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Vor Ort Genießen Verstehen Nachgefragt - ARTMUR

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Foto: Thomas Plettenberg<br />

www.demeter.de Heft 10 Sommer 2011<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Auf der Haideralm<br />

bei Stögers<br />

<strong>Genießen</strong><br />

Draußen grillen<br />

<strong>Verstehen</strong><br />

Tierschutz<br />

verlangt Empathie<br />

<strong>Nachgefragt</strong><br />

Kühe wählen<br />

Grün fürs Futter<br />

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Die Demeter Jogurts<br />

mit Herkunft sgarantie<br />

Natürliches natürlich belassen.<br />

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genießen verstehen<br />

Wer an einen Bauernhof denkt, sieht vor seinem<br />

inneren Auge immer Tiere. Stimmt´s?<br />

Gut, dass Demeter-Landwirte (wer sonst) auf ihren Hö-<br />

fen noch Kühe, Schafe, Schweine, Ziegen, Gefl ügel,<br />

Bienen und Pferde ihrem Wesen gemäß halten. Gera-<br />

de jetzt im Sommer werden so Begegnungen möglich,<br />

die uns Menschen in der Seele berühren und dem Le-<br />

bendigen näherbringen. Demeter-Bäuerinnen und<br />

-Bauern stellen sich ihren Tieren gegenüber und fra-<br />

gen: „Wer bist du, was brauchst du?“ Erst diese Em-<br />

pathie macht wirklichen Tierschutz möglich.<br />

Das Demeter Journal lädt Sie ein, ein paar dieser Bio-<br />

dynamiker und ihre Kulturtiere kennenzulernen. Be-<br />

geben Sie sich doch gleich mal mit auf die Haideralm,<br />

ganz bequem im Sessel oder Liegestuhl. Wir freuen<br />

uns, wenn es Ihnen da oben gefällt.<br />

Renée Herrnkind<br />

renee.herrnkind@demeter.de<br />

Telefon 06155 846950<br />

PS: Falls Sie „es“ bisher noch nicht<br />

geschafft haben sollten, lege ich Ihnen<br />

diese Adresse ans Herz:<br />

www.stromwechseln-wirkt.de<br />

INHALT 02/11<br />

Inspiration<br />

Blühende Landschaften – einfach machen 4<br />

<strong>Verstehen</strong><br />

Das Demeter-ABC 6<br />

Tierschutz verlangt Empathie 7<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Auf der Haideralm bei Stögers 8<br />

Tiere auf Demeter-Höfen 13<br />

Wissenswert<br />

Saatgut muss gentechnikfrei bleiben 16<br />

Gesund leben<br />

Ita Wegman Klinik als Wiege<br />

der anthroposophischen Medizin 18<br />

<strong>Genießen</strong><br />

Draußen grillen 22<br />

Kennenlernen<br />

Anstoßen auf 75 Jahre Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei 26<br />

<strong>Nachgefragt</strong><br />

Kühe wählen Grün fürs Futter 30<br />

Begegnen<br />

Danke für Ihre Meinung 32<br />

Warenkunde<br />

Fütterung, Haltung, Verarbeitung entscheiden<br />

über Milchqualität 34<br />

Hintergrund<br />

Veterinär Spranger fordert<br />

eigene Zuchtlinien für Bio-Tiere 36<br />

Schlusspunkt<br />

Anita Idel beweist, dass die Kuh kein Klimakiller ist 38<br />

Rubriken<br />

Editorial 3 Rätsel 38<br />

Aktuell 20 Zahlensalat 38<br />

Produkte 28 <strong>Vor</strong>schau/Impressum 39<br />

Inhalt<br />

Demeter Journal 3


Inspiration<br />

Stirbt die Biene,<br />

stirbt auch der Mensch.<br />

Albert Einstein<br />

Blühende Landschaften – einfach machen<br />

Futter für Insekten ist knapp. Wer Bienen, Hummel<br />

und Co auf den Balkon, in den Garten oder einfach<br />

am Straßenrand an ein Nektarbuff et einladen will,<br />

kann jetzt noch die Saatgutmischung „Bienenweide“<br />

der Bingenheimer Saatgut AG aussäen und hat<br />

nach etwa sechs Wochen eine Blütenkomposition aus<br />

Kräutern, Duft- und Blütenpfl anzen vor Augen – und<br />

vor der Nase. Mehr zu blühenden Landschaften und<br />

Insektensorgen unter<br />

www.mellifera.de, www.bingenheimersaatgut.de.<br />

dem 06/11<br />

Bewusst leben,<br />

bewusst einkaufen<br />

und jetzt auch:<br />

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Sie haben und<br />

wann Sie das erste Mal<br />

liefern könnten.<br />

Vielen Dank!<br />

GRÜNSFELDER<br />

<strong>Verstehen</strong><br />

Das Demeter-ABC<br />

B<br />

BIENENHALTUNG – Demeter-Imkern geht es um wesensgemäße<br />

Bienenhaltung. Bereits 1995 einigten sie sich auf die entsprechenden<br />

Richtlinien: Bienenkästen sind nur aus natürlichen Materialien, Naturwaben<br />

vorgeschrieben. Vermehrung aus Schwarmtrieb. Flügelbeschneiden<br />

ist verboten. Künstliche Königinnenzucht und instrumentelle<br />

Besamungen werden nicht angewandt. Die Einwinterung auf<br />

Honig wird angestrebt. Zuckerzusatz ist tabu. Honig darf nicht über<br />

35 °C erwärmt und muss vor dem Festwerden abgefüllt werden.<br />

BIOLOGISCH-DYNAMISCHE, BIODYNAMISCHE WIRTSCHAFTSWEISE – Grundlage der<br />

Demeter-Landwirtschaft. Charakteristisch dafür sind u. a. die Entwicklung eines individuellen<br />

Hoforganismus im Zusammenhang mit der Landschaft, die Anwendung Biodynamischer<br />

Kompost- und Spritzpräparate aus Kräutern, Mineralien und Kuhmist, Kühe, die<br />

ihre Hörner behalten dürfen, wesensgemäße Tierhaltung und -fütterung, obligatorische<br />

Wiederkäuerhaltung sowie eigene Pfl anzenzüchtung.<br />

BODEN – Grundlage für den landwirtschaftlichen Organismus. Haltung von Wiederkäuern,<br />

angepasste Fruchtfolge, gezielte Pfl ege und der Einsatz der Biodynamischen<br />

Kompost-Präparate steigern die Bodenfruchtbarkeit nachhaltig und sorgen für stärksten<br />

Humusaufbau und lebendigen Boden (siehe FiBL DOK-Versuch).<br />

BRENNNESSEL – Heilpfl anze, die für das Biodynamische Brennnessel-Präparat genutzt<br />

wird. Am Anfang der Blüte werden Brennnesseln dafür direkt über dem Boden abgeschnitten,<br />

zum Anwelken liegen gelassen, dann in eine Erdgrube gepackt, sodass sie<br />

von allen Seiten von einer Torfschicht eingeschlossen sind und werden mit Erde<br />

abgedeckt ein Jahr lang so aufbewahrt. Das gewonnene Präparat dient als Zusatz zu<br />

Kompost, Mist, Jauche und Gülle.<br />

C<br />

CLA – conjugierte Linolsäuren, die vom Körper nicht selbst hergestellt<br />

werden können. Demeter-Milch zeichnet sich durch höchste<br />

Gehalte von CLA (Conjugated Linoleic Acids) aus. Weidehaltung,<br />

wie sie auf biodynamischen Betrieben praktiziert wird, erhöht den<br />

CLA-Gehalt und damit die gesundheitsfördernde Wirkung der Milch.<br />

Den konjugierten Linolsäuren werden krebshemmende Eigenschaften<br />

und Schutzfaktoren gegen Arterienverkalkung zugeschrieben.<br />

Bei Demeter gibt es weitere Qualitätsaspekte wie u. a. das artenreiche Futter mit hohem<br />

Kräuteranteil, das sich positiv auf die Qualität der Milch auswirkt.<br />

CMS-HYBRIDEN-SORTEN MIT CYTOPLASMATISCHER POLLENSTERILITÄT (CMS-Hybriden)<br />

– sind bei Demeter bereits seit 2005 für die Verwendung im Anbau ausgeschlossen.<br />

Diese Variante der Hybriden-Züchtung verschmilzt während eines wesentlichen Arbeitsschritts<br />

im Labor artübergreifend Zellen miteinander und gilt daher als kleine Gentechnik.<br />

Durch ihre gewollte Sterilität sind solche Produkte nicht nachbaufähig.<br />

Das Demeter-ABC wird fortlaufend entwickelt, schauen Sie doch unter Facebook bei<br />

Demeter Journal und unter www.demeter.de nach neuen Einträgen.<br />

Keiner ermöglicht die Weiterentwicklung<br />

des Hofs zu einem individuellen<br />

Organismus nach dem Impuls des genialen<br />

<strong>Vor</strong>denkers Rudolf Steiner besser als<br />

Kühe. Die Wiederkäuer verwandeln das<br />

Pfl anzliche, veredeln Gras zu wertvoller<br />

Milch und Fleisch. Und spenden ihren<br />

Mist, der dank Biodynamischer Präparate<br />

bester Dünger wird und Humus<br />

aufbaut. Er erreicht wirkliche Bodenbelebung.<br />

Nur im belebten Boden kann die<br />

Pfl anze aktiv Nährstoff mobilisierung betreiben,<br />

was weit mehr ist als Düngung.<br />

Aber über dieses vorrangig Nützliche<br />

hinaus prägen Tiere mit ihrer seelischen<br />

Klangfarbe die Beziehungsstrukturen eines<br />

Hofs. Die Berührung einer feuchten<br />

Kuhnase, die Geruchsfahne vom dampfenden<br />

Misthaufen, das zärtliche Muh<br />

zwischen Kuh und Kalb, ein Vogelzwitschern<br />

aus der blühenden Hecke am frühen<br />

Morgen – all das bringt in uns Menschen<br />

etwas zum Schwingen. Für den<br />

Landwirt gibt es diese Ebene – und dazu<br />

die Herausforderungen, welche Tierhaltung<br />

heute häufi g zu einer Managementaufgabe<br />

machen. Hygieneverordnungen,<br />

Gesetze und Arbeitszeitbelastungen haben<br />

nicht zuletzt zur Massentierhaltung<br />

geführt. Da gilt das Lebewesen auf vier<br />

Beinen für viele als Produktionsmittel,<br />

ist Tierleid systembedingt.<br />

Das Vermeiden von Schmerz und Schäden<br />

allein reicht den Demeter-Bäuerinnen<br />

und -Bauern nicht. Sie achten die<br />

Die Kühe sind die Seele des Demeter-Hofs<br />

Tierschutz braucht Empathie des Menschen<br />

Vielfalt ist Ausdruck des Lebendigen. Für Biodynamiker ist dieses Urprinzip Fixstern.<br />

Während fast überall Spezialisierung herrscht, arbeiten Demeter-Landwirte an ihrem Ideal.<br />

Deshalb prägen Tiere das Bild der biodynamischen Bauernhöfe. „<strong>Vor</strong> allem Kühe sind die<br />

Seele des Betriebs“, meint Nikolai Fuchs, lange Leiter der Sektion für Landwirtschaft an<br />

der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft, dem Goetheanum in Dornach (Schweiz).<br />

Würde des Tieres und lassen den Kühen<br />

zum Beispiel deshalb ihre Hörner. „Die<br />

Beziehungsfähigkeit des Menschen bil-<br />

Eine Landwirtschaft<br />

ist gesund, wenn sie<br />

sich den Mist,<br />

Dünger durch ihren<br />

eigenen Tierbestand<br />

geben kann.<br />

Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs<br />

det die wirkliche Basis für Tierschutz“,<br />

betont Nikolai Fuchs. Wer sich dem Tier<br />

empathisch gegenüberstellt und fragt:<br />

„Wer bist du, was brauchst du?“, begnügt<br />

sich auch nicht mit guter artgerechter<br />

Tierhaltung, sondern entwickelt eine wesensgemäße<br />

Form. Das ist Aufgabe und<br />

Herausforderung, denn der Arbeits- und<br />

Lebensrhythmus wird bestimmt von der<br />

Sorge um die Tiere. Das kann die Menschen<br />

auf den Höfen belasten. Der Kuhbauer<br />

ist auch seelisch sehr angebunden.<br />

„Die Emanzipation zur Freiheit entfernt<br />

den Menschen vom Tier. Häufi g erleben<br />

wir heute sogar Furcht vor dem Lebendigen“,<br />

analysiert Nikolai Fuchs ein Phänomen,<br />

das nicht nur die Verbraucher<br />

betriff t.<br />

Deshalb wird die Frage, in welches soziale<br />

Umfeld wir die Tierhaltung ein-<br />

betten müssen, in der biodynamischen<br />

Gemeinschaft intensiv diskutiert. Knut<br />

Ellenberg von Hof Klostersee an der<br />

Ostsee hat genau beobachtet: „Ich kann<br />

wahrnehmen, wie stark die Kuhherde eines<br />

Hofs von dem abhängig ist, was in<br />

der Gemeinschaft, die den Hof prägt, an<br />

gegenseitiger Begegnung und Harmonie<br />

oder eben Disharmonie lebt.“ Die innere<br />

Haltung des Menschen zum Tier wirkt,<br />

das bestätigen selbst Veterinäre in Bezug<br />

auf die Tiergesundheit. Der Mensch<br />

muss als Leiter und Begleiter der Tierwelt<br />

seiner Verantwortung gerecht werden.<br />

„Ursprünglich hatten wir Haustiere,<br />

dann nannten wir sie Nutztiere und ich<br />

denke, es ist an der Zeit, wie von Kulturpfl<br />

anzen eben auch von Kulturtieren zu<br />

sprechen“, regt Nikolai Fuchs an.<br />

Wer mehr wissen will<br />

Was ist Biologisch-Dynamische<br />

Landwirtschaft? Nikolai Fuchs, Verlag<br />

am Goetheanum (5 €)<br />

Welche Zukunft schaffen wir der<br />

Tierwelt in der Landwirtschaft?<br />

Dokumentarband zur Landwirtschaftlichen<br />

Tagung 2003 am Goetheanum,<br />

Leben mit dem Leben, Lin und andere,<br />

falter Verlag Freies Geistesleben<br />

Es geht auch anders.<br />

Ein nachhaltiger Lebensstil ist möglich,<br />

das Beispiel Landwirtschaft, Nikolai<br />

Fuchs, MEDU Verlag<br />

<strong>Verstehen</strong><br />

Demeter Journal 7


Auf der Haideralm bei Familie Stöger<br />

„Biodynamisch kann<br />

ich ganz Bauer sein“<br />

XXXXXXX <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Der Wilde Kaiser mit seinem schneebedeckten Gipfel<br />

schickt kühle Grüße von 2300 Meter Höhe. Gut, dass an<br />

der 200 Jahre alten Haideralm der Dachüberstand Schatten<br />

spendet, denn hier brennt die Sommersonne. Das braun<br />

gefl eckte Jungvieh von Familie Stöger aus Schleching verlässt<br />

den Ruheplatz unter der Eiche nur, um die Nasen vorwitzig<br />

durch den Zaun in Richtung Buff et zu stecken. Dabei sind<br />

Almnüsse, Kirschkuchen, Käsebrot, Salate und kühler Kefi r<br />

doch für die Journal-LeserInnen bestimmt, die hochgestiegen<br />

sind zur Alm gegenüber der Kampenwand.<br />

Enzian, Edelweiß, Erika und Co leben<br />

von Mai bis Oktober hier oben auf<br />

900 Meter im „Sömmerungsgebiet“,<br />

wie die Bergweiden auch genannt werden.<br />

Zur Welt kamen die Kälber auf<br />

dem Haiderhof unten in Schleching.<br />

Beim Schorsch im Stall, manchmal sogar<br />

auf der Hausweide gleich nebenan.<br />

Die Stögers mit Ehefrau Hilde und den<br />

beiden Töchtern Verena und Julia bewirtschaften<br />

das historische Gehöft mit<br />

typisch oberbayrischem Flair. 1920 hat<br />

Urgroßvater Georg Stöger am <strong>Ort</strong>srand<br />

von Schleching den Haiderhof gebaut.<br />

Bereits Mitte der 90er Jahre haben die<br />

jungen Stögers umgestellt auf biodynamisch.<br />

Aus Liebe zur Natur, die hier in<br />

der Ökoregion Achental im Chiemgau<br />

zwischen Naturschutzgebiet Geigelstein<br />

und Tirol mit wirklich außergewöhnlicher<br />

Fauna und Flora beeindruckt. Und<br />

aus Liebe zu ihren Kühen, denn „unser<br />

Haupterwerb ist die Milchviehhaltung“.<br />

Der drahtige Haider-Bauer sagt´s ganz<br />

einfach: „Demeter passt zu uns, biody-<br />

namisch kann ich ganz Bauer sein. Ich<br />

bin mehr im Einklang mit meinen Tieren,<br />

mit der Natur, mache mir meine<br />

Gedanken.“<br />

Nahezu geschlossen stellten die Bauern<br />

in Schleching auf „Öko“ um. Um die<br />

naturnahe Landbewirtschaftung zu erhalten,<br />

wurde das ganze Tal zum „Ökomodell<br />

Achental“ erklärt und seitdem<br />

mit Umweltpreisen ausgezeichnet. Neben<br />

glücklichen Kühen auf Weiden bis<br />

fast zu den Gipfeln gibt es deshalb auch<br />

noch Murmeltier und Edelweiß zu entdecken.<br />

Dem Stöger-Schorsch geht das<br />

Herz auf – begegnen sie ihm bei seiner<br />

Mountainbiketour hoch zur Haideralm.<br />

Wenn er dort ruft, setzt sich seine kleine<br />

Herde mit den 15 Kälbern in Bewegung,<br />

denn eine Leckerei hat der Bauer<br />

immer dabei. Neugierig werden auch<br />

die TeilnehmerInnen des Demeter Journal-Verbraucherforums<br />

begrüßt. In der<br />

Haider almhütte steht die Zeit still: rotweiß<br />

karierte Bettwäsche und <strong>Vor</strong>hänge,<br />

blank gescheuerte Holzdielen auf<br />

Demeter Journal 9


<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

dem Boden und knarrende Türen mit<br />

Eisenbeschlägen. Der Holzherd bullert.<br />

Trotz der 30 °C draußen hat Hilde<br />

Stöger eingeheizt, denn die Almnüsse<br />

müssen frisch ausgebacken sein. Die<br />

Spezialität als süßes Finale eines wunderbaren<br />

Buff ets mit Leckereien vom<br />

eigenen Hof und aus der Region lässt<br />

die Gäste stöhnen: „Eine geht noch, sie<br />

sind einfach köstlich.“ Lebhaft tauscht<br />

sich die 15-köpfi ge Gruppe über die<br />

eigenen Bio-Gewohnheiten aus. Von<br />

Ismaning, München, Waldkraiburg,<br />

Freilassing, Tübingen und Unterhaching<br />

sind die Männer und Frauen angereist,<br />

haben sich gerade erst kennengelernt,<br />

fühlen sich verbunden durch<br />

10 Demeter Journal<br />

das biodynamische Ideal. Und sind<br />

genauso neugierig wie die Kälber auf<br />

der Weide. Wer kauft wo am liebsten?<br />

Bioladen-Adressen werden weitergereicht,<br />

Erfahrungen von Hofbesuchen<br />

machen die Runde. Wer weniger Zeit<br />

für die wöchentliche Einkaufstour hat,<br />

könnte die Ökokiste ordern oder das<br />

Käsepaket vom Boschenhof bestellen.<br />

Hier sitzen Überzeugte um den langen<br />

Tisch im Schatten der Almhütte.<br />

Milch, Butter, Joghurt, Getreide,<br />

Fleisch, Gemüse und Obst müssen für<br />

diese Genießer immer Bio sein: „Ich<br />

mag einfach keine Schadstoff e. – Der<br />

Geschmack ist wirklich feiner. – Ich<br />

weiß, wem ich vertrauen kann. – Als<br />

wir Gäste hatten, waren die begeistert<br />

vom Apfelsecco, so etwas kannten sie<br />

noch gar nicht.“<br />

Die Chance, einem waschechten Demeter-Kuhbauern<br />

Fragen zu stellen, nutzen<br />

alle eifrig. Gut, dass so viele Bayern dabei<br />

sind, denn Schorsch Stögers Dialekt<br />

ist für nördliche Ohren nicht immer<br />

gleich verständlich. Was über die Worte<br />

hinaus vermittelt wird, ist dafür umso<br />

klarer: Ernsthaft ist der Bauer, nachdenklich,<br />

überzeugt, am richtigen Platz.<br />

Er will seine Tiere verstehen und ihrem<br />

Wesen gerecht werden. Die fast 20<br />

Milchkühe auf dem Haiderhof leben im<br />

Anbindestall, kommen im Winter nicht<br />

jeden Tag ins Freie. „Aber ich nehme<br />

mir jeden Tag Zeit für sie, berühre sie,<br />

nehme sie wahr.“ 35 Hektar Fläche bewirtschaften<br />

Stögers. Sie bauen ihr eigenes<br />

Futter an, wissen, was den Kühen in<br />

den Trog und den Hühnern unter den<br />

Schnabel kommt. Während die Eier direkt<br />

ab Hof weggehen, wird die Milch<br />

von der Molkerei Berchtesgadener Land<br />

abgeholt. Täglich – und immer pünktlich<br />

– kommt der Milchtanklaster um<br />

die Ecke. In aller Frühe, wenn es noch<br />

ruhiger ist als sonst hier. „Ich freu mich,<br />

wenn ich melken kann, ich will keinen<br />

Melkroboter“, stellt der Stöger-Bauer<br />

fest. Ihm wird es nicht zu viel, auch<br />

samstags und sonntags um 5.30 Uhr im<br />

Stall zu sein – und abends um 17 Uhr<br />

schon wieder.<br />

Keinhornkühe kommen<br />

bei Stögers nicht in<br />

den Stall<br />

Keinhornkühe kommen den Stögers<br />

nicht in den Stall. Auch wenn inzwischen<br />

landauf, landab mehr als 80 Prozent<br />

der Kühe enthornt sind, bleibt bei<br />

Demeter-Kühen die zweizackige Krone<br />

dran. „Die Hörner sind doch Zeichen<br />

der Würde, die wir unseren Tieren lassen<br />

wollen. Wir fi nden es nicht richtig,<br />

wenn der Mensch dem lieben Gott ins<br />

Handwerk pfuscht“, meint Hilde Stöger.<br />

Sie respektiert die Natur der Tiere,<br />

deren Integrität und sie weiß um die<br />

Bedeutung der warm durchbluteten<br />

Hornzapfen. „Richtig, die Tiere können<br />

sich gut damit kratzen“, bestätigt sie die<br />

Verbraucherbeobachtungen. Wichtiger<br />

sei jedoch, dass eine Kuh mit naturbe-<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

„Demeter stell ich mir so vor wie die Stöger-Frauen – Persönlichkeiten mit Ausstrahlung“,<br />

so eine Teilnehmerin am Verbraucherforum auf der Haideralm. Wer will da widersprechen?<br />

Und der Stöger-Schorsch passt bestens dazu.<br />

lassenem Kopf eine ganz andere Ausstrahlung<br />

hat als eine amputierte. Das<br />

dient der Kommunikation in der Herde.<br />

„Natürlich muss der Bauer aufmerksamer<br />

sein, seine Führungsrolle klar vermitteln<br />

und den Tieren mehr Platz zur<br />

Verfügung stellen“, erzählt Schorsch<br />

Stöger. Er ist überzeugt davon, dass seine<br />

„Demeter-Mili“ nicht zuletzt dank<br />

der Hörner besonders bekömmlich und<br />

qualitätsvoll ist. „Natürlich spielen auch<br />

Faire Preise von<br />

der Molkerei<br />

die Haltung und unsere artgerechte Fütterung<br />

eine wichtige Rolle“, weiß er.<br />

Das bestätigt Barbara Steiner-Hainz<br />

von der Molkerei Berchtesgadener Land<br />

(BGL) in Piding. Die Ernährungswissenschaftlerin<br />

kann den Forumsteilnehmern<br />

den hohen Gehalt an<br />

wichtigen Omega-3-Fettsäuren und<br />

lebenswichtigen Linolsäuren bestens erklären.<br />

„Diese hat Milch nur, wenn die<br />

Kühe überwiegend Grünfutter und bes-<br />

Tiefkühl-<br />

Fertiggerichte<br />

in<br />

biodynamischer Qualität<br />

Neu<br />

<br />

<br />

mit vegetarischem Hack<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Natürlich lecker genießen!<br />

www.natural-cool.de<br />

Demeter-Felderzeugnisse GmbH PF 1263 64660 Alsbach


XXXXXXX <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

XXXXXXX <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

tes Heu bekommen. Mit Soja, Mais und<br />

Getreide kriegt das niemand hin.“ Die<br />

BGL ist eine genossenschaftlich organisierte<br />

Molkerei mit langer Tradition,<br />

1927 gegründet. 1973 waren die Berchtesgadener<br />

dann die erste Molkerei in<br />

Bayern mit Bio-Sortiment. Inzwischen<br />

sind von den 1850 Bauern zwischen<br />

Isar und Salzach 425 Bio-Landwirte,<br />

davon 96 Demeter-Höfe. Um die Spezialitäten<br />

der Gebirgsregion anbieten<br />

zu können, fließen modernste Molkereitechnik<br />

und handwerkliches Können<br />

gut zusammen. Für 200 Gramm<br />

Demeter-Schlagrahm werden 7,7 Liter<br />

wertvolle Demeter-Milch entrahmt.<br />

Aus der fettarmen Milch kann dann<br />

zum Beispiel der gesunde Kefir hergestellt<br />

werden. Während für die KonsumentInnen<br />

die Produktpalette am<br />

interessantesten ist und der Kefir in<br />

der neuen innovativen Verpackung<br />

gewürdigt wird, blickt die Bauernfamilie<br />

eher auf den Milchpreis. „Die<br />

Molkerei Berchtesgadener Land zahlt<br />

uns Demeter-Bauern die fairen Milchpreise,<br />

welche wir brauchen, um dauerhaft<br />

den Mehraufwand für unsere<br />

wesensgemäße Tierhaltung mit Kühen<br />

mit Hörnern, viel kräuterreichem<br />

Grünfutter und Zuwendung durch<br />

12 Demeter Journal<br />

uns Menschen leisten zu können.“<br />

Die Sonne sinkt langsam hinter die<br />

Bergkette, die Journal-LeserInnen<br />

sind erfüllt, satt und auch leicht erschöpft.<br />

Auf dem Heimweg erinnert<br />

einer an die indische Weisheit, wonach<br />

derjenige, der einer Kuh Gutes tut, belohnt<br />

und im nächsten Leben als Kuh<br />

wiedergeboren wird. „Dann aber bitte<br />

hier im Schlechinger Tal und auf der<br />

Haideralm“, sind sich alle einig.<br />

www.haiderhof.com<br />

www.bio-alpenmilch.de<br />

Die Bauernfamilie kennenlernen, den Tieren<br />

begegnen, sich untereinander austauschen,<br />

Landschaft und bestes Essen genießen<br />

machten das Verbraucherforum auf der Haideralm<br />

für alle TeilnehmerInnen zu einem<br />

erfüllten und inspirierenden Tag.<br />

Filmtipp zum Thema<br />

Almnüsse<br />

Für etwa 30 Almnüsse<br />

1 kg Sahnequark<br />

200 g Vollrohrzucker<br />

6 Eier<br />

1 kg Weizenmehl 1050<br />

2 Päckchen Backpulver<br />

1 Prise Salz<br />

1 Hauch abgeriebene Orangenschale<br />

Butterschmalz zum Ausbacken<br />

Eier und Zucker schaumig rühren.<br />

Quark, Mehl, Backpulver, 1 Prise Salz<br />

und Orangenschale dazugeben, gut verrühren.<br />

Butterschmalz erhitzen (perlt<br />

am Löff elstiel ab). Mit Eisportionierer<br />

Teig abstechen, im Butterschmalz ausbacken.<br />

Achtung: Eisportionierer immer<br />

wieder in Butterschmalz tauchen,<br />

damit der Teig nicht festklebt. Die ideale<br />

Temperatur des Butterschmalzes testen:<br />

1 Almnuss ausbacken (außen schön<br />

gebräunt) und aufschneiden, um sicher<br />

zu sein, dass der Teig in der Mitte nicht<br />

noch klebrig ist.<br />

„WIR SIND BAUERN – keine Landwirte“ Film von<br />

Judith Barfuss zum Alltag einer Bauernfamilie. Eine<br />

beinahe meditative Dokumentation des Alltags der<br />

Bergers vom Grundnerhof in den Steirer Alpen. Infos<br />

und Aufführungstermine unter www.artmur.at<br />

Vielfalt bei der Tierhaltung<br />

Demeter-Bauernhöfe sind ohne Tiere nicht denkbar. Die meisten Biodynamiker halten<br />

Kühe. Aber auch viele andere Tierarten werden integriert.<br />

Rudolf Steiner, der Impulsgeber für diese nachhaltigste Art der<br />

Agrarkultur, hatte schon 1924 zwölf Tierarten für den vielfältigen<br />

Hoforganismus im Blick: Kuh, Pferd, Schwein, Schaf,<br />

Ziege, Taube, Huhn, Gans, Ente, Karpfen, Katze, Hund.<br />

Dazu kommen natürlich noch Vögel, Insekten, Wildtiere.<br />

Dottenfelderhof: Schweine für das<br />

Kundenherz und die Forschung<br />

Wer auf dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel bei Frankfurt/<br />

Main einkauft, macht fast immer noch den Schlenker in den<br />

Innenhof des historischen Gehöfts. Dort sind die Ferkel der<br />

Publikumsmagnet. Nicht nur die Kleinsten freuen sich über<br />

die sprintfreudigen neugierigen Winzlinge, die so schnell groß<br />

Gute Bedingungen auch für Insekten und Vögel<br />

werden. Für die Landwirtschaftsgemeinschaft hat das Schweineprojekt,<br />

welches mit der Fertigstellung des neuen Stalls<br />

gerade einen Meilenstein setzt, besondere Bedeutung. Modellhaft<br />

wird hier erforscht, wie Schweine in den Hoforganismus<br />

passen. „Uns geht es zum einen um die Verwertung aller<br />

anfallenden und nur durch das Schwein veredelbaren Reste<br />

aus dem landwirtschaftlichen Betrieb“, erläutert Martin von<br />

Mackensen. Ausschließlich betriebseigene Futtermittel kommen<br />

vor den Rüssel: Schweinekartoff eln, frische Molke aus<br />

der Hofkäserei, Grünfutter, Silage von Luzerne, Futterrüben<br />

und Getreideausputz. Auch das andere Ende, den Mist, hat<br />

der Bauer im Blick. Der wird sinnvoll in die gesamte Düngerwirtschaft<br />

einbezogen. Die 60 Mastschweine und ihre sechs<br />

Zuchtkolleginnen samt Eber können sich beim Wühlen und<br />

Schlafen, ihren Lieblingsbeschäftigungen, ausleben. „So haben<br />

wir nicht nur glücklichere, gesunde Schweine, sondern<br />

Demeter Journal 13


Begegnen <strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

erreichen auch beste Fleisch- und Düngerqualität.“<br />

Und eine robuste Hofrasse<br />

als integralen Bestandteil eines landwirtschaftlichen<br />

Organismus versprechen<br />

sich die Initiatoren auch noch. Extensive<br />

Aufzucht mit verdoppelter Säugezeit,<br />

Laktationsrausche (die Säue werden<br />

während der Säugezeit neu gedeckt, die<br />

Ferkel müssen deshalb nicht abrupt und<br />

sehr früh abgesetzt werden) sowie die<br />

Haltung in Zweiergruppen von Muttersäuen<br />

und Ferkeln, die dann gemeinsam<br />

säugen, werden dafür umgesetzt.<br />

www.dottenfelderhof.de<br />

Hof Farrenau: Schafe<br />

zu zwölft im Melkstand<br />

Die 50 Hektar Fläche rund um Hof Farrenau<br />

in Mudenbach (Westerwald) bieten<br />

den 200 französischen Milchschafen<br />

von Peter Deimling beste Bedingungen.<br />

Das ganze Jahr über können sie über die<br />

Wiesen ziehen. Schon seit 1990 wird<br />

hier biodynamisch gewirtschaftet. Zu<br />

zwölft gehen die „Milkis“ gemeinsam<br />

in den Melkstand. Zweimal pro Woche<br />

wird während der Saison von Februar<br />

bis Ende Oktober im 600-Liter-Kessel<br />

in der hofeigenen Käserei der begehrte<br />

fetaähnliche „Demetros“ gekäst. Er ist<br />

bei der ÖMA (Ökologische Molkereien<br />

Allgäu) im Angebot und hat im Naturkosthandel<br />

seine Fangemeinde. Im Dreiländereck<br />

Rheinland-Pfalz, Hessen und<br />

Nordrhein-Westfalen sind die <strong>Vor</strong>ausset-<br />

14 Demeter Journal<br />

zungen für eine Landwirtschaft, welche<br />

Menschen begeistert und mitnimmt.<br />

Möglich wird dies dank arrondierter<br />

Wiesen, Ackerland, eigener Wasser- und<br />

Energieversorgung, zahlreicher Gebäude<br />

und vitalem Tierbestand.<br />

Bauckhof: vom<br />

Wintergarten bis zum<br />

Schlachthaus<br />

Carsten Bauck und Rouven Bremer können<br />

denken wie ein Huhn. Gemeinsam<br />

mit ihren Partnerfamilien der Hofgemeinschaft<br />

Bauckhof Klein Süstedt setzen<br />

sie entschlossen um, was die Legehennen<br />

brauchen: saubere Grünfl ächen,<br />

sicheren Schutz dank mobiler Hühnerställe,<br />

wetterfeste Wintergärten. Kein<br />

Ei wie das andere, sondern authentische<br />

Lebensmittel mit Charakter, sind die<br />

Ziele der engagierten Hoftruppe. Konsequente<br />

Demeter-Fütterung aus bis zu<br />

13 Bio-Einzelkomponenten schaff t die<br />

<strong>Vor</strong>aussetzung dafür. Im Frühjahr 2011<br />

ist der Bauckhof auf seinem Weg wieder<br />

ein bedeutendes Stück vorangekommen.<br />

Die Bauckhof Fleischmanufaktur im<br />

Gerdautal in Klein Süstedt hat das eigene<br />

Schlachthaus eröff net, das eine transparente<br />

Durchsicht ermöglicht.<br />

„Die Schlachtung stellt den Abschluss<br />

eines komplexen Prozesses dar, der akzeptiert,<br />

dass Tiere für den menschlichen<br />

Verzehr aufgezogen werden. Da wir von<br />

Anfang an größten Wert darauf legen,<br />

mit unseren Tieren respektvoll umzu-<br />

gehen, haben wir uns dazu entschlossen,<br />

auch die Schlachtung hier bei uns auf<br />

dem Hof selbst in die Hand zu nehmen.<br />

Jetzt werden alle Arbeitsabläufe wie Aufzucht<br />

und Fütterung, Schlachtung und<br />

Verarbeitung nach unseren Grundsätzen<br />

und Qualitätsmaßstäben optimiert“, betonen<br />

Yanic Arndt und Christine Bremer.<br />

Es geht bei den Biodynamikern<br />

also auch darum, für das fi nale Th ema<br />

Schlachten eine eigene Kultur zu schaffen.<br />

Nicht zuletzt dafür ist die innere<br />

Einstellung bedeutsam. „Begleitung und<br />

stressfreier Ablauf sind das Mindeste,<br />

was wir dabei tun können“, meint die<br />

Bauckhof-Gemeinschaft.<br />

www.bauckhof.de<br />

Imker Friedmann:<br />

Bienenwesen erkennen<br />

Demeter-Imkern geht es um wesensgemäße<br />

Bienenhaltung. Bereits 1995 einigten<br />

sie sich auf Richtlinien: Bienenkästen<br />

aus natürlichen Materialien mit Naturwaben<br />

sind vorgeschrieben. Vermehrung<br />

aus Schwarmtrieb. Flügelbeschneiden<br />

bei der Königin verboten. Verzicht auf<br />

künstliche Königinnenzucht und instrumentelle<br />

Besamungen. Einwinterung<br />

auf Honig angestrebt. Honig darf nicht<br />

über 35 °C erwärmt und muss vor dem<br />

Festwerden abgefüllt werden. Demeter-<br />

Imker Günter Friedmann, der mit dem<br />

Förderpreis Ökologischer Landbau ausgezeichnet<br />

wurde, hat 500 Völker in<br />

zahlreichen Regionen Süddeutschlands<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

stehen. Damit gehört er zu den großen Erwerbsimkern und kann von der Imkerei<br />

leben. Als Referent und Berater ist er weltweit im Einsatz. „Einerseits kommt mir von<br />

konventionellen Imkern Skepsis entgegen, ob unsere Art der Bienenpfl ege umsetzbar<br />

ist, andererseits spüre ich ein zunehmendes Interesse. Gut, dass wir in Deutschland<br />

mit einigen großen und vielen kleinen biodynamischen Imkereien beweisen, dass es<br />

funktioniert.“ Gerade das Th ema Bienensterben hat die Sensibilität gesteigert. Nicht<br />

zuletzt deshalb sieht der Bienenfreund Demeter erneut als Pionier gefordert: „Wir<br />

müssen uns dynamisch weiterentwickeln und den Anforderungen der Bienen noch<br />

nachhaltiger gerecht werden.“ Obwohl die Bienen unaufhörlich in die Natur ausschwärmen<br />

und nicht an Hofgrenzen haltmachen, sind sie doch auf die menschliche<br />

Pfl ege angewiesen. Ihre Bedeutung hat schon Rudolf Steiner unterstrichen, der<br />

ihnen einen eigenen <strong>Vor</strong>tragszyklus gewidmet hat. Viele Forscher betonen die Bedeutung<br />

der Insekten für die Bestäubung. Selbst Pfl anzen, die vom Wind befruchtet<br />

werden können, lassen in ihrer Fruchtbarkeit nach, wenn die Bienen wegbleiben.<br />

www.demeter-imkerei-friedmann.de<br />

Kurgestüt Hoher Odenwald<br />

Stutenmilch als Lebensmittel und für Kosmetika<br />

Seit über 50 Jahren wird im Kurgestüt Hoher Odenwald gemolken – aber nicht<br />

etwa Kühe oder Ziegen, sondern Pferde. In der Idylle rund um Waldbrunn weiden<br />

350 Pferde – darunter 150 Milchstuten – auf 440 Hektar biodynamisch gepfl egter<br />

Wiesen. Familie Zollmann, die 1959 den ersten Stutenmilchbetrieb Deutschlands<br />

gründete, baut inzwischen schon in der zweiten Generation auf Demeter-Qualität.<br />

Alle ihre Stutenmilchprodukte werden schonend verarbeitet: pasteurisiert-gefrorene,<br />

gefriergetrocknete sowie vergorene Stutenmilch und Kosmetika. Gerade für Allergiker<br />

ist Stutenmilch eine vollwertige Alternative, sogar als Säuglingsnahrung geeignet,<br />

als Aufbaukost nach Krankheiten oder für ältere Menschen. 50 000 Liter werden im<br />

Hohen Odenwald jährlich gemolken. Modernste Technik im Melkstand und in der<br />

Verarbeitung optimiert Hygiene und Qualität. Tiergerechtigkeit hat <strong>Vor</strong>rang, sodass<br />

während der sechsmonatigen Melkzeit einer Stute auch das Fohlen noch saugt.<br />

www.kurgestuet.de<br />

Naturkost<br />

aus der Heide<br />

Die neue Generation<br />

Demeter Brotbackmischungen<br />

Schnellbrote in der Schüttel-Back-Box:<br />

Immer frisches Brot im Haus. Garantiert<br />

kein Brotbackautomat nötig.<br />

Schütteln<br />

Lasche ab<br />

Deckel abziehen -<br />

und ab in den Ofen<br />

Wasser rein<br />

Bauck GmbH & Co. KG<br />

Duhenweitz 4 · D-29571 Rosche · www.bauckhof.de


Wissenswert<br />

Die GLS Treuhand unterstützt Menschen<br />

dabei, ihr Geld durch Schenkungen,<br />

Stiftungen und Testamente für<br />

zivilgesellschaftliches Engagement und<br />

soziales Unternehmertum gemeinnützig<br />

einzusetzen. Dabei soll eine Kultur des<br />

Schenkens geschaff en werden, die individuelle<br />

Freiheit mit gesellschaftlichem<br />

Handeln verbindet. Ziel ist die Initiierung<br />

von gesellschaftlicher Debatte und<br />

grundlegendem Wandel hin zu einer<br />

sozial gerechten, friedlichen, ökologischen<br />

Welt mit vielfältiger Kultur und<br />

Spiritualität. Das geschieht in den zukunftsträchtigen<br />

Bereichen ökologische<br />

Landwirtschaft, erneuerbare Energien,<br />

freie Bildung und Kultur, soziales Leben,<br />

ganzheitliche Gesundheit und Entwicklungszusammenarbeit.<br />

Schenken kann nach dem Verständnis<br />

der GLS Treuhand in seiner selbstlosen<br />

Qualität sichern dank<br />

Datenbank<br />

Sind Bio-Orangen tatsächlich ungespritzt?<br />

Häufen sich in Trauben die<br />

Rückstände? Fragen wie diese beantwortet<br />

seit sieben Jahren das<br />

vom Bundesverband Naturkost<br />

Naturwaren (BNN) Herstellung<br />

und Handel e. V. organisierte Obst-<br />

und Gemüsemonitoring. Eine neue<br />

Datenbank ermöglicht nun eine<br />

schnellere und vielseitigere Auswertung<br />

der bisherigen und der aktuellen<br />

Analysen. www.n-bnn.de<br />

50 Jahre GLS Treuhand<br />

Schenken, Stiften und Vererben<br />

Die GLS Treuhand in Bochum feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Der Verein, aus dem in den 70er-Jahren die GLS<br />

Bank hervorging, ist seit 1961 auf vielfältige Weise in den Bereichen Schenken, Stiften und Vererben aktiv.<br />

Es soll eine Kultur des<br />

Schenkens geschaffen<br />

werden<br />

16 Demeter Journal<br />

Zielsetzung den Weg zu einer anderen,<br />

neuen und vielleicht sogar revolutionären<br />

Art weisen, mit Einkommen, Vermögen<br />

und Fähigkeiten umzugehen. Der<br />

praktische und theoretische Umgang<br />

mit Schenken, Stiften und Vererben<br />

soll dabei helfen, eine andere, menschlichere<br />

Ökonomie zu entwickeln. Dabei<br />

liegt der Schwerpunkt eben nicht auf<br />

der Befriedigung individueller Bedürfnisse,<br />

sondern auf der Verwirklichung<br />

gemeinsamer Anliegen, unabhängig von<br />

Wachstum und Profi t.<br />

Rechtzeitig erscheint<br />

das Jubiläumsbuch<br />

Zu den Höhepunkten im Jubiläumsjahr<br />

gehören die Mitgliederversammlung<br />

der GLS Treuhand und die Generalversammlung<br />

der GLS Bank am<br />

24. und 25. Juni 2011. Dort wird das<br />

Schenken mit Beiträgen aus verschiedenen<br />

Projekten, grundsätzlichen Überlegungen<br />

und aktuellen gesellschaftlichen<br />

Debatten beleuchtet. Rechtzeitig<br />

zur Mitgliederversammlung erscheint<br />

ein Jubiläumsbuch. Darin beschreiben<br />

14 Autorinnen und Autoren die<br />

Facetten des Schenkens. „Da hilft nur<br />

Schenken …“ handelt von Geldqualitäten,<br />

Schenken als gesellschaftlicher und<br />

persönlicher Aufgabe und beleuchtet<br />

GLS Treuhand e. V. -<br />

Kurz und knapp<br />

Gründung: 28. Juni 1961<br />

Mitglieder 2010: 298<br />

Zuwendungen an Projekte 2010:<br />

6,7 Mio. Euro (2009: 6,5 Mio. Euro)<br />

Schenkungen an die GLS Treuhand:<br />

9,1 Mio. Euro (2009: 18,8 Mio. Euro)<br />

Bilanzsumme 1961: 994,67 DM<br />

Bilanzsumme 2010: 73 Mio. Euro<br />

(vorläufi g) (2009: 70 Mio. Euro)<br />

die Schenkökonomie. Außerdem erläutert<br />

es Schenkungen aus spiritueller und<br />

religiöser Perspektive.<br />

Fast 500 Initiativen und Vereine in ganz<br />

Deutschland werden jährlich durch<br />

die GLS Treuhand gefördert. In den<br />

nächsten Monaten werden sich einige<br />

bei Jubiläumsveranstaltungen zwischen<br />

München und Hamburg, Freiburg und<br />

Berlin präsentieren. Dabei stellt dann<br />

auch die GLS Treuhand ihre Arbeit vor.<br />

www.gls-treuhand.de/50jahre<br />

Gentechnikseiten<br />

für Schüler<br />

Gentechnik – wer, wie, was ist das überhaupt?!<br />

Der Infodienst Gentechnik hat<br />

Web-Seiten für Schülerinnen und Schüler<br />

erarbeitet. Gerd das Gen erklärt da alles zu<br />

diesem brisanten Thema kindgerecht. Gentechnikkritische<br />

Verbände und Initiativen<br />

tragen den Infodienst Gentechnik gemeinsam.<br />

www.werwiewasgentechnik.de<br />

Keine gentechnische Verunreinigung<br />

im Saatgut<br />

Wissenswert<br />

Ein breites Bündnis kämpft für die Reinheit des Saatguts. „Es<br />

darf nicht gentechnisch verunreinigt auf den Markt kommen“,<br />

lautet die zentrale Forderung. Um zu erreichen, dass die<br />

politischen Entscheider verstehen, was verantwortungsvolle<br />

Konsumenten wollen, muss immer wieder öffentlich Druck<br />

aufgebaut werden für ein klares Nein zu Gentechnik im<br />

Saatgut.<br />

Die Öko-Branche und ihre Verbündeten wie campact sehen das<br />

Reinheitsgebot für Saatgut gefährdet. Regelungen für Saatgut,<br />

die die Aufrechterhaltung der Gentechnikfreiheit sicherstellen,<br />

seien unabdingbar nötig. Sie müssten so gestaltet werden, dass<br />

sie nicht zulasten der gentechnikfrei arbeitenden Erzeugungskette<br />

gehen. Das Verursacherprinzip müsse auch hier umgesetzt<br />

werden. Wer Saatgut in Verkehr bringt, müsse dokumentieren,<br />

dass das Saatgut getestet wurde und keine GVO enthält.<br />

Die Testergebnisse müssten allen Nutzern zugänglich gemacht<br />

werden. Die Analysekosten zur Aufrechterhaltung der Nullkontamination<br />

in gentechnikfreiem Saatgut sollten diejenigen<br />

tragen, die Zulassungen für GVO beantragen bzw. Freisetzungsversuche<br />

durchführen. www.keine-gentechnik.de<br />

Vegetarisch unterwegs<br />

Beim Vegetarierbund Deutschland gibt es ein vegetarisches Urlaubspaket<br />

mit Adressen von Restaurants, die fl eischfreie Küche<br />

anbieten, sowie deutsche und internationale Hotels und Pensionen<br />

mit vegetarischen Angeboten. www.vebu.de<br />

Faire Stadt werden<br />

Fairtrade-Towns gibt es in allen Teilen der Welt. Wer sich als<br />

Stadt, Kreis oder Gemeinde an der Kampagne von TransFair beteiligen<br />

möchte, fi ndet Infos unter www.fairtrade-towns.de<br />

Online in den Urlaub<br />

Die Bio-Hotels bieten im Internet die Möglichkeit, gezielt nach<br />

passenden Angeboten zu suchen und direkt zu buchen. Auch<br />

Bewertungen der Bio-Hotels sollen unter www.biohotels.info<br />

zu fi nden sein.<br />

Martina Gebhardt<br />

Naturkosmetik<br />

„Die Weisheit des Lebens besteht im<br />

Weglassen des Unwesentlichen.“<br />

Laotse, 604 v. Christi<br />

Gemäß dieser Firmenphilosophie<br />

entwickelt Martina Gebhardt<br />

seit über 30 Jahren hochwertige,<br />

wohltuende Naturkosmetik, die<br />

höchsten Ansprüchen gerecht wird.<br />

Der Kosmetikbetrieb ist in einem<br />

über 800 Jahre alten Bauernhof<br />

im bayrischen Rott untergebracht.<br />

Dieser wurde mit viel Liebe zum Detail<br />

umgebaut und restauriert. Im <strong>Vor</strong>alpenland<br />

liegt das 7000 qm große<br />

Anwesen unweit des Ammersees.<br />

Bei Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />

arbeiten rund 30 Mitarbeiter,<br />

die mehr als 140 Kosmetikprodukte<br />

herstellen, verpacken und vertreiben.<br />

100% natürlich, über 95% der Rohstoffe aus biologisch-dynamischem<br />

oder kontrolliert-biologischem<br />

Anbau und ohne Inhaltsstoffe, die Mensch oder<br />

Umwelt schädigen könnten. Seit Februar 2010 ist<br />

das komplette Sortiment Demeter-zertifi ziert.<br />

7-HERBS MASK<br />

FACE & DECOLLETE<br />

Regenerierend und vitalisierend<br />

Infos und individuelle<br />

Probensets für nur 5.- Euro* unter<br />

www.mg-naturkosmetik-shop.de oder<br />

Telefon 08194 - 9321-17<br />

* Rückerstattung der 5.- bei einer Erstbestellung ab 20,- netto.


Gesund leben<br />

Ita Wegman, 1876<br />

in Indonesien geboren,<br />

kam um die<br />

Jahrhundertwende<br />

nach Europa und<br />

bildete sich in Heilgymnastik<br />

und<br />

Schwedischer Massage aus. Sie lernte<br />

Rudolf Steiner 1902 in Berlin kennen.<br />

Ein Gespräch mit dem spirituellen <strong>Vor</strong>denker<br />

inspirierte sie so, dass sie im Alter<br />

von 30 Jahren das Abitur nachholte<br />

und Medizin studierte. Sie wollte „bestrebt<br />

sein, nach Dr. Steiners Lehren der<br />

Medizin zu dienen“ (aus einem Brief an<br />

Marie Steiner, 14.7.1917). An einer kleinen<br />

Zürcher Belegklinik tätig, setzte sie<br />

um 1919 erstmals Steiners Empfehlun-<br />

18 Demeter Journal<br />

Die Wiege der<br />

anthroposophischen Medizin<br />

Patientenrechte häufi g nicht bekannt<br />

Ita Wegman Klinik feiert 90. Geburtstag<br />

gen für die Mistelbehandlung von<br />

Krebspatienten in die Tat um mit dem<br />

Präparat „Iscar“, aus dem Jahrzehnte<br />

später und nach vielen Forschungen<br />

und technischen Entwicklungen das<br />

heutige „Iscador“ entstand. In Arlesheim<br />

schuf sie 1921 eine kleine Klinik.<br />

Die großen Intentionen, welche Ita<br />

Wegman damit zur Entwicklung der<br />

anthroposophischen Medizin bis zu ihrem<br />

Tod 1943 verfolgte, wurden seitdem<br />

von mehreren Generationen weitergetragen.<br />

Heute hat sich die Klinik,<br />

welche seit 1971 den Namen ihrer<br />

Gründerin trägt, mit einem breiten ambulanten<br />

und stationären Angebot im<br />

Schweizer Gesundheitssystem etabliert.<br />

www.wegmanklinik.ch<br />

Der Gesundheitsmonitor der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass viele Patienten ihre Rechte<br />

nicht kennen. Fast ein Viertel der Befragten weiß nicht, dass sie Kliniken frei wählen oder<br />

Behandlungsunterlagen einsehen können. Andererseits gehen Patienten auch von Rechten<br />

aus, die sie gar nicht besitzen: 63 Prozent der 1 800 Befragten sind der Überzeugung, dass<br />

sie bei einem Arztwechsel ihre Originalunterlagen mitnehmen dürfen.<br />

Der Stoffwechsel reagiert nicht nur<br />

auf Medikamente, sondern<br />

auch auf Meditation oder<br />

andere Bewusstseinstechniken.<br />

Wissenschaftler<br />

haben erforscht, dass Meditation<br />

auch morphologisch<br />

nachweisbare<br />

Veränderungen im Gehirn<br />

hinterlässt. Klinische Studien<br />

beweisen, dass durch Meditation<br />

Hirnregionen „herunter-<br />

Meditation wirkt<br />

geregelt“ werden, die für Angst,<br />

Depression und Schmerz verantwortlich<br />

sind. Durch Meditation<br />

komme es zur messbaren<br />

Freisetzung von Glückshormonen.<br />

An Depressionen<br />

Leidende reagierten<br />

demnach auf die acht -<br />

samkeitsbasierte ko -<br />

gnitive Verhaltenstherapie<br />

mit Yoga und Meditation<br />

überaus positiv.<br />

2 000 Ärzte mit anthroposophischen<br />

Impulsen<br />

Die anthroposophische Medizin ist<br />

eine Erweiterung der naturwissenschaftlichen<br />

Medizin durch die von<br />

Rudolf Steiner (1861-1925) begründete<br />

anthroposophische Menschenkunde.<br />

Seelische und geistige<br />

Bedürfnisse des Menschen werden<br />

in Diagnostik, Behandlung und<br />

Therapie einbezogen. Als unterstützend<br />

haben sich dabei verschiedene<br />

Therapien erwiesen wie Heileurythmie,<br />

Musiktherapie, therapeutisches Malen<br />

und Plastizieren, Sprachgestaltung<br />

sowie pfl egerische Maßnahmen. Die<br />

anthroposophische Medizin wird<br />

weltweit in über 40 Ländern praktiziert,<br />

allein in Deutschland gibt es<br />

über 2 000 anthroposophische Ärzte.<br />

Gemeinsam essen<br />

macht gesund<br />

Eine englische Studie zeigt, dass das<br />

gemeinsame familiäre Essen einen Einfl<br />

uss auf Gesundheit und Lebensqualität<br />

von Kindern hat. Sie sind demnach<br />

im Schnitt weniger suchtkrank und leiden<br />

seltener an Übergewicht oder Essstörungen,<br />

wenn das gemeinsame Essen<br />

gepfl egt wird.<br />

Resistente Erreger<br />

Immer mehr Krankheitserreger sind resistent.<br />

Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

BfR hat darauf hingewiesen,<br />

dass immer mehr Krankheitserreger in<br />

Fleisch und auf Lebensmitteln resistent<br />

sind gegen gängige Antibiotika.<br />

Als Grund wird der häufi ge Antibiotikaeinsatz<br />

in der Tiermast gesehen.


Entdecken Sie unsere<br />

Heumilch-Produkte:<br />

Heumilch<br />

Mönchshofer Heumilchkäse<br />

Heumilchbutter<br />

Neu<br />

Gläserne Molkerei<br />

Aromatisch frisch und vollmundig<br />

schmecken die<br />

Heumilch-Produkte durch<br />

die natürliche Fütterung<br />

der Kühe mit Gras, Heu<br />

und frischen Kräutern.<br />

www.glaeserne-molkerei.de<br />

Gläserne Molkerei GmbH<br />

Molkereistraße 1 · 15748 Münchehofe<br />

Aktuell<br />

Triodos Bank fördert erneuerbare Energien<br />

Nach dem Rekordjahr 2009 konnte die Triodos Bank auch 2010 ihren Wachstumskurs<br />

fortsetzen. Die Nachfrage nach Krediten durch nachhaltige Unternehmen,<br />

Institutionen und Projekte blieb weiterhin auf einem hohen Niveau. Das Kreditvolumen<br />

wurde um 28 Prozent auf insgesamt 2,1 Milliarden Euro gesteigert (2009:<br />

1,7 Milliarden). Die Zahl der Kunden wuchs um 43 000 (18 Prozent) auf insgesamt<br />

285 000. Die Einlagen – primär Spar- und Termineinlagen – konnten 2010 um 18<br />

Prozent auf rund 3 Milliarden Euro gesteigert werden (2009: 2,6 Milliarden Euro).<br />

Wichtigstes Ziel der Triodos Bank für 2011 ist es, das Kreditportfolio im Bereich<br />

erneuerbare Energien zu erweitern. Der Fokus hierbei liegt auf Projekten der Windund<br />

Solarenergie, jedoch sollen auch andere, innovative Projekte fi nanziert werden,<br />

die effektiv zu einer Reduzierung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen<br />

in Europa beitragen. www.triodos.de<br />

VCD:<br />

nachbarschaftliches<br />

Carsharing<br />

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD<br />

bietet einen Vertrag zum privaten Autoteilen.<br />

Wo die Interessentendichte<br />

für ein professionelles Carsharingangebot<br />

nicht ausreicht, kann so eine<br />

nachbarschaftliche Regelung gefunden<br />

werden. VCD-Mitglieder bekommen<br />

diesen Vertrag kostenlos.<br />

Nichtmitglieder zahlen 2,45 Euro plus<br />

Versandkosten. Zu bestellen unter https://www.vcd.org/shop/katalog/details.php?x=1&artikelnummer=2002&<br />

rubrik=3. Kommerzielles Carsharing<br />

hat sich laut VCD als ökologisch und<br />

ökonomisch sinnvolle Alternative zum<br />

eigenen Auto bewährt. Gerade in ländlichen<br />

Gebieten sei das auf nachbarschaftliche<br />

Strukturen ausgerichtete<br />

private Autoteilen von <strong>Vor</strong>teil.<br />

www.vcd.org<br />

Pestizide schaden<br />

biologischer Vielfalt<br />

Erbgutschädigend, wassergefährdend,<br />

fi schtoxisch – von Pestiziden geht eine<br />

Vielzahl unterschiedlicher Gefahren<br />

und Risiken aus. Das Pestizid Aktions-<br />

Netzwerk e. V. (PAN Germany) stellt die<br />

negativen Auswirkungen chemischsynthetischer<br />

Pestizide auf die<br />

biologische Vielfalt dar. Exemplarisch<br />

wird die Gefährdung der Pfl anzenvielfalt,<br />

von Bodenlebewesen, Gewässerorganismen,<br />

Amphibien, Bestäubern<br />

und Vögeln durch Pestizide betrachtet.<br />

Der Einsatz von Pestiziden habe trotz<br />

teurer Wirkstoff- und Produktprüfung<br />

für die Pestizidzulassung einen<br />

erheblichen negativen Einfl uss auf die<br />

biologische Vielfalt. Carina Weber,<br />

Geschäftsführerin des Pestizid<br />

Aktions-Netzwerks, betont: „Deutschland<br />

hat sich völkerrechtlich verbindlich<br />

zum Schutz der biologischen<br />

Vielfalt verpfl ichtet. Bei der Ausarbeitung<br />

des Nationalen Aktionsplans zur<br />

nachhaltigen Anwendung von Pestiziden<br />

und bei der Neuformulierung des<br />

Pfl anzenschutzgesetzes muss der<br />

Biodiversitätsschutz erkennbar<br />

verbessert werden.“<br />

www.pan-germany.org<br />

Reiseführer Steiner in Wien<br />

Aktuell<br />

Der passend zum Jubiläumsjahr erschienene Stadtführer „Rudolf Steiner in Wien“<br />

von Wolfgang Zumdick in der Reihe „wienfacetten“ folgt Steiners Spuren vom Geburtsort<br />

Donji Kraljevec im heutigen Kroatien (damals Österreich-Ungarn) über die<br />

niederösterreichischen Stationen seiner Kindheit und Jugend hin zu den <strong>Ort</strong>en, an<br />

denen er sich in den mehr als zehn Jahren seines Wirkens in Wien aufgehalten hat.<br />

Zeidlerei in Freudenberg<br />

Bienen im Baum<br />

Im Park des Wiesbadener Schlosses Freudenberg wird ein sehr<br />

ursprünglicher Umgang mit Bienen wieder aufgenommen. Die<br />

Bienen von Demeter-Imker Robert Friedrich dürfen inmitten des<br />

lebendigen Baums leben. Viele Jahrhunderte lang wurden mittel-<br />

europäische Honigbienen so gehalten und nun wird erstmals seit<br />

über hundert Jahren die Zeidlerei in Deutschland wieder belebt.<br />

Robert Friedrich will genau beobachten, wie sich Bienen verhalten<br />

und entwickeln, um sie vielleicht noch besser verstehen zu kön -<br />

nen. Die ausgewählten Bäume werden so behandelt und gepfl egt,<br />

dass sie keinen Schaden erleiden. Seit dem Frühjahr können alle<br />

Besucher des Erfahrungsfelds der Sinne am Schloss Freudenberg<br />

auf eine fünf Meter hohe Holzplattform steigen und von dort das<br />

„Zeideln“ beobachten. www.schlossfreudenberg.de<br />

„Truksvalin“ oder die Suche nach dem märchenhaften Land<br />

Demeter-Obstbauer Rolf Clostermann kultiviert nicht nur<br />

saftige Äpfel und entwickelt daraus dann interessante Getränke,<br />

er schreibt auch. Sein erster Roman beschreibt mit viel Fantasie,<br />

wie die Kennin genannten Zwerge im Hügel neben dem<br />

Bauernhof leben, bis eines Tages die Menschen eine Straße<br />

bauen und die Kennin fl üchten müssen. Für das Volk der kleinen<br />

Leute beginnt ein abenteuerlicher Exodus nach Norden in das<br />

ferne Land Truksvalin, durch Proben und Gefahren hindurch bis<br />

zur Entscheidungsschlacht am Armanagh. Die auf drei Teile<br />

angelegte „Truksvalin“-Saga ist am Stil alter Märchen orientiert,<br />

bezieht sich intensiv auf Goethes Werk und behandelt ebenso<br />

eindringlich wie spannend geschrieben sehr moderne Fragen.<br />

Das Abenteuerbuch ist nicht nur für Kinder und Jugendliche<br />

gedacht. Weitere Infos auch unter www.bio-obst-clostermann.de. Rolf Clostermann:<br />

„Truksvalin“. Band I: Der Weg. Roman, 252 Seiten, gebunden, 19,90 Euro, ISBN 978-3-<br />

940884-46-6, VAT Verlag Mainz


Jeden Sonnenstrahl genießen:<br />

draußen grillen!<br />

Wenn die Sonne lockt, bleibt die Küche kalt. Dafür darf dann der Grill glühen. Und wenn´s mehr<br />

als nur ein paar Würstchen sein dürfen, kommen diese Rezepte der Demeter-Partner genau richtig.<br />

<strong>Genießen</strong> Sie die Sonne und lassen Sie es sich gut schmecken.<br />

FOTOGRAFIE Siggi Schenk · FOODSTYLING Armin Wiedmann<br />

Putenspieße<br />

mit Orangensauce<br />

Für 4-6 Personen<br />

1 kg Putenbrust<br />

Salz, Pfeffer<br />

8 Scheiben Schinken, geräuchert<br />

4 Orangen<br />

40 g Zucker<br />

200 ml Orangensaft<br />

3 EL Speisestärke<br />

16 kleine rote Zwiebeln<br />

120 g Butter<br />

4 TL Thymian, getrocknet<br />

weiche Butter für die Form<br />

8 Grillspieße<br />

Geschälte Zwiebeln halbieren, in gefettete<br />

Form oder Alufolie mit der<br />

Schnittseite nach oben legen. Butter<br />

mit Th ymian vermengen, salzen, auf<br />

Zwiebeln verteilen und in der Glut<br />

schmoren. Für die Orangensauce 200 ml<br />

Wasser mit dem Zucker zu Sirup einkochen.<br />

Von 4 Orangen mit einem<br />

Zestenreißer die Schale abziehen – das<br />

bittere Weiße wird nicht mitgekocht.<br />

Saft auspressen, mit der Schale und<br />

zusätzlich 200 ml Orangensaft zum<br />

Sirup geben und 20 Minuten köcheln<br />

lassen. Mit in kaltem Wasser angerührter<br />

Speisestärke binden. Putenfl eisch in<br />

mundgerechte Stücke schneiden, salzen,<br />

pfeff ern. Für jeden Spieß jeweils<br />

2 Stückchen mit 1/2 Scheibe Schinken<br />

umwickeln. Fleisch abwechselnd mit<br />

Zwiebeln auf Spieße stecken. Von beiden<br />

Seiten ca. 6 Minuten grillen, dazu<br />

Orangensauce reichen.<br />

Panierte Putenfi letmedaillons<br />

Für 4 Personen<br />

600 g Putenfi lets (ca. 30 Stück)<br />

2 EL Mehl<br />

2 verquirlte Eier<br />

2 EL gemahlene Walnüsse<br />

6 EL Semmelbrösel<br />

Salz, Pfeffer, Paprika<br />

1 Zitrone<br />

Putenfi letmedaillons fl ach auslegen, abtupfen.<br />

Fleisch nacheinander in Mehl,<br />

Walnüssen und Ei wenden. Semmelbrösel<br />

mit Salz, Pfeffer und Paprika<br />

mischen und das Fleisch auch damit<br />

panieren. Fleisch auf Spieße fädeln und<br />

mit Butterfl öckchen spicken. Von jeder<br />

Seite etwa 5 Minuten grillen. Zitrone in<br />

Scheiben schneiden und die Spieße damit<br />

garniert servieren.<br />

Cordon bleu von der<br />

Aubergine<br />

Für 1 Personen<br />

1 große Aubergine<br />

Olivenöl<br />

Knoblauch<br />

Aceto balsamico<br />

Salbeiblätter<br />

2 Mozzarella<br />

4 Tomaten<br />

XXXXXXX <strong>Genießen</strong><br />

Aubergine der Länge nach in Scheiben<br />

à 0,5 Zentimeter schneiden. Öl<br />

und Gewürze mischen. Gemüse über<br />

Nacht darin marinieren. Die Hälfte<br />

der Scheiben ausbreiten und mit dünnen<br />

Mozzarella- und Tomatenscheiben<br />

belegen, dazwischen ganze Salbeiblätter.<br />

Mit einer zweiten Scheibe bedecken.<br />

Beide Scheiben am Rand mit Zahnstochern<br />

fixieren – oder in Grillzangen<br />

für ganze Fische legen. Knusprig braun<br />

grillen.<br />

Demeter Journal 23


XXXXXXX <strong>Genießen</strong><br />

Camembert vom Rost<br />

Für 1 Person<br />

1 Camembert<br />

Pro Person 1 Camembert in Spanschachtel<br />

(ohne Papier) nach dem eigentlichen<br />

Grillen am Rand des Feuers in die weiß<br />

gewordene Glut legen. Nach ca. 20 Minuten<br />

ist daraus ein wunderbar fl ießender<br />

Käse geworden, in den sich frisches<br />

Brot tunken lässt. Der gelungene Abschluss<br />

eines Grillmenüs.<br />

24 Demeter Journal<br />

Puten-Steak<br />

Für 4 Personen<br />

4 Puten–Oberkeulen–Steak à ca. 150 g<br />

6 El Bratöl<br />

Grillgewürz oder Pfeffer, Salz, Paprika<br />

Fleisch fl ach auslegen, abtupfen. Von beiden Seiten mehrmals<br />

mit der Gabel tief einstechen. Öl mit Gewürz verrühren.<br />

Fleisch üppig mit der Öl-Gewürzmischung bestreichen. In einer<br />

geschlossenen Schüssel mehrere Stunden im Kühlschrank<br />

ruhen lassen, damit die Gewürze gut einziehen können. Steaks<br />

von beiden Seiten 3 bis 4 Minuten grillen – nicht zu lange auf<br />

dem Grill lassen, sie sollten im Kern noch rosa sein.<br />

Hüftsteakspieße mit Soja-Sesam-Marinade<br />

Für 4 Personen<br />

800 g Hüftsteak<br />

Salz, Pfeffer<br />

8 EL geschälter Sesam<br />

100 ml Sojasauce<br />

3 EL Crema di Balsamico<br />

etwas Zucker<br />

2 Knoblauchzehen<br />

2 Bd. Schnittlauch<br />

250 g Doppelrahmfrischkäse<br />

6 EL Milch<br />

weißer gemahlener Pfeffer, Cayennepfeffer<br />

etwas Zitronensaft<br />

2 EL Olivenöl<br />

Hüftsteaks in dünne Scheiben schneiden. Salzen, pfeff ern und wellenförmig auf<br />

Grillspieße stecken. Für die Marinade Sesam in einer trockenen Pfanne rösten, bis er<br />

duftet. Sojasauce mit Crema di Balsamico, Zucker, Sesam und gepresstem Knoblauch<br />

verrühren und etwas erwärmen. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden. Frischkäse<br />

mit etwas Milch cremig rühren. Mit Salz, weißem Pfeff er, Cayennepfeff er und Zitronensaft<br />

kräftig abschmecken. Olivenöl unterrühren und Schnittlauch zugeben.<br />

Fleischspieße von beiden Seiten je 5 Minuten grillen. Mit der warmen Marinade<br />

begießen und mit dem Schnittlauch-Dip anrichten. Der Brunnenhof zieht nicht nur<br />

Puten und anderes Gefl ügel artgerecht groß, sondern kann auch mit Rezepten dienen.<br />

www.gefl uegel-vom-brunnenhof.de<br />

Scharfer Honig-Senf-Dip<br />

2 EL Senf<br />

1 Chilischote<br />

1 Knoblauchzehe<br />

½ Bund Petersilie, fein gehackt<br />

100 ml Müllers Lagerbier<br />

1 EL Honig<br />

Salz, Pfeffer, Kräuter der Provence<br />

Alle Zutaten gut mischen. Mit Salz,<br />

Pfeff er, Kräutern der Provence kräftig<br />

abschmecken. www.pinkus-mueller.de<br />

Mit Dips schmeckt´s noch besser!<br />

Klar, ein kühles Pinkus-Bier gehört zum Grillfest.<br />

Aber wenn auch die Dips mit Bier angereichert<br />

werden, tun sich neue Geschmackserlebnisse<br />

auf. Die Brauerei Pinkus Müller im<br />

Münsterland kann dafür gute Tipps geben.<br />

Paprika-Tomaten-Dip<br />

½ Bund Schnittlauch<br />

2 Tomaten<br />

1 Paprika<br />

2 Schalotten<br />

1 Knoblauchzehe, klein gewürfelt<br />

2 EL Joghurt<br />

1 EL Senf<br />

2 EL Tomatenmark<br />

50 ml Müllers Lagerbier<br />

1 EL Honig<br />

Salz, Pfeffer, Oregano<br />

Flüssigwürze<br />

Zitronensaft<br />

Alle Zutaten verrühren. Die Tunke mit<br />

Salz, Pfeff er, Oregano, Würzsauce und<br />

Zitronensaft abschmecken.<br />

Asia-Joghurt-Dip<br />

150 g Naturjoghurt<br />

1 cm Ingwer, fein geschnitten<br />

1 Chilischote<br />

1 TL Ahornsirup<br />

1 Limette<br />

Salz, Pfeffer, Kurkuma<br />

je 1 EL Sonnenblumenkerne,<br />

Pistazien- und Pinienkerne<br />

Joghurt mit Ingwer und Chilischote mischen<br />

und würzen. Limettenschale fein<br />

abschneiden, drüberstreuen. Kerne in<br />

trockener Pfanne rösten, zum Joghurt geben.<br />

Schmeckt auch lecker zu Rohkost.<br />

Von der Molkerei<br />

Berchtesgadener Land<br />

kommt die Empfehlung<br />

für den Asia-Joghurt-Dip.<br />

www.bio-alpenmilch.de


XXXXXXX Kennenlernen Kennenlernen XXXXXXX<br />

26 Demeter Journal<br />

Anstoßen auf 75 Jahre<br />

Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei<br />

Beim Familienbetrieb Beutelsbacher Fruchtsaftkelterei fl ießen seit 75 Jahren Tradition und<br />

Innovation zusammen. Seit 1936 wird in Weinstadt – zunächst im Stadtteil Beutelsbach –<br />

Saft gekeltert. 1951 strömte hier der erste Demeter-Saft aus aus der Presse.<br />

Familie Maier führt den Pionierbetrieb inzwischen in der<br />

dritten Generation. Die Brüder Th omas und Matthias teilen<br />

sich die Geschäftsführung. Fruchtsafttechniker Th omas Maier<br />

hat als studierter Betriebswirt Marketing und Vertrieb im<br />

Blick, Matthias als Landwirt und Lebensmitteltechnologe die<br />

Qualitätssicherung und den Einkauf. Das Tandem ist Garant<br />

dafür, dass faire und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den<br />

Partnern und beste Qualität vom Rohstoff bis zum Getränk<br />

erreicht werden. Dazu gehört für Th omas Maier unabdingbar<br />

die Glasfl asche. Zu den Klassikern wie dem Demeter-<br />

Orangensaft, den es seit 1986 gibt, kommen immer wieder<br />

interessante neue Kompositionen aus Früchten und Gemüse.<br />

Das Sortiment mit über 70 Produkten dekliniert das ganze<br />

Frucht- und Gemüse-ABC durch: von Acerolakirsche über<br />

Banane und Chardonnay-Traube zu Sanddorn, Tomate und<br />

Zitrone. Besonderen Wert legt Beutelsbacher auf Gemüsesäfte<br />

aus biodynamisch gezüchteten Gemüsesorten, die auf Geschmack,<br />

Bekömmlichkeit und Vitalität hin selektiert werden.<br />

Im Jahr 2000 war dank starken Wachstums ein Standortwechsel<br />

unumgänglich. Mit der modernen Keltereianlage samt gro-<br />

ßen Obstsilos sind die <strong>Vor</strong>aussetzungen<br />

nun optimal. Und die Solaranlage auf<br />

dem Firmendach beweist, dass Umweltschutz<br />

ganzheitlich gilt. Am neuen<br />

Firmensitz in Weinstadt arbeiten rund<br />

50 Mitarbeiter. „Die erstklassige Qualität<br />

unserer Produkte gehört zu den<br />

entscheidenden Erfolgsfaktoren unseres<br />

Unternehmens und sichert die Wettbewerbsfähigkeit<br />

für die Zukunft“, ist sich<br />

Matthias Maier sicher. Dafür engagiert<br />

sich Beutelsbacher nicht nur direkt im<br />

Unternehmen, sondern zum Beispiel<br />

auch durch die Förderung verschiedener<br />

Projekte. Neuheiten im Sortiment sind<br />

der Demeter-Traubensaft rosé mit Toskanafeeling,<br />

das Demeter-Blutorangen-<br />

Mehrfruchtgetränk und Demeter-Mango-Maracuja-Saft.<br />

Aus Beutelsbacher<br />

Säften lassen sich fruchtige Sommerdrinks<br />

mixen – ideal nicht nur für die<br />

Grillparty.<br />

www.beutelsbacher.de<br />

Für Hund & Katze –<br />

Zitronencocktail<br />

Für 1 Person<br />

100 ml Zitronensaft<br />

200 ml Granatapfelsaft<br />

4 EL Puderzucker<br />

Zitronensaft in Saftkrug gießen. Puderzucker<br />

darin aufl ösen. Eiswürfel daraufgeben.<br />

Granatapfelsaft darübergießen.<br />

Mit Soda auff üllen.<br />

Cassisshake<br />

Für 1 Person<br />

8 Würfel Eis<br />

2 cl Zitronensaft<br />

1 Eigelb<br />

1 cl Sirup<br />

150 ml Schwarzer-Johannisbeer-Saft<br />

1 Scheibe Zitrone<br />

1 Cocktailkirsche<br />

4 Eiswürfel mit Zutaten in Mixer füllen.<br />

Shaken, in ein Kelchglas mit restlichen<br />

Eiswürfeln abseihen, mit Cocktailkirsche<br />

und Zitrone garnieren.<br />

Bio für‘s Tier<br />

Sundowner<br />

Für 1 Person<br />

80 ml Schwarzer-Johannisbeer-Saft<br />

1 cl Johannisbeerlikör (1 Schnapsgläschen)<br />

etwas Zitronensaft<br />

1 EL Grenadinesirup<br />

Eiswürfel<br />

Johannisbeersaft in Cocktailglas füllen,<br />

ein Schnapsgläschen Johannisbeerlikör<br />

dazugießen. Grenadinesirup und einen<br />

Eiswürfel zugeben. Mit Zitronensaft auf-<br />

füllen.<br />

Mangotraum<br />

Für 1 Person<br />

1 reife Mango<br />

300 ml Buttermilch<br />

200 ml Orangensaft<br />

100 ml Sanddornsaft<br />

Honig nach Geschmack<br />

Mango schälen, Fruchtfl eisch lösen,<br />

klein schneiden, mit Buttermilch, Orangen-,<br />

Sanddornsaft und Honig mixen.<br />

<br />

<br />

<br />

…denn Tierschutz<br />

fängt beim Futter an!


XXXXXXX Produkte<br />

XXXXXXX Produkte<br />

Mandarinen Sorbet von Gildo Rachelli<br />

Dass stolze 40 Prozent frische Früchte in dieser veganen, laktose- und glutenfreien Eisspezialität enthalten<br />

sind, merkt jeder Genießer sofort. Das Rachelli Mandarinen Sorbet kommt dank des hohen Anteils an<br />

hochwertigen biodynamischen Zutaten vollständig ohne Aromastoff e und andere künstliche Zusätze<br />

aus. Das Sorbet zeichnet sich zudem durch seinen niedrigen Fettgehalt von unter 0,2<br />

Prozent aus. Gekonnte und schonende Verarbeitung nach traditioneller italienischer Rezeptur<br />

garantiert das intensive und authentische Geschmackserlebnis. Auch Milchallergiker<br />

und Veganer haben mit diesem Sorbet eine leckere Alternative. www.bio-eis.de<br />

Sonnenfrucht Feige und Granatapfel von SEKEM<br />

Mit typisch ägyptischen Sorten, die vor <strong>Ort</strong> handwerklich verarbeitet werden,<br />

nimmt Sekem-Sonnenfrucht eine Ausnahmestellung unter den<br />

Fruchtaufstrich-Angeboten ein. Die orientalische Sorte Feige zeichnet<br />

sich durch ihren fruchtig-milden Geschmack aus, der durch den hohen<br />

Fruchtanteil von 60 Prozent erreicht wird. Der Granatapfel ist der König<br />

der Früchte, voller authentischer Orientalität. Der Saft der Kerne,<br />

die bekannt sind für ihre gesundheitsfördernde Wirkung, zaubert den<br />

typisch säuerlich-frischen Geschmack in das 220-g-Glas. SEKEM<br />

produziert seit über 30 Jahren nach den Richtlinien des biologischdynamischen<br />

Landbaus, übernimmt soziale Verantwortung für seine<br />

Mitarbeiter und deren Familien und wurde dafür 2003 mit dem Right<br />

Livelihood Award, dem sogenannten Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.<br />

www.sekem.com<br />

Neue Fruchtjoghurts von Schrozberg<br />

Sommerlich-frisch sind die neuen Schrozberg-Joghurts in den Geschmacksrichtungen<br />

Kirsche Holunder sowie Zitrone mit einem Hauch Muskatblüte.<br />

Auch für diese Spezialität setzt die Demeter-Molkerei Schrozberg natürlich<br />

nicht homogenisierte Milch ein. Typisch ist das milde Aroma, das sich während<br />

der bewusst langen Säuerungsphase unter der aufmerksamen Regie des Molkereimeisters<br />

entfaltet. Die Demeter-Qualität garantiert, dass keine Aromen zugesetzt werden.<br />

Und die Krönung für jeden Schrozberg-Joghurt: „Unsere Kühe tragen ihre Hörner“, betont<br />

die Molkereigenossenschaft, in der Bauern und Verarbeiter an einem Strang ziehen.<br />

www.molkerei-schrozberg.de<br />

28 Demeter Journal<br />

Ginseng Lotion und Tonic von Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />

Die Ginseng-Linie von Martina Gebhardt Naturkosmetik bietet einen ausgesprochen hohen Anteil an<br />

Vitaminen und Aufbaustoff en, welche der Haut helfen, sich vor allem in Stresssituationen nachhaltig<br />

zu regenerieren. Elastizität und Spannkraft werden gefördert. Ginseng stärkt zudem<br />

die körpereigenen Abwehrkräfte und unterstützt die Regeneration der Haut. Gerade der<br />

reifere Hauttypus weiß das zu schätzen, denn mit zunehmendem Alter nimmt die<br />

Selbstversorgung der Hautzellen ab. Dank allergiemindernder Eigenschaften wird<br />

die Ginseng-Kosmetik in der Hautpfl ege auch als Reizpuff er eingesetzt. 100<br />

Prozent natürliche Rohstoff e, konsequenter Verzicht auf Konservierungsmittel<br />

sowie auf Zusätze, die Mensch oder Tier schaden könnten, zeichnen die<br />

Demeter-Kosmetik aus. Gerade in der warmen Jahreszeit ist es wichtig, der<br />

Haut regelmäßig die nötige Feuchtigkeit zuzuführen. Ginseng Lotion ist<br />

eine herrlich softige Gesichtsmilch, die die Haut weich und geschmeidig<br />

hält. Ginseng Tonic erfrischt und tonisiert.<br />

www.martina-gebhardt-naturkosmetik.de<br />

Fruchtaufstriche von den BEERENBAUERN<br />

Die süßen Fruchtaufstriche aus heimischen Obstsorten werden bei<br />

den BEERENBAUERN in großmütterlicher Tradition hergestellt.<br />

Vollreife Demeter-Rohstoff e und die handwerkliche Verarbeitung in<br />

kleinen Chargen lassen den Fruchtcharakter optimal zur Geltung<br />

kommen. Fruchtaufstrich Sauerkirsche mit knackigen Fruchtstücken,<br />

dem intensiven Kirscharoma und der perfekten Harmonie von fruchtiger<br />

Säure und feiner Süße weckt Sommergefühle. Nicht nur auf dem Brot,<br />

sondern auch im Joghurt oder heiß zum Eis ein Genuss. Fruchtaufstrich<br />

Apfel-Holunderblüte fängt das unverwechselbare Aroma der Holunderblüten<br />

in Demeter-Apfelsaft ein und zaubert ihn ganz frisch ins Glas. Die glatte geleeartige<br />

Konsistenz des Fruchtaufstrichs verwöhnt den Gaumen genauso vollmundig<br />

wie der einzigartige Geschmack. Die duftigen Holunderblüten stammen vom<br />

Demeter-Hofgut Th alhausen. www.die-beerenbauern.de<br />

Demeter Journal 29


Von Clara und ihren 50 000 Kaubewegungen<br />

Viele Menschen wissen heute besser darüber Bescheid, was in der Werkstatt mit ihrem Auto gemacht<br />

wird, als darüber, wie unsere Nahrungsmittel entstehen. Immer mehr verantwortungsvolle<br />

KonsumentInnen legen jedoch Wert darauf, dass die Tiere, welche ihnen Nahrung spenden,<br />

ein gutes Leben haben. Wie ergeht es eigentlich den Kühen auf Demeter-Höfen?<br />

Mit vollem Mund – pardon: Maul – spricht man ja bekanntlich<br />

nicht, aber für mich als Kuh wird´s dann schwer, überhaupt<br />

mal zu Wort zu kommen. Schließlich ist mein Tag gut<br />

gefüllt mit mehr als 50 000 Kaubewegungen. Aber erst mal<br />

stelle ich mich vor: Clara, eine der 15 846 biodynamischen<br />

Milchkühe auf deutschen Demeter-Höfen. Zusammen mit<br />

34 Kolleginnen lebe ich hier in einem großen Stall mit Außenplatz.<br />

Auch die Wiesen sind ganz nah. Am liebsten liege<br />

ich bequem, träume in mich rein und kaue Pfl anzenbrei –<br />

wieder und wieder, bin ja ein Wiederkäuer. Mein Bauer sagt,<br />

ich sei ein richtiges Wunderwerk. Nur mir und meinen ArtgenossInnen<br />

gelingt es, das für andere Tierarten (inklusive der<br />

Spezies Mensch) unverdauliche Futter mit viel Rohfaser in<br />

wertvolle Lebensmittel zu verwandeln. Wir sind also richtige<br />

30 Demeter Journal<br />

Der Bauer, das unbekannte Wesen<br />

Zauberkünstler. Zaubern kann ich nämlich in mir drin, in<br />

meinem großen Verdauungstrakt. Da blubbert und kollert<br />

es so richtig laut, das sind alles Zaubersprüche.<br />

Mit vier Mägen und 60 Meter<br />

Darm ausgestattet<br />

Immerhin habe ich dafür vier Mägen – Pansen, Netz-, Blätter-<br />

und Labmagen. Da passen insgesamt locker 230 Liter<br />

Pfl anzenbrei rein. Und mein Darm ist auch nicht so ohne,<br />

rund 60 Meter lang. Damit alles gut fl utscht, brauch ich<br />

jeden Tag 110 bis 180 Liter Speichel. Und um den bereit-<br />

<strong>Nachgefragt</strong><br />

zustellen, muss ich viel trinken. Jetzt im Sommer können das<br />

schon mal 150 Liter am Tag werden – 25 Liter pro Minute<br />

gluckern da durch meine Speiseröhre.<br />

Mein Lieblingsessen? Natürlich das kräuterreiche satte<br />

Grün direkt auf der Sommerwiese. Morgens zupfe ich da<br />

am liebsten erst mal das Gras, gegen Abend suche ich mir<br />

dann die aromatischen Kräuter. Im Winter mag ich es getrocknet<br />

als duftendes Heu gemütlich im Stall knurbseln<br />

oder die Silage, gesäuert wie Ihr gesundes Sauerkraut. Ab<br />

und zu ein paar Rüben dazu oder die kräftigen Leguminosen,<br />

hmmm. Hier bei uns auf dem Demeter-Hof achtet<br />

mein Bauer natürlich darauf, dass ich nicht mit Kraftfutter<br />

vollgestopft werde. Er hat mir erzählt, dass es inzwischen<br />

Kühe gibt, die so viel Getreide und Sojaschrot fressen müssen,<br />

um immer mehr Milch zu geben, dass sie manchmal<br />

sogar Probleme mit den Bakterien im Pansen bekommen.<br />

Bakterien sind nichts Schlimmes. Sie helfen mir, die Zellulose,<br />

also die Rohfaser aus Gras und Heu, aufzuspalten. Nur<br />

meine Bakterien produzieren die Zellulase, die das kann.<br />

Außerdem kommen die anderen kleinen Tierchen – okay,<br />

wir nennen sie Bakterien – und bauen Eiweiß und die Kohlenhydrate<br />

Stärke und Zucker ab, damit ich genug Energie<br />

habe. Die brauch ich, denn aus den rund 100 Kilo Futter<br />

am Tag produziere ich schnell mal fast 30 Liter Milch. Da<br />

kommen zwischen 5 000 und 6 000 Liter richtig gute Milch<br />

pro Jahr zusammen. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz.<br />

Kühe würden Grün wählen<br />

Weil bei Demeter 100 Prozent Bio-Futter und das meiste davon<br />

vom eigenen Hof ist, brauch ich mir keine Sorgen zu<br />

machen. Mein Bauer weiß immer, was bei mir im Trog ist.<br />

Deshalb schmeckt meine Milch auch am besten, so schön<br />

sahnig – ganz ohne Angeberei darf ich das behaupten, sagt er.<br />

Sie verstehen sicherlich, dass ich neben Futtern, Wiederkäuen<br />

und Trinken nicht mehr viel Zeit für anderes hab. Aber<br />

schön ist immer, wenn unsere Herde gemeinsam in der Sonne<br />

döst. Manche liegen, andere stehen – und der Stier hält<br />

Wache. Zu unserer Herde gehört der Chef dazu, das ist nicht<br />

überall so. Tja, dem werfe ich schon mal schmachtende Blicke<br />

zu, aber nur wenn ich brünstig bin. Neun Monate später<br />

bekomme ich dann mein Kalb. Ich bin jetzt zehn und habe<br />

schon sieben gesunde Kälbchen geboren. Vier Mädels durften<br />

hier auf dem Hof bleiben. Mit denen hab ich nie Zoff ,<br />

aber mit Liese schon mal. In unserer Herde wissen alle, wer<br />

Allergikergerechtes Öko-Haus<br />

Baufritz-Häuser bieten ein ausgezeichnetes Raumklima,<br />

das beschwerdefreies Wohnen für Allergiker möglich<br />

macht. Zum Beispiel haben wir Hauskonzepte mit integrierten<br />

Allergikerzimmern, Pollenschleusen und luftverbessernde<br />

Maßnahmen für Multi-Allergiker entwickelt.<br />

Und mit unseren Gesundheitsberatern erarbeiten wir<br />

individuelle Lösungen für die allergischen Belastungen<br />

unserer Kunden.<br />

Lassen Sie sich von unserem ganzheitlichen Gesundheitskonzept<br />

überzeugen und von unserer Stilwelten-<br />

Kollektion inspirieren unter Telefon 08336-9000,<br />

www.baufritz-dj.de<br />

Ausgezeichnet mit dem Dt. Nachhaltigkeitspreis 2009


XXXXXXX <strong>Nachgefragt</strong><br />

was darf und wer die Leitkuh ist. Nur selten gibt es Zoff . An<br />

unseren Hörnern orientieren wir uns und wissen dann, wer<br />

was zu sagen hat. Letztens war ich gerade so ein bisschen am<br />

Wegträumen und hab Liese zu spät bemerkt. Da hat sie mich<br />

doch glatt in die Seite geboxt, weil ich ihr den Weg nicht<br />

sofort frei gemacht hab.<br />

Das Horn wächst lebenslang mit<br />

Nur selten brauchen wir die Hörner, aber zum Kämpfen.<br />

Meist rangeln wir nur mit unseren breiten Stirnen so lange,<br />

bis die Schwächere weggedrückt wird. Damit ich keine<br />

schmerzhafte Prellung bekomm, hat mir mein Bauer gleich<br />

Globuli gegeben – homöopathische Heilmittel. Hörner sind<br />

für uns Kühe ganz wichtig, aber weniger zum Kämpfen als<br />

zum Kommunizieren. Manchmal dürfen die Kinder, die so<br />

gern auf den Hof zu Besuch kommen, sie sogar mal anfassen.<br />

Die sind dann immer total aufgeregt, wie warm mein Horn<br />

ist. Na klar, ist ja auch gut durchblutet und sehr lebendig. Es<br />

wächst mein ganzes Leben lang mit. Jedenfalls bin ich heilfroh,<br />

dass Demeter-Bauern uns Kühen die Hörner lassen. Was<br />

andere Rinder da alles aushalten müssen – abgesägt werden<br />

die stolzen Kronen, weggeätzt, bevor sie sich richtig entfalten<br />

können, aua! Selbst wenn wir geschlachtet werden, dient<br />

das Horn noch dem biodynamischen Bauern. Damit wird<br />

nämlich Hornmistpräparat hergestellt. Unser frischer Mist<br />

kommt da rein, wird samt Horn vergraben und sechs Monate<br />

später wieder ausgebuddelt und mit Wasser verrührt –<br />

dynamisiert – damit Wiesen und Äcker fein damit besprüht<br />

werden können. Das macht den Boden fruchtbar und das<br />

Pfl anzenwachstum harmonisch, haben Wissenschaftler herausgefunden.<br />

Mir reicht eigentlich, dass unsere Weiden dadurch<br />

so schön vielfältig werden – ideale Speisekammer für<br />

hungrige Kühe wie mich. Ich fress mich durch den ganzen<br />

Betrieb, sagt der Chef dann und meint natürlich, wie wichtig<br />

ich und mein guter Mist für den individuellen Hoforganismus<br />

sind. Der ist nämlich das Idealbild bei Demeter – und<br />

ohne mich läuft da gar nix. Deshalb könnte ich noch viel<br />

erzählen, als auf eine Kuhhaut geht … aber jetzt muss ich<br />

in den Melkstand, damit mein Euter wieder leer wird und<br />

ich meine kleine Ration Kraftfutter verspeisen kann. Wenn<br />

Sie mich mal kennenlernen wollen, kommen Sie einfach mal<br />

vorbei. Jetzt im Sommer sind viele Hoff este bei den Demeter-Bauern,<br />

da treff en Sie dann mich und meine Kolleginnen<br />

bei der Arbeit. Und wer uns dann verstehen lernt, wird nie<br />

wieder „dumme Kuh“ schimpfen …<br />

32 Demeter Journal<br />

Fragebogen zum Demeter Journal<br />

1 300 detaillierte<br />

Antworten,<br />

konkrete<br />

Hinweise und<br />

viel Lob<br />

DANKE. Wir sind überwältigt und freuen<br />

uns, für LeserInnen wie Sie arbeiten zu<br />

dürfen. Mehr als 1 300 von Ihnen haben<br />

unseren umfangreichen Fragebogen aus dem<br />

Demeter Journal Nr. 9 ausgefüllt, alle Fragen<br />

beantwortet und sogar noch viele eigene<br />

Impulse für die Entwicklung des Kundenmagazins<br />

gegeben.<br />

Natürlich dauert die exakte Aufarbeitung aller Daten einige<br />

Zeit, aber schon jetzt lässt sich einiges herausfi ltern:<br />

Sie geben uns richtig gute Noten für das Demeter Journal,<br />

sowohl für die redaktionellen Inhalte als auch für die grafi<br />

sche Gestaltung. Am liebsten lesen Sie die <strong>Vor</strong>-<strong>Ort</strong>-Reportagen,<br />

die Tipps aus der Rubrik Gesund leben und nutzen<br />

die Rezeptvorschläge. Die wünschen Sie sich allerdings<br />

manchmal doch etwas schlichter. Gern werden wir das<br />

auch aufgreifen. Den Wunsch nach weiter gehenden Informationen<br />

rund um einen nachhaltigen Lebensstil haben<br />

wir ebenfalls verstanden. Und auf die Lesefreundlichkeit<br />

werden wir Rücksicht nehmen und die farbig hinterlegten<br />

Zeilen anders gestalten. So vielfältig wie die Demeter-<br />

Gemeinschaft zeigt sich auch die Leserschaft des Demeter<br />

Journals, also durchaus passend. Wir schauen uns alle Ihre<br />

Anregungen an und überlegen im Team, was sich wie umsetzen<br />

lässt. Sie dürfen also weiterhin gespannt sein.<br />

Sie haben gewonnen<br />

<strong>Nachgefragt</strong><br />

Und richtig freuen können sich gleich die glücklichen GewinnerInnen,<br />

die Fortuna aus dem großen Berg an Einsendungen<br />

gezogen hat.<br />

Den Urlaub im Bio-Hotel Rose in Hayingen-Ehestetten<br />

kann genießen Martina Totz aus Ihlow.<br />

Die wertvolle Getreidemühle Oktini von der hawos Kornmühlen<br />

GmbH schmückt demnächst die Küche von Petra<br />

Höltgen aus Worpswede.<br />

Sechs Salatsets von Naturata mit Crema di Balsamico, Aceto<br />

Balsamico di Modena, Olivenöl aus Portugal, Sesam- und<br />

Rapsöl verfeinern die Sommersalate von Volker Best aus<br />

Bamberg, Adelheid Scharle aus Heidenheim, Gabriele Willems<br />

aus Dietzenbach, Renate Wunderlich aus Radolfzell,<br />

Waltraud Ettle aus Lauff en und Jutta Maschlanke aus Hamburg.<br />

Im Kochbuch des kreativen Bio-Spitzenkochs Simon Tress<br />

„Die neue schwäbische Küche" schmökern nun Bärbel-<br />

Nina Röttgen aus Gerlingen, Frank Haasner aus Dresden,<br />

Susan Gnauert aus Fürstenwalde, Fritz Ramml aus Pastetten<br />

und Ursula Philipp aus Rodgau.<br />

Das Rose-Pfl egeprogramm von Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />

verwöhnt Anette Christl aus Frankfurt/Main,<br />

Doris Rother aus Berlin und Sarah Pakosch aus Leipzig.<br />

Die Natur ist stark,<br />

sie braucht keine Verstärker.<br />

Ein Hochgenuss in der<br />

mediterranen Küche<br />

Die Herstellung des berühmten Aceto<br />

Balsamico hat in der italienischen Provinz<br />

Modena eine Jahrhunderte alte Tradition.<br />

Der „König unter den Essigen“ wird nach<br />

einem traditionellen Verfahren über off enem<br />

Feuer eingekocht und muss viele Jahre<br />

reifen. Ausgesuchte Zutaten und sorgfältige<br />

Herstellung lassen diese Essigspezialitäten in<br />

bio-dynamischer Qualität zu einem echten<br />

Highlight in der mediteranen Küche werden.<br />

Und das schmeckt man auch. Testen Sie<br />

es selbst! Raffi nierte Rezeptideen auf der<br />

Naturata Homepage laden<br />

zum Nachkochen ein.<br />

www.naturata.de<br />

Naturata AG · D-71711 Murr<br />

traditionelle<br />

Herstellung<br />

Jetzt auch<br />

online kaufen:<br />

www.naturata.de


XXXXXXX Warenkunde<br />

Warenkunde<br />

Entscheidend für höchste Milchqualität:<br />

Fütterung, Haltung, Verarbeitung<br />

Milch ist nicht gleich Milch. Kühe, die Weidegang haben, Grünfutter und gutes Heu fressen,<br />

wenig Kraftfutter und keine Silage bekommen, haben die besten <strong>Vor</strong>aussetzungen, Milch mit<br />

gesunden Fettsäuren zu entwickeln. Die sind besonders wichtig für den Menschen.<br />

Mit wertvollem Eiweiß, allen fett- und wasserlöslichen Vitaminen<br />

inklusive B12, Mineralstoff en wie Calcium und den<br />

lebensnotwendigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren punktet<br />

Milch. Die wertvollen Inhaltsstoff e sind jedoch futter-<br />

und haltungsabhängig. Deshalb bieten Demeter-Milch und<br />

Milchprodukte mehr gesundheitsfördernde Omegafettsäuren<br />

– britische Studien sprechen von bis zu 64 Prozent mehr. Sie<br />

sollen das Herzinfarktrisiko minimieren können. Mehr antioxidatives<br />

Vitamin E, das die freien Radikalen in Schach<br />

halten hilft. Mehr krebshemmendes Betacarotin. Mehr konjugierte<br />

Linolsäuren (CLA). An der Uni Jena wurde bis zur<br />

dreifachen Menge entdeckt. Sie stärkt das Immunsystem und<br />

gilt als Schutzfaktor vor Krebs. Für viele genauso wichtig wie<br />

das, was nicht drin ist: Demeter-Milch ist gentechnikfrei.<br />

Konventionelle Hochleistungskühe bekommen oft Sojaschrot<br />

in den Trog, der von genmanipulierten Sojabohnen stammt.<br />

Beim Bio-Bauern ist das natürlich tabu.<br />

Demeter-Lebensmittel sind authentisch und deshalb absolut<br />

frei von zugesetzten Aromastoff en. Zugesetzte Aromastoff e<br />

gaukeln dem Geschmacks- und Geruchssinn etwas vor, was<br />

gar nicht vorhanden ist. Nur Aromaextrakte – also die Auszüge<br />

und Konzentrate aus den Pfl anzen – sind bei Demeter<br />

erlaubt.<br />

Demeter-Pluspunkte<br />

Auf dem Hof<br />

Artgerechte Fütterung mit reichlich Grün-<br />

futter, Heu und etwas Getreide vom eigenen Hof<br />

100 Prozent Bio-Futter<br />

Davon 80 Prozent Demeter-Futter<br />

Mindestens 50 Prozent Futter vom eigenen Betrieb<br />

Wesensgemäße Haltung in meist kleineren Herden<br />

Kühe werden nicht enthornt<br />

Initiativen in der Tierzucht: Stierprojekt<br />

34 Demeter Journal<br />

Jeder Verarbeitungsschritt mindert die natürliche Qualität.<br />

Deshalb erlaubt Demeter nur Pasteurisierung und schließt die<br />

Homogenisierung von Milch aus. Herkömmliche Verfahren<br />

wie Homogenisierung verändern die Strukturen der Milch<br />

und können Allergien provozieren. Als Qualitätsbeweis hat<br />

Dadurch besonders viele wertvolle Inhaltsstoffe<br />

Betacarotin - krebshemmend<br />

Vitamin E – hält freie Radikale in Schach<br />

Omegafettsäuren in optimaler Relation von Omega 3<br />

zu Omega 6 – minimieren Herzinfarktrisiko<br />

Konjugierte Linolsäuren (CLA) – stärken das Immunsystem,<br />

Schutzfaktor vor Krebs<br />

Bei der Verarbeitung<br />

Keine Homogenisierung der Milch (Der hohe Druck bei<br />

der Homogenisierung wirkt nachteilig auf die Milch-<br />

Demeter-Milch deshalb einen Rahmpfropf, denn naturbelassene,<br />

nicht homogenisierte Milch rahmt auf. Die biodynamischen<br />

Demeter-Richtlinien sind übrigens die einzigen im<br />

gesamten Bio-Bereich, die das Homogenisieren untersagen.<br />

Wesensgemäße Haltung und Fütterung der Wiederkäuer wie<br />

auf Demeter-Höfen angestrebt sowie schonende, werterhaltende<br />

Verarbeitung wie in den Demeter-Molkereien bieten<br />

nach derzeitigem Wissensstand die besten <strong>Vor</strong>aussetzungen<br />

für gesundheitsförderliche Milchqualität. Und erforscht wird<br />

weiter, welchen Einfl uss die Hörner, welche Demeter-Kühe<br />

natürlich behalten dürfen, auf Milchqualität haben.<br />

Rohmilch<br />

ist Milch, welche direkt aus dem Euter kommt. Sie wird teilweise<br />

noch ab Hof verkauft.<br />

<strong>Vor</strong>zugsmilch<br />

ist Rohmilch, die von zusätzlich kontrollierten Betrieben lediglich<br />

fi ltriert und verpackt wird. Alle Inhaltsstoff e und der<br />

natürliche Fettgehalt von drei bis fünf Prozent bleiben weitestgehend<br />

erhalten. Sie ist zwei bis drei Tage haltbar.<br />

Pasteurisierte Milch<br />

wird etwa 30 Sekunden auf 72 bis 75 °C erhitzt. So ist sie<br />

sechs bis zehn Tage haltbar, ungeöff net und gekühlt natürlich.<br />

Vollfett oder fettarm?<br />

Demeter-Milch hat meist einen Fettgehalt um vier Prozent.<br />

3,5 Prozent müssen es bei Vollmilch immer sein. Demeter-<br />

Vollmilch kommt mit ihrem natürlichen Fettgehalt in Flaschen<br />

oder in den Karton. Fettarme Demeter-Milch mit 1,5<br />

bis 1,8 Prozent Fettgehalt enthält natürlich weniger der fettlöslichen<br />

Vitamine A, E und D.<br />

qualität. Das dadurch zerstörte Milcheiweiß kann zu<br />

Unverträglichkeiten führen.)<br />

Ultrahocherhitzung und ESL-Milch ausgeschlossen<br />

Ausschließlich Aromaextrakte, also Auszüge und<br />

Konzentrate aus den jeweiligen Pfl anzen – Keine<br />

zugesetzten Aromastoffe<br />

Bestnoten für Geschmack<br />

Bei unabhängigen Geschmackstests schneidet Demeter-<br />

Milch stets bestens ab. Sie wird immer als rahmiger<br />

und sahniger bewertet als Vergleichsprodukte.<br />

Bio-dynamische Eiscreme<br />

und Fruchtsorbets<br />

Original aus Italien<br />

Glutenfrei<br />

Eifrei<br />

Sorbets:<br />

Laktosefrei


XXXXXXX Hintergrund Hintergrund XXXXXXX<br />

Veterinär Jörg Spranger fordert<br />

eigene Zuchtlinien und Abkehr von<br />

künstlicher Besamung<br />

Der Schweizer Tierarzt Jörg Spranger war lange Jahre für die veterinärmedizinische Arbeit im<br />

FiBL (Forschungsinstitut für biologischen Landbau) verantwortlich. Er kennt Bio- und Demeter-Höfe<br />

in Europa, berät Bäuerinnen und Bauern und hat genaue <strong>Vor</strong>stellungen davon, wie<br />

sich die Tierhaltung noch besser gestalten lässt.<br />

Herr Spranger, Sie fordern, dass ökologische Tierhaltung<br />

konsequenter am Tierwohl ausgerichtet sein muss. Welche<br />

Schwachpunkte sehen Sie?<br />

Eins vorweg: Gerade den biodynamischen Demeter-Landwirten<br />

sind ihre Tiere wirklich wichtig. Tiere spielen in der Biodynamischen<br />

Wirtschaftsweise ja eine wichtige Rolle und das<br />

ist auch gut so, denn nur auf Höfen mit Tieren kann der geschlossene<br />

Kreislauf oder gar der Organismusgedanke umge-<br />

36 Demeter Journal<br />

Tierisch gut<br />

setzt werden. <strong>Vor</strong>rang für Laufställe und Weidehaltung, aber<br />

auch für Natursprung statt künstlicher Besamung sowie eine<br />

Entwicklung in Richtung muttergebundener Kälberaufzucht<br />

erscheinen mir wichtig. Ganz oben auf der Tagesordnung<br />

muss jedoch die Züchtung von Tieren stehen, die der ökologischen<br />

Wirtschaftsweise angepasst sind. Allzu oft greifen<br />

Bio-Bauern noch auf diejenigen Rassen zurück, die als Hochleistungstiere<br />

entwickelt wurden. Das passt nicht zusammen.<br />

Konkret müssen wir mit den betriebseigenen weiblichen Linien<br />

eine Kuhfamilienzucht betreiben, anstatt uns auf entseelte<br />

Samen unpassender Stiere zu verlassen.<br />

Wo lässt sich am ehesten ansetzen?<br />

Züchtung ist natürlich ein Th ema, das sich nicht im Handumdrehen<br />

erledigen lässt. Da gibt es schon Ansätze, aber hier<br />

sollte man richtig Gas geben. Aus meiner Beratungstätigkeit<br />

weiß ich, dass die Hinwendung zu Auslauf und Weidegang am<br />

schnellsten zu bewerkstelligen ist. Auch eine Kälberaufzucht,<br />

die nicht in sogenannten Iglus isoliert, sondern von Anfang<br />

an ein Herdenleben ermöglicht, lässt sich bei entsprechendem<br />

Willen gut umsetzen.<br />

Was antworten Sie, wenn Bauern vor der fi nanziellen Belastung<br />

für die entsprechenden Maßnahmen zurückschrecken?<br />

Ich zeige dann einfach meine Berechnungen. Sie beweisen,<br />

dass eine solche Haltung sogar wirtschaftlicher ist. Das überzeugt<br />

dann natürlich am besten.<br />

Demeter, der Verband für die Biologisch-Dynamische Wirt-<br />

Richtlinien verschärft: kein Sperma<br />

von Tieren aus Embryotransfer<br />

schaftsweise, will den Stier bei den Hörnern packen. Mit einem<br />

Stierzuchtprojekt unterstützen die Bio-Dynamiker zum<br />

einen die Praktiker auf den Höfen und schaff en zum anderen<br />

bei Verbrauchern ein Bewusstsein für das Th ema. Außerdem<br />

wurden die Richtlinien verschärft. Embryotransfer ist bei<br />

Demeter ohnehin ausgeschlossen. Auch Tiefkühlsperma der<br />

Stiere, die mit reichlich Hormoneinsatz und Leihmüttern aus<br />

Embryotransfer entstanden sind, ist tabu.<br />

Demeter-Lebensmittel entwickeln ihre Qualität im individuel-<br />

Wesensgemäße Tierhaltung mit viel Platz und<br />

Auslauf<br />

Tierschutz durch Verzicht auf Enthornen oder<br />

Schnäbelkupieren<br />

100 Prozent Bio-Futter, zum großen Teil vom<br />

eigenen Hof<br />

len Hoforganismus auf fruchtbaren Böden dank Biodynamischer<br />

Präparate und der Hinwendung des Menschen zu Tier<br />

und Pfl anze. Auch in der Verarbeitung werden gesundheitsbedenkliche<br />

Stoff e oder Verfahren nicht eingesetzt. Die Integrität<br />

des Lebensmittels wird ebenso gewahrt wie seine Authentizität.<br />

Deshalb sind Isolate und das Herauslösen von Einzelstoff en<br />

ebenso tabu wie Aromastoff e, Mikrowellen, Strahlung oder<br />

Gentechnik, extremer Druck oder extrem hohe Temperaturen.<br />

Pluspunkte für Demeter-Fleisch- und Wurstwaren<br />

DEMETER<br />

TRAUBENSAFT ROT<br />

BARBERA/MONTEPULCIANO<br />

• Erntefrisch und schonend verarbeitete Trauben.<br />

• 100% Direktsaft ohne Schwefelzusatz gekeltert<br />

DER<br />

Originale<br />

DEMETER KINDERSAFT<br />

Direktsaft aus biologisch-dynamisch angebauten<br />

Früchten und Gemüse unserer Region.<br />

Authentische Lebensmittel<br />

ohne Zusatzstoffe<br />

Regionale Schlachtstätten<br />

Qualitätsschonende Verarbeitung<br />

Nur ein Zehntel der konventionell zugelassenen<br />

Zusatz- und Hilfsstoffe erlaubt<br />

Ausschluss von Nitritpökelsalz<br />

Bevorzugt Warmfl eischverarbeitung<br />

Unsere Klassiker<br />

zum<br />

75-jährigen Jubiläum<br />

DEMETER APFELSAFT<br />

Naturtrüber Direktsaft<br />

• nicht aus Konzentrat, ohne Zuckerzusatz<br />

Ausgezeichnet im ÖKO-TEST Magazin,<br />

Ausgabe 7/2010: sehr gut<br />

DEMETER MULTI PUR<br />

Enthält fruchteigenes Pro-Vitamin A und C.<br />

Ausgezeichnet im ÖKO-TEST Magazin, Ausgabe<br />

2/2009: sehr gut<br />

BEUTELSBACHER Fruchtsaftkelterei GmbH Postfach 2166 · D-71370 Weinstadt · Tel. 0 7151/99 5150 · Fax 0 7151/99 51555 · www.beutelsbacher.de


XXXXXXX Rätselhaft XXXXXXX <strong>Vor</strong>schau<br />

Rätselhaft<br />

Wie viel Zuchtbullen leben<br />

auf Demeter-Höfen?<br />

Nutzen Sie Ihre Chance. Schreiben<br />

Sie die richtige Antwortzahl auf eine<br />

Postkarte an<br />

Demeter e. V. · Rätsel Demeter Journal<br />

Brandschneise 1 · 64295 Darmstadt<br />

oder schicken Sie eine E-Mail mit der<br />

Lösungszahl an<br />

demeterjournal@demeter.de,<br />

Stichwort Rätsel Demeter Journal.<br />

Einsendeschluss ist der 25. Juli 2011.<br />

Absender nicht vergessen. Fortuna<br />

entscheidet auch bei Demeter.<br />

Sie können gewinnen und den Sommer<br />

mit Bewegungsspielen von Manufactum<br />

genießen.<br />

Wir verlosen<br />

Federballschläger aus Bambus samt<br />

Federball mit Gänsefedern und Korkkopf<br />

Dank Bambus mit überragender Biegefestigkeit<br />

bei geringem Materialgewicht<br />

(und Glasfi berrohr im hohlen Schaft als<br />

Verstärkung) ist dieser Federballschläger<br />

ebenso leicht wie schön.<br />

Das Solarluftschiff ist ein zeppelinförmiger,<br />

drei Meter langer Ballon aus dünner<br />

schwarzer Folie, der richtig hoch<br />

aufsteigt, wenn die Sonne die darin eingeschlossene<br />

Luft erwärmt. Das verpackte<br />

nur 10 Zentimeter große Fluggerät<br />

kann immer dabei sein und zu<br />

einem veritablen Drachen mit einem<br />

knappen halben Meter Spannweite<br />

entfaltet werden.<br />

Der gyroskopische<br />

Wurfring fl iegt<br />

ohne viel Übung bis<br />

100 Meter weit. Der<br />

griffi ge, nur handtellergroßeWurfring<br />

lässt sich<br />

überallhin mitnehmen und ist auch für<br />

Kinder ab 9 Jahren geeignet.<br />

www.manufactum.de<br />

38 Demeter Journal<br />

Foto: Andreas Schoelzel<br />

Die<br />

rund 1400 Demeter-<br />

Bauern in Deutschland<br />

halten Tiere, weil<br />

sie damit dem Ideal des vielfältigen<br />

Hoforganismus gerecht<br />

werden. Zertifi ziert sind 2 649 Bienenvölker, 1501 Ferkel, 6532 Schafe, 2556 Ziegen,<br />

3691 Gänse, 865 Puten, 3867 Truthähne, 92281 Legehennen, 13233 Masthähnchen, 15846 Milchkühe,<br />

4884 Mutterkühe, 5195 Mastschweine, 2 050 Pferde, 526 Zuchtbullen, 65 Zuchteber, 349 Zuchtsauen. Bullen<br />

erreichen ein Gewicht zwischen 1000 und 1200 kg. Die natürliche Lebenserwartung einer Kuh liegt<br />

bei 20 Jahren. Eine Leistungskuh wird im Schnitt nicht älter als 5 Jahre.<br />

Schon 8300 vor Christus gelangten<br />

Rinder zusammen mit<br />

Ackerbauern in das bis dahin<br />

rinderlose Zypern. Rinder haben 32<br />

Zähne und 4 Mägen. Fresser sind Rinder, die zwi-<br />

Schlusspunkt<br />

schen 6 und 12 Monate alt sind. Jedes Kuheuter<br />

hat 4 Zitzen, Striche genannt. Kleine Wiederkäuer<br />

wie Schafe und Ziegen haben 2<br />

Striche. Erst mit 5 Jahren<br />

ist ein Rind ausgewachsen.<br />

Was haben Fukushima, Klimawandel<br />

und Kühe miteinander zu tun?<br />

Die Tierärztin und<br />

Buchautorin Anita Idel<br />

fordert zum Umden -<br />

ken auf. Sie analysiert,<br />

warum die Kuh kein<br />

Klimakiller ist, und erläutert<br />

den Zusammenhang<br />

von Bodenfruchtbarkeit, Dauergrünland,<br />

grasenden Wiederkäuern, Klima und<br />

Energiewirtschaft.<br />

Die Lügen von Wachstum und vermeintlich<br />

billiger Energie befeuern die Industrialisierung<br />

des (Agrar-)Systems. Für die<br />

Schäden müssen die Verursacher nicht<br />

zahlen: Überdüngung, Bodenverdichtung<br />

und Erosion zerstören weltweit die Bodenfruchtbarkeit.<br />

Eine absurde Methandebatte<br />

lenkt davon ab, dass Kuh & Co<br />

in einer Low-Input-Landwirtschaft als<br />

geniale Grasverwerter keine Nahrungskonkurrenten<br />

des Menschen sind. An den<br />

(Klima-)Pranger gehören Futtermittelimporte<br />

und der durch subventionierte Energie<br />

billige Stickstoffdünger: wegen der Abholzung<br />

des Regenwalds und weil das freigesetzte<br />

Lachgas 296-mal so klimaschädlich<br />

ist wie CO2.<br />

Grünland ist der zu Unrecht total vernachlässigte<br />

und absolut unterschätzte Faktor.<br />

Es bietet den weltgrößten Speicher von<br />

Kohlenstoff. Damit Dauergrünland erhalten<br />

bleiben kann, brauchen wir grasende<br />

Tiere. Gras ist eine der wichtigsten Proteinressourcen<br />

unseres Planeten. Wer das<br />

versteht, weiß auch: Die Futtergrundlage<br />

muss die Zahl der Tiere und den Fleischkonsum<br />

bestimmen – nicht umgekehrt.<br />

Ein entsprechender Lebensstil ist deshalb<br />

im wahrsten Sinne des Wortes notwendig.<br />

Die „Lebensgemeinschaft von Weidetier<br />

und Weidegras“ hat das Potenzial, die gigantischen<br />

CO2-Speicher im Dauergrünland<br />

zu schützen und Bodenfruchtbarkeit zu<br />

mehren. Eine zukunftsfähige Agrarkultur<br />

benötigt genauso viel Forschung für den<br />

Ackerbau wie für die auf satte 40 Prozent<br />

addierte nicht ackerfähige Landfl äche: Dauergrünland<br />

braucht eine Lobby. Nicht die Kuh,<br />

sondern das industrialisierte System ist der<br />

Klimakiller.<br />

Mehr zum Thema im Buch „Die<br />

Kuh ist kein Klima-Killer – wie die<br />

Agrarindustrie die Erde verwüstet<br />

und was wir dagegen tun können“<br />

Anita Idel, Metropolis<br />

VORSCHAU<br />

<strong>Vor</strong> <strong>Ort</strong><br />

Zu Besuch bei der Spielberger<br />

Mühle in Brackenheim<br />

<strong>Genießen</strong><br />

Mit Kräutern lässt sich zaubern. Wie<br />

frische Gewürzpfl anzen das Essen<br />

zum Erlebnis machen, verraten grüne<br />

Rezepte.<br />

<strong>Nachgefragt</strong><br />

Biodynamiker düngen nicht einfach<br />

nur. Sie betreiben Bodenbelebung. So<br />

können die Pfl anzen aktiv Nährstoff -<br />

mobilisierung betreiben. Wie fühlt<br />

sich das an, was passiert dabei?<br />

Das nächste Demeter Journal erscheint im September.<br />

TRADITION<br />

leben<br />

Impressum<br />

Weitere Informationen finden Sie auf www.voelkeljuice.de<br />

Herausgeber<br />

Demeter e. V.<br />

<strong>Vor</strong>stand Klemens Fischer<br />

Brandschneise 1<br />

64295 Darmstadt<br />

www.demeter.de<br />

Telefon 06155 84690<br />

Fax 06155 846911<br />

Leserservice<br />

demeterjournal@demeter.de<br />

Redaktion Renée Herrnkind<br />

Journalistinbüro Schwarz auf Weiss<br />

Wetzlar<br />

Grafi k Eberle GmbH Werbeagentur<br />

GWA, Schwäbisch Gmünd<br />

Fotos Fotostudio Viscom: Siggi<br />

Schenk (S. 22-26, 33), Thomas<br />

Plettenberg (Titel, S. 8-11), Andreas<br />

Schölzel (S. 38), Fotolia (S. 14,<br />

16 , 17, 20, 21, 28, 29), F1 Online<br />

(S. 18)<br />

Anzeigen diana.hahn@demeter.de<br />

Vertrieb Naturkosthandel<br />

andreas.schmidt@demeter.de,<br />

Vertrieb über Demeter-Hofl äden,<br />

Demeter-Aktiv-Partner-Läden<br />

(DAP), Naturkostfachgeschäfte,<br />

Bio- Super märkte, Reformhäuser<br />

Wusstest Du...<br />

dass Voelkel von Anfang an ökologische Produkte hergestellt hat?<br />

Druck<br />

Aufl age: 150.000 Exemplare<br />

Konradin Druck GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

Wer mehr wissen will<br />

Lebendige Erde, Zeitschrift für<br />

biologisch-dynamische Landwirtschaft,<br />

Ernährung und Kultur –<br />

kostenloses Probeexemplar:<br />

Lebendige Erde, Brandschneise 1,<br />

64295 Darmstadt, 06155 84690,<br />

www.LebendigeErde.de<br />

Demeter-Gartenrundbrief:<br />

www.gartenrundbrief.de,<br />

0711 902540<br />

Demeter-Infos per E-Mail?<br />

Einfach E-Mail an info@demeter.de<br />

Arbeiten und lernen im<br />

Biodynamischen?<br />

Auskunftsstelle: 06155 846940,<br />

www.demeter.de<br />

Das Familienunternehmen wurde<br />

1936 von Karl und Margret Voelkel<br />

gegründet. Heute, in der dritten<br />

Generation, geleitet von Stefan Voelkel,<br />

werden altbewährte Traditionen<br />

weiterhin gepflegt. Aus Überzeugung<br />

zur ganzheitlichen biologischdynamischen<br />

Anbaumethode entstand<br />

ein vielseitiges und umfassendes<br />

Sortiment an Naturkostsäften in<br />

Demeter- und Bio-Qualität.


Demeter verzichtet aus Überzeugung auf das<br />

schmerzhafte Enthornen der Kühe. So leben die Kühe<br />

auf Demeter-Höfen wie es ihrem Wesen entspricht.<br />

Zum Demeter-Ideal gehören Weidegang, kräuterreiches<br />

Grünfutter und ein wenig Getreide vom eigenen<br />

www.demeter.de<br />

Ganze<br />

Milch.<br />

Anzeige<br />

Hof. Demeter-Bauern wissen: Das ist gut für die Kuh.<br />

Und gut für die Milch. Sie wird ganz schonend verarbeitet<br />

und nicht homogenisiert. So bleibt sie reich an<br />

wertvollen Inhaltsstoff en wie lebenswichtigen Omega-3<br />

und Omega-6 Fettsäuren. Das schmeckt man.<br />

www.molkerei-schrozberg.de

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