Vor Ort Genießen Verstehen Nachgefragt - ARTMUR
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Foto: Thomas Plettenberg<br />
www.demeter.de Heft 10 Sommer 2011<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Auf der Haideralm<br />
bei Stögers<br />
<strong>Genießen</strong><br />
Draußen grillen<br />
<strong>Verstehen</strong><br />
Tierschutz<br />
verlangt Empathie<br />
<strong>Nachgefragt</strong><br />
Kühe wählen<br />
Grün fürs Futter<br />
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genießen verstehen<br />
Wer an einen Bauernhof denkt, sieht vor seinem<br />
inneren Auge immer Tiere. Stimmt´s?<br />
Gut, dass Demeter-Landwirte (wer sonst) auf ihren Hö-<br />
fen noch Kühe, Schafe, Schweine, Ziegen, Gefl ügel,<br />
Bienen und Pferde ihrem Wesen gemäß halten. Gera-<br />
de jetzt im Sommer werden so Begegnungen möglich,<br />
die uns Menschen in der Seele berühren und dem Le-<br />
bendigen näherbringen. Demeter-Bäuerinnen und<br />
-Bauern stellen sich ihren Tieren gegenüber und fra-<br />
gen: „Wer bist du, was brauchst du?“ Erst diese Em-<br />
pathie macht wirklichen Tierschutz möglich.<br />
Das Demeter Journal lädt Sie ein, ein paar dieser Bio-<br />
dynamiker und ihre Kulturtiere kennenzulernen. Be-<br />
geben Sie sich doch gleich mal mit auf die Haideralm,<br />
ganz bequem im Sessel oder Liegestuhl. Wir freuen<br />
uns, wenn es Ihnen da oben gefällt.<br />
Renée Herrnkind<br />
renee.herrnkind@demeter.de<br />
Telefon 06155 846950<br />
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geschafft haben sollten, lege ich Ihnen<br />
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INHALT 02/11<br />
Inspiration<br />
Blühende Landschaften – einfach machen 4<br />
<strong>Verstehen</strong><br />
Das Demeter-ABC 6<br />
Tierschutz verlangt Empathie 7<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Auf der Haideralm bei Stögers 8<br />
Tiere auf Demeter-Höfen 13<br />
Wissenswert<br />
Saatgut muss gentechnikfrei bleiben 16<br />
Gesund leben<br />
Ita Wegman Klinik als Wiege<br />
der anthroposophischen Medizin 18<br />
<strong>Genießen</strong><br />
Draußen grillen 22<br />
Kennenlernen<br />
Anstoßen auf 75 Jahre Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei 26<br />
<strong>Nachgefragt</strong><br />
Kühe wählen Grün fürs Futter 30<br />
Begegnen<br />
Danke für Ihre Meinung 32<br />
Warenkunde<br />
Fütterung, Haltung, Verarbeitung entscheiden<br />
über Milchqualität 34<br />
Hintergrund<br />
Veterinär Spranger fordert<br />
eigene Zuchtlinien für Bio-Tiere 36<br />
Schlusspunkt<br />
Anita Idel beweist, dass die Kuh kein Klimakiller ist 38<br />
Rubriken<br />
Editorial 3 Rätsel 38<br />
Aktuell 20 Zahlensalat 38<br />
Produkte 28 <strong>Vor</strong>schau/Impressum 39<br />
Inhalt<br />
Demeter Journal 3
Inspiration<br />
Stirbt die Biene,<br />
stirbt auch der Mensch.<br />
Albert Einstein<br />
Blühende Landschaften – einfach machen<br />
Futter für Insekten ist knapp. Wer Bienen, Hummel<br />
und Co auf den Balkon, in den Garten oder einfach<br />
am Straßenrand an ein Nektarbuff et einladen will,<br />
kann jetzt noch die Saatgutmischung „Bienenweide“<br />
der Bingenheimer Saatgut AG aussäen und hat<br />
nach etwa sechs Wochen eine Blütenkomposition aus<br />
Kräutern, Duft- und Blütenpfl anzen vor Augen – und<br />
vor der Nase. Mehr zu blühenden Landschaften und<br />
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dem 06/11<br />
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<strong>Verstehen</strong><br />
Das Demeter-ABC<br />
B<br />
BIENENHALTUNG – Demeter-Imkern geht es um wesensgemäße<br />
Bienenhaltung. Bereits 1995 einigten sie sich auf die entsprechenden<br />
Richtlinien: Bienenkästen sind nur aus natürlichen Materialien, Naturwaben<br />
vorgeschrieben. Vermehrung aus Schwarmtrieb. Flügelbeschneiden<br />
ist verboten. Künstliche Königinnenzucht und instrumentelle<br />
Besamungen werden nicht angewandt. Die Einwinterung auf<br />
Honig wird angestrebt. Zuckerzusatz ist tabu. Honig darf nicht über<br />
35 °C erwärmt und muss vor dem Festwerden abgefüllt werden.<br />
BIOLOGISCH-DYNAMISCHE, BIODYNAMISCHE WIRTSCHAFTSWEISE – Grundlage der<br />
Demeter-Landwirtschaft. Charakteristisch dafür sind u. a. die Entwicklung eines individuellen<br />
Hoforganismus im Zusammenhang mit der Landschaft, die Anwendung Biodynamischer<br />
Kompost- und Spritzpräparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist, Kühe, die<br />
ihre Hörner behalten dürfen, wesensgemäße Tierhaltung und -fütterung, obligatorische<br />
Wiederkäuerhaltung sowie eigene Pfl anzenzüchtung.<br />
BODEN – Grundlage für den landwirtschaftlichen Organismus. Haltung von Wiederkäuern,<br />
angepasste Fruchtfolge, gezielte Pfl ege und der Einsatz der Biodynamischen<br />
Kompost-Präparate steigern die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig und sorgen für stärksten<br />
Humusaufbau und lebendigen Boden (siehe FiBL DOK-Versuch).<br />
BRENNNESSEL – Heilpfl anze, die für das Biodynamische Brennnessel-Präparat genutzt<br />
wird. Am Anfang der Blüte werden Brennnesseln dafür direkt über dem Boden abgeschnitten,<br />
zum Anwelken liegen gelassen, dann in eine Erdgrube gepackt, sodass sie<br />
von allen Seiten von einer Torfschicht eingeschlossen sind und werden mit Erde<br />
abgedeckt ein Jahr lang so aufbewahrt. Das gewonnene Präparat dient als Zusatz zu<br />
Kompost, Mist, Jauche und Gülle.<br />
C<br />
CLA – conjugierte Linolsäuren, die vom Körper nicht selbst hergestellt<br />
werden können. Demeter-Milch zeichnet sich durch höchste<br />
Gehalte von CLA (Conjugated Linoleic Acids) aus. Weidehaltung,<br />
wie sie auf biodynamischen Betrieben praktiziert wird, erhöht den<br />
CLA-Gehalt und damit die gesundheitsfördernde Wirkung der Milch.<br />
Den konjugierten Linolsäuren werden krebshemmende Eigenschaften<br />
und Schutzfaktoren gegen Arterienverkalkung zugeschrieben.<br />
Bei Demeter gibt es weitere Qualitätsaspekte wie u. a. das artenreiche Futter mit hohem<br />
Kräuteranteil, das sich positiv auf die Qualität der Milch auswirkt.<br />
CMS-HYBRIDEN-SORTEN MIT CYTOPLASMATISCHER POLLENSTERILITÄT (CMS-Hybriden)<br />
– sind bei Demeter bereits seit 2005 für die Verwendung im Anbau ausgeschlossen.<br />
Diese Variante der Hybriden-Züchtung verschmilzt während eines wesentlichen Arbeitsschritts<br />
im Labor artübergreifend Zellen miteinander und gilt daher als kleine Gentechnik.<br />
Durch ihre gewollte Sterilität sind solche Produkte nicht nachbaufähig.<br />
Das Demeter-ABC wird fortlaufend entwickelt, schauen Sie doch unter Facebook bei<br />
Demeter Journal und unter www.demeter.de nach neuen Einträgen.<br />
Keiner ermöglicht die Weiterentwicklung<br />
des Hofs zu einem individuellen<br />
Organismus nach dem Impuls des genialen<br />
<strong>Vor</strong>denkers Rudolf Steiner besser als<br />
Kühe. Die Wiederkäuer verwandeln das<br />
Pfl anzliche, veredeln Gras zu wertvoller<br />
Milch und Fleisch. Und spenden ihren<br />
Mist, der dank Biodynamischer Präparate<br />
bester Dünger wird und Humus<br />
aufbaut. Er erreicht wirkliche Bodenbelebung.<br />
Nur im belebten Boden kann die<br />
Pfl anze aktiv Nährstoff mobilisierung betreiben,<br />
was weit mehr ist als Düngung.<br />
Aber über dieses vorrangig Nützliche<br />
hinaus prägen Tiere mit ihrer seelischen<br />
Klangfarbe die Beziehungsstrukturen eines<br />
Hofs. Die Berührung einer feuchten<br />
Kuhnase, die Geruchsfahne vom dampfenden<br />
Misthaufen, das zärtliche Muh<br />
zwischen Kuh und Kalb, ein Vogelzwitschern<br />
aus der blühenden Hecke am frühen<br />
Morgen – all das bringt in uns Menschen<br />
etwas zum Schwingen. Für den<br />
Landwirt gibt es diese Ebene – und dazu<br />
die Herausforderungen, welche Tierhaltung<br />
heute häufi g zu einer Managementaufgabe<br />
machen. Hygieneverordnungen,<br />
Gesetze und Arbeitszeitbelastungen haben<br />
nicht zuletzt zur Massentierhaltung<br />
geführt. Da gilt das Lebewesen auf vier<br />
Beinen für viele als Produktionsmittel,<br />
ist Tierleid systembedingt.<br />
Das Vermeiden von Schmerz und Schäden<br />
allein reicht den Demeter-Bäuerinnen<br />
und -Bauern nicht. Sie achten die<br />
Die Kühe sind die Seele des Demeter-Hofs<br />
Tierschutz braucht Empathie des Menschen<br />
Vielfalt ist Ausdruck des Lebendigen. Für Biodynamiker ist dieses Urprinzip Fixstern.<br />
Während fast überall Spezialisierung herrscht, arbeiten Demeter-Landwirte an ihrem Ideal.<br />
Deshalb prägen Tiere das Bild der biodynamischen Bauernhöfe. „<strong>Vor</strong> allem Kühe sind die<br />
Seele des Betriebs“, meint Nikolai Fuchs, lange Leiter der Sektion für Landwirtschaft an<br />
der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, dem Goetheanum in Dornach (Schweiz).<br />
Würde des Tieres und lassen den Kühen<br />
zum Beispiel deshalb ihre Hörner. „Die<br />
Beziehungsfähigkeit des Menschen bil-<br />
Eine Landwirtschaft<br />
ist gesund, wenn sie<br />
sich den Mist,<br />
Dünger durch ihren<br />
eigenen Tierbestand<br />
geben kann.<br />
Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs<br />
det die wirkliche Basis für Tierschutz“,<br />
betont Nikolai Fuchs. Wer sich dem Tier<br />
empathisch gegenüberstellt und fragt:<br />
„Wer bist du, was brauchst du?“, begnügt<br />
sich auch nicht mit guter artgerechter<br />
Tierhaltung, sondern entwickelt eine wesensgemäße<br />
Form. Das ist Aufgabe und<br />
Herausforderung, denn der Arbeits- und<br />
Lebensrhythmus wird bestimmt von der<br />
Sorge um die Tiere. Das kann die Menschen<br />
auf den Höfen belasten. Der Kuhbauer<br />
ist auch seelisch sehr angebunden.<br />
„Die Emanzipation zur Freiheit entfernt<br />
den Menschen vom Tier. Häufi g erleben<br />
wir heute sogar Furcht vor dem Lebendigen“,<br />
analysiert Nikolai Fuchs ein Phänomen,<br />
das nicht nur die Verbraucher<br />
betriff t.<br />
Deshalb wird die Frage, in welches soziale<br />
Umfeld wir die Tierhaltung ein-<br />
betten müssen, in der biodynamischen<br />
Gemeinschaft intensiv diskutiert. Knut<br />
Ellenberg von Hof Klostersee an der<br />
Ostsee hat genau beobachtet: „Ich kann<br />
wahrnehmen, wie stark die Kuhherde eines<br />
Hofs von dem abhängig ist, was in<br />
der Gemeinschaft, die den Hof prägt, an<br />
gegenseitiger Begegnung und Harmonie<br />
oder eben Disharmonie lebt.“ Die innere<br />
Haltung des Menschen zum Tier wirkt,<br />
das bestätigen selbst Veterinäre in Bezug<br />
auf die Tiergesundheit. Der Mensch<br />
muss als Leiter und Begleiter der Tierwelt<br />
seiner Verantwortung gerecht werden.<br />
„Ursprünglich hatten wir Haustiere,<br />
dann nannten wir sie Nutztiere und ich<br />
denke, es ist an der Zeit, wie von Kulturpfl<br />
anzen eben auch von Kulturtieren zu<br />
sprechen“, regt Nikolai Fuchs an.<br />
Wer mehr wissen will<br />
Was ist Biologisch-Dynamische<br />
Landwirtschaft? Nikolai Fuchs, Verlag<br />
am Goetheanum (5 €)<br />
Welche Zukunft schaffen wir der<br />
Tierwelt in der Landwirtschaft?<br />
Dokumentarband zur Landwirtschaftlichen<br />
Tagung 2003 am Goetheanum,<br />
Leben mit dem Leben, Lin und andere,<br />
falter Verlag Freies Geistesleben<br />
Es geht auch anders.<br />
Ein nachhaltiger Lebensstil ist möglich,<br />
das Beispiel Landwirtschaft, Nikolai<br />
Fuchs, MEDU Verlag<br />
<strong>Verstehen</strong><br />
Demeter Journal 7
Auf der Haideralm bei Familie Stöger<br />
„Biodynamisch kann<br />
ich ganz Bauer sein“<br />
XXXXXXX <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Der Wilde Kaiser mit seinem schneebedeckten Gipfel<br />
schickt kühle Grüße von 2300 Meter Höhe. Gut, dass an<br />
der 200 Jahre alten Haideralm der Dachüberstand Schatten<br />
spendet, denn hier brennt die Sommersonne. Das braun<br />
gefl eckte Jungvieh von Familie Stöger aus Schleching verlässt<br />
den Ruheplatz unter der Eiche nur, um die Nasen vorwitzig<br />
durch den Zaun in Richtung Buff et zu stecken. Dabei sind<br />
Almnüsse, Kirschkuchen, Käsebrot, Salate und kühler Kefi r<br />
doch für die Journal-LeserInnen bestimmt, die hochgestiegen<br />
sind zur Alm gegenüber der Kampenwand.<br />
Enzian, Edelweiß, Erika und Co leben<br />
von Mai bis Oktober hier oben auf<br />
900 Meter im „Sömmerungsgebiet“,<br />
wie die Bergweiden auch genannt werden.<br />
Zur Welt kamen die Kälber auf<br />
dem Haiderhof unten in Schleching.<br />
Beim Schorsch im Stall, manchmal sogar<br />
auf der Hausweide gleich nebenan.<br />
Die Stögers mit Ehefrau Hilde und den<br />
beiden Töchtern Verena und Julia bewirtschaften<br />
das historische Gehöft mit<br />
typisch oberbayrischem Flair. 1920 hat<br />
Urgroßvater Georg Stöger am <strong>Ort</strong>srand<br />
von Schleching den Haiderhof gebaut.<br />
Bereits Mitte der 90er Jahre haben die<br />
jungen Stögers umgestellt auf biodynamisch.<br />
Aus Liebe zur Natur, die hier in<br />
der Ökoregion Achental im Chiemgau<br />
zwischen Naturschutzgebiet Geigelstein<br />
und Tirol mit wirklich außergewöhnlicher<br />
Fauna und Flora beeindruckt. Und<br />
aus Liebe zu ihren Kühen, denn „unser<br />
Haupterwerb ist die Milchviehhaltung“.<br />
Der drahtige Haider-Bauer sagt´s ganz<br />
einfach: „Demeter passt zu uns, biody-<br />
namisch kann ich ganz Bauer sein. Ich<br />
bin mehr im Einklang mit meinen Tieren,<br />
mit der Natur, mache mir meine<br />
Gedanken.“<br />
Nahezu geschlossen stellten die Bauern<br />
in Schleching auf „Öko“ um. Um die<br />
naturnahe Landbewirtschaftung zu erhalten,<br />
wurde das ganze Tal zum „Ökomodell<br />
Achental“ erklärt und seitdem<br />
mit Umweltpreisen ausgezeichnet. Neben<br />
glücklichen Kühen auf Weiden bis<br />
fast zu den Gipfeln gibt es deshalb auch<br />
noch Murmeltier und Edelweiß zu entdecken.<br />
Dem Stöger-Schorsch geht das<br />
Herz auf – begegnen sie ihm bei seiner<br />
Mountainbiketour hoch zur Haideralm.<br />
Wenn er dort ruft, setzt sich seine kleine<br />
Herde mit den 15 Kälbern in Bewegung,<br />
denn eine Leckerei hat der Bauer<br />
immer dabei. Neugierig werden auch<br />
die TeilnehmerInnen des Demeter Journal-Verbraucherforums<br />
begrüßt. In der<br />
Haider almhütte steht die Zeit still: rotweiß<br />
karierte Bettwäsche und <strong>Vor</strong>hänge,<br />
blank gescheuerte Holzdielen auf<br />
Demeter Journal 9
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
dem Boden und knarrende Türen mit<br />
Eisenbeschlägen. Der Holzherd bullert.<br />
Trotz der 30 °C draußen hat Hilde<br />
Stöger eingeheizt, denn die Almnüsse<br />
müssen frisch ausgebacken sein. Die<br />
Spezialität als süßes Finale eines wunderbaren<br />
Buff ets mit Leckereien vom<br />
eigenen Hof und aus der Region lässt<br />
die Gäste stöhnen: „Eine geht noch, sie<br />
sind einfach köstlich.“ Lebhaft tauscht<br />
sich die 15-köpfi ge Gruppe über die<br />
eigenen Bio-Gewohnheiten aus. Von<br />
Ismaning, München, Waldkraiburg,<br />
Freilassing, Tübingen und Unterhaching<br />
sind die Männer und Frauen angereist,<br />
haben sich gerade erst kennengelernt,<br />
fühlen sich verbunden durch<br />
10 Demeter Journal<br />
das biodynamische Ideal. Und sind<br />
genauso neugierig wie die Kälber auf<br />
der Weide. Wer kauft wo am liebsten?<br />
Bioladen-Adressen werden weitergereicht,<br />
Erfahrungen von Hofbesuchen<br />
machen die Runde. Wer weniger Zeit<br />
für die wöchentliche Einkaufstour hat,<br />
könnte die Ökokiste ordern oder das<br />
Käsepaket vom Boschenhof bestellen.<br />
Hier sitzen Überzeugte um den langen<br />
Tisch im Schatten der Almhütte.<br />
Milch, Butter, Joghurt, Getreide,<br />
Fleisch, Gemüse und Obst müssen für<br />
diese Genießer immer Bio sein: „Ich<br />
mag einfach keine Schadstoff e. – Der<br />
Geschmack ist wirklich feiner. – Ich<br />
weiß, wem ich vertrauen kann. – Als<br />
wir Gäste hatten, waren die begeistert<br />
vom Apfelsecco, so etwas kannten sie<br />
noch gar nicht.“<br />
Die Chance, einem waschechten Demeter-Kuhbauern<br />
Fragen zu stellen, nutzen<br />
alle eifrig. Gut, dass so viele Bayern dabei<br />
sind, denn Schorsch Stögers Dialekt<br />
ist für nördliche Ohren nicht immer<br />
gleich verständlich. Was über die Worte<br />
hinaus vermittelt wird, ist dafür umso<br />
klarer: Ernsthaft ist der Bauer, nachdenklich,<br />
überzeugt, am richtigen Platz.<br />
Er will seine Tiere verstehen und ihrem<br />
Wesen gerecht werden. Die fast 20<br />
Milchkühe auf dem Haiderhof leben im<br />
Anbindestall, kommen im Winter nicht<br />
jeden Tag ins Freie. „Aber ich nehme<br />
mir jeden Tag Zeit für sie, berühre sie,<br />
nehme sie wahr.“ 35 Hektar Fläche bewirtschaften<br />
Stögers. Sie bauen ihr eigenes<br />
Futter an, wissen, was den Kühen in<br />
den Trog und den Hühnern unter den<br />
Schnabel kommt. Während die Eier direkt<br />
ab Hof weggehen, wird die Milch<br />
von der Molkerei Berchtesgadener Land<br />
abgeholt. Täglich – und immer pünktlich<br />
– kommt der Milchtanklaster um<br />
die Ecke. In aller Frühe, wenn es noch<br />
ruhiger ist als sonst hier. „Ich freu mich,<br />
wenn ich melken kann, ich will keinen<br />
Melkroboter“, stellt der Stöger-Bauer<br />
fest. Ihm wird es nicht zu viel, auch<br />
samstags und sonntags um 5.30 Uhr im<br />
Stall zu sein – und abends um 17 Uhr<br />
schon wieder.<br />
Keinhornkühe kommen<br />
bei Stögers nicht in<br />
den Stall<br />
Keinhornkühe kommen den Stögers<br />
nicht in den Stall. Auch wenn inzwischen<br />
landauf, landab mehr als 80 Prozent<br />
der Kühe enthornt sind, bleibt bei<br />
Demeter-Kühen die zweizackige Krone<br />
dran. „Die Hörner sind doch Zeichen<br />
der Würde, die wir unseren Tieren lassen<br />
wollen. Wir fi nden es nicht richtig,<br />
wenn der Mensch dem lieben Gott ins<br />
Handwerk pfuscht“, meint Hilde Stöger.<br />
Sie respektiert die Natur der Tiere,<br />
deren Integrität und sie weiß um die<br />
Bedeutung der warm durchbluteten<br />
Hornzapfen. „Richtig, die Tiere können<br />
sich gut damit kratzen“, bestätigt sie die<br />
Verbraucherbeobachtungen. Wichtiger<br />
sei jedoch, dass eine Kuh mit naturbe-<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
„Demeter stell ich mir so vor wie die Stöger-Frauen – Persönlichkeiten mit Ausstrahlung“,<br />
so eine Teilnehmerin am Verbraucherforum auf der Haideralm. Wer will da widersprechen?<br />
Und der Stöger-Schorsch passt bestens dazu.<br />
lassenem Kopf eine ganz andere Ausstrahlung<br />
hat als eine amputierte. Das<br />
dient der Kommunikation in der Herde.<br />
„Natürlich muss der Bauer aufmerksamer<br />
sein, seine Führungsrolle klar vermitteln<br />
und den Tieren mehr Platz zur<br />
Verfügung stellen“, erzählt Schorsch<br />
Stöger. Er ist überzeugt davon, dass seine<br />
„Demeter-Mili“ nicht zuletzt dank<br />
der Hörner besonders bekömmlich und<br />
qualitätsvoll ist. „Natürlich spielen auch<br />
Faire Preise von<br />
der Molkerei<br />
die Haltung und unsere artgerechte Fütterung<br />
eine wichtige Rolle“, weiß er.<br />
Das bestätigt Barbara Steiner-Hainz<br />
von der Molkerei Berchtesgadener Land<br />
(BGL) in Piding. Die Ernährungswissenschaftlerin<br />
kann den Forumsteilnehmern<br />
den hohen Gehalt an<br />
wichtigen Omega-3-Fettsäuren und<br />
lebenswichtigen Linolsäuren bestens erklären.<br />
„Diese hat Milch nur, wenn die<br />
Kühe überwiegend Grünfutter und bes-<br />
Tiefkühl-<br />
Fertiggerichte<br />
in<br />
biodynamischer Qualität<br />
Neu<br />
<br />
<br />
mit vegetarischem Hack<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
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Natürlich lecker genießen!<br />
www.natural-cool.de<br />
Demeter-Felderzeugnisse GmbH PF 1263 64660 Alsbach
XXXXXXX <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
XXXXXXX <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
tes Heu bekommen. Mit Soja, Mais und<br />
Getreide kriegt das niemand hin.“ Die<br />
BGL ist eine genossenschaftlich organisierte<br />
Molkerei mit langer Tradition,<br />
1927 gegründet. 1973 waren die Berchtesgadener<br />
dann die erste Molkerei in<br />
Bayern mit Bio-Sortiment. Inzwischen<br />
sind von den 1850 Bauern zwischen<br />
Isar und Salzach 425 Bio-Landwirte,<br />
davon 96 Demeter-Höfe. Um die Spezialitäten<br />
der Gebirgsregion anbieten<br />
zu können, fließen modernste Molkereitechnik<br />
und handwerkliches Können<br />
gut zusammen. Für 200 Gramm<br />
Demeter-Schlagrahm werden 7,7 Liter<br />
wertvolle Demeter-Milch entrahmt.<br />
Aus der fettarmen Milch kann dann<br />
zum Beispiel der gesunde Kefir hergestellt<br />
werden. Während für die KonsumentInnen<br />
die Produktpalette am<br />
interessantesten ist und der Kefir in<br />
der neuen innovativen Verpackung<br />
gewürdigt wird, blickt die Bauernfamilie<br />
eher auf den Milchpreis. „Die<br />
Molkerei Berchtesgadener Land zahlt<br />
uns Demeter-Bauern die fairen Milchpreise,<br />
welche wir brauchen, um dauerhaft<br />
den Mehraufwand für unsere<br />
wesensgemäße Tierhaltung mit Kühen<br />
mit Hörnern, viel kräuterreichem<br />
Grünfutter und Zuwendung durch<br />
12 Demeter Journal<br />
uns Menschen leisten zu können.“<br />
Die Sonne sinkt langsam hinter die<br />
Bergkette, die Journal-LeserInnen<br />
sind erfüllt, satt und auch leicht erschöpft.<br />
Auf dem Heimweg erinnert<br />
einer an die indische Weisheit, wonach<br />
derjenige, der einer Kuh Gutes tut, belohnt<br />
und im nächsten Leben als Kuh<br />
wiedergeboren wird. „Dann aber bitte<br />
hier im Schlechinger Tal und auf der<br />
Haideralm“, sind sich alle einig.<br />
www.haiderhof.com<br />
www.bio-alpenmilch.de<br />
Die Bauernfamilie kennenlernen, den Tieren<br />
begegnen, sich untereinander austauschen,<br />
Landschaft und bestes Essen genießen<br />
machten das Verbraucherforum auf der Haideralm<br />
für alle TeilnehmerInnen zu einem<br />
erfüllten und inspirierenden Tag.<br />
Filmtipp zum Thema<br />
Almnüsse<br />
Für etwa 30 Almnüsse<br />
1 kg Sahnequark<br />
200 g Vollrohrzucker<br />
6 Eier<br />
1 kg Weizenmehl 1050<br />
2 Päckchen Backpulver<br />
1 Prise Salz<br />
1 Hauch abgeriebene Orangenschale<br />
Butterschmalz zum Ausbacken<br />
Eier und Zucker schaumig rühren.<br />
Quark, Mehl, Backpulver, 1 Prise Salz<br />
und Orangenschale dazugeben, gut verrühren.<br />
Butterschmalz erhitzen (perlt<br />
am Löff elstiel ab). Mit Eisportionierer<br />
Teig abstechen, im Butterschmalz ausbacken.<br />
Achtung: Eisportionierer immer<br />
wieder in Butterschmalz tauchen,<br />
damit der Teig nicht festklebt. Die ideale<br />
Temperatur des Butterschmalzes testen:<br />
1 Almnuss ausbacken (außen schön<br />
gebräunt) und aufschneiden, um sicher<br />
zu sein, dass der Teig in der Mitte nicht<br />
noch klebrig ist.<br />
„WIR SIND BAUERN – keine Landwirte“ Film von<br />
Judith Barfuss zum Alltag einer Bauernfamilie. Eine<br />
beinahe meditative Dokumentation des Alltags der<br />
Bergers vom Grundnerhof in den Steirer Alpen. Infos<br />
und Aufführungstermine unter www.artmur.at<br />
Vielfalt bei der Tierhaltung<br />
Demeter-Bauernhöfe sind ohne Tiere nicht denkbar. Die meisten Biodynamiker halten<br />
Kühe. Aber auch viele andere Tierarten werden integriert.<br />
Rudolf Steiner, der Impulsgeber für diese nachhaltigste Art der<br />
Agrarkultur, hatte schon 1924 zwölf Tierarten für den vielfältigen<br />
Hoforganismus im Blick: Kuh, Pferd, Schwein, Schaf,<br />
Ziege, Taube, Huhn, Gans, Ente, Karpfen, Katze, Hund.<br />
Dazu kommen natürlich noch Vögel, Insekten, Wildtiere.<br />
Dottenfelderhof: Schweine für das<br />
Kundenherz und die Forschung<br />
Wer auf dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel bei Frankfurt/<br />
Main einkauft, macht fast immer noch den Schlenker in den<br />
Innenhof des historischen Gehöfts. Dort sind die Ferkel der<br />
Publikumsmagnet. Nicht nur die Kleinsten freuen sich über<br />
die sprintfreudigen neugierigen Winzlinge, die so schnell groß<br />
Gute Bedingungen auch für Insekten und Vögel<br />
werden. Für die Landwirtschaftsgemeinschaft hat das Schweineprojekt,<br />
welches mit der Fertigstellung des neuen Stalls<br />
gerade einen Meilenstein setzt, besondere Bedeutung. Modellhaft<br />
wird hier erforscht, wie Schweine in den Hoforganismus<br />
passen. „Uns geht es zum einen um die Verwertung aller<br />
anfallenden und nur durch das Schwein veredelbaren Reste<br />
aus dem landwirtschaftlichen Betrieb“, erläutert Martin von<br />
Mackensen. Ausschließlich betriebseigene Futtermittel kommen<br />
vor den Rüssel: Schweinekartoff eln, frische Molke aus<br />
der Hofkäserei, Grünfutter, Silage von Luzerne, Futterrüben<br />
und Getreideausputz. Auch das andere Ende, den Mist, hat<br />
der Bauer im Blick. Der wird sinnvoll in die gesamte Düngerwirtschaft<br />
einbezogen. Die 60 Mastschweine und ihre sechs<br />
Zuchtkolleginnen samt Eber können sich beim Wühlen und<br />
Schlafen, ihren Lieblingsbeschäftigungen, ausleben. „So haben<br />
wir nicht nur glücklichere, gesunde Schweine, sondern<br />
Demeter Journal 13
Begegnen <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
erreichen auch beste Fleisch- und Düngerqualität.“<br />
Und eine robuste Hofrasse<br />
als integralen Bestandteil eines landwirtschaftlichen<br />
Organismus versprechen<br />
sich die Initiatoren auch noch. Extensive<br />
Aufzucht mit verdoppelter Säugezeit,<br />
Laktationsrausche (die Säue werden<br />
während der Säugezeit neu gedeckt, die<br />
Ferkel müssen deshalb nicht abrupt und<br />
sehr früh abgesetzt werden) sowie die<br />
Haltung in Zweiergruppen von Muttersäuen<br />
und Ferkeln, die dann gemeinsam<br />
säugen, werden dafür umgesetzt.<br />
www.dottenfelderhof.de<br />
Hof Farrenau: Schafe<br />
zu zwölft im Melkstand<br />
Die 50 Hektar Fläche rund um Hof Farrenau<br />
in Mudenbach (Westerwald) bieten<br />
den 200 französischen Milchschafen<br />
von Peter Deimling beste Bedingungen.<br />
Das ganze Jahr über können sie über die<br />
Wiesen ziehen. Schon seit 1990 wird<br />
hier biodynamisch gewirtschaftet. Zu<br />
zwölft gehen die „Milkis“ gemeinsam<br />
in den Melkstand. Zweimal pro Woche<br />
wird während der Saison von Februar<br />
bis Ende Oktober im 600-Liter-Kessel<br />
in der hofeigenen Käserei der begehrte<br />
fetaähnliche „Demetros“ gekäst. Er ist<br />
bei der ÖMA (Ökologische Molkereien<br />
Allgäu) im Angebot und hat im Naturkosthandel<br />
seine Fangemeinde. Im Dreiländereck<br />
Rheinland-Pfalz, Hessen und<br />
Nordrhein-Westfalen sind die <strong>Vor</strong>ausset-<br />
14 Demeter Journal<br />
zungen für eine Landwirtschaft, welche<br />
Menschen begeistert und mitnimmt.<br />
Möglich wird dies dank arrondierter<br />
Wiesen, Ackerland, eigener Wasser- und<br />
Energieversorgung, zahlreicher Gebäude<br />
und vitalem Tierbestand.<br />
Bauckhof: vom<br />
Wintergarten bis zum<br />
Schlachthaus<br />
Carsten Bauck und Rouven Bremer können<br />
denken wie ein Huhn. Gemeinsam<br />
mit ihren Partnerfamilien der Hofgemeinschaft<br />
Bauckhof Klein Süstedt setzen<br />
sie entschlossen um, was die Legehennen<br />
brauchen: saubere Grünfl ächen,<br />
sicheren Schutz dank mobiler Hühnerställe,<br />
wetterfeste Wintergärten. Kein<br />
Ei wie das andere, sondern authentische<br />
Lebensmittel mit Charakter, sind die<br />
Ziele der engagierten Hoftruppe. Konsequente<br />
Demeter-Fütterung aus bis zu<br />
13 Bio-Einzelkomponenten schaff t die<br />
<strong>Vor</strong>aussetzung dafür. Im Frühjahr 2011<br />
ist der Bauckhof auf seinem Weg wieder<br />
ein bedeutendes Stück vorangekommen.<br />
Die Bauckhof Fleischmanufaktur im<br />
Gerdautal in Klein Süstedt hat das eigene<br />
Schlachthaus eröff net, das eine transparente<br />
Durchsicht ermöglicht.<br />
„Die Schlachtung stellt den Abschluss<br />
eines komplexen Prozesses dar, der akzeptiert,<br />
dass Tiere für den menschlichen<br />
Verzehr aufgezogen werden. Da wir von<br />
Anfang an größten Wert darauf legen,<br />
mit unseren Tieren respektvoll umzu-<br />
gehen, haben wir uns dazu entschlossen,<br />
auch die Schlachtung hier bei uns auf<br />
dem Hof selbst in die Hand zu nehmen.<br />
Jetzt werden alle Arbeitsabläufe wie Aufzucht<br />
und Fütterung, Schlachtung und<br />
Verarbeitung nach unseren Grundsätzen<br />
und Qualitätsmaßstäben optimiert“, betonen<br />
Yanic Arndt und Christine Bremer.<br />
Es geht bei den Biodynamikern<br />
also auch darum, für das fi nale Th ema<br />
Schlachten eine eigene Kultur zu schaffen.<br />
Nicht zuletzt dafür ist die innere<br />
Einstellung bedeutsam. „Begleitung und<br />
stressfreier Ablauf sind das Mindeste,<br />
was wir dabei tun können“, meint die<br />
Bauckhof-Gemeinschaft.<br />
www.bauckhof.de<br />
Imker Friedmann:<br />
Bienenwesen erkennen<br />
Demeter-Imkern geht es um wesensgemäße<br />
Bienenhaltung. Bereits 1995 einigten<br />
sie sich auf Richtlinien: Bienenkästen<br />
aus natürlichen Materialien mit Naturwaben<br />
sind vorgeschrieben. Vermehrung<br />
aus Schwarmtrieb. Flügelbeschneiden<br />
bei der Königin verboten. Verzicht auf<br />
künstliche Königinnenzucht und instrumentelle<br />
Besamungen. Einwinterung<br />
auf Honig angestrebt. Honig darf nicht<br />
über 35 °C erwärmt und muss vor dem<br />
Festwerden abgefüllt werden. Demeter-<br />
Imker Günter Friedmann, der mit dem<br />
Förderpreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet<br />
wurde, hat 500 Völker in<br />
zahlreichen Regionen Süddeutschlands<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
stehen. Damit gehört er zu den großen Erwerbsimkern und kann von der Imkerei<br />
leben. Als Referent und Berater ist er weltweit im Einsatz. „Einerseits kommt mir von<br />
konventionellen Imkern Skepsis entgegen, ob unsere Art der Bienenpfl ege umsetzbar<br />
ist, andererseits spüre ich ein zunehmendes Interesse. Gut, dass wir in Deutschland<br />
mit einigen großen und vielen kleinen biodynamischen Imkereien beweisen, dass es<br />
funktioniert.“ Gerade das Th ema Bienensterben hat die Sensibilität gesteigert. Nicht<br />
zuletzt deshalb sieht der Bienenfreund Demeter erneut als Pionier gefordert: „Wir<br />
müssen uns dynamisch weiterentwickeln und den Anforderungen der Bienen noch<br />
nachhaltiger gerecht werden.“ Obwohl die Bienen unaufhörlich in die Natur ausschwärmen<br />
und nicht an Hofgrenzen haltmachen, sind sie doch auf die menschliche<br />
Pfl ege angewiesen. Ihre Bedeutung hat schon Rudolf Steiner unterstrichen, der<br />
ihnen einen eigenen <strong>Vor</strong>tragszyklus gewidmet hat. Viele Forscher betonen die Bedeutung<br />
der Insekten für die Bestäubung. Selbst Pfl anzen, die vom Wind befruchtet<br />
werden können, lassen in ihrer Fruchtbarkeit nach, wenn die Bienen wegbleiben.<br />
www.demeter-imkerei-friedmann.de<br />
Kurgestüt Hoher Odenwald<br />
Stutenmilch als Lebensmittel und für Kosmetika<br />
Seit über 50 Jahren wird im Kurgestüt Hoher Odenwald gemolken – aber nicht<br />
etwa Kühe oder Ziegen, sondern Pferde. In der Idylle rund um Waldbrunn weiden<br />
350 Pferde – darunter 150 Milchstuten – auf 440 Hektar biodynamisch gepfl egter<br />
Wiesen. Familie Zollmann, die 1959 den ersten Stutenmilchbetrieb Deutschlands<br />
gründete, baut inzwischen schon in der zweiten Generation auf Demeter-Qualität.<br />
Alle ihre Stutenmilchprodukte werden schonend verarbeitet: pasteurisiert-gefrorene,<br />
gefriergetrocknete sowie vergorene Stutenmilch und Kosmetika. Gerade für Allergiker<br />
ist Stutenmilch eine vollwertige Alternative, sogar als Säuglingsnahrung geeignet,<br />
als Aufbaukost nach Krankheiten oder für ältere Menschen. 50 000 Liter werden im<br />
Hohen Odenwald jährlich gemolken. Modernste Technik im Melkstand und in der<br />
Verarbeitung optimiert Hygiene und Qualität. Tiergerechtigkeit hat <strong>Vor</strong>rang, sodass<br />
während der sechsmonatigen Melkzeit einer Stute auch das Fohlen noch saugt.<br />
www.kurgestuet.de<br />
Naturkost<br />
aus der Heide<br />
Die neue Generation<br />
Demeter Brotbackmischungen<br />
Schnellbrote in der Schüttel-Back-Box:<br />
Immer frisches Brot im Haus. Garantiert<br />
kein Brotbackautomat nötig.<br />
Schütteln<br />
Lasche ab<br />
Deckel abziehen -<br />
und ab in den Ofen<br />
Wasser rein<br />
Bauck GmbH & Co. KG<br />
Duhenweitz 4 · D-29571 Rosche · www.bauckhof.de
Wissenswert<br />
Die GLS Treuhand unterstützt Menschen<br />
dabei, ihr Geld durch Schenkungen,<br />
Stiftungen und Testamente für<br />
zivilgesellschaftliches Engagement und<br />
soziales Unternehmertum gemeinnützig<br />
einzusetzen. Dabei soll eine Kultur des<br />
Schenkens geschaff en werden, die individuelle<br />
Freiheit mit gesellschaftlichem<br />
Handeln verbindet. Ziel ist die Initiierung<br />
von gesellschaftlicher Debatte und<br />
grundlegendem Wandel hin zu einer<br />
sozial gerechten, friedlichen, ökologischen<br />
Welt mit vielfältiger Kultur und<br />
Spiritualität. Das geschieht in den zukunftsträchtigen<br />
Bereichen ökologische<br />
Landwirtschaft, erneuerbare Energien,<br />
freie Bildung und Kultur, soziales Leben,<br />
ganzheitliche Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit.<br />
Schenken kann nach dem Verständnis<br />
der GLS Treuhand in seiner selbstlosen<br />
Qualität sichern dank<br />
Datenbank<br />
Sind Bio-Orangen tatsächlich ungespritzt?<br />
Häufen sich in Trauben die<br />
Rückstände? Fragen wie diese beantwortet<br />
seit sieben Jahren das<br />
vom Bundesverband Naturkost<br />
Naturwaren (BNN) Herstellung<br />
und Handel e. V. organisierte Obst-<br />
und Gemüsemonitoring. Eine neue<br />
Datenbank ermöglicht nun eine<br />
schnellere und vielseitigere Auswertung<br />
der bisherigen und der aktuellen<br />
Analysen. www.n-bnn.de<br />
50 Jahre GLS Treuhand<br />
Schenken, Stiften und Vererben<br />
Die GLS Treuhand in Bochum feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Der Verein, aus dem in den 70er-Jahren die GLS<br />
Bank hervorging, ist seit 1961 auf vielfältige Weise in den Bereichen Schenken, Stiften und Vererben aktiv.<br />
Es soll eine Kultur des<br />
Schenkens geschaffen<br />
werden<br />
16 Demeter Journal<br />
Zielsetzung den Weg zu einer anderen,<br />
neuen und vielleicht sogar revolutionären<br />
Art weisen, mit Einkommen, Vermögen<br />
und Fähigkeiten umzugehen. Der<br />
praktische und theoretische Umgang<br />
mit Schenken, Stiften und Vererben<br />
soll dabei helfen, eine andere, menschlichere<br />
Ökonomie zu entwickeln. Dabei<br />
liegt der Schwerpunkt eben nicht auf<br />
der Befriedigung individueller Bedürfnisse,<br />
sondern auf der Verwirklichung<br />
gemeinsamer Anliegen, unabhängig von<br />
Wachstum und Profi t.<br />
Rechtzeitig erscheint<br />
das Jubiläumsbuch<br />
Zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr<br />
gehören die Mitgliederversammlung<br />
der GLS Treuhand und die Generalversammlung<br />
der GLS Bank am<br />
24. und 25. Juni 2011. Dort wird das<br />
Schenken mit Beiträgen aus verschiedenen<br />
Projekten, grundsätzlichen Überlegungen<br />
und aktuellen gesellschaftlichen<br />
Debatten beleuchtet. Rechtzeitig<br />
zur Mitgliederversammlung erscheint<br />
ein Jubiläumsbuch. Darin beschreiben<br />
14 Autorinnen und Autoren die<br />
Facetten des Schenkens. „Da hilft nur<br />
Schenken …“ handelt von Geldqualitäten,<br />
Schenken als gesellschaftlicher und<br />
persönlicher Aufgabe und beleuchtet<br />
GLS Treuhand e. V. -<br />
Kurz und knapp<br />
Gründung: 28. Juni 1961<br />
Mitglieder 2010: 298<br />
Zuwendungen an Projekte 2010:<br />
6,7 Mio. Euro (2009: 6,5 Mio. Euro)<br />
Schenkungen an die GLS Treuhand:<br />
9,1 Mio. Euro (2009: 18,8 Mio. Euro)<br />
Bilanzsumme 1961: 994,67 DM<br />
Bilanzsumme 2010: 73 Mio. Euro<br />
(vorläufi g) (2009: 70 Mio. Euro)<br />
die Schenkökonomie. Außerdem erläutert<br />
es Schenkungen aus spiritueller und<br />
religiöser Perspektive.<br />
Fast 500 Initiativen und Vereine in ganz<br />
Deutschland werden jährlich durch<br />
die GLS Treuhand gefördert. In den<br />
nächsten Monaten werden sich einige<br />
bei Jubiläumsveranstaltungen zwischen<br />
München und Hamburg, Freiburg und<br />
Berlin präsentieren. Dabei stellt dann<br />
auch die GLS Treuhand ihre Arbeit vor.<br />
www.gls-treuhand.de/50jahre<br />
Gentechnikseiten<br />
für Schüler<br />
Gentechnik – wer, wie, was ist das überhaupt?!<br />
Der Infodienst Gentechnik hat<br />
Web-Seiten für Schülerinnen und Schüler<br />
erarbeitet. Gerd das Gen erklärt da alles zu<br />
diesem brisanten Thema kindgerecht. Gentechnikkritische<br />
Verbände und Initiativen<br />
tragen den Infodienst Gentechnik gemeinsam.<br />
www.werwiewasgentechnik.de<br />
Keine gentechnische Verunreinigung<br />
im Saatgut<br />
Wissenswert<br />
Ein breites Bündnis kämpft für die Reinheit des Saatguts. „Es<br />
darf nicht gentechnisch verunreinigt auf den Markt kommen“,<br />
lautet die zentrale Forderung. Um zu erreichen, dass die<br />
politischen Entscheider verstehen, was verantwortungsvolle<br />
Konsumenten wollen, muss immer wieder öffentlich Druck<br />
aufgebaut werden für ein klares Nein zu Gentechnik im<br />
Saatgut.<br />
Die Öko-Branche und ihre Verbündeten wie campact sehen das<br />
Reinheitsgebot für Saatgut gefährdet. Regelungen für Saatgut,<br />
die die Aufrechterhaltung der Gentechnikfreiheit sicherstellen,<br />
seien unabdingbar nötig. Sie müssten so gestaltet werden, dass<br />
sie nicht zulasten der gentechnikfrei arbeitenden Erzeugungskette<br />
gehen. Das Verursacherprinzip müsse auch hier umgesetzt<br />
werden. Wer Saatgut in Verkehr bringt, müsse dokumentieren,<br />
dass das Saatgut getestet wurde und keine GVO enthält.<br />
Die Testergebnisse müssten allen Nutzern zugänglich gemacht<br />
werden. Die Analysekosten zur Aufrechterhaltung der Nullkontamination<br />
in gentechnikfreiem Saatgut sollten diejenigen<br />
tragen, die Zulassungen für GVO beantragen bzw. Freisetzungsversuche<br />
durchführen. www.keine-gentechnik.de<br />
Vegetarisch unterwegs<br />
Beim Vegetarierbund Deutschland gibt es ein vegetarisches Urlaubspaket<br />
mit Adressen von Restaurants, die fl eischfreie Küche<br />
anbieten, sowie deutsche und internationale Hotels und Pensionen<br />
mit vegetarischen Angeboten. www.vebu.de<br />
Faire Stadt werden<br />
Fairtrade-Towns gibt es in allen Teilen der Welt. Wer sich als<br />
Stadt, Kreis oder Gemeinde an der Kampagne von TransFair beteiligen<br />
möchte, fi ndet Infos unter www.fairtrade-towns.de<br />
Online in den Urlaub<br />
Die Bio-Hotels bieten im Internet die Möglichkeit, gezielt nach<br />
passenden Angeboten zu suchen und direkt zu buchen. Auch<br />
Bewertungen der Bio-Hotels sollen unter www.biohotels.info<br />
zu fi nden sein.<br />
Martina Gebhardt<br />
Naturkosmetik<br />
„Die Weisheit des Lebens besteht im<br />
Weglassen des Unwesentlichen.“<br />
Laotse, 604 v. Christi<br />
Gemäß dieser Firmenphilosophie<br />
entwickelt Martina Gebhardt<br />
seit über 30 Jahren hochwertige,<br />
wohltuende Naturkosmetik, die<br />
höchsten Ansprüchen gerecht wird.<br />
Der Kosmetikbetrieb ist in einem<br />
über 800 Jahre alten Bauernhof<br />
im bayrischen Rott untergebracht.<br />
Dieser wurde mit viel Liebe zum Detail<br />
umgebaut und restauriert. Im <strong>Vor</strong>alpenland<br />
liegt das 7000 qm große<br />
Anwesen unweit des Ammersees.<br />
Bei Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />
arbeiten rund 30 Mitarbeiter,<br />
die mehr als 140 Kosmetikprodukte<br />
herstellen, verpacken und vertreiben.<br />
100% natürlich, über 95% der Rohstoffe aus biologisch-dynamischem<br />
oder kontrolliert-biologischem<br />
Anbau und ohne Inhaltsstoffe, die Mensch oder<br />
Umwelt schädigen könnten. Seit Februar 2010 ist<br />
das komplette Sortiment Demeter-zertifi ziert.<br />
7-HERBS MASK<br />
FACE & DECOLLETE<br />
Regenerierend und vitalisierend<br />
Infos und individuelle<br />
Probensets für nur 5.- Euro* unter<br />
www.mg-naturkosmetik-shop.de oder<br />
Telefon 08194 - 9321-17<br />
* Rückerstattung der 5.- bei einer Erstbestellung ab 20,- netto.
Gesund leben<br />
Ita Wegman, 1876<br />
in Indonesien geboren,<br />
kam um die<br />
Jahrhundertwende<br />
nach Europa und<br />
bildete sich in Heilgymnastik<br />
und<br />
Schwedischer Massage aus. Sie lernte<br />
Rudolf Steiner 1902 in Berlin kennen.<br />
Ein Gespräch mit dem spirituellen <strong>Vor</strong>denker<br />
inspirierte sie so, dass sie im Alter<br />
von 30 Jahren das Abitur nachholte<br />
und Medizin studierte. Sie wollte „bestrebt<br />
sein, nach Dr. Steiners Lehren der<br />
Medizin zu dienen“ (aus einem Brief an<br />
Marie Steiner, 14.7.1917). An einer kleinen<br />
Zürcher Belegklinik tätig, setzte sie<br />
um 1919 erstmals Steiners Empfehlun-<br />
18 Demeter Journal<br />
Die Wiege der<br />
anthroposophischen Medizin<br />
Patientenrechte häufi g nicht bekannt<br />
Ita Wegman Klinik feiert 90. Geburtstag<br />
gen für die Mistelbehandlung von<br />
Krebspatienten in die Tat um mit dem<br />
Präparat „Iscar“, aus dem Jahrzehnte<br />
später und nach vielen Forschungen<br />
und technischen Entwicklungen das<br />
heutige „Iscador“ entstand. In Arlesheim<br />
schuf sie 1921 eine kleine Klinik.<br />
Die großen Intentionen, welche Ita<br />
Wegman damit zur Entwicklung der<br />
anthroposophischen Medizin bis zu ihrem<br />
Tod 1943 verfolgte, wurden seitdem<br />
von mehreren Generationen weitergetragen.<br />
Heute hat sich die Klinik,<br />
welche seit 1971 den Namen ihrer<br />
Gründerin trägt, mit einem breiten ambulanten<br />
und stationären Angebot im<br />
Schweizer Gesundheitssystem etabliert.<br />
www.wegmanklinik.ch<br />
Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass viele Patienten ihre Rechte<br />
nicht kennen. Fast ein Viertel der Befragten weiß nicht, dass sie Kliniken frei wählen oder<br />
Behandlungsunterlagen einsehen können. Andererseits gehen Patienten auch von Rechten<br />
aus, die sie gar nicht besitzen: 63 Prozent der 1 800 Befragten sind der Überzeugung, dass<br />
sie bei einem Arztwechsel ihre Originalunterlagen mitnehmen dürfen.<br />
Der Stoffwechsel reagiert nicht nur<br />
auf Medikamente, sondern<br />
auch auf Meditation oder<br />
andere Bewusstseinstechniken.<br />
Wissenschaftler<br />
haben erforscht, dass Meditation<br />
auch morphologisch<br />
nachweisbare<br />
Veränderungen im Gehirn<br />
hinterlässt. Klinische Studien<br />
beweisen, dass durch Meditation<br />
Hirnregionen „herunter-<br />
Meditation wirkt<br />
geregelt“ werden, die für Angst,<br />
Depression und Schmerz verantwortlich<br />
sind. Durch Meditation<br />
komme es zur messbaren<br />
Freisetzung von Glückshormonen.<br />
An Depressionen<br />
Leidende reagierten<br />
demnach auf die acht -<br />
samkeitsbasierte ko -<br />
gnitive Verhaltenstherapie<br />
mit Yoga und Meditation<br />
überaus positiv.<br />
2 000 Ärzte mit anthroposophischen<br />
Impulsen<br />
Die anthroposophische Medizin ist<br />
eine Erweiterung der naturwissenschaftlichen<br />
Medizin durch die von<br />
Rudolf Steiner (1861-1925) begründete<br />
anthroposophische Menschenkunde.<br />
Seelische und geistige<br />
Bedürfnisse des Menschen werden<br />
in Diagnostik, Behandlung und<br />
Therapie einbezogen. Als unterstützend<br />
haben sich dabei verschiedene<br />
Therapien erwiesen wie Heileurythmie,<br />
Musiktherapie, therapeutisches Malen<br />
und Plastizieren, Sprachgestaltung<br />
sowie pfl egerische Maßnahmen. Die<br />
anthroposophische Medizin wird<br />
weltweit in über 40 Ländern praktiziert,<br />
allein in Deutschland gibt es<br />
über 2 000 anthroposophische Ärzte.<br />
Gemeinsam essen<br />
macht gesund<br />
Eine englische Studie zeigt, dass das<br />
gemeinsame familiäre Essen einen Einfl<br />
uss auf Gesundheit und Lebensqualität<br />
von Kindern hat. Sie sind demnach<br />
im Schnitt weniger suchtkrank und leiden<br />
seltener an Übergewicht oder Essstörungen,<br />
wenn das gemeinsame Essen<br />
gepfl egt wird.<br />
Resistente Erreger<br />
Immer mehr Krankheitserreger sind resistent.<br />
Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
BfR hat darauf hingewiesen,<br />
dass immer mehr Krankheitserreger in<br />
Fleisch und auf Lebensmitteln resistent<br />
sind gegen gängige Antibiotika.<br />
Als Grund wird der häufi ge Antibiotikaeinsatz<br />
in der Tiermast gesehen.
Entdecken Sie unsere<br />
Heumilch-Produkte:<br />
Heumilch<br />
Mönchshofer Heumilchkäse<br />
Heumilchbutter<br />
Neu<br />
Gläserne Molkerei<br />
Aromatisch frisch und vollmundig<br />
schmecken die<br />
Heumilch-Produkte durch<br />
die natürliche Fütterung<br />
der Kühe mit Gras, Heu<br />
und frischen Kräutern.<br />
www.glaeserne-molkerei.de<br />
Gläserne Molkerei GmbH<br />
Molkereistraße 1 · 15748 Münchehofe<br />
Aktuell<br />
Triodos Bank fördert erneuerbare Energien<br />
Nach dem Rekordjahr 2009 konnte die Triodos Bank auch 2010 ihren Wachstumskurs<br />
fortsetzen. Die Nachfrage nach Krediten durch nachhaltige Unternehmen,<br />
Institutionen und Projekte blieb weiterhin auf einem hohen Niveau. Das Kreditvolumen<br />
wurde um 28 Prozent auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro gesteigert (2009:<br />
1,7 Milliarden). Die Zahl der Kunden wuchs um 43 000 (18 Prozent) auf insgesamt<br />
285 000. Die Einlagen – primär Spar- und Termineinlagen – konnten 2010 um 18<br />
Prozent auf rund 3 Milliarden Euro gesteigert werden (2009: 2,6 Milliarden Euro).<br />
Wichtigstes Ziel der Triodos Bank für 2011 ist es, das Kreditportfolio im Bereich<br />
erneuerbare Energien zu erweitern. Der Fokus hierbei liegt auf Projekten der Windund<br />
Solarenergie, jedoch sollen auch andere, innovative Projekte fi nanziert werden,<br />
die effektiv zu einer Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen<br />
in Europa beitragen. www.triodos.de<br />
VCD:<br />
nachbarschaftliches<br />
Carsharing<br />
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD<br />
bietet einen Vertrag zum privaten Autoteilen.<br />
Wo die Interessentendichte<br />
für ein professionelles Carsharingangebot<br />
nicht ausreicht, kann so eine<br />
nachbarschaftliche Regelung gefunden<br />
werden. VCD-Mitglieder bekommen<br />
diesen Vertrag kostenlos.<br />
Nichtmitglieder zahlen 2,45 Euro plus<br />
Versandkosten. Zu bestellen unter https://www.vcd.org/shop/katalog/details.php?x=1&artikelnummer=2002&<br />
rubrik=3. Kommerzielles Carsharing<br />
hat sich laut VCD als ökologisch und<br />
ökonomisch sinnvolle Alternative zum<br />
eigenen Auto bewährt. Gerade in ländlichen<br />
Gebieten sei das auf nachbarschaftliche<br />
Strukturen ausgerichtete<br />
private Autoteilen von <strong>Vor</strong>teil.<br />
www.vcd.org<br />
Pestizide schaden<br />
biologischer Vielfalt<br />
Erbgutschädigend, wassergefährdend,<br />
fi schtoxisch – von Pestiziden geht eine<br />
Vielzahl unterschiedlicher Gefahren<br />
und Risiken aus. Das Pestizid Aktions-<br />
Netzwerk e. V. (PAN Germany) stellt die<br />
negativen Auswirkungen chemischsynthetischer<br />
Pestizide auf die<br />
biologische Vielfalt dar. Exemplarisch<br />
wird die Gefährdung der Pfl anzenvielfalt,<br />
von Bodenlebewesen, Gewässerorganismen,<br />
Amphibien, Bestäubern<br />
und Vögeln durch Pestizide betrachtet.<br />
Der Einsatz von Pestiziden habe trotz<br />
teurer Wirkstoff- und Produktprüfung<br />
für die Pestizidzulassung einen<br />
erheblichen negativen Einfl uss auf die<br />
biologische Vielfalt. Carina Weber,<br />
Geschäftsführerin des Pestizid<br />
Aktions-Netzwerks, betont: „Deutschland<br />
hat sich völkerrechtlich verbindlich<br />
zum Schutz der biologischen<br />
Vielfalt verpfl ichtet. Bei der Ausarbeitung<br />
des Nationalen Aktionsplans zur<br />
nachhaltigen Anwendung von Pestiziden<br />
und bei der Neuformulierung des<br />
Pfl anzenschutzgesetzes muss der<br />
Biodiversitätsschutz erkennbar<br />
verbessert werden.“<br />
www.pan-germany.org<br />
Reiseführer Steiner in Wien<br />
Aktuell<br />
Der passend zum Jubiläumsjahr erschienene Stadtführer „Rudolf Steiner in Wien“<br />
von Wolfgang Zumdick in der Reihe „wienfacetten“ folgt Steiners Spuren vom Geburtsort<br />
Donji Kraljevec im heutigen Kroatien (damals Österreich-Ungarn) über die<br />
niederösterreichischen Stationen seiner Kindheit und Jugend hin zu den <strong>Ort</strong>en, an<br />
denen er sich in den mehr als zehn Jahren seines Wirkens in Wien aufgehalten hat.<br />
Zeidlerei in Freudenberg<br />
Bienen im Baum<br />
Im Park des Wiesbadener Schlosses Freudenberg wird ein sehr<br />
ursprünglicher Umgang mit Bienen wieder aufgenommen. Die<br />
Bienen von Demeter-Imker Robert Friedrich dürfen inmitten des<br />
lebendigen Baums leben. Viele Jahrhunderte lang wurden mittel-<br />
europäische Honigbienen so gehalten und nun wird erstmals seit<br />
über hundert Jahren die Zeidlerei in Deutschland wieder belebt.<br />
Robert Friedrich will genau beobachten, wie sich Bienen verhalten<br />
und entwickeln, um sie vielleicht noch besser verstehen zu kön -<br />
nen. Die ausgewählten Bäume werden so behandelt und gepfl egt,<br />
dass sie keinen Schaden erleiden. Seit dem Frühjahr können alle<br />
Besucher des Erfahrungsfelds der Sinne am Schloss Freudenberg<br />
auf eine fünf Meter hohe Holzplattform steigen und von dort das<br />
„Zeideln“ beobachten. www.schlossfreudenberg.de<br />
„Truksvalin“ oder die Suche nach dem märchenhaften Land<br />
Demeter-Obstbauer Rolf Clostermann kultiviert nicht nur<br />
saftige Äpfel und entwickelt daraus dann interessante Getränke,<br />
er schreibt auch. Sein erster Roman beschreibt mit viel Fantasie,<br />
wie die Kennin genannten Zwerge im Hügel neben dem<br />
Bauernhof leben, bis eines Tages die Menschen eine Straße<br />
bauen und die Kennin fl üchten müssen. Für das Volk der kleinen<br />
Leute beginnt ein abenteuerlicher Exodus nach Norden in das<br />
ferne Land Truksvalin, durch Proben und Gefahren hindurch bis<br />
zur Entscheidungsschlacht am Armanagh. Die auf drei Teile<br />
angelegte „Truksvalin“-Saga ist am Stil alter Märchen orientiert,<br />
bezieht sich intensiv auf Goethes Werk und behandelt ebenso<br />
eindringlich wie spannend geschrieben sehr moderne Fragen.<br />
Das Abenteuerbuch ist nicht nur für Kinder und Jugendliche<br />
gedacht. Weitere Infos auch unter www.bio-obst-clostermann.de. Rolf Clostermann:<br />
„Truksvalin“. Band I: Der Weg. Roman, 252 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3-<br />
940884-46-6, VAT Verlag Mainz
Jeden Sonnenstrahl genießen:<br />
draußen grillen!<br />
Wenn die Sonne lockt, bleibt die Küche kalt. Dafür darf dann der Grill glühen. Und wenn´s mehr<br />
als nur ein paar Würstchen sein dürfen, kommen diese Rezepte der Demeter-Partner genau richtig.<br />
<strong>Genießen</strong> Sie die Sonne und lassen Sie es sich gut schmecken.<br />
FOTOGRAFIE Siggi Schenk · FOODSTYLING Armin Wiedmann<br />
Putenspieße<br />
mit Orangensauce<br />
Für 4-6 Personen<br />
1 kg Putenbrust<br />
Salz, Pfeffer<br />
8 Scheiben Schinken, geräuchert<br />
4 Orangen<br />
40 g Zucker<br />
200 ml Orangensaft<br />
3 EL Speisestärke<br />
16 kleine rote Zwiebeln<br />
120 g Butter<br />
4 TL Thymian, getrocknet<br />
weiche Butter für die Form<br />
8 Grillspieße<br />
Geschälte Zwiebeln halbieren, in gefettete<br />
Form oder Alufolie mit der<br />
Schnittseite nach oben legen. Butter<br />
mit Th ymian vermengen, salzen, auf<br />
Zwiebeln verteilen und in der Glut<br />
schmoren. Für die Orangensauce 200 ml<br />
Wasser mit dem Zucker zu Sirup einkochen.<br />
Von 4 Orangen mit einem<br />
Zestenreißer die Schale abziehen – das<br />
bittere Weiße wird nicht mitgekocht.<br />
Saft auspressen, mit der Schale und<br />
zusätzlich 200 ml Orangensaft zum<br />
Sirup geben und 20 Minuten köcheln<br />
lassen. Mit in kaltem Wasser angerührter<br />
Speisestärke binden. Putenfl eisch in<br />
mundgerechte Stücke schneiden, salzen,<br />
pfeff ern. Für jeden Spieß jeweils<br />
2 Stückchen mit 1/2 Scheibe Schinken<br />
umwickeln. Fleisch abwechselnd mit<br />
Zwiebeln auf Spieße stecken. Von beiden<br />
Seiten ca. 6 Minuten grillen, dazu<br />
Orangensauce reichen.<br />
Panierte Putenfi letmedaillons<br />
Für 4 Personen<br />
600 g Putenfi lets (ca. 30 Stück)<br />
2 EL Mehl<br />
2 verquirlte Eier<br />
2 EL gemahlene Walnüsse<br />
6 EL Semmelbrösel<br />
Salz, Pfeffer, Paprika<br />
1 Zitrone<br />
Putenfi letmedaillons fl ach auslegen, abtupfen.<br />
Fleisch nacheinander in Mehl,<br />
Walnüssen und Ei wenden. Semmelbrösel<br />
mit Salz, Pfeffer und Paprika<br />
mischen und das Fleisch auch damit<br />
panieren. Fleisch auf Spieße fädeln und<br />
mit Butterfl öckchen spicken. Von jeder<br />
Seite etwa 5 Minuten grillen. Zitrone in<br />
Scheiben schneiden und die Spieße damit<br />
garniert servieren.<br />
Cordon bleu von der<br />
Aubergine<br />
Für 1 Personen<br />
1 große Aubergine<br />
Olivenöl<br />
Knoblauch<br />
Aceto balsamico<br />
Salbeiblätter<br />
2 Mozzarella<br />
4 Tomaten<br />
XXXXXXX <strong>Genießen</strong><br />
Aubergine der Länge nach in Scheiben<br />
à 0,5 Zentimeter schneiden. Öl<br />
und Gewürze mischen. Gemüse über<br />
Nacht darin marinieren. Die Hälfte<br />
der Scheiben ausbreiten und mit dünnen<br />
Mozzarella- und Tomatenscheiben<br />
belegen, dazwischen ganze Salbeiblätter.<br />
Mit einer zweiten Scheibe bedecken.<br />
Beide Scheiben am Rand mit Zahnstochern<br />
fixieren – oder in Grillzangen<br />
für ganze Fische legen. Knusprig braun<br />
grillen.<br />
Demeter Journal 23
XXXXXXX <strong>Genießen</strong><br />
Camembert vom Rost<br />
Für 1 Person<br />
1 Camembert<br />
Pro Person 1 Camembert in Spanschachtel<br />
(ohne Papier) nach dem eigentlichen<br />
Grillen am Rand des Feuers in die weiß<br />
gewordene Glut legen. Nach ca. 20 Minuten<br />
ist daraus ein wunderbar fl ießender<br />
Käse geworden, in den sich frisches<br />
Brot tunken lässt. Der gelungene Abschluss<br />
eines Grillmenüs.<br />
24 Demeter Journal<br />
Puten-Steak<br />
Für 4 Personen<br />
4 Puten–Oberkeulen–Steak à ca. 150 g<br />
6 El Bratöl<br />
Grillgewürz oder Pfeffer, Salz, Paprika<br />
Fleisch fl ach auslegen, abtupfen. Von beiden Seiten mehrmals<br />
mit der Gabel tief einstechen. Öl mit Gewürz verrühren.<br />
Fleisch üppig mit der Öl-Gewürzmischung bestreichen. In einer<br />
geschlossenen Schüssel mehrere Stunden im Kühlschrank<br />
ruhen lassen, damit die Gewürze gut einziehen können. Steaks<br />
von beiden Seiten 3 bis 4 Minuten grillen – nicht zu lange auf<br />
dem Grill lassen, sie sollten im Kern noch rosa sein.<br />
Hüftsteakspieße mit Soja-Sesam-Marinade<br />
Für 4 Personen<br />
800 g Hüftsteak<br />
Salz, Pfeffer<br />
8 EL geschälter Sesam<br />
100 ml Sojasauce<br />
3 EL Crema di Balsamico<br />
etwas Zucker<br />
2 Knoblauchzehen<br />
2 Bd. Schnittlauch<br />
250 g Doppelrahmfrischkäse<br />
6 EL Milch<br />
weißer gemahlener Pfeffer, Cayennepfeffer<br />
etwas Zitronensaft<br />
2 EL Olivenöl<br />
Hüftsteaks in dünne Scheiben schneiden. Salzen, pfeff ern und wellenförmig auf<br />
Grillspieße stecken. Für die Marinade Sesam in einer trockenen Pfanne rösten, bis er<br />
duftet. Sojasauce mit Crema di Balsamico, Zucker, Sesam und gepresstem Knoblauch<br />
verrühren und etwas erwärmen. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Frischkäse<br />
mit etwas Milch cremig rühren. Mit Salz, weißem Pfeff er, Cayennepfeff er und Zitronensaft<br />
kräftig abschmecken. Olivenöl unterrühren und Schnittlauch zugeben.<br />
Fleischspieße von beiden Seiten je 5 Minuten grillen. Mit der warmen Marinade<br />
begießen und mit dem Schnittlauch-Dip anrichten. Der Brunnenhof zieht nicht nur<br />
Puten und anderes Gefl ügel artgerecht groß, sondern kann auch mit Rezepten dienen.<br />
www.gefl uegel-vom-brunnenhof.de<br />
Scharfer Honig-Senf-Dip<br />
2 EL Senf<br />
1 Chilischote<br />
1 Knoblauchzehe<br />
½ Bund Petersilie, fein gehackt<br />
100 ml Müllers Lagerbier<br />
1 EL Honig<br />
Salz, Pfeffer, Kräuter der Provence<br />
Alle Zutaten gut mischen. Mit Salz,<br />
Pfeff er, Kräutern der Provence kräftig<br />
abschmecken. www.pinkus-mueller.de<br />
Mit Dips schmeckt´s noch besser!<br />
Klar, ein kühles Pinkus-Bier gehört zum Grillfest.<br />
Aber wenn auch die Dips mit Bier angereichert<br />
werden, tun sich neue Geschmackserlebnisse<br />
auf. Die Brauerei Pinkus Müller im<br />
Münsterland kann dafür gute Tipps geben.<br />
Paprika-Tomaten-Dip<br />
½ Bund Schnittlauch<br />
2 Tomaten<br />
1 Paprika<br />
2 Schalotten<br />
1 Knoblauchzehe, klein gewürfelt<br />
2 EL Joghurt<br />
1 EL Senf<br />
2 EL Tomatenmark<br />
50 ml Müllers Lagerbier<br />
1 EL Honig<br />
Salz, Pfeffer, Oregano<br />
Flüssigwürze<br />
Zitronensaft<br />
Alle Zutaten verrühren. Die Tunke mit<br />
Salz, Pfeff er, Oregano, Würzsauce und<br />
Zitronensaft abschmecken.<br />
Asia-Joghurt-Dip<br />
150 g Naturjoghurt<br />
1 cm Ingwer, fein geschnitten<br />
1 Chilischote<br />
1 TL Ahornsirup<br />
1 Limette<br />
Salz, Pfeffer, Kurkuma<br />
je 1 EL Sonnenblumenkerne,<br />
Pistazien- und Pinienkerne<br />
Joghurt mit Ingwer und Chilischote mischen<br />
und würzen. Limettenschale fein<br />
abschneiden, drüberstreuen. Kerne in<br />
trockener Pfanne rösten, zum Joghurt geben.<br />
Schmeckt auch lecker zu Rohkost.<br />
Von der Molkerei<br />
Berchtesgadener Land<br />
kommt die Empfehlung<br />
für den Asia-Joghurt-Dip.<br />
www.bio-alpenmilch.de
XXXXXXX Kennenlernen Kennenlernen XXXXXXX<br />
26 Demeter Journal<br />
Anstoßen auf 75 Jahre<br />
Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei<br />
Beim Familienbetrieb Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei fl ießen seit 75 Jahren Tradition und<br />
Innovation zusammen. Seit 1936 wird in Weinstadt – zunächst im Stadtteil Beutelsbach –<br />
Saft gekeltert. 1951 strömte hier der erste Demeter-Saft aus aus der Presse.<br />
Familie Maier führt den Pionierbetrieb inzwischen in der<br />
dritten Generation. Die Brüder Th omas und Matthias teilen<br />
sich die Geschäftsführung. Fruchtsafttechniker Th omas Maier<br />
hat als studierter Betriebswirt Marketing und Vertrieb im<br />
Blick, Matthias als Landwirt und Lebensmitteltechnologe die<br />
Qualitätssicherung und den Einkauf. Das Tandem ist Garant<br />
dafür, dass faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den<br />
Partnern und beste Qualität vom Rohstoff bis zum Getränk<br />
erreicht werden. Dazu gehört für Th omas Maier unabdingbar<br />
die Glasfl asche. Zu den Klassikern wie dem Demeter-<br />
Orangensaft, den es seit 1986 gibt, kommen immer wieder<br />
interessante neue Kompositionen aus Früchten und Gemüse.<br />
Das Sortiment mit über 70 Produkten dekliniert das ganze<br />
Frucht- und Gemüse-ABC durch: von Acerolakirsche über<br />
Banane und Chardonnay-Traube zu Sanddorn, Tomate und<br />
Zitrone. Besonderen Wert legt Beutelsbacher auf Gemüsesäfte<br />
aus biodynamisch gezüchteten Gemüsesorten, die auf Geschmack,<br />
Bekömmlichkeit und Vitalität hin selektiert werden.<br />
Im Jahr 2000 war dank starken Wachstums ein Standortwechsel<br />
unumgänglich. Mit der modernen Keltereianlage samt gro-<br />
ßen Obstsilos sind die <strong>Vor</strong>aussetzungen<br />
nun optimal. Und die Solaranlage auf<br />
dem Firmendach beweist, dass Umweltschutz<br />
ganzheitlich gilt. Am neuen<br />
Firmensitz in Weinstadt arbeiten rund<br />
50 Mitarbeiter. „Die erstklassige Qualität<br />
unserer Produkte gehört zu den<br />
entscheidenden Erfolgsfaktoren unseres<br />
Unternehmens und sichert die Wettbewerbsfähigkeit<br />
für die Zukunft“, ist sich<br />
Matthias Maier sicher. Dafür engagiert<br />
sich Beutelsbacher nicht nur direkt im<br />
Unternehmen, sondern zum Beispiel<br />
auch durch die Förderung verschiedener<br />
Projekte. Neuheiten im Sortiment sind<br />
der Demeter-Traubensaft rosé mit Toskanafeeling,<br />
das Demeter-Blutorangen-<br />
Mehrfruchtgetränk und Demeter-Mango-Maracuja-Saft.<br />
Aus Beutelsbacher<br />
Säften lassen sich fruchtige Sommerdrinks<br />
mixen – ideal nicht nur für die<br />
Grillparty.<br />
www.beutelsbacher.de<br />
Für Hund & Katze –<br />
Zitronencocktail<br />
Für 1 Person<br />
100 ml Zitronensaft<br />
200 ml Granatapfelsaft<br />
4 EL Puderzucker<br />
Zitronensaft in Saftkrug gießen. Puderzucker<br />
darin aufl ösen. Eiswürfel daraufgeben.<br />
Granatapfelsaft darübergießen.<br />
Mit Soda auff üllen.<br />
Cassisshake<br />
Für 1 Person<br />
8 Würfel Eis<br />
2 cl Zitronensaft<br />
1 Eigelb<br />
1 cl Sirup<br />
150 ml Schwarzer-Johannisbeer-Saft<br />
1 Scheibe Zitrone<br />
1 Cocktailkirsche<br />
4 Eiswürfel mit Zutaten in Mixer füllen.<br />
Shaken, in ein Kelchglas mit restlichen<br />
Eiswürfeln abseihen, mit Cocktailkirsche<br />
und Zitrone garnieren.<br />
Bio für‘s Tier<br />
Sundowner<br />
Für 1 Person<br />
80 ml Schwarzer-Johannisbeer-Saft<br />
1 cl Johannisbeerlikör (1 Schnapsgläschen)<br />
etwas Zitronensaft<br />
1 EL Grenadinesirup<br />
Eiswürfel<br />
Johannisbeersaft in Cocktailglas füllen,<br />
ein Schnapsgläschen Johannisbeerlikör<br />
dazugießen. Grenadinesirup und einen<br />
Eiswürfel zugeben. Mit Zitronensaft auf-<br />
füllen.<br />
Mangotraum<br />
Für 1 Person<br />
1 reife Mango<br />
300 ml Buttermilch<br />
200 ml Orangensaft<br />
100 ml Sanddornsaft<br />
Honig nach Geschmack<br />
Mango schälen, Fruchtfl eisch lösen,<br />
klein schneiden, mit Buttermilch, Orangen-,<br />
Sanddornsaft und Honig mixen.<br />
<br />
<br />
<br />
…denn Tierschutz<br />
fängt beim Futter an!
XXXXXXX Produkte<br />
XXXXXXX Produkte<br />
Mandarinen Sorbet von Gildo Rachelli<br />
Dass stolze 40 Prozent frische Früchte in dieser veganen, laktose- und glutenfreien Eisspezialität enthalten<br />
sind, merkt jeder Genießer sofort. Das Rachelli Mandarinen Sorbet kommt dank des hohen Anteils an<br />
hochwertigen biodynamischen Zutaten vollständig ohne Aromastoff e und andere künstliche Zusätze<br />
aus. Das Sorbet zeichnet sich zudem durch seinen niedrigen Fettgehalt von unter 0,2<br />
Prozent aus. Gekonnte und schonende Verarbeitung nach traditioneller italienischer Rezeptur<br />
garantiert das intensive und authentische Geschmackserlebnis. Auch Milchallergiker<br />
und Veganer haben mit diesem Sorbet eine leckere Alternative. www.bio-eis.de<br />
Sonnenfrucht Feige und Granatapfel von SEKEM<br />
Mit typisch ägyptischen Sorten, die vor <strong>Ort</strong> handwerklich verarbeitet werden,<br />
nimmt Sekem-Sonnenfrucht eine Ausnahmestellung unter den<br />
Fruchtaufstrich-Angeboten ein. Die orientalische Sorte Feige zeichnet<br />
sich durch ihren fruchtig-milden Geschmack aus, der durch den hohen<br />
Fruchtanteil von 60 Prozent erreicht wird. Der Granatapfel ist der König<br />
der Früchte, voller authentischer Orientalität. Der Saft der Kerne,<br />
die bekannt sind für ihre gesundheitsfördernde Wirkung, zaubert den<br />
typisch säuerlich-frischen Geschmack in das 220-g-Glas. SEKEM<br />
produziert seit über 30 Jahren nach den Richtlinien des biologischdynamischen<br />
Landbaus, übernimmt soziale Verantwortung für seine<br />
Mitarbeiter und deren Familien und wurde dafür 2003 mit dem Right<br />
Livelihood Award, dem sogenannten Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.<br />
www.sekem.com<br />
Neue Fruchtjoghurts von Schrozberg<br />
Sommerlich-frisch sind die neuen Schrozberg-Joghurts in den Geschmacksrichtungen<br />
Kirsche Holunder sowie Zitrone mit einem Hauch Muskatblüte.<br />
Auch für diese Spezialität setzt die Demeter-Molkerei Schrozberg natürlich<br />
nicht homogenisierte Milch ein. Typisch ist das milde Aroma, das sich während<br />
der bewusst langen Säuerungsphase unter der aufmerksamen Regie des Molkereimeisters<br />
entfaltet. Die Demeter-Qualität garantiert, dass keine Aromen zugesetzt werden.<br />
Und die Krönung für jeden Schrozberg-Joghurt: „Unsere Kühe tragen ihre Hörner“, betont<br />
die Molkereigenossenschaft, in der Bauern und Verarbeiter an einem Strang ziehen.<br />
www.molkerei-schrozberg.de<br />
28 Demeter Journal<br />
Ginseng Lotion und Tonic von Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />
Die Ginseng-Linie von Martina Gebhardt Naturkosmetik bietet einen ausgesprochen hohen Anteil an<br />
Vitaminen und Aufbaustoff en, welche der Haut helfen, sich vor allem in Stresssituationen nachhaltig<br />
zu regenerieren. Elastizität und Spannkraft werden gefördert. Ginseng stärkt zudem<br />
die körpereigenen Abwehrkräfte und unterstützt die Regeneration der Haut. Gerade der<br />
reifere Hauttypus weiß das zu schätzen, denn mit zunehmendem Alter nimmt die<br />
Selbstversorgung der Hautzellen ab. Dank allergiemindernder Eigenschaften wird<br />
die Ginseng-Kosmetik in der Hautpfl ege auch als Reizpuff er eingesetzt. 100<br />
Prozent natürliche Rohstoff e, konsequenter Verzicht auf Konservierungsmittel<br />
sowie auf Zusätze, die Mensch oder Tier schaden könnten, zeichnen die<br />
Demeter-Kosmetik aus. Gerade in der warmen Jahreszeit ist es wichtig, der<br />
Haut regelmäßig die nötige Feuchtigkeit zuzuführen. Ginseng Lotion ist<br />
eine herrlich softige Gesichtsmilch, die die Haut weich und geschmeidig<br />
hält. Ginseng Tonic erfrischt und tonisiert.<br />
www.martina-gebhardt-naturkosmetik.de<br />
Fruchtaufstriche von den BEERENBAUERN<br />
Die süßen Fruchtaufstriche aus heimischen Obstsorten werden bei<br />
den BEERENBAUERN in großmütterlicher Tradition hergestellt.<br />
Vollreife Demeter-Rohstoff e und die handwerkliche Verarbeitung in<br />
kleinen Chargen lassen den Fruchtcharakter optimal zur Geltung<br />
kommen. Fruchtaufstrich Sauerkirsche mit knackigen Fruchtstücken,<br />
dem intensiven Kirscharoma und der perfekten Harmonie von fruchtiger<br />
Säure und feiner Süße weckt Sommergefühle. Nicht nur auf dem Brot,<br />
sondern auch im Joghurt oder heiß zum Eis ein Genuss. Fruchtaufstrich<br />
Apfel-Holunderblüte fängt das unverwechselbare Aroma der Holunderblüten<br />
in Demeter-Apfelsaft ein und zaubert ihn ganz frisch ins Glas. Die glatte geleeartige<br />
Konsistenz des Fruchtaufstrichs verwöhnt den Gaumen genauso vollmundig<br />
wie der einzigartige Geschmack. Die duftigen Holunderblüten stammen vom<br />
Demeter-Hofgut Th alhausen. www.die-beerenbauern.de<br />
Demeter Journal 29
Von Clara und ihren 50 000 Kaubewegungen<br />
Viele Menschen wissen heute besser darüber Bescheid, was in der Werkstatt mit ihrem Auto gemacht<br />
wird, als darüber, wie unsere Nahrungsmittel entstehen. Immer mehr verantwortungsvolle<br />
KonsumentInnen legen jedoch Wert darauf, dass die Tiere, welche ihnen Nahrung spenden,<br />
ein gutes Leben haben. Wie ergeht es eigentlich den Kühen auf Demeter-Höfen?<br />
Mit vollem Mund – pardon: Maul – spricht man ja bekanntlich<br />
nicht, aber für mich als Kuh wird´s dann schwer, überhaupt<br />
mal zu Wort zu kommen. Schließlich ist mein Tag gut<br />
gefüllt mit mehr als 50 000 Kaubewegungen. Aber erst mal<br />
stelle ich mich vor: Clara, eine der 15 846 biodynamischen<br />
Milchkühe auf deutschen Demeter-Höfen. Zusammen mit<br />
34 Kolleginnen lebe ich hier in einem großen Stall mit Außenplatz.<br />
Auch die Wiesen sind ganz nah. Am liebsten liege<br />
ich bequem, träume in mich rein und kaue Pfl anzenbrei –<br />
wieder und wieder, bin ja ein Wiederkäuer. Mein Bauer sagt,<br />
ich sei ein richtiges Wunderwerk. Nur mir und meinen ArtgenossInnen<br />
gelingt es, das für andere Tierarten (inklusive der<br />
Spezies Mensch) unverdauliche Futter mit viel Rohfaser in<br />
wertvolle Lebensmittel zu verwandeln. Wir sind also richtige<br />
30 Demeter Journal<br />
Der Bauer, das unbekannte Wesen<br />
Zauberkünstler. Zaubern kann ich nämlich in mir drin, in<br />
meinem großen Verdauungstrakt. Da blubbert und kollert<br />
es so richtig laut, das sind alles Zaubersprüche.<br />
Mit vier Mägen und 60 Meter<br />
Darm ausgestattet<br />
Immerhin habe ich dafür vier Mägen – Pansen, Netz-, Blätter-<br />
und Labmagen. Da passen insgesamt locker 230 Liter<br />
Pfl anzenbrei rein. Und mein Darm ist auch nicht so ohne,<br />
rund 60 Meter lang. Damit alles gut fl utscht, brauch ich<br />
jeden Tag 110 bis 180 Liter Speichel. Und um den bereit-<br />
<strong>Nachgefragt</strong><br />
zustellen, muss ich viel trinken. Jetzt im Sommer können das<br />
schon mal 150 Liter am Tag werden – 25 Liter pro Minute<br />
gluckern da durch meine Speiseröhre.<br />
Mein Lieblingsessen? Natürlich das kräuterreiche satte<br />
Grün direkt auf der Sommerwiese. Morgens zupfe ich da<br />
am liebsten erst mal das Gras, gegen Abend suche ich mir<br />
dann die aromatischen Kräuter. Im Winter mag ich es getrocknet<br />
als duftendes Heu gemütlich im Stall knurbseln<br />
oder die Silage, gesäuert wie Ihr gesundes Sauerkraut. Ab<br />
und zu ein paar Rüben dazu oder die kräftigen Leguminosen,<br />
hmmm. Hier bei uns auf dem Demeter-Hof achtet<br />
mein Bauer natürlich darauf, dass ich nicht mit Kraftfutter<br />
vollgestopft werde. Er hat mir erzählt, dass es inzwischen<br />
Kühe gibt, die so viel Getreide und Sojaschrot fressen müssen,<br />
um immer mehr Milch zu geben, dass sie manchmal<br />
sogar Probleme mit den Bakterien im Pansen bekommen.<br />
Bakterien sind nichts Schlimmes. Sie helfen mir, die Zellulose,<br />
also die Rohfaser aus Gras und Heu, aufzuspalten. Nur<br />
meine Bakterien produzieren die Zellulase, die das kann.<br />
Außerdem kommen die anderen kleinen Tierchen – okay,<br />
wir nennen sie Bakterien – und bauen Eiweiß und die Kohlenhydrate<br />
Stärke und Zucker ab, damit ich genug Energie<br />
habe. Die brauch ich, denn aus den rund 100 Kilo Futter<br />
am Tag produziere ich schnell mal fast 30 Liter Milch. Da<br />
kommen zwischen 5 000 und 6 000 Liter richtig gute Milch<br />
pro Jahr zusammen. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz.<br />
Kühe würden Grün wählen<br />
Weil bei Demeter 100 Prozent Bio-Futter und das meiste davon<br />
vom eigenen Hof ist, brauch ich mir keine Sorgen zu<br />
machen. Mein Bauer weiß immer, was bei mir im Trog ist.<br />
Deshalb schmeckt meine Milch auch am besten, so schön<br />
sahnig – ganz ohne Angeberei darf ich das behaupten, sagt er.<br />
Sie verstehen sicherlich, dass ich neben Futtern, Wiederkäuen<br />
und Trinken nicht mehr viel Zeit für anderes hab. Aber<br />
schön ist immer, wenn unsere Herde gemeinsam in der Sonne<br />
döst. Manche liegen, andere stehen – und der Stier hält<br />
Wache. Zu unserer Herde gehört der Chef dazu, das ist nicht<br />
überall so. Tja, dem werfe ich schon mal schmachtende Blicke<br />
zu, aber nur wenn ich brünstig bin. Neun Monate später<br />
bekomme ich dann mein Kalb. Ich bin jetzt zehn und habe<br />
schon sieben gesunde Kälbchen geboren. Vier Mädels durften<br />
hier auf dem Hof bleiben. Mit denen hab ich nie Zoff ,<br />
aber mit Liese schon mal. In unserer Herde wissen alle, wer<br />
Allergikergerechtes Öko-Haus<br />
Baufritz-Häuser bieten ein ausgezeichnetes Raumklima,<br />
das beschwerdefreies Wohnen für Allergiker möglich<br />
macht. Zum Beispiel haben wir Hauskonzepte mit integrierten<br />
Allergikerzimmern, Pollenschleusen und luftverbessernde<br />
Maßnahmen für Multi-Allergiker entwickelt.<br />
Und mit unseren Gesundheitsberatern erarbeiten wir<br />
individuelle Lösungen für die allergischen Belastungen<br />
unserer Kunden.<br />
Lassen Sie sich von unserem ganzheitlichen Gesundheitskonzept<br />
überzeugen und von unserer Stilwelten-<br />
Kollektion inspirieren unter Telefon 08336-9000,<br />
www.baufritz-dj.de<br />
Ausgezeichnet mit dem Dt. Nachhaltigkeitspreis 2009
XXXXXXX <strong>Nachgefragt</strong><br />
was darf und wer die Leitkuh ist. Nur selten gibt es Zoff . An<br />
unseren Hörnern orientieren wir uns und wissen dann, wer<br />
was zu sagen hat. Letztens war ich gerade so ein bisschen am<br />
Wegträumen und hab Liese zu spät bemerkt. Da hat sie mich<br />
doch glatt in die Seite geboxt, weil ich ihr den Weg nicht<br />
sofort frei gemacht hab.<br />
Das Horn wächst lebenslang mit<br />
Nur selten brauchen wir die Hörner, aber zum Kämpfen.<br />
Meist rangeln wir nur mit unseren breiten Stirnen so lange,<br />
bis die Schwächere weggedrückt wird. Damit ich keine<br />
schmerzhafte Prellung bekomm, hat mir mein Bauer gleich<br />
Globuli gegeben – homöopathische Heilmittel. Hörner sind<br />
für uns Kühe ganz wichtig, aber weniger zum Kämpfen als<br />
zum Kommunizieren. Manchmal dürfen die Kinder, die so<br />
gern auf den Hof zu Besuch kommen, sie sogar mal anfassen.<br />
Die sind dann immer total aufgeregt, wie warm mein Horn<br />
ist. Na klar, ist ja auch gut durchblutet und sehr lebendig. Es<br />
wächst mein ganzes Leben lang mit. Jedenfalls bin ich heilfroh,<br />
dass Demeter-Bauern uns Kühen die Hörner lassen. Was<br />
andere Rinder da alles aushalten müssen – abgesägt werden<br />
die stolzen Kronen, weggeätzt, bevor sie sich richtig entfalten<br />
können, aua! Selbst wenn wir geschlachtet werden, dient<br />
das Horn noch dem biodynamischen Bauern. Damit wird<br />
nämlich Hornmistpräparat hergestellt. Unser frischer Mist<br />
kommt da rein, wird samt Horn vergraben und sechs Monate<br />
später wieder ausgebuddelt und mit Wasser verrührt –<br />
dynamisiert – damit Wiesen und Äcker fein damit besprüht<br />
werden können. Das macht den Boden fruchtbar und das<br />
Pfl anzenwachstum harmonisch, haben Wissenschaftler herausgefunden.<br />
Mir reicht eigentlich, dass unsere Weiden dadurch<br />
so schön vielfältig werden – ideale Speisekammer für<br />
hungrige Kühe wie mich. Ich fress mich durch den ganzen<br />
Betrieb, sagt der Chef dann und meint natürlich, wie wichtig<br />
ich und mein guter Mist für den individuellen Hoforganismus<br />
sind. Der ist nämlich das Idealbild bei Demeter – und<br />
ohne mich läuft da gar nix. Deshalb könnte ich noch viel<br />
erzählen, als auf eine Kuhhaut geht … aber jetzt muss ich<br />
in den Melkstand, damit mein Euter wieder leer wird und<br />
ich meine kleine Ration Kraftfutter verspeisen kann. Wenn<br />
Sie mich mal kennenlernen wollen, kommen Sie einfach mal<br />
vorbei. Jetzt im Sommer sind viele Hoff este bei den Demeter-Bauern,<br />
da treff en Sie dann mich und meine Kolleginnen<br />
bei der Arbeit. Und wer uns dann verstehen lernt, wird nie<br />
wieder „dumme Kuh“ schimpfen …<br />
32 Demeter Journal<br />
Fragebogen zum Demeter Journal<br />
1 300 detaillierte<br />
Antworten,<br />
konkrete<br />
Hinweise und<br />
viel Lob<br />
DANKE. Wir sind überwältigt und freuen<br />
uns, für LeserInnen wie Sie arbeiten zu<br />
dürfen. Mehr als 1 300 von Ihnen haben<br />
unseren umfangreichen Fragebogen aus dem<br />
Demeter Journal Nr. 9 ausgefüllt, alle Fragen<br />
beantwortet und sogar noch viele eigene<br />
Impulse für die Entwicklung des Kundenmagazins<br />
gegeben.<br />
Natürlich dauert die exakte Aufarbeitung aller Daten einige<br />
Zeit, aber schon jetzt lässt sich einiges herausfi ltern:<br />
Sie geben uns richtig gute Noten für das Demeter Journal,<br />
sowohl für die redaktionellen Inhalte als auch für die grafi<br />
sche Gestaltung. Am liebsten lesen Sie die <strong>Vor</strong>-<strong>Ort</strong>-Reportagen,<br />
die Tipps aus der Rubrik Gesund leben und nutzen<br />
die Rezeptvorschläge. Die wünschen Sie sich allerdings<br />
manchmal doch etwas schlichter. Gern werden wir das<br />
auch aufgreifen. Den Wunsch nach weiter gehenden Informationen<br />
rund um einen nachhaltigen Lebensstil haben<br />
wir ebenfalls verstanden. Und auf die Lesefreundlichkeit<br />
werden wir Rücksicht nehmen und die farbig hinterlegten<br />
Zeilen anders gestalten. So vielfältig wie die Demeter-<br />
Gemeinschaft zeigt sich auch die Leserschaft des Demeter<br />
Journals, also durchaus passend. Wir schauen uns alle Ihre<br />
Anregungen an und überlegen im Team, was sich wie umsetzen<br />
lässt. Sie dürfen also weiterhin gespannt sein.<br />
Sie haben gewonnen<br />
<strong>Nachgefragt</strong><br />
Und richtig freuen können sich gleich die glücklichen GewinnerInnen,<br />
die Fortuna aus dem großen Berg an Einsendungen<br />
gezogen hat.<br />
Den Urlaub im Bio-Hotel Rose in Hayingen-Ehestetten<br />
kann genießen Martina Totz aus Ihlow.<br />
Die wertvolle Getreidemühle Oktini von der hawos Kornmühlen<br />
GmbH schmückt demnächst die Küche von Petra<br />
Höltgen aus Worpswede.<br />
Sechs Salatsets von Naturata mit Crema di Balsamico, Aceto<br />
Balsamico di Modena, Olivenöl aus Portugal, Sesam- und<br />
Rapsöl verfeinern die Sommersalate von Volker Best aus<br />
Bamberg, Adelheid Scharle aus Heidenheim, Gabriele Willems<br />
aus Dietzenbach, Renate Wunderlich aus Radolfzell,<br />
Waltraud Ettle aus Lauff en und Jutta Maschlanke aus Hamburg.<br />
Im Kochbuch des kreativen Bio-Spitzenkochs Simon Tress<br />
„Die neue schwäbische Küche" schmökern nun Bärbel-<br />
Nina Röttgen aus Gerlingen, Frank Haasner aus Dresden,<br />
Susan Gnauert aus Fürstenwalde, Fritz Ramml aus Pastetten<br />
und Ursula Philipp aus Rodgau.<br />
Das Rose-Pfl egeprogramm von Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />
verwöhnt Anette Christl aus Frankfurt/Main,<br />
Doris Rother aus Berlin und Sarah Pakosch aus Leipzig.<br />
Die Natur ist stark,<br />
sie braucht keine Verstärker.<br />
Ein Hochgenuss in der<br />
mediterranen Küche<br />
Die Herstellung des berühmten Aceto<br />
Balsamico hat in der italienischen Provinz<br />
Modena eine Jahrhunderte alte Tradition.<br />
Der „König unter den Essigen“ wird nach<br />
einem traditionellen Verfahren über off enem<br />
Feuer eingekocht und muss viele Jahre<br />
reifen. Ausgesuchte Zutaten und sorgfältige<br />
Herstellung lassen diese Essigspezialitäten in<br />
bio-dynamischer Qualität zu einem echten<br />
Highlight in der mediteranen Küche werden.<br />
Und das schmeckt man auch. Testen Sie<br />
es selbst! Raffi nierte Rezeptideen auf der<br />
Naturata Homepage laden<br />
zum Nachkochen ein.<br />
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Naturata AG · D-71711 Murr<br />
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XXXXXXX Warenkunde<br />
Warenkunde<br />
Entscheidend für höchste Milchqualität:<br />
Fütterung, Haltung, Verarbeitung<br />
Milch ist nicht gleich Milch. Kühe, die Weidegang haben, Grünfutter und gutes Heu fressen,<br />
wenig Kraftfutter und keine Silage bekommen, haben die besten <strong>Vor</strong>aussetzungen, Milch mit<br />
gesunden Fettsäuren zu entwickeln. Die sind besonders wichtig für den Menschen.<br />
Mit wertvollem Eiweiß, allen fett- und wasserlöslichen Vitaminen<br />
inklusive B12, Mineralstoff en wie Calcium und den<br />
lebensnotwendigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren punktet<br />
Milch. Die wertvollen Inhaltsstoff e sind jedoch futter-<br />
und haltungsabhängig. Deshalb bieten Demeter-Milch und<br />
Milchprodukte mehr gesundheitsfördernde Omegafettsäuren<br />
– britische Studien sprechen von bis zu 64 Prozent mehr. Sie<br />
sollen das Herzinfarktrisiko minimieren können. Mehr antioxidatives<br />
Vitamin E, das die freien Radikalen in Schach<br />
halten hilft. Mehr krebshemmendes Betacarotin. Mehr konjugierte<br />
Linolsäuren (CLA). An der Uni Jena wurde bis zur<br />
dreifachen Menge entdeckt. Sie stärkt das Immunsystem und<br />
gilt als Schutzfaktor vor Krebs. Für viele genauso wichtig wie<br />
das, was nicht drin ist: Demeter-Milch ist gentechnikfrei.<br />
Konventionelle Hochleistungskühe bekommen oft Sojaschrot<br />
in den Trog, der von genmanipulierten Sojabohnen stammt.<br />
Beim Bio-Bauern ist das natürlich tabu.<br />
Demeter-Lebensmittel sind authentisch und deshalb absolut<br />
frei von zugesetzten Aromastoff en. Zugesetzte Aromastoff e<br />
gaukeln dem Geschmacks- und Geruchssinn etwas vor, was<br />
gar nicht vorhanden ist. Nur Aromaextrakte – also die Auszüge<br />
und Konzentrate aus den Pfl anzen – sind bei Demeter<br />
erlaubt.<br />
Demeter-Pluspunkte<br />
Auf dem Hof<br />
Artgerechte Fütterung mit reichlich Grün-<br />
futter, Heu und etwas Getreide vom eigenen Hof<br />
100 Prozent Bio-Futter<br />
Davon 80 Prozent Demeter-Futter<br />
Mindestens 50 Prozent Futter vom eigenen Betrieb<br />
Wesensgemäße Haltung in meist kleineren Herden<br />
Kühe werden nicht enthornt<br />
Initiativen in der Tierzucht: Stierprojekt<br />
34 Demeter Journal<br />
Jeder Verarbeitungsschritt mindert die natürliche Qualität.<br />
Deshalb erlaubt Demeter nur Pasteurisierung und schließt die<br />
Homogenisierung von Milch aus. Herkömmliche Verfahren<br />
wie Homogenisierung verändern die Strukturen der Milch<br />
und können Allergien provozieren. Als Qualitätsbeweis hat<br />
Dadurch besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe<br />
Betacarotin - krebshemmend<br />
Vitamin E – hält freie Radikale in Schach<br />
Omegafettsäuren in optimaler Relation von Omega 3<br />
zu Omega 6 – minimieren Herzinfarktrisiko<br />
Konjugierte Linolsäuren (CLA) – stärken das Immunsystem,<br />
Schutzfaktor vor Krebs<br />
Bei der Verarbeitung<br />
Keine Homogenisierung der Milch (Der hohe Druck bei<br />
der Homogenisierung wirkt nachteilig auf die Milch-<br />
Demeter-Milch deshalb einen Rahmpfropf, denn naturbelassene,<br />
nicht homogenisierte Milch rahmt auf. Die biodynamischen<br />
Demeter-Richtlinien sind übrigens die einzigen im<br />
gesamten Bio-Bereich, die das Homogenisieren untersagen.<br />
Wesensgemäße Haltung und Fütterung der Wiederkäuer wie<br />
auf Demeter-Höfen angestrebt sowie schonende, werterhaltende<br />
Verarbeitung wie in den Demeter-Molkereien bieten<br />
nach derzeitigem Wissensstand die besten <strong>Vor</strong>aussetzungen<br />
für gesundheitsförderliche Milchqualität. Und erforscht wird<br />
weiter, welchen Einfl uss die Hörner, welche Demeter-Kühe<br />
natürlich behalten dürfen, auf Milchqualität haben.<br />
Rohmilch<br />
ist Milch, welche direkt aus dem Euter kommt. Sie wird teilweise<br />
noch ab Hof verkauft.<br />
<strong>Vor</strong>zugsmilch<br />
ist Rohmilch, die von zusätzlich kontrollierten Betrieben lediglich<br />
fi ltriert und verpackt wird. Alle Inhaltsstoff e und der<br />
natürliche Fettgehalt von drei bis fünf Prozent bleiben weitestgehend<br />
erhalten. Sie ist zwei bis drei Tage haltbar.<br />
Pasteurisierte Milch<br />
wird etwa 30 Sekunden auf 72 bis 75 °C erhitzt. So ist sie<br />
sechs bis zehn Tage haltbar, ungeöff net und gekühlt natürlich.<br />
Vollfett oder fettarm?<br />
Demeter-Milch hat meist einen Fettgehalt um vier Prozent.<br />
3,5 Prozent müssen es bei Vollmilch immer sein. Demeter-<br />
Vollmilch kommt mit ihrem natürlichen Fettgehalt in Flaschen<br />
oder in den Karton. Fettarme Demeter-Milch mit 1,5<br />
bis 1,8 Prozent Fettgehalt enthält natürlich weniger der fettlöslichen<br />
Vitamine A, E und D.<br />
qualität. Das dadurch zerstörte Milcheiweiß kann zu<br />
Unverträglichkeiten führen.)<br />
Ultrahocherhitzung und ESL-Milch ausgeschlossen<br />
Ausschließlich Aromaextrakte, also Auszüge und<br />
Konzentrate aus den jeweiligen Pfl anzen – Keine<br />
zugesetzten Aromastoffe<br />
Bestnoten für Geschmack<br />
Bei unabhängigen Geschmackstests schneidet Demeter-<br />
Milch stets bestens ab. Sie wird immer als rahmiger<br />
und sahniger bewertet als Vergleichsprodukte.<br />
Bio-dynamische Eiscreme<br />
und Fruchtsorbets<br />
Original aus Italien<br />
Glutenfrei<br />
Eifrei<br />
Sorbets:<br />
Laktosefrei
XXXXXXX Hintergrund Hintergrund XXXXXXX<br />
Veterinär Jörg Spranger fordert<br />
eigene Zuchtlinien und Abkehr von<br />
künstlicher Besamung<br />
Der Schweizer Tierarzt Jörg Spranger war lange Jahre für die veterinärmedizinische Arbeit im<br />
FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) verantwortlich. Er kennt Bio- und Demeter-Höfe<br />
in Europa, berät Bäuerinnen und Bauern und hat genaue <strong>Vor</strong>stellungen davon, wie<br />
sich die Tierhaltung noch besser gestalten lässt.<br />
Herr Spranger, Sie fordern, dass ökologische Tierhaltung<br />
konsequenter am Tierwohl ausgerichtet sein muss. Welche<br />
Schwachpunkte sehen Sie?<br />
Eins vorweg: Gerade den biodynamischen Demeter-Landwirten<br />
sind ihre Tiere wirklich wichtig. Tiere spielen in der Biodynamischen<br />
Wirtschaftsweise ja eine wichtige Rolle und das<br />
ist auch gut so, denn nur auf Höfen mit Tieren kann der geschlossene<br />
Kreislauf oder gar der Organismusgedanke umge-<br />
36 Demeter Journal<br />
Tierisch gut<br />
setzt werden. <strong>Vor</strong>rang für Laufställe und Weidehaltung, aber<br />
auch für Natursprung statt künstlicher Besamung sowie eine<br />
Entwicklung in Richtung muttergebundener Kälberaufzucht<br />
erscheinen mir wichtig. Ganz oben auf der Tagesordnung<br />
muss jedoch die Züchtung von Tieren stehen, die der ökologischen<br />
Wirtschaftsweise angepasst sind. Allzu oft greifen<br />
Bio-Bauern noch auf diejenigen Rassen zurück, die als Hochleistungstiere<br />
entwickelt wurden. Das passt nicht zusammen.<br />
Konkret müssen wir mit den betriebseigenen weiblichen Linien<br />
eine Kuhfamilienzucht betreiben, anstatt uns auf entseelte<br />
Samen unpassender Stiere zu verlassen.<br />
Wo lässt sich am ehesten ansetzen?<br />
Züchtung ist natürlich ein Th ema, das sich nicht im Handumdrehen<br />
erledigen lässt. Da gibt es schon Ansätze, aber hier<br />
sollte man richtig Gas geben. Aus meiner Beratungstätigkeit<br />
weiß ich, dass die Hinwendung zu Auslauf und Weidegang am<br />
schnellsten zu bewerkstelligen ist. Auch eine Kälberaufzucht,<br />
die nicht in sogenannten Iglus isoliert, sondern von Anfang<br />
an ein Herdenleben ermöglicht, lässt sich bei entsprechendem<br />
Willen gut umsetzen.<br />
Was antworten Sie, wenn Bauern vor der fi nanziellen Belastung<br />
für die entsprechenden Maßnahmen zurückschrecken?<br />
Ich zeige dann einfach meine Berechnungen. Sie beweisen,<br />
dass eine solche Haltung sogar wirtschaftlicher ist. Das überzeugt<br />
dann natürlich am besten.<br />
Demeter, der Verband für die Biologisch-Dynamische Wirt-<br />
Richtlinien verschärft: kein Sperma<br />
von Tieren aus Embryotransfer<br />
schaftsweise, will den Stier bei den Hörnern packen. Mit einem<br />
Stierzuchtprojekt unterstützen die Bio-Dynamiker zum<br />
einen die Praktiker auf den Höfen und schaff en zum anderen<br />
bei Verbrauchern ein Bewusstsein für das Th ema. Außerdem<br />
wurden die Richtlinien verschärft. Embryotransfer ist bei<br />
Demeter ohnehin ausgeschlossen. Auch Tiefkühlsperma der<br />
Stiere, die mit reichlich Hormoneinsatz und Leihmüttern aus<br />
Embryotransfer entstanden sind, ist tabu.<br />
Demeter-Lebensmittel entwickeln ihre Qualität im individuel-<br />
Wesensgemäße Tierhaltung mit viel Platz und<br />
Auslauf<br />
Tierschutz durch Verzicht auf Enthornen oder<br />
Schnäbelkupieren<br />
100 Prozent Bio-Futter, zum großen Teil vom<br />
eigenen Hof<br />
len Hoforganismus auf fruchtbaren Böden dank Biodynamischer<br />
Präparate und der Hinwendung des Menschen zu Tier<br />
und Pfl anze. Auch in der Verarbeitung werden gesundheitsbedenkliche<br />
Stoff e oder Verfahren nicht eingesetzt. Die Integrität<br />
des Lebensmittels wird ebenso gewahrt wie seine Authentizität.<br />
Deshalb sind Isolate und das Herauslösen von Einzelstoff en<br />
ebenso tabu wie Aromastoff e, Mikrowellen, Strahlung oder<br />
Gentechnik, extremer Druck oder extrem hohe Temperaturen.<br />
Pluspunkte für Demeter-Fleisch- und Wurstwaren<br />
DEMETER<br />
TRAUBENSAFT ROT<br />
BARBERA/MONTEPULCIANO<br />
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DEMETER KINDERSAFT<br />
Direktsaft aus biologisch-dynamisch angebauten<br />
Früchten und Gemüse unserer Region.<br />
Authentische Lebensmittel<br />
ohne Zusatzstoffe<br />
Regionale Schlachtstätten<br />
Qualitätsschonende Verarbeitung<br />
Nur ein Zehntel der konventionell zugelassenen<br />
Zusatz- und Hilfsstoffe erlaubt<br />
Ausschluss von Nitritpökelsalz<br />
Bevorzugt Warmfl eischverarbeitung<br />
Unsere Klassiker<br />
zum<br />
75-jährigen Jubiläum<br />
DEMETER APFELSAFT<br />
Naturtrüber Direktsaft<br />
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Ausgezeichnet im ÖKO-TEST Magazin,<br />
Ausgabe 7/2010: sehr gut<br />
DEMETER MULTI PUR<br />
Enthält fruchteigenes Pro-Vitamin A und C.<br />
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XXXXXXX Rätselhaft XXXXXXX <strong>Vor</strong>schau<br />
Rätselhaft<br />
Wie viel Zuchtbullen leben<br />
auf Demeter-Höfen?<br />
Nutzen Sie Ihre Chance. Schreiben<br />
Sie die richtige Antwortzahl auf eine<br />
Postkarte an<br />
Demeter e. V. · Rätsel Demeter Journal<br />
Brandschneise 1 · 64295 Darmstadt<br />
oder schicken Sie eine E-Mail mit der<br />
Lösungszahl an<br />
demeterjournal@demeter.de,<br />
Stichwort Rätsel Demeter Journal.<br />
Einsendeschluss ist der 25. Juli 2011.<br />
Absender nicht vergessen. Fortuna<br />
entscheidet auch bei Demeter.<br />
Sie können gewinnen und den Sommer<br />
mit Bewegungsspielen von Manufactum<br />
genießen.<br />
Wir verlosen<br />
Federballschläger aus Bambus samt<br />
Federball mit Gänsefedern und Korkkopf<br />
Dank Bambus mit überragender Biegefestigkeit<br />
bei geringem Materialgewicht<br />
(und Glasfi berrohr im hohlen Schaft als<br />
Verstärkung) ist dieser Federballschläger<br />
ebenso leicht wie schön.<br />
Das Solarluftschiff ist ein zeppelinförmiger,<br />
drei Meter langer Ballon aus dünner<br />
schwarzer Folie, der richtig hoch<br />
aufsteigt, wenn die Sonne die darin eingeschlossene<br />
Luft erwärmt. Das verpackte<br />
nur 10 Zentimeter große Fluggerät<br />
kann immer dabei sein und zu<br />
einem veritablen Drachen mit einem<br />
knappen halben Meter Spannweite<br />
entfaltet werden.<br />
Der gyroskopische<br />
Wurfring fl iegt<br />
ohne viel Übung bis<br />
100 Meter weit. Der<br />
griffi ge, nur handtellergroßeWurfring<br />
lässt sich<br />
überallhin mitnehmen und ist auch für<br />
Kinder ab 9 Jahren geeignet.<br />
www.manufactum.de<br />
38 Demeter Journal<br />
Foto: Andreas Schoelzel<br />
Die<br />
rund 1400 Demeter-<br />
Bauern in Deutschland<br />
halten Tiere, weil<br />
sie damit dem Ideal des vielfältigen<br />
Hoforganismus gerecht<br />
werden. Zertifi ziert sind 2 649 Bienenvölker, 1501 Ferkel, 6532 Schafe, 2556 Ziegen,<br />
3691 Gänse, 865 Puten, 3867 Truthähne, 92281 Legehennen, 13233 Masthähnchen, 15846 Milchkühe,<br />
4884 Mutterkühe, 5195 Mastschweine, 2 050 Pferde, 526 Zuchtbullen, 65 Zuchteber, 349 Zuchtsauen. Bullen<br />
erreichen ein Gewicht zwischen 1000 und 1200 kg. Die natürliche Lebenserwartung einer Kuh liegt<br />
bei 20 Jahren. Eine Leistungskuh wird im Schnitt nicht älter als 5 Jahre.<br />
Schon 8300 vor Christus gelangten<br />
Rinder zusammen mit<br />
Ackerbauern in das bis dahin<br />
rinderlose Zypern. Rinder haben 32<br />
Zähne und 4 Mägen. Fresser sind Rinder, die zwi-<br />
Schlusspunkt<br />
schen 6 und 12 Monate alt sind. Jedes Kuheuter<br />
hat 4 Zitzen, Striche genannt. Kleine Wiederkäuer<br />
wie Schafe und Ziegen haben 2<br />
Striche. Erst mit 5 Jahren<br />
ist ein Rind ausgewachsen.<br />
Was haben Fukushima, Klimawandel<br />
und Kühe miteinander zu tun?<br />
Die Tierärztin und<br />
Buchautorin Anita Idel<br />
fordert zum Umden -<br />
ken auf. Sie analysiert,<br />
warum die Kuh kein<br />
Klimakiller ist, und erläutert<br />
den Zusammenhang<br />
von Bodenfruchtbarkeit, Dauergrünland,<br />
grasenden Wiederkäuern, Klima und<br />
Energiewirtschaft.<br />
Die Lügen von Wachstum und vermeintlich<br />
billiger Energie befeuern die Industrialisierung<br />
des (Agrar-)Systems. Für die<br />
Schäden müssen die Verursacher nicht<br />
zahlen: Überdüngung, Bodenverdichtung<br />
und Erosion zerstören weltweit die Bodenfruchtbarkeit.<br />
Eine absurde Methandebatte<br />
lenkt davon ab, dass Kuh & Co<br />
in einer Low-Input-Landwirtschaft als<br />
geniale Grasverwerter keine Nahrungskonkurrenten<br />
des Menschen sind. An den<br />
(Klima-)Pranger gehören Futtermittelimporte<br />
und der durch subventionierte Energie<br />
billige Stickstoffdünger: wegen der Abholzung<br />
des Regenwalds und weil das freigesetzte<br />
Lachgas 296-mal so klimaschädlich<br />
ist wie CO2.<br />
Grünland ist der zu Unrecht total vernachlässigte<br />
und absolut unterschätzte Faktor.<br />
Es bietet den weltgrößten Speicher von<br />
Kohlenstoff. Damit Dauergrünland erhalten<br />
bleiben kann, brauchen wir grasende<br />
Tiere. Gras ist eine der wichtigsten Proteinressourcen<br />
unseres Planeten. Wer das<br />
versteht, weiß auch: Die Futtergrundlage<br />
muss die Zahl der Tiere und den Fleischkonsum<br />
bestimmen – nicht umgekehrt.<br />
Ein entsprechender Lebensstil ist deshalb<br />
im wahrsten Sinne des Wortes notwendig.<br />
Die „Lebensgemeinschaft von Weidetier<br />
und Weidegras“ hat das Potenzial, die gigantischen<br />
CO2-Speicher im Dauergrünland<br />
zu schützen und Bodenfruchtbarkeit zu<br />
mehren. Eine zukunftsfähige Agrarkultur<br />
benötigt genauso viel Forschung für den<br />
Ackerbau wie für die auf satte 40 Prozent<br />
addierte nicht ackerfähige Landfl äche: Dauergrünland<br />
braucht eine Lobby. Nicht die Kuh,<br />
sondern das industrialisierte System ist der<br />
Klimakiller.<br />
Mehr zum Thema im Buch „Die<br />
Kuh ist kein Klima-Killer – wie die<br />
Agrarindustrie die Erde verwüstet<br />
und was wir dagegen tun können“<br />
Anita Idel, Metropolis<br />
VORSCHAU<br />
<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />
Zu Besuch bei der Spielberger<br />
Mühle in Brackenheim<br />
<strong>Genießen</strong><br />
Mit Kräutern lässt sich zaubern. Wie<br />
frische Gewürzpfl anzen das Essen<br />
zum Erlebnis machen, verraten grüne<br />
Rezepte.<br />
<strong>Nachgefragt</strong><br />
Biodynamiker düngen nicht einfach<br />
nur. Sie betreiben Bodenbelebung. So<br />
können die Pfl anzen aktiv Nährstoff -<br />
mobilisierung betreiben. Wie fühlt<br />
sich das an, was passiert dabei?<br />
Das nächste Demeter Journal erscheint im September.<br />
TRADITION<br />
leben<br />
Impressum<br />
Weitere Informationen finden Sie auf www.voelkeljuice.de<br />
Herausgeber<br />
Demeter e. V.<br />
<strong>Vor</strong>stand Klemens Fischer<br />
Brandschneise 1<br />
64295 Darmstadt<br />
www.demeter.de<br />
Telefon 06155 84690<br />
Fax 06155 846911<br />
Leserservice<br />
demeterjournal@demeter.de<br />
Redaktion Renée Herrnkind<br />
Journalistinbüro Schwarz auf Weiss<br />
Wetzlar<br />
Grafi k Eberle GmbH Werbeagentur<br />
GWA, Schwäbisch Gmünd<br />
Fotos Fotostudio Viscom: Siggi<br />
Schenk (S. 22-26, 33), Thomas<br />
Plettenberg (Titel, S. 8-11), Andreas<br />
Schölzel (S. 38), Fotolia (S. 14,<br />
16 , 17, 20, 21, 28, 29), F1 Online<br />
(S. 18)<br />
Anzeigen diana.hahn@demeter.de<br />
Vertrieb Naturkosthandel<br />
andreas.schmidt@demeter.de,<br />
Vertrieb über Demeter-Hofl äden,<br />
Demeter-Aktiv-Partner-Läden<br />
(DAP), Naturkostfachgeschäfte,<br />
Bio- Super märkte, Reformhäuser<br />
Wusstest Du...<br />
dass Voelkel von Anfang an ökologische Produkte hergestellt hat?<br />
Druck<br />
Aufl age: 150.000 Exemplare<br />
Konradin Druck GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Wer mehr wissen will<br />
Lebendige Erde, Zeitschrift für<br />
biologisch-dynamische Landwirtschaft,<br />
Ernährung und Kultur –<br />
kostenloses Probeexemplar:<br />
Lebendige Erde, Brandschneise 1,<br />
64295 Darmstadt, 06155 84690,<br />
www.LebendigeErde.de<br />
Demeter-Gartenrundbrief:<br />
www.gartenrundbrief.de,<br />
0711 902540<br />
Demeter-Infos per E-Mail?<br />
Einfach E-Mail an info@demeter.de<br />
Arbeiten und lernen im<br />
Biodynamischen?<br />
Auskunftsstelle: 06155 846940,<br />
www.demeter.de<br />
Das Familienunternehmen wurde<br />
1936 von Karl und Margret Voelkel<br />
gegründet. Heute, in der dritten<br />
Generation, geleitet von Stefan Voelkel,<br />
werden altbewährte Traditionen<br />
weiterhin gepflegt. Aus Überzeugung<br />
zur ganzheitlichen biologischdynamischen<br />
Anbaumethode entstand<br />
ein vielseitiges und umfassendes<br />
Sortiment an Naturkostsäften in<br />
Demeter- und Bio-Qualität.
Demeter verzichtet aus Überzeugung auf das<br />
schmerzhafte Enthornen der Kühe. So leben die Kühe<br />
auf Demeter-Höfen wie es ihrem Wesen entspricht.<br />
Zum Demeter-Ideal gehören Weidegang, kräuterreiches<br />
Grünfutter und ein wenig Getreide vom eigenen<br />
www.demeter.de<br />
Ganze<br />
Milch.<br />
Anzeige<br />
Hof. Demeter-Bauern wissen: Das ist gut für die Kuh.<br />
Und gut für die Milch. Sie wird ganz schonend verarbeitet<br />
und nicht homogenisiert. So bleibt sie reich an<br />
wertvollen Inhaltsstoff en wie lebenswichtigen Omega-3<br />
und Omega-6 Fettsäuren. Das schmeckt man.<br />
www.molkerei-schrozberg.de