1. Protokoll der Arbeitsgruppe "Schule" - Stadt Rosenheim
1. Protokoll der Arbeitsgruppe "Schule" - Stadt Rosenheim
1. Protokoll der Arbeitsgruppe "Schule" - Stadt Rosenheim
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Was ist als gute Praxis festzuhalten? Welche Fragen müssen beantwortet bzw. welche Probleme<br />
müssen in Bezug auf die Teilhabe gelöst werden? Welche Maßnahmen können die Teilhabe<br />
verbessern?<br />
Herr John verweist auf die Dokumentation <strong>der</strong> Teilhabekonferenz <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Rosenheim</strong>. Dort findet<br />
sich bereits eine Sammlung von Stärken, offenen Fragen und Handlungsvorschlägen. Die<br />
Dokumentation ist in Gänze auf den Internetseiten <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> abrufbar. Auf <strong>der</strong> Grundlage eines<br />
ausgeteilten Auszugs aus <strong>der</strong> Dokumentation wird in <strong>der</strong> Gesprächsrunde das dort gesammelte<br />
Material ergänzt und weiter diskutiert.<br />
Es wird zusammengetragen, dass es aktuell zwei Grundschulen mit dem Profil Inklusion in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Rosenheim</strong> gibt, 14 Kooperationsklassen und zwei Partnerklassen. Daneben gibt es natürlich auch<br />
För<strong>der</strong>schulen und eine ganze Anzahl von Einzelintegrationen. Die Zahl <strong>der</strong> Einzelintegrationen wird<br />
bis zur nächsten Sitzung aktuell beim Staatl. Schulamt abgefragt.<br />
Grundsätzlich wird somit festgehalten, dass sich vor allem Grundschulen und För<strong>der</strong>schulen<br />
umfassen<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> schulischen Inklusion befassen und die im gegebenen Rahmen vorhandenen<br />
Möglichkeiten nutzen. Dieser gegebene Rahmen <strong>der</strong> Inklusionsumsetzung <strong>der</strong> Schulen wird in <strong>der</strong><br />
Diskussionsrunde heftig kritisiert. Es werden verschiedene Modelle als unstimmig betrachtet. So<br />
müssen z.B. Schulen mit dem Profil Inklusion ihre Partnerklassen aufgeben. Auch die personelle<br />
Ausstattung sei bei einigen Schulen beson<strong>der</strong>s ungenügend. So leide die pädagogische Qualität und<br />
die adäquate Versorgung <strong>der</strong> Schüler/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung. Trotz <strong>der</strong> vielen schulischen<br />
Inklusionsvarianten wird in <strong>der</strong> Diskussionsrunde z.T. ein Versorgungsrückschritt attestiert: „Für die<br />
Betroffenen ist es eindeutig schlechter geworden“; „Eltern werden nicht informiert“.<br />
Wünschenswert wäre, dass in Klassen mit Schüler/-innen mit Behin<strong>der</strong>ungen neben <strong>der</strong><br />
Regellehrkraft eine Fachkraft mit entsprechen<strong>der</strong> Ausbildung zur Verfügung stehen würde. Fakt ist<br />
aber, dass z.B. bei Schulen mit dem Profil Inklusion für die ganze Schule nicht einmal eine Lehrkraft<br />
neu zugewiesen wird. Gute Ansätze gibt es laut den Diskutanten demnach durch die<br />
Zusammenarbeit durch AKs im Bereich <strong>der</strong> Grundschule. Auch in den Schulen mit dem Profil<br />
Inklusion ist demnach die Zusammenarbeit gut, wenn auch von den Ressourcen her unzureichend<br />
ausgestattet.<br />
Bemängelt wird, dass die Lehrerbildung nicht die Voraussetzungen für ein inklusives Schulwesen<br />
bieten würde.<br />
Von <strong>der</strong> Zielperspektive her wird erwartet, dass Schüler/-innen mit mehr Fähigkeiten zunehmend von<br />
den För<strong>der</strong>schulen in die Regelschulen wechseln würden und somit letztlich die beson<strong>der</strong>s schwer<br />
behin<strong>der</strong>ten Schüler/-innen in den För<strong>der</strong>schulen zurückbleiben würden. Diese würden damit<br />
sozusagen verstärkt exkludiert. Auch ist anzunehmen, dass viele Schüler/-innen mit Behin<strong>der</strong>ung<br />
nach <strong>der</strong> Grundschule in die Mittelschule wechseln werden und diese Schulart dann die zentrale<br />
Inklusionsvariante im Sekundarbereich wird. Beides wird als problematisch bewertet.<br />
Generell wird bemängelt, dass <strong>der</strong> Austausch <strong>der</strong> Regelschulen und <strong>der</strong> För<strong>der</strong>schulen noch sehr<br />
begrenzt sei. Es sei wünschenswert, wenn es Programme zur gegenseitigen Hospitation gäbe. Dafür<br />
fehlen aber in den Schulen die Ressourcen in Form von extra Stundenkontingenten. Herr John sagt<br />
zu, sich nach entsprechenden För<strong>der</strong>möglichkeiten für ein Austausch- bzw. Hospitationsprogramm zu<br />
bemühen. Nur durch einen intensiven Austausch und eine gute Kooperation geht das Fachwissen <strong>der</strong><br />
För<strong>der</strong>schulen bei einer verstärkt inklusiven Beschulung nicht verloren.