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30 Pfarrbücherei Besuchsdienst 31 Neues aus der Pfarrbücherei Hallo liebe Leser und Leserinnen, heute möchten wir Ihnen etwas über unsere Bücherei erzählen: Als Teil der Seelsorge nehmen Katholisch öffentliche Büchereien – kurz KÖB genannt - in der Medien- und Informationsgesellschaft wichtige Aufgaben bei der Literaturvermittlung, Leseförderung und Bildung wahr und sind ein wichtiger Bestandteil der Pfarreien. Pfarrbüchereien müssen nicht mit großen Einrichtungen konkurrieren. Wir wollen den Menschen räumlich und menschlich nahe sein. Unsere Bücherei ist öffentlich und für alle zugänglich, die an Büchern interessiert sind und Spaß am Lesen haben. In vielen Diözesen Deutschlands gibt es die sogenannten Fachstellen der KÖB. Der Hauptsitz der KÖB ist in Bonn. Für unsere Diözese Limburg ist die Fachstelle in Hadamar zuständig. In Zusammenarbeit mit dem Borromäusverein werden dort auch Fort- und Weiterbildungen angeboten. Diese Bildungsangebote sollen die Ehrenamtlichen in den Pfarrbüchereien für die vielfältigen Anforderungen des Büchereialltags qualifizieren. Der Borromäusverein ist eine 1845 gegründete katholische Medieneinrichtung mit Sitz in Bonn und nach dem italienischen Theologen Karl Borromäus benannt. Im Auftrag der Diözesen unterstützt der Verein die Katholischen Büchereien besonders durch Medienempfehlungen. Mehrmals im Jahr erscheint ein Bücherkatalog - der „Buchspiegel“. Die aktuellen Kataloge gibt es bei uns in der Bücherei und sie liegen auch am Schriftenstand von St. Gallus zum Mitnehmen aus. Neben einer Auswahl an neuesten Büchern und CDs gibt es auch ein Sortiment an Devotionalien. Sie können bei uns oder selbst und auch online bestellen. Der Hl. Karl Borromäus lebte im 16. Jahrhundert und ist eine große Persönlichkeit in der Kirchengeschichte. Schon in jungen Jahren wurde er Erzbischof von Mailand und kurze Zeit später Kardinal. Bei einer Pestepidemie kümmerte er sich persönlich um die Kranken und Sterbenden, besorgte ihnen Kleidung, Essen und Medizin. In der Universitätsstadt Pavia gründete er das Studenteninternat „Collegio Borromeo“ für arme Studenten, die nicht über die nötigen Geldmittel für ein Studium verfügten und setzte sich so für die Bildung junger Menschen ein. Nur wenige Jahre nach seinem frühen Tod wurde Karl Borromäus 1610 heiliggesprochen. Sein Name ist bis heute lebendig geblieben, nicht zuletzt auch durch den Borromäusverein. Wir, das Team von der Katholischen Pfarrbücherei, sind sonntags von 10 – 12 Uhr im Sinne des Hl. Borromäus für Sie da. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Marion Novatius Besuchsdienst im Marienkrankenhaus Möchten Sie sich ehrenamtlich engagieren? Das Marienkrankenhaus in Flörsheim sucht ehrenamtliche Mitarbeiter/innen für den Ökumenischen Besuchsdienst! Was ist zu tun? Besonders alleinstehende und alte Menschen sind für jegliche Hilfe und Zuspruch dankbar. Die Mitglieder des Besuchsdienstes hören zu, trösten, begleiten Patienten zu Untersuchungen und erledigen kleine Besorgungen etc. Mitzubringen sind nur etwas Zeit (2-4 mal monatlich etwa 2 Stunden) und Freude am Umgang mit Menschen. Für ein unverbindliches Informationsgespräch wenden Sie sich bitte an den Sozialdienst des Marienkrankenhauses Flörsheim, Hospitalstraße 15. Ihre Ansprechpartnerin ist Frau Silvia Schaulinski-Hewel, Telefon 06145 – 504154. Foto: Damaris / Pixelio.de Foto: Gerd Altmann / Pixelio.de
32 Freiwilliges soziales Jahr Freiwilliges soziales Jahr 33 Liebe Gemeindemitglieder, in den letzten Wochen habe ich hier in Sambia viel Abwechslung erlebt. Ich hatte Ferien und diese habe ich für Reisen in Sambia, Sansibar und Tansania genutzt und viele interessante Eindrücke gesammelt. Ich möchte Ihnen heute kurz über das Zwischenseminar in Tansania und ein paar Gedanken zu politischen Wahrnehmungen in Sambia berichten. Das Zwischenseminar war so wie ich es mir vorgestellt hatte. Nämlich echt hilfreich. Knapp 30 junge deutsche Voluntäre hatten sich dafür zusammengefunden, die quer durch Süd- und Ostafrika verteilt sind. Wegen der unterschiedlichen Kulturen, die wir im letzten halben Jahr in Kenia, Tansania, Ruanda, Sambia und Namibia kennen lernen durften, herrschte zwar eine gewisse Multikulti-Atmosphäre, aber allein schon die deutsche Sprache schaffte ein gewisses Stück Heimat nach Afrika. Zudem haben wir uns in Bagamoyo, der alten Hauptstadt Deutsch-Westafrikas getroffen, das die deutschen Kolonialherren im ersten Weltkrieg an Britannien verloren hatten. Ich habe dort Menschen getroffen, mit denen ich ganz offen über all das reden konnte, was mir auf dem Herzen lag, ohne Angst zu haben, dass es falsch verstanden werden könnte. Seminar ist vielleicht auch einfach das falsche Wort, was in dieser Woche stattgefunden hat. Eine Woche Gruppentherapie würde es wohl eher beschreiben. Weil irgendeinen Knacks bekommt hier jeder früher oder später einmal. Glaube ich zumindest. Umso wichtiger war es, dass dieser vertraute Raum geschaffen wurde. Dort konnte ein jeder sichergehen, dass er noch ganz normal ist und andere die gleichen Probleme beschäftigen. Nach dieser Psycho-Woche ging es mit dem Zug endlich wieder heim. Nachhause. Ins sambische Zuhause. Glaubt mir, nach einer so langen Zeit ein ganz, ganz komisches Gefühl. Mir ist zu Ohren gekommen, in den deutschen Medien wird zurzeit so einiges über den französischen Militäreinsatz in Mali oder die Aktivitäten der El-Kaida in Nordafrika berichtet. Das bewegt mich dazu, Euch die politische Situation in Sambia einmal zu erörtern. Die Auswirkungen dieser Konflikte auf Sambia kann ich ganz einfach mit drei Worten beschreiben: Es gibt keine. Hier bekommen wir wirklich nichts von dem mit, was dort oben geschieht. Selbst als im benachbarten Kongo der Bürgerkrieg wieder entflammte, war davon hier nichts zu spüren. In den Nachrichten lässt sich lediglich im Auslandsteil etwas darüber finden, gefühlt ist das alles genauso weit weg wie von Deutschland. Dass die sambische Mentalität eher freundlich und friedlich ist, hatte ich ja schon mal erwähnt. Tatsache ist aber auch einfach, dass hier vergleichsweise recht wenig Konfliktpotential zwischen den verschiedenen Religionen und Ethnien vorhanden ist. In dem christlich geprägten Land ist der Anteil von Muslimen und Hindus verschwindend gering. Stattdessen sind die beiden landesweiten Zeitungen sowie der einzige sambische Fernsehsender (alles jeweils staatlich finanziert und kontrolliert) voll von eigenen kleineren oder größeren Problemen. Momentan dreht sich alles um die Fußball- Afrikameisterschaft in Südafrika. Als Afrikameister angereist, waren die Erwartungen an die Truppe, die „Chipolopolo“ gerufen wird, natürlich hoch. Jeder hoffte auf die Titelverteidigung. Umso größer die Enttäuschung, als man nach drei schwachen Unentschieden schon nach Hause musste. Das Finale morgen werden sich die, die es können, trotzdem anschauen. Die Fußballbegeisterung hier ist durchaus mit der in Deutschland vergleichbar. Das passende Trostpflaster ist übrigens schon gefunden worden. In der WM-Quali schaut es nämlich gerade ganz gut aus. In Brasilien soll dann wieder richtig durchgestartet werden. Ansonsten sind die Zeitungen immer voll von irgendwelchem Parteigeplänkel, das ich persönlich ziemlich ermüdend finde. In den drei großen Parteien gibt es natürlich ganz viele wichtige Menschen, die – gefragt oder ungefragt – zu jedem Thema etwas zu sagen haben, sich gegenseitig kritisieren oder sich Skandale leisten. Ganz ähnlich wie in Deutschland. Was die Menschen aber gerade wirklich beschäftigt, ist, dass die Regierung alles daran setzt, die Opposition auszuhebeln und mundtot zu machen. Wie ernst dieses Thema tatsächlich ist, kann ich von meiner Position her überhaupt nicht einschätzen. Im Alltag in Ndola bekomme ich nichts davon mit. Zahlreiche Demonstrationen und Protestaktionen wurden bisher von der Polizei unterbunden, die laut Verfassung loyal zum Präsidenten zu sein hat. Wird sicherlich interessant zu sehen, ob der Präsident Michael Sata seiner autoritären Linie treu bleibt, oder doch noch sein demokratisches Gesicht zeigt. Die Leute, mit denen ich über ihn rede, werden jedenfalls immer unzufriedener. Letztes Jahr ist er noch mit großem Beifall Präsident geworden. 20 Jahre lang war zuvor die MMD an der Macht gewesen. 20 Jahre, die so langsam echt nach Wahlbetrug gestunken hatten. Endlich konnte nun Sata mit seiner „Patriotischen Front“ diese Serie brechen. Sata hatte zuvor versprochen, in den ersten 3 Monaten seiner Amtszeit 1 Million neue Jobs zu schaffen. Das einzige, was von diesem Versprechen übrig geblieben ist, ist, dass er kontinuierlich neue Distrikte kreiert. Diese neuen Distrikte brauchen nämlich neue Verwaltungen, die – so sagt man – er in die Hände seiner Familienmitglieder gibt.
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