2 Bau aktuell 02/2011 - Die Bauindustrie NRW
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3. Dialog <strong>Bau</strong>ingenieurkunst im K 21<br />
Lebensraum Infrastruktur<br />
Düsseldorf. Zum dritten Mal in Folge fand am 18. Juli <strong>2011</strong> im Düsseldorfer Ständehaus der Dialog<br />
<strong>Bau</strong>ingenieurkunst statt. <strong>Die</strong> Veranstaltungsreihe hatten im letzten Jahr der <strong>Bau</strong>industrieverband <strong>NRW</strong><br />
und die Ingenieurkammer<strong>Bau</strong> <strong>NRW</strong> gemeinsam ins Leben gerufen, um Politikern, Fachleuten und der<br />
Öffentlichkeit die vielseitigen Aufgaben und anspruchsvollen Leistungen von <strong>Bau</strong>ingenieuren näher<br />
zu bringen. Aktuell stand das Thema „Lebensraum Infrastruktur“ im Mittelpunkt der Vorträge. <strong>Bau</strong>industriepräsident<br />
Andreas Schmieg und Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer<strong>Bau</strong> <strong>NRW</strong>,<br />
begrüßten rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einem anregen Dialog.<br />
Eine reibungslos funktionierende Infrastruktur<br />
spielt sowohl im menschlichen Körper als auch<br />
in der menschlichen Gesellschaft eine entscheidende<br />
Rolle. Einen interessanten „medizinischingenieurtechnischen“<br />
Vergleich dieser beiden<br />
Lebensräume wagten diesmal die Referenten<br />
der Veranstaltung, um notwendige Ingenieurleistungen<br />
zu erläutern. Schließlich führen Störungen<br />
der Infrastruktur im menschlichen Körper<br />
rasch zu erheblichen Schwierigkeiten. Gleiches<br />
gilt für Störungen in der für den Lebensraum<br />
erforderlichen Infrastruktur. Nicht rechtzeitige<br />
Erneuerung oder Instandhaltung von Lebensadern<br />
wie Straßen, Leitungen, Schienen<br />
und Wasserwegen können erhebliche negative<br />
wirtschaftliche und gesellschaftliche Folgen<br />
haben. Denn die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur<br />
ist in den vergangenen Jahren deutlich<br />
an ihre Grenzen gestoßen und kann teilweise<br />
nur durch bauliche Notmaßnahmen aufrecht<br />
erhalten werden.<br />
Interessante Vorträge. Dr. Alexander Beck, ärztlicher<br />
Direktor des Grönemeyer Institutes für MikroTherapie<br />
referierte zum Thema „<strong>Die</strong> menschliche<br />
Infrastruktur – Vorbeugung von Stau und<br />
Vollsperrung“ und erläuterte eindrucksvoll die<br />
Gemeinsamkeiten von Medizin und <strong>Bau</strong>ingenieurtechnik.<br />
Er verglich den funktionierenden<br />
Kreislauf im menschlichen Körper mit dem Verkehrsfluss<br />
auf unseren Straßen und erläuterte<br />
Methoden, wie im menschlichen Körper dem<br />
Kollaps vorgebeugt werden kann. Anschauli<br />
Schienennetz in <strong>NRW</strong><br />
Weiterer Ausbau geplant<br />
Duisburg. Auf der Mitgliederversammlung der Landesfachabteilung Eisenbahnoberbau am<br />
28. Februar <strong>2011</strong> in Duisburg standen Investitionen und Erhaltungsmaßnahmen in das Schienennetz<br />
der Deutsche Bahn AG (DB AG) in NordrheinWestfalen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Eine anschließende<br />
Betriebsbesichtigung der DB Netz AG am Betriebssitz in Duisburg erlaubte den Teilnehmern<br />
interessante Einblicke in die tägliche Praxis.<br />
Mit den Referenten Jörg Bistritz, Leiter Produktion<br />
des Regionalbereiches West, und Bringfried<br />
Belter, Leiter Kundenmanagement und<br />
Fahrplan des Regionalbereiches West, hatte<br />
der Vorsitzende der Landesfachabteilung Eisenbahnoberbau,<br />
Manfred Wacker, ein gut besetztes<br />
Podium. Beide Vertreter der Deutsche<br />
Bahn AG sind für das Schienennetz in <strong>NRW</strong> im<br />
Wesentlichen verantwortlich und berichteten<br />
anschaulich über anstehende <strong>Bau</strong>maßnahmen<br />
und Großbaumaßnahmen sowie die einzuhaltenden<br />
Bedingungen beim „Fahren und <strong>Bau</strong><br />
che Parallelen, die den Zuhörern plastisch vor<br />
Augen führten, dass ohne Infrastruktur der Lebensraum<br />
weder im menschlichen Körper noch<br />
im Gemeinwesen funktionieren kann.<br />
Prof. Michael Schreckenberg von der Universität<br />
DuisburgEssen beschäftigte sich in seinem<br />
Vortrag mit der „Infrastruktur für den Lebensraum“.<br />
Er erläuterte die Entwicklung des Straßenverkehrs<br />
im vergangenen Jahrhundert, der<br />
sich rasant veränderte und <strong>aktuell</strong> in einem Kollaps<br />
zu ersticken droht. <strong>Die</strong> hochgerechneten<br />
Stauzeiten von insgesamt 4,7 Milliarden Stunden<br />
lassen den volkswirtschaftlichen Schaden<br />
nur erahnen.<br />
Wie ist dem zu begegnen? Einen Beitrag dazu<br />
lieferte Prof. Jürgen Krieger, von der Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen. In seinem Vortrag<br />
zum Thema „<strong>Die</strong> Straße des 21. Jahrhunderts“<br />
demonstrierte er anhand von Fotos die Verkehrsentwicklung<br />
auf Autobahnen von 1950 bis<br />
heute. Gab es damals noch freie Fahrt zu jeder<br />
Tageszeit, schaffen es heute nicht einmal mehr<br />
ausgeklügelte computergestützte Leitsysteme,<br />
Staus zu verhindern. <strong>Die</strong> derzeitigen Schwachstellen<br />
insbesondere an Brücken und Autobahnen<br />
seien den Fachleuten, auch im Bundesministerium<br />
für Verkehr, zwar bekannt, Mittel zur<br />
Beseitigung würden aber nicht bereit gestellt.<br />
„Lebensader Straße, Leistung der <strong>Bau</strong>ingenieure“,<br />
so lautete der Titel des Vortrags von Hermann<br />
Schievenbusch, technischer Direktionsleiter<br />
der STRABAG AG. Er ist auch in seiner Funk<br />
en“ gemäß der EUVerordnung 913/2010. Alle<br />
<strong>Bau</strong>maßnahmen würden in <strong>Bau</strong>korridore zusammengefasst<br />
und in A, B und Ad hocMaßnahmen<br />
unterteilt, berichteten die Referenten.<br />
Hierzu seien Planungs und Prozessschritte innerhalb<br />
der DB Netz AG vorgesehen. <strong>Die</strong> Vorträge<br />
der beiden hochrangigen Vertreter stießen<br />
bei den Mitgliedsunternehmen der Landesfachabteilung<br />
auf großes Interesse. Manfred<br />
Wacker äußerte zudem die Hoffnung, dass alle<br />
vorgesehenen Projekte in die Praxis umgesetzt<br />
würden. Das Schienennetz müsse schließlich<br />
tion als Vorsitzender der Landesfachabteilung<br />
Straßenbau täglich mit den Problemen konfrontiert,<br />
die unzureichende Mittel für den Straßenbau<br />
im Hinblick auf eine funktionierende Infrastruktur<br />
verursachen. Er stellte in seinem Vortrag<br />
bautechnische Lösungen vor, erläuterte<br />
wie Dauerhaftigkeit und Sicherheit beim <strong>Bau</strong><br />
der Straßen berücksichtigt werden und welche<br />
Leistungen <strong>Bau</strong>ingenieure für den Lebensraum<br />
Straße erbringen können.<br />
Heinrich Bökamp, Präsident der Ingenieurkammer<strong>Bau</strong><br />
<strong>NRW</strong>, dankte Annette Zülch, die<br />
als Geschäftsführerin der GBT die Veranstaltung<br />
vorbereitet hatte und die Moderation der Veranstaltung<br />
übernahm. Viele Teilnehmer nutzten<br />
nach den Vorträgen die Gelegenheit zu einem<br />
persönlichen Dialog mit den Fachkollegen. s<br />
Vorträge und Informationen unter<br />
zuelch-gbt@bauindustrie-nrw.de.<br />
leistungsfähig bleiben und daraus resultierten<br />
für die im Gleisoberbau tätigen Unternehmen<br />
gute Beschäftigungschancen. s<br />
<strong>Die</strong> Folien der Vorträge können bei der gbt<br />
angefordert werden:<br />
Tel: <strong>02</strong>11/99144-0,<br />
E-mail: zuelch-gbt@bauindustrie-nrw.de.<br />
GBt<br />
<strong>Bau</strong> <strong>aktuell</strong> <strong>02</strong>/<strong>2011</strong> 9