Diodengepumpter Nd:YAG Laser
Diodengepumpter Nd:YAG Laser
Diodengepumpter Nd:YAG Laser
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IAP – Praktikum für Fortgeschrittene<br />
Versuchsanleitung<br />
<strong>Diodengepumpter</strong> <strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong> <strong>Laser</strong><br />
Zusammenfassung<br />
Im ersten Teil des Versuches soll der <strong>Laser</strong> aufgebaut und justiert werden. Dabei soll der Umgang mit<br />
modernen <strong>Laser</strong>komponenten geübt sowie die grundlegenden Stabilitätsbedingungen eines <strong>Laser</strong>s<br />
verstanden werden. Im zweiten Teil des Versuches sollen mehrere Experimente am <strong>Laser</strong><br />
durchgeführt werden. So sollen die Effizienz, die <strong>Laser</strong>schwelle, die Divergenz und die thermische<br />
Linse im Kristall bestimmt werden.<br />
Abbildung 1: <strong>Laser</strong>aufbau
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Versuchsübersicht ........................................................................................................... 3<br />
2. Sicherheitsvorschriften................................................................................................... 4<br />
2.1 Schutzbrillen ................................................................................................................ 4<br />
2.2 Arbeiten mit einem <strong>Laser</strong> ......................................................................................... 4<br />
2.3 Bedienung des Diodenpumplasers ....................................................................... 4<br />
3. Theorie................................................................................................................................. 6<br />
3.1 Stabilität eines <strong>Laser</strong>resonators............................................................................. 6<br />
3.2 Strahlendivergenz....................................................................................................... 7<br />
3.3 Thermische Linse ....................................................................................................... 7<br />
3.4 Theoretische Aufgaben............................................................................................. 8<br />
4. Der <strong>Laser</strong>: Bauteile und Aufbau.................................................................................... 9<br />
4.1 Theoretischer Aufbau................................................................................................ 9<br />
4.2 Bauteile........................................................................................................................ 10<br />
4.3 Praktischer Aufbau und Justierung..................................................................... 10<br />
4.4 Inbetriebnahme ......................................................................................................... 13<br />
4.5 Leistungsoptimierung ............................................................................................. 14<br />
5. Versuche ........................................................................................................................... 15<br />
5.1 Messung der Effizienz, Bestimmung der <strong>Laser</strong>schwelle............................... 15<br />
5.2 Messung der Divergenz .......................................................................................... 15<br />
5.3 Messung der thermischen Linse .......................................................................... 15<br />
6. Anhang............................................................................................................................... 16<br />
6.1. Quellenangaben und Literaturvorschläge ........................................................ 16<br />
6.2 Transmissionskurve RG 850 Filter von Newport ............................................. 16<br />
- 2 -
1. Versuchsübersicht<br />
Dieser Versuch soll den Umgang mit einem modernen <strong>Laser</strong> vermitteln.<br />
Folgende Arbeitsabfolge ist empfehlenswert:<br />
1. Machen Sie sich zuerst mit dem theoretischen Hintergrund vertraut. Suchen Sie sich<br />
zusätzlich zum hier enthaltenen Theorieteil Literatur zu <strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong> <strong>Laser</strong>n. Studieren Sie auch<br />
kurz die Funktionsweise Ihres Diodenpumplasers und machen Sie sich vertraut mit der<br />
Propagation eines Gaussstrahles. Befassen Sie sich ausserdem mit dem Begriff der<br />
Divergenz eines <strong>Laser</strong>strahls. Lösen Sie die theoretischen Aufgaben.<br />
2. Lesen Sie die Sicherheitsvorschriften und prägen Sie sich diese gut ein. Tragen Sie immer<br />
eine Schutzbrille!<br />
3. Der nächste Schritt soll der Aufbau des <strong>Laser</strong>s sein. Bevor Sie den <strong>Laser</strong> komplett aufbauen,<br />
müssen Sie bereits die erste Messung vornehmen! Justieren Sie den Aufbau danach anhand<br />
des He-Ne-<strong>Laser</strong>s so gut wie möglich. Lassen Sie den Aufbau und die theoretischen<br />
Rechnungen vom Betreuer kontrollieren.<br />
4. Nehmen Sie nun den <strong>Laser</strong> zusammen mit dem Betreuer zum ersten Mal in Betrieb.<br />
5. Messen Sie die Effizienz des <strong>Laser</strong>s mit Hilfe des Powermeters und bestimmen Sie die<br />
<strong>Laser</strong>schwelle.<br />
6. Führen Sie die Messungen zur Divergenz des <strong>Laser</strong>strahles bei verschiedenen Leistungen<br />
und verschiedenen Endspiegeln durch.<br />
7. Erweitern Sie den <strong>Laser</strong>aufbau zur Messung der thermischen Linse.<br />
8. Messen Sie die thermische Linse. Achtung, diese Messung muss sehr genau durchgeführt<br />
werden, um sinnvolle Resultate zu erhalten!<br />
9. Berechnen Sie aus den gemessenen Daten die Effizienz, die Divergenz und die thermische<br />
Linse und vergleichen Sie diese mit theoretischen Werten, um die Daten zu kontrollieren.<br />
10. Bauen Sie den <strong>Laser</strong> wieder ab und verstauen Sie ihn fachgerecht.<br />
11. Schreiben Sie Ihren Laborbericht.<br />
- 3 -
2. Sicherheitsvorschriften<br />
2.1 Schutzbrillen<br />
Die Schutzbrille muss immer getragen werden, sobald der <strong>Laser</strong> eingeschaltet ist! Sie arbeiten bei<br />
diesem Versuch mit <strong>Laser</strong>strahlen der Wellenlänge 808 nm (Pumplaser) und 1064 nm (<strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong>),<br />
beide nicht sichtbar für menschliche Augen. Diese Strahlung kann Ihren Augen trotzdem<br />
schwerwiegenden Schaden zufügen, was im schlimmsten Fall zur Erblindung führen kann. Achten Sie<br />
darauf, dass Sie Schutzbrillen für die richtigen Wellenlängen tragen! Sie arbeiten zusätzlich auch mit<br />
einem He-Ne-<strong>Laser</strong>, der Ihnen als Justierhilfe dient. Achten Sie auch bei diesem <strong>Laser</strong> darauf,<br />
niemals direkt in den <strong>Laser</strong>strahl zu blicken.<br />
Sollten Sie das Gefühl haben, Sie hätten <strong>Laser</strong>strahlung abbekommen, so begeben Sie sich<br />
schnellstens zu einem guten Augenarzt, vorzugsweise ins Inselspital. Ihr Gehirn wird einen möglichen<br />
Schaden nach wenigen Minuten herausrechnen, sodass Sie ihn nicht mehr wahrnehmen. Gleichzeitig<br />
wird aber der Schaden an Ihrer Netzhaut immer grösser.<br />
2.2 Arbeiten mit einem <strong>Laser</strong><br />
Um die Gefährdung möglichst klein zu halten, ist es üblich, <strong>Laser</strong>strahlung auf einen Höhenbereich<br />
knapp über dem Tisch zu beschränken. Dies ist bei dem vorliegenden <strong>Laser</strong> gegeben. Um<br />
Reflexionen in andere Richtungen zu vermeiden, ziehen Sie bitte alle Schmuckstücke (Uhren, Ringe,<br />
Armbänder usw.) aus Metall oder aus Glas aus, bevor Sie mit der Arbeit am <strong>Laser</strong> beginnen.<br />
Des Weiteren sollten Sie immer Ihre Augen schliessen, wenn Sie sich im Höhenbereich des <strong>Laser</strong>s<br />
befinden (z.B. beim Bücken).<br />
Seien Sie sich auch bewusst, dass obwohl die Leistung des <strong>Laser</strong>s klein ist, er trotzdem kräftig genug<br />
ist, Plastik schmelzen zu lassen, Verbrennungen zu verursachen und Dinge in Brand zu setzen, wenn<br />
Sie sich lange genug im Strahl befinden.<br />
Die Spiegel, die Linsen und der <strong>Laser</strong>kristall sind sehr schmutz- und berührungsempfindlich. Das<br />
heisst vor allem: Finger weg! Sie zerstören die Beschichtungen, wenn Sie die Spiegel, Linsen oder<br />
den <strong>Laser</strong>kristall anfassen. Es ist zudem wichtig, dass die Linsen, Spiegel und der Kristall sauber und<br />
staubfrei sind. Beim Betrieb kann dieser sonst eingebrannt werden, was ebenfalls zur Zerstörung der<br />
Beschichtung führt. Überprüfen Sie, ob eine der Komponenten schmutzig ist, und lässt sich dieser<br />
Schmutz nicht mittels Druckluft entfernen, so holen Sie den Betreuer, um diese zu reinigen.<br />
Unternehmen Sie keinen eigenen Reinigungsversuch.<br />
Der Pumplaserstrahl wird über eine Glasfaser ausgekoppelt. Diese kann zerbrechen, wenn Sie zu<br />
stark gebeugt wird. Achten Sie deshalb darauf, diese niemals unnötig stark zu beugen.<br />
2.3 Bedienung des Diodenpumplasers<br />
Sie verwenden in diesem Versuch zum Pumpen Ihres <strong>Laser</strong>s einen 808 nm Diodenlaser von Limo.<br />
Diodenlaser sind sehr empfindlich, was Stromspitzen oder Falschpolung betrifft. Bereits die statische<br />
Ladung eines Menschen kann die Diode zerstören. Fassen Sie den Diodenlaser niemals an, ohne<br />
selbst geerdet zu sein. Achten Sie darauf, dass die Lochplatte geerdet ist, auf der sich Ihr<br />
<strong>Laser</strong>aufbau befindet. Schliessen Sie den Diodenlaser niemals selbst an die Stromquelle an. Sollte<br />
dieser nicht angeschlossen sein, holen Sie den Betreuer. Auch sind der Pumplaser sowie der<br />
<strong>Laser</strong>kristall temperaturempfindlich. Achten Sie deshalb darauf, dass die Wasserkühlung<br />
eingeschaltet ist, bevor Sie den <strong>Laser</strong> einschalten.<br />
Der Diodenlaser muss wie folgt ein- bzw. ausgeschaltet werden:<br />
Einschalten:<br />
1) Wasserkühlung einschalten.<br />
2) Überprüfen Sie, ob der Diodenlaser kurzgeschlossen ist (kleines Steckkabel bei den<br />
Stromanschlüssen).<br />
3) Schalten Sie die Stromquelle ein mit einem Strom von ca. 0.2 A.<br />
- 4 -
4) Entfernen Sie das Kurzschlusskabel.<br />
Jetzt können Sie den Strom nach belieben verändern (nicht auf Null).<br />
Ausschalten:<br />
1) Fahren Sie die Stromquelle auf ca. 0.2 A herunter (nicht auf Null).<br />
2) Schliessen Sie den Diodenlaser mittels Steckkabel kurz.<br />
3) Schalten Sie die Stromquelle aus.<br />
4) Schalten Sie die Wasserkühlung aus.<br />
Und nun viel Spass mit dem Versuch.<br />
- 5 -
3. Theorie<br />
Die gesamte Theorie kann bei Koechner (2006) und Neuenschwander et al. (1995) entnommen<br />
werden.<br />
3.1 Stabilität eines <strong>Laser</strong>resonators<br />
Ob ein <strong>Laser</strong>resonator ohne grössere Verluste anschwingen wird, lässt sich anhand einer einfachen<br />
Rechnung überprüfen.<br />
R2 = ∞ f th R1<br />
l2<br />
l1<br />
Abbildung 2: <strong>Laser</strong>resonator mit thermischer Linse<br />
Da sich bei der in diesem Versuch vorgesehen Anordnung eine thermische Linse ausbildet, sieht die<br />
Rechnung wie folgt aus:<br />
Es soll gelten:<br />
0 < g ∗ g < 1<br />
(3.1)<br />
1 2<br />
Wobei g 1 und g 2 die so genannten g-Parameter des <strong>Laser</strong>resonators sind und sich wie folgt<br />
berechnen lassen:<br />
g<br />
1<br />
= ' 2<br />
1 − L<br />
− l R f<br />
th<br />
1<br />
(3.2)<br />
g<br />
2<br />
L '<br />
= 1<br />
1 − − l R2<br />
f<br />
th<br />
(3.3)<br />
Dabei bezeichnet L’ die durch die thermische Linse modifizierte Länge des Resonators:<br />
*<br />
L′ = l1 + l<br />
2<br />
− l l<br />
f<br />
1 2<br />
th<br />
(3.4)<br />
R 1 entspricht dem Radius des sphärischen Endspiegels, R 2 ist gleich dem Radius des planen<br />
Endspiegels, f th entspricht der Brennweite der thermischen Linse. l und<br />
1<br />
l sind in Abb. 2 definiert.<br />
2<br />
Wird die Bedingung (3.1) durch einen <strong>Laser</strong>aufbau nicht mehr erfüllt, so lässt er sich nur mit grossen<br />
Verlusten betreiben, wenn überhaupt.<br />
- 6 -
3.2 Strahlendivergenz<br />
Die Divergenz ist definiert als der Winkel zwischen den Asymptoten an das Fernfeld von der<br />
Strahlentaille aus:<br />
w 0<br />
Θ/2<br />
Abbildung 3: Definition der Divergenz<br />
Für die Divergenz lässt sich ebenfalls ein theoretischer Wert berechnen. Formel:<br />
2 * λ<br />
Θ =<br />
π * w<br />
0<br />
(3.5)<br />
Mit λ , der Wellenlänge des <strong>Laser</strong>s, und w 0<br />
, dem Radius der Strahlentaille. Für w<br />
0<br />
lässt sich mit<br />
folgender Formel ein theoretischer Wert berechnen:<br />
λ<br />
w0 = ( ) * L * ( R1<br />
− L )<br />
(3.6)<br />
π<br />
Wobei L die Länge des Resonators darstellt.<br />
Um die gemessene Divergenz mit dem theoretischen Wert zu vergleichen, muss die Messung<br />
extrapoliert werden, bis zu einem Wert, wo keine Leistung den <strong>Laser</strong>kristall trifft. Nur an dieser Stelle<br />
ist die Brennweite der thermischen Linse gleich Null.<br />
3.3 Thermische Linse<br />
Bedingt durch die Temperaturverteilung, die im <strong>Laser</strong>kristall beim Pumpen mit dem Diodenlaser<br />
entsteht, bildet sich für den optischen Strahlengang eine thermische Linse aus. Dabei handelt es sich<br />
um eine Konvexlinse mit einer Brennweite, für die man mit folgender Formel einen theoretischen Wert<br />
berechnen kann:<br />
f<br />
th<br />
=<br />
2<br />
* K * wp<br />
1<br />
π<br />
* ( )<br />
P ( dn / dT) 1− exp( −α<br />
l)<br />
h<br />
0<br />
(3.7)<br />
Dabei entspricht K der thermischen Leitfähigkeit des <strong>Laser</strong>kristalls (0.13 W/cmK), wp<br />
ist gleich dem<br />
Radius des Pumpstrahles (100µm). P h entspricht dem Anteil der Pumpleistung die in Wärme<br />
umgewandelt wird (ca. 1/3 der Pumpleistung). dn/dT beschreibt die Änderung des Brechungsindex bei<br />
einer Änderung der Temperatur (7.3*10 -6 K -1 ). α<br />
0<br />
ist schliesslich der lineare Absorptionskoeffizient<br />
des <strong>Laser</strong>kristalls (= 4.1 cm -1 ), und l steht für die Länge des <strong>Laser</strong>kristalls (1cm).<br />
Um die thermische Linse aus Ihren Messungen zu berechnen, werden Sie auf eine Methode von Beat<br />
Neuenschwander zurückgreifen. Die Herleitung der folgenden Gleichung würde den Rahmen dieses<br />
- 7 -
Praktikums überschreiten. Sollten Sie Sich für die Herleitung interessieren, so finden Sie den<br />
entsprechenden Artikel im Literaturverzeichnis.<br />
w<br />
λ * L′<br />
=<br />
2 2<br />
M<br />
π g1 − g1 g2<br />
g<br />
* (1 * )<br />
(3.8)<br />
Mit Ihren Messungen können Sie w<br />
0<br />
bestimmen. Bei w<br />
0<br />
handelt es sich um den Radius des Strahls,<br />
der hinter einer Linse mit bekannter Brennweite gemessen wird, welche hinter dem Endspiegel im<br />
Abstand ihrer Brennweite aufgestellt wird. Danach wird im Abstand d2 = f3(1 + f3 / R<br />
1)<br />
hinter der<br />
Linse der Strahldurchmesser bestimmt, woraus sich w<br />
0<br />
ergibt. Aus w<br />
0<br />
lässt sich mit folgender<br />
Formel<br />
w<br />
M<br />
berechnet:<br />
w<br />
0<br />
f<br />
w<br />
= 1<br />
∗ (3.9)<br />
M<br />
λ<br />
π<br />
w<br />
M<br />
steht für den Radius des Strahls auf dem Endspiegel. Damit können Sie nun mit Formel<br />
(3.8), sowie den Formeln (3.2) bis (3.4) die Brennweite der thermischen Linse bestimmen. Da<br />
sich (3.8) nicht mehr analytisch nach f<br />
th<br />
auflösen lässt, müssen Sie ein Mathematikprogramm<br />
(z.B. Mathematika) zur Hilfe nehmen, um f<br />
th<br />
zu berechnen.<br />
3.4 Theoretische Aufgaben<br />
- Machen Sie sich vertraut mit dem Prinzip des <strong>Laser</strong>s, speziell mit dem des <strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong><br />
Festkörperlaser, den Sie in diesem Praktikum benutzen werden. Orientieren Sie sich dabei an<br />
der Literaturliste.<br />
- Erstellen Sie eine Grafik der g-Faktoren für die beiden Endspiegel bei variabler<br />
Resonatorlänge. Überprüfen Sie dabei, ob Ihr Resonatoraufbau noch im stabilen Bereich der<br />
Bedingung (3.1) liegt.<br />
- Sobald Sie den <strong>Laser</strong> aufgebaut haben und die Länge des Resonators fest steht, bestimmen<br />
Sie theoretische Werte für die Divergenz für beide Endspiegel. Tragen Sie diesen Wert auch<br />
in die Grafik mit Ihren Messresultaten ein. Extrapolieren Sie Ihre Messdaten bis zur<br />
Nullleistung, sodass Sie diese mit dem theoretischen Wert vergleichen können.<br />
- Bestimmen Sie die theoretische Grösse der thermischen Linse für den Praktikumslaser bei<br />
einer Leistung von 0 – 2.5 Watt. Hierfür benötigen Sie die Punktgrösse, mit welcher der<br />
Pumplaser den Kristall pumpt. Um diese zu berechnen, betrachten Sie auf Abb.4 die<br />
Anordnung zur Fokussierung des <strong>Laser</strong>strahls auf den Kristall im Zusammenhang mit den<br />
Angaben zum Pumplaser.<br />
- 8 -
4. Der <strong>Laser</strong>: Bauteile und Aufbau<br />
4.1 Theoretischer Aufbau<br />
Pumplaser f 1 f 2 R 2 f th<br />
R 1<br />
1 2 3<br />
Abbildung 4: Schematischer Aufbau des <strong>Laser</strong>s<br />
1) Der Pumplaser<br />
2) Fokussierung<br />
Da der Strahl des Pumplasers beim Verlassen der auskoppelnden Glasfaser eine hohe Divergenz<br />
aufweist, ist es notwendig, diesen mittels 2-Linsen-System auf den <strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong> Kristall auszurichten.<br />
Dazu steht ein Turm mit zwei Linsen auf Mikrometertischen bereit. Dabei handelt es sich um eine<br />
Linse mit f = 25 mm und mit f = 50 mm. Die Linse mit der kleineren Brennweite soll näher am<br />
Pumplaser zu stehen kommen.<br />
3) Resonator<br />
Hierbei handelt es sich um den eigentlichen <strong>Laser</strong>. Dazu stehen Ihnen ein Kristall und eine<br />
Endspiegelhalterung zu Verfügung.<br />
Der Kristall ist derart beschichtet, dass er gleichzeitig auch den Einkopplungsspiegel darstellt. Dazu ist<br />
die eine Seite gleichzeitig AR (anti-reflective) bei 808 nm und HR (high-reflective) bei 1064 nm<br />
beschichtet. Das andere Kristallende trägt eine AR-Beschichtung bei 1064 nm. Ersteres Ende stellt<br />
natürlich den Einkopplungsspiegel dar.<br />
Als Auskopplungsspiegel stehen Ihnen zwei Spiegel (R = 750 mm und R = 500 mm) mit einer<br />
Reflektivität von 98% zur Verfügung. Diese können in der Linsenhalterung befestigt werden. Lassen<br />
Sie dies den Assistenten tun. Die Spiegel sind heikel und wegen der Beschichtung teuer.<br />
Verschmutzung durch Staub oder Fingerabdrücke muss verhindert werden.<br />
Jeder <strong>Laser</strong> ist im Prinzip eine einfache Anordnung von Linsen, Spiegeln und Kristallen. Die<br />
Schwierigkeit besteht darin, die einzelnen Bauteile zu justieren, sodass ein <strong>Laser</strong>strahl entsteht. Das<br />
steht Ihnen nun bevor.<br />
- 9 -
4.2 Bauteile<br />
Eine Liste der benötigten Bauteile:<br />
- Pumplaser mit Glasfaser<br />
- Turm mit Glasfaserhalterung<br />
- Turm mit Linsen zur Fokussierung<br />
- Kristallhalterung<br />
- Halterung für den Endspiegel<br />
- 2 Endspiegel<br />
- Turm mit einer f = 100 mm Linse<br />
- Diagnoseturm mit Quadratblende und Streulinse<br />
- CCD Kamera, Bildschirm und Filter<br />
- Zwei Papier-Schirme<br />
- Dreieckschiene<br />
- 2 Turmfüsse passend zur Dreieckschiene<br />
- Powermeter<br />
- Stromquelle für den Pumplaser<br />
- Wasserkühlung für den Pumplaser und den <strong>Nd</strong>:Yag Kristall<br />
- Lochplatte mit Führungsschiene<br />
- He-Ne <strong>Laser</strong><br />
- Schraubenzieher<br />
- RG 850 Edgepassfilter von Newport<br />
Überprüfen Sie anhand der Liste, ob alle Bauteile vorhanden sind, und identifizieren Sie die Teile. Es<br />
muss Ihnen noch nicht klar sein, wofür Sie jedes Teil benötigen. Sie werden eins nach dem anderen<br />
im Verlaufe des Versuches kennenlernen.<br />
4.3 Praktischer Aufbau und Justierung<br />
Suchen Sie sich nun folgende Bauteile heraus:<br />
- Kristallhalterung<br />
- Halterung für den Endspiegel<br />
- Turm zur Fokussierung<br />
- Glasfaserhalterung auf Turm<br />
- He-Ne Justierlaser<br />
Hinweis: Die folgenden Schritte zur Justierung sind elementar für das Funktionieren des <strong>Laser</strong>s. Der<br />
<strong>Laser</strong> ist heikel und funktioniert nur, wenn er sehr genau justiert ist. Führen sie die folgenden Schritte<br />
deshalb sehr sorgfältig durch und achten Sie darauf, dass alle Teile festsitzen, sodass sie nicht<br />
ungewollt bewegt werden können. Sie werden den <strong>Laser</strong> sonst nicht zum <strong>Laser</strong>n bringen. Mit etwas<br />
Übung kann man den <strong>Laser</strong> in etwa einer Stunde aufbauen. Sie werden wahrscheinlich länger<br />
benötigen. Haben Sie deshalb Geduld, sollte es nicht gleich beim ersten Mal klappen.<br />
1) Vor dem Aufbau<br />
Die Glasfaser sollte bereits in der Halterung auf dem Turm festgeschraubt sein. Sollte dies nicht der<br />
Fall sein, so bitten Sie den Assistenten darum, dies für Sie zu tun. (Fragen Sie ihn am Besten nach<br />
seiner Büro- und Natelnummer, unter Umständen werden Sie seine Hilfe noch ein paar Mal<br />
benötigen). Lassen Sie sich auch direkt einen ersten Endspiegel in der Halterung festmachen.<br />
2) Grundsätzliches<br />
Überprüfen Sie nun, ob die Führungsschiene auf der Lochplatte gut festgeschraubt ist und möglichst<br />
parallel zu den Schraublöchern verläuft. Je mehr Orientierungspunkte Sie beim Aufstellen haben,<br />
desto einfacher. Stellen Sie nun den He-Ne-<strong>Laser</strong> so weit rechts auf der Platte auf wie möglich,<br />
natürlich an der Führungsschiene. Er wird Ihnen als Justierhilfe dienen. Schalten Sie ihn ein. Richten<br />
- 10 -
Sie den <strong>Laser</strong> so aus, dass er parallel zur Führungsschiene strahlt. Sie können das mit einem<br />
Papierschirm überprüfen. Sollte er etwas nach oben oder unten zeigen, so spielt das im Moment keine<br />
Rolle. Seien Sie sich bewusst, dass Sie mit dem He-Ne-<strong>Laser</strong> die Lage aller weiteren Bauteile<br />
festlegen. Wenn Sie ihn krumm ausrichten, wir auch Ihr <strong>Laser</strong>aufbau krumm sein, was das Justieren<br />
und alle kommenden Messungen erschwert.<br />
2) Ausrichtung des Kristalls<br />
Als nächstes platzieren Sie den <strong>Laser</strong>kristall. Da Sie auf der Lochplatte nicht<br />
uneingeschränkt Platz haben und jedes Verschieben des <strong>Laser</strong>s ein<br />
aufwändiges Justieren nach sich zieht, sollten Sie sich vorab überlegen, wie<br />
weit links Sie den Kristall platzieren können. Auf der linken Seite des Kristalls<br />
muss noch der Fokussierturm und der Turm mit der Fiberhalterung des<br />
Pumplasers Platz haben. Zusätzlich müssen die drei Bauteile Fiberhalterung,<br />
Fokussierturm und Kristall in einem bestimmten Abstand zueinander stehen.<br />
Dieser wird definiert durch die Brennweiten der Linsen auf dem Fokussierturm.<br />
Wenn Sie sich über den Platzbedarf im Klaren sind, platzieren Sie den<br />
<strong>Laser</strong>kristall im Strahl des He-Ne-<strong>Laser</strong>s.<br />
Betrachten Sie zur genauen Platzierung sowohl die Reflexion des Justierlasers<br />
auf der eigenen Lochblende sowie den Punkt, auf den der Justierlaser beim<br />
Kristall leuchtet.<br />
Der Justierlaser soll natürlich direkt auf den Kristall einfallen und die Reflexion<br />
soll zurück auf den Ausgangspunkt beim He-Ne-<strong>Laser</strong> fallen. Stellen Sie die<br />
Kristallhalterung so in den Strahl, dass der Kristall senkrecht unter bzw. über<br />
dem <strong>Laser</strong>punkt liegt, und achten Sie darauf, dass die mit HR bezeichnete<br />
Abbildung 5:<br />
<strong>Laser</strong>kristall in der<br />
Halterung<br />
Seite des Kristalls nach links zeigt. Verstellen Sie den Justierlaser nun derart in der Höhe (und nur in<br />
der Höhe), dass er direkt auf den Kristall leuchtet. Als nächsten Schritt drehen Sie den Turm mit der<br />
Kristallhalterung so, dass die Reflexion des Justierlasers senkrecht über oder unter dem Ursprung des<br />
<strong>Laser</strong>strahls liegt. Wahrscheinlich liegt diese Reflexion noch nicht genau im Ursprung. Deshalb muss<br />
nun der Justierlaser noch einmal in der Höhe verstellt werden, bis dies der Fall ist.<br />
Nun sollte der He-Ne-<strong>Laser</strong> parallel zur Schiene genau auf den Kristall leuchten. Ebenfalls sollte die<br />
Reflexion des Strahls am Kristall wieder genau auf den Ursprung zurück fallen.<br />
3) Ausrichten des Fokussierturms<br />
Bevor Sie den Fokussierturm auf der Platte an der Führungsschiene<br />
platzieren, achten Sie darauf, dass sich der Mikrometertisch in Mittelstellung<br />
befindet. Platzieren Sie ihn danach so, dass sich die rechte Linse im richtigen<br />
Abstand zum Kristall befindet. Die Linsen verursachen Reflexionen des Justierlasers<br />
auf der Kristallhalterung. Anhand dieser lassen sie sich justieren.<br />
Stellen Sie zuerst die rechte Linse ein. Unterbrechen Sie dafür den Justierlaser<br />
zwischen den beiden Linsen mit einem Papierschirm, damit nur Reflexionen an<br />
der rechten Linse entstehen. Verschieben Sie die Linse nun so auf Ihrem<br />
Mikrometertisch, dass beide Reflexionen genau zurück auf den Kristall fallen.<br />
Ist dies der Fall, entfernen Sie den Papierschirm und wiederholen Sie das<br />
Ganze mit der linken Linse.<br />
Abbildung 6:<br />
Fokussierturm<br />
- 11 -
4) Ausrichten der Glasfaser<br />
Bevor Sie die Glasfaser in den <strong>Laser</strong> einbauen, führen Sie die erste Messung zur<br />
Effizienzmessung durch (Siehe Kap. 5.1).<br />
Die Glasfaser lässt sich anhand des Justierlasers nur ungenau platzieren. Stellen<br />
Sie den Turm mit der Glasfaserhalterung im richtigen Abstand zu den<br />
Fokussierlinsen auf. Dieser sollte nun ganz links auf der Lochplatte stehen. Achten<br />
Sie auch hier wieder darauf, dass sich der horizontale Mikrometertisch in<br />
Nullstellung befindet. Positionieren Sie danach die Glasfaser mit dem vertikalen<br />
Mikrometertisch so, dass der Justierlaser genau in die Glasfaser leuchtet.<br />
Abbildung 7:<br />
Glasfaserhalterung<br />
5) Positionieren des Endspiegels<br />
Sie haben bei den theoretischen Aufgaben bereits berechnet, in welchem Abstand zum Kristall Sie<br />
den Endspiegel aufstellen können. Stellen Sie ihn nun auf. Unterbrechen Sie den Justierlaserstrahl<br />
nach dem Endspiegel mit einem Papierschirm. Der Endspiegel lässt sich an den beiden Schrauben in<br />
zwei Dimensionen um sein Zentrum drehen. Stellen Sie ihn so ein, dass die Reflexion des<br />
<strong>Laser</strong>strahls zurück in den Ursprung fällt.<br />
Ihr <strong>Laser</strong> sollte nun in etwa wie folgt aussehen:<br />
Abbildung 8: Foto des <strong>Laser</strong>aufbaus<br />
Nun sind alle Voraussetzungen erfüllt und Sie können den <strong>Laser</strong> das erste Mal in Betrieb zu nehmen.<br />
Holen Sie dafür den Assistenten zur Hilfe, damit er den Aufbau noch einmal überprüfen kann. Decken<br />
Sie an dieser Stelle den He-Ne-<strong>Laser</strong> ab, da der <strong>Nd</strong>:Yag <strong>Laser</strong> nie direkt auf diesen einstrahlen sollte,<br />
da er zerstört werden könnte. Lesen Sie auch die Sicherheitsvorschriften sowie die Bedienung des<br />
Pumplasers erneut durch.<br />
- 12 -
4.4 Inbetriebnahme<br />
(SCHUTZBRILLE ANZIEHEN!)<br />
Um festzustellen, ob der <strong>Laser</strong> funktioniert, ist es am einfachsten, den <strong>Laser</strong> per CCD Camera zu<br />
beobachten. Sie sehen den <strong>Laser</strong>strahl nämlich nicht von Auge, weder mit noch ohne Schutzbrille.<br />
Nehmen Sie also die CCD Camera in Betrieb:<br />
- CCD Camera:<br />
Die CCD Camera ermöglicht Ihnen bei diesem Versuch, die verschiedenen <strong>Laser</strong>strahlen zu<br />
sehen. Mit ihr lässt sich sowohl der Pumplaser als auch Ihr <strong>Laser</strong> beobachten. Achten Sie<br />
darauf, dass die CCD Camera nicht zuviel Leistung abbekommt (kein Strahlenkranz), da sie<br />
sonst zerstört wird. Blenden Sie die Camera immer ab und öffnen Sie die Blende langsam, bis<br />
Sie etwas erkennen können. Es sollten sich keine hellen Strahlungseffekte auf dem Bildschirm<br />
zeigen. Stellen Sie die CCD Camera auch niemals direkt in den Strahlengang, sondern<br />
beobachten Sie immer nur indirekt. Verwenden Sie dort, wo Sie keine genauen Messungen<br />
durchführen müssen, einen Filter.<br />
Als Erstes stellen Sie einen Papierschirm zwischen den Kristall und den Endspiegel und beobachten<br />
diesen mit der CCD Camera. Nehmen Sie dann den Pumplaser wie in Kapitel 2.3 beschrieben in<br />
Betrieb. Drehen Sie den Strom langsam auf zwei Ampere. Bei dieser Stromstärke müsste der<br />
Pumplaserstrahl bereits deutlich mit der CCD Camera zu sehen sein.<br />
Indem Sie die Fokussierlinsen auf Ihren vertikalen Mikrometertischen bewegen, können Sie die<br />
Richtung des Pumplaserstrahls beeinflussen. Beobachten Sie den Papierschirm. Der Pumplaser sollte<br />
möglichst intensiv eine kreisrunde Fläche beleuchten. Dann können Sie sicher sein, dass er gerade<br />
durch den Kristall leuchtet.<br />
Wenn Sie diese Einstellung vorgenommen haben, stellen Sie den Papierschirm neu hinter den<br />
Endspiegel und beobachten Sie ihn wiederum mit der Camera. Achten Sie immer darauf, dass der<br />
<strong>Laser</strong>strahl durch irgendetwas aufgefangen wird, durch einen Papierschirm oder eine<br />
Messeinrichtung.<br />
Der <strong>Laser</strong> schwingt bei einem Pumpstrom von etwa 5.5 A an. Damit Sie ihn sicher sehen können,<br />
steigern Sie den Strom etwa auf 6.75 A. Wahrscheinlich wird Ihr <strong>Laser</strong> noch nicht lasern und Sie<br />
sehen nur den grossen runden Fleck des Pumplasers. Sie können einen Filter vor die CCD Camera<br />
stellen, um den Pumplaser auszublenden.<br />
Indem Sie vorsichtig die Stellung des Endspiegels verändern, können Sie nun versuchen, den <strong>Laser</strong><br />
zum Laufen zu bringen. Behalten Sie dabei den Bildschirm der Camera im Auge. Sobald Sie einen<br />
hellen Punkt von ein oder zwei Millimeter Durchmesser sehen, läuft Ihr <strong>Laser</strong>. Gratulation!<br />
Es kann durchaus sein, dass es nicht aufs erste Mal klappt. Wenn Sie eine Weile probiert haben, ist<br />
die Stellung Ihres Endspiegels wahrscheinlich so falsch, dass Sie die richtige Position von hier aus<br />
nicht mehr finden. Fahren Sie deshalb die Leistung Ihres Pumplasers auf ein halbes Ampere zurück,<br />
stellen Sie einen Papierschirm zwischen Kristall und Endspiegel und justieren Sie den Endspiegel<br />
anhand Ihres Justierlasers erneut. Decken Sie danach den Justierlaser wieder zu und probieren Sie<br />
den <strong>Laser</strong> wieder zum Laufen zu bringen.<br />
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4.5 Leistungsoptimierung<br />
Wenn Sie Ihren <strong>Laser</strong> einmal zum <strong>Laser</strong>n gebracht haben, können Sie nun noch die Feinjustierung<br />
vornehmen. Dafür müssen Sie allerdings zuerst Ihren Aufbau erweitern. Stellen Sie Ihren <strong>Laser</strong> dafür<br />
ab (Keine Angst, solange Sie nicht an den Linsen und Spiegeln schrauben, wird er wieder<br />
anspringen).<br />
Entfernen Sie nun Ihren Justierlaser. Sollten Sie ihn erneut brauchen, so können Sie ihn immer wieder<br />
anhand des Kristalls ausrichten. Anstelle des Justierlasers platzieren Sie nun den Messturm mit der<br />
Quadratblende und der Streulinse.<br />
- Der Messturm:<br />
Der Messturm dient als Halterung für zwei<br />
Mikrometertische. Auf dem vorderen ist eine<br />
Quadratblende angebracht, die dazu dient, den <strong>Laser</strong>strahl<br />
zu vermessen. Auf dem hinteren ist eine Streulinse<br />
befestigt, die für ein grösseres Bild des <strong>Laser</strong>strahles<br />
sorgt, damit die Messungen einfacher werden, und die<br />
zudem das Powermeter schützt.<br />
Abbildung 9: Messturm<br />
Die Quadratblende können Sie im Moment noch wegnehmen (Lösen Sie dafür die Feder, danach wird<br />
sie nur noch von Magneten festgehalten und lässt sich entfernen). Achten Sie darauf, dass wirklich die<br />
Linse im Strahlengang steht. Die Leistung Ihres <strong>Laser</strong>s reicht nämlich aus, die Fassungen der Linsen<br />
(Plastik) und infolge dessen auch die Linse zu zerstören. Die Streulinse dient zum Schutz des<br />
Powermeters. Stellen Sie das Powermeter ein paar Zentimeter dahinter auf.<br />
- Das Powermeter:<br />
Das Powermeter besitzt eine relativ grosse Messfläche. Es kann viel Leistung aufnehmen<br />
(mehr als Ihr <strong>Laser</strong> im besten Fall liefert), solange möglichst die ganze Fläche bestrahlt wird.<br />
Deshalb ist es wichtig, das Powermeter immer hinter der Streulinse zu betreiben und den<br />
Abstand zur Streulinse so zu wählen, dass möglichst die ganze Fläche bestrahlt wird.<br />
Nehmen Sie den <strong>Laser</strong> nun wieder in Betrieb und überprüfen Sie, ob der <strong>Laser</strong>strahl auf das<br />
Powermeter trifft und ob möglichst die ganze Messfläche des Powermeters beleuchtet wird.<br />
Sie können nun die Leistung Ihres <strong>Laser</strong>s messen. Variieren Sie jetzt die Einstellungen der<br />
verschiedenen Komponenten, ausgehend vom Endspiegel bis zur Fiber, und versuchen Sie, die<br />
maximale Leistung herauszuholen. Tests mit Ihren <strong>Laser</strong>komponenten haben gezeigt, dass es<br />
möglich ist, dass Ihr <strong>Laser</strong> etwa 40% der Pumpleistung erbringen kann.<br />
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5. Versuche<br />
5.1 Messung der Effizienz, Bestimmung der <strong>Laser</strong>schwelle<br />
Bei dem vorliegenden <strong>Laser</strong> interessiert uns nicht die totale Effizienz des <strong>Laser</strong>s, da wir keinen<br />
Einfluss auf das Verhalten des Pumplasers nehmen können. Dafür zeigt eine Messung der Effizienz<br />
von <strong>Laser</strong>leistung zu Pumplaserleistung sehr gut, wie effektiv unser Resonator ist. Nehmen Sie also<br />
mit dem Powermeter zuerst die Leistung des Pumplasers in Abhängigkeit des Stromes auf, bevor Sie<br />
dasselbe mit Ihrem <strong>Laser</strong> machen. Berücksichtigen Sie dabei die Verluste pro durchquerter<br />
Glasoberfläche von 4%. Benutzen sie zudem bei der Messung ihres <strong>Laser</strong>s den RG 850 Filter, um die<br />
Pumpstrahlung herauszufiltern. Begründen Sie die Ergebnisse Ihrer Messung im Laborbericht.<br />
Während der Messung der Effizienz können Sie gleichzeitig die <strong>Laser</strong>schwelle bestimmen. Fahren Sie<br />
den <strong>Laser</strong> langsam auf Nullleistung herunter. Und nehmen sie die Kurve auf. Interpolieren sie dann<br />
das Ergebnis, und bestimmen sie so den Schnittpunkt mit der Achse.<br />
5.2 Messung der Divergenz<br />
Zur Messung der Divergenz erweitern Sie den Messturm wieder um die quadratische Lochblende<br />
(Seitenlänge des Quadrates: 5 mm). Danach messen Sie mit Hilfe dieser Lochblende den<br />
Durchmesser des <strong>Laser</strong>strahls in zwei verschiedenen Abständen zum Endspiegel. Dabei wird die<br />
Messung genauer, je weiter Sie vom Endspiegel weg und je grösser die Abstände zwischen den<br />
einzelnen Messpunkten sind.<br />
Da für diese Messung der Platz auf der Lochplatte bei weitem nicht mehr ausreicht, werden Sie die<br />
Dreiecksschiene benutzen. Dafür müssen Sie die Messtürme umbauen.<br />
Die Messung sollte wie folgt aussehen: Der <strong>Laser</strong>strahl trifft nach dem Endspiegel zuerst auf die<br />
Lochblende. Diese können Sie pro Position und Leistung einmal von oben und einmal von unten<br />
durch den <strong>Laser</strong>strahl fahren und jeweils die Höhe auf der Mikrometerschraube ablesen. Aus den<br />
zwei Werten lässt sich der Durchmesser errechnen und aus den zwei verschiedenen Positionen der<br />
Messung die Divergenz.<br />
Nach der Blende trifft der <strong>Laser</strong>strahl auf eine Streulinse, die dazu dient, den <strong>Laser</strong>strahl grösser<br />
abzubilden. Nach der Streulinse lassen Sie den Strahl auf eine Papierblende treffen. Diese<br />
beobachten Sie mit der CCD Kamera. So können Sie gut beobachten, wie die Blende den Strahl<br />
langsam überdeckt. Achten sie darauf, dass sie für diese Messung die Blende der Camera ganz<br />
geöffnet haben.<br />
Messen Sie die Divergenz bei verschiedenen Leistungen für beide Endspiegel.<br />
5.3 Messung der thermischen Linse<br />
Zur Messung der thermischen Linse hat Beat Neuenschwander eine Methode entwickelt, die<br />
überraschend einfach ist. Dazu muss der Messaufbau allerdings ein weiteres Mal erweitert werden.<br />
Stellen Sie hinter dem Endspiegel eine Linse f 3 mit Brennweite 100 mm im Abstand von 100 mm auf.<br />
Messen Sie danach den Strahldurchmesser hinter dieser Linse im Abstand d2 = f3(1 + f3 / R<br />
1)<br />
. Mit<br />
dem Strahlenradius (= halber Durchmesser) an dieser Stelle können Sie mit den Formeln (3.9) und<br />
(3.8) die thermische Linse berechnen.<br />
Für diesen Teilversuch können Sie im Laborbericht auf eine Fehlerrechnung verzichten, da der Fehler viel<br />
grösser wird als Ihr Wert für die Brennweite der thermischen Linse. Trotzdem sollte die Messung gut die<br />
theoretischen Werte bestätigen.<br />
Abbildung 10: Aufbau zur Messung der thermischen Linsen<br />
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6. Anhang<br />
6.1. Quellenangaben und Literaturvorschläge<br />
- W. Koechner: Solid–State <strong>Laser</strong> Engineering, Springer Verlag (Kapitel zu <strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong>).<br />
- Beat Neuenschwander, Rudolf Weber, and Heinz P.Weber: Determination of the Thermal<br />
Lens in Solid-State <strong>Laser</strong>s with Stable Cavities, IEEE Journal of Quantum Electronics, Vol.<br />
31, No. 6, pp. 1082 - 1087, June 1995.<br />
-<br />
- http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Laser</strong> (Stand 16.08.07)<br />
- http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Nd</strong>:<strong>YAG</strong>-<strong>Laser</strong> (Stand 16.08.07)<br />
- Thomas Feurer: Experimentelle Optik, Skript Unibe SS07 (Kapitel 4 bis und mit 4.1.3:<br />
Ausbreitung lokaliSierter Wellenpakete).<br />
- http://www.newport.com/store/genproduct.aspx?id=141135&lang=1033&Section=Spec<br />
(Stand 25.10.07)<br />
6.2 Transmissionskurve RG 850 Filter von Newport<br />
Abb. 11: Transmissionskurve RG-Filter<br />
Ein ausführliches Datenblatt zu diesem Filter erhalten Sie vom Assistenten.<br />
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