Palma und Rio rücken zusammen

AUSGABE 13 | JUNI 2014 71
ZUM SCHLUSS
ABER HALLO!
Pinkeln
erlaubt
Es liegt in der Natur des Menschen,
das ihm manchmal die
Blase drückt. Auch Mallorca-
Urlauber sind davor nicht gefeit.
Umso schöner also, wenn es Leute
auf der Insel gibt, die sich um das
Pipi-Problem von Touristen ernste
Gedanken machen. Wie zum Beispiel
der Bürgermeister vor Andratx.
Erst vor wenigen Wochen ließ er zwei
mobile Toiletten am Ortseingang
von Port Andratx aufstellen, nachdem
sich zahlreiche Anwohner über
die täglichen Horden von Zweiradtouristen
beschwert hatten, die hinter
den Büschen ihre Geschäfte verrichteten.
Wünschenswert wäre diese Initiati -
ve auch an anderen neuralgischen
Feuchtgebieten der Insel, an denen
Urlauber (und Einheimische) gerne
mal die Blase entleeren. Zum Beispiel
am kilometerlangen Strand von Es
Trenc. Dort müssen sich Tausende
von Badegästen im Sommer tag -
täglich weiterhin in die Dünen schlagen,
um ihre Notdurft zu verrichten.
Schön ist das nicht. IZ
Family-Viewing
HÄTTEN SIE GEWUSST, DASS
...europaweit
nirgendwo sonst so
oft fremdgegangen
wird wie
auf Mallorca?
Die Insel ist ein regelrechtes Paradies
für Ehebrüchler sozusagen.
Das will zumindest das auf außereheliche
Sexkontakte spezialisierte
Online-Portal „ashleymadison.com“
wissen. Rund 23.000 Kunden nutzen
dessen Sex-Börse auf Mallorca ak -
tuell, ein europaweiter Rekord. Allein
im vergangenen Jahr lag die Zuwachsrate
an „Ashley-Madison“-
Kunden auf der Insel bei über 40 Prozent.
Tendenz: steigend.
Als Grund für die wachsende Untreue
auf der Insel sieht das Portal
die weiterhin schlechte Wirtschaftslage,
die bei vielen Ehepaaren zu
Spannungen führe. Die häufigsten
Nutzer des Portals seien übrigens
Selbstständige. Untreue scheint aber
generell in ganz Spanien verbreitet.
Hier nutzen 1,2 Millionen Männer
und Frauen die Dienste von Ashley
madison.com. Wie mag das erst in
Griechenland aussehen? IZ
HOHN-SPIEGEL
ARRIBA & ABAJO
Ende gut,
alles gut,
Boris?
Mega WM-Party
¡SI!
Natürlich. Es soll ja tatsächlich Leute geben,
die interessiert Fussball nicht die Bohne. Alle
anderen dürfen sich in den kommenden Wochen so richtig
freuen. WM-Zeit heißt Party-Zeit. Und dann noch auf Mallorca.
Nirgendwo sonst macht das Public Viewing so viel Spaß wie in
den lauen Juni-Nächten auf der Insel. Ob mitten im Getümmel
am Ballermann oder entspannt auf der Finca-Terrasse. Und
Okay. Sie ist schon etwas älter
diese Meldung aus der „Mallorca
Zeitung“. Aber jetzt wird
noch etwas Gutes hat die Mega-Fußball-Sause: Endlich gibt es
wieder ein Thema, über das man mit den Einheimischen auch
ohne große Spanisch- oder Mallorquinisch-Kenntnisse so rich-
sie erst so richtig brisant. Am 5. Juni
tig schön plaudern kann. König Fussball eint die Insel. Auch,
kommt die Pleiten-Finca von Deutsch-
wenn es nur für vier Wochen im Jahr ist.
lands besten Tennisspieler aller Zeiten
angeblich unter der Hammer. Wir ha -
ben lange darauf gewartet. Boris natürlich
auch. 17 lange Jahre.
Der Ärger mit Son Coll, wie die Finca
hatte fast doppelt so viel „erweitert“
wie erlaubt.
Im August 2006 war es dennoch so
weit: Mit einem Aufgebot an prominenten
Gästen – es reiste sogar der da-
Party zwei Pergolen überdacht, ein
Basketballfeld angelegt und die Auffahrt
bepflastert hatte. Alles ohne Genehmigung.
¡NO!
Streik in Hotels
Der anhaltende Tarifstreit zwischen Angestellten
und Hoteliers auf Mallorca
mal hieß, begann bereits am ersten
malige Bundesverteidigungszminister
Neben empfindlichen Bußgeldstrafen
scheint zu eskalieren. Ausgerechnet zum
Tag. Becker kaufte das Anwesen 1998,
Franz Jung an – feierte der Wimbledon-
fordert seit Jahren das Bauunterneh-
Start in die Hauptsaison drohen die Gewerk-
um es gründlich auf Vordermann zu
Held von einst den Einzug auf seiner
men ausstehende Zahlungen ein. Boris
schaften mal wieder mit Streiks. Ein Säbelrasseln, das für
bringen. Zwar gab die Gemeinde Artà
Finca.
Becker dürfte den kommenden 5. Juni
die eh schon angeschlagene Urlaubsbranche auf der Insel
dem Antrag auf Erweiterung der
Doch nur einen Tag später standen er-
also nur herbeisehnen. Und wir auch.
fatale Folgen haben könnte. Mallorcas Konkurrenz-Desti-
Wohnfläche statt, doch bereits im Juli
neut Inspektoren des Baudezernats
Schließlich haben wir über diese
nationen, allen vorran Kroatien und die Türkei, scharren
2000 stoppte Mallorcas Bauaufsichts-
der Gemeinde vor der Tür. Sie stellten
Tragikkomödie schon genug Zeilen
bereits mit den Hufen, um bestreikte Insel-Urlauber in die
behörde die Arbeiten. Grund: Becker
fest, dass der Deutsche im Vorfeld der
verloren.
Arme nehmen zu können.