Untitled - Reisswolf
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Campus<br />
Zurück aus Mexiko!<br />
Jemima Peppel<br />
Puebla, Mexiko, im März 2008. Leuchtend<br />
bunte Häuser im Kolonialstil, strahlende<br />
Sonne, knatternde VW-Käfer, Musikfetzen<br />
in der heißen Luft, kleine Stände mit brutzelndem<br />
Essen am Straßenrand. Ein Taxi<br />
nähert sich. Es hält. Die Türen öffnen sich,<br />
große Koffer kommen zum Vorschein, dann<br />
Flipflops, Gelächter, Sonnenbrillen, Anzugtaschen<br />
– die TUM-Delegation ist da!<br />
Vom 24. bis 29. März 2008 fand in Puebla<br />
die von der amerikanischen Harvard University<br />
jährlich organisierte „World Model<br />
United Nations“-Konferenz zur Simulation<br />
der Vereinten Nationen statt. Fast 2000 Delegierte<br />
aus der ganzen Welt, unter anderem<br />
aus Singapur, den Vereinigten Staaten, Libanon,<br />
Großbritannien, der Türkei, Italien, Venezuela,<br />
Neuseeland, Pakistan und Deutschland<br />
trafen sich in Mexiko, um für eine Woche<br />
in hitzigen Debatten und langen Sitzungen<br />
politische, wirtschaftliche und soziale Fragestellungen<br />
von globaler Bedeutung zu diskutieren<br />
und den<br />
intensiven Kulturaustausch<br />
nachts<br />
auf spektakulären<br />
Social Events fortzusetzen.<br />
Die TUM war dieses Jahr bereits zum<br />
zweiten Mal auf den WorldMUN vertreten,<br />
seitdem die Konferenz in Genf im März 2007<br />
dem allerersten TUM-Team eine gelungene<br />
und spannende Einführung in den „World-<br />
MUN-Spirit“ ermöglichte. Einstimmig bestätigen<br />
jedoch auch die zehn Mitglieder<br />
der Delegation 2008 – Carina, Jean-Luc,<br />
Thomas, Sarah, Marcus, Tom, Veronika,<br />
Arash, Michael und Jemima – und ihr Faculty<br />
Advisor Alex: „Die Konferenz war einfach<br />
Wahnsinn!“ Die TUM-Delegierten vertraten<br />
Thailand erfolgreich in vielen verschiedenen<br />
Gremien der Vereinten Nationen, darunter<br />
„Die Konferenz war einfach<br />
Wahnsinn!“<br />
die World Trade Organization, das Disarmament<br />
and International Security Committee,<br />
das Social, Humanitarian and Cultural<br />
Committee und das Human Rights Council.<br />
Unterschiedlichste Themen wie handelsbezogene<br />
Aspekte des Rechtes auf geistiges<br />
Eigentum, die humanitäre Krise in Myanmar,<br />
Kastendiskriminierung, traditionelle Medizin<br />
und die Situation in Indien/Pakistan 1971<br />
wurden in den Committees leidenschaftlich<br />
debattiert. In der Rolle Thailands, das nach<br />
einem Militärcoup tatsächlich erst kürzlich<br />
wieder zurück zur Demokratie fand und das<br />
in seinen Nachbarschaftsbeziehungen wirtschaftlichen<br />
Vorteilen deutliche Priorität<br />
über Menschenrechtsfragen einräumt, stellte<br />
es für die TUM-Delegierten teils durchaus<br />
eine Herausforderung dar, überzeugend Demokratiedefizite<br />
anzuprangern oder brutale<br />
Regimes zu verurteilen – „eine Herausforderung,<br />
der das Team jedoch absolut gewachsen<br />
war“, meint Alex, Faculty Advisor.<br />
Ziel der Sitzungswoche<br />
in<br />
jedem einzelnen<br />
Gremium war es,<br />
eine möglichst<br />
präzise, realistisch<br />
implementierbare Resolution zu verfassen,<br />
die klar Position bezieht, deutliche Entscheidungen<br />
trifft und wirkungsvolle Herangehensweisen<br />
und Maßnahmen zur Problemlösung<br />
entwickelt – was sich als durchaus<br />
schwierig erweist, wenn man die vielen unterschiedlichen<br />
Interessen der einzelnen<br />
Länder in Betracht zieht, von nationaler Sicherheit<br />
und regionaler Stabilität über hinreichende<br />
Energieversorgung und globale<br />
Handelsbeziehungen bis hin zu geostrategischen<br />
Abkommen und machtpolitischen<br />
Partnerschaften. Hinzu kommen meist sehr<br />
persönliche Neigungen oder Abneigungen<br />
12 REISSWOLF 02/08 www.reisswolf.mw.tum.de