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(P/R = Lehrbuch Pindyck/Rubinfeld) - RRZ Universität Hamburg

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Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 2.12.10 Seite 1 von 5 Seiten.<br />

Fragenkomplex 52 (Wiederholung aus der Vorlesung)<br />

a) Was versteht man in einer spieltheoretischen Situation ganz allgemein unter einer dominanten<br />

Strategie eines Spielers?<br />

(Eine Strategie ist dominant für einen Spieler, wenn es die beste Strategie für ihn ist, unabhängig<br />

davon, welche Strategien seine Mitspieler wählen. Vgl. dazu <strong>Pindyck</strong>/<strong>Rubinfeld</strong>, Kapitel 13.1 und 13.2)<br />

b) Analysieren Sie die folgenden 5 strategischen Situationen (S1, S2, S3, S4 und S5) auf einem<br />

Markt mit jeweils zwei konkurrierenden Unternehmen auf der Angebotsseite.<br />

Jede Situation sei jeweils dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Unternehmen ("Spieler") sich<br />

gleichzeitig entscheiden muessen , es keine Verhandlungen und Verabredungen zwischen Ihnen<br />

geben darf und das Spiel nur einmal gespielt wird.<br />

Untersuchen Sie zunächst, ob die beteiligten Unternehmen jeweils (zb A und B in Frage S1) über<br />

eine dominante Strategie verfügen, die sie in jedem Falle vorziehen, egal was das jeweils andere<br />

Unternehmen macht. (Dazu müssen Sie prüfen, welche Strategie für A optimal ist, wenn B die<br />

Strategie W wählt und andererseits, welche Strategie für A optimal ist, wenn B die Strategie kW wählt.<br />

Wenn die optimale Strategie für A in beiden Fällen die gleiche ist, handelt es sich um eine dominante<br />

Strategie für A, die in jedem Falle vorzuziehen ist, egal was B tut. Danach prüfen Sie, ob es<br />

umgekehrt eine dominante Strategie für B gibt, die für B optimal ist, egal was A tut.<br />

Bitte beachten Sie: In der Klausur muss der Lösungsweg vollständig mit numerischen<br />

Zwischenergebnissen dokumentiert sein!<br />

Vgl. dazu <strong>Pindyck</strong>/<strong>Rubinfeld</strong>, Kapitel 13.1 und 13.2)<br />

c) Untersuchen Sie danach, wie die Maximin-Strategie der beteiligten Unternehmen jeweils<br />

aussehen würde. (Hinweis: Die Maximin-Strategie kennen Sie aus dem Verhalten unter Ungewissheit.<br />

Wenn die Spieler jeweils eine Maximin- Strategie wählen, handelt es sich dabei nicht um ein<br />

strategisches Verhalten im Sinne der Spieltheorie .Ein Maximin-Verhalten könnte man z.B. mit der<br />

Annahme begründen, der oder die Gegenspieler seien nicht rational, ihre Ziele seien nicht bekannt<br />

und damit seien die Gegenspieler völlig unberechenbar) (z.B ein irrer Diktator!)<br />

Situation S1<br />

Zwei Unternehmen A und B haben die Wahl, für Ihre Produkte zu werben oder nicht zu werben. Es<br />

ergeben sich die folgenden Auszahlungen für A und für B in Abhängigkeit der von beiden gewählten<br />

Strategien:<br />

Unternehmen A<br />

Unternehmen B<br />

Werbung keine Werbung<br />

Werbung 10, 5 15, 0<br />

keine Werbung 6,8 10, 2<br />

b) Für beide Unternehmen ist jeweils die Strategie W ("Werben") dominant.<br />

c) A hat Maximin-Strategie Werbung mit 10>6. B hat Maximin-Strategie Werbung mit 5 > 0.<br />

Situation S2<br />

Unternehmen A<br />

Unternehmen B<br />

Werbung keine Werbung<br />

Werbung 10, 5 15, 0<br />

keine Werbung 6,8 20, 2<br />

b) Unternehmen A hat keine dominante Strategie mehr, seine optimale Strategie hängt ganz davon<br />

ab, was B tut. Unternehmen B dagegen hat die optimale Strategie "Werben" und wird diese<br />

Strategie wählen. Überlegen Sie, für welche Strategie sich A in dieser Situation entscheiden<br />

sollte!! Welche Kombination von Strategien wird realisiert?<br />

c) A hat Maximin-Strategie Werbung mit 10 > 6. B hat Maximin-Strategie Werbung mit 5 > 0 .<br />

Situation S3<br />

Die Nahrungsmitteldiscounter "A" und "L" konkurrieren mit einem ähnlichen Produkt (500 gr Kaffee)<br />

um die Nachfrage auf einem speziellen Markt, wobei die erzielbaren Gewinne von der Preispolitik<br />

abhängen, und zwar sowohl vom eigenen Preis als auch vom Preis des Konkurrenten. Beide<br />

Unternehmer müssen ihren Preis zur gleichen Zeit festlegen und dürfen keine Preisabsprachen<br />

treffen. Zur Wahl steht eine Hochpreisstrategie S2 (3,99 Euro) und eine<br />

Niedrigpreisstrategie S1 (2,99 Euro) mit folgender Gewinn-Auszahlungsmatrix (in 10.000 Euro):


Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 2.12.10 Seite 2 von 5 Seiten.<br />

Unternehmen "A"<br />

Unternehmen "L"<br />

S1: 2,99 Euro S2: 3,99 Euro<br />

S1: 2,99 Euro 12,12 29,11<br />

S2: 3,99 Euro 3,21 20,20<br />

b) (Für beide ist die Niedrigpreisstrategie S1/S1 dominant.<br />

c) (A: Strategie S1 ist Maximin-Strategie mit 12 > 3. B: hier ist ebenfalls Strategie S1 Maximin-<br />

Strategie mit 12 > 11)<br />

Die Spieler werden bei gleichzeitigem unabgesprochenen Handeln beide die agressive Preis-Strategie<br />

S1 mit dem Niedrigpreis wählen, weil diese Strategie, unabhängig von der Strategie des Gegners<br />

optimal ist. Gerade hat auch "A" den Kaffeepreis auf 2,99 gesenkt. Die Gewinne für beide sind 12,12<br />

Erläutern Sie, warum es hier nicht gelingt, das für beide viel bessere Ergebnis 20,20 zu erreichen.<br />

(Es existiert hier ein sog. " Gefangenen-Dilemma." Das insgesamt für beide optimale Ergebnis 20,20<br />

wird nicht erreicht, weil bei einer Strategiewahl S2 jeder Unternehmer befürchten muss, vom<br />

Mitbewerber durch Strategie S1 unterboten zu werden, weil das besser für ihn wäre. Eine Strategie S2<br />

ist daher ohne feste Vereinbarung für jeden zu riskant. Die gewählte Strategie-Kombination ist also<br />

nicht in jedem Falle auch effizient. Durch die Wahl einer anderen Kombination kann es möglich sein,<br />

daß mindestens 1 Spieler sich besser stellt, ohne die anderen schlechter zu stellen..<br />

Vgl.<strong>Pindyck</strong>/<strong>Rubinfeld</strong> 12.4 und die Hausarbeitsfrage 55)<br />

Situation S4<br />

Zwei Fluggesellschaften I und II entscheiden über Ihre Flugregion, sie können entweder in<br />

Nordeuropa fliegen oder in Südeuropa.<br />

Fluggesellschaft II<br />

S1: Nordeuropa S2: Südeuropa<br />

S1: Nordeuropa 100, 600 500,900<br />

Fluggesellschaft I<br />

S2: Südeuropa 200,800 400,500<br />

b) Es gibt keine dominante Strategie für A, und auch keine dominante Strategie für B.<br />

c) Maximin-Strategie für I ist S2. Maximin-Strategie für II ist S1.<br />

Situation S5<br />

Analysieren Sie die Auszahlungsmatrix des folgenden nichtkooperativen Spiels zweier Spieler mit<br />

jeweils drei Strategien:<br />

B<br />

S21 S22 S32<br />

S11 8,-8 1,1 -8,8<br />

A S12 1,1 2,2 1,1<br />

S13 -8,8 1,1 8,-8<br />

b) Gibt es hier dominante Strategien für A oder für B.? (Nein)<br />

c) Maximin-Strategie für A ist S12 . Maximin-Strategie für B ist S22.<br />

Frage 53<br />

a) Wenn es für ein nicht-kooperatives Spiel keine dominanten Strategien gibt. müssen die Spieler sich<br />

Erwartungen über die Strategiewahl ihrer jeweiligen Mitspieler bilden.<br />

John Nash (John Nash, Non-Cooperative Games, in: Annals of Mathematics, Vol 54 (1951). S.286-<br />

295) hat hierfür ein grundlegendes Lösungskonzept entwickelt. (Nobelpreis 1994, zusammen mit<br />

Reinhard Selten und John Charles Harsanyi. In 2005 ist der Nobelpreis wiederum für Arbeiten zur<br />

Spieltheorie (Konflikt und Kooperation) vergeben worden an Thomas C. Schelling und Robert J.<br />

Aumann).<br />

Erläutern Sie ausführlich, was man unter einem Nash-Gleichgewicht versteht. (Vgl. <strong>Pindyck</strong>/<strong>Rubinfeld</strong><br />

13.3. Es handelt sich dabei um eine spezielle Strategie-Kombination mit besonderen Eigenschaften,<br />

bei der kein Spieler einen Anreiz hat, von dieser gewählten Strategiekombination abzuweichen.


Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 2.12.10 Seite 3 von 5 Seiten.<br />

b) Untersuchen Sie sämtliche Strategiekombinationen in den verschiedenen Situationen S2, S4 und<br />

S5 aus Frage 52 darauf hin, ob es dort ein oder mehrere Nash-Gleichgewicht/e gibt.<br />

(S2: W/W (10,5) S4: S2/S1 (200,800) und S1/S2 (500,900) S5: S12/S22 (2, 2)<br />

Es handelt sich bei Nash-Gleichgewichten um Strategiekombinationen, bei denen wechselseitig<br />

jeweils die Strategie des einen Spielers die beste Antwort auf die jeweils gewählte Strategie des<br />

anderen Spielers darstellt, sodass kein Spieler eines nicht-kooperativen Spiel im Nachhinein einen<br />

Anlaß hat, seine Strategie zu wechseln. Dazu muss jede einzelne mögliche Strategiekombination<br />

darauf hin überprüft werden, ob bei vorgegebener Strategie des einen die Strategien der anderen die<br />

aus deren Sicht beste Antwort darstellen oder ob sie sich nachträglich anders entscheiden würden.<br />

Nur, wenn die Strategien jeweils wechselseitig "die beste Antwort" zueinander sind, ist die<br />

Strategiekombination ein Nash-Gleichgewicht. Achtung: Sie müssen nacheinander jede mögliche<br />

Strategie-Kombination prüfen! Bitte beachten Sie: In der Klausur muss der Lösungsweg vollständig<br />

dokumentiert sein)<br />

c) Erläutern Sie am Beispiel der Situation S3 ganz ausführlich, dass eine Strategiekombination mit<br />

zwei dominanten Strategien in jedem Fall immer ein Nash-Gleichgewicht sein muss (Dies ist ein<br />

Sonderfall eines Nash-Gleichgewichtes: Dies folgt aus der Definition für Nash-Gleichgewichte! ) , das<br />

umgekehrte aber nicht gilt: Es gibt durchaus Nash-Gleichgewichte, die keine dominanten Strategien<br />

beinhalten.<br />

d) Begründen Sie ausfühlich, warum die Spieler generell das (bzw ein) Nash-Gleichgewicht wählen<br />

werden?<br />

(Jeder Spieler verhält sich rational, er weiß dies auch von allen seinen Mitspielern, die dies auch<br />

wiederum von ihm wissen. Jeder Spieler ist aufgrund der Auszahlungsmatrix in der Lage, zu<br />

bestimmen, welche Strategien für seine Mitspieler unter welchen Umständen optimal sind. Wenn A im<br />

Spiel S5 etwa S13 als seine Strategie prüfen würde, wäre das nur optimal für ihn, wenn B S32 wählte.<br />

Rechnete aber B damit, dass A S13 spielte, würde B S12 spielen. B würde nur dann S32 spielen,<br />

wenn er damit rechnen könnte, dass A S11 spielte usw. Für mindestens einen der Spieler ist die<br />

anfänglich geprüfte Strategiekombination nicht optimal. Daher wird A die Strategie S13 nicht wählen,<br />

weil er weiß, dass seine Erwartungen damit nicht erfüllt werden, weil die von ihm bevorzugte<br />

Strategiekombination nicht die wechselseitig beste Antwort darstellt. Da er weiß, dass seine Mitspieler<br />

dies ebenso erkennen, bleibt als rationale Lösung nur, ein Nash-Gleichgewicht anzustreben.<br />

(Vgl. M. Holler, G. Illing, Einführung in die Spieltheorie, Berlin 1996, S.60).<br />

Frage 54<br />

Nehmen Sie an, Airbus (A) und Boeing (B) sind die einzigen beiden Unternehmen, die in der Lage<br />

sind, ein ganz neues Großraum-Flugzeug völlig neuen Typs mit halb so großem Treibstoffverbrauch<br />

wie beim Airbus A380 zu entwickeln. Über den Eintritt in die neue Technik muß gleichzeitig ohne<br />

Absprachen entschieden werden. Die Gewinne aus dem Eintritt in diesen neuen Markt sind (in<br />

Milliarden Euro):<br />

Boeing<br />

entwickeln nicht entwickeln<br />

Airbus<br />

entwickeln -2 / -2 15 / 0<br />

nicht entwickeln 0 / 15 0 / 0<br />

a) Untersuchen Sie, ob eine der Firmen eine dominante Strategie hat. (mit Erläuterung und<br />

ausführlichem Lösungsweg) (Keine dominanten Strategien vorhanden).<br />

b) Untersuchen Sie alle vier Fälle darauf hin, ob es stabile Nash-Gleichgewichte gibt<br />

und wo sie genau liegen (mit Erläuterung des Konzepts und ausführlichem Lösungsweg).<br />

(Es existieren zwei Nash-Gleichgewichte. Welche Lösung zustande kommt, ist offen.)<br />

c) Deutschland und Frankreich beschließen, Airbus eine Subvention von 3 Milliarden Euro für den<br />

Fall zu zahlen, daß die Firma das neue Flugzeug entwickelt. Entwickeln Sie die neue Gewinn-<br />

Auszahlungsmatrix und untersuchen Sie auch für diese Situation, ob eine Firma eine dominante<br />

Strategie hat und ob es Nash-Gleichgewichte gibt. Welche Wirkung hat die Subvention? (A hat jetzt<br />

eine dominante Strategie. Es gibt jetzt ein eindeutiges Nash-Gleichgewicht)<br />

Frage 55<br />

Erläutern Sie das "Original" des Gefangenendilemmas.<br />

Zwei Gefangene werden beschuldigt, ein Verbrechen gemeinschaftlich begangen zu haben. Sie<br />

befinden sich in getrennten Zellen und können nicht miteinander sprechen.<br />

Jeder von beiden wird aufgefordert, ein Geständnis abzulegen. Da dieses Beispiel aus den USA<br />

stammt, gibt es die Kronzeugenregelung mit Strafminderung. Wer sich als Kronzeuge der Anklage zur


Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 2.12.10 Seite 4 von 5 Seiten.<br />

Verfügung stellt und gesteht, bekommt eine deutlich geringere Strafe. In der Auszahlungsmatrix ist die<br />

Anzahl der Strafjahre aufgeführt, jeder Gefangene möchte seine Strafe minimieren!!!!<br />

Gefangener B<br />

gesteht gesteht nicht<br />

Gefangener A<br />

gesteht -5,-5 -1,-10<br />

gesteht nicht -10,-1 -2,-2<br />

a) Untersuchen Sie: Hat A eine dominante Strategie? Hat B eine dominante Strategie (mit<br />

ausführlichen Lösungswegen)<br />

b) Gibt es Nash-Gleichgewichte??? (mit ausführlichen Lösungswegen?)<br />

c) Warum wählen die Gefangenen A und B jeweils die "Strategie" gestehen, obwohl sich beide besser<br />

stehen würden, wenn sie jeweils die Strategie nicht gestehen wählen würden. (siehe<br />

Auszahlungsmatrix. Erläutern Sie das Gefangenen-Dilemma!!!<br />

(Vgl dazu Tabelle 12.4 im P/R Kapitel 12.4)<br />

d) Bei häufig wiederholten Spielen könnte die Lösung etwas anders aussehen, dort hat unter<br />

Umständen auch das Vertrauen in die Kooperation des anderen Spielers eine Chance, realisiert zu<br />

werden. In einer Computersimulation mit einem 200fach wiederholten prisoner´s-dilemma-Spiel<br />

hat man zeigen können, dass eine relativ einfache Strategiekombination gegen dauerndes blindes<br />

Vertrauen und auch gegen dauerndes abgrundtiefes Misstrauen haushoch überlegen war:<br />

die sog. Tit-for-Tat Strategie (TFT) ("Wie Du mir, so ich Dir!)<br />

Studieren Sie diese Strategie im P/R, Kapitel 13.4 .<br />

Erläutern Sie diese erfolgreiche TFT-Strategie:<br />

TFT ist 1. freundlich 2. vergeltend (bestraft Nichtkooperation) und 3. vergebend (nicht nachtragend).<br />

Frage 56 (Lesen Sie P/R 13.6.1.)<br />

Zwei Geschäfte für Bürobedarf A und B konkurrieren auf einem lokalen Markt. B plant definitiv, die<br />

Preise für alle seine Produkte zu senken, um mehr Marktanteile zu erlangen. A hat davon erfahren<br />

und in einer Pressemitteilung angekündigt, es werde seine Preise noch deutlicher absenken, um seine<br />

Marktposition zu halten. Die Auszahlungsmatrix zeigt die Gewinne (in Mill. Euro) der beiden<br />

Geschäfte.<br />

B<br />

Preise halten Preise senken<br />

Preise halten 20,14 16,20<br />

A Preise senken 4,1 2, 4<br />

Ist die Androhung einer möglichen Tiefpreisaktion von A glaubhaft oder ist es nur eine leere Drohung?<br />

Lösungs-Hinweis: Eine Drohung ist nicht glaubhaft, wenn sie nicht den eigenen Interessen entspricht.<br />

Im vorliegenden Fall kann B erkennen, das A eine dominante Strategie "Preise halten" hat, die<br />

angekündigte Tiefpreisaktion also nur eine leere Drohung ist, weil sie gegen die eigenen Interessen<br />

von A verstößt.<br />

Frage 57<br />

Analysieren und diskutieren Sie unter Verwendung spieltheoretische Begriffe, warum es in den<br />

folgenden praktischen Situationen nicht zur Realisierung der für alle besten "win / win" Situation<br />

kommen kann:<br />

a) Bei der Tour de France geht es um viel Geld, die Sponsoren wollen ihre Fahrer möglichst ganz<br />

vorne sehen. Es ist deswegen klar, dass jeder Fahrer/Rennstall auf jeden Fall gewinnen will, um die<br />

erheblichen Vorbereitungskosten abzudecken (Material, Höhentraining usw)<br />

Bekanntlich erhöht Doping, neben anderen Faktoren, die Leistung einer Rennradfahres. Andererseits<br />

kann Doping kurz- oder langfristig zu sehr gravierenden Gesundheitsschäden bis zum Tod führen.<br />

Analysieren Sie strategische Situation am Beispiel der beiden Fahrer A und B mit den beiden<br />

Strategien D (Doping) und ND (nicht dopen) bei folgender Auszahlungsmatrix:<br />

B<br />

D<br />

ND<br />

D 550 / 500 1000 / 1<br />

A<br />

ND 1 / 1010 850 / 650<br />

b) Wie wir in der vorletzten Vorlesung gesehen haben, sind Vermögensanlagen (Wertpapiere) mit<br />

hohem erwarteten Gewinn (Z.B. hoher Verzinsung) in der Regel mit sehr hohem Risiko verbunden.


Dr. M. Ruiz HWI-B.Sc. WS1011 Fragen zur Vorl. vom 2.12.10 Seite 5 von 5 Seiten.<br />

Zwei Banken Bank I und Bank II denken Anfang 2008 darüber nach, ob sie ihren Kunden eine<br />

hochverzinsliche, aber sehr risikoreiche "Schrottanleihe" anbieten sollen, (mit sehr hohem Risiko, das<br />

der Schuldner möglicherweise pleite geht, wie wir heute wissen) oder eine solide "Normalanleihe" (mit<br />

geringer Verzinsung und geringem Risiko). Dabei haben sie folgendes zu bedenken:<br />

1. Wenn viele Anleihen platzen, werden die Banken zum Ausgleich des Vermögensverlustes ihrer<br />

Kunden mit herangezogen (in der Auszahlungsmatrix berücksichtig).<br />

2. Viele Anleger verlangen eine hochverzinsliche Anlage und gehen zur der Bank, die ihnen diese<br />

Anlage anbietet.<br />

Bank II<br />

"Schrottanl." Normalanl.<br />

"Schrottanl." 12 , 12 29, 11<br />

Bank I<br />

Normalanl. 3, 21 20, 20<br />

Erläutern Sie das prisoner´s dilemma der Banken. Warum kommt es dazu, dass keine Normalanlagen<br />

angeboten werden, obwohl das nicht nur für die Kunden, sondern auch für die Banken letztlich viel<br />

besser wäre.<br />

Frage 58<br />

Zwei amerikanische TV-Sender ABC und NBC haben zwei Strategien. Sie können in anderen Medien<br />

für sich "werben", dadurch steigen die Einschaltquoten und die eigenen Einnahmen, aber auch die<br />

Kosten. Die alternative Strategie ist "nicht werben".<br />

ABC<br />

NBC<br />

werben nicht werben<br />

werben 100,100 300, 0<br />

nicht werben 0, 300 200, 200<br />

a) Untersuchen Sie die Situation bei einmaligem Spiel auf mögliche dominante Strategien, auf<br />

mögliche Nash-Gleichgewichte und auf ein mögliches Gefangenen-Dilemma.<br />

b) Untersuchen Sie die Situation bei wiederholtem Spiel über viele Perioden.<br />

ABC beginnt mit "nicht werben" (kooperativ) und spielt auch im weiteren Tit-For-Tat.<br />

Untersuchen Sie, welche Auszahlungen NBC über 10 Perioden mit welcher Strategie erreichen kann,<br />

- wenn NBC kooperiert (nicht werben) (2000 )<br />

- wenn NBC alternativ nicht kooperiert (werben) (1200!!)

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