(6) Ethik und Technikbewertung.pptx - Institut für Philosophie
(6) Ethik und Technikbewertung.pptx - Institut für Philosophie
(6) Ethik und Technikbewertung.pptx - Institut für Philosophie
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Ethik</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Technikbewertung</strong><br />
6. Vorlesung (29.11.2011):<br />
Werte, Wertkonflikte, Basiswerte<br />
Christoph Hubig
Gliederung<br />
1 Die Rolle der Werte<br />
2 Wertvorentscheidungen bei der Feststellung von Sachverhalten<br />
3 Das "intuitive Modell“ (VDI 3780)<br />
4 stattdessen: Die Problemlage<br />
5 Bewertungen bei der Beurteilung von Sachverhalten<br />
6 Wertewandel<br />
7 Gr<strong>und</strong>werte <strong>und</strong> Wertekonflikt<br />
8 Wertvorentscheidung <strong>und</strong> Bewertung (der Lösungen)<br />
9 Orientierung an Basiswerten bei konfligierenden wohlüberlegten Urteilen<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 2
1 Die Rolle der Werte<br />
Werte sind Regeln, nach denen wir bestimmte Handlungsoptionen anderen<br />
Handlungsoptionen gegenüber vorziehen oder unterordnen oder gänzlich<br />
verwerfen.<br />
Sie beziehen sich sowohl auf Handlungsmittel als auch auf Handlungszwecke.<br />
Werte sind nicht oberste Zwecke.<br />
Zusammen machen sie die Idee gelingenden Lebens aus.<br />
Werte leiten die Bewertung. Eine von einer Bewertung unabhängige<br />
Feststellung von Sachverhalten ist nicht möglich.<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 3
2 Wertvorentscheidungen bei der Feststellung von<br />
Sachverhalten<br />
• Was ist das Problem? Worauf richten wir uns bei der Auswahl der Themen?<br />
(Beispiel: Folge/Nebenfolge, Produkt/Abfall, Nutzen/Schaden)<br />
• Welche Observablen erkennen wir an?<br />
(Beispiel: Dunkelziffern, Nachweisgrenzen, Signifikanz)<br />
• Welche Indikatoren nutzen wir?<br />
(Beispiel: Ges<strong>und</strong>heit)<br />
• Welche Parameter, Kausalmodelle <strong>und</strong> Datenmengen berücksichtigen wir bei<br />
der Modellierung von Systemen ( Simulationen)? Wo legen wir die<br />
Systemgrenzen fest?<br />
• Welche Kriterien erkennen wir an, um Begriffe (z.B. Erhalt natürlicher Umwelt)<br />
auf die Realität zu beziehen (hier: Biodiversivität / Artenvielfalt oder<br />
Regenerativität genutzter Ressourcen)?<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 4
2.1 Werte<br />
Werte Kriterien Modellierungs- Indikatoren Observablen<br />
parameter<br />
z. B. für Wert „Erhalt von <strong>Institut</strong>ionen“<br />
K 1 : kulturelle M: Vergesellschaf- I 1 : Kriminalitäts- O: Zahl der<br />
Integrations- tungsrate rate schweren Delikte (?)<br />
fähigkeit<br />
K 2 : Soziale M: Sozial- I 2 :Leistungs- O: Anzahl der<br />
Absicherung versicherung kapazität längerfristig<br />
Anspruchsberechtigten (?)<br />
z. B. für Wert „ökologische Nachhaltigkeit“<br />
K: Regenerations- M: Modell der I: Anteil der regene- O: Anteil der<br />
fähigkeit der Biosphäre rativen Energie am Wasserkraftwerke (?)<br />
Biosphäre gesamten Primäraufkommen<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 5
3 Das "intuitive Modell“ (VDI 3780)<br />
Werte / "Oberzwecke" (VDI) / Ziele<br />
.<br />
.<br />
.<br />
Zweck n / Mittel n+1<br />
Mittel n<br />
Prof. Dr. Christoph Hubig | <strong>Institut</strong> für <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 6
3.1 Beziehungen zwischen Zielen <strong>und</strong> Werten (dargestellt<br />
am Bsp. des Pkw-Verbrennungsmotors)<br />
W1<br />
Bewegungsfreiheit<br />
W2<br />
Sparsamkeit<br />
W3<br />
Umweltqualität<br />
Z4<br />
Motor leicht<br />
zugänglich<br />
Z2<br />
hohe Motorqualität<br />
Z7<br />
große Bergsteigfähigkeit<br />
Z1<br />
hohe Motorleistung<br />
Z9<br />
lange Lebensdauer<br />
Z10<br />
Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
Z5<br />
niedr. Versicherungsprämie<br />
Z3<br />
bei 50 U/s Drehmoment<br />
150 Nm<br />
Z6<br />
hohes Verdichtungsverhältnis<br />
Z8<br />
kompakte<br />
Bauweise<br />
ist Oberziel von ist indifferent zu ist Mittel für konkurriert mit bezieht sich auf<br />
Prof. Dr. Christoph Hubig | <strong>Institut</strong> für <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 7
4 stattdessen: Die Problemlage<br />
Ereignisse, Dinge<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Sachverhalte<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Intentionen (Bezug zu<br />
Sachverhalten)<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Leitende Instanzen:<br />
Basiswerte<br />
Mittel n+2<br />
Oberzweck n+2<br />
Präferenz n+2<br />
Wert n+2<br />
Mittel n+1<br />
Oberzweck n+1<br />
Präferenz n+1<br />
Wert n+1<br />
Mittel n<br />
Zweck n<br />
Präferenz n<br />
Wert n<br />
(Sachverhalte)<br />
(abgeleitete Gründe)<br />
(Gründe)<br />
„ „: kausal<br />
„ „: notwendige<br />
Bedingung<br />
„ „: wichtiger als...<br />
„ „: impliziert<br />
Prof. Dr. Christoph Hubig | <strong>Institut</strong> für <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 8
5 Bewertung bei der Beurteilung von Sachverhalten<br />
Drei Begriffsverwendungen<br />
1.<br />
„x ist ein Wert“ (Objektwert)<br />
(z.B. ein Mensch, die Natur,<br />
ein Kunstwerk etc.)<br />
2.<br />
„x hat einen Wert“<br />
(Wertobjekt) (z.B.<br />
ökonomisch, pädagogisch,<br />
ästhetisch etc.)<br />
Selbstzweck<br />
(inclusive end)<br />
Mittel<br />
(external end)<br />
3.<br />
„unter dem Wert x …“<br />
(Maßstab, Regel der Bewertung,<br />
(latenter) Imperativ (Kraft 1951))<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 9
6 Wertewandel<br />
Wandel der Anerkennung<br />
Wandel der Maßstäbe<br />
Wandel der Imperative<br />
Wandel der Wertobjekte<br />
Wandel der Objektwerte<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 10
7 Gr<strong>und</strong>werte <strong>und</strong> Wertekonflikte<br />
VDI-Richtlinie 3780<br />
Zwischen allen<br />
dargestellten<br />
Wertebereichen<br />
bestehen mittelbare<br />
<strong>und</strong> unmittelbare<br />
Beziehungen; hier<br />
werden – ohne<br />
Anspruch auf<br />
Vollständigkeit –<br />
wichtige Ziel-Mittel<strong>und</strong><br />
Konkurrenzbeziehungen<br />
zwischen diesen<br />
Werten dargestellt.<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 11
7.1 Auflistung der im Text genannten Werte (1)<br />
Funktionsfähigkeit<br />
Brauchbarkeit<br />
Machbarkeit<br />
Wirksamkeit<br />
Perfektion<br />
- Einfachheit<br />
- Robustheit<br />
- Genauigkeit<br />
- Zuverlässigkeit<br />
- Lebensdauer<br />
technische Effizienz ...<br />
Sicherheit<br />
Körperliche Unversehrtheit<br />
Lebenserhaltung des einzelnen Menschen<br />
Lebenserhaltung des Menschen<br />
Minimierung des Risikos (Schadensumfang<br />
<strong>und</strong> Eintrittswahrscheinlichkeit)<br />
- des Betriebsrisikos<br />
- des Versagensrisikos<br />
- des Missbrauchsrisikos ...<br />
Wirtschaftlichkeit (einzelwirtschaftlich)<br />
Kostenminimierung<br />
Rentabilität<br />
Unternehmenssicherung<br />
Unternehmenswachstum ...<br />
Wohlstand (gesamtwirtschaftlich)<br />
Bedarfsdeckung<br />
Quantitatives bzw. qualitatives Wachstum<br />
Internationale Konkurrenzfähigkeit<br />
Vollbeschäftigung<br />
Verteilungsgerechtigkeit ...<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 12
Ges<strong>und</strong>heit<br />
7.2 Auflistung der im Text genannten Werte (2)<br />
Körperliches Wohlbefinden<br />
Psychisches Wohlbefinden<br />
Steigerung der Lebenserwartung<br />
Minimierung von unmittelbaren <strong>und</strong><br />
mittelbaren ges<strong>und</strong>heitlichen Belastungen<br />
- in der Berufsarbeit<br />
- in der privaten Lebensführung<br />
- durch umweltbelastende Produkte<br />
<strong>und</strong> Produktionsprozesse<br />
Umweltqualität<br />
Landschaftsschutz<br />
Artenschutz<br />
Ressourcenschonung<br />
Minimierung von Immissionen <strong>und</strong> Deponaten<br />
...<br />
Persönlichkeitsentfaltung <strong>und</strong><br />
Gesellschaftsqualität<br />
Handlungsfreiheit<br />
Informations- <strong>und</strong> Meinungsfreiheit<br />
Kreativität<br />
Privatheit<br />
Beteiligungschancen<br />
Soziale Kontakte <strong>und</strong> soziale Anerkennung<br />
Solidarität <strong>und</strong> Kooperation<br />
Geborgenheit <strong>und</strong> soziale Sicherheit<br />
Kulturelle Identität<br />
Minimalkonsens<br />
Ordnung, Stabilität <strong>und</strong> Regelhaftigkeit<br />
Transparenz <strong>und</strong> Öffentlichkeit<br />
Gerechtigkeit<br />
...<br />
vs. VDI 3780:<br />
Konkurrenzbeziehungen zwischen allen Wertgruppen<br />
sowie innerhalb aller Wertgruppen<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 13
8 Wertvorentscheidung <strong>und</strong> Bewertung (der Lösungen)<br />
• Identifizierung des Problems<br />
• Festlegung von Kriterien<br />
• Festlegung von<br />
Systemgrenzen<br />
<strong>und</strong> Parametern<br />
• Festlegung von Indikatoren<br />
• Festlegung von Observablen<br />
(Dunkelziffern, Signifikanz,<br />
Nachweisgrenzen)<br />
Werte leiten die Beurteilung der<br />
Adäquatheit als<br />
„Wahrheitsfähigkeit“<br />
• Hat die Lösung einen Wert<br />
(i.S. von (2))?<br />
• Kann ihr Einsatz Werte verletzen (i.S.<br />
von (1))?<br />
• Sind Chancen <strong>und</strong> Risiken kalkulierbar<br />
bzw.<br />
Bleibt die Kompetenz zum Umgang mit<br />
Risikopotenzialen erhalten?<br />
• Sind Amortisationslasten <strong>und</strong><br />
Opportunitätskosten akzeptabel<br />
(Bewertungskonflikt)?<br />
Typisierung<br />
Folgeneinschätzung<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 14
9 Orientierung an Basiswerten bei konfligierenden<br />
wohlüberlegten Urteilen<br />
Vermächtniswerte<br />
als Garanten der<br />
Herausbildung des<br />
Entscheidungssubjekts<br />
als Träger von<br />
Capabilities/Kompetenzen<br />
Optionswerte<br />
als Garanten eines<br />
maximalen Spektrums<br />
von Optionen der Wahl<br />
als<br />
Functionings/<br />
Zugriffsmöglichkeiten<br />
Sen 1997<br />
als zusätzlichen Eigenschaften intendierter Ziele<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 15
9.1 Options- <strong>und</strong> Vermächtniswerte<br />
Gesamtwertschätzung<br />
(Werner W. Pommerehne, Alan T. Peacock, Dieter Birnbacher, Christoph Hubig)<br />
Direkter Nutzen<br />
ca. 50 %<br />
Optionswert<br />
Künftige<br />
Verfügbakeit<br />
eines Gutes<br />
+<br />
„Existenzwert“<br />
Nicht ausgeschlossene<br />
Nutzung ohne<br />
Rivalität<br />
Vermächtniswert<br />
Erhalt von<br />
Kompetenzen,<br />
„capabilities“<br />
(Armartya Sen)<br />
individuell<br />
intragenerationell<br />
intergenerationell<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 16
9.2 Beispiele<br />
Vermächtniswerte<br />
Stabilität der Sozialbeziehungen<br />
(Nachhaltigkeit sozial)<br />
Privatheit<br />
Kulturelle Bindung<br />
Routinen<br />
Traditionelle Standards (bezüglich Wissen,<br />
Technik, etc.)<br />
Kompetenzerhalt <strong>und</strong> -fortschreibung<br />
Tradition, Muße<br />
Optionswerte<br />
- Transkulturalität<br />
- Transparenz<br />
- Flexibilität<br />
- Adaptivität<br />
- Reversibilität<br />
- Fehlerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
- Kompetenzerweiterung<br />
- Nachhaltigkeit (ökologisch,<br />
ökonomisch)<br />
- Prävention<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 17
9.3 Erweiterung des Wertekanons (1)<br />
(1) Werte als Güter: „erweiterte Wirtschaftlichkeitsrechnung“<br />
(2) Werte als probleminduzierte TA,<br />
Eigenschaften: Suchraumerweiterung, Erstellung von<br />
Nutzerprofilen<br />
(3) Werte als Maßstäbe: Indikatorenbildung <strong>und</strong><br />
-aggregation, Parameter der<br />
Optimierung, Gewinnung von<br />
„Zielsystemen“ für (1) <strong>und</strong> (2)<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 18
9.3 Erweiterung des Wertekanons (2)<br />
Positive Erhöhung der Akzeptabilität<br />
Konsequenzen: (indirekt: Verbesserung der<br />
Akzeptanzlage)<br />
Beschleunigung von<br />
Genehmigungsverfahren<br />
Verminderung des Risikopotenzials<br />
Begünstigung langfristiger<br />
Amortisation<br />
Verminderung der<br />
Opportunitätskosten<br />
Erleichterung der Markteinführung<br />
…<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 19
9.3 Erweiterung des Wertekanons (3)<br />
Probleme:<br />
Erhöhung des Konfliktpotentials:<br />
a) der Wertsetzungen untereinander<br />
b) Der Strategien für die Herstellung von<br />
Bewertungstransparenz (Kardinal- oder<br />
Ordinalzahlprinzip)<br />
c) der Strategien der Koordination von<br />
Wertungen/Partizipation<br />
Absenkung des Einigungsniveaus (kleinster gemeinsamer Nenner) /<br />
Favorisierung mittelmäßiger Lösungen auf der Basis von<br />
Kompromissen<br />
Erschweren von Strukturinnovationen mit neuen<br />
Innovationspotentialen<br />
Wenn Werte als Werte (1) <strong>und</strong> (2): Immanenter Konservativismus<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 20
9.4 Bedingungen des Wertpluralismus<br />
Erhalt von<br />
Vermächtniswerten<br />
Optionswerten<br />
Bedingungen der Bildung<br />
subjektiver Identität,<br />
Entscheidungsfreiheit<br />
Erhalt <strong>und</strong> Erweiterung der Spielräume<br />
für die Wahl von<br />
Zwecken <strong>und</strong> Mitteln, Wahlfreiheit<br />
<strong>und</strong> Handlungsfreiheit<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 21
9.5 Regulative Funktion der<br />
Options- <strong>und</strong> Vermächtniswerte<br />
• i.S. der (klassischen) Klugheitsethik:<br />
Erhalt des Handelnkönnens<br />
(eines gelingenden Gesamtlebensvollzugs aller moralischer Akteure)<br />
• Angesichts realer Wertkonflikte:<br />
Priorisierung der Optionen nach Maßgabe ihres Options- <strong>und</strong><br />
Vermächtniswertgehalts<br />
• Bei Wertkonflikten zwischen Options- <strong>und</strong> Vermächtniswerten:<br />
Priorisierung der Vermächtniswerte<br />
s. VL 10: Gewichtung der Strategien des Dissensmanagements<br />
Prof. Dr. Ch. Hubig | <strong>Institut</strong> f. <strong>Philosophie</strong> | FG <strong>Philosophie</strong> der wissenschaftlich-technischen Kultur | 22