Download - Der DRV
Download - Der DRV
Download - Der DRV
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Strombergkellerei Bönnigheim eG<br />
Wie haben die Mitarbeiter auf die Einführung der<br />
Ökobilanz und eines zertifizierten Umweltmanagements<br />
reagiert?<br />
Albrecht Hauber: Sie haben zunächst etwas skeptisch<br />
reagiert, aber sie haben schnell den Nutzen<br />
der erhobenen Kennzahlen erkannt. Die erzielte Reduzierung<br />
bei Strom- und Wasserverbrauch spricht<br />
für sich. Viele Mitarbeiter sind auch Mitglieder, insofern<br />
sind sie immer daran interessiert, die Kosten<br />
möglichst gering zu halten. Das Umweltmanagement<br />
wird heute unterstützt und gelebt.<br />
Wie hoch sind der jährliche Aufwand und die Kosten<br />
für die Zertifizierung?<br />
Albrecht Hauber: Die Erstellung der Ökobilanz<br />
nimmt ungefähr zwei bis drei Tage in Anspruch. Die<br />
Energieverbrauchsdaten werden monatlich erfasst<br />
und miteinander verglichen. Bei den Wiederholungs-<br />
beziehungsweise Überwachungsaudits werden<br />
sowohl das Qualitätsmanagementsystem nach<br />
ISO 9001, IFS (International Food Standard) als auch<br />
das Umweltmanagement gemeinsam geprüft. In<br />
der Regel dauert dies zwei Tage. Von den Kosten<br />
her liegen wir bei 2.500 Euro für alle drei Zertifikate.<br />
Herr Hauber, die Strombergkellerei Bönnigheim eG<br />
war die erste Weinkellerei europaweit, die ein Umweltmanagement<br />
implementiert hat. Spielt dies<br />
auch in der Außenwahrnehmung eine Rolle?<br />
Albrecht Hauber: Nein, leider hat unser Umweltmanagement<br />
bislang noch nicht in der Öffentlichkeit<br />
oder bei unseren Kunden die Aufmerksamkeit<br />
bekommen, wie wir uns dies wünschen. Die geringe<br />
Resonanz der Öffentlichkeit enttäuscht uns<br />
schon etwas. Wir müssen aber sicherlich noch gezielter<br />
Öffentlichkeitsarbeit leisten.<br />
Denn ein Umweltmanagement fordern bisher<br />
weder der konventionelle noch der Bio-Lebensmittelhandel<br />
ein. Deshalb haben wir ein absolutes Alleinstellungsmerkmal,<br />
das wir besser vermarkten<br />
müssen, zumal das Thema Nachhaltigkeit in aller<br />
Munde ist. Wir haben diesen Trend schon vorweggenommen.<br />
Wolfgang Weber: Es wäre wünschenswert, wenn<br />
auch andere Winzer- oder Weingärtnergenossenschaften<br />
eine Ökobilanz und Umweltkennzahlen<br />
aufstellen und ein Umweltmanagementsystem implementieren<br />
würden. Auf diese Weise hätten wir<br />
einerseits Vergleichswerte, aus denen man Verbesserungspotenzial<br />
für alle ableiten könnte.<br />
Und andererseits könnte man als Gruppe viel öffentlichkeitswirksamer<br />
darauf aufmerksam machen,<br />
ganz nach dem Motto:<br />
Tue Gutes und rede darüber!<br />
Seit 1990 werden in der Strombergkellerei Bönnigheim eG Ökoweine produziert.<br />
© Foto Strombergkellerei<br />
Autorin: Ursula Egger, Baden-Württembergischer Genossenschaftsverband e.V.<br />
44