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Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf

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Mai 2011<br />

<strong>Diakonie</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> <strong>Puschendorf</strong><br />

Freunde für Russland<br />

Projekt „Hilfe für Kinder“<br />

in Slavsk


2<br />

Foto auf der Titelseite Besuch aus der Ukraine<br />

Obere Reihe: Pastor Alexander Gross, Ilja, Schenja, Artjom, Uli Mangus,<br />

Mitte: Luba Galimowa, Julia<br />

unten: Diana, Jewgenija Donezkaja mit Kyrill, Tanja<br />

Liebe Freunde und Förderer, liebe Wegbegleiter unserer Arbeit im Haus<br />

Swetlatschok (Glühwürmchen) in Slavsk / Heinrichswalde,<br />

Vom Rundbrief im Oktober 2010 bis zum Mai 2011 -<br />

es gibt einiges zu erzählen<br />

Ukrainische Christen kommen zur Mitarbeiterschulung nach Slavsk:<br />

Im April kamen vier Mitglieder der christlichen Initiative „Soli Deo<br />

Gloria“ zur Mitarbeiterschulung nach Slavsk. „Gloria“ arbeitet unter dem<br />

Dach der Ukrainisch-Lutherischen Kirche. Die Gruppe organisiert<br />

christliche Sommer-Lager für Kinder und Jugendliche. Ziel dieser<br />

Ferienprogramme ist es, junge Menschen an den christlichen Glauben<br />

heranzuführen und mit ihnen das Leben als Christ einzuüben. Im Sommer<br />

2010 konnte S. Helena mit den größeren Kindern des Swetlatschok ein<br />

Sommerlager auf der Krim miterleben. Sie waren begeistert. Und nicht nur<br />

das. S. Helena konnte Probst Löber aus Kaliningrad dazu gewinnen, ein<br />

ukrainisches Team nach Slavsk einzuladen. Vier Tage lang wurden<br />

Mitarbeiter aus den Lutherischen Gemeinden im Kaliningrader Gebiet<br />

geschult. Jetzt steht das Programm für das Sommer-Camp 2011 an der<br />

Ostsee. Die Ukrainischen Mitarbeiter waren im Swetlatschok untergebracht<br />

– eine große Freude für S. Helena, die seit Jahren mit den beiden Frauen<br />

aus dem Team befreundet ist.<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011


3<br />

Handwerker, Ersatz-Omas, alte Bekannte und Paten<br />

Karl-Heinz Hofer (im Bild rechts an der Arbeit)<br />

wird auch 2011 wieder für ein paar Wochen<br />

nach Slavsk kommen. Die Kinder freuen sich<br />

auf den Mann im Haus, und die Schwestern<br />

haben bereits eine lange Liste mit Ausbesserungs-<br />

und Instandhaltungsarbeiten für ihn parat.<br />

Zusammen mit Herrn Hofer kommt auch<br />

S. Irmgard Gruber im Mai nach Slavsk. Sie war<br />

vor ein paar Jahren schon als Ersatz-Oma im<br />

Einsatz und möchte gerne sehen, wie sich das Leben der Swetlatschok-<br />

Familie entwickelt hat. Heiß geliebte Ersatz-Oma ist auch<br />

S. Anita Kammerer von der Dienstbruderschaft. Im Herbst 2010 war sie<br />

zum zweiten Mal zur Vertretung im Swetlatschok.<br />

.<br />

Links: S. Helena,<br />

S. Anita Kammerer,<br />

Emma, die neue<br />

Mitarbeiterin im<br />

Swetlatschok und<br />

natürlich die Kinder<br />

Zu den „Alten Bekannten“ in Slavsk gehört auch Ehepaar Westerheide.<br />

(Beide sind leider den Kameras im April meistens entkommen). Frau<br />

Westerheide hat den Obstbäumen im Garten den richtigen Schnitt verpasst,<br />

damit sie im Sommer reiche Früchte tragen. Nele Kress, die nach dem<br />

Abitur 2008 drei Monate im Swetlatschok verbrachte und Patin von Kyrill<br />

wurde, konnte mit ihrer Mutter nach Slavsk reisen. Sie erzählt:<br />

„Die Reise nach Russland war wieder sehr aufregend und erlebnisreich, aber vor allem war<br />

sie besonders für mich ein wenig wie eine Reise nach Hause. Mittlerweile habe ich mit<br />

vielen Leuten aus Slavsk eine tiefe Freundschaft. So habe ich z.B. mit meiner Mama das<br />

Krankenhaus besucht und mit der Chefin den Nachmittag verbracht. Mittlerweile ist fast<br />

das gesamte Krankenhaus renoviert worden und schaut sehr sehr gut aus. Man merkt eben<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011


4<br />

doch, dass die humanitären Transporte, die hier ankommen zur Modernisierung beitragen -<br />

und wenn man das mit eigenen Augen sehen kann, lohnen sich die weiten und<br />

anstrengenden Fahrten!<br />

So, was kann ich noch zu den Kids sagen? Sie entwickeln sich prächtig und die Jungs, vor<br />

allem Ilja ist schon ein richtiger kleiner Mann geworden - wirklich wahr! Er hat das<br />

ehemalige Bürozimmer bekommen und muss nun selber sein Zimmer aufräumen und sich<br />

um seine Sachen kümmern. Er ist aber total stolz darauf, er ist einfach der Große. Und der<br />

Kleinste wickelt seine Mitmenschen bereits um die Finger, wie ein ganz Großer. Kyrill ist<br />

ein aufgeweckter, frecher und trotzdem charmanter kleiner Bub geworden. ... Er ist<br />

mittlerweile im Kindergarten und hat dort schon Freunde gefunden. Er liebt Autos und<br />

Züge über alles, eben ein kleiner Junge. Diana entwickelt sich auch so gut! Sie hat seit ein<br />

paar Monaten einen guten Freund, der ihr hilft, weiter zu kommen und sich zu behaupten.<br />

Sie turnt z.B. mit Artjom als Turnpaar in der Akrobatik und hat wichtige Auftritte.<br />

Schenja geht gerne in den Schulchor und hat Auftritte als Solosänger. Tanja wird eine<br />

immer hübschere junge Dame, die gerne Haare stylt und aber auch fleißig ihr Instrument,<br />

das Knopfakkordeon, spielt. Julia, die kleine Möchtegern-Prinzessin ist zwar ein sehr<br />

kluges Mädchen, aber auch genauso anstrengend. Sie hat einen sehr - ich sag’s mal so -<br />

ausgeprägten Charakter, mit dem nicht jeder umgehen kann.“ So weit Neles Bericht.<br />

Am Sonntag feierte Br. Westerheide mit der Lutherischen Gemeinde und<br />

den deutschen Gästen einen Abendmahlsgottesdienst<br />

Bild links sind<br />

Mit auf dem<br />

Oben: S. Helena, Nele Kress und ihre Mutter, Ehepaar Westerheide und<br />

Frau Weith; Udo Westemeier und Christoph Bahr mit den Kindern<br />

S. Barbara konnte im April nach <strong>Puschendorf</strong> fahren und mit den<br />

Schwestern ihr Silbernes Diakonissen-Jubiläum feiern. Danach musste sie<br />

im Krankenhaus einrücken und sich die Galle entfernen lassen. Anfang Mai<br />

geht es dann zurück nach Slavsk.<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011


Swetlatschok – die Pflegefamilie<br />

Was als Formsache gedacht war – nämlich die Umwandlung des nicht<br />

staatlichen Kinderheims in eine Pflegefamilie – stellt sich als unverhoffter<br />

Türöffner heraus: die Nachbarn, Erzieherinnen und Lehrer in Slavsk<br />

begegnen den Schwestern mehr wie ihresgleichen und nicht mehr als<br />

„Direktion“ einer Einrichtung. Auch die Kinder erleben es als befreiend,<br />

nicht mehr als Heimkinder, sondern als Familie zu gelten. Sie erfahren<br />

Anerkennung auf der ganzen Linie. Das tut ihnen gut, und sie blühen<br />

sichtbar auf. Nele Kress hat das in Stichworten beschrieben.<br />

Im vergangenen langen und kalten<br />

Winter gab es im Swetlatschok<br />

Erkältungen und Infekte am laufenden Band.<br />

Kinder und Erwachsene hat es ohne Unterschied<br />

erwischt. Hier (rechts im Bild) ist es Julia,<br />

die am Inhalator hängt. Inzwischen sind alle<br />

wieder gesund und freuen sich über den<br />

Frühling und die angenehmeren Temperaturen.<br />

5<br />

Ilja (links mit Kyrill) liebt nach<br />

wie vor alles, was Tasten hat<br />

Geplanter Besuch in <strong>Puschendorf</strong><br />

2009 waren die Kinder zum ersten Mal zu Besuch in Deutschland. Vor<br />

allem Julia erinnert die Schwestern immer wieder mit Nachdruck daran,<br />

dass es Zeit wird, wieder mal zu kommen. „Die Schwestern haben uns doch<br />

eingeladen!“, argumentiert sie mit rollenden Augen. In den ersten beiden<br />

Juliwochen 2011 werden die Kinder, die Schwestern und die russische<br />

Mitarbeiterin Emma kommen. Ausflüge sind geplant, ein Wochenende mit<br />

den deutschen Paten, die Teilnahme am Jungschartag des Christlichen<br />

Jungendbundes. Zu einigen Kindergruppen in der Umgebung besteht<br />

Kontakt. Die Kinder beten fürs Swetlatschok und sammeln Kollekten in<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011


6<br />

ihren Gottesdiensten. Im Rahmen eines Spiele-Nachmittags planen wir<br />

persönliche Begegnungen.<br />

Auch das beschäftigt uns:<br />

Was ist aus den Kindern geworden, die einmal im Swetlatschok gelebt<br />

haben?<br />

Drei Mädchen haben das Swetlatschok in den letzten Jahren aus unterschiedlichen<br />

Gründen verlassen. Es besteht loser Kontakt zu ihnen. Die<br />

„Große Julia“ (oben links, 2005) - inzwischen ist sie 15 Jahre alt - wurde auf<br />

eigenen Wunsch in eine Pflegefamilie mit mehreren jüngeren Geschwistern<br />

aufgenommen. Dort fühlt sie sich wohl und geborgen. Im Sommer 2010<br />

wird sie die 9. Klasse abschließen und dann eine Lehre als Köchin antreten.<br />

Olga (oben Mitte) ist jetzt 13 Jahre alt. Sie konnte in den Weihnachtferien<br />

eine Woche im Swetlatschok verbringen. Sie lebt in Kaliningrad bei ihrer<br />

Stiefmutter. Wir hoffen, dass sie im Sommer mit nach <strong>Puschendorf</strong><br />

kommen darf. Aljona ist jetzt 17 Jahre alt. Sie hat die Schule ohne<br />

Abschluss verlassen. Allerdings hat sie jetzt wohl eine Stelle in Kaliningrad<br />

gefunden.<br />

Es gibt einen neuen Mitbewohner:<br />

Reu, im März 2011 geboren, ein<br />

wuscheliger Husky. Noch darf er im Haus<br />

wohnen. Später bezieht er die Hunde-<br />

hütte vor dem Haus und kommt dann<br />

hoffentlich seinem Dienst als<br />

Wächter zuverlässig nach.<br />

Von Aljona haben<br />

wir leider kein<br />

digitales Bild<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011


7<br />

Streiflichter aus der Lutherischen Gemeinde<br />

Die Kirche in Slavsk (rechts) wurde offiziell an die<br />

Russisch-Orthodoxe Kirche übergeben.<br />

Die Lutherische Gemeinde hatte weder<br />

die Mittel noch die Menschen, um den<br />

großen Raum mit Leben zu füllen. Das<br />

ist einerseits bedauerlich, weil die<br />

stattliche Kirche Zeugnis vom blühenden<br />

Gemeindeleben bis zum 2. Weltkrieg<br />

ablegt. Andrerseits kann sich die kleine<br />

Gemeinde nun auf das konzentrieren,<br />

was sie im Gemeindehaus anbieten und<br />

durchführen kann.<br />

Die beiden Schwestern unterstützen die Pastorin Sofia Tichomirowa vor<br />

allem im Kindergottesdienst, bei der Ausgestaltung besonderer<br />

Gottesdienste und im Besuchsdienst am Ort.<br />

Die Besucher des<br />

Kindergottesdienstes<br />

im Ostergottesdienst<br />

der Lutherischen<br />

Gemeinde<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011


Was uns sonst noch beschäftigt:<br />

8<br />

Ein Haus muss in Stand gehalten werden. Das weiß jeder Hausbesitzer. Das<br />

ist beim Swetlatschok nicht anders. Deshalb freuen wir uns sehr über den<br />

regelmäßigen Baueinsatz von Karl-Heinz Hofer. Er streicht Wände,<br />

erneuert Fußbodenbeläge, zieht Mauern hoch und vieles mehr – alles<br />

ehrenamtlich. Vielen Dank dafür! Und vielen Dank an die Begleiter der<br />

Transporte, die nebenbei immer wieder Fahrräder reparieren, Dübel setzen,<br />

bockigen Computern erfolgreich gut zureden usw.<br />

Anderes verursacht echte Kosten: Einige Heizungsrohre im Haus werden<br />

undicht und müssen erneuert werden. Ebenso muss ein neuer Außenputz im<br />

Kellerbereich aufgebracht werden. Das Gewächshaus im Garten hat den<br />

strengen Winter nicht überstanden und muss abgebaut werden. Die<br />

Schneemassen haben das Glasdach eingedrückt. Nun gibt es im Sommer<br />

leider keine Tomaten und Gurken aus eigenem Anbau.<br />

Danken möchten wir den Spendern, die uns einmalig oder regelmäßig<br />

unterstützen. Das Pflegegeld deckt viele laufende Kosten ab, aber bei<br />

weitem nicht alles. Wir sind und bleiben auf Ihre Unterstützung<br />

angewiesen. Ab und zu erreichen uns Spenden, die anstelle von<br />

Geschenken zu einem Geburtstag zusammen gelegt wurden. Danke dafür.<br />

Vielen Dank, wenn Sie den Kindern, der Arbeit in Slavsk und der<br />

<strong>Diakonie</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> verbunden bleiben.<br />

Mit herzlichen Grüßen aus der <strong>Diakonie</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> in <strong>Puschendorf</strong><br />

Ihre<br />

S. Evelyn Dluzak<br />

besuchen Sie uns doch im Internet: www.diakonie-puschendorf.org.<br />

Tel.: 09101 - 704 0<br />

Fax: 09101 - 704 65<br />

Mail: zentrale@diakonie-puschendorf.org<br />

Spenden: Sparkasse Fürth (BLZ 762 500 00)<br />

KtoNr.: 189 803 (Stichwort Slavsk)<br />

Freundesbrief Slavsk – Mai 2011

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