Palma und Rio rücken zusammen

AUSGABE 13 | JUNI 2014 19
LIFESTYLE
Viele deutsche Golfer auf Mallorca
kennen das Problem:
Da steht man mit dem einheimischen
Flightpartner
auf dem Platz und weiß nicht so recht,
wie man erklären soll, dass der eigene
Ball gerade ins Aus gegangen. Die
dafür übliche englische Bezeichnung
„Out of bounds“ ist den meisten Spaniern
nämlich nicht geläufig. „Wir
sagen ‚Fuera de límite‘ dazu“, erklärt
Ramón Horrach vom mallorquinischen
Newsportal www.holeinonemallorca.
com.
“Viel Glück” statt
“Schönes Spiel!”
Aber auch sonst kommt man auf spanischen
Golfplätzen mit deutschem
oder gar internationalen Standardvokabular
für Golfer oftmals nicht sehr
weit. „Deutsche wünschen Ihrem
Flightpartner vor dem ersten Schlag
stets ein ‚Schönes Spiel‘. In Spanien ist
J&A Photos
SPANISCH FÜR GOLFER
Wenn der Fairway plötzlich „Straße“ heißt
oder das Divot zum „Kotellet“ wird - Einheimische
sprechen auch auf dem Golfplatz oftmals
eine eigene Sprache
das mehr eine Sache des Glücks, also
heißt es bei uns nur ganz einfach „Suerte!“.
Gänzlich andere Begriffe benutzen
Spanier auch für die gängigen englischen
Spielbahnbezeichnungen. Ein
Fairway heißt im Spanischen „Calle“,
übersetzt etwa „Straße“, und die beim
Schlag aus dem Boden gerissenen Rasenstücke,
so genannte Divots, werden
als „Chuletas“, Kotellets, bezeichnet.
Gleiches gilt für die Pitchmarken, die
auf Mallorca „piquets“ genannt werden.
Immerhin: Viele andere Fachausdrücke
sind im Spanischen und Englischen
gleich wie zum Beispiel „Par“,
„Birdie“, „Bogey“ oder „Bunker“. Doch
auch hier kann es zu Verständigungsproblemen
kommen. „Spanier sprechen
englische Wörter in der Regel
etwas eigen aus“. Will heißen: Aus dem
Golfcart, dem Buggy, gesprochen
„Baggi“ beispielsweise wird im Spanischen
ein „Buggi“, aus dem „Handicap“
(gesprochen „Händicäp“) ein
„Andikap“.
Und dann ist da noch die Sache mit
den Schimpfwörtern. „Über einen verpatzten
Schlag ärgern können sich
Spanier genauso wie Deutsche und
Engländer“. Welche Worte sie dafür gebrauche,
sei dabei immer eine Sache
des Charakters oder der Kinderstube.
„Mierda“ für „Sch....“ ist auf mallorquinischen
Golfplätzen also keineswegs
tabu.
Spanier dutzen
und geben keine „Ladies“
nach der Runde aus
Weitere Unterschiede: „Spanier dutzen
ihren Spielpartner stets. Die förmliche
Anrede ‚Ud.‘ für ‚Sie‘ wird auf dem Platz
nicht benutzt.“ Und: Ein verfehlter Abschlag,
bei dem der Ball nicht über die
rote Tee-Box der Damen hinausgeht,
wird von Deutschen und Engländern
gerne spöttisch als „Ladies“ bezeichnet.
Folge: Der Spieler muss für alle
Flightpartner nach der Runde einen im
Clubhaus ausgeben. „Das ist in Spanien
nicht üblich. Schließlich wird anschließend
sowieso immer aufs Spiel
angestoßen“, sagt Horrach.
Andreas John
Die nächsten
Golfturniere
Trophy „Harley Davidson“
8. Juni, Golfplatz
Golfpark Puntiró
Stableford, öffentlich
www.golfparkmallorca.com
9-Loch Turnier
15. Juni, Golf Son Servera
Stableford, öffentlich
www.golfsonservera.com
Benefizz Turnier
21. März, Golf de Andratx
Stableford, öffentlich
www.golfdeandratx.com
Mannschaftsturnier FBG
28. Juni, Pula Golf
Für Verbandsmitglieder
www.pulagolf.com
9-Loch Turnier
29. Juni, Golf Son Servera
Stableford, öffentlich
www.golfsonservera.com