br />

gab und es nach der ersten Applikation<br />

von TenderWet zu einer Wende im<br />

klinischen Bild und zur Ausheilung der<br />

gesamten Fläche innerhalb von 48<br />

Stunden kam, jedoch mit einem Antibiotikum<br />

(Vancomycin).<br />

Bei anderen Patienten geben wir in<br />

die Ringerlösung oft auch andere Antibiotika,<br />

vor allem Framykoin oder Gentamycin.<br />

Empirisch gelingt es uns meistens,<br />

einen sehr guten klinischen Effekt<br />

zu schaffen. Wir haben aber keine<br />

Beweise, wie das Antibiotikum in die<br />

Wunde abgegeben wird.<br />

Eine andere wichtige Indikation bilden<br />

tief-dermale Brandwunden, bei<br />

denen eine sehr frühe Applikation von<br />

TenderWet ab dem ersten Tag nach<br />

der Verbrennung (3-4 mal täglich ge-<br />

wechselt), eine ziemlich große Reduktion<br />

der Sekretion und einen schnellen<br />

Übergang in die Phase der Epithelisierung<br />

mit sich bringt.<br />

Insgesamt wurden mit Hilfe von TenderWet<br />

58 Patienten mit Verbrennungen<br />

behandelt, und seit Anfang des<br />

Jahres 1997 ist es uns möglich, nach<br />

einem einheitlichen Protokoll die einzelnen<br />

Behandlungen zu dokumentieren<br />

und eine Verlaufsbeobachtung vorzunehmen.<br />

Probleme, die es unserer Ansicht<br />

nach zu lösen gilt, sind folgende:<br />

a) Zur Behandlung von Brandwunden<br />

sollte TenderWet in größeren Abmessungen<br />

zur Verfügung stehen.<br />

b) Die Aufnahmekapazität des Superabsorbers<br />

im Saugkissen von TenderWet<br />

sollte verdoppelt werden, damit<br />

es möglich wäre, die Verbände nur einmal<br />

in 24 Stunden zu erneuern.<br />

c) Als „drug delivery system“ zeigt<br />

sich TenderWet sehr vielversprechend.<br />

Es sollten jedoch die Interaktionen z. B.<br />

der geläufigen Antibiotika mit Ringerlösung<br />

nachgewiesen werden. Ebenso<br />

wären Angaben hilfreich, in welchem<br />

Modus und Zeitrahmen andere Lösungen<br />

als die Ringerlösung an die Wunde<br />

abgegeben werden.<br />

Aufgrund unserer praktischen Erfahrung<br />

bei der Anwendung von Tender-<br />

Wet läßt sich abschließend feststellen,<br />

daß uns TenderWet als sehr geeignet<br />

zur lokalen Behandlung von Brandwunden<br />

bei den beschriebenen Indikationen<br />

erscheint. Wenn sich zudem die<br />

empirisch gewonnene Erkenntnis bestätigt,<br />

daß TenderWet in der Lage ist,<br />

neben der Ringerlösung auch andere<br />

Substanzen kontinuierlich an die Wunde<br />

abzugeben, würde dies weite Möglichkeiten<br />

in der Heilung chronischer<br />

Wunden eröffnen, so z. B. im Hinblick<br />

auf die lokale Applikation von Wachstumsfaktoren,<br />

Zytokinen, Antiseptika,<br />

Kortikoiden, Heparin usw.<br />

Für die Autoren:<br />

MUDr. Pavel Brychta<br />

Chefarzt des Verbrennungszentrums<br />

Brno – Universitätskrankenhaus Brno-<br />

Bohunice<br />

Jihlavská 20<br />

639 00 Brno<br />

28 HARTMANN WundForum 3/97

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