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Seite 24<br />
Christophorus 336<br />
Christophorus 336<br />
Seite 25<br />
Das <strong>Porsche</strong>-Museum<br />
Das <strong>Porsche</strong>-Museum<br />
31.März 2006: Der Aushub<br />
umfasst 66 000m 3 Erde<br />
29. August 2006: Die Stahlbetonkerne<br />
werden eingeschalt<br />
23.März 2007: Die drei Stahlbetonkerne<br />
entstehen<br />
4. Juli 2007: Der Rohbau aus<br />
6500 Tonnen Stahl<br />
13.November 2007: Absenkung<br />
der Stahlkonstruktion<br />
31. Juli 2008: 10 000 m 2<br />
Fassade werden verkleidet<br />
5. November 2008: Der<br />
Schriftzug wird angebracht<br />
Dezember 2008: Das neue<br />
Prunkstück am <strong>Porsche</strong>platz<br />
Ausstellungskörpers in die Stahlbetonkerne einzuleiten. Ein Vorgang,<br />
dessen erfolgreiches Ende dem 13. November 2007 zugeschrieben<br />
wird. Der Tag, an dem Planer, Architekten und andere<br />
Projektbeteiligte zufrieden feststellen konnten, dass die Konstruktion<br />
noch stabiler ist als man ursprünglich angenommen hatte.Vielleicht<br />
ist dieser 13.November nicht der eigentliche Geburtstag des<br />
<strong>Porsche</strong>-Museums, aber ein wichtiges Datum in seiner Entstehungsgeschichte<br />
ist er auf jeden Fall.<br />
Weit mehr als 10 000 Tonnen trägt nun jede Stütze. Die Kerne leiten<br />
diese Last ins Erdreich ab – über eine massive Bodenplatte, die auf<br />
135 Bohrpfählen mit jeweils mehr als 25 Meter Länge liegt. Jetzt<br />
steht der Prachtbau, rund 26 000 Quadratmeter groß und obenauf<br />
mit dem spektakulären Flieger, der Spannweiten von fast 70<br />
Metern misst und Entfernungen vom Sockel von bis zu 50 Metern<br />
aufweist. Ecken und Kanten zeichnen das Museum aus, schön verpackt<br />
in ein feines Netz aus weißen Metallrauten. Der Bauch des<br />
Fliegers ist mit rautenförmigen polierten Edelstahlplatten verkleidet,<br />
was ihm Leichtigkeit verleiht. Nichts lässt mehr erahnen,<br />
welche gewaltige Anstrengungen sich hinter der Fassade verbergen.<br />
Christina Becker, unter der Gesamtleitung von Anton Hunger verantwortlich<br />
für das Projekt <strong>Porsche</strong>-Museum, beschleicht noch<br />
immer ein„komisches Gefühl“beim Anblick dessen, was entstanden<br />
ist. Denn gedanklich ist die Arbeit längst noch nicht abgeschlossen.<br />
Bei ihr und ihrem Team sind „Blut, Schweiß und Tränen“<br />
Das <strong>Porsche</strong>-Projektteam neues Museum mit Christina Becker<br />
(2. Reihe, 2. von rechts) und Armin Wagner (2. Reihe, links)<br />
geflossen in den vergangenen Jahren. Armin Wagner, Fachmann<br />
aus dem Zentralen Baumanagement bei <strong>Porsche</strong> und Projektleiter<br />
Bau, erinnert sich an „wilde Träume“ und „schlaflose Nächte“. „Wir<br />
waren immer im Spannungsfeld zwischen Planern, Architekten<br />
und Museumsgestaltern“, sagt Wagner. Dazu die Großbaustelle:<br />
mehr als 100 Firmen waren an dem Abenteuer <strong>Porsche</strong>-Museum<br />
beteiligt, rund 2500 Baustellenausweise sind seit Baubeginn ausgegeben<br />
worden.„Und jetzt sind wir auf die Reaktionen der Besucher<br />
gespannt“, sagt Christina Becker.<br />
Die Besucher werden voll auf ihre Kosten kommen bei der Entdeckungsreise<br />
durch die <strong>Porsche</strong>-Historie. Das beginnt – ganz logisch<br />
– schon im Foyer. Ein futuristischer Tresen, der Museumsshop<br />
und das Restaurant sorgen für einen vielversprechenden Empfang.<br />
Der Blick richtet sich fast automatisch nach oben an die auffällige<br />
Decke mit ihren gekreuzten Trägern, die durch Lichtbänder nachgezeichnet<br />
sind.<br />
Den Appetit auf <strong>Porsche</strong>-Geschichte holt man sich am besten in der<br />
Cafébar, deren Theke und Rückwand dezent hinterleuchtet sind.<br />
Von hier aus lässt sich durch eine große Glaswand gut verfolgen, was<br />
in der Museumswerkstatt so alles gerichtet wird:die Ausstellungsfahrzeuge<br />
und die Auserwählten, die weiterhin im Auftrag des<br />
Rollenden Museums auf historischen Rennen Leistung zeigen. Bewegungsdrang<br />
ist schließlich ebenfalls etwas, was dieses Museum<br />
vermitteln will. Und mit Bewegung beginnt für den Besucher auch<br />
die Begegnung mit den gut 80 ausgestellten Fahrzeugen sowie den<br />
anderen Exponaten. Steil hinauf führt die Rolltreppe, bis sich plötzlich<br />
der Raum öffnet. Auch hier wieder: alles weiß. Wände, Böden,<br />
Träger und Vitrinen. Kein störender Farbtupfer soll den legendären<br />
Sport- und Rennsportwagen in die Quere kommen. Nur Rampen,<br />
Treppen und Galerien teilen diesen Raum, der fast von jedem Punkt<br />
aus eine Komplettansicht der Ausstellung bietet oder zumindest<br />
die Möglichkeit eröffnet, die Fahrzeuge aus vielen Perspektiven zu<br />
betrachten. Ein Rundgang ist zwar vorgesehen, zwingend vorgegeben<br />
ist er nicht. Die Annäherung an <strong>Porsche</strong> soll eine rein persönliche<br />
Sache bleiben. Dennoch sorgen schiefe Ebenen und schmale<br />
Wege kombiniert mit großzügigen Plätzen dafür, dass der Besucher<br />
dem gedachten Weg fast automatisch folgen wird. Dazu gibt es ein<br />
paar technische Highlights. Die Sound-Duschen, die von der Decke<br />
hängen, zum Beispiel. Oder das 180 Quadratmeter große LED-Podest<br />
mit seinen 380 000 Leuchtdioden.<br />
Portugal<br />
Portugal<br />
Das <strong>Porsche</strong>-Museum kann es also mit jeder noch so hohen Erwartungshaltung<br />
aufnehmen, die durch den äußeren Anblick geschürt<br />
wird. Das ist genau wie bei den Sportwagen.<br />
B