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Soziale Ungleichheit von Geisteswissenschaftlern im Beruf - RatSWD

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Abbildung 2: Anteil überqualifizierter Tertiärgebildeter nach Fachrichtungen<br />

Anteil Überqualifizierter (in %)<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Gesundheit<br />

Erziehungswiss.<br />

Naturwiss.<br />

Theologie<br />

Alle<br />

Geisteswiss.<br />

Ingenieurswiss.<br />

Sozialwiss.<br />

Agrarwiss.<br />

Dienstleistungen<br />

Quelle: Mikrozensus, eigene Berechnungen<br />

In einem weiteren Analyseschritt soll die Verteilung der Absolventen unterschiedlicher Fachrichtungen<br />

auf die einzelnen <strong>Beruf</strong>sfelder <strong>im</strong> Detail analysiert werden. Auf diese Weise lässt<br />

sich neben vertikaler inadäquater Beschäftigung auch der Grad an horizontaler inadäquater<br />

Beschäftigung <strong>von</strong> <strong>Geisteswissenschaftlern</strong> best<strong>im</strong>men. 8 Tabelle 10 zeigt die prozentuale Verteilung<br />

einzelner Fachrichtungen auf die <strong>Beruf</strong>sgruppen gemäß ISCO-88. Man erkennt beispielsweise,<br />

dass Geisteswissenschaftler in der höchsten ISCO-Gruppe 1 der leitenden Verwaltungsbediensteten<br />

und Führungskräfte unterrepräsentiert sind. Hingegen sind sie überrepräsentiert<br />

in der Gruppe der Wissenschaftler („Professionals“) 9 , was ihrem genuinen Betätigungsfeld<br />

entspricht. Weiterhin besetzen Geisteswissenschaftler relativ weniger technische<br />

Positionen (ISCO 3, ISCO 6-8), sind jedoch überdurchschnittlich häufig repräsentiert in eher<br />

niedrig qualifizierten Dienstleistungsberufen wie z.B. Bürokräfte und Verkäufer. Zwar bestätigten<br />

diese Ergebnisse ein gewisses Maß an Überqualifikation, das bereits in Abbildung 2<br />

festgestellt wurde, allerdings ist die bildungsinadäquate Beschäftigung nicht besonders stark<br />

ausgeprägt. Auch ist der generelle Anteil horizontaler inadäquater Beschäftigung nicht besonders<br />

stark ausgeprägt. Finden Geisteswissenschaftler einen <strong>Beruf</strong>, so positionieren sie sich zu<br />

8 Alternativ ist es auch möglich, die horizontale Ausbildungsinadäquanz statistisch über sog. Entropie-Maße zu<br />

erfassen (vgl. Velling & Pfeiffer, 1997 für eine Anwendung mit dem deutschen Mikrozensus).<br />

9 Gemäß ISCO-88 umfasst die Gruppe 2 der „Wissenschaftler“ auch Lehrer, Schriftsteller und Künstler. Generell<br />

ist die offizielle deutsche Übersetzung <strong>von</strong> „Professionals“ in „Wissenschaftler“ irreführend.<br />

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