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GDCh-Kolloquium<br />

Technische Universität Darmstadt, 10. November 2009<br />

Thomas Wendt:<br />

Gibt es einen Eiweißspeicher <strong>de</strong>s Menschen ?<br />

www.prof-<strong>wendt</strong>.<strong>de</strong><br />

Johann Wolfgang<br />

Goethe-Universität<br />

Frankfurt am Main<br />

Reha<br />

Zentrum<br />

Bad Nauheim


GDCh-Kolloquium<br />

Technische Universität Darmstadt, 10. November 2009<br />

Alma mater:<br />

Nein, es gibt keinen Eiweißspeicher <strong>de</strong>s Menschen.<br />

Thomas Rowlandson: Die Konsultation (1808)<br />

National Library of Medicine, Bethesda, Maryland


GDCh-Kolloquium<br />

Technische Universität Darmstadt, 10. November 2009<br />

Lothar Wendt:<br />

Doch, es gibt einen Eiweißspeicher <strong>de</strong>s Menschen !<br />

www.prof-<strong>wendt</strong>.<strong>de</strong><br />

Wendt, L: Archiv für Kreislaufforschung 15: 132-172 (1949)


Das Konzept <strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten<br />

Glie<strong>de</strong>rung:<br />

• Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze <strong>de</strong>s Lothar Wendt:<br />

Teleologie und Synthese<br />

• Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs:<br />

Durchblutung / Durchsaftung / BM-Permeabilität<br />

• Biochemie von Nahrungsmolekülen, BM, Interstitium<br />

• Gibt es einen Eiweißspeicher ?<br />

• Was wür<strong>de</strong> daraus folgen ?<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r, Diagnostik, Prävention, Therapie


Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze von Lothar Wendt<br />

Teleologie und Synthese<br />

<strong>Prof</strong>. Dr. med. Lothar Wendt<br />

(1907 - 1989)


Der teleologische Denkansatz<br />

Teleologie (gr.: =>?@A = Ziel, Sinn.<br />

?CD@A = Lehre)<br />

= die Lehre <strong>de</strong>r ziel- und zweckbestimmten Ordnung,<br />

d. h.: Naturphänomenen wird durch die teleologische<br />

Auffassung eine innere Zweckgerichtetheit unterstellt,<br />

= die philosophische Frage „Wozu?“ wird untersucht.


Der teleologische Denkansatz<br />

384 – 322 v. Chr.<br />

Dieser<br />

Denkansatz geht<br />

auf Aristoteles<br />

zurück, <strong>de</strong>r<br />

• eine causa efficiens (Wirkursache) von<br />

• einer causa finalis (Zweckursache) unterschei<strong>de</strong>t.


Der teleologische Denkansatz in <strong>de</strong>n<br />

Geisteswissenschaften<br />

Dieser Ansatz von Aristoteles fin<strong>de</strong>t sich heute z.B.<br />

im Sozialrecht, in <strong>de</strong>r sozialmedizinischen<br />

Betrachtungsweise und in <strong>de</strong>r gutachterlichen<br />

Zusammenhangsklärung wie<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Begriffen:<br />

• Kausalitätsprinzip<br />

• Finalitätsprinzip


Der teleologische Denkansatz in <strong>de</strong>n<br />

Naturwissenschaften<br />

An<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n Naturwissenschaften, z.B. in <strong>de</strong>r<br />

Evolutionstheorie. So wen<strong>de</strong>t sich Charles Darwin<br />

gegen eine Ziel- o<strong>de</strong>r Zweckbestimmung <strong>de</strong>r Natur<br />

im Sinne eines steuern<strong>de</strong>n Universalprinzips und<br />

verweist statt<strong>de</strong>ssen auf die Naturgesetzlichkeiten,<br />

<strong>de</strong>nn:<br />

die Selektion tritt erst nach <strong>de</strong>r Mutation auf.


Survival of the fittest<br />

Darwin, C.: On the origin of<br />

species by means of natural<br />

selection, or the presentation<br />

of favoured races in the<br />

struggle for life.<br />

London, Verlag John Murray<br />

(1859)<br />

Die Beagle-Schiffreise<br />

(1831-1836)


Der teleologische Denkansatz in <strong>de</strong>n<br />

Naturwissenschaften<br />

Daher kritisiert auch Kant<br />

die Annahme von<br />

zweckgerichteten<br />

Prozessen in <strong>de</strong>r Natur.<br />

1724 - 1804<br />

Für ihn ist die teleologische Sichtweise ein<br />

erlaubtes Hilfsmittel <strong>de</strong>r Vernunft, um Prozesse<br />

besser verstehen zu können und ein Stimulans<br />

für wissenschaftliche Forschung.


Der teleologische Denkansatz<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2


Der teleologische Denkansatz<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2<br />

Gelten<strong>de</strong> Lehrmeinung:<br />

Die Blutzuckerspiegel <strong>de</strong>r Gesun<strong>de</strong>n sind normal,<br />

die <strong>de</strong>r Typ 2-Diabetiker krankhaft erhöht.<br />

Schlußfolgerung für die Therapie:<br />

Das Ziel <strong>de</strong>r Therapie muß es darum sein, die<br />

erhöhten Blutzuckerspiegel <strong>de</strong>r Diabetiker zur<br />

Norm zu senken.


Der teleologische Denkansatz<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2<br />

Teleologische Sichtweise Wendt:<br />

Die Blutzuckerspiegel <strong>de</strong>r Typ 2-Diabetiker sind<br />

nicht krankhaft, son<strong>de</strong>rn kompensatorisch erhöht,<br />

um das ursächlich Krankhafte <strong>de</strong>s Typ 2-Diabetikers,<br />

eine vermin<strong>de</strong>rte Permeabilität <strong>de</strong>r verdickten<br />

Kapillarbasalmembran, zu überwin<strong>de</strong>n,<br />

so daß die Zellen trotz verdickter Kapillarwand<br />

normale Glukosemengen bekommen.


Der teleologische Denkansatz<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2<br />

Schlußfolgerung Wendt für die Therapie:<br />

Das primäre Ziel <strong>de</strong>r Therapie ist darum nicht die<br />

Senkung <strong>de</strong>r erhöhten Blutzuckerspiegel,<br />

son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Abbau <strong>de</strong>r verdickten Basalmembran<br />

durch Eiweißfasten.<br />

Ist das erreicht, dann sinken die erhöhten Blutspiegel<br />

<strong>de</strong>r Typ 2-Diabetiker von selbst zur Norm.


Der teleologische Denkansatz<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2<br />

Wendt, Th.:<br />

Überfüllung <strong>de</strong>s Eiweißspeichers kann Folgekrankheiten bewirken.<br />

natura-med 10: 455-460 (1990)


Der teleologische Denkansatz<br />

am Beispiel <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2<br />

Fazit Lothar Wendt:<br />

„Der Begriff Zuckerkrankheit ist eine irreführen<strong>de</strong><br />

Krankheitsbezeichnung.<br />

Richtigerweise müßte es nicht nach <strong>de</strong>m Symptom<br />

erhöhter Blutzuckerspiegel Zuckerkrankheit, son<strong>de</strong>rn<br />

nach <strong>de</strong>ren Ursache Eiweißspeicherkrankheit heißen.<br />

Denn das primär Krankmachen<strong>de</strong> ist nicht <strong>de</strong>r Zucker,<br />

son<strong>de</strong>rn das (zuviel an) Eiweiß.“


Pathophysiologie <strong>de</strong>s Diabetes mellitus Typ 2<br />

Wer hat Recht?<br />

1902 - 1994<br />

Karl Popper und an<strong>de</strong>re sind <strong>de</strong>r<br />

Auffassung, dass Konzepte, die<br />

teleologisch vernünftig und<br />

plausibel sind, allein aufgrund dieser<br />

Tatsache noch nicht bewiesen sind<br />

(aber nur <strong>de</strong>swegen auch nicht zu<br />

verwerfen sind),<br />

son<strong>de</strong>rn ausschließlich statistisch abgesicherte,<br />

kausale Beweisketten von Ursache und Wirkung<br />

als Beweis naturwissenschaftlich legitim sind.


Kausale Beweiskette für eine teleologisch<br />

entwickelte Pathophysiologie <strong>de</strong>s DM Typ 2<br />

1. Histologischer Nachweis verdickter Kapillarbasalmembranen<br />

beim Typ 2-Diabetiker.<br />

2. Pathophysiologischer Beweis einer daraus folgen<strong>de</strong>n<br />

Permeabilitätsstörung.<br />

3. I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>r Verdickung als Eiweiß.<br />

4. Dokumentation von Kasuistiken über die Wirksamkeit<br />

<strong>de</strong>r Eiweißabbautherapie beim Typ 2-Diabetiker<br />

in Bezug auf <strong>de</strong>ssen erhöhte Blutzuckerspiegel.<br />

5. Histologischer Nachweis normalisierter Kapillarbasalmembranen<br />

nach Eiweißabbautherapie.<br />

6. Prospektive, randomisierte Interventionsstudie mit<br />

ausreichen<strong>de</strong>r statistischer power.


Kausale Beweiskette für eine teleologisch<br />

entwickelte Pathophysiologie <strong>de</strong>s DM Typ 2<br />

Histologischer Nachweis verdickter Kapillarbasalmembranen<br />

beim Typ 2-Diabetiker.<br />

Pathophysiologischer Beweis einer daraus folgen<strong>de</strong>n<br />

Permeabilitätsstörung.<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>r Verdickung als Eiweiß.<br />

Dokumentation von Kasuistiken über die Wirksamkeit<br />

<strong>de</strong>r Eiweißabbautherapie beim Typ 2-Diabetiker<br />

in Bezug auf <strong>de</strong>ssen erhöhte Blutzuckerspiegel.<br />

Histologischer Nachweis normalisierter Kapillarbasalmembranen<br />

nach Eiweißabbautherapie.<br />

Prospektive, randomisierte Interventionsstudie mit<br />

ausreichen<strong>de</strong>r statistischer power.<br />

S<br />

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Das Konzept <strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten<br />

Glie<strong>de</strong>rung:<br />

Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze <strong>de</strong>s Lothar Wendt:<br />

Teleologie und Synthese<br />

Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs:<br />

Durchblutung / Durchsaftung / BM-Permeabilität<br />

• Biochemie von Nahrungsmolekülen, BM, Interstitium<br />

• Gibt es einen Eiweißspeicher ?<br />

• Was wür<strong>de</strong> daraus folgen ?<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r, Diagnostik, Prävention, Therapie


Physiologie<br />

Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs<br />

R<br />

Durchblutung<br />

Aorta<br />

Pathomechanismen <strong>de</strong>r Atherosklerose<br />

Ulzeration<br />

parietale Thromben<br />

Verkalkung<br />

<strong>de</strong>generativ<br />

Makrozirkulation<br />

Mikro-<br />

Lymphabfluß<br />

Arterie<br />

Arteriole<br />

Kapillare<br />

„Durchsaftung“<br />

Muskelzelle, ...<br />

instabiler Plaque<br />

oxydativer Streß<br />

endothel. Dysfunktion<br />

Eiweißablagerung<br />

(Th. Wendt)<br />

entzündlich<br />

aktiv<br />

Anatomie <strong>de</strong>r Endstrombahn


Anatomie <strong>de</strong>r Endstrombahn<br />

Längsschnitt Kapillare<br />

Basalmembran<br />

Intima<br />

Lumen<br />

Blutfluß<br />

1 cm in 20 s<br />

Intima<br />

Basalmembran<br />

Endothelzelle<br />

Interstitium<br />

Gewebezelle<br />

Epithelzelle<br />

Grundsubstanz<br />

Grundsubstanz = extrazelluläre Matrix


Anatomie <strong>de</strong>r Endstrombahn<br />

Ery<br />

5000 Å<br />

F = fenestrae<br />

EN = Endothelzelle<br />

BM = Basalmembran<br />

P = Podozyt<br />

Ery = Erythrozyt<br />

nach Farquhar, M.G. in:<br />

Wendt, L. Erfahrungsheilkun<strong>de</strong> 26: 263-272 (1977)


Physiologie <strong>de</strong>r Endstrombahn<br />

Längsschnitt Kapillare<br />

Basalmembran<br />

Lumen<br />

arterieller Schenkel Zwischenstück venöser Schenkel<br />

Blutfluß<br />

1 cm in 20 s<br />

25 cm H 2 O 11,5 cm H 2 O 5 cm H 2 O hydrostat. Druck<br />

10 cm H 2 O 10 cm H 2 O 10 cm H 2 O - onkotischer Druck<br />

Basalmembran<br />

Interstitium<br />

Kapillarwand<br />

Filtrationsstrom Diffusionsstrom<br />

Rückfiltration<br />

- Gewebedruck<br />

(1-2 cm H 2 O)<br />

Wasser, Glukose,<br />

Insulin, Proteine<br />

Glukose,<br />

Sauerstoff, CO 2<br />

Wasser


Anatomie <strong>de</strong>r Kapillarwand<br />

Filtration, Diffusion<br />

Interstitium<br />

?<br />

Lumen<br />

mod. n. Bichler, K.H. (1975) in:<br />

Wendt, L., Erfahrungsheilkun<strong>de</strong> 26: 263-272 (1977)


Normale Kapillarbasalmembran: Physiologie<br />

Glomerulus-Kapillare <strong>de</strong>r Ratte,<br />

1 Std. nach Injektion von Ferritin<br />

(Moleküldurchmesser 100 Å):<br />

Darstellung <strong>de</strong>r Ferritinmoleküle<br />

im Kapillarlumen sowie in <strong>de</strong>r<br />

Lamina interna <strong>de</strong>r BM<br />

(Vergrößerung 67000fach)<br />

F = fenestrae<br />

cm = Epithelzellmembran<br />

P = podozyt<br />

BM = Basalmembran<br />

Farquhar, M.G. (1964),<br />

Multiple pathways of exocytosis,<br />

endocytosis and membrane recycling.<br />

Fe<strong>de</strong>ration Proc 42: 2407-2413 (1983)


Normale Kapillarbasalmembran: Physiologie<br />

Glukose < 80 Å<br />

Wasser < 80 Å<br />

Aminosäuren < 80 Å<br />

Insulin = 80 Å<br />

HDL-Chol. 75-100 Å<br />

LDL-Chol. 150-250 Å<br />

Wendt, L., Wendt, Th.:<br />

Überernährung mit tierischem Eiweiß als Ursache <strong>de</strong>r alim. Mikro-Makroangiopathie.<br />

Acta Lymphologica 1: 41-64 (1979)


Physiologische Aspekte zur<br />

Kapillarbasalmembran- (BM-) Permeabilität<br />

• Nur Moleküle mit einem Durchmesser von < 80 Å<br />

können die BM frei passieren.<br />

• Moleküle > 80 Å können <strong>de</strong>n Blutstrom im<br />

Kapillarbett überhaupt nicht verlassen.<br />

• Die Gewebedurchsaftung ist:<br />

- proportional <strong>de</strong>r Stärke <strong>de</strong>r sie treiben<strong>de</strong>n Kräfte,<br />

- umgekehrt proportional <strong>de</strong>m BM-Wi<strong>de</strong>rstand.<br />

Wendt, L: Die Eiweißspeicherkrankheiten. Haug Verlag (1984)


Das Konzept <strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten<br />

Glie<strong>de</strong>rung:<br />

Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze <strong>de</strong>s Lothar Wendt:<br />

Teleologie und Synthese<br />

Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs:<br />

Durchblutung / Durchsaftung / BM-Permeabilität<br />

Biochemie von Nahrungsmolekülen, BM, Interstitium<br />

• Gibt es einen Eiweißspeicher ?<br />

• Was wür<strong>de</strong> daraus folgen ?<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r, Diagnostik, Prävention, Therapie


Biochemie <strong>de</strong>r Nahrungsmoleküle<br />

C O H N Struktur<br />

Wasser x x<br />

H<br />

O<br />

H<br />

Kohlenhydrate x x x<br />

HOHO O OH CH 2 OH<br />

HO<br />

Fett x x x<br />

H 3 C<br />

COOH<br />

Eiweiß (AS) x x x x<br />

...<br />

NH 2<br />

COOH


Biochemie <strong>de</strong>r BM und <strong>de</strong>s Interstitiums<br />

Interstitium:<br />

Gewebezellen, Lymphkollektoren<br />

Wasser<br />

„Grundsubstanz“<br />

extrazelluläre<br />

Matrix<br />

Basalmembran:<br />

Eiweißspeichermoleküle<br />

Mucopolysacchari<strong>de</strong><br />

Kollagenfibrillen<br />

Kollagennetze


Eiweißspeichermoleküle = N - Moleküle<br />

Peptidfa<strong>de</strong>n (<br />

...<br />

= spezifische Aminosäurenreste)<br />

NH<br />

...<br />

HC<br />

C=O<br />

HN<br />

CH<br />

...<br />

z.B. Kollagen<br />

O=C<br />

...<br />

HC<br />

NH


Eiweißspeichermoleküle = N - Moleküle<br />

Peptidfa<strong>de</strong>n (<br />

...<br />

= spezifische Aminosäurenreste)<br />

NH<br />

Xyl<br />

...<br />

HC<br />

HN<br />

C=O<br />

CH ...<br />

Mucopolysaccharidfa<strong>de</strong>n (n = 100 bis 1000)<br />

Xyl Gal Gal<br />

1 2<br />

Xyl<br />

O=C<br />

... HC<br />

NH<br />

1 = Aminozucker<br />

2 = Uronsäure<br />

n<br />

N = 40 - 80


Der Weg <strong>de</strong>r Nahrungsmoleküle<br />

Bedarf<br />

Ü b e r a n g e b o t<br />

Stoff- unbegr. begrenzter Ausscheiwechsel<br />

Speicher Speicher dung<br />

Fett + Fett FFS -<br />

Kohlenhydrate + Fett Glykogen (+)<br />

Eiweiß (N) + Muskel Harnstoff,*<br />

Wasser + - (+) Urin,<br />

Schweiß<br />

?<br />

* Haare, Nägel, Sperma, Menses


Das Konzept <strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten<br />

Glie<strong>de</strong>rung:<br />

Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze <strong>de</strong>s Lothar Wendt:<br />

Teleologie und Synthese<br />

Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs:<br />

Durchblutung / Durchsaftung / BM-Permeabilität<br />

Biochemie von Nahrungsmolekülen, BM, Interstitium<br />

Gibt es einen Eiweißspeicher ?<br />

• Was wür<strong>de</strong> daraus folgen ?<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r, Diagnostik, Prävention, Therapie


Biochemie <strong>de</strong>r Eiweißspeicherung und –entspeicherung<br />

Thomas Wendt, 1977<br />

Speichervorgang<br />

in <strong>de</strong>r Endothelzelle<br />

Aminosäurenverwertung<br />

in <strong>de</strong>r Leberzelle<br />

Entspeicherung<br />

durch die Endothelzelle


Biochemie <strong>de</strong>r Eiweißspeicherung und –entspeicherung<br />

Thomas Wendt, 1977<br />

Fazit:<br />

„Der Glutaminstoffwechsel ist die biochemische<br />

Drehscheibe <strong>de</strong>r Füllung und Entleerung <strong>de</strong>s<br />

Eiweißspeichers und <strong>de</strong>r Eiweißausscheidung.“<br />

Wendt, L., Wendt, Th.:<br />

Die essentielle Hypertonie <strong>de</strong>r Überernährten.<br />

Verlag E. E. Koch, Frankfurt, 2. Aufl. 1978


Gibt es einen Eiweißspeicher <strong>de</strong>s Menschen?<br />

RAGE: Receptor for Advanced Glycation End-products (AGEs)<br />

AGEs: Das lang gesuchte „Schlackeneiweiß“ ?<br />

Circulation 108: 1070-1077 (2003)


Elektronenmikroskopie <strong>de</strong>r Muskelkapillare<br />

5000 Å<br />

BM = Basalmembran<br />

D = <strong>de</strong>posits<br />

Lamina rara?<br />

Ery<br />

nach:<br />

Bergstrand AF,<br />

Bucht H (1964)<br />

Gesun<strong>de</strong>r<br />

Typ 2-Diabetiker nach 19 Jahren


Gibt es einen Eiweißspeicher <strong>de</strong>s Menschen?<br />

Wo soll sonst das Zuviel an aufgenommenem<br />

Stickstoff (= das kennzeichnen<strong>de</strong> am Eiweiß) bleiben?<br />

Die Kollagenfibrillen und Mucopolysacchari<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Grundsubstanz sowie die Kollagennetze <strong>de</strong>r<br />

Kapillarbasalmembran stellen <strong>de</strong>n physiologischen<br />

(und reversiblen) Eiweißspeicher <strong>de</strong>s Menschen dar.<br />

Wendt, L., Wendt, Th.:<br />

Die essentielle Hypertonie <strong>de</strong>r Überernährten.<br />

Verlag E. E. Koch, Frankfurt, 2. Aufl. 1978


Das Konzept <strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten<br />

Glie<strong>de</strong>rung:<br />

Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze <strong>de</strong>s Lothar Wendt:<br />

Teleologie und Synthese<br />

Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs:<br />

Durchblutung / Durchsaftung / BM-Permeabilität<br />

Biochemie von Nahrungsmolekülen, BM, Interstitium<br />

Gibt es einen Eiweißspeicher ?<br />

Was wür<strong>de</strong> daraus folgen ?<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r, Diagnostik, Prävention, Therapie


Folge <strong>de</strong>r Eiweißspeicherung behin<strong>de</strong>rte Durchsaftung<br />

Basalmembran<br />

Lumen<br />

1000 Å<br />

5000 Å<br />

Interstitium<br />

Gewebezelle<br />

dicker und dichter<br />

Gewebezelle


Folgen <strong>de</strong>r behin<strong>de</strong>rten Durchsaftung<br />

1. Rückstau > 80Å: Hyperinsulinämie<br />

Hypercholesterinämie<br />

2. Kompensation: Hyperglykämie = Diffusionsdruck<br />

Hypertonie = Filtrationsdruck<br />

Polyglobulie = O 2 -Transportkapazität<br />

1948:


Die Eiweißspeicherkrankheit entsteht<br />

durch ein Zuviel an tierischem Nahrungseiweiß<br />

Überschuß an Nahrungseiweiß<br />

Basalmembran, Interstitium, Dissé-Raum<br />

Hypertonie, Polyglobulie, Chol. , Diabetes Typ 2<br />

Atherosklerose Herzinfarkt, Schlaganfall, pAVK<br />

Wendt, L: Die Eiweißspeicherkrankheiten. Haug Verlag (1984)


Eiweißspeicherkrankheiten<br />

durch antigenes Heteroprotein<br />

Bakterientrümmer o<strong>de</strong>r Virusfragmente<br />

Kapillare Synovia Glomerula Bin<strong>de</strong>gewebe<br />

Vasculitis Gelenk- Glomerulo- Kollagenose<br />

erkran- nephritis<br />

kungen<br />

Wendt, L: Die Eiweißspeicherkrankheiten. Haug Verlag (1984)


Eiweißspeicherkrankheiten<br />

durch schwer abbaubares Dysprotein<br />

Amyloid<br />

CO - Hb<br />

Interstitium<br />

Gefäße<br />

Amyloidose<br />

Atherosklerose<br />

Wendt, L: Die Eiweißspeicherkrankheiten. Haug Verlag (1984)


Warum ist Rauchen schädlich?


Hämoglobin: 4 Peptidketten mit je 1 Häm<br />

• 1 g Hämoglobin bin<strong>de</strong>t 1,36 ml O 2<br />

bzw. CO<br />

• CO reagiert 20mal langsamer mit Hb als O 2<br />

• HbCO zerfällt jedoch 10 000mal langsamer als HbO 2<br />

• 0,5% CO in <strong>de</strong>r Atemluft sättigen 90% <strong>de</strong>s Hb<br />

• 65% HbCO im Blut ist tödlich<br />

• >10% HbCO bei Gelegenheitsrauchern<br />

HbCO = funktionsloses Eiweißmolekül


Kann CO aus <strong>de</strong>m Zigarettenrauch gefiltert wer<strong>de</strong>n?<br />

• In Gasmasken zum Schutz vor einer Kohlenmonoxydvergiftung<br />

hat sich Hopkalit bewährt.<br />

• Hopkalit ist eine Mischung aus Kupferoxyd und<br />

Mangandioxyd.<br />

• Hopkalit überführt CO katalytisch in CO 2<br />

.<br />

• In einer kleinen Testreihe hat es sich auch als<br />

Zigarettenfilter bewährt.<br />

Wendt, L: Krankheiten vermin<strong>de</strong>rter..., Verlag E. E. Koch (1972)


Eiweißüberernährung – ganzheitliches Risiko


Diagnostik: Ist <strong>de</strong>r Eiweißspeicher überfüllt ? (1)<br />

Übergewicht in Apfel- o<strong>de</strong>r Birnenform ?


Diagnostik: Ist <strong>de</strong>r Eiweißspeicher überfüllt ? (1)<br />

ja<br />

nein<br />

Apfelform (android)<br />

Birnenform (gynoid)


Diagnostik: Ist <strong>de</strong>r Eiweißspeicher überfüllt ? (2)<br />

„Die D-OF wird als vali<strong>de</strong>r,<br />

verläßlicher Risikoindikator<br />

für eine KHK angesehen.“


Diagnostik: Ist <strong>de</strong>r Eiweißspeicher überfüllt ? (2)<br />

„Die D-OF ist jedoch positiv<br />

zu Alter und KG assoziiert,<br />

nicht zur KHK.“


Diagnostik: Ist <strong>de</strong>r Eiweißspeicher überfüllt ? (3)<br />

ja<br />

nein<br />

Lachwülste<br />

ja<br />

Lachfältchen<br />

(Th. Wendt)<br />

nein


Diagnostik: Ist <strong>de</strong>r Eiweißspeicher überfüllt ? (4)<br />

Waist-to-hip-ratio: Männer > 1,0<br />

Frauen > 0,85<br />

Taillenumfang: Männer > 94 (+++ > 102 cm)<br />

Frauen > 80 (+++ > 88 cm)<br />

Lachfältchen<br />

RR diastolisch:<br />

Nüchterninsulin:<br />

> 90 mmHg<br />

Lachwülste<br />

> 120 pmol/l (= > 17 mU/l)<br />

Hämatokrit: Männer > 45% (normal < 50)<br />

Frauen > 43% (normal < 48)


Prävention <strong>de</strong>r Eiweißspeicherüberfüllung<br />

ab <strong>de</strong>m 20sten Lebensjahr<br />

„Eine fleischfreie Mahlzeit am Tag,<br />

ein fleischfreier Tag in <strong>de</strong>r Woche,<br />

ein fleischfreier Monat im Jahr.“<br />

Männer zusätzlich vier Blutspen<strong>de</strong>n / Jahr<br />

Wendt, L: Die Eiweißspeicherkrankheiten. Haug Verlag (1984)


Kausale Therapie: Abbau <strong>de</strong>s Eiweißspeichers<br />

• Ernährung: kein tierisches Eiweiß<br />

• A<strong>de</strong>rlässe (Zielhämatokrit 40%)<br />

• Nichtrauchen<br />

• ggfls. Plasmapherese


Das Konzept <strong>de</strong>r Eiweißspeicherkrankheiten<br />

Glie<strong>de</strong>rung:<br />

Die bei<strong>de</strong>n Forschungsansätze <strong>de</strong>s Lothar Wendt:<br />

Teleologie und Synthese<br />

Physiologie und Pathophysiologie <strong>de</strong>s Kreislaufs:<br />

Durchblutung / Durchsaftung / BM-Permeabilität<br />

Biochemie von Nahrungsmolekülen, BM, Interstitium<br />

Gibt es einen Eiweißspeicher ?<br />

Was wür<strong>de</strong> daraus folgen ?<br />

Krankheitsbil<strong>de</strong>r, Diagnostik, Prävention, Therapie


Kausale Beweiskette<br />

Histologischer Nachweis verdickter Kapillarbasalmembranen<br />

beim Typ 2-Diabetiker.<br />

Pathophysiologischer Beweis einer daraus folgen<strong>de</strong>n<br />

Permeabilitätsstörung.<br />

I<strong>de</strong>ntifizierung <strong>de</strong>r Verdickung als Eiweiß.<br />

Dokumentation von Kasuistiken über die Wirksamkeit<br />

<strong>de</strong>r Eiweißabbautherapie beim Typ 2-Diabetiker<br />

in Bezug auf <strong>de</strong>ssen erhöhte Blutzuckerspiegel.<br />

Histologischer Nachweis normalisierter Kapillarbasalmembranen<br />

nach Eiweißabbautherapie.<br />

Prospektive, randomisierte Interventionsstudie mit<br />

ausreichen<strong>de</strong>r statistischer power_


Beweis, dass Zuviel an rotem Fleisch krank macht<br />

Arch Int Med 169: 562-571 (2009)


Konsequenz für die Welt-Gesundheit<br />

Arch Int Med 169: 543-545 (2009)


GDCh-Kolloquium<br />

Technische Universität Darmstadt, 10. November 2009<br />

Roßmarkt<br />

(1862)<br />

www.prof-<strong>wendt</strong>.<strong>de</strong>

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