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Vortrag Dr. Leibowitz - Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe

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Stadium T1/T2 unbehandelt: mittlere<br />

PSA-Verdoppelungszeit (VZ) 4 Jahre.<br />

80% der Patienten mit nicht kurativer<br />

Strahlentherapie wären besser<br />

unbehandelt geblieben, denn bei dieser<br />

Gruppe wurde eine VZ von 100 Tagen,<br />

nicht mehr 4 Jahren festgestellt.<br />

Stamey, T. J. of U.<br />

Vol. 150 18956-1859 Dec. 93<br />

In den USA ist <strong>Dr</strong>. Judah Volkman ein ganz bekannter Arzt, er gilt als der Vater der<br />

Angiogenese und er hat Folgendes festgestellt: Krebszellen produzieren bestimmte<br />

chemische Signalsubstanzen, die Blutgefäße anziehen. Stellen Sie sich so ein kleines<br />

Blumenbeet vor, in einem großen Feld und um das Blumenbeet oder Blumeninsel herum<br />

sind Bewässerungsgräben. Die Insel muss also das Wasser anziehen, um die Blumen<br />

mit Wasser zu versorgen. Wenn es nicht gelingt, das Wasser anzuziehen, dann sterben<br />

die Pflanzen ab, sie vertrocknen. Die Krebszellen verhalten sich wie solche Inseln. Sie<br />

senden Signale aus an die Blutgefäße und diese sagen „bringt mir Blut, ich brauche<br />

Blut“. Der Krebs kann nur maximal bis auf ein bis zwei Millimeter im Durchmesser ohne<br />

Blutzufuhr wachsen. Mehr ist nur dann möglich, wenn Blutäderchen angedockt haben.<br />

Weiterhin hat <strong>Dr</strong>. Judah Volkman Folgendes bei Tierversuchen nachgewiesen: Wenn<br />

man einer Maus einen Tumor mit Dickdarmkrebszellen ins Hinterteil einpflanzt und das<br />

Tier bereits streuende Krebszellen entwickelt hat und in sich trägt, dann geht es dem Tier<br />

im allgemeinen noch eine Zeit lang ganz gut. Wenn man dann jedoch den Primärtumor<br />

aus dem Hinterteil operativ entfernt, dann kommt es zu einer Explosion der Metastasen,<br />

und das Tier verendet. Der Primärtumor im Hinterteil der Maus sendet auch Signale aus,<br />

die entweder ein Wachstum der Metastasen überhaupt behindern oder diese zumindest<br />

in einem bestimmten Gleichgewicht halten. Außer diesen Signalen, die für die Blutzufuhr<br />

sorgen, produzieren die Krebszellen also auch andere Substanzen, die antiangiogen<br />

wirken. Sie können die Blutzufuhr abschalten oder kontrollieren.<br />

Es tobt hier im Organismus ein ständiger Kampf um eine Balance oder Ausgeglichenheit<br />

gewissermaßen. Da gibt es viele chemische Substanzen, welche die Blutzufuhr<br />

unterstützen und wieder andere, die die Blutzufuhr drosseln. Sobald man jedoch den<br />

Kontrollmechanismus der Metastasierung beseitigt, kommt es zu einer Explosion der<br />

Metastasen. Ist es nicht ebenso denkbar, dass Sie vor einer Operation oder Bestrahlung<br />

Prostatagewebe haben, das Hemmsubstanzen produziert, nämlich Tumor<br />

unterdrückende und antiangiogene Proteine, welche die Metastasierung hemmen? Das<br />

heißt also, die Prostatazellen des Primärtumors produzieren Substanzen, die das<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Leibowitz</strong> – <strong>Vortrag</strong> in Montabaur – 24.09.2002 6

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