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DMG-informiert 3/2014

Spannende und bewegendet Missionsberichte aus aller Welt. Unsere Mitarbeiter sind rund um den Globus im Einsatz, damit Menschen Gott begegnen.

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Europa<br />

Ukraine<br />

Martin und Anja Teubert<br />

Alles in bester Ordnung?<br />

Wir sind <strong>DMG</strong>-Mitarbeiter und leben<br />

mit unseren sechs Kindern ganz im Osten<br />

der Ukraine, in einer Kleinstadt, nur<br />

30 Kilometer von der russischen Grenze<br />

entfernt. Vor ein paar Stunden sind wir<br />

erneut in unserem Einsatzort angekommen<br />

– überglücklich wieder daheim zu<br />

sein. Unsere hiesige Partnerorganisation<br />

hatte uns ein paar Tage aus dem Osten<br />

der Ukraine abgezogen, weil sie sich<br />

Sorgen um uns machten.<br />

Die Ostukraine ist auch nicht unbedingt<br />

die Gegend, in der unsere Familien<br />

in der Heimat uns zur Zeit gerne sehen.<br />

Oft haben uns<br />

in den vergangenen<br />

Wochen<br />

besorgte<br />

Verwandte und<br />

Freunde angerufen<br />

und E-Mails<br />

geschrieben.<br />

Manche hätten<br />

am liebsten, dass wir heimkehren. Es<br />

stimmt, die Situation hier in der Ukraine<br />

ist nicht alltäglich. Es gab auch in unserer<br />

beschaulichen Kleinstadt einige Demonstrationen<br />

mit kleineren Ausschreitungen.<br />

Aber sonst läuft das Leben hier normal<br />

ab, fast zu normal für das, was man im<br />

Fernsehen sieht.<br />

Es wirkt beinahe irreal. Unsere Kinder<br />

gehen zur Schule. Sie spielen draußen mit<br />

den Nachbarskindern. Jeder geht seiner<br />

Arbeit nach. Und unsere Gemeindeaktivitäten<br />

für den Sommer werden geplant.<br />

Als sei alles in bester Ordnung.<br />

Und doch sind die Kriegsgefahr<br />

und die Frage,<br />

was genau sich<br />

hinter<br />

Es wirkt beinahe irreal.<br />

Unsere Kinder gehen zur<br />

Schule, sie spielen draußen<br />

mit Nachbarskindern.<br />

Jeder geht seiner Arbeit nach,<br />

als sei alles in bester Ordnung.<br />

der nahen Landesgrenze und in anderen<br />

Landesteilen abspielt, in aller Munde.<br />

Unsere Partnerorganisation analysiert<br />

täglich die Situation. Die Notfallpläne,<br />

wie eine Evakuierung ablaufen soll und<br />

welche Kriterien diese auslösen, wurden<br />

im November aktualisiert. Seither halten<br />

wir immer einen gepackten Koffer bereit,<br />

sodass eine Abreise in ein, zwei Stunden<br />

möglich ist.<br />

Ehrlich gesagt hatten wir nicht wirklich<br />

geglaubt, dass dieser Fall eintreffen<br />

würde. Umso schockierter waren wir,<br />

als der Anruf aus Kiew kam und unser<br />

beschauliches Leben auf den<br />

Kopf stellte.<br />

Während etliche Mitmissionare<br />

nach Warschau ausgeflogen<br />

wurden, durften<br />

wir bei Kollegen im Westen<br />

der Ukraine unterkommen.<br />

Unsere Anspannung war<br />

groß: Würden wir in unseren<br />

Einsatzort zurückkehren? Und wenn<br />

nicht? Diese Gedanken waren etwas<br />

überzogen, aber sie ließen uns nicht richtig<br />

zur Ruhe kommen. Es tut uns nicht<br />

gut, zu viel in den sozialen Netzwerken<br />

zu lesen, was alles politisch so läuft, was<br />

wer angeblich gesagt und gedroht hat und<br />

wieviele Panzer an der Grenze stünden.<br />

Natürlich wollen wir <strong>informiert</strong> sein,<br />

müssen uns aber irgendwie auch abgrenzen.<br />

Vor wenigen Tagen kam grünes Licht,<br />

dass wir wieder zurückkehren durften,<br />

sollten wir es uns vorstellen können, weiter<br />

als Familie dort zu leben und zu arbeiten.<br />

Wir sind so dankbar, auch wenn uns<br />

Truppen der Armee und eine Straßenblockade<br />

auf der Rückreise an die angespannte<br />

Lage im Land erinnerten. Zur Zeit sind<br />

wir uns sicher, hier hinzugehören. Gerade<br />

durch die derzeitige Situation haben wir<br />

viele Möglichkeiten, Menschen für Jesus<br />

zu erreichen. Die Leute sind verunsichert<br />

und fragend.<br />

Wir helfen mit beim Aufbau einer<br />

christlichen Gemeinde in unserer Stadt<br />

und schulen landesweit Mitarbeiter für<br />

die christliche Kinder- und Jugendarbeit.<br />

Darüber hinaus veranstalten wir jeden<br />

Sommer etliche Freizeiten für mittellose<br />

Kinder, die viel Spiel und Spaß erleben<br />

und oft das erste Mal von Jesus hören.<br />

Kinder zu prägen – das ist eine wichtige<br />

Aufgabe in einem Land, das jahrzehntelang<br />

von Atheismus und Kommunismus<br />

beherrscht war. Bitte denken Sie im<br />

Gebet an uns und unsere Arbeit.<br />

In Zeiten von Demonstrationen und Unruhen,<br />

sind christliche Kinderstunden (Bild unten) in<br />

der Ostukraine besonders wichtig<br />

8 <strong>DMG</strong>-<strong>informiert</strong> | 3 | <strong>2014</strong>

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