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Layout 2 - an der Universität Duisburg-Essen

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Kapitel 4<br />

können. Auch als Vorbil<strong>der</strong> ihrer Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Freunde können sie so zu einem positiveren<br />

Image für die Chemie beitragen und würden nicht – wie ein Vorst<strong>an</strong>dsmitglied eines<br />

<strong>der</strong> größten deutschen Chemieunternehmen Ende <strong>der</strong> 70er Jahre beklagte – ihre Kin<strong>der</strong><br />

gegen das erziehen, was ihre Väter tun. (Am ‚grünsten’ im politischen Sinne waren damals<br />

die Villenviertel <strong>der</strong> leitenden Mitarbeiter des Unternehmens!)“<br />

Das Thema „Frauen in <strong>der</strong> Chemie“ wird nun verbunden mit dem <strong>an</strong>fänglichen Thema des Artikels,<br />

dem „Image <strong>der</strong> Chemie“. Der Artikel beg<strong>an</strong>n mit dem Satz „Chemie ist ein Querschnittsfach…“,<br />

was die Bedeutung <strong>der</strong> Chemie herausstreichen sollte. Jetzt heißt es „Nicht zuletzt, weil die Chemie<br />

ein Querschnittsfach ist, sollten Frauen auch in <strong>der</strong> Chemie breit vertreten sein.“ Zwei Szenarien<br />

stellt die Autorin vor:<br />

• Im ersten Szenario, Ende <strong>der</strong> 70er Jahre, sehen sich männliche Vorst<strong>an</strong>dsmitglie<strong>der</strong> mit einer<br />

breiten gesellschaftlichen Kritik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Chemie konfrontiert, <strong>der</strong>en Ausdruck die damals entstehende<br />

grüne Bewegung war und die bis in die eigene Familie reichte.<br />

• Im zweiten Szenario führt <strong>der</strong> stärkere Frauen<strong>an</strong>teil in den Führungspositionen <strong>der</strong> Chemiewirtschaft<br />

zu einer Versöhnung mit <strong>der</strong> Gesellschaft und ihrer Kritik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Chemie. Die künftigen<br />

Frauen in den Chefetagen könnten „als Vorbil<strong>der</strong> ihrer Kin<strong>der</strong> und Freunde (…) zu einem positiven<br />

Image für die Chemie beitragen“. Jetzt wird auch die Überschrift des Artikels verständlich:<br />

„Mit Frauen stimmt die Chemie!“<br />

Für das Publikum (Chemiker aber auch Chemikerinnen, die das Thema „Frauen in <strong>der</strong> Chemie“ für<br />

obsolet halten) wird hier durch ein zusätzliches Argument, ein zusätzlicher Nutzen <strong>der</strong> Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

von Frauen in <strong>der</strong> Chemiebr<strong>an</strong>che vor Augen geführt.<br />

Analyse Nr. 12<br />

Mischnick, Petra (2000): Ch<strong>an</strong>cengleichheit in <strong>der</strong> Chemie. In: Nachrichten aus <strong>der</strong> Chemie.<br />

Gesellschaft Deutscher Chemiker. Jg. 48. Mai 2000. S. 694-696.<br />

Der Artikel wurde aus dem Anlass <strong>der</strong> Gründungsversammlung des Arbeitskreises „Ch<strong>an</strong>cengleichheit<br />

in <strong>der</strong> Chemie“ verfasst. Die Autorin des Artikels, Petra Mischnick, ist Professorin am Institut für<br />

Lebensmittelchemie <strong>der</strong> TU Braunschweig. Sie hat insgesamt fünf Artikel zum Themenbereich<br />

„Frauen in <strong>der</strong> Chemie“ in den Nachrichten aus <strong>der</strong> Chemie verfasst.<br />

Der ausgewählte Artikel umfasst drei Seiten. Er enthält fünf Abbildungen, wobei vor allem das „Aufmacherphoto“<br />

auf <strong>der</strong> ersten Seite ins Auge fällt, denn es zeigt laut Bildunterschrift „Aufmerksame<br />

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