Entwurf für Neugestaltung - Perl
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Moro-Modellvorhaben:<br />
„Uferaufwertung und<br />
Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch“<br />
– treffpunkt moselufer<br />
Gemeinde <strong>Perl</strong> - Ortsteil Besch<br />
31.07.2013<br />
KERN PLAN<br />
GESELLSCHAFT FÜR STÄDTEBAU UND KOMMUNIKATION mbH
Ausgangssituation<br />
<strong>Perl</strong>-Besch mit seinen ca. 1.300 Einwohnern<br />
ist der zweitgrößte und einzige <strong>Perl</strong>er Ortsteil<br />
direkt an der Mosel, dessen Siedlungskörper<br />
mit historischem Ortskern unmittelbar<br />
an das Moselufer anschließt und nicht durch<br />
Verkehrstrassen verbaut ist. Dieser direkte<br />
Wasserzugang ist enormes Potenzial, das<br />
aber bislang nicht bzw. nur unzureichend in<br />
Wert gesetzt ist. Das Ufer ist eher naturbelassen<br />
und ruhig und nur wenig durch touristische<br />
Angebote erschlossen. Aufenthalts-<br />
und Verweilqualität sind steigerungsbedürftig.<br />
Durch den möglichen Bau der neuen<br />
Schengenbrücke werden der Ortsteil und die<br />
Moselaue als künftiger Ankunftspunkt vieler<br />
Gäste, Wanderer und Radfahrer zusätzlich<br />
an Attraktivität gewinnen, was bei der touristischen<br />
Erschließung eine wichtige Rolle<br />
spielt.<br />
DIE MORO-Initiative als Chance<br />
Das “Dorf an der luxemburgischen Grenze“<br />
ist einer der „Projektpartner“ der MORO-Initiative<br />
- ein Modellprojekt des Bundesministeriums<br />
<strong>für</strong> Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,<br />
das im Jahr 2009 gestartet ist.<br />
Das MORO-Modellvorhaben „Uferaufwertung<br />
und -gestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch“ hat die<br />
Erarbeitung eines strategischen Entwicklungskonzeptes<br />
zur Aufwertung und attraktiven<br />
Gestaltung des bislang wenig strukturierten<br />
Uferbereiches zum Ziel, damit sich<br />
Besch künftig mit der Visitenkarte „Treffpunkt<br />
Moselufer“ auszeichnen kann. Das<br />
Pluspunkte und Potenziale des Bescher Moselufers<br />
direkte Lage an der Mosel<br />
Die direkte Lage an der Mosel zeichnet Besch im Vergleich zu den anderen <strong>Perl</strong>er Ortsteilen aus. Als<br />
Zugangstore verbinden kleinere Ortsstraßen den alten Ortskern mit der Moselpromenade. Als Folge<br />
der intensivierungsbedürftigen Anziehungskraft der „erlebbaren“ Ortssilhouette und fehlender Beschilderung<br />
besuchen nur wenige ortsunkundige Fußgänger und Radfahrer den Bescher Ortskern.<br />
Gleiches gilt umgekehrt. Auch vom Bescher Ortskern fehlt die „Einladung“zum Moselufer.<br />
Uferpromenade<br />
Der Uferweg mit dem Pavillon als Auftakt verknüpft „Pferdemosel“, Siedlungskörper, Altarm, Kommunikationsplatz<br />
und Moselaue. Als Wegeraum übernimmt die wenig strukturierte Promenade in erster<br />
Linie Durchgangsfunktion <strong>für</strong> Wanderer und Radfahrer (Saarland-Rundwanderweg, Moselradweg),<br />
bietet nur wenige Aufenthalts- und Erlebnisbereiche und lädt Spaziergänger nur wenig zum Flanieren<br />
ein. Aufgrund fehlender Gestaltelemente und Möblierung steht die Uferpromenade nur bedingt <strong>für</strong><br />
Wasserzugang und -erleben (Treppe als einziger Zugang abgerissen). Das Verweilen von Naherholungssuchenden<br />
und Touristen setzt interessante Aufenthaltsbereiche und Erlebnisangebote voraus.<br />
Naturbelassener Auenbereich<br />
Der Auenbereich südlich der Ortslage von Besch ist ein prägender Freiraum. Erst wenig durch anthropogene<br />
Eingriffe beeinflusst, sorgt das natürliche Erscheinungsbild <strong>für</strong> Idylle und malerische Atmosphäre.<br />
Während die Allee entlang des Weges Struktur verleiht, unterbricht die Vegetation des Ufers<br />
den Blick auf die Mosel und die andere Uferseite in Teilbereichen. Heute besitzt der Altarm unter<br />
landschaftlichen und touristischen Gesichtspunkten jedoch keine besondere Anziehungskraft. Damit<br />
ergibt sich ein großes Potenzial, den Auenbereich in seiner Naturverbundenheit als Bühne der neuen<br />
Schengenbrücke künftig zu bespielen (Abstimmung Naturschutz erforderlich).<br />
MoselAltarm mit Spiel- und Aufenthaltsbereich, Kommunikationsplatz<br />
Der Moselaltarm liegt auf Höhe des südlichen Ortseingangs von Besch und ist Bindeglied zwischen<br />
Ortslage und Moselaue, als Besonderheit aber nur wenig inszeniert. Nördlich grenzt unmittelbar ein<br />
attraktiv gestalteter Spiel- und Aufenthaltsbereich („Kommunikationsplatz“) mit Sitzstufen und Sinnesbank<br />
an den Altarm an, der zum Verweilen einlädt. Gerade als wasserbezogene Aktivitätszone bietet<br />
dieser Bereich enormes Entwicklungspotenzial. Der Altarm befindet sich jedoch im Eigentum des<br />
Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier, so dass fachrechtliche Vorgaben in die Entwicklung eingestellt<br />
werden müssen.<br />
2 Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer www.kernplan.de
Moselufer soll zu einem Ort werden, wo man<br />
sich gerne trifft. Der ländliche Entwicklungsschwerpunkt<br />
soll <strong>für</strong> Abwechslungsreichtum<br />
zur urbanen Flusslandschaft sorgen. Das ist<br />
einmalige Chance, um das Profil des Moselufers<br />
reizvoll zu gestalten.<br />
Der Weg zur Entwicklungskonzeption war<br />
von der Vorgabe der Entwicklung eines „Gemeinschaftsprojektes<br />
- einer gemeinsamen<br />
Vision <strong>für</strong> das Moselufer“ vorgegeben. Das<br />
Ergebnis eines solchen Prozesses ist offen.<br />
Das vorliegende Konzept zeichnet sich durch<br />
eine intensive gemeinsame Ideenfindung<br />
von Bürgern, Akteuren der Tourismuswirtschaft,<br />
Politik und Planern aus. Die konkrete<br />
grenzüberschreitende Projektarbeit konnte<br />
aus terminlichen Gründen nicht durchgeführt<br />
werden. Insbesondere die Bescher<br />
Bürger haben aber als ortskundige Experten<br />
wichtige Impulse in der Ideenfindung gesetzt.<br />
In einem ersten Ideenworkshop wurden gemeinsam<br />
mit zentralen Akteuren als Vertreter<br />
der Bescher Bürger die Potenziale und<br />
Herausforderungen, Zielgruppen, Alleinstellungsmerkmale,<br />
und mögliche Gestaltelemente<br />
und -ideen erarbeitet. In der anschließenden<br />
Ideenwerkstatt wurde der bisherige<br />
<strong>Entwurf</strong> zusammen mit interessierten Bürgern<br />
weiter verfeinert und optimiert, indem<br />
die erarbeiteten Gestaltelemente und Nutzungsideen<br />
an passenden Standorten entlang<br />
des Moselufers positioniert wurden.<br />
Rad- und Wanderwege<br />
Im Umfeld der Mosel verlaufen zahlreiche Rad- und Wanderwege. Der in <strong>Perl</strong> beginnende Saar-Hunsrück-Steig<br />
wurde zu Deutschlands schönstem Wanderweg gewählt und gehört mit etwa 120.000<br />
Wanderern pro Jahr zu den meist frequentiertesten Fernwanderwegen Deutschlands. Der Saar-Hunsrück-Steig<br />
ist über den Saarland-Rundwanderweg und den Moselradweg an das Bescher Moselufer<br />
angebunden (Gästepotenzial). Dabei führt der Moselradweg auf 310 km Länge am Moselufer entlang<br />
von Metz bis zur Mündung in den Rhein in Koblenz und der Saarland-Rundwanderweg auf 370 km<br />
entlang der Landesgrenze durchs Saarland.<br />
Quelle: H&V Architects<br />
Schengenbrücke (in Planung)<br />
Durch die außergewöhnliche Architektur und die symbolische Wirkung spiegelt die neue Schengenbrücke<br />
das zentrale Element der grenzüberschreitenden touristischen Entwicklung der Tourismus- und<br />
Freizeitdestination <strong>Perl</strong>-Schengen wieder. Die geplante Schengenbrücke soll als Wahrzeichen dienen<br />
und die beiden Grenzgemeinden besser miteinander verknüpfen. Ausschließlich <strong>für</strong> Fußgänger und<br />
Fahrradfahrer konzipiert, wird Sicherheit und Flexibilität beim Übergang zwischen den beiden Uferbereichen<br />
geboten. Durch Anschluss des neuen Ökozentrums „Remicher Haff“ an die Moselaue zwischen<br />
den Ortslagen <strong>Perl</strong> und Besch, kann Besch durch eine stärkere Frequentierung des Uferweges<br />
von dem Bau der Schengenbrücke profitieren. Die Bescher Moselaue wird damit zu einem der wichtigsten<br />
Bereiche und kann von einem reinen Durchgangsraum zu einem Erlebnis- und Erholungsraum<br />
mit Aufenthaltsqualität und touristischen Wertschöpfungspotenzialen entwickelt zu werden. Aber dazu<br />
fehlen besondere Naturattraktionen, Freizeitangebote und ein, von der Brücke aus wahrnehmbarer<br />
„Eyecatcher“, um die Aufmerksamkeit auf das Bescher Moselufer zu lenken.<br />
Fronhof und Jugendheim<br />
Fronhof und Jugendheim sind Schlüsselimmobilien. Das zum Verkauf stehende Jugendheim, <strong>für</strong> das<br />
dringend eine Nachnutzung gefunden werden muss, ist an einer prominenten Stelle des Moselufers<br />
gelegen und kann in enger Abstimmung mit Bistum, Pfarrgemeinde und Gemeinde kurzfristig vitalisiert<br />
werden. Davon wird die Intensität des Erfolges der touristischen Entwicklung geprägt. Der hochwassersichere<br />
Pfarrgarten verleiht der Schlüsselimmobilie zusätzliche Attraktivität.<br />
Schwieriger gestaltet sich der Umgang mit dem Fronhof. Bei der heute leer stehenden Immobilie handelt<br />
es sich um eine mittelalterliche Zehntscheune mit hohem kulturhistorischen und denkmalpflegerischen<br />
Wert. Das Gebäude in einem baulich schlechten Zustand ist im Besitz einer luxemburgischen<br />
Immobilienfirma und steht <strong>für</strong> die touristische Entwicklung kurzfristig nicht zur Verfügung. Dennoch<br />
macht die Lage direkt am Moselufer den Fronhof <strong>für</strong> eine Aufwertung zu einem hochwertigen Gastronomiebetrieb<br />
mit Gästezimmern oder Ferienwohnungen attraktiv.<br />
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Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
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Herausforderungen und Restriktionen<br />
Überschwemmungsgebiet, Hochwasserschutz<br />
Der gesamte Moselauenbereich liegt in einem Vorranggebiet <strong>für</strong> Hochwasserschutz sowie zum Teil in<br />
einem Überschwemmungsgebiet. Wichtiges Gebot ist der Erhalt des Hochwasserniveaus und folglich<br />
eine hochwasserangepasste und retentionsneutrale Planung (§ 78 WHG; Vermeidung der Verkleinerung<br />
der Rückhalteräume). Die Kombination aus einer qualitativ hochwertigen städtebauliche Planung<br />
mit Hochwasserschutz ist dabei Herausforderung.<br />
Gastronomie, Infrastrukturelle ErschlieSSung<br />
Um die Verweilqualität der Besucher zu erhöhen, fehlt ein gastronomischer Anker (Kiosk, etc.) am<br />
Moselufer („Besch als einziger Ortsteil an der Mosel ohne Gastronomie“). Das Moselufer ist jedoch<br />
nicht durchgehend infrastrukturell erschlossen (Strom, etc. nicht überall vorhanden). Im Rahmen der<br />
infrastrukturellen Erschließung des Moselufers sollte dem Kosten-Nutzen-Verhältnis besondere Aufmerksamkeit<br />
gewidmet werden.<br />
Eigentumsrechtliche Belange<br />
Ein Teil der zur Entwicklung vorgesehenen Flächen stehen der Gemeinde nicht unmittelbar zur Verfügung,<br />
sondern befinden sich in Privateigentum bzw. Eigentum von Behörden wie dem Wasser- und<br />
Schifffahrtsamt (z.B. Altarm). Die Entwicklungskonzeption ist somit von der erfolgreichen Mobilisierung<br />
dieser Flächen abhängig.<br />
Hafenanlage und Gewerbegebiet<br />
Im nördlichen Siedlungsbereich von Besch, ebenfalls direkt an das Moselufer angrenzend, befindet<br />
sich das Gewerbegebiet „Bescher Wies“. Der Moseluferweg verlässt dort den Uferbereich und führt<br />
Radfahrer und Wanderer mitten durch das im Gegensatz zum Auenbereich wenig ansehnliche Gewerbegebiet<br />
und den zugehörigen Industriehafen („Brühlweg“). Die deutliche und störende Unterbrechung<br />
hemmt die Vernetzung zwischen dem Bescher Moselufer und der Pferdemosel (Naturschutzgebiet,<br />
FFH-Gebiet, Fischerhütte).<br />
BundeswasserstraSSe<br />
Die Mosel ist eine Bundeswasserstraße und damit im Eigentum des Bundes. Bundeswasserstraßen<br />
dienen dem allgemeinen Verkehr. Den Bundeswasserstraßen sind bundeseigene Ufergrundstücke zugeordnet.<br />
Planungen und Maßnahmen sind am erforderlichen Schutz (Sicherheit und Ordnung) und<br />
der notwendigen Pflege des Gewässerbettes mit seinen Ufern auszurichten und abzustimmen.<br />
4<br />
Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
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Entwicklungsstrategie<br />
Die Herausforderungen im Zusammenspiel<br />
mit den Potenzialen bilden die strategische<br />
Grundlage der Entwicklung. Doch nur mit Alleinstellungsmerkmalen<br />
(z.B. „Eyecatcher“)<br />
kann das Moselufer in Besch zu einem Anziehungspunkt<br />
werden. Die Inszenierung der<br />
Alleinstellungsmerkmale (Was unterscheidet<br />
das Bescher Moselufer von anderen?) ist<br />
Ausgangspunkt einer qualitätsvollen Uferaufwertung<br />
und -gestaltung. Alleinstellungsmerkmale<br />
sind die<br />
• direkte Anbindung zur Ortslage mit der<br />
dörflichen Mentalität,<br />
• natürliche, ländliche Promenade als Ruhepol<br />
mit wenig Tourismus,<br />
• Moselaue als Bühne der Schengenbrücke<br />
und der Altarm,<br />
Die alleinige Fokussierung auf die touristischen<br />
Potenziale und Alleinstellungsmerkmale,<br />
verleiht dem Moselufer zwar Attraktivität,<br />
doch die Angebote sollen künftig auch<br />
angenommen und genutzt werden. Hierzu<br />
ist wichtig, potenzielle Zielgruppen zu definieren.<br />
Nur so kann eine optimal abgestimmte<br />
Entwicklungskonzeption erarbeitet<br />
werden. Welche Zielgruppen sollen angesprochen<br />
werden? Ist das Moselufer in <strong>Perl</strong>-<br />
Besch überhaupt <strong>für</strong> Touristen oder nur <strong>für</strong><br />
die eigenen Bürger interessant? Mit welchem<br />
„Profil“ soll künftig vermarktet werden?<br />
Eine aufgesetzte Entwicklungskonzeption<br />
ist nicht zielführend. Nur was authentisch<br />
ist, wird auch angenommen.<br />
Zielgruppen<br />
Kriterium Zielgruppen Zentrale Faktoren<br />
Herkunft Bescher Bürger Moselufer als wohnortnahe Treff- und Naherholungsmöglichkeit, häufiger und regelmäßiger<br />
Besuch<br />
(Tages-)Touristen<br />
Erst durch Alleinstellungsmerkmale wird das Bescher Moselufer auch <strong>für</strong> Touristen<br />
interessant; die natürliche ländliche Promenade ist dabei das Kernelement<br />
Motiv Wanderer, Radfahrer,<br />
Inlineskater<br />
Qualität der Rad- und Wanderwege stehen im Mittelpunkt; Rastmöglichkeiten, Gastronomie,<br />
sonstige Aktivangebote<br />
Familien<br />
breite Angebotspalette, an der Kinder und Erwachsene (gemeinsam) Spaß und Erholung<br />
finden; von Spielplatz und anderen Aktivangeboten über Panoramatafeln bis<br />
Sinnespfade und Vitaparcours<br />
Ruhesuchende<br />
Landschaftsbild in Verbindung mit attraktiven Ruhe- und Aussichtspunkten, Gastronomieangebote,<br />
Wasserzugang, Edutainment, Ruhepole<br />
Genießer und Feinschmecker Nachfrage nach besonderen / hochwertigen Gastronomie- und Kulturangeboten in<br />
gepflegtem Umfeld und attraktivem Landschaftsbild; Ruhepole und Sinnespfade<br />
Ziele und Leitgedanken<br />
Uferaufwertung und -gestaltung <strong>Perl</strong>-Besch, Attraktivierung des<br />
Moselufers als Bescher „Visitenkarte“<br />
Entwicklung eines touristischen identitätsstiftenden Profils aus den natürlichen<br />
Potenzialen, Wiedererkennungswert und Authentizität<br />
Betonung der naturbelassenen Promenade als idyllischer Kontrast zu stark frequentiertem<br />
städtischen Moselufer in Luxemburg<br />
Inwertsetzung und Verknüpfung der Mosel mit dem Uferweg und der Ortslage,<br />
Konzentration auf das „Vorhandene“, Ergänzung mit passenden Ankerangeboten<br />
Ausweitung des grenzenlosen Moselerlebnisses (Remicher Haff, Inszenierung Brückenschlag<br />
Schengenbrücke )<br />
Pflichtthema: Zusammenspiel aus ökologischer Aufwertung und Entwicklung der<br />
Mosel, Ufergestaltung und Hochwasserschutz<br />
Denke ich an das Bescher Moselufer, denke ich an: Treffpunkt<br />
Moselufer, Wohlfühlatmosphäre, Ich-Zeit und Entschleunigung<br />
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Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
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Entwicklungskonzeption „Uferaufwertung<br />
und -Gestaltung in<br />
<strong>Perl</strong>-Besch“ - Treffpunkt<br />
Moselufer<br />
Das Bescher Moselufer wird künftig den Titel<br />
„Treffpunkt Moselufer“ tragen: Als Treffpunkt,<br />
Erlebnisraum und Ort der Naherholung,<br />
verbindet das Konzept Genuss, Entspannung<br />
und Aktivität.<br />
Das Moselufer beeindruckt in Anlehnung<br />
an die Leitidee des „Relaxten Landschaftskinos“<br />
Bescher Bürger und Gäste gleichermaßen<br />
mit den „Ankerangeboten“<br />
• Moselerlebnis Land & Wasser,<br />
• Entspanntes Genießen und<br />
• Flanieren auf der Promenade.<br />
Diese einzelnen Angebote sind dabei dem<br />
Dreiklang der charakteristischen Uferabschnitte<br />
• Uferabschnitt I: Pavillon mit Uferweg<br />
und historischem Ortskern,<br />
• Uferabschnitt II: Kommunikationsplatz<br />
mit Spielplatz und Altarm,<br />
• Uferabschnitt III: naturbelassene Moselaue,<br />
DeichStraSSe<br />
FronstraSSe<br />
SchulStraSSe<br />
Metzer StraSSe<br />
Brühlweg<br />
Eingrünung<br />
Gewerbegebiet<br />
Vitalisierung<br />
Jugendheim<br />
Moselkulinarik<br />
Flaniermeile<br />
Moselpromenade<br />
Infopoint<br />
Luxemburg<br />
Vernetzung<br />
Erlebnisraum<br />
pferdemosel<br />
Mobiler<br />
Kiosk<br />
Erlebnisgastronomie<br />
Pavillon<br />
Infopoint<br />
Jugendheim<br />
Fronhof<br />
Infopoint<br />
Hochwasser<br />
Infopoint<br />
Besch<br />
Bootsanleger<br />
Anlegestelle<br />
Kanu
zugeordnet, reagieren in ihrer Abfolge aufeinander<br />
und sorgen so gleichzeitig <strong>für</strong> Harmonie<br />
und Abwechslungsreichtum.<br />
Verbindendes Element, sowohl der Ankerangebote<br />
als auch der Uferabschnitte, ist die<br />
Moselpromenade. Von der Promenade als<br />
Flaniermeile laden Wegeverbindungen zum<br />
Ortskern und zu den Ankerangeboten ein.<br />
Durch die Betonung der Knotenpunkte und<br />
Stationen (in der Entwicklungskonzeption<br />
hervorgehoben) wird die Aufmerksamkeit<br />
der Bescher Bürger und Gäste auf das dortige<br />
„Erlebnis“ konzentriert.<br />
Die einzelnen Ankerangebote werden nachfolgend<br />
beschrieben. Best-Practice-Beispiele<br />
regen die Vorstellungskraft eines „Treffpunktes“<br />
und „Relaxten Landschaftskinos“ am<br />
Bescher Moselufer an.<br />
Die einzelnen Ankerangebote sind in der Entwicklungskonzeption<br />
nur grob verortet. Eine<br />
vertiefende Maßnahmenplanung dient der<br />
Konkretisierung.<br />
„Uferbühne“<br />
Amphitheater<br />
Mobiler<br />
Kiosk<br />
Aktivangebote<br />
Lichtkunst<br />
Lichtkunst<br />
Infopoint<br />
Schifffahrt<br />
Mosel<br />
Lichtkunst<br />
Mosel<br />
Moselstrand<br />
Wasserzugang<br />
„Moseltreppe“<br />
„Moselterrasse“<br />
N
Ankerangebote:<br />
Moselerlebnis Land & Wasser<br />
Die Aue und der Altarm mit Kommunikationsplatz<br />
ist die Bühne des Moselerlebnis.<br />
Der Auftakt bildet der Anknüpfungspunkt<br />
der neuen Schengenbrücke.<br />
Die Allee entlang der Uferpromenade fasst<br />
ausgehend vom Kommunikationsplatz den<br />
Raum bis zum Ufer und stellt die Verbindung<br />
zur Schengenbrücke her. Abzweigende Wegenetze<br />
locken die Spaziergänger zum Wasser<br />
und zum Altarm.<br />
Während der Schwerpunkt des Moselerlebnis<br />
an Land im Bereich des Altarms liegt,<br />
konzentriert sich das „Wassererleben“ auf<br />
den Uferbereich der Moselaue. In spannender<br />
Nachbarschaft ergänzen sich der Altarm<br />
mit dem Schwerpunkt „Aktivangebote und<br />
Erleben“ und die Moselaue mit dem Schwerpunkt<br />
„Entspannung und Erleben“.<br />
Kernelement dieses Bereiches ist eine begrünte<br />
Treppenanlage mit Stufen zum Wasser.<br />
Das Grün der Treppenanlage wird nördlich<br />
und südlich durch Baumgruppen fortgesetzt,<br />
die Alle und Ufervegetation ergänzen<br />
und am Moselstrand die Funktion als Schattenspender<br />
übernehmen.<br />
In Teilbereichen kann eine Bodenmodellierung<br />
erforderlich sein.<br />
„Uferbühne“ Amphitheater<br />
Regelmäßige (Kultur-)Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen, Theater, Events und Uferfeste (z.B.<br />
„Lichter- und Blumenmeer“ Mosel) im Bereich des Amphitheaters sorgen <strong>für</strong> Vitalität des Uferbereiches<br />
(evtl. Vergrößerung /Ausbau Bühnenbereich erforderlich). Ein Stromanschluss in diesem Bereich ist bereits<br />
vorhanden, der Wasseranschluss fehlt.<br />
Mobiler Kiosk<br />
Ein in den Sommermonaten geöffneter Kiosk mit einem Terrassenbereich könnte durch das Angebot<br />
kleiner Speisen, Snacks und Getränke ein gastronomisches Grundangebot bieten und Wanderer, Radfahrer,<br />
Spaziergänger und flanierende Gäste zum Verweilen an der Uferpromenade einladen. Mit einem<br />
mobilen Kiosk wird den Anforderungen des Hochwasserschutzes Rechnung getragen.<br />
Bevorzugter Standort: Bereich Pavillon, Kommunikationsplatz<br />
Aktivangebote: Slackline, Boule, Geocache, (Beach-)Volleyball, Vitaparcours<br />
Mit Aktivangeboten wie Geocaching, Volleyball, Boule, dem Balanciersport Slacklining und einer kleinen<br />
handbetriebenen Seilfähre zur Überquerung des Moselaltarms könnte ein abwechslungsreiches Spaßund<br />
Erlebnisangebot am Altarm eingerichtet werden, das wenig Platz in Anspruch nimmt und zum<br />
Zuschauen und Mitmachen einlädt. Ergänzend werden entlang des Moselufers mehrere wetterfeste<br />
Fitnessgeräte <strong>für</strong> alle Altersgruppen eingerichtet, an denen Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer trainiert<br />
werden können (zB. Balancieren auf Holzpfeilern).<br />
Bevorzugte Standorte: Amphitheater / Spielplatz, Altarm, Moselaue Richtung Schengenbrücke<br />
Naturbad, Moselstrand<br />
Die Moselaue kann zu einem hochattraktiven Aufenthalts- und Verweilbereich ausgebaut werden und<br />
als Naturbad und kleine Liegewiese (Moselstrand) den Besuchern Wassererlebnis bieten aber auch als<br />
Naherholungsbereich und Relaxgarten der Entspannung der Gäste dienen. Attraktive Ausblicke zur luxemburgischen<br />
Uferseite sensibilisieren <strong>für</strong> die Grenznähe.<br />
Bevorzugte Standorte: Moselaue zwischen Schengenbrücke und Altarm<br />
Wasserzugang „Moseltreppe und Moselterrasse“<br />
Zwar führt die Uferpromenade dicht an der Mosel vorbei, direkte Wasserzugänge, die an heißen Sommertagen<br />
zum Eintauchen der Füße ins Wasser einladen und gleichzeitig Ruhemöglichkeiten bieten,<br />
fehlen. Eine als „Eyecatcher“ gestaltete Treppenanlage bietet mit ihren Stufen, die bis zum Wasser reichen<br />
Ruhepole und Wasserzugang zugleich und lädt mit überdimensionalen Sitzstufen als Liegewiese<br />
ein. Bevorzugte Standorte: Moselaue in Richtung Schengenbrücke<br />
8<br />
Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
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Ankerangebote: Flanieren auf<br />
der Promenade, Moselzugang<br />
Der Uferweg soll als naturnahe Flaniermeile<br />
und Gegenpol zu der eher urban gestalteten<br />
luxemburgischen Uferpromenade ausgebaut<br />
werden, bei der nicht wie bisher die Durchgangsfunktion,<br />
sondern ein gemütliches Flanieren<br />
im Vordergrund steht.<br />
Flanieren durch unterschiedlich akzentuierte<br />
Freiräume sorgt dabei <strong>für</strong> Entschleunigung<br />
und eine spannende und erlebbare Abfolge<br />
der individuellen Uferabschnitte. Sowohl<br />
ausgedehntes Flanieren entlang des gesamten<br />
Ufers als auch verknüpft mit einer Ortskernrunde<br />
<strong>für</strong> kurze Spaziergänge, steigert<br />
die Verweildauer direkt an der Mosel.<br />
Die Betonung der einzelnen entlang der Promenade<br />
perlenartig aufgereihten Ankerangebote,<br />
fordert zum Mitmachen und Ausprobieren<br />
auf.<br />
Illuminationen leiten die Blicke zu Orten des<br />
Besonderen und werten die Uferabschnitte<br />
mit Lichtkunst auf.<br />
Infotafeln und Beschilderung, Panoramatafeln<br />
Eine zeitgemäße touristische Beschilderung entlang des Moselufers soll Besuchern helfen, sich schnell<br />
und einfach am Moselufer zu orientieren und unkompliziert wichtige Einrichtungen, Sehenswürdigkeiten<br />
und Ankerangebote zu finden. An besonderen Aussichtspunkten könnten Panoramatafeln installiert<br />
werden, die zeigen, welche Orte, Sehenswürdigkeiten oder Landmarken vom jeweiligen Standpunkt<br />
aus sichtbar sind. Auch ein beschilderter Baumlehr- oder Naturlehrpfad (Verknüpfung Mosel-<br />
Edutainment) wäre denkbar.<br />
Bevorzugte Standorte: Moselufer von <strong>Perl</strong> und Nennig kommend, Militärfriedhof, Jugendheim, weitere<br />
Standorte nach Bedarf<br />
Zugangstore Mosel<br />
Die Straßen und Gässchen, welche die Zuwegung von der Ortsmitte Besch zur Moseluferpromenade<br />
bilden, sind in einigen Bereichen wenig ansprechend gestaltet und teilweise<br />
nicht als Zuwegung zur Mosel erkennbar. Dabei bilden die auszubildenden „Tore“<br />
zur Mosel die Eintrittskarte, um vom Ortskern die Promenade und das Moselufer zu erreichen.<br />
Dies gelingt durch markante Freiflächengestaltung (Kunstobjekt), Beleuchtung der Eingänge,<br />
Oberflächengestaltung (Belag,Farbe), eine Torsituation (Bäume) und Beschilderung.<br />
Bevorzugte Standorte: Gartenstraße, Brühlweg, Moselstraße, Kirchstraße, Schmitzeck, Metzer Straße<br />
Wasserzugang<br />
Entlang der Uferpromenade können Rundpodeste aus Holz, Sitzsteine und Treppen zum Wasserzugang<br />
einladen. Passende Ortsinformationen können auch als Textfassung im Podestboden eingelassen<br />
und so auf Beschilderungen verzichtet werden. Dadurch wird der Besucher <strong>für</strong> besondere landschaftsästhetische<br />
und kulturhistorische Elemente sensibilisiert. Wichtig sind fixierte Elemente um<br />
nachteilige Auswirkungen auf die Wasserstraße und den Schifffahrtsverkehr zu vermeiden.<br />
Bevorzugte Standorte: entlang des gesamten Moselufers<br />
www.kernplan.de<br />
Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
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Bootsanleger, Anlegestelle Kanu<br />
Mit einer Anlegestelle <strong>für</strong> Kanus (Treppe mit Steg) und einer Kanuverleihstation können Gäste die Mosellandschaft<br />
nicht nur vom Ufer aus, sondern auch beim Paddeln sportlich aktiv erleben und erkunden.<br />
Eine Anknüpfung an Anlegestellen und Strecken moselabwärts (z.B. Saarburg) sollte geprüft werden.<br />
Bevorzugter Standort: Bereich Pavillon<br />
Mosel-Edutainment<br />
Auf innovative, interaktive und spielerische Weise vermitteln mehrere Stationen entlang des Moselufers<br />
Wissen und Informationen zu lokalen und grenzüberschreitend relevanten Themen (Grenzregion, Kondominium,<br />
Schifffahrt, Hochwasser).<br />
Bevorzugte Standorte: Verteilung der Stationen entlang des Moselufers<br />
Attraktive Wegeverbindung Pferdemosel<br />
Bei der Pferdemosel handelt es sich um einen Moselaltarm, der heute in kleinere und größere Weiher<br />
und Teiche unterteilt ist und besonders schützenswerten Pflanzen und Tieren Lebensraum bietet. In diesem<br />
eigentlich ruhigen, sehr naturbelassenen und damit landschaftlich hoch attraktiven Gebiet wird in<br />
einem Teilbereich jedoch auch Kiesabbau betrieben. Es gilt daher Naturschutz, Naturerleben, Kiesabbau<br />
mit Nachnutzung und die touristische Erschließung der Pferdemosel in Einklang zu bringen. Dazu<br />
läuft das Moro-Partnerprojekt „Integrierte Folgenutzung <strong>für</strong> das Kiesweihergebiet in <strong>Perl</strong> sowie die<br />
Pferdemosel“. Zentrales Anliegen ist die attraktive Vernetzung der Uferpromenade mit der Pferdemosel<br />
entlang des Gewerbegebietes „Bescher Wies“. Das Aufgreifen des Gedankens der Alle und deren Fortsetzung<br />
in Richtung Pferdemosel sorgen durch die qualitativ hochwertige Eingrünung <strong>für</strong> eine attraktive<br />
Wegeverbindung.<br />
Illumination, Gestaltleitfaden<br />
Lichthighlights und -effekte setzen das Moselufer mit seinen Angeboten in Szene. Ein Illuminationskonzept<br />
zeigt, wie mit der Dunkelheit als Qualität gespielt werden kann. Durch das Zusammenspiel<br />
aus Grundbeleuchtung und Lichtkunst werden das Orts- und Landschaftsbild aufgewertet und Akzente<br />
gesetzt.<br />
Lichthighlights: Kirche, Ortsname Besch an der Ufermauer, Amphitheater, Beleuchtung Weg Richtung<br />
<strong>Perl</strong>, Betonung aller Ankerangebote (siehe Plan)<br />
10<br />
Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
www.kernplan.de
Ankerangebote: Entspanntes<br />
GenieSSen<br />
Entspannung und Genuss sind eng miteinander<br />
verbunden. Sowohl eine attraktive Landschaft<br />
und bewusstes Naturerleben als auch<br />
ein gastronomischer Anziehungspunkt füllen<br />
diese Attribute mit Leben.<br />
Hot spot und Kernzone dieser Angebote ist<br />
vor allem der Bereich der Uferpromenade<br />
entlang des Siedlungskörpers. Vom Pavillons<br />
entlang des Moselufers mit dem Potenzialstandort<br />
„Jugendheim“ bis zum Kommunikationsplatz<br />
fordern Ruhepole zum Verweilen<br />
aus.<br />
Doch der Erfolg der touristischen Entwicklung<br />
und die Vitalität des Moselufers hängen<br />
von einem hochwertigen gastronomischen<br />
Angebot ab.<br />
Moselkulinarik und Gastronomie, Jugendheim<br />
Das Gastgewerbe ist zentrales Basisthema einer jeden touristischen Entwicklung. Bei mangelndem<br />
Gastronomieangebot wird Besch nicht weiter von den Besuchern des Moselufers profitieren. Die<br />
Aufenthalts- und Verweilqualitäten des Moselufers minimieren sich und es kann kein Beitrag zu touristischer<br />
Wertschöpfung und Belebung des Ortskernes geleistet werden. Erst ein ausgewogenens<br />
qualitätsvolles Gastgewerbeangebot kann wesentlich zum Wohlbefinden des Besuchers beitragen.<br />
Die Einrichtung eines attraktiven Gastronomiebetriebes mit qualitativ hochwertiger Küche und regionalen<br />
Speisen und Moselwein sowie einem Außenbereich mit Blick auf die Mosel ist daher essentiell.<br />
Das leer stehende Jugendheim bietet sich durch seine optimale Lage nahe der Uferpromenade als<br />
Standort <strong>für</strong> Gastronomieeinrichtungen an. Darüber hinaus kann dort auch die Vermarktung regionaler<br />
Produkte erfolgen. Optional wäre auch die Einrichtung einer Tagespflege mit Café / Bistro im Jugendheim<br />
denkbar. Eine barrierefreie Zugänglichkeit der Toiletten <strong>für</strong> Besucher des Moselufers sollte<br />
ermöglicht werden. Weiterer Baustein kann die Erlebnisgastronomie bilden (z.B. Open-Air-Küche im<br />
Bereich des Pavillons).<br />
Bevorzugter Standort: Jugendheim oder langfristig Fronhof, Pavillon<br />
Ruhepole und Sitzsteine<br />
Die Ausstattung des Moselufers mit Sitzgelegenheiten könnte weiter verbessert werden. Auf den<br />
Sinnesbänken können die Besucher dem Alltag entfliehen, ihren Gedanken freien Lauf lassen, neue<br />
Energie tanken und dabei die Natur genießen. Insbesondere an markanten Stellen können Ruhepole<br />
die Verweildauer der Besucher erhöhen. Des Weiteren können Steine entlang der Mosel mit lyrischen<br />
Texten zu Natur und Wasser zu ästhetischen Blicken in die Landschaft einladen. Gegenwärtig sind<br />
zwar Bänke entlang der Promenade und am Spielplatz (mit Sinnesbank) verteilt. Mit der Ergänzung<br />
durch weitere hochwertige Sitzmöbel in außergewöhnlichem Design als „Eyecatcher“ (z.B. Bankrücken<br />
als Fischgräte) und der Anordnung in Tischgruppen wird das Moselufer als Kommunikationsort<br />
und Treffpunkt belebt.<br />
Bevorzugte Standorte: Verteilung der Ruhepole und Sitzsteine entlang des Moselufers<br />
Pocket Parks und Sinnespfad<br />
Durch die Anlage von kleinen, unterschiedlich gestalteten Grünanlagen, Pocket Parks genannt, werden<br />
kleine Wohlfühloasen und landschaftsarchitektonische Abwechslung geschaffen. Ein Sinnespfad<br />
könnte dabei die einzelnen Pocket Parks verbinden. Auf diesem können Besucher und Touristen ihre<br />
Sinne schärfen und die Schönheit der Mosellandschaft wahrnehmen.<br />
Bevorzugter Standort: Moselaue in Richtung Schengenbrücke, Uferweg entlang des Siedlungskörpers<br />
www.kernplan.de<br />
Moro-Modellvorhaben: „Uferaufwertung und Ufergestaltung in <strong>Perl</strong>-Besch – Treffpunkt Moselufer<br />
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Ausblick<br />
Im Rahmen des Kommunikations- und Ideenfindungsprozesses<br />
wurde schnell deutlich, dass eine<br />
„große Lösung“ zur Gestaltung des Moselufers,<br />
welche die vorhandenen Potenziale und Gegebenheiten<br />
vor Ort verwirft bzw. zu stark modifiziert,<br />
nicht identitätsstiftend und authentisch ist.<br />
Stattdessen wird in der Entwicklungskonzeption<br />
die Inwertsetzung und Optimierung der vorhandenen<br />
Potenziale mit Erhalt des naturbelassenen<br />
Charakters und der dörflichen Mentalität unter<br />
dem Titel des „Treffpunktes Moselufer“ skizziert.<br />
Die naturbelassene Promenade mit Ankerangeboten,<br />
die sich mit ortstypischem Wiedererkennungswert<br />
auszeichnen, schafft so einen idyllischen<br />
Kontrast zum urban geprägten luxemburgischen<br />
Moselufer. Mit dem verbindenden Element<br />
der neuen Schengenbrücke wird das grenzenlose<br />
Moselerlebnis gestärkt.<br />
Das Bescher Moselufer wird zu einem lebendigen<br />
Treffpunkt und einladender Flaniermeile <strong>für</strong> Bescher<br />
Bürger und Touristen.<br />
Damit dies gelingen kann, sind noch einige Arbeitsschritte<br />
anzupacken. Zunächst müssen in<br />
Abstimmung mit den zuständigen Behörden die<br />
Überwindung der fachlichen Restriktionen und<br />
Durchführbarkeit der Gestaltungsideen geprüft<br />
werden.<br />
Im Anschluss kann eine genaue Festlegung der<br />
Umsetzungsschritte <strong>für</strong> die qualitätsvolle Uferaufwertung<br />
und -gestaltung erfolgen.<br />
Das Konzept ist zentrale Grundlage <strong>für</strong> die Akquise<br />
von Fördermitteln. Für die Umsetzung des Projektes<br />
wird eine Überführung in die Interreg-<br />
Förderung geprüft.<br />
Alle Inhalte, Fotos und Abbildungen (mit Ausnahme der<br />
Fotos und Abbildungen, die gesondert gekennzeichnet<br />
sind; <strong>für</strong> diese liegen sämtliche Rechte bei der Gemeinde<br />
<strong>Perl</strong>) sind geistiges Eigentum der Kernplan GmbH<br />
und somit urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen nur<br />
mit schriftlicher Zustimmung der Kernplan GmbH (auch<br />
auszugsweise) vervielfältigt, verbreitet, weitergegeben<br />
oder auf sonstige Art und Weise genutzt werden.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Kernplan - Gesellschaft <strong>für</strong> Städtebau und Kommunikation mbH, Geschäftsführender Gesellschafter Dipl.-Ing. Hugo Kern<br />
Kirchenstraße 12, 66557 Illingen, Tel. 0 68 25 - 4 04 10 70, Fax: 0 68 25 - 4 04 10 79 · www.kernplan.de · info@kernplan.de