Berufswahlbegletung für Eltern von A-Z, Juli 2013 - Perspektive ...
Berufswahlbegletung für Eltern von A-Z, Juli 2013 - Perspektive ...
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Berufswahlbegleitung <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>von</strong> A bis Z<br />
Dieses Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums <strong>für</strong><br />
Bildung und Forschung und aus dem Europäischen Sozialfonds der<br />
Europäischen Union gefördert.
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Stadt Neubrandenburg<br />
Der Oberbürgermeister<br />
Friedrich-Engels-Ring 53<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Inhalt:<br />
Projektteam Regionales Übergangsmanagement<br />
Stadt Neubrandenburg<br />
Tel.: 0395 555-2416 ● Fax: 0395 555-2762<br />
christine.lorenz@neubrandenburg.de<br />
anja.russ@neubrandenburg.de<br />
www.neubrandenburg.de/ruem<br />
Autorinnen:<br />
Anja Ruß<br />
Christine Lorenz<br />
Aufbau und Texte sind der <strong>Eltern</strong>broschüre des Landkreises Rostock entlehnt,<br />
welche vom Regionalen Übergangsmanagement Güstrow „A-Ha Anschluss-Halten“<br />
erstellt und veröffentlicht wurde.<br />
Druck:<br />
Steffen GmbH - Druckerei und Medienhaus in Friedland/Mecklenburg<br />
<strong>Juli</strong> <strong>2013</strong><br />
Der Europäische Sozialfonds (ESF) ist das zentrale arbeitsmarktpolitische Förderinstrument<br />
der Europäischen Union. Er leistet einen Beitrag zur Entwicklung<br />
der Beschäftigung durch Förderung der Beschäftigungsfähigkeit, des Unternehmergeistes,<br />
der Anpassungsfähigkeit sowie der Chancengleichheit und der<br />
Investition in die Humanressourcen.
3<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Einleitung ...................................................................................... 5<br />
1 Wohin nach der Schule im Landkreis Mecklenburgische<br />
Seenplatte?................................................................................ 6<br />
2 Der Berufswahlprozess <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen ............ 8<br />
3 Was wird im Bereich Berufsorientierung angeboten und wie<br />
können Sie Ihr Kind unterstützen? ............................................ 9<br />
4 Berufs- und Studienwahlbegleitung am Gymnasium .............. 14<br />
5 Studienmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern ............... 15<br />
6 Berufsorientierungsinstrumente <strong>von</strong> A bis Z ............................ 17<br />
7 Die Geschlechterdimension der Berufswahlentscheidung ...... 31<br />
8 Der Berufswahlpass................................................................. 33<br />
9 Nützliche Kontaktadressen <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong>....................................... 35<br />
10 Links und Literatur ................................................................. 37
4<br />
Liebe Mütter und Väter,<br />
sehr geehrte Leserinnen und Leser,<br />
mit der Berufswahl trifft Ihr Kind eine der wichtigsten<br />
und spannendsten Entscheidungen seines Lebens. Sie<br />
als <strong>Eltern</strong> sind dabei seine wichtigsten Ansprechpartner.<br />
Diese Broschüre enthält Tipps und Hinweise zu<br />
Ihrer Orientierung, damit Sie Ihre Tochter oder Ihren<br />
Sohn bei der Suche nach einem passenden Beruf aktiv<br />
unterstützen können.<br />
Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung ist es heute wichtiger denn<br />
je, junge Menschen mit attraktiven Angeboten hier in unserer Region zu halten.<br />
Viele der hiesigen Firmen haben dieses Potenzial erkannt und bieten vielfältige<br />
interessante und auch gut bezahlte Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.<br />
Auch die Stadt Neubrandenburg bringt sich seit Jahren aktiv in den Prozess der<br />
Berufsorientierung ein.<br />
So wurden und werden Messen, Potenzialanalysen oder Projekte initiiert und<br />
organisiert. Dazu zählen u. a. Kompetenztrainings, das „Berufsorientierungs-Radio“<br />
und der „Orientierungslauf-Zukunft Beruf“.<br />
Nutzen Sie die aufgezeigten Möglichkeiten! Informieren Sie sich, bahnen Sie<br />
Kontakte an!<br />
Es lohnt die Mühe – <strong>für</strong> Ihre Familie, <strong>für</strong> unsere Stadt, <strong>für</strong> unsere Region und<br />
selbstverständlich vor allem <strong>für</strong> die Entwicklung Ihres Kindes!<br />
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei<br />
Dr. Paul Krüger
5<br />
Einleitung<br />
Liebe <strong>Eltern</strong>,<br />
die Berufswahl Ihres Kindes ist mit vielen Fragen verbunden:<br />
• Welche Berufe passen zu meinem Kind?<br />
• Wie kann ich mein Kind in dieser schwierigen Zeit, die mit der Pupertät<br />
zeitgleich verläuft, unterstützen?<br />
• Wie komme ich mit meinem Kind am besten ins Gespräch?<br />
• Bin ich kompetent genug <strong>für</strong> die Begleitung oder brauche ich Unterstützung?<br />
Sie als <strong>Eltern</strong> sind die wichtigsten Ratgeber bei der Berufs- und Lebensplanung.<br />
Sie können dabei helfen, berufliche <strong>Perspektive</strong>n zu entwickeln, die der individuellen<br />
Persönlichkeit Ihres Kindes gerecht werden. Dazu schlüpfen Sie während<br />
des Berufswahlprozesses Ihres Kindes in verschiedene Rollen und agieren als<br />
Motivatorin und Motivator, Trösterin und Tröster, Begleiterin und Begleiter sowie<br />
als Vertrauensperson. Das ist keine leichte Aufgabe! Hinzu kommt, dass die Angebote<br />
zur Berufsorientierung mittlerweile sehr vielschichtig und z. T. unüberschaubar<br />
sind.<br />
Diese Broschüre gibt Ihnen einen Überblick über die aktuellen Angebote zur Berufsorientierung<br />
in der Schule, zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Kind bei der Berufswahl<br />
und Lebensplanung unterstützen können und stellt Ihnen wichtige Informationen<br />
zur Berufswegeplanung bereit.<br />
Wir möchten Ihnen Mut machen, sich der Thematik stärker zu widmen, denn die<br />
Ausbildungssituation hat sich zu Gunsten der jungen Menschen deutlich verbessert,<br />
gerade in unserer Region. Denn während noch vor Jahren mehrere Bewerberinnen<br />
und Bewerber auf eine Ausbildungsstelle kamen, sind es heute in vielen<br />
Branchen mehr Stellen als Bewerberinnen und Bewerber.<br />
Wir möchten Ihnen aufzeigen, dass es sich lohnt, eine <strong>Perspektive</strong> in der Region<br />
zu suchen, denn wir haben einerseits gute Ausbildungsmöglichkeiten, andererseits<br />
auch gute Studien- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die ein Verbleiben in<br />
der Region attraktiv machen.<br />
Das Team des Regionalen Übergangsmanagements Stadt Neubrandenburg
6<br />
1 Wohin nach der Schule im Landkreis Mecklenburgische<br />
Seenplatte?<br />
Wohin nach der Schu<br />
Mecklenburgische<br />
Abitur<br />
Fachgymnasium<br />
Dauer: 3 Jahre<br />
Ziel: allgemeine Hochschulreife<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft und Verwaltung<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft, Handwerk und Industrie<br />
Beamtenausbildung<br />
Dauer: 2 bis 3 Jahre<br />
Öffentlicher Dienst<br />
Fachhochschule <strong>für</strong> öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes M/V<br />
Mittlere<br />
Reife<br />
mit<br />
Berufsreife<br />
<br />
ohne<br />
Berufsreife<br />
Betriebliche<br />
Einstiegsqualifizierung<br />
IHK, HwK, Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Dauer: 6 bis 12 Monaten,<br />
beim Arbeitgeber<br />
BVB<br />
Berufsvorbereitende<br />
Bildungsmaßnahme<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Dauer: bis zu 10 Monaten<br />
beim Bildungsträger<br />
BVJ<br />
Berufsvorbereitungsjahr<br />
Dauer: 1 oder 2 Jahre<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft Handwerk und<br />
Industrie<br />
Betriebliche<br />
Berufsausbildung<br />
Dauer: 2 bis 3 1/2 Jahre<br />
Schulische<br />
Berufsausbildung<br />
Dauer: 2 bis 3 Jahre<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft und Verwaltung<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft, Handwerk und Industrie<br />
Berufliche Schule am Dietrich-Bonhoeffer-Klinikum<br />
Berufliche Schule Malchin<br />
Berufliche Schule Neustrelitz<br />
Berufliche Schule Waren<br />
weitere Informationen: www.arbeitsagentur.de, www.regional.planet-beruf.de, www.neubrande
7<br />
le im Landkreis<br />
Seenplatte?<br />
Fachoberschule<br />
Dauer: 1 Jahr<br />
Ziel: Fachhochschulreife<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft und Verwaltung<br />
Berufliche Schule <strong>für</strong> Wirtschaft, Handwerk und<br />
Industrie<br />
Studium<br />
je nach<br />
Studienberechtigung an<br />
Berufsakademie/<br />
Fachhochschulen/<br />
Hochschulen und/oder<br />
Universitäten<br />
Dauer: 3 bis 5 Jahre<br />
Regelstudienzeit<br />
Duales Studium<br />
Hochschule Neubrandenburg<br />
Abschluss der Berufsausbildung<br />
Berufstätigkeit<br />
u.a. in der Mecklenburgischen Seenplatte:<br />
Altenpfleger/-in<br />
Bäcker/-in<br />
Bankkauffrau/-mann<br />
Chemielaborant/-in<br />
Elektroniker/-in <strong>für</strong> Geräte und Systeme<br />
Flachglasmechaniker/-in<br />
Gärtner/-in<br />
Hörgeräteakustiker/-in<br />
Hotelfachfrau/-mann<br />
Industriekauffrau/-mann<br />
Industriemechaniker/-in<br />
Immobilienkaufmann/-frau<br />
IT-Systemelektroniker/-in<br />
Justizfachangestellte/-r<br />
Kauffrau/-mann <strong>für</strong> Bürokommunikation<br />
Kauffrau/-mann im Einzelhandel<br />
Kauffrau/-mann <strong>für</strong> Dialogmarketing<br />
Kauffrau/-mann im Groß-und Außenhandel<br />
Koch/Köchin<br />
Konstruktionsmechaniker/-in<br />
Maler/-in, Lackierer/-in<br />
Mechatroniker/-in<br />
Medientechnologe/-login<br />
Notarfachangestellte/-r<br />
Oberflächenbeschichter/-in<br />
Platten-, Fliesen-, Mosaik/leger/-in<br />
Sport-und Fitnesskauffrau/-mann<br />
Uhrmacher/-in<br />
Weinküfer/-in<br />
Zahntechniker/-in<br />
ggf. mit Zugangsprüfung<br />
Weiterbildung<br />
z.B. Meister/in,<br />
Fachwirt/-in,<br />
Betriebswirt/-in,<br />
Fachkauffrau/-mann<br />
Dauer: unterschiedlich<br />
www.neubrandenburg.ihk.de<br />
www.hkw-omv.de<br />
nburg.ihk.de, www.hwk-omv.de, www.durchstarten-in-mv.de<br />
Stand: Juni <strong>2013</strong>
8<br />
2 Der Berufswahlprozess <strong>von</strong> Kindern und Jugendlichen<br />
Quelle: Vgl. Leitfaden Berufsorientierung. Praxishandbuch zur qualitätszentrierten Berufs- und<br />
Studienorientierung an Schulen 2009. Verlag Bertelsmann Stiftung.
9<br />
3 Was wird im Bereich Berufsorientierung angeboten und<br />
wie können Sie Ihr Kind unterstützen?<br />
Die folgende Tabelle stellt einen typischen Ablauf der schulischen Berufsorientierung<br />
dar. Die Beispiele können jedoch <strong>von</strong> dem Angebot der Schule Ihres Kindes<br />
abweichen. Wenden Sie sich dazu an die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer oder<br />
die AWT-Lehrerin/den AWT-Lehrer.<br />
Klassenstufe<br />
5/6<br />
Angebote der Berufsorientierung<br />
Wie können Sie Ihr Kind in dieser<br />
Phase unterstützen?<br />
• Vorstellen <strong>von</strong> Berufen<br />
im Unterricht<br />
• Berufe früher und<br />
heute (Berufserkundungen<br />
und<br />
Betriebsbesichtigungen)<br />
• Interessen erkunden<br />
• Erzählen Sie Ihrem Sohn/Ihrer<br />
Tochter <strong>von</strong> Ihren Berufserfahrungen<br />
• Erzählen Sie im Unterricht Ihres<br />
Kindes <strong>von</strong> Ihrem Beruf<br />
• Laden Sie Schülerinnen und<br />
Schüler zu einem kleinen Betriebsbesuch<br />
ein<br />
• Fragen Sie zusammen mit Ihrem<br />
Sohn/Ihrer Tochter Verwandte<br />
und Bekannte nach deren<br />
Berufen<br />
• Fragen Sie Ihren Sohn/Ihre<br />
Tochter, welchen Beruf er/sie im<br />
Unterricht vorstellt<br />
• Lassen Sie Ihren Sohn/Ihre Tochter<br />
Ihr Berufsbild vorstellen<br />
• Nehmen Sie das Hobby Ihres<br />
Kindes ernst, sprechen Sie darüber,<br />
beteiligen Sie sich<br />
• Geben Sie Ihrem Kind verschiedene<br />
Haushaltsaufgaben, um<br />
sich zu erproben und Verantwortung<br />
zu übernehmen
10<br />
Klassenstufe<br />
7<br />
Angebote der Berufsorientierung<br />
Wie können Sie Ihr Kind in dieser Phase<br />
unterstützen?<br />
• Einführung Berufswahlpass<br />
• Betriebs- und<br />
Berufsfelderkundungen<br />
• Kompetenzfeststellung/Potenzialanalyse<br />
• Girls‘Day/JungsTag<br />
MV<br />
• School Factory<br />
• Gehen Sie zum <strong>Eltern</strong>abend, wo<br />
Ihnen das Berufsorientierungskonzept<br />
und der Berufswahlpass<br />
vorgestellt werden<br />
• Lassen Sie sich den Berufswahlpass<br />
zeigen<br />
• Erfragen Sie in der Klasse Ihres<br />
Kindes, ob eine Betriebserkundung<br />
auch an Ihrem Arbeitsplatz<br />
erwünscht ist<br />
• Fragen Sie Ihr Kind nach seinen<br />
Erfahrungen<br />
• Gehen Sie als Begleitperson mit zu<br />
Betriebserkundungen<br />
• Fragen Sie in <strong>Eltern</strong>gesprächen<br />
nach den Ergebnissen und Zielvereinbarungen<br />
der Kompetenzfeststellung<br />
bzw. der Potenzialanalyse<br />
• Unterstützen Sie Ihr Kind bei der<br />
Suche nach einem Schnuppertag<br />
beim Girls‘Day und beim JungsTag<br />
MV, um auch geschlechtsuntypische<br />
Berufsfelder kennenzulernen
11<br />
Klassenstufe<br />
8<br />
Angebote der Berufsorientierung<br />
Wie können Sie Ihr Kind in dieser Phase<br />
unterstützen?<br />
• Gruppenpraktikum<br />
• Berufliches Planspiel<br />
• Schülerfirma<br />
• Messe kleiner<br />
Meister<br />
• Berufsorientierungsmessen<br />
(z. B. IHK-<br />
Lehrstellenbörse,<br />
nordjob, Jobnight,<br />
parentum, HIT,<br />
Orientierungslauf<br />
Zukunft Beruf)<br />
• Berufsberaterinnen<br />
und -berater kommen<br />
in die Schule<br />
(auch in die <strong>Eltern</strong>versammlungen)<br />
• Helfen Sie Ihrem Kind bei der<br />
Praktikumssuche<br />
• Fragen Sie Ihr Kind nach seinen<br />
Erfahrungen<br />
• Fragen Sie die Klassenlehrerin/den<br />
Klassenlehrer, wie Ihr Kind das<br />
Praktikum gemeistert hat<br />
• Lassen Sie sich den Berufswahlpass<br />
zeigen<br />
• Sprechen Sie in regelmäßigen Abständen<br />
über die Berufswünsche<br />
Ihres Kindes<br />
• Gehen Sie mit Ihrem Kind zu Berufsorientierungsmessen<br />
• Informieren Sie sich über das regionale<br />
Ausbildungs- und Studienangebot<br />
• Fragen Sie in der Schule nach, ob<br />
es Schülerfirmen gibt und ermutigen<br />
Sie Ihr Kind mitzumachen<br />
• Gehen Sie mit ins Berufsinformationszentrum<br />
(BIZ) oder zur<br />
Berufsberatung<br />
• Gehen Sie zu den <strong>Eltern</strong>versammlungen
12<br />
Klassen-<br />
Stufe<br />
9/10<br />
Angebote der Berufsorientierung<br />
Wie können Sie Ihr Kind in dieser<br />
Phase unterstützen?<br />
• Betriebspraktikum<br />
• Berufsorientierungsmessen<br />
(z. B. IHK-<br />
Lehrstellenbörse,<br />
nordjob, Jobnight,<br />
parentum, HIT,<br />
Orientierungslauf<br />
Zukunft Beruf)<br />
• Projekttage in regionalen<br />
Unternehmen<br />
• Berufsberatung<br />
• Berufsberaterinnen<br />
und -berater kommen<br />
in die Schule<br />
(auch in die <strong>Eltern</strong>versammlungen)<br />
• Helfen Sie Ihrem Kind bei der<br />
Praktikumssuche<br />
• Fragen Sie Ihr Kind nach seinen<br />
Erfahrungen<br />
• Fragen Sie die Klassenlehrerin/<br />
den Klassenlehrer, wie Ihr Kind<br />
das Praktikum gemeistert hat<br />
• Besuchen Sie Ihr Kind im Praktikumsbetrieb<br />
• Lassen Sie sich den Berufswahlpass<br />
zeigen<br />
• Informieren Sie sich über die Ausbildungsbörsen<br />
in der Region<br />
• Gehen Sie mit Ihrem Kind zu<br />
Berufsorientierungsmessen und<br />
informieren Sie Sie sich über<br />
das regionale Ausbildungs- und<br />
Studienangebot<br />
• Besprechen Sie Alternativen zum<br />
bevorzugten Ausbildungsberuf<br />
• Gehen Sie mit Ihrem Kind zum<br />
BIZ oder zur Berufsberatung<br />
• Gehen Sie zu den <strong>Eltern</strong>versammlungen
13<br />
Klassen-<br />
Stufe<br />
9/10<br />
Angebote der Berufsorientierung<br />
Wie können Sie Ihr Kind in dieser<br />
Phase unterstützen?<br />
• Bewerbungstrainings<br />
und Bewerbungen<br />
• Vorbereitung auf<br />
das Ausbildungsverhältnis<br />
• Gehen Sie regelmäßig den<br />
Terminplan Ihres Kindes durch<br />
(Bewerbungsfristen, Termine<br />
zu Vorstellungsgesprächen und<br />
Tests)<br />
• Unterstützen Sie Ihr Kind bei der<br />
Vorbereitung <strong>von</strong> Bewerbungen<br />
und Bewerbungsgesprächen<br />
• Gehen Sie mit Ihrem Kind die<br />
Bewerbungsunterlagen durch<br />
• Sagen Sie Ihrem Kind, dass<br />
Absagen vorkommen und normal<br />
sind und nicht persönlich genommen<br />
werden müssen<br />
• Sprechen Sie auch über Ihre<br />
eigenen Bewerbungserfahrungen<br />
• Machen Sie mit Ihrem Kind einen<br />
Check-Up zum Ausbildungsbeginn<br />
(Krankenkasse, notwendige<br />
Gesundheitsuntersuchungen,<br />
Sozialversicherungsnummer,<br />
Kündigungsschutz, Arbeitnehmerrechte,<br />
Anmeldung bei der<br />
Berufsschule etc.)<br />
• Erinnern Sie Ihr Kind daran, dass<br />
es bei Nichtantritt eines Ausbildungsplatzes<br />
rechtzeitig das Unternehmen<br />
informiert und absagt<br />
Quellen:<br />
Vgl. Werner Sacher: <strong>Eltern</strong> im Berufsorientierungsprozess ihrer Kinder und ihre Einbindung durch <strong>Eltern</strong>arbeit.<br />
In: <strong>Eltern</strong>, Schule und Berufsorientierung. Berufsbezogene <strong>Eltern</strong>arbeit 2011. S. 9-22.<br />
Vgl. Landeshauptstadt Stuttgart: Zusammenarbeit mit <strong>Eltern</strong> in der Berufsorientierung 2011.
14<br />
4 Berufs- und Studienwahlbegleitung am Gymnasium<br />
7./8. Klasse<br />
Sensibilisieren<br />
und<br />
informieren<br />
• Ihr Kind sollte sich auf die Entdeckung der eigenen Stärken uns<br />
Fähigkeiten konzentrieren. Hilfreich sind hier Webportale mit Inte<br />
ressen- und Kompetenztests.<br />
• Wecken Sie die Interessen Ihres Kindes durch Gespräche über<br />
Ihren „Traumberuf“ und berichten Sie über Ihren eigenen Weg in<br />
die Arbeits- und Berufswelt.<br />
• Stärken Sie Ihr Kind bei der Entscheidung <strong>für</strong> ein Studium<br />
9./10. Klasse<br />
Konkretisieren<br />
• Ermutigen Sie Ihr Kind, an außerschulischen Veranstaltungen zur<br />
Berufs- und Studienorientierung teilzunehmen (Messen, Hoch<br />
schulinformationstage, Tage der offenen Tür in Unternehmen, In<br />
stituten, Kultureinrichtungen usw.).<br />
• Nutzen Sie die Beratungsangebote der Agentur <strong>für</strong> Arbeit (Be<br />
rufs- und Studienberatung) und die Studienberatung der Hoch<br />
schulen.<br />
• Unterstützen Sie Ihr Kind bei der Suche nach einem geeigneten<br />
Praktikumsplatz.<br />
• Planen Sie mit Ihrem Kind berufliche Alternativen (Ausbildung,<br />
duales Studium, Studium)<br />
• Ermutigen Sie Ihr Kind bei seiner Entscheidung <strong>für</strong> ein Studium<br />
11./12. Klasse<br />
Entscheiden<br />
• Begleiten Sie Ihr Kind im Entscheidungsprozess mit Gesprächsan<br />
geboten.<br />
• Nutzen Sie die Studienberatung.<br />
• Suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind nach Alternativen (duales<br />
Studium, Fernstudium, Auslandsstudium).<br />
• Besprechen Sie mit Ihrem Kind auch Alternativen, wie das Freiwillige<br />
oder Soziale Jahr.<br />
• Bestärken Sie Ihr Kind, freiwillige Praktika in den Ferien zu machen.<br />
• Bestärken Sie Ihr Kind, Vorlesungen oder Schnupperstudien an<br />
Hochschulen zu besuchen, um den Studienalltag kennenzulernen.<br />
• Informieren Sie sich über die Studienfinanzierung.<br />
• Befähigen Sie Ihr Kind bei der Entscheidung <strong>für</strong> ein Studium.<br />
Quellen:<br />
Vgl. Leitfaden Berufsorientierung. Praxishandbuch zur qualitätszentrierten Berufs- und Studienorientierung<br />
an Schulen. Verlag Bertelsmann Stiftung 2009.
15<br />
5 Studienmöglichkeiten in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Studieren in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Universität Rostock<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Hauptgebäude der<br />
Universität<br />
Parkstraße 6, 18057<br />
Rostock<br />
Universitätsplatz 1,<br />
18055 Rostock<br />
Hochschule <strong>für</strong> Musik und Theater Rostock<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Hauptgebäude der<br />
Hochschule<br />
Beim St.-Katharinenstift<br />
8, 18055 Rostock<br />
Beim St.-Katharinenstift<br />
8, 18055 Rostock<br />
Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Hauptgebäude der<br />
Universität<br />
Rubenowstraße 2,<br />
17487 Greifswald<br />
Domstraße 11, 17487<br />
Greifswald<br />
Fachhochschulen in Mecklenburg-Vorpommern<br />
Fachhochschule Wismar<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Philipp-Müller-Straße 14<br />
, 23966 Wismar<br />
(Haus 21- Zimmer<br />
103/104)<br />
Tel.: +49 (0) 381-<br />
4981230<br />
www.uni-rostock.de<br />
Tel.: +49 (0) 381498 -0<br />
Tel.: +49(0)381- 5108-<br />
224<br />
www.hmt-rostock.de<br />
Tel.: +49 (0) 381-5108-0<br />
Tel.: +49 (0)3834-86-<br />
1293<br />
www.uni-greifswald.de<br />
Tel.: +49 (0) 3834-860<br />
Frau Dahl<br />
Tel.: +49 (0)3841-<br />
753212-692 oder -212<br />
www.hs-wismar.de<br />
Hauptgebäude der<br />
Fachhochschule<br />
Philipp-Müller-Straße PF<br />
1210, 23966 Wismar<br />
Tel.: +49 (0) 3841-7530
16<br />
Fachhochschule Stralsund<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Hauptgebäude der FH<br />
Hochschule Neubrandenburg<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Hauptgebäude der<br />
Hochschule<br />
Zur Schwedenschanze<br />
15,<br />
18435 Stralsund<br />
Zur Schwedenschanze<br />
15,<br />
18435 Stralsund<br />
Brodaer Straße 2,<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Brodaer Straße 2,<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Tel.: +49(0) 3831-<br />
456532<br />
www.fh-stralsund.de<br />
Herr Dr. Wendorf<br />
Tel.: +49(0) 3831-<br />
456528<br />
Tel.: +49(0) 395-5693-<br />
121<br />
www.hs-nb.de<br />
Tel.: +49(0) 395-5693-0<br />
Fachhochschule <strong>für</strong> öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege<br />
des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow<br />
Allgemeine Studienberatung<br />
Goldberger Straße 12-<br />
13, 18273 Güstrow<br />
Tel.: +49 (0)3843-283-<br />
861 bis 869<br />
www.fh-guestrow.de<br />
Hauptgebäude der FH Goldberger Straße 12- Tel.: +49 (0) 3843-283-0<br />
13, 18273 Güstrow<br />
Hochschule der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit Schwerin<br />
Hauptgebäude der<br />
Fachhochschule<br />
Wismarsche Straße<br />
405, 19055 Schwerin<br />
Tel.: +49 (0)385-5408-3<br />
www.fh-arbeit.de
17<br />
6 Berufsorientierungsinstrumente <strong>von</strong> A bis Z<br />
Betriebsbesichtigungen<br />
Bei der Betriebsbesichtigung besucht die ganze Klasse einen Betrieb und lernt<br />
mehrere Arbeitsplätze und Situationen des Arbeitslebens durch Beobachten mit<br />
einer konkreten Beobachtungsaufgabe kennen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler sammeln Eindrücke außerhalb der Schule, die<br />
dann im Unterricht verarbeitet werden. Im Gegensatz zur Betriebserkundung betrachten<br />
die Jugendlichen bei der Betriebsbesichtigung den gesamten Betrieb.<br />
Ziel ist es, ihnen durch praktische Veranschaulichung die Arbeitswelt zu zeigen.<br />
Betriebserkundungen<br />
Die Betriebserkundung wird zur speziellen Vertiefung oder praktischen Illustration<br />
bestimmter Unterrichtsinhalte durchgeführt. Bei der Betriebserkundung erhalten<br />
die Schülerinnen und Schüler einen Erkundungsauftrag oder eine Fragestellung,<br />
die sie während des Aufenthalts im Betrieb durch genaues Beobachten oder<br />
Befragen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbstständig bearbeiten. Die Bearbeitung<br />
des Erkundungsauftrages findet nicht im Klassenverband, sondern in<br />
Kleingruppen statt. Jede Kleingruppe kann dabei einen eigenen Erkundungsauftrag<br />
erhalten. Dabei können verschiedene Aspekte des Unternehmens beleuchtet<br />
werden, wie der technologische oder der ökonomische Aspekt.<br />
Betriebspraktikum<br />
Das Betriebspraktikum ist ein Oberbegriff <strong>für</strong> Aktivitäten, bei denen Schülerinnen<br />
und Schüler unmittelbar Erfahrungen in der Arbeitswelt sammeln. Die Aufgaben<br />
und Aktivitäten des Jugendlichen während des Praktikums variieren je nach Art<br />
des Praktikums und der Praktikumsstelle beträchtlich. Viele Zielberufe und Praktikumsplätze<br />
eignen sich dazu, dass die Jugendlichen aktiv und selbstständig<br />
mitarbeiten. Formen des Betriebspraktikums:<br />
• Schnupperpraktikum: wenige Tage dauerndes, oberflächliches Kennenlernen<br />
eines Berufes<br />
• Blockpraktikum: an mehreren aufeinander folgenden Tagen, zusammenhängend<br />
• Lernpraxistag: an einem Tag pro Woche, über einen längeren Zeitraum
18<br />
• Sozialpraktikum: meist einwöchiges Praktikum in einer sozialen Einrichtung<br />
Berufsberatung der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Die Beraterinnen und Berater der Agentur <strong>für</strong> Arbeit begleiten Schülerinnen und<br />
Schüler sowie deren <strong>Eltern</strong> auf dem Weg <strong>von</strong> der Schule ins Berufsleben. Dazu<br />
führen sie berufskundliche Gruppenveranstaltungen, z. B. <strong>Eltern</strong>versammlungen;<br />
Besuche im BIZ; Bewerbungstrainings, Messen; Vorstellungen einzelner Berufe<br />
und Arbeitgeber u. v. m. durch.<br />
In Einzelgesprächen informieren sie über die Vielfalt und den Inhalt der möglichen<br />
Ausbildungsberufe und Studiengänge, beantworten Fragen zum Ausbildungs-<br />
und Arbeitsmarkt und unterstützen bei der Realisierung der schulischen<br />
oder beruflichen Pläne. Für die Entscheidungsfindung kann die Teilnahme an einem<br />
Berufswahltest helfen. Die Berufsberaterinnen und Berater haben einen guten<br />
Überblick über die angebotenen Ausbildungsplätze und leisten umfassende<br />
Hilfe bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle.<br />
Da die individuellen Voraussetzungen der Jugendlichen sehr unterschiedlich sein<br />
können, bietet die Berufsberatung auch vielfältige Fördermöglichkeiten. Dies<br />
können z. B. berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Beratung zur Berufsausbildungsbeihilfe<br />
(BAB) oder ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) <strong>für</strong> die Azubis<br />
sein.<br />
Ausbildungsberatung der IHK und Handwerkskammer<br />
Die IHK Neubrandenburg ist nach dem Berufsbildungsgesetz (BBiG) eine zuständige<br />
Stelle <strong>für</strong> die duale Berufsausbildung. Von der Erteilung der Ausbildungsberechtigung<br />
an Ausbildungsbetriebe, über die Betreuung <strong>von</strong> Auszubildenden<br />
und Betrieben während der Ausbildung bis zur Prüfungsorganisation wird die IHK<br />
tätig. Die IHK-Ausbildungsberaterinnen und -berater unterstützen Unternehmen<br />
u.a. bei der Auswahl geeigneter Bewerber und kennen die Anforderungen, die<br />
der Ausbildungsbetrieb an Schülerinnen und Schüler sowie deren Bewerbungsunterlagen<br />
stellt. Die IHK kann den Ausbildungsplatzbewerbern und Schülern regionale<br />
Alternativen aufzeigen, wenn der ursprünglich gewünschte „Traum- oder<br />
Wunschberuf“ einmal nicht in Erfüllung gehen kann. Die IHK kann den direkten<br />
Kontakt zwischen Ausbildungsbetrieben und Bewerbern herstellen bzw. vermitteln.<br />
Die IHK ist auskunftsfähig zu Aktivitäten der Betriebe in der Berufs- und<br />
Studienorientierung und vermittelt die Kontakte.
19<br />
Berufsinformationszentrum (BIZ) und BIZ mobil<br />
Das Berufsinformationszentrum, ein Angebot der Agentur <strong>für</strong> Arbeit, bietet Schülerinnen<br />
und Schülern Informationen über Ausbildung und Studium bzw. über<br />
Ausbildungsberufe und deren Qualifikationsanforderungen sowie über weitere<br />
Bildungsmöglichkeiten.<br />
Veranstaltungen im BIZ umfassen:<br />
• Vorträge<br />
• Veranstaltungen <strong>für</strong> Schulklassen, <strong>Eltern</strong> und Lehrerinnen und Lehrer<br />
• Bewerberseminare<br />
• Workshops zu Themen rund um Arbeit und Beruf<br />
• Berufs- und studienkundliche Veranstaltungen<br />
Berufseinstiegsbegleitung<br />
Die Berufseinstiegsbegleitung bietet Schülerinnen und Schülern der allgemeinbildenden<br />
Schulen, deren Schulabschluss gefährdet ist, über einen längeren Zeitraum<br />
eine individuelle Begleitung beim Übergang <strong>von</strong> der Schule in Ausbildung<br />
oder Beschäftigung. Bei einem Träger beschäftigte Berufseinstiegsbegleiterinnen<br />
und -begleiter unterstützen Jugendliche bei der Vorbereitung auf den Schulabschluss,<br />
bei der Berufsorientierung und Berufswahl sowie beim Übergang in eine<br />
Berufsausbildung und bei der Stabilisierung des Ausbildungsverhältnisses. Die<br />
Begleitung der Jugendlichen beginnt in der Regel in der Vorabgangsklasse.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Regionale Schule Ost „Johann Heinrich Voß“: Frau Tonndorf (Dipl. Soz.-<br />
päd./Soz.-arb.) arbeitet mit Schülerinnen und Schülern und berichtet über<br />
ihre Erfahrungen: Es klingelt zur Pause in der Regionalen Schule Ost.<br />
Die Berufseinstiegsbegleiterin Fr. Tonndorf spricht auf dem Flur mit der<br />
Direktorin Frau Stieger und der Schulsozialpädagogin Frau Krüger. Es gibt<br />
keine besonderen Vorkommnisse. Hier eine kurze Absprache zu einem<br />
Termin, dort ein kleineres Problem mit einem Schüler, das noch schnell<br />
berichtet werden muss. Die Berufseinstiegsbegleiterin ist ein Teil des engen<br />
Netzwerkes, welches den <strong>Eltern</strong> und Schülerinnen und Schülern an<br />
der Schule zur Verfügung steht.<br />
Heute ist Präsenztag, d. h. die Berufseinstiegsbegleiterin ist vor Ort an<br />
der Schule und die Jugendlichen wissen das. Jeder kann in dieser Zeit<br />
kommen, um mit ihr zu reden. Der heutige Termin findet an einem ruhigen<br />
Ort statt. Die erste Frage <strong>von</strong> Frau Tonndorf ist immer: „Wie geht es Dir?“<br />
und die Antwort ist: „Gut!“.
20<br />
Der Schüler, der heute zum Gespräch kommt, hatte bei dem Einstieg in<br />
das Projekt große Probleme. Die Einschätzungen, die zum Projekteinstieg<br />
<strong>von</strong> dem Klassenleiter gegeben wurden, enthielten Aussagen wie „versetzungsgefährdet“,<br />
„hält sich nicht an Regeln“, „nicht ausreichend leistungsbereit“<br />
oder „unselbstständig“, „zu zurückhaltend“, „wenig selbstsicher“.<br />
Nicht nur der Schulabschluss sondern auch der Übergang in die Ausbildung<br />
waren gefährdet. Nach einem gemeinsamen Gespräch haben sich<br />
der Schüler und seine <strong>Eltern</strong> entschieden, an dem Projekt teilzunehmen.<br />
Das heißt, alle wollen etwas erreichen. Mindestens einmal pro Woche treffen<br />
sich Frau Tonndorf und der Schüler in der Schule, besprechen, was<br />
gut und was nicht so gut läuft, klären Ziele und wie sie erreicht werden<br />
können und immer, wer unterstützen kann. Das Aufzeigen <strong>von</strong> <strong>Perspektive</strong>n<br />
und die Aufklärung über berufliche Wege geben dem Schüler einen<br />
Leitfaden, an dem er sich orientieren kann. In den Ferien werden freiwillige<br />
Praktika organisiert und absolviert, um den Berufswunsch des Schülers<br />
zu festigen. Und rechtzeitig vor dem Schulabschluss wird bei Bedarf<br />
Nachhilfeunterricht organisiert. Selbst bei der Ausbildungsplatzsuche und<br />
den Bewerbungen hilft Frau Tonndorf dem Schüler. Dabei entwickelt sie<br />
gemeinsam auch Alternativpläne <strong>für</strong> die Fälle, in denen es mit dem Schulabschluss<br />
nicht im ersten Anlauf klappt oder die Wunschausbildung nicht<br />
zu erreichen ist.<br />
Bei dem Schüler, der sich aus dem heutigen Gespräch verabschiedet,<br />
sieht es gut aus. Er wird mit großer Wahrscheinlichkeit die Schule mit der<br />
Mittleren Reife abschließen und hat klare berufliche Ziele. Noch vor einem<br />
Jahr kam er zu keinem der Termine.<br />
• KGS Altenreptow, Regionale Schule Mitte „Fritz Reuter“ Neubrandenburg,<br />
Regionale Schule Nord Neubrandenburg: Schülerinnen und Schüler der<br />
8. Klassen besuchen mit der Berufseinstiegsbegleiterin/dem -begleiter<br />
Betriebe, lernen das BIZ kennen und es werden Praktika organisiert.<br />
Berufsfelderkundung<br />
Als aktive, handlungsorientierte Lernmethode bieten Berufsfelderkundungen und<br />
Berufsfelderprobungen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, die Berufsund<br />
Arbeitswelt kennenzulernen und sich mit ihr auseinanderzusetzen. Sie dienen<br />
der Erarbeitung, Vertiefung, Überprüfung und Ergänzung der im Unterricht und<br />
bei Betriebserkundungen erworbenen Kompetenzen. Die Jugendlichen können<br />
sich über mehrere Tage unter der Anleitung <strong>von</strong> Fachkräften in verschiedenen<br />
Berufsfeldern praktisch ausprobieren und lernen die verschiedenen Arbeitsmaterialien<br />
und Werkzeuge der einzelnen Berufsfelder kennen. Die Berufsfelderkundungen<br />
werden meist mit externen Partnern durchgeführt.
21<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Regionale Schule Ost „Johann Heinrich Voß“: das Praktikum der 8. Klassen<br />
wird durch den eingetragenen Verein Ausbildungsgemeinschaft Industrie,,<br />
Handel und Handwerk Neubrandenburg (ABG e. V.) als Berufsfelderkundung<br />
organisiert<br />
Berufsmessen<br />
Berufsmessen geben Schülerinnen und Schülern die Chance, sich über Ausbildungs-<br />
und Studienmöglichkeiten zu informieren und Kontakte mit Betrieben zu<br />
knüpfen bzw. Bewerbungsunterlagen persönlich weiterzugeben. Zielgruppe sind<br />
Jugendliche aller Schularten, die kurz vor dem schulischen Abschluss stehen.<br />
Praxisbeispiele in Neubrandenburg:<br />
• IHK-Lehrstellenbörse<br />
• nordjob Neubrandenburg<br />
• Jobnight Neubrandenburg<br />
• Orientierungslauf Zukunft Beruf<br />
Berufswahlpass<br />
Im Berufswahlpass dokumentieren die Schülerinnen und Schüler ihren individuellen<br />
Berufswahlprozess. Dieser beinhaltet die Anstrengungen des Jugendlichen,<br />
seinen/ihren Lernfortschritt und die erzielten Leistungsresultate auf einem oder<br />
mehreren Gebieten. Neben schulischen Leistungen spiegelt ein Berufswahlportfolio<br />
auch außerschulisch erworbene Kompetenzen und Aktivitäten wider.<br />
Beispiele <strong>für</strong> die Inhalte eines Berufswahlportfolios sind exemplarische Hausarbeiten,<br />
Interessensbeschreibungen, Resultate aus Kompetenzfeststellungsverfahren,<br />
Zeugnisse über das Engagement in sozialen Einrichtungen sowie das<br />
Mitwirken in Vereinen oder Schulbands.<br />
Die Dokumentation des eigenen Berufswahlprozesses ermöglicht den Jugendlichen<br />
eine Beobachtung ihrer eigenen Entwicklung. Das Anlegen eines Berufswahlportfolios<br />
erfordert einen hohen Grad an Selbstreflexion, wodurch eigene<br />
Stärken und Interessen stärker ins Bewusstsein rücken. Dadurch lernen die<br />
Schülerinnen und Schüler Unterlagen systematisch zu sammeln, aber auch Zertifikate<br />
und Bescheinigungen einzufordern. Für Ausbildungsbetriebe liefert ein<br />
Berufswahlportfolio aussagekräftige Informationen, so dass die Stärken und Einsatzpotenziale<br />
<strong>von</strong> Bewerberinnen und Bewerbern besser eingeschätzt werden<br />
können.
22<br />
Zumeist sind Berufswahlportfolios in drei Bereiche gegliedert:<br />
1. Informationen über Angebote zur Berufsorientierung:<br />
• Informationen über Angebote zur Berufsorientierung an der eigenen<br />
Schule<br />
• Angebote der Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
• Angebote zur Berufs- und Studienorientierung vor Ort (<strong>von</strong> Unternehmen<br />
und Hochschulen)<br />
• Angebote <strong>von</strong> Berufsberatungsstellen<br />
2. Informationen über die Schülerin/den Schüler:<br />
• allgemeine Angaben über die Schülerin/den Schüler<br />
• vom Jugendlichen entwickeltes eigenes Profil mit persönlichen Angaben<br />
• Dokumentation der individuellen Lernplanung und der eigenen Übergangsschritte<br />
3. Leistungen der Schülerin/des Schülers:<br />
• durchgeführte Klassenarbeiten<br />
• erworbene Sprachkenntnisse<br />
• Fähigkeiten und Kompetenzen<br />
• Berichte über Unterrichtseinheiten<br />
• Berichte über Projekte<br />
• Berichte über Praktika und außerschulisches Engagement<br />
Bewerbungstraining<br />
In Bewerbungstrainings werden das Erstellen <strong>von</strong> Bewerbungsunterlagen und<br />
das Verhalten im Bewerbungsgespräch geübt und verbessert. Die Schülerinnen<br />
und Schüler lernen dabei, wie sie sowohl in ihren Unterlagen als auch im persönlichen<br />
Gespräch einen guten Eindruck hinterlassen können.<br />
Anbieter <strong>von</strong> Bewerbungstrainings sind beispielsweise die Agentur <strong>für</strong> Arbeit, die<br />
Industrie- und Handelskammern, die Handwerkskammern und der eingetragene<br />
Verein Ausbildungsgemeinschaft Industrie, Handel und Handwerk (ABG e. V.).<br />
Häufig werden Bewerbungstrainings jedoch <strong>von</strong> den Schulen selbst durchgeführt.<br />
Zur Unterstützung ist es hilfreich, Experten zu bestimmten Themen einzuladen,<br />
z. B. Personalbeauftragte aus Unternehmen, Personaltrainerinnen und -trainer,<br />
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Agentur <strong>für</strong> Arbeit etc.
23<br />
Erkundung <strong>von</strong> <strong>Eltern</strong>arbeitsplätzen<br />
Die Schülerinnen und Schüler einer Klasse besuchen den Arbeitsplatz <strong>von</strong> <strong>Eltern</strong>.<br />
Sie können die betreffenden Berufe aufgrund der Erfahrungen der <strong>Eltern</strong> näher<br />
kennen lernen.<br />
So bekommen die Jugendlichen einen praxisnahen Bezug zu unterschiedlichen<br />
Berufsfeldern. Durch den direkten Bezug der <strong>Eltern</strong> zur Schulklasse ist die Information<br />
über den betreffenden Arbeitsplatz in hohem Maße authentisch. Zudem<br />
lernen die Schülerinnen und Schüler Berufe kennen, mit denen sie sich bisher<br />
in ihrer Berufsorientierungsphase nicht befasst haben. Darüber hinaus wird den<br />
Schülerinnen und Schülern der Zusammenhang zwischen beruflichem und privatem<br />
Leben verdeutlicht.<br />
Da die <strong>Eltern</strong> häufig über eine langjährige Berufserfahrung verfügen, können sie<br />
ein sehr differenziertes Bild über ihren Beruf abgeben. Dieses beleuchtet sowohl<br />
positive als auch negative Aspekte der Arbeitsstelle und ist aufgrund der reichhaltigen<br />
Informationen seitens der <strong>Eltern</strong> sehr umfassend.<br />
Girls‘Day<br />
Am bundesweiten Girls’Day, dem Mädchen-Zukunftstag, haben Mädchen <strong>von</strong> der<br />
5. bis zur 10. Klasse die Möglichkeit, in ein technisches Berufsfeld Einblick zu<br />
bekommen. Hierzu bieten Firmen, Einrichtungen oder Universitäten passende<br />
Veranstaltungen an, wie beispielsweise:<br />
• praktische Tätigkeiten in Labors, Büros, Werkstätten, Redaktionsräumen<br />
• persönliche Gespräche und Interviews mit Beschäftigten, v. a. mit Frauen<br />
• Berichte <strong>von</strong> Frauen in Führungspositionen über ihren Alltag<br />
• fiktive Einstellungsgespräche<br />
• fiktive Einstellungstests<br />
• Hinweise zu Bewerbungsverfahren<br />
Der Girls‘Day findet jeweils am letzten Donnerstag im April statt. Weitere Informationen<br />
finden Sie auf der Homepage: www.girlsday-mv.de<br />
JungsTag MV<br />
Der JungsTag ist ein Berufsorientierungstag <strong>für</strong> Jungen <strong>von</strong> der 5. bis zur 10.<br />
Klasse und findet einmal im Jahr in Mecklenburg-Vorpommern statt. An diesem<br />
Tag haben die Jungen die Möglichkeit, ihr Berufswahlspektrum zu erweitern, indem<br />
sie beispielsweise in männeruntypische (u. a. Sozial-, Pflege- und Erzie-
24<br />
hungsberufe) Berufe schnuppern. Zudem geht es um die Stärkung der sozialen<br />
Kompetenzen (z. B. Team-, Kommunikations-, Empathie- und Konfliktfähigkeit)<br />
der Jungen.<br />
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: www.jungstag-mv.de<br />
Kompetenzagenturen<br />
Die Kompetenzagenturen unterstützen Jugendliche mit verschiedenen Vermittlungshemmnissen<br />
bei der individuellen Suche nach Wegen in Ausbildung und<br />
Beschäftigung sowie nach einer positiven Lebensperspektive. Sie richten sich an<br />
Jugendliche im Alter <strong>von</strong> 14 bis 27 Jahren. Diese weisen verschiedene Hemmnisse<br />
auf, die es ihnen erschweren, den Zugang zum Ausbildungsmarkt und<br />
Arbeitsmarkt zu finden. Problemlagen sind u. a.: Schulden, Wohnungslosigkeit,<br />
fehlender oder unzureichender Schulabschluss, Ausbildungsabbruch, Sprachbarrieren<br />
(v. a. bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund), Drogen- und Alkoholmissbrauch<br />
sowie Lern- und Leistungsbeeinträchtigungen.<br />
Dabei arbeiten die Kompetenzagenturen u. a. aufsuchend, ergebnisoffen und<br />
prozessorientiert. Die Jugendlichen durchlaufen nach einem Erstgespräch und<br />
gemeinsamer Vereinbarung einen Unterstützungsprozess, welcher Case-Management<br />
genannt wird. Dieser setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:<br />
• Eingangsanamnese<br />
• Kompetenzfeststellung<br />
• Erarbeitung eines Integrationsplans<br />
• Vermittlung<br />
• Prozessbegleitung und -steuerung<br />
• Wirkungsüberprüfung<br />
• Nachsorge<br />
Kompetenzfeststellungsverfahren/Potenzialanalysen<br />
Mittels Kompetenzfeststellungsverfahren werden die Kompetenzen und Neigungen<br />
<strong>von</strong> Schülerinnen und Schülern bewertet. Erst wenn mit Hilfe des resultierenden<br />
individuellen Kompetenzprofils die Kompetenzen eines Jugendlichen erfasst<br />
wurden, kann dieser gezielt gefördert werden. Zudem kann das Kompetenzprofil<br />
dazu verwendet werden, den Berufswahlprozess zu unterstützen. Dies geschieht<br />
durch den Abgleich des Kompetenzprofils mit den Anforderungsprofilen unterschiedlicher<br />
Berufsfelder.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erfassen durch das Kompetenzfeststellungsver-
25<br />
fahren ihre individuellen Stärken und Schwächen sowie Kompetenzen und Neigungen.<br />
Dabei werden folgende Kompetenzen zentral untersucht:<br />
• Sozialkompetenz (z. B. Kommunikationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit,<br />
Konfliktfähigkeit)<br />
• Selbstkompetenz (z. B. Selbstständigkeit, Verantwortungsbewusstsein,<br />
Reflexionsfähigkeit)<br />
• Methodenkompetenz (z. B. Präsentationsfähigkeit, Arbeitssystematik, Recherche)<br />
und<br />
• Handlungskompetenz (z. B. Umsetzung <strong>von</strong> Absichten und Plänen)<br />
Die Kompetenzen der Jugendlichen können durch unterschiedliche Möglichkeiten<br />
ermittelt werden. Beispielsweise durch einfache Befragungen, bei denen die<br />
Schülerinnen und Schüler eigenständig Fragen zu Interessen und Fähigkeiten<br />
beantworten. Sie bekommen anschließend ein Kompetenzprofil erstellt, welches<br />
ihre Stärken und Schwächen sichtbar macht. Teilweise sind auch Berufsvorschläge<br />
Bestandteil solcher Kompetenzfeststellungen.<br />
Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Assessment-Center-Verfahren. Diese<br />
Verfahren sind aufwändig und zeitintensiv. Die Jugendlichen bearbeiten Einzeloder<br />
Gruppenaufgaben, wobei sie <strong>von</strong> geschulten Lehrkräften in Bezug auf unterschiedliche<br />
Kompetenzen beobachtet werden. Diese Kompetenzen werden<br />
dann <strong>von</strong> den Lehrkräften beurteilt, um anschließend ein Ergebnis- oder Kompetenzprofil<br />
jedes einzelnen Jugendlichen erstellen zu können. Meist schätzen<br />
die Schülerinnen und Schüler ihre Kompetenzen in diesen Verfahren auch selbst<br />
ein. Diese Selbsteinschätzungen werden dann in Rückmeldegesprächen mit den<br />
Einschätzungen der Lehrkräfte verglichen und diskutiert. Danach wird mit jedem<br />
Jugendlichen ein individueller Förderplan erstellt, um Kompetenzen gezielt weiterzuentwickeln.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Regionale Schule Ost „Johann Heinrich Voß“: Potenzialanalysen durch<br />
den ABG e. V.<br />
Koordinierungsstellen 2. Chance – Schulverweigerung<br />
Die Koordinierungsstellen der „2. Chance“ fangen Jugendliche, die aktive oder<br />
passive Formen <strong>von</strong> Schulverweigerung zeigen, auf und stärken sie bzw. integrieren<br />
sie wieder in den Schulalltag. Mit dieser Unterstützung soll die Zahl der<br />
Jugendlichen, die die Schule ohne Abschluss verlassen, deutlich sinken und ihre<br />
Chance auf eine berufliche Ausbildung erhöht werden.
26<br />
Die Koordinierungsstellen „2. Chance“ sind zentrale Anlaufstellen vor Ort <strong>für</strong> alle<br />
beteiligten Fachkräfte, Schülerinnen und Schüler sowie <strong>Eltern</strong> und sind federführend<br />
<strong>für</strong> die Reintegration des Jugendlichen in den Schulalltag. Die Koordinierungsstellen<br />
übernehmen das Case Management <strong>für</strong> jeden betroffenen Jugendlichen.<br />
Sie entwickeln gemeinsam mit den Jugendlichen (und deren <strong>Eltern</strong>) einen<br />
individuellen Bildungs- und Entwicklungsplan mit den erforderlichen schulischen<br />
und sozialen Unterstützungsmaßnahmen.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Regionale Schule Ost „Johann Heinrich Voß“: Frau Herzog (ABG e. V.)<br />
arbeitet mit Schülerinnen und Schülern<br />
Passgenaue Vermittlung Auszubildender an ausbildungswillige Unternehmen<br />
Das Projekt „Passgenaue Vermittlung“ unterstützt die Wettbewerbsfähigkeit<br />
kleiner und mittlerer Unternehmen bei der Rekrutierung <strong>von</strong> Azubis. Unternehmen<br />
werden bei der Vorauswahl geeigneter Bewerberinnen und Bewerber beraten<br />
und es werden Bewerbungsgespräche mit potenziellen Auszubildenden<br />
geführt. Das Projekt ist bei den Handwerks-, Industrie- und Handelskammern,<br />
der Kammern der Freien Berufe sowie anderen Organisationen der Wirtschaft<br />
angesiedelt. Ziel ist es, eine passgenaue Beratungs- und Vermittlungsleistung<br />
<strong>für</strong> Klein- und Mittelständische Unternehmen insbesondere im Handwerks- und<br />
Dienstleistungsbereich sicherzustellen, damit einem zukünftigen Fachkräftemangel<br />
entgegengewirkt wird.<br />
Die „Passgenaue Vermittlung“ bietet nicht nur Ausbildungsbetrieben verschiedene<br />
Servicevorteile, sondern auch Ausbildungsplatzsuchende werden nach einem<br />
persönlichen Vermittlungs- und Vorstellungsgespräch in das Projekt aufgenommen.<br />
Sie erhalten genaue Informationen zu den verschiedenen Ausbildungsberufen<br />
sowie deren Anforderungen und bekommen Ausbildungsplatzangebote<br />
vermittelt.<br />
Produktionsschulen<br />
Produktionsschulen wenden sich an Jugendliche, die durch andere Angebote<br />
nicht erreicht werden, unabhängig da<strong>von</strong>, ob sie noch schulpflichtig sind oder<br />
nicht, z. B. an Schulverweigererinnen und -verweigerer sowie Frühabgängerinnen<br />
und -abgänger. Sie verstehen sich als Angebote, in denen Jugendliche freiwillig<br />
mitarbeiten. Im Zentrum der Produktionsschule steht das produktions- und
27<br />
projektorientierte Lernen. Die Produktion ist eingebunden in ein tatsächliches<br />
Marktgeschehen und die Jugendlichen erleben sich als Arbeitende mit betrieblichen<br />
Arbeitszeiten.<br />
Produktionsschulen verknüpfen berufliche Orientierung und berufliche Integration<br />
mit persönlicher Stabilisierung und sozialer Integration. Sie zielen auf eine umfassende<br />
Persönlichkeitsentwicklung ab. Zusätzlich haben die Jugendlichen die<br />
Möglichkeit, ihren Schulabschluss nachzuholen.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• CJD Waren (Müritz) Produktionsschule Müritz<br />
Produktives Lernen<br />
Produktives Lernen ist ein alternatives Bildungsangebot der Regionalen Schulen<br />
und der Gesamtschulen des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Es ermöglicht<br />
Schülerinnen und Schülern, die die 7. Jahrgangsstufe durchlaufen haben und<br />
noch nicht 18 Jahre alt sind, in einem flexiblen Zeitraum <strong>von</strong> mindestens zwei bis<br />
höchstens vier Jahren, den <strong>von</strong> ihnen angestrebten Schulabschluss zu erreichen<br />
– Berufsreife oder Mittlere Reife.<br />
Im Produktiven Lernen besteht eine enge Verbindung zwischen Schule und Arbeitswelt,<br />
theoretischem Wissen und Erfahrungen in der Praxis. Es richtet sich<br />
demzufolge an Jugendliche, die selbstständig individuelle Lernwege beschreiten<br />
und mithilfe der praktischen Tätigkeit lernen möchten.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Regionale Schule Mitte „Fritz Reuter“ Neubrandenburg<br />
• Pestalozzi Schule Demmin<br />
• Reuterstädter Gesamtschule Stavenhagen<br />
Schülerfirma<br />
In Schülerfirmen stellen Schülerinnen und Schüler Produkte her oder erbringen<br />
Dienstleistungen. Die Tätigkeiten in Schülerfirmen bilden die Vorgänge in Wirtschaftsunternehmen<br />
in vereinfachter Form ab. Zu den Aufgaben gehören zum<br />
Beispiel Personalauswahl, Marketing und Buchhaltung. Schülerfirmen sind keine<br />
realen Wirtschaftsunternehmen. Sie sind Schulprojekte, die integrativer Bestandteil<br />
der schulischen Arbeit mit den Jugendlichen sind. Sie können sehr unterschiedlich<br />
aufgebaut und strukturiert sein.<br />
Schülerinnen und Schüler haben hierbei die Möglichkeit, die Gründung, den Aufbau<br />
und die Leitung eines realen Unternehmens mitzugestalten und selbst umzu-
28<br />
setzen, um dabei <strong>für</strong> das spätere Berufsleben wichtige Erfahrungen zu sammeln<br />
und Fähigkeiten zu erwerben. Schlüsselqualifikationen wie z.B. Teamfähigkeit,<br />
Leistungsbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und planvolles<br />
Arbeiten werden verstärkt trainiert.<br />
Schülerfirmen ermöglichen in besonderer Weise die Ausbildung des unternehmerischen<br />
Denkens und Handelns der Jugendlichen. So wird auch berufliche<br />
Selbstständigkeit als mögliches Ziel <strong>von</strong> Berufsorientierung gefördert.<br />
Typische Beispiele <strong>für</strong> Schülerfirmen sind die Organisation des Pausenverkaufes,<br />
die Erstellung einer Schülerzeitung, der Aufbau eines Cateringservices oder die<br />
Herstellung und der Vertrieb verschiedener Waren wie Schmuck, Holzspielzeug<br />
etc.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Regionale Schule Ost „Johann Heinrich Voß“: Zu Beginn des Schuljahres<br />
2012/<strong>2013</strong> wurde beschlossen, eine Schülerfirma im Bereich „Textilien“<br />
an der Regionalen Schule Ost zu gründen. Diese wurde in den Wahlpflichtkurs<br />
Sozialkunde integriert. Die Jugendlichen haben ihre eigenen<br />
Abschluss-Shirts entworfen, die Ware bestellt, bedrucken lassen und auch<br />
vertrieben. Bei der Warenbestellung wurde darauf geachtet, dass nur Firmen<br />
berücksichtigt wurden, die nachhaltig produzieren. Hintergrund dessen<br />
ist, dass die Schülerfirma am Wettbewerb „Nachhaltiges Wirtschaften<br />
- mehr als eine Idee!“ teilgenommen haben. Der Wettbewerbsbeitrag wird<br />
gefördert durch die RAA M-V (Regionale Arbeitsstelle <strong>für</strong> Bildung, Integration,<br />
und Demokratie M-V e. V.), das Programm „Wege finden - gestärkt<br />
erwachsen werden.“ der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Kooperation<br />
mit der Heinz Nixdorf Stiftung und durch das Land Mecklenburg-<br />
Vorpommern als Maßnahme der Umweltbildung, -erziehung und -information<br />
<strong>von</strong> Vereinen und Verbänden.<br />
Schulsozialarbeit<br />
Schulsozialarbeit ist ein Angebot der Jugendhilfe eines freien Trägers, welche<br />
vorrangig an Schulen und deren sozialem Umfeld tätig wird. Sie übernimmt eine<br />
Brückenfunktion zwischen Jugendhilfe und dem System Schule. Durch ihren aufsuchenden<br />
Charakter wendet sich die Schulsozialarbeit an alle Schülerinnen und<br />
Schüler, insbesondere an sozial Benachteiligte und/oder individuell Beeinträchtigte<br />
und deren Integration in ihren Sozialraum. Schulsozialarbeit beinhaltet eine<br />
ganzheitliche, lebensweltbezogene und lebensweltorientierte Förderung <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche und ist <strong>für</strong> diese ständig präsent und erreichbar.<br />
Dabei bedient sie sich unterschiedlicher Methoden, die mit der Ausgestaltung <strong>von</strong>
29<br />
Schule und <strong>Eltern</strong> durchgeführt werden können.<br />
Studienorientierung am Gymnasium<br />
Viele Hochschulen stellen verschiedene Angebote zur Studienorientierung <strong>für</strong><br />
Schülerinnen und Schüler bereit. Neben Informationen über die Hochschule und<br />
ihre Studiengänge bieten sie den Jugendlichen beispielsweise die Gelegenheit,<br />
Studiengänge in Form eines Schnupperstudiums selbst auszuprobieren. Im Rahmen<br />
hochschulinterner Beratungsangebote können Schülerinnen und Schüler<br />
individuelle Unterstützung erhalten. Für die Studienorientierung relevante Informationen<br />
werden zudem <strong>von</strong> verschiedenen weiteren Institutionen bereit gestellt.<br />
Berufsberaterinnen und -berater <strong>für</strong> Abiturienten bieten Orientierung und Beratungen<br />
ab der Klassenstufe 10 an.<br />
Ziele der Studienorientierung:<br />
• Jugendliche lernen Hochschulen und verschiedene Studiengänge kennen<br />
• Schülerinnen und Schüler lernen die Rahmenbedingungen (z. B. Bewerbungsverfahren,<br />
Zulassungsbedingungen, spätere Berufsaussichten) <strong>von</strong><br />
Studiengängen kennen<br />
• Schülerinnen und Schüler lernen, sich im Hochschulbereich zurechtzufinden<br />
und sich eigenständig zu orientieren und zu informieren<br />
Informationsveranstaltungen der Hochschulen<br />
An jährlich stattfindenden Studieninformationstagen geben Hochschulen einen<br />
Überblick über ihr Angebot an Studiengängen. An Informationsständen oder bei<br />
Vorträgen können Schülerinnen und Schüler nähere Auskünfte zu bestimmten<br />
Fachrichtungen erhalten.<br />
An einigen Hochschulen wird regelmäßig ein sogenanntes Schnupperstudium<br />
angeboten. In diesem Rahmen haben Jugendliche die Möglichkeit, an Vorlesungen<br />
oder an Praktika und Übungen teilzunehmen und so einen Einblick in verschiedene<br />
Studiengänge zu erhalten.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Hochschulinformationstag (HIT), Schnupperwoche, Juniorstudium, Sommerakademie<br />
an der Hochschule Neubrandenburg (http://www.hs-nb.de/<br />
dein-schuelerportal/)<br />
• Hochschulinformationstag (HIT) an der Universität Rostock (http://www.<br />
uni-rostock.de/studium/asc/hit/)<br />
• Tag der offenen Tür an der Fachhochschule Stralsund (http://www.fh-stralsund.de/fh_stralsund/fhcontent/powerslave,id,4681,nodeid,489.html)<br />
• Hochschulinformationstag Universität Greifswald
30<br />
Vertiefte Berufsorientierung<br />
Die Agentur <strong>für</strong> Arbeit kann Schülerinnen und Schüler allgemein bildender Schulen<br />
durch vertiefte Berufsorientierung und Berufswahlvorbereitung fördern. Diese<br />
Berufsorientierungsmaßnahmen können bis zu vier Wochen dauern und werden<br />
regelmäßig in der unterrichtsfreien Zeit durchgeführt.<br />
Die Projekte geben Jugendlichen umfassende Informationen und einen vertieften<br />
Einblick in die Berufs- und Arbeitswelt. In diesen Projekten werden den Schülerinnen<br />
und Schülern beispielsweise umfassende Informationen zu Berufsfeldern<br />
vermittelt (auch durch Betriebserkundungen) und es werden vertiefte Eignungsfeststellungen<br />
durch den Einsatz <strong>von</strong> Kompetenzfeststellungsverfahren durchgeführt.<br />
Praxisbeispiele:<br />
• Ausbildungsförderzentrum (AFZ) Friedland „Offensive Berufsstart“ 8-10<br />
• Neue Friedländer Gesamtschule<br />
• Regionale Schule mit Grundschule „Wilhelm Höcker“ Woldegk<br />
• Sonderpädagogisches Förderzentrum Allgemeine Förderschule in Friedland<br />
• Regionale Schule mit Grundschule „Am Kirschgarten“ Blankensee<br />
Quellennachweise:<br />
Bertelsmann Stiftung, Bundesarbeitsgemeinschaft SchuleWirtschaft, MTO, Psychologische Forschung<br />
und Beratung GmbH (Hrsg.) 2009: Leitfaden Berufsorientierung. Praxishandbuch zur qualitätszentrierten<br />
Berufs- und Studienorientierung an Schulen.<br />
Jahnke, Kathrin; Littwin, Thomas 2010: Kompetenzagenturen. Nachhaltige Integration <strong>von</strong> benachteiligten<br />
Jugendlichen in M-V.<br />
Lippegaus-Grünau, Petra; Mahl, Franziska; Stolz, Iris 2010: Berufsorientierung. Programme und Projekte<br />
<strong>von</strong> Bund und Ländern, Kommunen und Stiftungen im Überblick.
31<br />
7 Die Geschlechterdimension der Berufswahlentscheidung<br />
Wenn junge Frauen und Männer am Übergang Schule-<br />
Beruf einen Ausbildungsberuf oder eine Studienrichtung<br />
wählen, entscheiden sie über ihre beruflichen Entfaltungsmöglichkeiten,<br />
Karrierewege, finanzielle Unabhängigkeit<br />
und persönliche Entwicklungs- und Freiräume. Die Chancengleichheit<br />
<strong>von</strong> Frauen und Männern im Erwerbsleben<br />
beginnt an der Schwelle dieses Übergangs.<br />
Geschlechterbedingte Ungleichheiten zwischen Frauen<br />
und Männern in der Arbeitswelt werden gesellschaftlich<br />
wahrgenommen. Themen wie Einkommensunterschiede,<br />
unterschiedliche berufliche Aufstiegschancen, der geringere<br />
Anteil <strong>von</strong> Frauen an Führungspositionen und familienbedingte<br />
Wiedereinstiegshemmnisse werden offen diskutiert.<br />
Möglichkeiten der frühzeitigen Einflussnahme zum<br />
Beispiel durch die Berufs- und Studienorientierung, die geschlechterreflektierend<br />
umgesetzt wird, setzen sich bisher<br />
aber nur zögerlich durch.<br />
Ein deutliches Zeichen <strong>für</strong> den Veränderungsbedarf ist u.a.<br />
das eingeschränkte Berufswahlverhalten <strong>von</strong> Jugendlichen.<br />
So wählten 51,9% der Mädchen in M-V im Ausbildungsjahr<br />
2011/2012 ihren Ausbildungsberuf aus einem<br />
Spektrum <strong>von</strong> 10 Berufen. Auch Jungen beschränken sich<br />
in ihrer Auswahl. Hier sind es ca. 36%, die sich <strong>für</strong> die „Top<br />
Ten“ der Berufe entscheiden. Bei mehr als 350 anerkannten<br />
und möglichen Ausbildungsberufen wird hier ein deutliches<br />
Missverhältnis erkennbar.<br />
Eine weitere Diskrepanz wird bei der vermeintlich geschlechterbedingten<br />
Zuschreibung der Berufsbilder deutlich.<br />
Junge Frauen wählen immer noch Berufe, die als<br />
„frauentypische“ Berufe schlechter bezahlt werden und<br />
eine verringerte Möglichkeit zum beruflichen Aufstieg zulassen.<br />
Zu diesen zählen personengebundene Dienstleistungen,<br />
wie Handel, Gesundheitsberufe oder Berufe im<br />
Hotel- und Gaststättenbereich.<br />
Für technisch orientierte Berufe, die mit guten Verdienst-
32<br />
und Karrieremöglichkeiten überzeugen, lassen sich junge Frauen immer noch<br />
schwer begeistern und gewinnen. 2011 lag der Anteil an weiblichen Auszubildenden<br />
im Bereich der Fertigungsberufe in Mecklenburg-Vorpommern bei 9%.<br />
An den Hochschulen im Land waren 2011/2012 nur 12% der Studierenden im<br />
Bereich Maschinenbau/ Verfahrenstechnik weiblich, in der Elektrotechnik sogar<br />
nur 9% (Statistische Berichte M-V, 2012).<br />
Auch junge Männer wählen ihre berufliche Richtung eher traditionell, gemäß ihrer<br />
vermeintlich männlich zugeschriebenen Rolle. Im Bereich der Fertigungsberufe<br />
sind sie mit 91% vertreten. Bessere Ausbildungsvergütung, eine höhere Dotierung<br />
der Berufe, klare Aufstiegschancen und die Aufgabe, die Familie finanziell<br />
abzusichern, prägen noch immer das gesellschaftliche Bild einer „Männerkarriere“.<br />
Dagegen sind nur 22,8% der Beschäftigten in Gesundheits- und sozialen<br />
Berufen Männer (Quelle: Statistisches Heft, Frauen und Männer in MV, Erwerbstätige,<br />
2012).<br />
Berufsorientierung braucht eine geschlechterreflektierende Ausrichtung. Sie<br />
muss geschlechterbedingte Ungleichheiten und Einschränkungen bewusst und<br />
Rollenstereotypisierungen erfahrbar machen und diese durch Konfrontation in<br />
Frage stellen. Sie muss Jugendliche ermutigen, die eigenen Kompetenzen und<br />
Stärken zu entdecken, unabhängig vom Geschlecht.<br />
Dabei geht es nicht ausschließlich darum, Mädchen explizit <strong>für</strong> naturwissenschaftlich-technische<br />
und Jungen <strong>für</strong> soziale Berufe begeistern zu wollen. Vielmehr<br />
müssen Jugendliche jenseits tradierter Geschlechterstereotype schon frühzeitig<br />
ihren Interessen, Neigungen und Fähigkeiten entsprechend gefördert werden.<br />
Das betrifft Mädchen und Jungen ebenso wie Hochbegabte oder Benachteiligte.<br />
„Schnupperangebote“ <strong>für</strong> Mädchen in frauenuntypischen Berufen, wie sie der<br />
Girls` Day initiiert oder Angebote <strong>für</strong> Jungen am JungsTag MV sind erste Schritte<br />
und mögliche Instrumente, die durch nachhaltige und Begleitangebote und Praktika<br />
vertieft werden müssen.<br />
Charlotte Ortmann<br />
IMPULS MV Regionalstelle <strong>für</strong> Gleichstellung <strong>von</strong> Männern und Frauen am Arbeitsmarkt<br />
- Fachgruppe Bildung<br />
IMPULS MV – Regionalstellen <strong>für</strong> Gleichstellung <strong>von</strong> Frauen und Männern am<br />
Erwerbsmarkt, arbeitet daran, den Ansatz einer geschlechterreflektierenden Berufsorientierung<br />
zum Regelangebot innerhalb der schulischen und außerschulischen<br />
Berufsorientierung in MV zu machen. Dazu werden gemeinsam mit Partnerinnen und<br />
Partnern Maßnahmen und Angebote entwickelt, die in Form <strong>von</strong> Dokumenten, Seminaren<br />
oder Fachtagungen <strong>für</strong> diesen Ansatz sensibilisieren und professionalisieren.<br />
Mehr Infos unter www.impuls-mv.de
33<br />
8 Der Berufswahlpass<br />
Der Berufswahlpass hilft Ihrem Kind, den Weg in die berufliche Zukunft erfolgreich<br />
zu finden. Im Unterricht und im Verlauf des Berufswahlprozesses:<br />
• setzt Ihr Kind sich mit seinen Stärken, Interessen und Zukunftswünschen<br />
auseinander,<br />
• macht ein oder mehrere Praktika,<br />
• lernt verschiedene Berufe und Arbeitsfelder kennen und<br />
• sammelt auch in der Freizeit Erfahrungen, die seine/ihre Fähigkeiten und<br />
Interessen entscheidend prägen.<br />
Der Berufswahlpass hilft Ihrem Kind, Ordnung und Struktur in den Berufsorientierungsprozess<br />
zu bringen. In diesem Ordner fließen all die Arbeitsergebnisse und<br />
Dokumente Ihres Kindes aus mehreren Schuljahren systematisch zusammen.<br />
Damit erarbeitet sich Ihr Sohn/Ihre Tochter eine solide Grundlage <strong>für</strong> die Berufswahlentscheidung,<br />
z. B. <strong>für</strong> eine konkrete Ausbildung oder ein Studium.<br />
Vorteile des Berufswahlpasses:<br />
• der Berufswahlpass hilft bei der beruflichen Orientierung,<br />
• im Berufswahlpass sammelt Ihr Kind die verschiedenen Angebote zur Berufsorientierung,<br />
• er hilft Ihrem Kind dabei, sein eigenes Stärkenprofil zu ermitteln,<br />
• er bietet Ihrem Sohn/Ihrer Tochter die Möglichkeit, den eigenen Weg zur<br />
Berufswahl zu dokumentieren und dort alle notwendigen Unterlagen zu<br />
sammeln, die <strong>für</strong> eine überlegte Berufswahl sinnvoll sind und<br />
• der Berufswahlpass hilft bei Fragen rund um das Thema Lebensplanung.<br />
Der Berufswahlpass besteht aus einem Ringordner und ist in fünf Kapitel aufgebaut:<br />
1. In der Einführung erhält Ihr Kind einen kurzen Überblick über die Elemente<br />
der Berufsorientierung.<br />
2. In Teil 1 „Angebote zur Berufsorientierung“ bekommt Ihr Kind einen Überblick<br />
über die Angebote zur Berufsorientierung an seiner Schule und<br />
welche Ansprechpartnerinnen und -partner im Berufswahlprozess wichtig<br />
sind. Hier kann Ihr Sohn/Ihre Tochter alle Angebote der Schule, des<br />
Wohnortes sammeln und den Überblick bewahren.
34<br />
3. In Teil 2 „Mein Weg zur Berufswahl“ bekommen die Jugendlichen Unterstützung<br />
bei der Bestimmung der eigenen Stärken, Fähigkeiten und Ziele<br />
sowie Hilfe bei der Planung des Lebensweges.<br />
4. In Teil 3 „Dokumentation“ werden die Ergebnisse zur Kompetenzfeststellung,<br />
Zeugnisse, Praktikumsbescheinigungen, Selbst- und Fremdeinschätzungen<br />
etc. gesammelt und Ihr Kind kann seine Interessen und<br />
Berufsziele auflisten.<br />
5. Im Teil 4 „Hilfen zur Lebensplanung“ bekommt Ihr Kind Tipps zur allgemeinen<br />
Lebensführung. Es erhält Hinweise zum Umgang mit persönlichen<br />
Unterlagen und zu Themen wie eigene Wohnung, Versicherungen und<br />
Ämter.<br />
Weitere Informationen zum Berufswahlpass erhalten Sie unter:<br />
www.berufswahlpass.de
35<br />
9 Nützliche Kontaktadressen <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong><br />
Institution Kontaktdaten Beratungsangebot<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Standort Altentreptow<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Standort Demmin<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Standort Malchin<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Standort Neustrelitz<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Standort Röbel<br />
Agentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
Neubrandenburg<br />
Standort Waren<br />
Berufsinformationszentrum<br />
(BIZ)<br />
Neubrandenburg<br />
Ponyweg 37-43<br />
17034 Neubrandenburg<br />
Tel: 0800/4555500<br />
Teetzlebener Str. 15<br />
17087 Altentreptow<br />
Tel: 0800/4555500<br />
An der Mühle 6<br />
17109 Demmin<br />
Tel: 0800/4555500<br />
Stavenhagener Str. 56<br />
17139 Malchin<br />
Tel: 0800/4555500<br />
Tiergartenstr. 3<br />
17235 Neustrelitz<br />
Tel: 0800/4555500<br />
Turnplatz 2<br />
17207 Röbel<br />
Tel: 0800/4555500<br />
Warendorfer Strasse 4<br />
17192 Waren<br />
Ponyweg 37<br />
17034 Neubrandenburg<br />
Tel.: 0395 766 1500<br />
E-Mail: neubrandenburg.biz@arbeitsagentur.de<br />
Beratungsgespräche, Informationen<br />
über Berufe und<br />
Ausbildungswege, Berufswahltests,<br />
Ausbildungsstellenbörse,<br />
Informationen zu Bildungsgänge<br />
an weiterführenden<br />
Schulen sowie<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten,<br />
Studienberatung<br />
Informationen zu Ausbildungsberufen/Studiengängen/Weiterbildungsmöglichkeiten
36<br />
Institution Kontaktdaten Beratungsangebot<br />
IHK Neubrandenburg<br />
<strong>für</strong> das östliche<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Handwerkskammer<br />
Ostmecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Bildungsstätte Neubrandenburg<br />
Ausbildungsgemeinschaft<br />
Industrie, Handel,<br />
Handwerk e. V.<br />
Katharinenstraße 48<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Tel. 0395/5597401.<br />
E-Mail: info@neubrandenburg.ihk.de<br />
Nonnenhofer Straße 15<br />
17033 Neubrandenburg<br />
Tel.: 0395/5593173<br />
Kopernikusstraße 2<br />
17036 Neubrandenburg<br />
Tel.: 0395/5581257<br />
Ausbildungsberatung zu<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
in der Region in rund<br />
120 Berufen, Kontakte<br />
zu Unternehmen <strong>für</strong><br />
Praktika, Bewerbungstipps<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
nach Art und<br />
Einrichtung der Ausbildungsstätte,<br />
persönliche<br />
und fachliche Eignung<br />
des Auszubildenden,<br />
rechtliche Hinweise zur<br />
Ausbildungsplanung<br />
Projekttage Klassenstufe<br />
5-9,<br />
Potenzialanalyse Klassestufe<br />
7,<br />
Praxiswoche Klassenstufe<br />
7,<br />
Organisation Werkstatttage<br />
Klassenstufe 8,<br />
Informationen über<br />
Berufe und Ausbildungswege,<br />
Berufswahltests,<br />
Bewerbungstipps,<br />
Kontakte zu Unternehmen<br />
<strong>für</strong> Praktika
37<br />
10 Links und Literatur<br />
Informationen zu Ausbildungsberufen & zur Studienwahl:<br />
http://www.berufenet.de: offizielle Informationsseite der Agentur <strong>für</strong> Arbeit zu<br />
den verschiedenen Ausbildungsberufen<br />
http://www.planet-beruf.de umfangreiches Informationsportal der Agentur <strong>für</strong><br />
Arbeit<br />
http://www.ausbildung.net: bietet die verschiedensten Informationen rund um<br />
die Themen Berufswahl, Bewerbungen und Ausbildung an<br />
http://www.abitur-und-dann.org/: zeigt Informationen zur Studien- und Berufswahl<br />
und welche Möglichkeiten es nach dem Abitur gibt<br />
http://www.studienwahl.de<br />
Broschüre „Berufe aktuell“ der Agentur <strong>für</strong> Arbeit: http://www.arbeitsagentur.de/<br />
zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Ausbildung/Lexikon-Ausbildungsberufe.pdf<br />
Informationen <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong>:<br />
Auf dieser Seite finden Sie Angebote <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong>kurse in MV und erhalten vielfältige<br />
Informationen zu dem Vorhaben „Starke <strong>Eltern</strong> – Starke Kinder“:<br />
http://www.eltern-stark-machen.de/<br />
Wenn Ihr Kind kurz vor dem Abitur steht, finden Sie hier wichtige Informationen<br />
zur Berufs- und Studienplanung:<br />
http://www.abi.de/eltern.htm<br />
Die Schweizer Seite www.berufsberatung.ch gibt Ihnen Tipps und unterstützt Sie<br />
bei der Berufswahl Ihrer Kinder:<br />
http://www.berufsberatung.ch/dyn/1313.aspx#a1779<br />
Diese Seite gibt Ihnen Tipps, wie Sie Ihre Kinder bei der Berufswahl unterstützen<br />
können:<br />
http://eltern-hilfe.ch/104/
38<br />
Die Lehrstellenbörse der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg:<br />
http://www.neubrandenburg.ihk.de/<br />
Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern:<br />
http://www.hwk-omv.de/18,595,jobboardsearch.html<br />
Azubiatlas:<br />
http://www.durchstarten-in-mv.de/chancen/ausbildungen-<strong>von</strong>-a-z/<br />
Alles zum Thema BaföG:<br />
http://www.bafoeg.bmbf.de/<br />
BaföG Rechner:<br />
http://www.bafoeg-aktuell.de/cms/bafoeg/bafoeg-rechner.html<br />
Studienkompass: alternativ zum BaföG können sich Schülerinnen und Schüler<br />
hier <strong>für</strong> ein Stipendium bewerben:<br />
http://www.studienkompass.de/<br />
Weiterführende Literatur:<br />
Arbeit & Leben GmbH Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2002): <strong>Eltern</strong> als Berufswahlbegleiter.<br />
Eine Dokumentation der Wormser Initiative im Mai und Juni 2002. Schriftenreihe<br />
Nr. 5. Mainz.<br />
Beinke, Lothar (2002): Familie und Berufswahl. Bad Honnef.<br />
Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (Hrsg.) (2009):<br />
Starke <strong>Eltern</strong> – starke Jugend! Praxisleifaden. Ausbildungsorientierte <strong>Eltern</strong>arbeit<br />
im Jugendmigrationsdienst. Stuttgart.<br />
Egloff, Erwin; Jungo, Daniel 2007: Berufswahltagebuch, <strong>Eltern</strong>ratgeber Berufswahl.<br />
Schulverlag plus AG.<br />
Hendricks, Renate; Bundeselternat (2003): Berufswahl aus der Sicht <strong>von</strong> <strong>Eltern</strong>.<br />
Online unter: http://www.sowi-online.de/reader/berufsorientierung/akteure-ber.<br />
htm<br />
Schmid, Reinhard; Barmettler, Claire (2008): Berufswahl als Familienprojekt. Ein<br />
Arbeitsheft <strong>für</strong> <strong>Eltern</strong> <strong>von</strong> Jugendlichen vor ihrer ersten Berufswahl. S & B Institut.