26.05.2014 Aufrufe

DMG-informiert 3/2014

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Amerika<br />

Brasilien<br />

Thomaz und Mayra Litz<br />

Wir<br />

besuchen<br />

die<br />

Familien<br />

der Kinder<br />

regelmäßig, reden<br />

mit ihnen und erzählen<br />

von der Hoffnung, die<br />

Jesus gibt.<br />

Francuelio und der Fußballcode<br />

Immer wieder fahren wir mit kleinen<br />

Teams junger Christen ins Sertão, die<br />

unwirtliche Weite Nordbrasiliens, um in<br />

entlegenen Dörfern christliche Gemeinden<br />

zu gründen. Wegen der schwierigen<br />

klimatischen, sozialen und politischen<br />

Verhältnisse in dieser Halbwüste leiden<br />

die Menschen unter Hoffnungslosigkeit.<br />

Es gibt nur wenig Angebote für Kinder<br />

und Jugendliche. Fußball kann da, besonders<br />

im Jahr der Weltmeisterschaft, ein<br />

wichtiges Instrument zur Veränderung<br />

sein.<br />

Kurz nach unserer Ankunft in São<br />

Pedro erkundete unser kleines Team<br />

den Fußballplatz im Herzen des Dorfes:<br />

eine große Fläche ohne Rasen, schließlich<br />

regnet es im Sertão wenig, Feldlinien,<br />

aus Kalkpulver gestreut, zwei krumme<br />

Bambustore und einige schäbige Holzbänke.<br />

Hier finden Dorffeste statt, und an<br />

jedem Wochenende werden mit großem<br />

Eifer Spiele gegen Nachbardörfer ausgetragen.<br />

Dabei kommt es manchmal zu<br />

Gewalt: Vor einigen Jahren beispielsweise<br />

erschoss ein Spieler aus einem Nachbardorf<br />

einen Gegner, weil dieser ihn grob<br />

gefoult hatte.<br />

Nach viel Geduld und einigen Gesprächen<br />

mit Dorfältesten erhielt unser Team<br />

die Genehmigung, ein Fußballtraining für<br />

Kinder und Jugendliche anzubieten. Seither<br />

treffen sich jeden Samstag zwei bis<br />

drei Dutzend begeisterte Jungfußballer<br />

auf dem Bolzplatz.<br />

Eines Tages fiel unseren Mitarbeitern<br />

ein Mann aus dem Nachbardorf auf, der<br />

ihr Training immer wieder beobachtete.<br />

Auf die Frage, ob sein Sohn mitmachen<br />

wolle, antwortete er mit einem breiten<br />

Lächeln. Beim nächsten Training war der<br />

Junge dabei.<br />

Wir besuchen die Familien der Kinder<br />

regelmäßig zu Hause, reden mit ihnen<br />

über ihren oft harten Alltag und erzählen<br />

von der Hoffnung, die Jesus gibt. Bei so<br />

einem Hausbesuch schenkte unser Team<br />

der Familie des Jungen eine Bibel. Die<br />

Kinder lernen für jede Trainingseinheit<br />

einen Code auswendig, einen Bibelvers,<br />

der wöchentlich ausgelost und am Samstag<br />

darauf auswendig vorgetragen wird.<br />

Doch dieser achtjährige Junge konnte<br />

nicht lesen. Die ganze Woche flehte er<br />

seine Mama an, ihm den Bibelvers immer<br />

wieder vorzulesen – bis er ihn auswendig<br />

konnte. So lernten Mutter und Sohn<br />

Gottes Wort kennen.<br />

Marcondes, unser sportlichstes<br />

Teammitglied, darf seit kurzem in der<br />

Dorfmannschaft mitspielen. Das ist nicht<br />

selbstverständlich für Fremde. Anfangs<br />

stellte die Mannschaft den jungen Christ<br />

immer wieder auf die Probe. Sie versuchten,<br />

ihn durch Schimpfworte und harte<br />

Fouls aus der Ruhe zu bringen. Doch<br />

Marcondes sportliche Fähigkeiten und<br />

sein gutes Benehmen zeigten Wirkung.<br />

Inzwischen hat er die Achtung der<br />

Dorfgemeinschaft gewonnen, ist gerne<br />

gesehen, wenn er Familien besucht, und<br />

hat großen Einfluss auf die Kinder.<br />

Beim jährlichen Fußballturnier mit<br />

vielen Besuchern aus der ganzen Region<br />

durfte Marcondes mitspielen und nach<br />

dem Endspiel sogar die Hauptrede auf<br />

dem Dorfplatz halten. Statt über Fußball<br />

und Medaillen, beschrieb er den rund 300<br />

Fans den Sieg Gottes über Sünde und<br />

Tod durch Jesus Christus. Alle hörten<br />

gebannt zu. Viele, die sonst den Glauben<br />

und Christen eher ablehnen, konnten den<br />

engagierten Worten des jungen Sportlers<br />

nicht widerstehen.<br />

Seither kommt auch der 13-jährige<br />

Francuelio ins Training. Auch er bekam<br />

eine Bibel geschenkt und macht bei<br />

einem Jüngerschaftsprogramm mit. Er<br />

interessierte sich sehr für die Bibel und<br />

beantwortete eifrig die Fragen der Jüngerschule.<br />

Seine Eltern waren mit dieser<br />

Entwicklung nicht einverstanden.<br />

Francuelio kam zu den Gottesdiensten<br />

und Veranstaltungen in der Gemeinde<br />

und wollte Jesus sein Leben übergeben.<br />

Doch die Eltern verboten es ihm. Sie<br />

versprachen dem Jungen einen Computer,<br />

wenn er den Christen fernbleiben<br />

würde. Francuelio ließ sich überreden.<br />

Doch Gott ging ihm nicht mehr aus dem<br />

Kopf. Nach ein paar Wochen schlich er<br />

sich heimlich wieder in unsere Veranstaltungen.<br />

Manchmal erwischten ihn die<br />

Eltern, und er bekam Ärger. Doch ins<br />

Fußballtraining durfte er gehen. Öfters<br />

war der Bibelcode seine einzige geistliche<br />

Nahrung.<br />

Bitte beten Sie für Francuelio und die<br />

anderen Kinder und Jugendlichen, dass<br />

sie in Jesus einen tiefen Halt für ihr Leben<br />

finden und Gott ihr Dorf im Sertão durch<br />

ihren Glauben verändert.<br />

14 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2014</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!