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Vortrag Dr. Leibowitz - Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe

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24% der Patienten dachten, sie würden<br />

wenigstens 8 Jahre überleben. Keiner<br />

ihrer Ärzte glaubte an dieses Ergebnis.<br />

71% dachten, sie würden wenigstens 2<br />

Jahre überleben.<br />

Nur 14% ihrer Ärzte dachten so.<br />

Study <strong>Dr</strong>. Meropol<br />

GI discussion<br />

ASCO 2002<br />

In einem konkreten Fall wurde folgender Ablauf festgestellt: Nachdem den Patienten vom<br />

behandelten Arzt der Studienverlauf erläutert worden war und die Patienten die<br />

schriftliche Information gelesen und mit ihrer Unterschrift zugestimmt hatten, wurde ihnen<br />

von einem Psychologen die Frage gestellt: Wie beurteilen Sie die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Sie mindestens noch acht Jahre leben werden? Wie viele von Ihnen glauben an<br />

eine Überlebenszeit von mindestens acht Jahren? Vierundzwanzig Prozent antworteten<br />

mit Ja. Aber keiner der Ärzte glaubte daran. Einundsiebzig Prozent glaubten an eine<br />

Überlebenszeit von mindestens zwei Jahren. Nur 14 Prozent der Ärzte schlossen sich<br />

dieser Meinung an.<br />

Wenn Sie sich also für eine Behandlung mit einem Medikament entscheiden, das sich in<br />

der Phase I der Prüfung befindet, dann müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass die<br />

Erfolgschancen äußerst gering sind. Damit stellt sich die Frage: Was können wir heute<br />

anbieten? Gibt es heute schon etwas, das tatsächlich helfen kann?<br />

In den letzten Jahren sind Untersuchungen gelaufen, aus denen wir die Erkenntnis<br />

gewonnen haben, dass wir endlich eine wirksame medikamentöse Behandlung für den<br />

<strong>Prostatakrebs</strong> gefunden haben. Es handelt sich um eine ganz bestimmte<br />

Substanzgruppe, nämlich die Taxine, und zwar zwei Varianten, Taxol und Taxoter. Es<br />

wurde verschiedentlich berichtet, dass die durchschnittliche Ansprechdauer zum Beispiel<br />

bei Emcyt und Taxol etwa sechs Monate betrug und bei Emcyt mit Taxoter achteinhalb<br />

Monate. Bei diesen Untersuchungen wurden Patienten mit hohen Dosen dieser<br />

Präparate behandelt, und zwar jeweils eine Behandlung im Abstand von drei Wochen.<br />

Die Behandlung wurde solange fortgesetzt, bis sich ungünstige Nebenwirkungen<br />

einstellten. Zunächst ging der PSA-Wert zurück. Dann jedoch begann das Wachstum<br />

erneut.<br />

Das war für mich eine Herausforderung. Ich habe etwas besseres gefunden, das ich<br />

Ihnen mit gutem Gewissen empfehlen kann, sollte sich die Notwendigkeit einer<br />

Chemotherapie ergeben, was der Himmel verhüten möge.<br />

Wie sieht nun mein Konzept aus? Ich setze die Behandlung nicht solange fort, bis es<br />

dem Patienten schlechter geht oder die Wirksamkeit verschwindet. Ich gebe im<br />

allgemeinen 15 Dosen und unterbreche dann die Behandlung. Ich unterbreche, sobald<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Leibowitz</strong> – <strong>Vortrag</strong> in Montabaur – 24.09.2002 18

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