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Vortrag Dr. Gerhard Kurz, MBR

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Das IASB und die Regulierung<br />

der Rechnungslegung in der EU<br />

Eine Analyse von Legitimation und Lobbying<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Gerhard</strong> <strong>Kurz</strong>, <strong>MBR</strong><br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung am 08.12.2009


2<br />

Gliederung<br />

• Das Problem<br />

• Legitimation<br />

• Partizipation<br />

• Netzwerkanalyse<br />

• Lobbying<br />

• Ergebnisse<br />

• Fazit<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


3<br />

Das Problem<br />

• Das IASB verfügt über eine enorme<br />

Machtfülle, die von ihm erstellten IFRS<br />

sind das Zugpferd der internationalen<br />

Harmonsierung der Rechnungslegung<br />

• Weltweit erlauben oder fordern 117 Länder IFRS<br />

• In der EU stellt es den “de facto”‐Standardsetter dar<br />

• IAS‐Verordnung 1606/2002: IFRS verpflichtend für konsolidierte<br />

Abschlüsse kapitalmarktorientierter Unternehmen<br />

• Übernahme der IFRS durch Endorsementprozess<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


4<br />

Das Problem<br />

• Allerdings wird die Legitimation des IASB angezweifelt:<br />

• privater Standardsetter mit Sitz in London<br />

• Dachorganisation IASC Foundation ist nach US‐amerikanischen Recht<br />

konstituiert<br />

• Demokratiedefizit könnte durch einen transparenten und<br />

umfangreichen, sämtliche Interessengruppen berücksichtigenden<br />

Erstellungsprozess gemildert oder geheilt werden<br />

• Aber: Gefahr der Einflussnahme durch Lobbying und Bevorzugung<br />

bestimmter Interessengruppen<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


5<br />

Das Problem<br />

Über welche Legitimation verfügt das IASB?<br />

Welche Gruppen versuchen, das IASB in welchem Umfang zu beeinflussen?<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


6<br />

Legitimation<br />

• Legitimation bezeichnet die Berechtigung eines Handelns<br />

• Der Begriff bezieht sich zunächst allein auf eine nationalstaatliche<br />

Ebene; für private Institutionen lässt sich eine auf Kriterien<br />

basierende, außerstaatliche Legitimationskonzeption herleiten<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


7<br />

Legitimation<br />

Finanzierung<br />

Partizipation<br />

Entscheidungsmodus<br />

Transparenz<br />

Rechenschaft<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


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Partizipation<br />

• Teilnahme betroffener und interessierter Gruppen am<br />

Standardsetting …<br />

• … z.B. durch aktive Mitarbeit in den Gremien der IASC Foundation<br />

(IASB, IFRIC, Treuhänder, …)<br />

• Die Unabhängigkeit des IASB ist bei der Besetzung zu wahren, die<br />

Verfassung fordert eine<br />

• geographische und<br />

• berufständische Unabhängigkeit<br />

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9<br />

Netzwerkanalyse<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung<br />

08.12.2009


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Netzwerkanalyse<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung<br />

08.12.2009


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Lobbying<br />

• Theorie Suttons zum Einfluss von Interessengruppen auf den<br />

Standardsetting‐Prozess (AOS 1984)<br />

• Lobbying folgt Kosten‐Nutzen‐Überlegungen<br />

• Eine Interessengruppe übt nur dann Einfluss auf den<br />

Standardsetter aus, wenn die erwarteten Rückflüsse die Kosten<br />

des Lobbying mindestens kompensieren<br />

• Analyseobjekt<br />

• Projekt IFRS for SMEs<br />

• Stellungnahmen zum Staff Questionnaire on Possible Recognition<br />

and Measurement Modifications (2005)<br />

• Instrumentarium<br />

• Inhaltsanalyse: Methode zur systematischen Identifikation der<br />

Elemente von Bedeutungsträgern<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


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Ergebnisse<br />

• In Einklang mit der Theorie geben Ersteller häufiger Stellungnahmen ab als<br />

Nutzer<br />

• Der Umfang der Stellungnahmen sowie die Inhalte schwanken stark<br />

• Mehrheitlich werden Erleichterungen für mittelständische Gesellschaften<br />

gefordert, die Antworten differieren erheblich nach der Art der<br />

Interessengruppe<br />

• Die Stellungnahmen der nationalen Standardsetter besitzen tendenziell den<br />

geringsten Umfang und fordern die geringsten Erleichterungen für Ansatz<br />

und Bewertung ( Eigeninteresse an Generierung der Standards?)<br />

• Ersteller fordern die umfangreichsten Erleichterungen, die<br />

Wirtschaftsprüfer nehmen eine Mittelstellung ein ( zusätzliche<br />

Beratungs‐ und Prüfungsgebühren?)<br />

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13<br />

Fazit<br />

• Die Ergebnisse zeigen die Schwierigkeit des IASB, hochwertige Regeln<br />

unter Einbezug sämtlicher Interessengruppen zu erzeugen<br />

• Fehlende Legitimation und Unabhängigkeit stehen dem Erfolg des<br />

Standardsetting des IASB nicht entgegen<br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung 08.12.2009


Das IASB und die Regulierung<br />

der Rechnungslegung in der EU<br />

Eine Analyse von Legitimation und Lobbying<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>Gerhard</strong> <strong>Kurz</strong>, <strong>MBR</strong><br />

VII. Münchner Forschungspreis für Wirtschaftsprüfung am 08.12.2009

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