Beschlussvorlage - RIS

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Seite 2 An dem Informationstermin nahmen neben Vertretern des Baureferates und der technischen Verwaltung von Neumarkt auch Ingenieure der projektierenden und ausführenden Firmen teil. Die Lärmschutzmaßnahme wurde durch einen von der Stadt Neumarkt i.d. Oberpfalz aufgestellten Bebauungsplan ausgelöst, somit bestand eine gesetzliche Verpflichtung der Stadt. Der Bebauungsplan liegt im Bereich des am Stadtrand gelegenen Baugebietes Pölling-Bühl entlang der Bahnlinie Regensburg- Nürnberg (Bebauungsplan siehe Anlage 2). Der hierfür bereits vorab hergestellte Lärmschutzwall konnte aus erdstatischen Gründen nicht auf die lärmschutztechnisch erforderliche Höhe von 7,00 m geschüttet werden, so dass eine zusätzliche aktive Lärmschutzmaßnahme notwendig wurde. Diese Maßnahme besteht aus einer selbsttragenden Unterkonstruktion, einer vollflächigen Trapezblecheindeckung und darauf montierten Photovoltaik-Modulen. Die Himmelsausrichtung der Anlage gegen Süden sowie die wallböschungsparallele Neigung der Photovoltaik-Anlage mit einem Winkel von ca. 30° sind nahezu optimal. Durch gestalterische Begleitmaßnahmen, wie z.B. hochwertige Gabionen und Baumpflanzungen, soll die Anlage in die landschaftliche Umgebung integriert werden. Die Gesamtanlage weist eine Länge von ca. 744 m und eine Höhe von ca. 7,0 m auf (siehe Anlagen 3 - 5). Der Baubeginn erfolgte Mitte März 2012, die Inbetriebnahme der Anlage Ende Juni 2012. Die Projektkosten betrugen nach Auskunft der Stadt Neumarkt ca. 4,5 Millionen Euro. Die Stadt Neumarkt finanziert die Maßnahme selbst und übernimmt auch den Unterhalt und Betrieb für den Lärmschutzwall mit der Photovoltaikanlage. Die Leistung der Anlage beträgt nach Auskunft der Stadt Neumarkt ca. 1.200 kWp bei einer Modulfläche von 8.161 m². Gemäß den Berechnungen der Stadt Neumarkt kann mit der neuen Photovoltaikanlage ein CO 2-Ausstoß von rund 1.000 Tonnen CO 2 pro Jahr vermieden werden und die Anlage kann sich unter Berücksichtigung der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz nach ca. 15 Jahren amortisieren. Nach unserer Einschätzung geht die Stadt Neumarkt bei diesen Berechnungen von zu positiven Werten aus. In der Regel geben selbst die Hersteller nur eine Leistungsgarantie von 80 % nach 20 Jahren auf die Photovoltaik-Module (d.h. nach 20 Jahren müssen grundsätzlich noch mindestens 80 % der Spitzenleistung erbracht werden). Zusätzlich sind Ertragsausfälle über die Laufzeit zu erwarten, z.B. beim Ausfall der Wechselrichter oder bei der Beschädigung von Modulen. Daher ist es aus Sicht des Baureferates seriös und notwendig, bei einer Ertragsprognose über die Laufzeit die "Alterung" der Module sowie Funktionsunterbrechungen zu berücksichtigen. In den bei eigenen Anlagen vom Baureferat ermittelten Ertragsprognosen (Erlös aus Stromverkauf und CO 2-Vermeidung) ist immer ein Abschlag von 20 % bezogen auf die Spitzenleistung enthalten. Um den genannten Wert der Stadt Neumarkt mit denen des Baureferates vergleichen zu können, wurde er auf dieselbe Basis gestellt und um 20 % auf rund 800 Tonnen CO 2-Vermeidung pro Jahr gesenkt.
Seite 3 3. Photovoltaische Anlagen in München Gemäß Stand Ende 2012 beträgt die installierte Gesamtleistung an Photovoltaikanlagen aller Akteure in München rund 38.000 kWp. 3.1 Ausbau von stadteigenen Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden und Lärmschutzwänden Die Stadt München ist sich ihrer Verantwortung für einen effizienten und nachhaltigen Klimaschutz bewusst und hat hierzu wesentliche Beschlüsse auf den Weg gebracht. Durch die Umsetzung der Beschlüsse „Weitere Steigerung der Energieeffizienz und der Erneuerbaren Energienutzung in städtischen Gebäuden – Sofortprogramm Hochbau“ vom 22.07.2009 (Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 02504) sowie „Integriertes Handlungsprogramm Klimaschutz in München (IHKM) vom 23.06.2010 (Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 04165) konnte die bereits erfolgreiche Steigerung der Photovoltaikanlagen auf 89 stadteigene Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von ca. 1.350 kWp erhöht werden (Stand Ende 2012). Zu diesen im Stadtgebiet liegenden Anlagen kommen noch fünf Anlagen im Bereich der Stadtgüter München von rund 250 kWp hinzu, so dass derzeit auf städtischen Gebäuden und Lärmschutzwänden 94 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1.600 kWp in Betrieb sind, was einer Modulfläche von ca. 12.000 m² entspricht. Damit werden derzeit ca. 1.000 Tonnen CO 2-Ausstoß pro Jahr vermieden. Neben der verstärkten Realisierung von in der Regel kleineren Standardanlagen wurden auch besonders innovative Photovoltaikanlagen verwirklicht, um neue Erkenntnisse zu erhalten, die Entwicklung innovativer Produkte am Markt zu fördern und die Vorbildfunktion der Stadt zu demonstrieren. Zu jeder Photovoltaikanlage wurde zur Veranschaulichung und Öffentlichkeitsarbeit ein Display montiert. Mit Beschluss vom 12.12.2012 wurde das IHKM für die Jahre 2013 und 2014 fortgeschrieben (Sitzungsvorlage Nr. 08-14 / V 10670). Weitere PV-Anlagen werden realisiert. Im Rahmen der o.g. stadteigenen Photovoltaikmaßnahmen wurden folgende Lärmschutzwände mit integrierter Photovoltaikanlage ausgeführt: – Lärmschutz mit Photovoltaik an der Candid-Hangauffahrt Bei der Instandsetzung der Lärmschutzwand an der Candid-Hangauffahrt im Jahr 2005 wurden auf einer Länge von 340 m gläserne Photovoltaikelemente im oberen schrägen Bereich der Lärmschutzwand in die Konstruktion eingebaut. Diese PV-Elemente, die wegen ihrer Transluzenz den Lichteinfall im Straßenraum verbessern, ersetzen die ursprünglichen, opaken Lärmschutzelemente, die zur Sanierung anstanden. Die Projektkosten beliefen sich auf ca. 350.000 €. Die Anlage amortisiert sich nach ca. 20 Jahren innerhalb ihrer Lebensdauer. Die Anlage hat eine installierte Leistung von 37 kWp und eine Modulfläche von ca. 300 m². Das entspricht ca. 26 Tonnen CO 2-Vermeidung pro Jahr. An einem Display vor Ort können die aktuelle Leistung, die Stromerzeugung und die CO 2 - Vermeidung abgelesen werden (siehe Anlage 6).
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Seite 7 und 8: Seite 7 II. Antrag der Referentin 1

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