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Dezember 2005 - Aule Mettmanner

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Das Evangelische Krankenhaus Foto: Archiv<br />

sich für ein kurzes Fußballspiel auf dem asphaltierten Küchenhof,<br />

bis sie ganz zuschanden war.<br />

Neben dem Krankenhaus lagen an der Gartenstraße zwei bizarre<br />

Gebäude, das neogotische Rathaus und die nachgründerzeitlich<br />

verspielte Stadtdirektorenvilla. Der Rathaushof war vom<br />

Krankenhausgelände durch einen hohen Maschendrahtzaun<br />

abgetrennt, doch nicht hoch genug, dass er für uns ein Hindernis<br />

gewesen wäre. In den frühen Abendstunden oder samstags nachmittags<br />

war im Rathaus kein Personal mehr anwesend. Das war<br />

für uns die Gelegenheit, uns über den an der Rathausrückwand<br />

angebrachten überdachten Sammelpapierkorb herzumachen, in<br />

den alle Einzelpapierkörbe der Büroräume entleert wurden. Er war<br />

wohl doppelt bis dreimal so hoch wie wir selber, und wenn man<br />

von oben hineinkletterte, versank man, sofern er gut gefüllt war,<br />

bis an die Hüfte in leeren Briefumschlägen. Unser Ziel waren die<br />

Frankaturen. Doch meistens wurden wir enttäuscht. Offensichtlich<br />

gab es unter den städtischen Beamten zu viele Philatelisten, die<br />

uns in einer Art dienstlichen Nebenerwerbs zuvorgekommen waren<br />

und uns nur taubes Papier oder wertlose Luschen hinterließen.<br />

Damals war auf dem Rathaushof auch der Städtische Fuhrpark<br />

untergebracht. Unter einem Remisendach standen nässegeschützt<br />

verschiedene Fahrzeuge und mancherlei Gerätschaften.<br />

Auch Sand wurde hier gelagert. Es war uns verboten, hier zu spielen.<br />

Die Gefahr, erwischt zu werden, war groß. Das hat uns davon<br />

abgehalten, uns öfter hier aufzuhalten.<br />

Eine andere Freundschaft brachte mich an andere Spielorte. Gerne<br />

haben wir den Bahndamm, der parallel zur nach Wülfrath führenden<br />

Landstraße verlief, aufgesucht. Bis in den Krieg hinein hatte es eine<br />

Straßenbahnverbindung von Mettmann nach Wülfrath auf einem<br />

von der Fahrstraße getrennten Gleiskörper gegeben. Zu Beginn<br />

der fünfziger Jahre waren die Schienen entfernt, die Schotterung<br />

war noch vorhanden. Die seitlichen Begrenzungsgräben hatten<br />

sich mit Wasser gefüllt. Im Frühling schwammen hier Tausende<br />

von Kaulquappen. Im Krieg musste die Bahn unter Beschuss gelegen<br />

haben, denn zwischen den Schottersteinen tauchten immer<br />

112<br />

wieder Patronen auf. Viele der Steine zeigten fossile Abdrücke von<br />

Seelilienstengeln. Wir wussten diese kreisförmigen Gebilde mit den<br />

Radialstrukturen nicht zu deuten und glaubten, es handele sich<br />

um die Stellen, wo die Geschosse auf das Gestein aufgetroffen<br />

seien. Der Bahndamm gehörte uns Kindern. Kein Erwachsener<br />

verirrte sich dorthin. Ungestört konnten wir hier Feuer entfachen.<br />

Einmal allerdings geriet uns eine Zündelei eine Nummer zu groß.<br />

Der Brand wanderte die Böschung entlang bis zur Lindenheide.<br />

Hier gab es ein kleines Speditionsunternehmen, die Firma Quack.<br />

Frank-Detlef Richter<br />

Einrahmungen - Vergolderei<br />

Herrenhauser Str. 2, Nähe Rathaus<br />

40822 Mettmann<br />

Telefon (02104) 7 47 14<br />

Wir binden Ihre Medamana.<br />

Rahmen Ihre Bilder<br />

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