3 CSTR-Reaktor
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3.3 Weitere Betrachtungen zum <strong>CSTR</strong> 21<br />
Hierbei steht c in/out für die Gesamtkonzentration (= ∑ i c i ) und M in/out für die mittlere<br />
molare Masse (= ∑ i c i /c ∗ M i ) des Gemisches.<br />
Das sich ergebende DGL-System ?? läßt sich zum Beispiel mit dem bereits vorgestellten<br />
semi-impliziten Extrapolationsverfahren LIMEX lösen.<br />
Im <strong>CSTR</strong> stellt sich nach einiger Zeit ein stationärer Zustand ein, d. h. die Spezieskonzentrationen<br />
und die Temperatur im <strong>Reaktor</strong> sind zeitlich konstant. Das DGL-<br />
System ?? geht dann in ein gekoppeltes nichtlineares algebraisches Gleichungssystems<br />
für die N g + 1 Varaiablen über. Diese kann dann mit einem Newton-Verfahren gelöst<br />
werden. Man kann aber auch das korrespondierende DGL-System lösen und so lange<br />
zeitlich integrieren bis die Variablen sich zeitlich nicht mehr ändern, also der stationäre<br />
Zustand eingetreten ist. Diese Vorgehensweise erweist sich bei sehr steifen DGL-<br />
Systemen (steif = es existieren stark unterschiedliche Zeitskalen) häufig als die numerisch<br />
stabilere.<br />
Zur numerischen Simulation von <strong>CSTR</strong>-<strong>Reaktor</strong>en wird das Computerprogramm<br />
DETCHEM <strong>CSTR</strong> in dem die Voerlesung begleitenden Seminar vorgestellt. Informationen<br />
zur Software DETCHEM findet man auch unter http://www.detchem.de. In diesem<br />
Programmpaket ist der DAE-Solver LIMEX (siehe auch http://www.zib.de) implementiert.<br />
3.3 Weitere Betrachtungen zum <strong>CSTR</strong><br />
3.3.1 Verweilzeit, Umsatz, Einstellung des stationären Zustandes<br />
Bildet man das Verhältnis aus <strong>Reaktor</strong>volumen und ausströmendemder Volumenfluß<br />
eines <strong>CSTR</strong>, so ergibt sich die Verweilzeit τ des Reaktionsgemsiches im <strong>Reaktor</strong>:<br />
Wegen (3.13) gilt mit ρ = m/V :<br />
τ = V R<br />
. (3.15)<br />
V ˙out ρ in<br />
V˙<br />
in = ρ out V ˙ out . (3.16)<br />
Unter Verwendung dieser beiden Beziehungen läßt sich die Stoffbilanz (3.11) im <strong>CSTR</strong><br />
für Spezies i dann auch schreiben als:<br />
dc out<br />
i<br />
dt<br />
= cin i<br />
τ<br />
˙V in cout i<br />
−<br />
out<br />
˙V<br />
τ<br />
+˙ω i . (3.17)<br />
Für einfache Reaktionen oder Parallelreaktionen lassen sich die Konzentrationen<br />
einfach aus der Stoffbilanz ableiten.<br />
Beispiel: Es wird die Reaktion A→B mit dem Geschwindigkeitsgesetz ω˙<br />
A = −kc A<br />
betrachtet. Für konstante Temperatur ist diese Reaktion volumenbständig (=keine<br />
Dichteänderung), das heißt ˙V out = ˙V in . Nach (3.17) folgt die Beziehung<br />
dc out<br />
A<br />
dt<br />
= cin A<br />
τ − cout A<br />
τ<br />
− kc out<br />
A , (3.18)