17.06.2014 Aufrufe

// Rind im Bild 1/2013 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

// Rind im Bild 1/2013 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

// Rind im Bild 1/2013 1 - Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

LKV<br />

und zwei auf Hemmstoffe gesetzlich vorgeschrieben. Die<br />

meisten schleswig-holsteinischen Meiereien lassen die<br />

Milch jedoch wesentlich häufiger untersuchen, so dass je<br />

nach Meierei monatlich bis zu fünf Untersuchungen auf<br />

Inhaltsstoffe und Ke<strong>im</strong>zahl und bis zu zehn auf Hemmstoffe<br />

erfolgen.<br />

Im ZML wird derzeit die Anlieferungsmilch von etwa<br />

2.650 Lieferanten untersucht. Daraus ergaben sich in<br />

2012 Untersuchungen von etwa 140.000 Proben auf Inhaltsstoffe,<br />

etwa 133.000 Proben auf Ke<strong>im</strong>zahl und etwa<br />

220.000 Proben auf Hemmstoffe.<br />

Milchinhaltsstoffe<br />

Der Fettgehalt der Anlieferungsmilch lag <strong>im</strong> vergangenen<br />

Jahr durchschnittlich bei 4,31 % und damit auf<br />

dem Niveau der Vorjahre (2011: 4,31 %; 2010: 4,32 %).<br />

Auch der Eiweißgehalt veränderte sich <strong>im</strong> Jahresmittel in<br />

den letzten Jahren kaum (2012: 3,41 %, 2011: 3,39 %;<br />

2010: 3,41 %).<br />

Zellzahl<br />

Der Zellgehalt der Tankmilch wird oft als Parameter für<br />

die Beurteilung der Eutergesundheit einer Herde herangezogen.<br />

Nachdem der Jahresdurchschnitt der Zellzahl<br />

der Anlieferungsmilch in den Jahren 2008 bis 2010<br />

leicht anstieg, war er in den letzten beiden Jahren leicht<br />

rückläufig (Abbildung 1). Der Jahresdurchschnitt in<br />

2012 betrug 210.000 Zellen/ml. In den Sommermonaten<br />

lassen sich in der Regel aufgrund der kl<strong>im</strong>atischen<br />

Bedingungen etwas höhere Zellgehalte als <strong>im</strong> Rest des<br />

Jahres beobachten. So betrug der Mittelwert für den<br />

Monat August trotz der wenig sommerlichen Temperaturen<br />

227.000 Zellen/ml.<br />

Auch wenn die Zellzahl insgesamt leicht sinkt, zeigt die<br />

Verteilung auf verschiedene Zellzahlklassen (Tabelle 1),<br />

dass <strong>im</strong> Durchschnitt nur 9 % der Betriebe eine gute<br />

Eutergesundheit mit einem Zellgehalt von weniger als<br />

125.000 Zellen/ml aufweisen. Etwa ein Drittel der Betriebe<br />

lag <strong>im</strong> Bereich von 250.000 bis 400.000 Zellen/ml<br />

und lag damit in einem Bereich, in dem schon von deutlichen<br />

Eutergesundheitsproblemen ausgegangen werden<br />

muss und in dem die Kühe aufgrund des Zellgehaltes<br />

einen erheblichen Leistungsrückgang haben. Ab einem<br />

monatlichen Mittelwert von 400.000 Zellen/ml in der Anlieferungsmilch<br />

(geometrischer Mittelwert über drei Monate)<br />

erfolgt ein gesetzlich vorgeschriebener Milchgeldabzug,<br />

wovon <strong>im</strong> vergangenen Jahr durchschnittlich 38<br />

Betriebe (1,4 %) in jedem Monat betroffen waren. Bleibt<br />

der Zellgehalt über einen längeren Zeitraum in diesem<br />

in 1000/ml<br />

hohen Bereich, besteht die Gefahr, dass der Betrieb zeitweilig<br />

von der Milchlieferung ausgeschlossen wird. Auch<br />

davon waren 2012 wieder einige Betriebe betroffen.<br />

Die Verteilung auf die Zellzahlklassen zeigt deutlich,<br />

dass bei dem Parameter Zellgehalt noch Verbesserung<br />

notwendig ist. Die Tankmilchzellzahl ist zur Beurteilung<br />

der Eutergesundheit wenig geeignet, da sie nur eine sehr<br />

grobe Kenngröße darstellt. Sie kann ohnehin nur als Kriterium<br />

herangezogen werden, wenn die Milch aller Tiere<br />

in den Tank gemolken wird. Da das, insbesondere bei Betrieben<br />

mit Mängeln in der Eutergesundheit, häufig nicht<br />

der Fall ist, liegt die tatsächliche Herdenzellzahl (Durchschnitt<br />

aller Einzelgemelke) oft deutlich über der Tankzellzahl.<br />

Dies wird noch durch einen Verdünnungseffekt<br />

verstärkt, da Kühe mit hohen Zellgehalten eine geringere<br />

Milchleistung aufweisen. Zur Überwachung der Eutergesundheit<br />

der einzelnen Kühe eignen sich die Ergebnisse<br />

Milchleistungsprüfung besser als die Tankzellzahl.<br />

Anhand des neuen Eutergesundheitsberichtes und der<br />

Zellgehalte der einzelnen Kühe, können sowohl Problembereiche<br />

als auch auffällige Tiere aufgespürt werden.<br />

Bakteriologische Beschaffenheit<br />

Um die bakteriologische Beschaffenheit der Milch zu<br />

überwachen wird die Anlieferungsmilch auf ihren Ke<strong>im</strong>gehalt<br />

untersucht. Dieser Parameter gibt Aufschluss über<br />

die Reinheit bzw. Sauberkeit der Milchgewinnung. Ein<br />

gesundes Euter liefert praktisch sterile Milch mit einem<br />

Ke<strong>im</strong>gehalt von weniger als 10.000 Ke<strong>im</strong>en/ml. Ke<strong>im</strong>e,<br />

die sich überall in der Umwelt befinden, lassen sich nicht<br />

beseitigen, sondern nur in der Zahl begrenzen und am<br />

Wachstum hindern. Die Ke<strong>im</strong>zahl ist somit ein Maß für<br />

die Kontamination der Milch nach Verlassen des Euters.<br />

Ein höherer Ke<strong>im</strong>gehalt könnte z.B. durch eine ungenügende<br />

Eutereinigung oder auch durch eine nicht ausreichende<br />

Kühlung der Milch hervorgerufen werden.<br />

In der Anlieferungsmilch in <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> lag der<br />

durchschnittliche Ke<strong>im</strong>gehalt in den letzten Jahren konstant<br />

bei 17.000 bis 18.000 Ke<strong>im</strong>en/ml. Viele Betriebe<br />

liegen mit ihren Ergebnissen sogar regelmäßig unter diesem<br />

Wert. Der überwiegende Anteil der Betriebe (93 %)<br />

wies in 2012 einen Ke<strong>im</strong>gehalt von weniger als 50.000<br />

Ke<strong>im</strong>en/ml auf (Tabelle 2) und lag damit in dem Bereich<br />

in dem eine Meierei die Milch sogar in die S-Klasse<br />

für besonders gute Qua¬lität einstufen und mit einem<br />

Milchgeldzuschlag honorieren kann.<br />

Tabelle 1: Verteilung der Anlieferungsmilch in Zellgehaltsklassen <strong>im</strong> Jahresmittel 2012<br />

Zellgehalt nach Klassen<br />

bis 125 126 – 250 251– 400 über 400<br />

Zwei-Komponenten-Dippmittel<br />

für opt<strong>im</strong>ale Eutergesundheit<br />

Alcide UDDERgold ® PM vet<br />

Barriereprodukt zum Dippen<br />

• erstes Zweikomponenten<br />

Dippmittel mit Tierarzne<strong>im</strong>ittelzulassung<br />

• innovatives Chlordioxid-<br />

Produkt<br />

• Langzeitschutz gegen<br />

umwelt- und kuh-assoziierte<br />

Mastitiserreger<br />

• hochwertige<br />

Wirkstoffkomponenten<br />

4 XLA ® D<br />

dipp- und sprühfähig<br />

• weltweit bekanntes Zitzendesinfektionsmittel<br />

• innovatives Chlordioxid-<br />

Produkt<br />

• besonders gegen kuhassoziierte<br />

Erreger (z.B. Staph.<br />

aureus) geeignet<br />

• hochwertige<br />

Wirkstoffkomponenten<br />

Anteil der Lieferanten<br />

in der Klasse (%)<br />

9,0 58,2 31,4 1,4<br />

// <strong>Rind</strong> <strong>im</strong> <strong>Bild</strong> 1/<strong>2013</strong> 21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!