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Daimlerchrysler Werk Gaggenau, Umwelterklärung 2005

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Umwelt<br />

Erklärung<br />

<strong>2005</strong><br />

<strong>Werk</strong><br />

<strong>Gaggenau</strong>


Inhalte <strong>2005</strong><br />

2<br />

Vorwort 3<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> 4<br />

Die Umweltpolitik 8<br />

Das Umweltmanagementsystem 10<br />

Die Bewertung der Umweltauswirkungen 12<br />

Das Umweltprogramm 2002–<strong>2005</strong> 13<br />

Das neue Umweltprogramm <strong>2005</strong>–2008 15<br />

Die Umweltaudits 17<br />

Zahlen, Daten, Fakten, Umweltleistungen 17<br />

Ansprechpartner 31<br />

„Bei der Navigation<br />

habe ich die Fäden<br />

in der Hand.“<br />

Christoph Fath<br />

Leiter QM-Systeme<br />

SG Stern<br />

Sparte Gleitschirmfliegen<br />

Über den Wolken...


Vorwort<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> zählt mit seiner mehr als 100jährigen<br />

Geschichte zu einem der traditionsreichsten<br />

Produktionsstandorte der DaimlerChrysler AG. Seine<br />

Lage im reizvollen Murgtal des Nordschwarzwaldes<br />

verpflichtet uns seit jeher zur Erhaltung, Schonung<br />

und Förderung der uns umgebenden Naturlandschaft.<br />

Umweltschutz ist uns nicht neu.<br />

So war 1996 der Einstieg in ein System zur ständigen<br />

Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes – dem<br />

EU-Öko-Audit – eine Selbstverständlichkeit. <strong>2005</strong><br />

erfolgte nun zum vierten Mal die Überprüfung unseres<br />

betrieblichen Umweltschutzes hinsichtlich der gestellten<br />

Anforderungen der EU-Öko-Audit Verordnung EMAS II<br />

und der DIN EN ISO 14001.<br />

Nach nunmehr neunjähriger Erfahrung zeigen sich klare<br />

Erfolge unseres betrieblichen Umweltmanagementsystems.<br />

Von der Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit<br />

des EU-Öko-Audit sind wir weiterhin überzeugt.<br />

Mit der vorliegenden aktuellen <strong>Umwelterklärung</strong> kommen<br />

wir gerne der Verpflichtung unserer Umweltpolitik<br />

nach, die Öffentlichkeit über alle wichtigen Themen des<br />

betrieblichen Umweltschutzes zu informieren.<br />

Wir hoffen, mit dieser Broschüre Ihr Interesse an unserer<br />

Arbeit auf diesem Gebiet zu wecken und freuen uns<br />

über Ihre Anregungen.<br />

Dr. Holger Steindorf Michael Brecht Thomas Neckenich<br />

Produktbereich Getriebe Vorsitzender des Betriebsrates Umweltschutzbeauftragter<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

3


Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

4<br />

Omnibusgetriebe<br />

GO 190/210 mit<br />

angebautem Retarder<br />

Produktbereich Getriebe<br />

Fläche ca. 116.000 m 2<br />

davon 69.900 m 2 in Rastatt<br />

Mitarbeiter ca. 4.261<br />

Produzierte Getriebe<br />

Stammwerk <strong>Gaggenau</strong><br />

Fläche ca. 412.000 m 2<br />

Mitarbeiter ca. 4.790<br />

Getriebewerk Rastatt<br />

Fläche ca. 227.000 m 2<br />

Mitarbeiter ca. 1.985<br />

140997 168787 190924 226721 249000 246000 262000 249000 229000 265000 404000<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Im nördlichen Schwarzwald liegt eine der Pionierstätten<br />

des Automobilbaus. Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> der<br />

DaimlerChrysler AG, bestehend aus dem Stammwerk in<br />

<strong>Gaggenau</strong> und dem 16 km entfernten Getriebewerk in<br />

Rastatt.<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> ist als gewerbliche Baufläche ausgewiesen<br />

und auf automobilhistorischem Boden in die<br />

30.000 Einwohner zählende Große Kreisstadt <strong>Gaggenau</strong><br />

eingebettet. Im südlichen Teil wird das <strong>Werk</strong> von der<br />

Murg, an den übrigen Grenzen von Wohnbebauung und<br />

Naturlandschaft begrenzt. Das Getriebewerk in Rastatt<br />

ist als „Industriegebiet eingeschränkt (GIe)“ ausgewiesen<br />

und befindet sich am westlichen Rand der zwischen<br />

Rhein und Murg gelegenen, 47.000 Einwohner zählenden,<br />

Barockstadt Rastatt. Es wird zu 70% von dem<br />

Fauna-Flora-Habitat-Schutzgebiet ’Riedkanal’ und zu<br />

30% vom angrenzenden Mercedes-A-Klasse-<strong>Werk</strong><br />

umschlossen.<br />

Als zentrales Kompetenzzentrum für mechanische und<br />

automatisierte Schaltgetriebe der DaimlerChrysler AG<br />

produzieren wir Schaltgetriebe für Mercedes-Benz<br />

Nutzfahrzeuge und Pkw sowie Nutzfahrzeugachsen,<br />

Drehmomentwandler, Press- und Drehteile. Im Getriebewerk<br />

Rastatt werden die Getriebe – nach der Weichbearbeitung<br />

der Aggregateteile in <strong>Gaggenau</strong> – endbearbeitet<br />

und montiert.<br />

Getriebe<br />

Die Getriebefertigung ist das größte „Standbein“ des<br />

<strong>Werk</strong>es <strong>Gaggenau</strong>, mit ca. 404.000 produzierten<br />

Schaltgetrieben im letzten Jahr.<br />

Der Fertigungsprozess der Getriebeherstellung ist zwischen<br />

dem Stammwerk in <strong>Gaggenau</strong> und dem Getriebewerk<br />

in Rastatt aufgeteilt. Nach der Bearbeitung von<br />

Guss- und Schmiederohlingen in <strong>Gaggenau</strong>, erfolgen in<br />

Rastatt neben dem Härten, die im Wesentlichen durch<br />

Schleifprozesse durchgeführte Hartbearbeitung und die<br />

Getriebemontage. Rechnergesteuerte Prüfstandsläufe<br />

stellen die zuverlässige Funktion der neuen Aggregate<br />

sicher.<br />

Mit unseren Schaltgetrieben wird die gesamte Palette<br />

der Mercedes-Benz-Nutzfahrzeuge – vom Transporter<br />

über den Omnibus bis zu den Lkw–Baureihen Atego,<br />

Axor und Actros sowie einzelne Baureihen der<br />

Mercedes Car Group (A-Klasse-Modelle) ausgerüstet.<br />

Auch Freightliner und Chrysler in den USA sowie externe<br />

Unternehmen zählen bei Komplett-Getrieben bzw.<br />

Getriebeteilen zu unseren Kunden.


Produzierte Drehmomentwandler<br />

Produktbereich Wandler<br />

Fläche ca. 15.100 m 2<br />

Mitarbeiter ca. 383<br />

380230 422588 417410 564997 603000 702000 755000 846000 884000 948900 1014000<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Produktbereich<br />

Zerspanungstechnik<br />

Fläche ca. 16.400 m 2<br />

Mitarbeiter ca. 418<br />

Produktbereich<br />

Umformtechnik<br />

Fläche ca. 10.500 m 2<br />

Mitarbeiter ca. 278<br />

Produktbereich<br />

Logistik International<br />

Fläche ca. 14.800 m 2<br />

Mitarbeiter ca. 223<br />

Lkw-Fahrzeug-Erprobung<br />

Mitarbeiter ca. 143<br />

Die Produktbereiche Wandler,<br />

Zerspanungs- und Umformtechnik,<br />

Logistik International<br />

und Lkw-Fahrzeug-Erprobung<br />

Im Produktbereich Wandler werden<br />

hochwertige Drehmomentwandler<br />

für den Einsatz in Automatikgetrieben<br />

hergestellt. Die<br />

Wandler werden in Automatikgetrieben<br />

für 4-Zylindermotoren ab<br />

55 KW bis hin zu 12-Zylindermotoren<br />

mit 460 KW eingesetzt. Dabei wird ein Drehmomentspektrum<br />

von 130 Nm bis 900 Nm abgedeckt. 5 Grundbaumuster<br />

mit 61 Varianten lösen diese Aufgaben. Alle<br />

Pkw-Automatikgetriebe der Fahrzeugmarke Mercedes-<br />

Benz sind mit Drehmomentwandlern aus <strong>Gaggenau</strong><br />

bestückt.<br />

Der Produktbereich Zerspanungstechnik produziert<br />

ca. 5.600 verschiedene Produkte, die größtenteils in der<br />

Automobilindustrie zum Einsatz kommen. Es werden<br />

Profilstähle, Flachprodukte, Rohre sowie Guss-, Schmiede-<br />

und Fließpressteile mit den unterschiedlichsten spangebenden<br />

Fertigungsverfahren bearbeitet.<br />

Der Produktbereich Umformtechnik beschäftigt sich<br />

mit der Entwicklungsberatung und der Anfertigung von<br />

Prototypen (Laserschneiden, Nibbeln) bis hin zur Serienteilfertigung.<br />

Das Produktionsprogramm reicht von kleinen,<br />

nur ein paar Gramm schweren Stanz-, Press-, Biegeund<br />

Ziehteilen bis hin zu großen Lkw- und Pkw-Teilen<br />

mit Abmessungen von 2,5 mal 1,8 Metern. Außerdem<br />

werden Schweißbaugruppen und KTL-beschichtete Montagekomponenten<br />

mit hoher Wertschöpfung gefertigt.<br />

Der Bereich Logistik International ist Logistikdienstleister<br />

mit weltweiter Ausrichtung und hoher Systemkompetenz<br />

für Kunden innerhalb und außerhalb der<br />

DaimlerChrysler AG. Das Leistungsspektrum reicht von<br />

der informatorischen und physischen Konsolidierung der<br />

Warenströme für unsere Auslandswerke bis hin zur<br />

Packmittelentwicklung/-herstellung sowie Verpackung<br />

von Ersatzteilen.<br />

In der Lkw-Fahrzeug-Erprobung entwickeln und erproben<br />

die Mitarbeiter, aus Sicht des ersten kritischen<br />

Kunden, das Gesamtfahrzeug und seine Systeme. Dies<br />

bedeutet insbesondere die funktionelle Überprüfung –<br />

statisch – (Maße, Gewichte, Freigänge u. a.) und die<br />

Abstimmung der verschiedenen Fahrzeugkomponenten<br />

– dynamisch – (Fahrgestell, Fahrerhaus, Aufbau und<br />

Triebstrang u. a.) auf ein harmonisches, einheitliches<br />

Fahrzeug-Gesamtkonzept.<br />

Das Produktionscenter Achsen<br />

Neben Getrieben werden in <strong>Gaggenau</strong> Außenplanetenachsen<br />

und Portalachsen produziert. Kennzeichen der<br />

Außenplanetenachse – kurz AP-Achse genannt – ist die<br />

zweistufige Untersetzung, die zu einer hohen Bodenfreiheit<br />

führt. Vorder- und Hinterachsen in Außenplanetentechnik<br />

gibt es in verschiedenen Ausführungen: Sowohl<br />

als Einzel- oder Tandemachse bis hin zu höchsten Achslasten<br />

im On- und Off-Highway-Bereich. Eine Sonderform<br />

stellt die Portalachse dar, die durch die Lage von<br />

Achsrohr und Differential eine extreme Bodenfreiheit<br />

über der Radmitte bietet. Zugleich bleibt der Schwerpunkt<br />

des Fahrzeugs niedrig, was die Überfahrt von<br />

Hindernissen und Pflanzenbeständen ermöglicht.<br />

Im Produktcenter Achsen wurden im Jahr 2004 ca.<br />

77.500 Achsen und 23.900 Teilesätze hergestellt.<br />

Produzierte Achsen Produktionscenter Achsen<br />

Fläche ca. 43.000 m2 Mitarbeiter ca. 786<br />

51263 67245 54622 76695 68000 56000 63000 59000 53000 55292 77487<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Sonstige Bereiche<br />

In den Bereichen Einkauf, Produktbereich Sonderfahrzeugbau<br />

(Unimog-Versuch) u. a. sind weitere<br />

283 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

5


Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Auf den Darstellungen der <strong>Werk</strong>teile sind besonders<br />

umweltrelevante Produktionszweige und Nebenanlagen<br />

hervorgehoben. In den übrigen Bereichen sind vorrangig<br />

mechanische Fertigungsstätten angesiedelt.<br />

6<br />

Getriebewerk Rastatt


<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Die wesentlichen Umwelteinwirkungen der verschiedenen Fertigungsabläufe sind im Folgenden dargestellt:<br />

Fertigungsabläufe Umwelteinwirkungen in Form von Emissionen Getriebe Achsen Sonstige<br />

Materialanlieferung (GGA-Lager, Materiallager) Lärm, Fahrzeug-Abgase, Abfälle, Gefahrguttransporte<br />

Spangebende Bearbeitungsprozesse Abwässer, Abfälle, Lärm, Emissionen<br />

(Weich- und Hartbearbeitung)<br />

Härterei Abwässer, Abfälle, Emissionen, Wärme<br />

Verformende Bearbeitungsprozesse Lärm, Erschütterungen, Abfälle<br />

(Presswerk)<br />

Verbindende Bearbeitungsprozesse Lärm, Abfälle, Stäube<br />

(Schweißen, Löten, etc.)<br />

Montage Abfälle<br />

Lackierung Abwässer, Abfälle, Geruch, Lösemittelemissionen<br />

ò mit Umwelteinwirkung ohne Umwelteinwirkung<br />

–<br />

ò ò<br />

ò<br />

ò ò<br />

–<br />

ò<br />

–<br />

– –<br />

ò<br />

ò<br />

–<br />

ò<br />

ò<br />

ò ò –<br />

ò ò ò<br />

7


8<br />

UNIMOG-Club <strong>Gaggenau</strong> e.V.<br />

‘Universal Motorgerät’<br />

Freude am Fahren.<br />

Gelände egal...<br />

„Wer konkrete<br />

Schwerpunkte setzt,<br />

erreicht universelle<br />

Lösungen.“<br />

Michael Wessel<br />

Vorsitzender im UNIMOG-Club <strong>Gaggenau</strong>


Die Umweltpolitik<br />

Die Umweltleitlinien des Konzerns<br />

Umweltschutz gehört zu den wesentlichen Unternehmenszielen<br />

des DaimlerChrysler Konzerns. Die Einhaltung<br />

gesetzlicher Vorschriften und behördlicher Auflagen<br />

ist für DaimlerChrysler selbstverständlich. Im Sinne<br />

einer nachhaltigen Entwicklung fühlt sich das Unternehmen<br />

darüber hinaus verpflichtet, den Umweltschutz<br />

sowohl in der Produktion als auch in den Produkten<br />

aktiv und stetig weiterzuentwickeln, um so die Umweltbelastungen<br />

weiterhin zu verringern.<br />

Um dies zum Ausdruck zu bringen, hat der Vorstand<br />

die folgenden Umweltleitlinien verabschiedet, die eine<br />

verbindliche Handlungsvorgabe für alle Mitarbeiter<br />

darstellen.<br />

– Wir stellen uns den Anforderungen des<br />

Umweltschutzes von morgen<br />

– Wir entwickeln Produkte, die in ihrem jeweiligen<br />

Marktsegment besonders umweltverträglich sind<br />

– Wir gestalten alle Stufen der Produktion möglichst<br />

umweltverträglich<br />

– Wir bieten unseren Kunden umweltorientierten<br />

Service und Beratung<br />

– Wir streben weltweit einen vorbildlichen und richtungsweisenden<br />

Standard im Umweltschutz an<br />

– Wir informieren unsere Mitarbeiter und die Öffentlichkeit<br />

umfassend über Umweltschutz.<br />

Die Umweltpolitik des <strong>Werk</strong>es <strong>Gaggenau</strong><br />

Die Umweltleitlinien der DaimlerChrysler AG haben wir<br />

im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> durch fünf umweltpolitische Schwerpunkte<br />

konkretisiert.<br />

1. Umweltschutz bedeutet umweltgerechtes Verhalten<br />

Umweltschutzziele können nur erreicht werden, wenn sich<br />

alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagieren und<br />

umweltgerecht verhalten. Wir müssen uns entsprechend<br />

unserer Funktion informieren, qualifizieren und zur Einhaltung<br />

der Leitsätze verpflichten.<br />

Über die aktive Einbeziehung aller Mitarbeiter in die konkrete<br />

betriebliche Umweltschutzarbeit erreichen wir eine<br />

kontinuierliche Verbesserung.<br />

Umweltschutz beginnt an unserem Arbeitsplatz. Ordnung,<br />

Sauberkeit und die umweltgerechte Arbeitsumgebung<br />

sind die wichtigsten Voraussetzungen dafür. So verbessern<br />

wir täglich den Umweltschutz.<br />

2. Umweltschutz bedeutet umweltgerechte Produktion<br />

Wir betrachten und bewerten den gesamten Prozess –<br />

vom Rohling bis zur Entsorgung des Abfalls – unter dem<br />

Aspekt der Umweltrelevanz.<br />

In einer umweltgerechten Produktion müssen wir<br />

– abfall-, abwasser- und emissionsarme Verfahren<br />

– umweltschonende Betriebsstoffe<br />

– ressourcenschonendes Material und<br />

– innovative Umwelttechnologie einsetzen.<br />

Einen besonderen Schwerpunkt an unserem Standort<br />

bildet aufgrund der Fertigungsstrukturen der umweltgerechte<br />

Umgang mit Wasser gefährdenden Stoffen und<br />

anderen Gefahrenstoffen.<br />

3. Umweltschutz beginnt bei der Produktentwicklung<br />

Wir berücksichtigen bereits bei der Entwicklung unserer<br />

Produkte umweltrelevante Aspekte wie Materialauswahl,<br />

Fertigungsverfahren und Recyclingfähigkeit. Dazu verankern<br />

wir Umweltschutzanforderungen bereits in den<br />

Lastenheften.<br />

4.Umweltschutz verpflichtet auch<br />

Fremdfirmen an unserem Standort<br />

Unsere Umweltleitsätze gelten selbstverständlich auch<br />

für alle Vertragsfirmen, die auf unserem Gelände tätig<br />

sind. Wir verpflichten die Fremdfirmen, unsere Umweltschutzmaßstäbe<br />

anzuwenden. Dazu beziehen wir sie in<br />

unsere Umweltbetriebsprüfungen mit ein.<br />

5.Umweltschutz bedeutet Transparenz<br />

Wir arbeiten offen mit den Umweltschutzbehörden<br />

zusammen. Das ist die Basis für konstruktive Problemlösungen.<br />

Außerdem informieren wir alle Anwohner im<br />

Einzugsbereich unseres Standortes über wichtige,<br />

betriebliche Umweltschutzthemen und unterstützen<br />

außerbetriebliche Umweltschutzprojekte.<br />

9


10<br />

„Die Konzentration auf<br />

verschiedene Disziplinen erfordert<br />

eine gute Organisation.“<br />

Stefan Schnaible, <strong>Werk</strong>zeugmacher; Steffen Abendschon, Fräser;<br />

Rainer Wieland, Ausbildungsmeister; Klaus Detscher, <strong>Werk</strong>zeugmacher;<br />

Thomas Braunagel, Techniker; Volker Bittmann, Fräser<br />

(von links)<br />

SG Stern<br />

Sparte Triathlon<br />

Schwimmen, Radfahren, Laufen und vieles mehr...<br />

Getriebe<br />

<strong>Gaggenau</strong>/Rastatt<br />

Umweltschutz-/<br />

Umweltmanagementbeauftragter<br />

Team UWS<br />

Beauftragter für Asbest<br />

Strahlenschutzbevollmächtigter<br />

Beauftragte für<br />

Strahlenschutz<br />

Umweltschutzkoordinatoren<br />

Produktbereich<br />

Sonderfahrzeuge<br />

Umweltmanagementsystem<br />

Umweltschutzkoordinatoren<br />

Da<br />

Produktionscenter<br />

Achsen <strong>Gaggenau</strong><br />

Mandatsleistung<br />

Sicherheitsbeauftragte Sicherheitsbeauftragte Sicherheitsbeauftragte<br />

Umweltschutzkoordinatoren


Umweltmanagementsystem<br />

Aufbau der Umweltschutzorganisation<br />

im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Fahrversuch<br />

LKW<br />

Sicherheitsbeauftragte<br />

Umweltschutzkoordinatoren<br />

Kontinuierliche Optimierung<br />

Wichtigste Voraussetzung für eine kontinuierliche<br />

Optimierung des betrieblichen Umweltschutzes ist ein<br />

effektives Umweltmanagementsystem.<br />

Umweltpolitik, Umweltstrategie,<br />

Umweltziele und Umweltprogramm<br />

Das Umweltmanagementsystem stellt sicher, dass die<br />

Umweltpolitik, die Umweltstrategie, die Umweltziele und<br />

das Umweltprogramm umgesetzt werden. Zur Umsetzung<br />

der unternehmenspolitischen Ziele am Standort <strong>Gaggenau</strong><br />

wurde eine Umweltstrategie verabschiedet, die<br />

4 Schwerpunkte formuliert:<br />

– Prävention und Risikoreduzierung<br />

– Optimierung des Umweltmanagements<br />

– Verbesserung der Umwelttechnik<br />

– Umweltgerechte Produktentwicklung.<br />

Umweltpolitik und Umweltstrategie bilden den Rahmen<br />

für alle im Umweltprogramm vereinbarten Ziele.<br />

Umweltkennzahl<br />

Um die Umwelteinwirkungen unserer betrieblichen Tätigkeit<br />

und die Ergebnisse unserer Umweltschutzaktivitäten<br />

messbar zu machen, wurde 2004 eine Umweltkennzahl<br />

eingeführt. Die dimensionslose Umweltkennzahl basiert<br />

auf 17 Umweltaspekten, die für das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

relevant sind. Die Aspekte werden nach dem Grad ihrer<br />

Umwelteinwirkung gewichtet. Die Gewichtung wird in<br />

einer Zahl von 1 bis 10 ausgedrückt und prozentual<br />

umgerechnet. Je höher die Zahl, desto höher die<br />

Wertigkeit. Die Bewertung erfolgt nach einer Methode<br />

des Umweltbundesamtes und Experteneinschätzungen.<br />

Nach Verbesserungen der Umweltkennzahl in den<br />

Jahren 2002 und 2003 um 5,2% bzw. 4,5% wird für das<br />

Jahr <strong>2005</strong> eine Verbesserung der Umweltkennzahl um<br />

3% gegenüber dem Jahr 2004 angestrebt.<br />

Verantwortung im Umweltschutz<br />

Die Verantwortung im Umweltschutz ist ausgehend vom<br />

Vorstand des Geschäftsfelds Nutzfahrzeuge im <strong>Werk</strong><br />

über die Führungsebenen 1 bis 3 geregelt. Dies spiegelt<br />

sich in der Meldung der Betriebsorganisation nach § 52a<br />

BImSchG und § 53 KrW-/AbfG und im Umweltschutzhandbuch<br />

in der Beschreibung der Betreiberfunktion<br />

bestimmter Anlagen wider. Weitere Verantwortlichkeiten<br />

und daraus resultierende Verfahrens- und Arbeitsanweisungen<br />

sind ebenfalls im Umweltschutzhandbuch<br />

dokumentiert.<br />

Der Umweltschutzbeauftragte<br />

Unsere Führungskräfte und Mitarbeiter werden durch den<br />

Umweltschutzbeauftragten und das „Team Umweltschutz“<br />

bei ihren Aufgaben unterstützt. Diese sind auch für die<br />

Überwachung der Anlagen mit erhöhter Umweltrelevanz<br />

zuständig. Der Umweltschutzbeauftragte ist Managementbeauftragter<br />

und damit für das Funktionieren des<br />

Umweltmanagementsystems verantwortlich.<br />

Die Umweltschutzkoordinatoren<br />

Zur Abstimmung der Umweltschutzaktivitäten innerhalb<br />

der Fachbereiche wurden insgesamt 32 Umweltschutzkoordinatoren<br />

benannt. Ihre Aufgaben:<br />

– Innerbetriebliche Ansprechpartner für UWS-relevante<br />

Fragen und Probleme in den einzelnen Bereichen<br />

– Information innerhalb der einzelnen Bereiche über<br />

umweltrelevante Aktivitäten und Entwicklungen<br />

– Mitarbeit bei der Ableitung von bereichsbezogenen<br />

Umweltzielen zur Verbesserung des Umweltschutzes<br />

– Mitarbeit bei der Erstellung von bereichsbezogenen<br />

Umweltkennzahlen<br />

– Koordination bereichsbezogener Maßnahmen<br />

– Unterstützung bei externen Überwachungs- und<br />

Wiederholungsaudits<br />

– Information des Teams Umweltschutz über umweltrelevante<br />

Entwicklungen im jeweiligen Fachbereich.<br />

Sicherheitsbeauftragte mit Umweltschutzaufgaben<br />

Als Multiplikatoren und Ansprechpartner „vor Ort“ haben<br />

ca. 50 Sicherheitsbeauftragte zusätzlich Umweltschutzaufgaben<br />

übernommen. Ihre Aufgaben:<br />

– Information von Kollegen über umweltschutzrelevante<br />

Inhalte der Arbeit<br />

– Einwirken auf Kollegen, hin zu einem umweltgerechten<br />

Verhalten<br />

– Aufgreifen von Umweltschutzproblematiken und Finden<br />

von Lösungen mit Vorgesetzten und dem Team UWS.<br />

Qualifizierungskonzept<br />

Qualifiziertes Personal ist eine weitere Voraussetzung,<br />

um die Umweltleistungen des <strong>Werk</strong>es zu optimieren. Dazu<br />

haben wir ein zielgruppenorientiertes Qualifizierungskonzept<br />

erstellt. Von 2001 bis <strong>2005</strong> wurden 2.000 Mitarbeiter<br />

auf Gebieten des Umweltschutzes qualifiziert.<br />

Dokumentation und Kommunikation<br />

Die Dokumentation der einzelnen Elemente des Umweltmanagementsystems<br />

wie Umweltpolitik, -strategie, -ziele,<br />

-programm, -kennzahl, Verantwortlichkeiten, Schulungen,<br />

usw. steht jedem Mitarbeiter über Intranet zur Verfügung.<br />

Das Intranet wird zur verstärkten Kommunikation über<br />

Umweltschutzthemen eingesetzt.<br />

Interne Umweltbetriebsprüfungen<br />

Wie alle komplexen Systeme benötigt auch unser Umweltmanagementsystem<br />

regelmäßige Überprüfungen. Daher<br />

führen wir interne Umweltbetriebsprüfungen durch, in<br />

denen die Umweltleistungen, die Einhaltung der Bestimmungen,<br />

der Umsetzungsstand unseres Umweltprogramms<br />

sowie das Umweltmanagementsystem insgesamt überprüft<br />

und bewertet werden. Die sich daraus ergebenden<br />

Maßnahmen fließen in eine zentral geführte Maßnahmenüberwachung<br />

ein und werden quartalsweise der Geschäftsleitung<br />

berichtet. Der Umsetzungsstand aller Maßnahmen<br />

betrug mit Stand Dezember 2004 93%.<br />

11


Bewertung der<br />

Umweltauswirkungen<br />

Im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> stellten wir uns bereits 2001 die Frage, in welcher<br />

Form die Einwirkungen auf die Umwelt wie z. B. der Abwasserund<br />

Abfallanfall, der Energiebedarf und der Berufsverkehr zu bewerten<br />

sind. Ziel war es, künftige Handlungsfelder im betrieblichen<br />

Umweltschutz abzuleiten. Wir entschieden uns für eine 1999 erstmals<br />

veröffentlichte Methode des Umweltbundesamtes. Diese Methode<br />

verfolgt die Grundidee, die Einwirkungen auf die Umwelt, die<br />

vom <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> ausgehen, mit den Einwirkungen im Umfeld zu<br />

vergleichen. Der Vergleich wurde auf drei Ebenen, der Lokalen im<br />

Murgtal, der Regionalen im Regierungsbezirk Karlsruhe und der Überregionalen<br />

in der Bundesrepublik angestellt.<br />

Bewertete direkte Umweltaspekte<br />

– Emissionen aus – Gasverbrennung zur Wärmeerzeugung<br />

– Prozessgasverbrennung in Härtereianlagen<br />

– Fahrzeugen des innerbetrieblichen Transports<br />

– Fahrzeugen des Fahrversuchs<br />

– Fahrzeugen des Fuhrparks<br />

– Lösemittelemissionen (VOC) aus Lackieranlagen<br />

– Staubemissionen aus Produktionsanlagen<br />

– Abwasser (Direkt- und Indirekteinleitung)<br />

– Lärmemissionen<br />

– Visuelle Störung durch den Baukörper des <strong>Werk</strong>es<br />

– Geruchsemissionen.<br />

Bewertete indirekte Umweltaspekte<br />

– Emissionen aus – Stromverbrauch<br />

– Berufsverkehr der Mitarbeiter<br />

– Geschäftsreisen (Bahn und Flug)<br />

– Emissionen und Flächenverbrauch durch den Abfallanfall<br />

– Flächenverbrauch <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

– Ressourcenverbrauch durch Strom, Gas, Öl und Kraftstoff<br />

– Lärmemissionen durch Verkehr.<br />

Kriterien der Bewertung auf lokaler Ebene<br />

Umwelteinwirkung Bewertungskriterium<br />

Lärm Grenzwertüberschreitungen<br />

Geruch Anwohnerbeschwerden<br />

Flächenaufheizung Flächenversiegelung<br />

Visuelle Störungen Bauhöhen, Farbgestaltung, Einsehbarkeit,<br />

Bebauungsdichte<br />

Brandgefahr Lagermengen Brand gefährdender Stoffe,<br />

Brand gefährdete Anlagen, Ausbreitungsgefährdung,<br />

Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

Grundwassergefährdung Umgangsmenge Wasser gefährdender Stoffe<br />

Die Bewertung der Einwirkungen auf regionaler und überregionaler<br />

Ebene erfolgte nach den Vorgaben der Methode des Umweltbundesamtes.<br />

Nach der aktuell in <strong>2005</strong> durchgeführten Bewertung<br />

ergab sich folgende Priorisierung der wesentlichen Umwelteinwirkungen<br />

des <strong>Werk</strong>es <strong>Gaggenau</strong>, die sich gegenüber der in 2003<br />

durchgeführten Analyse nur unwesentlich veränderte.<br />

12<br />

Lokale Ebene Regionale Ebene Überregionale Ebene<br />

1. Grundwasserschutz 1. VOC-Reduzierung 1. Stromverbrauch<br />

2. Lärmemissionen 2. Wasserverbrauch 2. Gasverbrauch<br />

3. Flächenaufheizung 3. VOC-Reduzierung<br />

4. Visuelle Störwirkungen<br />

5. Brandschutz<br />

6. Geruch<br />

Nicht jede dieser Umwelteinwirkungen ist jedoch beliebig und mit gleichem Aufwand<br />

reduzierbar. Um dies ebenfalls zu berücksichtigen, wurde das nutzbare<br />

Potenzial mit dem hierzu notwendigen Aufwand ins Verhältnis gesetzt und daraus<br />

eine Bewertungsziffer für die zu erwartende Effektivität der Maßnahmen gebildet.<br />

Beispiel Umweltaspekt Stromverbauch<br />

Diese Bewertungsziffern für die jeweiligen Umwelteinwirkungen ergaben gemeinsam<br />

mit den Bewertungen gemäß der Methode des Umweltbundesamtes als<br />

Ergebnis eine Prioritätenliste für die betrieblichen Umweltschutzthemen im <strong>Werk</strong><br />

<strong>Gaggenau</strong>. Im primären Handlungsbereich liegen demnach die Themen Grundwasserschutz,<br />

Lärmemissionen und die Reduzierung der VOC-Emissionen. Der<br />

primäre Handlungsbereich wird eingegrenzt durch die Festlegung auf Themen,<br />

deren Bewertungsziffer > 0,4 ist und die innerhalb der Bewertung durch die<br />

Methode des Umweltbundesamtes auf den ersten 5 Positionen liegen. Gegenüber<br />

der Bewertung im Jahr 2003 zeigt sich eine leichte Verschiebung der<br />

Themen VOC-Reduzierung und Grundwasserschutz nach links in den günstigeren<br />

Bereich. Hintergrund sind die in den letzten 3 Jahren bereits durchgeführten<br />

Maßnahmen, die das vorhandene Restpotenzial natürlich verringern. Im Bereich<br />

des Wasserverbrauchs ergibt sich trotz hoher Relevanz des Umweltproblemfeldes<br />

ein verringertes Potenzial insbesondere in <strong>Gaggenau</strong>. Dies bedeutet, dass<br />

wir die Themen Grundwasserschutz, VOC-Reduzierung und Lärmemissionen<br />

nach wie vor mit Priorität behandeln werden.<br />

Priorisierung Umweltproblemfeld<br />

l<br />

H<br />

l<br />

l G<br />

l<br />

D<br />

I<br />

t<br />

E<br />

l<br />

B<br />

l<br />

J<br />

l<br />

G<br />

l<br />

zur Realisierung notwendiger Aufwand:<br />

niedrig Mittel (Kapazität) hoch<br />

10 40 70 100<br />

15<br />

= 0,2 Bewertungsziffer Effektivität<br />

70<br />

l<br />

A<br />

l Primärer Handlungsbereich A Grundwasserschutz<br />

l<br />

B Brandschutz<br />

C Lärmemissionen<br />

D Flächenaufheizung<br />

l<br />

E Visuelle Störungen<br />

F VOC-Reduzierung<br />

G Wasserverbrauch<br />

H Stromverbrauch<br />

I Gasverbrauch<br />

J Geruch<br />

A<br />

l<br />

F F<br />

C<br />

t<br />

t<br />

0,0 0,5 1,0<br />

Bewertungsziffer<br />

t<br />

wesentliche<br />

Veränderungen<br />

gegenüber 2003


Das Umweltprogramm 02-05<br />

Da wir den Umsetzungsstand unseres Umweltprogramms jährlich im Rahmen unserer aktualisierten <strong>Umwelterklärung</strong> berichten, ist nachfolgend der<br />

Umsetzungsstand des Umweltprogrammes aus dem Jahr 2004 dargestellt.<br />

Umweltziel Einzelziel Maßnahme Termin Umsetzung<br />

Optimierung des Absicherung der Befüllvorgänge Beschaffung von 5 - 6 mobilen KLENK-Betankungssystemen 2004<br />

Gewässerschutzes an 19 Tankanlagen für im <strong>Werk</strong> vorhandene Tankanlagen – Neuer Termin <strong>2005</strong> › <strong>2005</strong><br />

Abdichtung aller vorhandenen<br />

Pumpensümpfe<br />

Kontinuierliche Sanierung von Pumpensümpfen in<br />

Anlagengruben und –kellern<br />

2006<br />

∫ºª<br />

Vorbeugen gegen Undichtigkeiten Umstellung des vorhandenen, unterirdischen Späneförder- 2006<br />

an 58 Spänefördersystemen systems auf ein alternatives Fördersystem gemäß des<br />

abgestimmten Zeitplans<br />

∫ª<br />

Vorbeugen gegen Undichtigkeiten Sanierung von Maschinengruben gemäß des abgestimmten 2006<br />

an 87 Maschinengruben Zeitplans<br />

Beseitigung von Undichtigkeiten Stilllegung des Industrieabwassernetzes im Getriebewerk<br />

im Kanalnetz für Industrieabwasser<br />

im Getriebewerk Rastatt<br />

Rastatt und Aufbau eines alternativen Entsorgungssystems 2003 ò<br />

Reduzierung der<br />

Emissionen in<br />

die Luft<br />

Reduzierung der Ruß- und CO2– Emissionen beim innerbetrieblichen<br />

Transport<br />

Ersatz von 6 Dieselgabelstaplern pro Jahr durch<br />

Elektrostapler<br />

jährlich<br />

ò<br />

Reduzierung der VOC-Emissionen<br />

an Lackieranlagen auf die neuen,<br />

ab 2006 geltenden Grenzwerte<br />

Erstellung eines Konzeptes zur Reduzierung der Lösemittelemissionen<br />

an den vorhandenen Lackieranlagen zur Einhal-<br />

tung der künftigen Grenzwerte der Lösemittel-Verordnung<br />

2003<br />

ò<br />

Stärkung des Sensibilisierung aller Mitarbeiter Durchführung interner UWS-Aktionen zur Verhaltensverbes- laufend<br />

umweltgerechten für die Handlungsfelder im <strong>Werk</strong> serung. Konkrete Fortführung im neuen Umweltprogamm.<br />

Verhaltens<br />

Erhöhung des Wissensstandes<br />

zu den Handlungsfeldern im <strong>Werk</strong><br />

Durchführung von zielgruppenorientierten Qualifizierungen laufend<br />

Förderung der Eigenverantwortlichkeit<br />

und des Engagements<br />

Vergabe eines jährlichen Umweltschutzpreises jährlich<br />

Optimierung des Weitere Erhöhung des Umsetzungs- Fristgerechte Umsetzung der Maßnahmen, die im Rahmen laufend<br />

Umweltmanagements standes der Maßnahmen aus der internen Umweltaudits definiert wurden.<br />

internen Audits von 94% auf 100% Umsetzungsstand 12/04: 93 %<br />

Verbesserte Information über Verfolgung der Auditmaßnahmen über das DV-System laufend<br />

den Umsetzungsstand der Maß- RQM-Audit.<br />

nahmen aus internen Audits Einsatz einer vollständig neuen Software in <strong>2005</strong>.<br />

Stärkere Einbeziehung der Durchführung verschiedener Maßnahmen (Schulung, 2002<br />

Sicherheitsbeauftragten in die Workshop, Begehungen, Jahresaufgabe u. a.) gemeinsam<br />

Umweltschutzarbeit mit den Sicherheitsbeauftragten<br />

Verbesserung der Senkung des TOC-Wertes Erweiterung der Abwasserbehandlungsanlage in <strong>Gaggenau</strong> 2003<br />

Abwasserqualität um 25% um eine biologische Reinigungsstufe<br />

Verbesserung der Systematische Integration von UWS-Anforderungen in die 2002<br />

Produktqualität<br />

Getriebe<br />

Produktentwicklung im Rahmen des Quality-Gate-Konzeptes<br />

Abfall- und Abwasser- Reduzierung des Abwasseranfalls Flächendeckende Pflege einzelversorgter <strong>Werk</strong>zeugma- 2002<br />

vermeidung aus der Emulsionsspaltung schinen zur Verlängerung der Kühlschmierstoffstandzeit<br />

auf mindestens 8 Wochen<br />

Vorsorge gegen Umwelt- Durchführung von mindestens zwei Umweltschutz- halbschäden<br />

durch Unfälle Alarmübungen der <strong>Werk</strong>feuerwehr pro Jahr jährlich<br />

Reduzierung der Reduzierung der Lärmemissionen Aufstellung eines Maßnahmen- und Umsetzungsplans zur 2003<br />

Lärmemissionen im Bereich der Schrottsammlung Reduzierung der Lärmemissionen bei der Sammlung der<br />

im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> Nordwerk Stanz- und Pressabfälle<br />

ºªΩ ºªΩ<br />

∫ª<br />

ò<br />

ò<br />

ºªΩ ºªΩ<br />

ò<br />

ò<br />

ò<br />

ò<br />

ò<br />

ò<br />

13


14<br />

SG Stern<br />

Sparte Klettern<br />

Veranstaltungen<br />

für Einsteiger und<br />

aktive Kletterer,<br />

Ausflüge ins<br />

In- und Ausland<br />

„Hohe Ziele sind<br />

Voraussetzung, um<br />

gute Ergebnisse zu<br />

erzielen.“<br />

Gerhard Weiler<br />

Projektkoordinator


Das neue Umweltprogramm<br />

<strong>2005</strong> – 2008<br />

Strategische Richtung Umweltziel Maßnahme Termin<br />

Prävention und Bewertung der Umweltauswirkungen Untersuchung der ökologischen Auswirkungen der Direkteinleitung 2006<br />

Risikoreduzierung von gereinigtem Abwasser in die Murg<br />

Rechtzeitige Betrachtung der Einführung eines Altlasten-Verdachtsflächenkatasters und Prozesses <strong>2005</strong><br />

Altlastproblematik bei Bauvorhaben zur frühzeitigen Bewertung von Bauarealen hinsichtlich mögl. Altlasten<br />

Vermeidung von Umweltschäden Konzepterstellung zur Errichtung kontinuierlicher Auslaufüberwachung<br />

des häuslichen Abwassers im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> und Getriebewerk Rastatt<br />

2006<br />

Optimierte Lagerung von Abfällen Neuordnung der Abfall-Lagerflächen im Getriebewerk Rastatt <strong>2005</strong><br />

Optimierte Handhabung von Abfällen Umbau des Umfüllbereichs für flüssige Abfälle in der Zentralen Reststoffsammelstelle<br />

zur Verbesserung des Gewässer- und Explosionsschutzes <strong>2005</strong><br />

Verbesserung des Gewässerund<br />

Bodenschutzes<br />

Sanierung der Schrotthalle im Gebäude 6 2006<br />

Optimierung des Durchführung wiederkehrender Automatische Überwachung aller Genehmigungsauflagen<br />

Umweltmanagements Prüfungen, Messungen u. a. über das DV-Tool „TIM-Online“ 2006<br />

Erhöhung des betrieblichen Erhöhung der Maßnahmenumsetzung aus internen<br />

Umweltschutzniveaus Umweltaudits bei Fremdfirmen auf mindestens 80% <strong>2005</strong><br />

Bewertung der Wirksamkeit betrieb- Ausweitung der für den Standort eingeführten Umweltkennzahl<br />

licher Umweltschutzaktivitäten auf E3-/Produktebene durch Pilotprojekte <strong>2005</strong><br />

Verbesserte Information über den Verfolgung der Auditmaßnahmen über das DV-System<br />

Umsetzungsstand der Maßnahmen<br />

aus internen Audits<br />

RQM-Audit mittels einer vollständig neuen Software <strong>2005</strong><br />

Sensibilisierung aller Mitarbeiter für Aktionstag zur Einsatzmöglichkeit der Fotovoltaik und deren<br />

die Umweltschutz-Handlungsfelder Umsetzung im <strong>Werk</strong> 2006<br />

Verbesserung der Optimierung des Gewässer- Kontinuierliche Sanierung von Pumpensümpfen in Anlagen-<br />

Umwelttechnik und Bodenschutzes gruben und –kellern<br />

Umstellung des vorhandenen, unterirdischen Spänefördersystems auf ein<br />

2006<br />

alternatives Fördersystem gemäß behördlich abgestimmtem Zeitplan 2006<br />

Sanierung der Maschinengruben lt. behördlich abgestimmtem Zeitplan<br />

Sanierung des industriellen, innerbetrieblichen Kanalnetzes<br />

2006<br />

der Schadensklassen I und II 2008<br />

Reduzierung der VOC-Emissionen Realisierung eines lösemittelarmen Lackierverfahrens zur Reduzierung<br />

der VOC-Emissionen von 57 t/a auf 18 t/a<br />

Durchführung einer detaillierten Machbarkeitsstudie zur lösemittelfreien<br />

2008<br />

Lackierung mittels UV-Härtung <strong>2005</strong><br />

Ressourcenschonung Wasser Erstellung eines Konzeptes zum Wiedereinsatz des gereinigten Industrieabwassers<br />

(ca. 70.000 m3 /a) und damit Schaffung eines geschlossenen<br />

Wasserkreislaufs 2006<br />

Ressourcenschonung, Reduzierung des Kühlschmierstoff-Verbrauchs (Emulsion)<br />

Abfallvermeidung an dezentral versorgten <strong>Werk</strong>zeugmaschinen durch<br />

optimierte Pflege um 10% (Bezugswert ca. 4.600 m3 )<br />

Weitgehender Ersatz des Rissprüfmittels Fluxakonzentrat HRS durch Wirbel-<br />

2007<br />

strom-Rissprüfung und Reduzierung des Einsatzstoffes um ca. 400 l/a 2006<br />

Ressourcenschonung, Gewässerschutz Einführung eines Trockenschmiermittels im Presswerk 2006<br />

Energieeinsparung, Energiesparende Hydrauliksysteme und drehzahlgeregelte Pumpenanlagen<br />

Ressourcenschonung an 6 neuen Ver- und Entsorgungsanlagen im Kühlschmierstoffbereich 2008<br />

Absicherung der Befüllvorgänge Beschaffung von 3 KLENK-Betankungssystemen für die im <strong>Werk</strong><br />

an 19 Tankanlagen vorhandenen Tankanlagen <strong>2005</strong><br />

15


„Wir dokumentieren<br />

Fakten in Bildern.“<br />

Slobodan Mandic<br />

Manfred Gauk<br />

Mitglieder im Fotoclub<br />

16<br />

Fotoclub 76 <strong>Gaggenau</strong><br />

Seminare, Anfängerkurse,<br />

Digitalfotografie


Umweltaudits und<br />

integrierte Audits<br />

Die regelmäßige interne Überprüfung und Bewertung<br />

unseres Umweltmanagementsystems erfolgt entweder<br />

in Form interner Umweltaudits oder integrierter Audits.<br />

Beim integrierten Audit handelt es sich um ein prozessorientiertes<br />

Audit in dem die Gebiete Umweltschutz,<br />

Qualität und Arbeitssicherheit gemeinsam untersucht<br />

und bewertet werden. Die integrierten Audits wurden im<br />

Jahr 2002 pilothaft eingeführt und seit 2003 ausgeweitet.<br />

Diese Vorgehensweise erhöht den Wirkungsgrad der<br />

internen Audits deutlich.<br />

Von 2002 bis 2004 sind 25 Fachbereiche des <strong>Werk</strong>es<br />

und der Prozess der Gefahrstoffbeschaffung im Rahmen<br />

dieser Audits überprüft worden. Neben festgelegten<br />

Verantwortlichkeiten und Abläufen wurde dabei der Umsetzungsstand<br />

unseres Umweltprogramms sowie die<br />

Einhaltung umweltrechtlicher Bestimmungen überwacht.<br />

Im Jahr 2004 wurden 6 interne Umweltaudits und 4 integrierte<br />

Audits durchgeführt und daraus 58 Maßnahmen<br />

abgeleitet.<br />

Als Ergebnis aus den Audits wurden 137 Einzelmaßnahmen<br />

vereinbart, die bereits Ende Dezember 2004 zu<br />

über 93% umgesetzt waren. Die internen Umwelt- und<br />

integrierten Audits stellen ein sehr wirksames Instrument<br />

zur Verbesserung des Umweltschutzes im <strong>Werk</strong><br />

<strong>Gaggenau</strong> dar. Sie unterstützen die auditierten Fachbereiche<br />

in ihren Bemühungen und stellen die Zielerreichung<br />

sicher.<br />

Seit 1999 sind die Audits auch auf die im <strong>Werk</strong>sgelände<br />

tätigen Vertragsfirmen ausgedehnt worden, da wir auch<br />

hier die gleichen Anforderungen an den Umweltschutz<br />

erfüllt sehen wollen. 2004 bis Anfang <strong>2005</strong> wurden<br />

8 Vertragspartner zum wiederholten mal auditiert und<br />

59 Einzelmaßnahmen vereinbart.<br />

Zahlen,<br />

Daten, Fakten,<br />

Leistungen im<br />

Umweltschutz<br />

Kenn- und Verbrauchsdaten 2004 (auszugsweise)<br />

Stammwerk Getriebewerk<br />

<strong>Gaggenau</strong> Rastatt<br />

Wasserbezug 270.961 m 3 99.553 m 3<br />

Strombezug 126.133 MWh 103.629 MWh<br />

Erdgasverbrauch 112.233 MWh 72.790 MWh<br />

Heizölverbrauch 1.030 MWh 695 MWh<br />

Wareneingang<br />

Stahlblech 33.600 Tonnen 0 Tonnen<br />

Guss- und Schmiederohlinge* 65.000 Tonnen 6.000 Tonnen<br />

Rohmaterial (Halbzeuge u. a.) 8.080 Tonnen 0 Tonnen<br />

Verbrauchsdaten<br />

Farben und Lacke* 167 Tonnen 50 Tonnen<br />

Dieselkraftstoff 1.041 m 3 0m 3<br />

Öle 1.770 Tonnen 1.310 Tonnen<br />

Reinigungs- und Waschmittel* 180 Tonnen 50 Tonnen<br />

Lösemittel und Verdünnungen* 49 Tonnen 24 Tonnen<br />

Kühlschmierstoffkonzentrate 272 Tonnen 135 Tonnen<br />

technische Gase* 671 Tonnen 1.350 Tonnen<br />

* Angaben basieren auf einer geschätzten Verteilung der Gesamtverbrauchsmengen<br />

auf das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> und das Getriebewerk Rastatt.<br />

17


18<br />

„Wir schöpfen Kraft,<br />

indem wir uns selbst<br />

erneuern.“<br />

Manfred Hörig<br />

Sachbearbeiter Qualitätswesen<br />

Günther Schermer<br />

Bereichscontroller<br />

Heidi Hagenauer<br />

Exportsachbearbeiterin<br />

Christa Schmitt<br />

Sekretärin <strong>Werk</strong>särzte<br />

Marion Hörig<br />

Bettina Werner<br />

Trainerin<br />

Kirsten Hartmann<br />

Koordinatorin Disposition<br />

(von links)<br />

SG Stern<br />

Sparte Tai Chi<br />

Atem- und Meditationsübungen<br />

aus dem alten China


n überwachungsbedürftige<br />

Abfälle in t<br />

n hausmüllähnlicher<br />

Gewerbeabfall in t<br />

n Schrott in t<br />

n Erdaushub Bauschutt in t<br />

Abfallaufkommen<br />

Durch die Produktvielfalt im Stammwerk <strong>Gaggenau</strong> können<br />

die anfallenden Abfälle nicht einzelnen Produkten<br />

zugeordnet werden. Die angegebenen Mengen beziehen<br />

sich daher auf die gesamte Produktpalette.<br />

Dabei ist der Anstieg der Abfallmengen um 143% im<br />

letzten Jahr vor allem auf Bauaktivitäten im <strong>Werk</strong><br />

<strong>Gaggenau</strong> zurückzuführen. Die Absenkung des<br />

Höhenniveaus von Bau 60 war mit einem drastischen<br />

Anstieg von Bauschutt und Erdaushub verbunden.<br />

Die überwachungsbedürftigen Abfälle im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

setzten sich 2004 im Wesentlichen aus den folgenden<br />

Abfallarten zusammen:<br />

– Salzschlamm nitrithaltig aus der EC-Entgratung 137 t<br />

– Schneidöle 191 t<br />

– Altölkonzentrat aus der Altemulsionsspaltung 258 t<br />

– Schleifreststoffe aus der Hartbearbeitung 284 t<br />

– Schlamm aus der Abwasserreinigung 120 t<br />

– Ölverschmutzte Betriebsmittel 146 t<br />

Verwertungsquoten<br />

Die Verwertungsquote im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> betrug im<br />

Jahr 2004 94 % ohne Schrotte, Bauschutt und Erdaushub.<br />

Berücksichtigt man den Metallschrott mit ca. 45.000 t,<br />

ergibt sich eine Verwertungsquote von 47%. Der Sondereffekt<br />

der umfangreichen Baumaßnahmen in 2004 führt<br />

unter Berücksichtigung aller Abfälle nur zu einer Verwertungsquote<br />

von 9%.<br />

Im Getriebewerk Rastatt beträgt die Verwertungsquote<br />

ohne Schrott 96% – inklusiv der Schrottabfälle sogar 99%.<br />

Abfallsituation im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> (in t)<br />

120.000<br />

105.000<br />

90.000<br />

75.000<br />

60.000<br />

45.000<br />

30.000<br />

15.000<br />

0<br />

in t<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Der Produktionsverlauf im Bereich der Getriebefertigung<br />

machte sich analog den Entwicklungen im Stammwerk<br />

<strong>Gaggenau</strong> auch im Getriebewerk Rastatt in einer ansteigenden<br />

Abfallmenge bemerkbar.<br />

Die überwachungsbedürftigen Abfälle im Getriebewerk<br />

Rastatt setzten sich in 2004 im Wesentlichen aus den<br />

folgenden Abfallarten zusammen:<br />

– Salzschlamm nitrithaltig aus der EC-Entgratung 77 t<br />

– Bohr- und Schneidöle aus der spanenden<br />

Fertigung 282 t<br />

– Strahlsand 211 t<br />

– Altölkonzentrat aus der Emulsionsspaltung 200 t<br />

– Schleifreststoffe aus der Hartbearbeitung 472 t<br />

Verwertungsquoten inklusive Schrott<br />

100 %<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10 %<br />

0%<br />

11.000<br />

10.000<br />

9.000<br />

8.000<br />

7.000<br />

6.000<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

1.000<br />

0<br />

in t<br />

Einmaleffekt infolge von<br />

Baumaßnahmen - Neubau<br />

Bau 60 - und damit verbundene<br />

Entsorgung von<br />

ca. 60.000 t Erdreich und<br />

Bauschutt.<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

l<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> lGetriebewerk Rastatt<br />

Abfallsituation im Getriebewerk Rastatt (in t)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

19


20<br />

„Meinen Energiebedarf<br />

decke ich mit guter<br />

Laune.“<br />

Reiner Karcher<br />

Leiter Bau, Reinigung, Entsorgung,<br />

Fuhrpark - Mitglied im ’Großen Rat’<br />

der Narrenzunft Schmalzloch<br />

Narrenzunft Schmalzloch<br />

in <strong>Gaggenau</strong>-Hörden, Organisation<br />

des Umzugs am Fastnachtsonntag,<br />

der Prunksitzungen und<br />

des Kinderfaschings in der Flößerhalle


Erdgas und Heizöl<br />

Für die Wärmeerzeugung im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> und im<br />

Getriebewerk Rastatt verwenden wir vorrangig Erdgas.<br />

Leichtes Heizöl kommt nur bei Unterbrechungen der<br />

Erdgaslieferungen zum Einsatz. Gegenüber dem Jahr<br />

2003 sank der Heizölverbrauch 2004 in <strong>Gaggenau</strong> um<br />

70% und stabilisierte sich in Rastatt auf niedrigem<br />

Niveau. Bei den beiden Heizwerken handelt es sich um<br />

sogenannte CO 2-Emissionshandelsanlagen, d. h. die<br />

CO 2-Emissionen dieser Anlagen unterliegen seit <strong>2005</strong><br />

den Regularien des Emissionshandels.<br />

Erdgas wird zur Erzeugung von Heizwärme im Heizwerk<br />

und zur Beheizung von Produktionsanlagen, hauptsächlich<br />

den Härtereianlagen, verwendet. Der Erdgasverbrauch<br />

für Produktionsanlagen im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

erhöhte sich 2004 um ca. 20% und im Getriebewerk<br />

Rastatt um ca. 6%. Als Ursachen hierfür waren neben<br />

der deutlichen Produktionssteigerung und der Installation<br />

neuer Anlagen auch die Umstellung der Endogaserzeugung<br />

für die Härtereianlagen von Propan- auf<br />

Erdgas im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> sowie der Aufbau und<br />

Betrieb neuer Härtereianlagen im Bau 311 – Fertigung<br />

FSG/NSG im Getriebewerk Rastatt.<br />

Strom<br />

Der Stromverbrauch verteilt sich gleichmäßig auf die<br />

Produktion und die Gebäude sowie Versorgungsanlagen.<br />

Im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> erhöhte der Verbrauch sich im<br />

Vergleich zum Vorjahr um ca. 10% und im Getriebewerk<br />

Rastatt um ca. 13%. Ursachen hierfür waren die deutlich<br />

gestiegene Produktion in allen Bereichen sowie der<br />

weitere Ausbau der Wandlerfertigung im Bau 44, die<br />

Gebäudeerweiterung des Bau 311 und der Neubau<br />

Bau 101.<br />

Energiebedarf<br />

Energiebedarf im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> (in MWh)<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

in MWh<br />

Energiebedarf im Getriebewerk Rastatt (in MWh)<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

20.000<br />

0<br />

in MWh<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

n Erdgas in MWh<br />

n Strom in MWh<br />

n leichtes Heizöl in MWh<br />

21


22<br />

DLRG Mittelbaden e. V.<br />

Ausbildung zum<br />

Rettungsschwimmer/-taucher,<br />

Katastrophenhelfer oder<br />

Bootsführer<br />

„Unsere Wasserqualität<br />

interessiert mich nicht<br />

nur beruflich.“<br />

Ralf Gensicke<br />

Sachbearbeiter Umweltschutz<br />

und Mitglied in der DLRG Gernsbach<br />

Wassermengen in cbm x 1000<br />

Wassermengen in cbm x 1000<br />

Wasserbezug im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Wasserverbrauch im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Sonstige 30%<br />

Sozialwasser 24%<br />

Waschhallen 1%<br />

Wasserbezug im Getriebewerk Rastatt<br />

Rückkühlanlagen 30%<br />

Oberflächenbehandlung<br />

2%<br />

Emulsionsanlagen 4%<br />

Waschmaschinen 6%<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Wasserverbrauch im Getriebewerk Rastatt<br />

Sonstige 17%<br />

Sozialwasser 15%<br />

Waschmaschinen<br />

15%<br />

Emulsionsanlagen 6%<br />

Nassabscheider 3%<br />

Rückkühlanlagen 40%<br />

Nassabscheider 7%


Der Stadtwasserbezug konnte durch den Einsatz von<br />

saniertem Grundwasser aus einer Altlastensanierung<br />

weiter gesenkt werden. Produktionsbedingt stieg jedoch<br />

der Gesamtwasserbezug im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> um 3%,<br />

während er sich im Getriebewerk Rastatt um 5% verringerte.<br />

Die Abwässer aus den verschiedenen <strong>Werk</strong>bereichen<br />

werden über eine Trennkanalisation geführt.<br />

Das anfallende industrielle Abwasser wird in der betriebseigenen<br />

Abwasserbehandlungsanlage gereinigt<br />

und direkt in die Murg abgeleitet. Wir analysieren unser<br />

gereinigtes Wasser ständig hinsichtlich des Gehalts an<br />

Schwermetallen, Nährstoffen, Lösemitteln und organischen<br />

Inhaltsstoffen.<br />

Wassermischbare Kühlschmierstoffe werden nach<br />

Gebrauch in die Öl- und die Wasserphase getrennt. Die<br />

Wasserphase (Permeat) wird als zusätzliche C-Quelle für<br />

die Biologie in der eigenen Abwasserbehandlungsanlage<br />

eingesetzt oder als Abwasser indirekt der kommunalen<br />

Kläranlage übergeben. Die Ölphase wird soweit aufkonzentriert,<br />

dass sie mit einem Restwassergehalt von<br />

weniger als 10 % einer Reraffination zugeführt werden<br />

kann.<br />

Der Wasserbezug im Getriebewerk Rastatt setzte sich<br />

2004 aus ca. 83.000 m 3 Eigenförderung und 17.000 m 3<br />

Stadtwasser zusammen. Darüber hinaus belieferten wir<br />

das benachbarte A-Klasse-<strong>Werk</strong> mit ca. 270.000 m 3<br />

Brunnenwasser.<br />

Sowohl für das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> als auch für das Getriebewerk<br />

Rastatt gilt, dass alle gesetzlichen Grenzwerte<br />

sicher eingehalten z. T. sogar deutlich unterschritten<br />

und einige Parameter sogar deutlich unterschritten<br />

wurden.<br />

Wasserbedarf<br />

Verbesserungen im Abwasserbereich<br />

Die seit den 70er Jahren betriebene Abwasservorbehandlungsanlage<br />

zur chemisch-physikalischen Behandlung<br />

der Industrieabwässer im Getriebewerk Rastatt<br />

wurde stillgelegt. Hiermit haben wir der veränderten<br />

Abwasserzusammensetzung und dem Stand der Technik<br />

in der Abwasserbehandlung Rechnung getragen.<br />

Zur Behandlung der Industrieabwässer wurde die zur<br />

Altemulsionsspaltung eingesetzte Ultrafiltrationsanlage<br />

zur Zentralen Abwasserbehandlungsanlage ausgebaut.<br />

Nach Inbetriebnahme konnte das gesamte Kanalnetz für<br />

Industrieabwasser ebenfalls stillgelegt werden. Die<br />

Abwasseranfallstellen werden vor Ort abgesaugt und<br />

zentral an der Behandlungsanlage angeliefert. Der Entsorgungsvorgang<br />

erfolgt mittels Barcode-Lesegeräten.<br />

Der stillgelegte Abwasserkanal muss nicht mehr saniert,<br />

sondern kann verdämmt werden.<br />

Wichtigste Schadstofffrachten<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Abwasser aus Abwasserreinigung 2004<br />

(Indirekteinleitung)<br />

Schwermetalle 12 kg/a<br />

MKW 28 kg/a<br />

Phosphor 157 kg/a<br />

Stickstoff als TN b*<br />

4.572 kg/a<br />

Kohlenstoff als<br />

TOC 20.482 kg/a<br />

Wichtigste Schadstofffrachten<br />

Getriebewerk Rastatt<br />

Abwasser aus Abwasserreinigung 2004<br />

(Indirekteinleitung)<br />

Metalle 7 kg/a<br />

KW 29 kg/a<br />

Sulfat 1.925 kg/a<br />

Gesamtstickstoff<br />

226 kg/a<br />

TOC 24.430 kg/a<br />

Wichtigste Schadstofffrachten<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Abwasser aus Abwasserreinigung 2004<br />

(Direkteinleitung)<br />

Schwermetalle 111 kg/a<br />

MKW 134 kg/a<br />

Phosphor 57 kg/a<br />

Stickstoff als TN b**<br />

1.165 kg/a<br />

Kohlenstoff als<br />

TOC 2.455 kg/a<br />

*Die Umstellung des Parameters Stickstoff von N ges<br />

auf TN b führte zu einem 50%igen Anstieg gegenüber<br />

2003.<br />

** 50%iger Anstieg gegenüber 2003 und zusätzliche<br />

Analytik hinsichtlich Phosphor im Permeat führte zu<br />

starken Veränderungen gegenüber 2003.<br />

23


Emissionen<br />

Lackierprozesse<br />

Die Lösemittelemissionen enstehen im Wesentlichen bei<br />

Lackierprozessen. Die Achslackierung trug 2004 mit 55,8 t<br />

ca. 91% zu den gesamten Lösemittelemissionen bei. Auf<br />

diese Anlagen als Hauptemittenten konzentrieren sich<br />

daher alle Aktivitäten zur Reduzierung der Lösemittel im<br />

Rahmen der Umsetzung der Lösemittelverordnung.<br />

Produktion<br />

Die beim Fräsen, Schleifen, Drehen und an den Abschreckbädern<br />

der Härterei auftretenden Kühlschmierstoff-<br />

und Öldämpfe werden direkt an den Maschinen<br />

abgesaugt und durch Nasswäscher oder Elektroabscheider<br />

von Schadstoffen befreit. Weitere Emissionen<br />

entstehen durch die gasbefeuerten Ofenheizungen der<br />

Härterei. Die Gesamtfracht der im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> emittierten<br />

Kohlenwasserstoffe beläuft sich durchschnittlich<br />

auf 8 t pro Jahr.<br />

Lösemittelemissionen aus Lackierprozessen<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> (in kg/h)<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Ab 2004 geänderte<br />

Datenbasis: Lösemittelemissionen<br />

werden aus<br />

den Lösemittelbilanzen<br />

ermittelt<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

Lösemittelemissionen aus Lackierprozessen<br />

Getriebewerk Rastatt (in kg/h)<br />

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

24<br />

„Wir brauchen saubere<br />

Luft, um den richtigen<br />

Ton zu treffen.“<br />

Joachim Brückner, W10 Leiter Einkauf<br />

Maschinen und Anlagen<br />

Alfons Fortenbacher, Abwasserfachkraft<br />

Holger Wunsch, Braumeister Fa. Hoepfner<br />

(von links)


Aufgrund der historisch gewachsenen Strukturen,<br />

ist das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> in die städtische Bebauung<br />

eingebettet. Daher spielt Schallschutz eine besonders<br />

wichtige Rolle. Alle neuen Bauvorhaben und Anlageninstallationen<br />

werden vor der Realisierung schalltechnisch<br />

bewertet. Bei neuen Schallquellen die als Störung<br />

empfunden werden könnten, wird schon in der Planungsphase<br />

ein entsprechender Lärmschutz berücksichtigt.<br />

So wurde durch umfangreiche Berechnungen im Vorfeld<br />

des Neubaus Bau 60 festgestellt, dass dieser nur mit<br />

maximal 0,6 dB(A) zur Erhöhung der Lärmimmissionen<br />

im Wohngebiet beitragen wird.<br />

Musikverein Lautenbach<br />

Auftritte im Murgtal, der<br />

mittelbadischen Region<br />

und europäischen Ausland<br />

Lärmschutz<br />

Kritische Schallquellen wie beispielsweise der Abwurf<br />

von Stanzabfällen in Entsorgungscontainer wurden zur<br />

Reduzierung der Immissionen im Wohngebiet vollständig<br />

gekapselt. Es gibt heute pro Jahr nur noch ein bis zwei<br />

Anwohnerbeschwerden, denen sofort nachgegangen wird<br />

und die in der Regel durch Einzelereignisse ausgelöst<br />

werden.<br />

Im April und Mai <strong>2005</strong> wurden alle Lärmemissionen mit<br />

Auswirkung auf das Umfeld des <strong>Werk</strong>es vollständig neu<br />

ermittelt. Die Ergebnisse der Bewertungen werden wir in<br />

der aktualisierten <strong>Umwelterklärung</strong> 2006 darstellen.<br />

Durch die Lage des Standortes spielten die Lärmemissionen<br />

im Getriebewek Rastatt in der Vergangenheit eine<br />

weniger bedeutsame Rolle. Aber auch hier werden voraussichtlich<br />

im Jahr 2006 die Emissionsdaten neu<br />

ermittelt.<br />

25


26<br />

SG Stern<br />

Sparte Inliner<br />

Ausflüge:<br />

Ganz-Tagestouren,<br />

Berlin Marathon,<br />

Friday-Night-Skaten in Paris<br />

und Teilnahme an Inliner-<br />

Wettbewerben<br />

„Mit der richtigen<br />

Ausrüstung haben<br />

wir das Risiko im<br />

Griff.“<br />

Günter Weber<br />

Personalbetreuer, Spartenleiter<br />

der SG Stern Inliner


Gewässerschutz<br />

und Störfallvorsorge<br />

Vollautomatische Schadstofferkennung<br />

Der Gewässerschutz bildet den Schwerpunkt der<br />

Umweltschutzaktivitäten im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> und dem<br />

Getriebewerk Rastatt. Bereits in der Vergangenheit<br />

wurden zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des<br />

Standards auf diesem Gebiet umgesetzt (siehe <strong>Umwelterklärung</strong>en<br />

seit 1996).<br />

Auffangwannen unter allen <strong>Werk</strong>zeugmaschinen sind<br />

für uns selbstverständlich. Sollten Wasser gefährdende<br />

Stoffe wie Öle oder Kühlschmierstoffe trotz aller Vorsorge<br />

durch einen Defekt oder Unfall austreten, ist es<br />

besonders wichtig diese Leckage schnell zu erkennen.<br />

Wir betreiben zu diesem Zweck ein eigens konzipiertes<br />

Meldesystem. Insgesamt 230 Sonden (79 in <strong>Gaggenau</strong><br />

und 151 im Getriebewerk Rastatt) in allen kritischen<br />

Bereichen des <strong>Werk</strong>es registrieren jeden Austritt von<br />

Flüssigkeiten und lösen sofort Alarm in der Leitstelle<br />

unserer <strong>Werk</strong>feuerwehr aus. Diese ist in der Lage, die<br />

Störungen sofort zu beseitigen und größere Schäden zu<br />

vermeiden. Sollte die Wasser gefährdende Flüssigkeit in<br />

unser betriebliches Kanalsystem gelangen, kann das<br />

Gesamtsystem durch fernbediente Absperrschieber<br />

sofort geschlossen werden, um einen Austritt des Stoffes<br />

in das städtische Kanalsystem zu vermeiden. Im<br />

Getriebewerk Rastatt betreiben wir zusätzlich eine auto-<br />

Altlasten<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Es ist nicht ungewöhnlich, dass an einem so traditionsreichen<br />

Standort mit einer mehr als 100-jährigen Industriegeschichte,<br />

wie dem <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong>, Altlasten vorhanden<br />

sind und eine Rolle im Umweltschutz spielen. Zur<br />

Zeit befinden sich zwei Altlastenfälle im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

in der Erkundung, einer in der Sanierung bzw. einer im<br />

nachsorgenden Monitoring, d. h. die Sanierungsaktivitäten<br />

wurden abgeschlossen. Weitere zwei Altlastenfälle<br />

unterliegen einem regelmäßigen Monitoring. Bei den<br />

Kontaminationen handelt es sich um CKW- bzw. MKWund<br />

BTEX-Belastungen. Saniert wird wegen der dichten<br />

Bebauung mit sogenannten “In-Situ-Verfahren”, die eine<br />

Entfernung des Schadstoffs aus Boden und Grundwasser<br />

ohne Bodenaustauch ermöglichen. Wo ein Bodenaustausch<br />

möglich ist, wird dieser allen weiteren Sanierungsverfahren<br />

vorgezogen.<br />

Selbstverständlich werden alle Erkundungs- und Sanierungsmaßnahmen<br />

behördlich überwacht und von unabhängigen<br />

Gutachtern begleitet.<br />

Im Getriebewerk Rastatt sind keine Altlasten bekannt.<br />

matische Überwachung unseres Regenwasserablaufs in<br />

den Riedkanal. Dieses System kontrolliert automatisch<br />

rund um die Uhr das abgeleitete Regen- und Abschlämmwasser<br />

hinsichtlich zahlreicher Schadstoffe. Im Alarmfall<br />

wird das Kanalnetz sofort durch einen elektrischen<br />

Schieber verschlossen.<br />

Unterflur-Späneförderanlagen<br />

Unterflur-Späneförderanlagen stellen allgemein ein Risikopotential<br />

dar, da sie prinzipiell schlecht zugänglich sind<br />

und bei Undichtigkeiten unbemerkt das Erdreich bzw. das<br />

Grundwasser verunreinigen könnten. Um hier eine Verbesserung<br />

zu erreichen, haben wir bei allen insgesamt<br />

77 Anlagen mit einer Länge von 2.456 m neben der Sanierung<br />

konsequent mit der Stilllegung und dem Rückbau<br />

der Anlagen begonnen. Von 2001 bis 2004 wurden<br />

1.300 m zurückgebaut. Wir werden diese Aktivitäten bis<br />

zur Sanierung aller relevanten Anlagen konsequent fortführen.<br />

Das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> besitzt eine anerkannte <strong>Werk</strong>feuerwehr.<br />

In der jüngeren Vergangenheit kam es zu keinen<br />

umweltrelevanten Einsätzen mit Auswirkungen auf die<br />

Umgebung des <strong>Werk</strong>es. Dies ist auf die schwerpunktmäßig<br />

präventive Tätigkeit unserer <strong>Werk</strong>feuerwehr<br />

zurückzuführen.<br />

Grundwassermodell und Altlastenkataster<br />

Um in Zukunft die Altlasten noch effektiver und auch wirtschaftlicher<br />

zu bekämpfen, haben wir ein Grundwassermodell<br />

für das Stammwerk <strong>Gaggenau</strong> erstellt. Das Modell<br />

bildet den Untergrund des <strong>Werk</strong>s ab. Auswertungen<br />

ermöglichen es, aufgrund der gespeicherten Daten des<br />

Bodens und des Grundwasserleiters, Aussagen z. B. über<br />

die Ausbreitung hinsichtlich Geschwindigkeit und Verlauf<br />

eines Schadstoffes zu machen. Das Grundwassermodell<br />

soll uns und die zuständigen Behörden bei der Eingrenzung<br />

von Schäden, der Lokalisierung des Schadensherdes<br />

und der Entscheidung über Sanierungs- und Sicherungsmaßnahmen<br />

unterstützen. Es wurde bereits mehrfach<br />

zur Beurteilung von Altlastenfällen herangezogen. Ende<br />

2004 wurde ein Altlastenverdachtsflächenkataster für<br />

das <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong> abgeschlossen. Dieses basiert auf<br />

einer historischen Erkundung des <strong>Werk</strong>areals, die bis in<br />

die industriellen Aktivitäten Ende des 19. Jahrhunderts<br />

zurückreichen. Die im Kataster abgelegten Daten sind<br />

Grundlage, um im Vorfeld von Bauvorhaben eventuelle<br />

Kontaminationen rechtzeitig berücksichtigen zu können.<br />

27


„Mich hält umweltbewusstes<br />

Handeln fit<br />

und DaimlerChrysler bleibt<br />

dadurch im Rennen.“<br />

Daniele Wieland<br />

Sachbearbeiterin Teilefertigung<br />

28<br />

Umwe d<br />

SG Stern<br />

Sparte Rad<br />

Aktivitäten:<br />

Etappenfahrten nach Österreich<br />

und in die Schweiz,<br />

Trainingslager in Italien


ltbewusstsein<br />

er Mitarbeiter Umweltschutz<br />

im Produkt<br />

Mit dem Aufbau eines zielgruppenorientierten Qualifizierungskonzeptes<br />

werden Schulungen kurzfristig und je nach inhaltlichem Bedarf<br />

durchgeführt. Wir erreichen damit alle Mitarbeiter auf jeder Ebene der<br />

Hierarchie. In den letzten vier Jahren wurden ca. 1.490 Mitarbeiter zu<br />

verschiedenen Umweltschutzthemen geschult und qualifiziert.<br />

Neue Mitarbeiter werden über ihre Führungskräfte und einen speziellen<br />

Einstiegsordner in das DaimlerChrysler Produktionssystem –<br />

DCPS eingeführt. Im DCPS befinden sich auch Themen und<br />

Regularien zum Umweltschutz im <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong>.<br />

Aufgrund von Warenströmen und der Zahl der Mitarbeiter, spielt der<br />

Umweltaspekt Verkehr eine wichtige Rolle. Wegen fehlender Gleisanschlüsse<br />

erfolgt der Warenverkehr ausschließlich über die Straße.<br />

Beim Verkehr unterscheiden wir<br />

– Mitarbeiterverkehr/Berufsverkehr<br />

– Dienstreiseverkehr<br />

– Verkehr auf dem <strong>Werk</strong>sgelände, <strong>Werk</strong>sverkehr und<br />

– Warenverkehr.<br />

Der Mitarbeiterverkehr wurde bereits bei der Bewertung der Umweltauswirkungen<br />

berücksichtigt. Es wurde festgestellt, dass er nur<br />

untergeordnete Auswirkung auf die Umwelt hat. Dies ist unter anderem<br />

in der geringen durchschnittlichen Entfernung zwischen Arbeitsplatz<br />

und Wohnort begründet. Das gleiche gilt für den Dienstreiseverkehr<br />

und den <strong>Werk</strong>sverkehr; auch zwischen dem <strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

und Getriebewerk Rastatt. Als Automobilhersteller halten wir unseren<br />

Fuhrpark selbstverständlich immer auf dem neuesten Stand.<br />

Der <strong>Werk</strong>sverkehr wird überwiegend mit elektrobetriebenen Fahrzeugen<br />

abgewickelt.<br />

Anders beim Warenverkehr, dieser schlägt bei einfacher Fahrtstrecke<br />

(also nur Ware angeliefert bzw. abgeholt) mit durchschnittlich 144<br />

Millionen Tonnenkilometern jährlich zu Buche. Kernaufgabe unserer<br />

Logistikbereiche ist es die einzelnen Transportvorgänge auf ein<br />

Mindestmaß zu reduzieren. Das kommt natürlich auch dem Umweltschutz<br />

zu gute. Ein Vergleich der CO-, CO 2-, NO x- und VOC-Emissionen<br />

des <strong>Werk</strong>es <strong>Gaggenau</strong> (direkte und indirekte Umwelteinwirkungen)<br />

mit denen des Warenverkehrs (indirekte Umwelteinwirkungen)<br />

zeigt nebenstehende Tabelle.<br />

Bereits in den Entwicklungsprozess haben wir die Umweltschutzanforderungen<br />

integriert. Das beginnt mit den Lastenheften, die die<br />

Verwendung bestimmter Einsatz- und <strong>Werk</strong>stoffe ausschließen und<br />

eine recyclinggerechte Konstruktion verlangen. Damit dies sichergestellt<br />

ist, wird der gesamte Entwicklungsprozess in bestimmten<br />

Phasen hinsichtlich der Einhaltung aller Anforderungen überprüft. Wir<br />

nennen diese Prüfschritte „Quality Gates“. Je weiter der Prozess vorangeschritten<br />

ist, desto stärker fließen produktionsspezifische<br />

Anforderungen ein. Dahinter steht der Anspruch einer möglichst<br />

umweltfreundlichen Fertigung unserer Produkte. Eine der Prämissen<br />

bei der Entwicklung eines Getriebes ist die Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs<br />

durch entsprechende Konstruktion. Das bedeutet<br />

weniger Emissionen und damit mehr Umweltschutz. Unsere Getriebe<br />

weisen einen außerordentlich hohen Anteil an verwertbaren <strong>Werk</strong>stoffen<br />

auf. Hierbei dominieren Stahl und Aluminium, wobei das<br />

verwendete Aluminium zu annähernd 100% aus Recyclingmaterial<br />

besteht.<br />

Transport<br />

und Verkehr Lieferanten<br />

In der Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten betrachten wir auch<br />

deren Umweltschutzniveau sehr genau. Im Rahmen von Lieferantenaudits<br />

nach VDA 6.3 erfolgt eine Bewertung unserer Zulieferer. Die<br />

auf dem <strong>Werk</strong>sgelände tätigen Fremdfirmen mit umweltrelevanten<br />

Tätigkeiten überprüfen wir regelmäßig durch unsere Umweltaudits.<br />

In diesem Rahmen wird insbesondere die Qualifizierung der Fremdfirmenmitarbeiter<br />

hinsichtlich des Umweltschutzes überprüft. In<br />

einer jährlichen Veranstaltung informieren wir alle Fremdfirmen am<br />

Standort über die einzuhaltenden Umweltschutzvorschriften.<br />

Entsorgungsunternehmen werden hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit<br />

durch spezielle, standardisierte Prüfungen kontrolliert. So finden<br />

unsere eigenen Standards auch bei unseren Lieferanten<br />

Anwendung.<br />

<strong>Werk</strong><br />

<strong>Gaggenau</strong><br />

Warenverkehr<br />

CO 2 (t/a) 119.000 21.280<br />

CO (t/a) 123 33<br />

NO x (t/a) 130 176<br />

VOC (t/a)<br />

Alle Angaben gerundet.<br />

61 25<br />

29


Die Gültigkeitserklärung<br />

Auf der Grundlage der eingesehenen Dokumente, der<br />

Interviews, Betriebsbegehungen und sonstigen Informationen<br />

wird hiermit der DaimlerChrysler AG am<br />

Standort <strong>Gaggenau</strong> bestätigt, dass die Umweltpolitik,<br />

das Umweltprogramm, das Umwelt-Management-<br />

System, die Umweltbetriebsprüfung sowie die <strong>Umwelterklärung</strong><br />

den Vorgaben der EMAS entsprechen; die<br />

Daten und Informationen der <strong>Umwelterklärung</strong> zuverlässig<br />

sind und alle für den Standort relevanten Aspekte in<br />

angemessener Weise berücksichtigt werden.<br />

<strong>Gaggenau</strong>, 28. April <strong>2005</strong><br />

Dr. Andreas Riss, Umweltgutachter<br />

D-V-0115<br />

<strong>Umwelterklärung</strong><br />

30<br />

Vorlage der nächsten <strong>Umwelterklärung</strong>en<br />

Wir veröffentlichen im dreijährigen Turnus eine<br />

vollständige, neue <strong>Umwelterklärung</strong>. Vor allem den<br />

Datenteil der letzten vollständigen <strong>Umwelterklärung</strong><br />

aktualisieren wir jährlich.


Abkürzungsverzeichnis<br />

AP-Achse Außenplanetenachse<br />

BTEX Benzol, Toluol, Ethylbenzol, Xylol<br />

CKW chlorierte Kohlenwasserstoffe<br />

EC elektrochemisch<br />

EMAS II Eco Management and Audit Scheme<br />

EU Europäische Union<br />

GGA Gefährliche Güter und Arbeitsstoffe<br />

KSS Kühlschmierstoff<br />

KW Kohlenwasserstoff<br />

MKW Mineralölkohlenwasserstoff<br />

RQM rechnergeführtes Qualitätsmanagement<br />

TIM TechnikInformationsManagement<br />

TOC total organic carbon<br />

TÜV Technischer Überwachungsverein<br />

UWS Umweltschutz<br />

VOC volatile organic compounds<br />

WHG Wasserhaushaltsgesetz<br />

Ihre Ansprechpartner<br />

Falls Sie noch Fragen zum Umweltschutz im <strong>Werk</strong><br />

<strong>Gaggenau</strong> haben, wenden Sie sich an:<br />

DaimlerChrysler AG<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

Umweltschutz, UWS, HPC 081<br />

76568 <strong>Gaggenau</strong><br />

markus.baumeister@daimlerchrysler.com<br />

31


DaimlerChrysler AG<br />

<strong>Werk</strong> <strong>Gaggenau</strong><br />

76568 <strong>Gaggenau</strong><br />

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem 100 % Recyclingpapier · 500/0805

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