23.05.2014 Aufrufe

MLU HALLE - Institut für Physik - Martin-Luther-Universität Halle ...

MLU HALLE - Institut für Physik - Martin-Luther-Universität Halle ...

MLU HALLE - Institut für Physik - Martin-Luther-Universität Halle ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

A1 Hesse/Senz 36<br />

beiden Themen waren sie an insgesamt acht Publikationen beteiligt, über die<br />

hier aber nicht im Einzelnen berichtet werden soll.<br />

5.2.1. Bericht<br />

(A) Reaktionsfronten und Reaktionsmechanismen bei Festkörperreaktionen<br />

in elektrokeramischen Systemen<br />

Die im Antrag 2006-2008 geschilderten Arbeiten zur BaTiO 3 -Genese durch<br />

Festkörperreaktion wurden fortgesetzt, durch Arbeiten zur Genese von CaTiO 3 ,<br />

SrTiO 3 (beide mit Perowskitstruktur) und MgTiO 3 (mit Ilmenitstruktur) erweitert<br />

bzw. ergänzt und mit einer Dissertation abgeschlossen [1]. Im Einzelnen<br />

wurden u.a. folgende neue Ergebnisse erzielt:<br />

1. Die Phasensequenz bei der BaTiO 3 -Bildung aus BaCO 3 - bzw. BaO-Schichten<br />

und TiO 2 -Einkristallen (Rutilkristalle bzw. epitaktische Anatasschichten) bei<br />

Temperaturen zwischen 575 °C und 1000 °C ist unabhängig von der Modifikation<br />

des zweiten Reaktanden (Anatas oder Rutil). Jedoch hängt sie davon ab, ob<br />

die Reaktion an Luft oder im Vakuum erfolgt: Im Vakuum bildet sich die<br />

intermediäre Phase Ba 2 TiO 4 , während sich an Luft sofort BaTiO 3 bildet.<br />

Verantwortlich dafür sind thermodynamische Gegebenheiten [1,3,6].<br />

2. Da im Gegensatz zu Rutil-Einkristallen, welche kommerziell verfügbar<br />

waren, keine Anatas-Einkristalle beschafft werden konnten, wurden die Experimente<br />

mit Anatas als zweitem Reaktanden auf epitaktischen Anatasschichten<br />

durchgeführt, deren Herstellung auf SrTiO 3 - und LaAlO 3 -Einkristallsubstraten<br />

zunächst optimiert und deren Mikrostruktur untersucht werden musste (Abb. 1)<br />

[1,4,5]. Im Zuge dieser Arbeiten konnten zum ersten Male überhaupt epitaktische,<br />

(012)-orientierte Anatasschichten hergestellt werden [4].<br />

3. Bei höheren Reaktionstemperaturen bilden sich zwischen BaO und Rutilkristallen<br />

auch titanreiche Phasen (Ba 6 Ti 17 O 40 , BaTi 4 O 9 , Ba 4 Ti 13 O 30 ), die teils<br />

topotaktisch-wohlorientiert (Ba 6 Ti 17 O 40 , Abb. 2), teils texturiert (Ba 4 Ti 13 O 30 )<br />

und teils polykristallin (BaTi 4 O 9 ) wachsen [1,8].<br />

4. Bei der Bildung von BaTiO 3 und SrTiO 3 durch Reaktion zwischen BaO-<br />

(bzw. SrO-) Dämpfen und Rutileinkristallen wurden je nach Reaktionstemperatur<br />

und Substratorientierung unterschiedliche kristallographische Orientierungen<br />

des Endprodukts gefunden (Bsp.: Abb. 3). Alle diese Orientierungen zeichnen<br />

sich jedoch durch eine gemeinsame Kippachse aus, welche – bezogen auf das<br />

Substrat – als [001]-Rutilachse angegeben werden kann. Die vorherrschenden<br />

BaTiO 3 - bzw. SrTiO 3 -Orientierungen können durch Oktaederketten erklärt<br />

werden, die sich parallel zu denen im Substrat ausbilden (Abb. 4) [1,7].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!