Der Bierstaedter Juni 2014
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6. Jahrgang Nummer 57<br />
Kunst, Kultur und mehr – immer monatlich<br />
Dritte<br />
Exklusivkolumne<br />
direkt aus<br />
Brasilien!<br />
Kulmbach<br />
Blaicher Kerwa<br />
Kulmbach<br />
Grenzenlose Musik<br />
Weißenstadt<br />
Filmpreis in Rio<br />
London<br />
Eine Erfolgsserie<br />
beginnt<br />
und vieles mehr!<br />
Sauermanns Kuh<br />
Foto: R. Hermsdörfer
Seite 2<br />
<br />
DIE ZWEI WIRKLICHKEITEN<br />
Anzeigen<br />
Inh. Jürgen Bredemeyer<br />
„Buchstaben sind praktische und nützliche Zeichen, aber ebenso reine Form und innere Melo -<br />
die“. Dieses Zitat von Wassily Kandinsky könnte man als Motto für die Bilder nehmen, die in<br />
der Bräuschänke der Brauerei Haberstumpf in Trebgast ausgestellt waren. Es zeigten sich zwei<br />
Aspekte ein und derselben Sache. Zum einen haben Buchstaben einen sofort sichtbaren Sinn.<br />
Auf den zweiten Blick sind sie Form und Strukturelement.<br />
Genau dieses, eine gleich erkennbare Ebene und eine, die erst bei intensiverem Betrachten<br />
auffällt, kennzeichnet die Werke von Joachim Kiebel, der derzeit in Lindau bei Trebgast wohnt.<br />
Zunächst sieht man eine mit schwarzem Stift zu Papier gebrachte Struktur. Aber unter dieser<br />
verbirgt sich eine zweite, mit sachten Pastelltönen ausgeführte. Dies kann ein Wort sein, eine<br />
farbige Abstraktion oder eine Landschaft.<br />
Kiebel will damit genau auf das hinweisen, was auch in dem Zitat von Kandisky anklingt.<br />
Zu oft sieht man von Dingen oder von Sachverhalten nur die offensichtliche Oberfläche. Doch<br />
das ist längst nicht alles. Sie verbirgt häufig eine andere tiefere Wirklichkeit und Wahrheit. Ein<br />
hektisches rasch darüber Hinwegsehen verhindert, etwas wirklich zu erkennen. Man muss sich<br />
mit den Dingen intensiver befassen, sich Zeit nehmen und den Blick schärfen für das Leise,<br />
was hinter der lauten Offensichtlichkeit verborgen ist.<br />
Die Ausstellung war bis Mitte <strong>Juni</strong> in der Bräuschänke der Brauerei Haberstumpf in Treb gast<br />
zu sehen. Mitveranstaltet wurde diese von der Kulturinitiative Trebgast, die die lokale Kul tur<br />
fördern will, unter dem Motto: „Kunst und Genuss“. Für den Genuss steht Braumeisterin Yvon -<br />
ne Wernlein, die mit ihren Bierkreationen für die Brauerei Haberstumpf zeigt, dass Bier ungemein<br />
vielfältig sein kann.<br />
WOG<br />
Musik über die Grenzen hinaus<br />
„Afropean project“ zu Gast am Caspar-Vischer-Gymnasium<br />
Von Barbara Fries<br />
Am Holzmarkt 13<br />
95326 Kulmbach<br />
Tel. 09221/3222<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de<br />
Für die 10. Klassen des Caspar-Vischer-Gymnasiums fand am Donnerstag, dem 22.5.<strong>2014</strong>,<br />
ein außergewöhnliches Konzert im Forum der Schule statt. Schon das Instrumentarium der<br />
Band zeigte eine große Bandbreite, wobei die Kombination zwischen Percussion und elektronischem<br />
Keyboard sicher in klanglicher Hinsicht einen großen Kontrast bietet. Auf jenes Überschreiten<br />
von Klangstrukturen und musikalischen Stilrichtungen sowie den interkulturellen An -<br />
satz weist schon der Name der Gruppe „Afropean project“ hin.<br />
Die drei Musiker Gert Kilian, Vitek Kristan und Janosch Pangritz bilden in der Kombination<br />
eine interessante und zugleich harmonische Gemeinschaft. Dabei bindet die Kraft der Rhyth -<br />
men das Trio beim Musizieren zusammen, wobei die kontinuierliche Motorik den Zuhörer in<br />
ihren Bann zieht. Action bestimmt den Bühnenauftritt der Musiker, zumal Gert Kilian bei einem<br />
Stück sogar Notenpulte, Boden und Treppen als „Schlagwerk“ miteinbezieht.<br />
Für den Zuhörer bestand bei einem so ungewöhnlichen Instrumentarium Erklärungsbedarf,<br />
so dass Gert Kilian die afrikanischen und lateinamerikanischen Instrumente vorstellte. Dabei<br />
sei das „Balafon“, so führte er aus, der Urahne des Xylophons. Als Resonanzkörper würden<br />
die Kalebassen dienen, wobei dort angebrachte dünne Membrane einen schnarrenden Effekt<br />
erzielten. So wie bei den „krins“ und der „derbouka“ handle es sich hier um afrikanische Ins -<br />
tru mente. Klanglich unterschiedlich und sehr aufwändig in der Stimmung sei der sogenannte<br />
Steelpan, der aus der Karibik kommt. Die Entstehung des Instruments 1930 hängt mit der<br />
Ent deckung von Ölvorkommen zusammen, wobei Sklaven die Ölfässer zu solchen Musik ins -<br />
tru menten umgeformt haben.<br />
Für den einen oder anderen Schüler stellte das konzentrierte Zuhören eine Herausfor de -<br />
rung dar und so war es eine willkommene Abwechslung, als die Musiker das Publikum zum<br />
aktiven Mitmusizieren aufgeforderten. Hier wurde deutlich, dass das Spielen eines 5/4 Taktes<br />
beziehungsweise die zweiteilige und dreiteilige Unterteilung von Rhythmen gar nicht so einfach<br />
ist.<br />
Mit einem gemeinsam musizierten Stück schloss das Konzert, das im Schulalltag einen<br />
doch eher ungewöhnlichen Akzent setzte und manche Diskussion über Musik in Gang setzte.<br />
„Das war mal etwas ganz Anderes“, so lautete der Kom-mentar einer Schülerin.<br />
Wenn sich unter der Blaicher Bevölkerung<br />
Unruhe breit macht und selbst die sonst so<br />
ge mütliche Sauermann’s Kuh, auch ohne<br />
Schwanzquaste, nervös auf ihrem Sockel<br />
herumstapft, dann ist es wieder soweit: Die<br />
Blaacher Kerwa ruft!<br />
Nach vielen, vielen Jahrzehnten wird die<br />
traditionelle Kirchweih immer noch gefeiert<br />
wie eh und je. Zwar nur noch mit zwei gas tro nomischen Anlaufpunkten am Platz, dafür bieten<br />
diese aber mit all ihren speziellen Besonderheiten, die typischen Kerwaspezialitäten und<br />
festli chen Gerichte, wie dies von den jeweiligen Stammgästen, Einheimischen, aber auch extra<br />
da für zulaufenden Kerwafreunden erwartet wird.<br />
Den diesjährigen Start macht die seit über fünf Jahrzehnten in den rührigen Händen von<br />
Wirtin Elfriede Frank (einer inzwischen längst zur Kulmbacher Institution gewordenen Gastro -<br />
nomin) befindliche „Einkehr zur Schmiede“. Hier beginnt in diesem Jahr die Kerwa bereits am<br />
Mittwoch (25. 06.), mit zünftiger Schlachtplatte und dem berühmten Krenfleisch.<br />
Hier wo sich einst die Pferdekutscher aus den Richtungen Hof und Kronach die Zügel in die<br />
Hand gaben, dem Gründungsort des Blaicher Sportclubs, werden sich wieder zahlreiche<br />
Stammtischler, Schafkopfer und Freunde einfinden, um eine zünftige Kerwa zu feiern.
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Älter als das Bierfest und das Altstadtfest, ist die Blaicher Kerwa fester Bestandteil des traditionellen<br />
Kulmbacher Feste-Reigens. Zur Feier der Tage hat sich der Kulmbacher Mönchshof<br />
mit Mönchshof-Bräuhaus, dem Biergarten und den Museen herausgeputzt – jetzt muss nur<br />
noch das Wetter mitspielen. Für Getränke und Speisen ist bestens gesorgt.<br />
Am Donnerstag, den 26. <strong>Juni</strong> geht’s ab 11.00 Uhr los mit Schlachtschüssel, Schüpf und<br />
Krenfleisch – auch zum Mitnehmen! „Offiziell wird die Kerwa dann ab 19.00 Uhr mit<br />
Stimmungsmusik von Bernd Kern eingeläutet“. Am Freitag sind dann alle Sangesschwestern<br />
und -brüder, und natürlich auch alle, die einfach nur gerne zuhören, zum „Wirtshaussingen mit<br />
den Wiesenttaler Musikanten“ ab 19.00 Uhr ins Bräuhaus eingeladen. Am Kerwa-Samstag<br />
startet dann um 13.12 Uhr der historische Schienenbus unter dem Motto: „Vom Eisenbahner -<br />
himmel ins Bier- & Brotparadies“. Er dreht seine Runde nach Neuenmarkt zum Deutschen<br />
Dampflokomotiv-Museum und zur Schiefen Ebene und dann wieder zurück.<br />
Ab 19.00 Uhr sorgt die Rock, Pop und Soulband „Stones Revenge“ bei der Blaicher Kerwa<br />
im Kulmbacher Mönchshof für Stimmung. „<strong>Der</strong> letztjährige Auftritt war ein wunderbares,<br />
Erlebnis – nicht nur die Schulgemeinschaft freut sich auf einen stimmungsvollen Abend.“,<br />
schwärmt Sigrid Daum, Geschäftsführerin im Kulmbacher Mönchshof, und freut sich, dass sie<br />
die Musiker, die samt und sonders Eltern und Lehrer der Freien Waldorfschule Wern stein sind,<br />
für die Kerwa ge winnen konnte. Das musikalische Repertoire sind Cover songs von Joe Cocker,<br />
Blues Brothers, Manfred Mann, Eric Clapton und vielen mehr. Die Bandmitglieder spielen an<br />
diesem Abend zum „Selbstkostenpreis“ – Spenden und der Reinerlös gehen an „ihre“ Schule.<br />
<strong>Der</strong> Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten für den Vollausbau der Schule.<br />
Für die Sportler geht es am Sonntag früh raus, denn um 7.30 Uhr ist der Start zum alljährlichen<br />
Wettkampf der radfahrenden Frühaufsteher: Radfahrtag (Siegerehrung: 13.00 Uhr)<br />
– über den Radfahrtag wird gesondert berichtet. Ab 10.00 Uhr ist Frühschoppen im Bier -<br />
garten.<br />
Den Abend gestalten die „Ro ckin‘ Dinos“ ab<br />
19.00 Uhr. Die von „Pophistory Ober fran -<br />
ken“-Gründer Hecy Junold formierte Band<br />
mit, nicht nur musikalisch, „Meistern ihres<br />
Faches“ entstand während der regelmäßigen<br />
Musiker stamm tischen in Bayreuth. Durch die vom Bierstädter veranstalteten Treffs in<br />
Kulmbach und die anschließende Berichterstattung, hat sich die Bier städter-Hausband auch<br />
hier einen Namen gemacht und wird mit Beat und Rock der 60er und 70er Jahre die Fans<br />
unterhalten.<br />
Zum Kerwa-Ausklang spielen dann am Montag die „Oberfranken<br />
Rebellen“ ab 19.00 Uhr. Ihr Repertoire reicht von der typischen fränkischen<br />
Volksmusik über ausgefeilten Ober krai ner-Sound (der hin und wieder mit<br />
Trompete und Klarinette ergänzt wird) bis hin zu Rock, Pop, Country und<br />
Schlager.<br />
Nicht nur musikalisch ist zur Kerwa im Kulmbacher Mönchshof was geboten:<br />
Das Bayerische Brauerei- und Bäckereimuseum hat an allen Tagen von<br />
10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet (Montag Ruhetag), so dass man sich auch<br />
ein kleines kulturelles Rahmenprogramm ermöglichen kann. Damit auch den<br />
kleinen Gästen nicht langweilig wird, sorgt an allen Tagen Wiesels<br />
Vergnügungspark mit Kindereisenbahn und Los- und Schießbude für<br />
Unterhaltung.<br />
Erinnern<br />
Sie sich? – Spezial<br />
1349 vor 765 Jahren<br />
Es wird erstmals von einem Bräuhaus der Mönche im Augustinerkloster am Holzmarkt<br />
berichtet.<br />
1864 vor 150 Jahren<br />
<strong>Der</strong> mit einem Braurecht ausgestattete Kulmbacher Bürger Simon Hering beantragt 1863<br />
eine Konzession zum Betrieb einer Bierbrauerei und dem Bau eines Brauhauses. 1864<br />
beginnt die „Export-Bier-Brauerei Simon Hering“ „industriell“ zu brauen und liefert danach<br />
sogar bis nach Amerika.<br />
1884 vor 130 Jahren<br />
Heinrich Hering wandelt die privat geführte Brauerei, die er erworben hat, in eine Aktien -<br />
gesellschaft um. Die „Kulmbacher-Export-Brauerei Mönchshof, vormals Simon Hering“ ist<br />
geboren. 1886 steigt Hering aus der AG aus und gründet ein Jahr später in der Mittelau<br />
eine neue Braustätte, welche 1897 in die EKU übergeht.<br />
1904 vor 110 Jahren<br />
Neuer Anlaufpunkt für die Kulmbacher Bevölkerung ist der in der Blaich errichtete<br />
Volksgarten mit dem Mönchshof Eisweiher. Im Sommer kräftig paddeln und anschließend<br />
ein kühles, frisch gezapftes Mönchshof genießen. Inzwischen ist der Name leider etwas<br />
untergegangen, der Beliebtheit tut dies bislang keinen Abbruch. Die Blaicher Kerwa, das<br />
Wiesenfest und der in jüngerer Zeit ins Leben gerufene Adventsmarkt zählen natürlich zu<br />
den Höhepunkten im schönsten Biergarten Oberfrankens...<br />
1984 vor 30 Jahren<br />
Die Kulmbacher Reichelbräu und die Mönchshof sitzen fortan in einem Boot.<br />
1994 vor 20 Jahren<br />
Nach mehreren Jahren der Vorbereitung öffnet das Bayerische Brauereimuseum seine<br />
Pforten. Eine Erfolgsgeschichte, auch für den Tourismus in Kulmbach, beginnt.<br />
2004 vor 10 Jahren<br />
In den Räumen des Bayerischen Brauereimuseums darf der 300.000ste Besucher begrüßt<br />
werden.
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Wir beraten Sie gerne!<br />
Fischergasse 15 · 95326 Kulmbach<br />
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Seite 5<br />
Kulmbachs STARKe Geschichte<br />
Kulmbach 1795: Mit Fähnrich Reiche durch die Straßen der Stadt<br />
Das Anwesen Festungsberg 2 an der Auffahrt zur Plassenburg<br />
zählte einst zu den Kulmbacher Burggütern. Seit 1790 war es in den Händen<br />
des Prozeßrates Johann Christian Tröger.<br />
Seine Schilderung von Bayreuth aus dem Jahr 1795 und sein 1796 erschienenes Büchlein<br />
„Die Fantaisie – ein Gemählde der Natur und der Tugend“, beide im Verlag von Johann Adreas<br />
Lübecks Erben erschienen, hatte Jobst Christoph Ernst von Reiche mit mehreren in Kupfer<br />
gestochenen Ortsansichten zieren können. In seiner ebenfalls 1796 erschienenen Schilderung<br />
von Kulmbach sucht man solchen Buchschmuck leider vergebens. Wahrscheinlich hat dieses<br />
Fehlen jeglicher Illustration – dem Buch über Bayreuth ist sogar ein von ihm selbst entworfener<br />
„Plan der Stadt Bayreuth und ihrer umliegenden Gegend“ beigebunden – darin seine<br />
Ursache, dass er für seine Beschreibung Kulmbachs und der Plassenburg keinen Verleger<br />
gefunden hat und deshalb das Büchlein auf eigene Kosten herausbringen musste. Umso mehr<br />
bin ich – der auch in dieser Bierstädter-Ausgabe auf Reiches Spuren durch Kulmbach unterwegs<br />
ist – bemüht, die ihm damals ins Auge gefallenen Örtlichkeiten in ihren heutigen<br />
Ansichten wiederzugeben. Dabei möchte ich mich aber auf die weniger bekannten Objekte im<br />
Stadtbild beschränken. Folgen wir also Reiche weiter durch die Gassen der Stadt:<br />
Vom Marktplatz zum Holzmarkt<br />
Vom Oberhacken kommend gelangt Reiche nun auf den Marktplatz: „<strong>Der</strong> Marktplatz zu Culm -<br />
bach ist wirklich schön. Er bildet ein regulaires Viereck und ist mit ansehnlichen Gebäuden<br />
besezt: Das wirklich schöne und im modernen Geschmack erbaute Rathhauß mit seinem niedlichen<br />
Thurm, das Doktor Frotschersche,das Bürgermeister Seebergische, das Burgermeister<br />
Mauersche Hauß, der Gasthof zum Weißen Roß und die Jahnische Apotheke. Die im Jahr<br />
1782 daselbst erbaute Hauptwache ist kaum einer Erwähnung werth, so gar klein ist sie.“<br />
Das Kulmbacher Rathaus mit seiner hübschen, 1752 fertiggestellten Rokokofassade ist ein<br />
beliebtes Fotomotiv für Einheimische und Touristen; eine Abbildung desselben möchte ich mir<br />
deshalb für diesmal ersparen. Über die Bürgermeister Johann Lorenz Seeberger und Johann<br />
Matthäus Maurer und deren Häuser Marktplatz 7 und Langgasse 2 konnte man in der Bierstädter-Ausgabe<br />
vom Oktober 2013 bereits lesen. <strong>Der</strong> Gasthof zum Weißen Roß mit seinem<br />
schönen schmiedeeisernen Ausleger und seinem Fachwerkobergeschoss wird noch heute als<br />
Hotel geführt. Die erwähnte Jahnische Apotheke ist die dem Hotel Weißes Roß benachbarte<br />
Untere Apotheke. An Stelle der Hauptwache steht heute das Wohn- und Geschäftshaus<br />
Marktplatz 6.<br />
„Auch die sogenannte Langgasse, welche vom Markte aus nach dem Bayreuther Thore<br />
führet, ist nicht häßlich. Sie hat mehrere schöne Gebäude aufzuweisen unter denen die vorzüglichsten<br />
das Justizrath Weißische und das diesem gegenüber stehende Kaufmann Chris -<br />
tensche Haus sind. Da wo diese beyden gleich schön gebauten Häußer stehen, war ehemals<br />
das Langgasser- oder Crimens-Thor. Hier lief auch die Stadtmauer zusammen und begränzte<br />
Das Haus Kirchwehr 3 bewohnt schon seit Jahrhunderten die Kulmbacher Geistlichkeit.<br />
die eigentliche Stadt.„ In der Langgasse, die vordem vom Langgässer Tor und dem Stadtgra -<br />
ben im Bereich der heutigen Grabenstraße in eine innerstädtischen und eine vorstädtische Hälf -<br />
te geteilt wurde, bemerkt Reiche nur die in der vorigen Ausgabe des Bierstädters bereits er -<br />
wähn ten und abgebildeten Häuser des Justizrats Weiße und des Lederfabrikanten und Kauf -<br />
manns Christenn. Die übrigen, damals wohl überwiegend noch in Fachwerkbauweise aufgeführten<br />
und meist von Handwerkern bewohnten Häuser entlang des Straßenzuges machten<br />
auf unseren jungen preußischen Fähnrich wenig Eindruck.<br />
„Rechts dieser Langgasse kömmt man auf den Vieh- oder Schweinen Markt – einen durch<br />
seinen etwas geräumigen Platz noch mehr aber durch das daselbst befindliche Rothgerber<br />
Christensche Hause, welchem gerade über der Bau-Stadel stehet, sich auszeichnenden Ort –<br />
und gleich dabey befindet sich die Klostergasse, vom ehemaligen Augustiner-Klostergarten an<br />
gerechnet, bis nahe an das Tränkthor hin. In dieser Gegend ist auch die sogenannte Sutten,<br />
von der man nichts schönes erwähnen kann. Es fließt durch sie in steinernen Ufern der von<br />
Tennich herkommende Bach, welcher die Endsylbe des Nahmens Culmbach seyn soll. Diese<br />
benannte Straße nebst der Metzgersgasse, wie auch die an dem Stadtgraben gelegene breite<br />
Gasse, an der die kleine bedeckte Brücke, das Brücklein, stößt, und die zur Hauptwache<br />
führt, machen einen Teil der Vorstädte aus. „Bei dem von Reiche genannten Vieh- oder<br />
Schweinemarkt handelt es sich um den heutigen Holzmarkt, denn dort befand sich das Rot -<br />
gerber Christensche Haus. 1768 hatte der Ratsherr und Rotgerbermeister Friedrich Christian<br />
Wilhelm Christen das Wohnhaus am Viehmarkt von seinem Vater Johann Heinrich Christen<br />
über nommen. Es ist das stattliche Gebäude, in dem sich heute die Stadtschänke am Holz -<br />
markt befindet. Reiches Klostergasse allerdings ist nicht mit der in der Gegenwart stadteinwärts<br />
führenden Einbahnstraße gleichen Namens identisch, sondern entspricht der heutigen<br />
Webergasse. Sie verläuft am Gelände des ehemaligen Kulmbacher Augustinerklosters entlang,<br />
das sich zwischen der Gasse und dem früher als Tränkmain bezeichneten Mühlkanal ausbreitete.<br />
Im Bereich des heutigen „Ristorante Fäßla“ in der Sutte ist das Tränktor zu suchen. Rei -<br />
ches breite Gasse folgte wohl dem Verlauf der heutigen Klostergasse und Buchbindergasse,<br />
weil letztere im Bereich der ehemaligen Hauptwache in den Marktplatz mündet. Die Fleisch -<br />
bänke befanden sich im Bereich der Kreuzung Grabenstraße – Sutte und ich glaube, dass die<br />
Metzgergasse mit der heutigen Sutte und Spitalgasse identisch ist. Interessant ist auch die<br />
Erwähnung einer bedeckten, also überdachten Brücke, die über den Stadtgraben führte.<br />
Kressenstein, Grünwehr und Kirchwehr<br />
Zurück auf dem Holzmarkt macht Reiche einen kurzen Abstecher in den Kressenstein, „der<br />
Straße außerhalb der Langgasse nach dem Bayreuther Thore zu, wo die Scheunen stehen.<br />
Das schöne Fachwerkhaus Kirchplatz 4 war einst die Kulmbacher Lateinschule.<br />
Im Nachbarhaus hatte einst der Lehrer seine Wohnung<br />
und auch die Schulbibliothek war hier untergebracht.<br />
Dann bezeichnet auf der andern Seite die längst dem Mayn sich erstreckende Fischergasse<br />
und das grüne Wehr, mit einem an der Au gelegenen Schlößchen, und dem 1792 an demselben<br />
neu errichteten Garnisons-Lazareth, wieder eine der Vorstädte von Culmbach. Wie denn<br />
[...] jenseits der Stadt am Fuße des Buchberges die Straße vom Burgthore aus, (an) der<br />
Kirche vorbey, das Kirchwehr mit dem Röhrenplatz eine gleichsam vierte Vorstadt dieses Ortes<br />
bilden.<br />
Auf diesem Kirchwehr findet man zum Theil ansehnliche Gebäude, als das kgl. Kasten -<br />
amtshauß, die freylich noch im gothischen Geschmack gebaute Haupt-Kirche, die eben so wie<br />
die Syndiakonatswohnung gut gebaute Superintendentur, die Wohnungen des Archidiakons<br />
und Subdiakons, das Lyceum und das Hauß des Prozeßraths Tröger. <strong>Der</strong> Röhrenplatz verliert<br />
sich bis in die Wolfskehle.“<br />
Das Schlösschen im Grünwehr kennzeichnete jene Befestigung, die im Mittelalter den<br />
wichtigen Mainübergang in diesem Bereich sicherte. Nach seiner Zerstörung im Bundesstän di -<br />
schen Krieg war das Schloss durch die Herren von Waldenfels wieder aufgebaut worden. Zu -<br />
letzt befand es sich im Besitz der adeligen Familie von Schauroth, bis das Rittergut Grünwehr<br />
1789 zerschlagen wurde und das Schloss in bürgerliche Hände fiel. Nach 1880 musste das<br />
im Bereich des heutigen Gebäudekomplexes Grünwehr 3, 5 & 7 zu suchende Schlösschen<br />
dem Bau der Sandlerbrauerei weichen.<br />
Das alte Kastenamt im Kirchwehr trug einst die Hausnummer 120. Es ist 1823 durch die<br />
Stadt Kulmbach gekauft worden und diente fortan als Schulhaus. 1891 wurde das Gebäude<br />
durch Feuer beschädigt und schließlich für die Erweiterung der Straße abgebrochen. Es stand<br />
im Bereich der Einmündung vom Schießgraben in das Kirchwehr neben dem Prinzessinnen -<br />
haus. Im Mittelpunkt des Kirchwehrs erhebt sich die in der Tat im gotischen Baustil errichtete<br />
evangelische Pfarrkirche St. Petri, die allerdings 1879 eine Purifizierung im Geiste der Neugo -<br />
tik über sich ergehen lassen musste. Nördlich des Gotteshauses zeigt sich die alte Lateinschule<br />
als schmucker Fachwerkbau (Kirchwehr 4). Mit derselben zusammengebaut ist das Rektorat,<br />
in dem neben der Lehrerwohnung einst auch die Bücherei der Lateinschule untergebracht war.<br />
Südlich der Petrikirche finden sich dann das Dekanatsgebäude – die ehemalige Superinten -<br />
den tur – (Kirchwehr 2) und das Seniorat oder Diakonat, in dem einst die für die Kirchenge -<br />
meinde tätigen Diakone wohnten (Kirchwehr 3).<br />
Beim Prozeßrat Trögersche Haus handelt es sich schließlich um das ehemalige Burggut an<br />
der Auffahrt zur Plassenburg (Festungsberg 2). Es war seit 1790 im Besitz des Prozeßrats<br />
Johann Christian Tröger.<br />
Harald Stark<br />
Das stattliche Anwesen Holzmarkt 3 gehörte zu Reiches Zeiten dem Ratsherrn<br />
und Rotgerbermeister Friedrich Christian Wilhelm Christen.<br />
An Stelle des gründerzeitlichen Gebäudes Marktplatz 6 am linken Rand des Bildes<br />
befand sich früher die Kulmbacher Hauptwache.<br />
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An Stelle des ehemaligen Schlösschens im Grünwehr befindet sich heute der<br />
Gebäudekomplex der Luise Fischer Wohnanlage (Grünwehr 3, 5 & 7).<br />
Tel. 09221/67495<br />
Fax 09221/878248<br />
bierstaedter1@web.de
Seite 6<br />
<br />
Ein Konzert ganz ohne Mikrophon<br />
Zahlreiche Talente musizieren beim Vorspielabend am Caspar-Vischer-Gymnasium<br />
Die Vorspielabende am Caspar-Vischer-Gymnasium haben schon eine lange Tradition und so fand sich wieder<br />
eine große Anzahl an musikbegeisterten Schülerinnen und Schülern, die für ein vielfältiges Programm<br />
sorgten. Oberstudiendirektorin Ulrike Endres begrüßte die Gäste im Forum der Schule und wies auf den<br />
pädagogischen Wert der Veranstaltung hin.<br />
Mit großer Ernsthaftigkeit gingen die Jugendlichen ans Werk, alle zeigten sich im Verlauf des<br />
Abends bestens vorbereitet. So hatten sich schon die jüngsten Geigenspieler zu einer kleinen Gruppe<br />
formiert, die am Anfang des Programms mit Mut und bereits sehr klangvoll den „Country Song“ und<br />
den „Can Can“ vorspielten. Unterstützt wurden sie dabei von Geigenlehrerin Dörte Vaihinger-Görg,<br />
die am Caspar-Vischer-Gymnasium für den Violinunterricht zuständig ist.<br />
Nicht nur die in Stilrichtung und Klangfarbe so unterschiedlichen Instrumental- und Gesangs dar -<br />
bietungen, sondern auch die individuellen Interpretationen ließen die Zuhörer aufhorchen. Dabei<br />
wirk ten beispielsweise die drei Buben mit ihrem teils zweitstimmigen Gesang sehr charmant, Schlag -<br />
zeuger Felix Günther und Trompeterin Laura Weiss musizierten mit großem Selbstbe wusst sein,<br />
Alexander Wulf spielte mit offensichtlicher Seriosität sein Cello.<br />
Das Konzert klang aus mit den weit fortgeschrittenen Geigenspielern Marian Matiaske, der<br />
eine Sonate von Georg Friedrich Händel interpretierte, und Harriet Hahn, die bei „Moto Per -<br />
petuo“ von Carl Bohm ein waghalsiges Tempo vorlegte. Perlend und durchsichtig war schließlich Diane<br />
Ernst mit dem „Sternenregen“ vom romantischen Komponisten Frederic Chopin zu hören. Die leisen Klän -<br />
ge des Konzerts hatten zum Zuhören animiert, die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums haben alle<br />
auf einem sehr hohen Niveau musiziert.<br />
B.F./Fotos: Wolf Ernst<br />
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Altenploser Sagenschatz, Teil 2<br />
Von Roland Hermsdörfer<br />
Die Weißen Frauen<br />
nicht. So schöpfte sie anderes Wasser – und auch dies soll geholfen haben.<br />
„köstlich genießen“<br />
Auserwählte und<br />
erlesene Spezialitäten<br />
VOM FASS Bayreuth<br />
Von-Römer-Straße 10<br />
95444 Bayreuth<br />
Auch Altenplos, längst zur Verwaltungsge -<br />
meinschaft Heinersreuth gehörend, besaß<br />
dereinst ein Brauhaus. Direkt neben dem<br />
Schloss, welches in diesen Tagen in private<br />
Hände überging, stand dieses Gebäude. Des<br />
Nachts, so erzählte man sich, sei dort, wenn<br />
die Turmuhr Zwölf schlug, die Tür des Brau -<br />
hauses aufgegangen und eine „Weiße Frau“<br />
erschienen, die sich eine Zeit lang, ohne sich<br />
zu regen, am Schlossplatz aufhielt und alsbald<br />
wieder verschwand. Am Grüngrabener Brunnen soll es gar zwei dieser Wesen gegeben<br />
haben. Diesbezüglich lautete auch dessen Name „Weißer Brunnen“.<br />
<strong>Der</strong> Fallbrunnen<br />
Beim Altenploser „Dieznschlemmer“ herrschte früher total sumpfiges Gelände. Dort gab es<br />
jedoch auch eine Quelle, deren Wasser eine heilende Wirkung versprach. Es soll der Erzahlung<br />
nach gegen die Mundfäule geholfen haben. Eine Leuchauerin wollte dieses Wasser für ihr krankes<br />
Kind holen, überwand das sumpfige Gelände, fand aber den entsprechenden Brunnen<br />
<strong>Der</strong> Rötelberger Kreuzweg<br />
Seltsam soll es des Nachts an der Wegkreuzung zwischen Altenplos und der Dürrwiese, beziehungsweise<br />
von Neudrossenfeld nach Grüngraben zugegangen sein. Ein Mann kam zu sehr<br />
später Stunde am damals dort befindlichen Kreuzstein vorbei und sah sich urplötzlich von dornigen<br />
Hecken und Zäunen umgeben. Lief er darauf zu, zogen sich diese zurück. Stundenlang<br />
musste der arme Kerl umher geirrt sein, bis er zu Hause ankam. Einer Frau erging es beinahe<br />
gleich: Urplötzlich gegen Mittarnacht erklang ein seltsames Pfeifen in der Luft. Erschrocken<br />
und so verwirrt über dieses Erlebnis. konnte sie später nicht mehr erzählen, wie sie nach<br />
Hause gekommen war, beziehungsweise war sie noch Tags darauf nicht zum Sprechen fähig.<br />
Köhlershügel<br />
Oberhalb der Dürrwiese, im Wald, befindet sich der Köhlershügel. Dort ging wieder einmal der<br />
Holzfrevler Hertel aus Altenplos seinem bösen Tun nach. Nachdem er eine sehr stattliche Kien -<br />
föhre im markgräflichen Forst gefällt hatte, trat er, schwer unter seiner Holzlast ächzend, den<br />
beschwerlichen Heimweg an. Unterwegs stolperte er jedoch und seine Last erschlug ihn. <strong>Der</strong><br />
Jösleiner Förster ließ, nachdem man die Leiche entdeckt hatte, das Holz an einem Baum, zur<br />
Abschreckung, aufhängen. Von da an war dies im Volksmund der Hertelsgalgen.<br />
20 Jahre<br />
NILS Live<br />
Ihr Inserat im Internet: www.bierstaedter.de<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter und NICKI LANG präsentieren<br />
eine kleine, aber feine Auswahl<br />
der schönsten Werke des Kulmbacher Künstlers<br />
bis zum Altstadtfest im CAFE SCHOBERTH, Kulmbach<br />
Bad Berneck<br />
29. <strong>Juni</strong> <strong>2014</strong> – 15 Uhr<br />
Eröffnung der<br />
Sommerkonzerte<br />
in den Kolonnaden
Seite 7<br />
Während wir uns zur Zeit an wärmeren Temperaturen erfreuen, den Ferien, beziehungsweise<br />
dem Urlaub entgegenfiebern, die vielen kleineren und großen Veranstaltungen der Region<br />
kaum erwaten können, sollten wir uns durchaus über etwas gewiss sein: Dreimal umgedreht<br />
und schon ist Winter. Vielleicht sehnt sich in diesem Augenblick der eine oder andere schwer<br />
unter der Hitze leidende Leser sogar nach diesen kühlen Zeiten. Aus diesem Grunde ein kultureller<br />
Tipp, wie wir ihn bislang noch nicht in unserer Reihe der Kultstätten geben konnten.<br />
<strong>Der</strong> österreichische Volksmusiker Tobias Reiser (1907-1975) gilt als der geistige Vater, als<br />
Begründer der Sitte des Adventssingens. Nach schweren Jahren während und nach dem Ersten<br />
Weltkrieg, beabsichtigte er, die herkömmliche Volksmusik wieder ins Leben zu rufen. Das<br />
Salzburger Adventsingen<br />
Erleben Sie das traumhafte Salzburg im Advent!<br />
• An- und Abreise im modernen Komfort-Reisebus<br />
• Kaffee und Kuchen bei der Anreise<br />
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• Stadtführung durch die Salzburger Altstadt<br />
• Eintrittskarte Adventssingen Kat. 4<br />
• Reisebegleitung ab/bis Kulmbach<br />
Reisetermin: 14. bis 15.12.<strong>2014</strong><br />
Frühbucherpreis pro Person bei Buchung bis 30.06.<strong>2014</strong> im DZ nur 188,– €<br />
Salzburger Adventsingen<br />
Von Roland Hermsdörfer, Fotos ReiseCenter Schaffranek<br />
adventliche, familiere gemeinsame Stubensingen war für ihn dabei sowohl Vorbild, als auch<br />
Anknüpfungspunkt. 1946 lud er zum ersten Salzburger Adventssingen. <strong>Der</strong> Erfolg dieses Un -<br />
terfangens führte dazu, dass dieses bis heute das wohl berühmteste Adventssingen wurde. Zur<br />
gleichen Zeit fand aber auch in München, in der damals zerstörten Universität, das erste Ad -<br />
ventssingen auf bayerischem Boden statt. Es wurde vom bayerischen Volksmusiksammler<br />
Ema nuel Kiem (gen. Kiem Pauli) ins Leben gerufen. Er selbst trat zu diesem Anlass ge -<br />
meinsam mit einigen Gesangsgruppen auf.<br />
Reiser’s 1946 gegründetes Singen gilt<br />
je doch als die Keimzelle für alle im deutschsprachigen<br />
Raum stattfindenden. Das inzwischen<br />
zum international renommierten Festi -<br />
val an gewachsene Adventssingen findet seit<br />
1960 in Salzburgs großem Festspielhaus<br />
statt und bislang wurden etwa 1,6 Millionen<br />
Besucher gezählt. Geboten werden weiterhin<br />
überlieferte Volkslieder und Weisen, vorgetragen<br />
und musikalisch begleitet von be -<br />
rühm ten Sängern und Musikern. Neue Kompositionen und Spielszenen ergänzen die traditionsreichen<br />
Chor konzerte, wobei der jetzige Gesamtleiter Hans Köhl bestrebt ist, dem adventlichem<br />
Geschehen eine zeitnahe Deutung zu geben, welche die Gefühlswelt berühren sollen:<br />
Den christlichen Mythos als erfrischende Botschaft und mehr als nur vorweihnachtliche<br />
Romantik zu bieten.<br />
Längst gehört das Adventssingen zu den Höhepunkten der Stadt Salzburg und die gesamte<br />
Stadt ist auf dieses Ereignis auch eingestellt, samt dem beliebten Christlesmarkt im Zentrum<br />
der wunderschönen Stadt.<br />
Burg Rabenstein – der Tipp für die Sommerferien!<br />
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Am ersten Wochenende im August, vom 1.<br />
bis 3. August, findet im Naturparadies Burg<br />
Rabenstein der zweite große Mittelalter -<br />
markt mit Händlern, Handwerkern, Lager -<br />
gruppen, Schaukämpfen, Puppentheater<br />
und Mitmachgelegenheiten für die Kinder,<br />
großer Feuer show am Abend und vielen<br />
weiteren Attraktionen statt. Es ist der größte<br />
und beliebteste Mittelaltermarkt Nord -<br />
bayerns.<br />
Auch sonst ist viel geboten auf Burg Rabenstein. Von Dienstag bis Sonntag finden täglich spannende Führungen durch die über 800<br />
Jahre alte Burg mit ihren Prunk-, Waffen- und Rittersälen statt (11 - 17 Uhr). Die Sophienhöhle, eine der schöns ten Tropfsteinhöhlen<br />
Deutschlands, mit einem der vollständigsten Höhlenbä ren skelette weltweit, kann ebenfalls täglich besichtigt werden (10.30 - 17 Uhr).<br />
In der Falknerei faszinieren Flugschauen (15 Uhr) und die urige Gutsschenke mit idyl lischem Wald-Biergarten lädt zum Ein kehren ein.<br />
Am Abend ist das Burgrestaurant geöffnet. Kulinarische Höhepunkte bieten Wild schwein-Grillbuffets mit einem ganzen Wild schwein<br />
am Spieß, Murder Mystery Dinner und schaurig-komische Gruseldinner. Burg- und Höhlenkonzerte sorgen für einzigartige Musiker leb -<br />
nisse. In der Sophienhöhle erklingt alle zwei Wochen freitagabends Live-Musik im großen Vorhöhlenraum: „The Power of Didge and<br />
Drums“ (11.7.), „Spanische Gitar renmusik“ (25.7.), „Klezmer“ (8.8.), „Musik aus 1001 Nacht“ (22.8.), „Gregorianik“ (5.9.),<br />
„Keltische Harfenmusik“ (19.9.), „Gospelsongs“ (3.10.) u.v.m. Besonderer Tipp: die Übernachtung im Burghotel Burg Raben stein.<br />
Weitere Informationen findet man unter www.burg-rabenstein.de oder Tel. 09202/ 9700440.<br />
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ganzjährig nach Vereinbarung<br />
Auf Wunsch Führung für Schulklassen und<br />
Gruppen nach Vereinbarung (ganzjährig)<br />
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mit Führung: 2.00 €<br />
Schüler: 0.50 €<br />
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wie Anno Dazumal<br />
Eine Atmosphäre der Schulbildung, wie<br />
zu Urgroßmutters Zeiten: Das Dorfschul -<br />
mu seum im Alten Schulhaus Ködnitz<br />
(Kulm bach) zeigt auf zwei Stockwerken<br />
eine im Original erhaltene Dorfschule.<br />
<strong>Der</strong> Besucher darf sich in die alten zweisitzigen<br />
Holzschulbänke hinein quetschen,<br />
in alten Lesebüchern blättern, ein<br />
Gedicht aufsagen oder auf einer Schie fer -<br />
tafel das Schönschreiben üben.
Seite 8<br />
<br />
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OBERFRÄNKISCHER FILM ERHÄLT DEN „GELBEN OSKAR“<br />
„Gelber Oskar“ wird der Preis genannt, den das Uranium- Filmfestival in Rio alljährlich vergibt.<br />
Wie der Name schon sagt befasst sich dieses ausschließlich mit Streifen, in denen es in irgendeiner<br />
Weise um Atomkraft geht. Dabei betont die Jury, dass sie die eingereichten Beiträge<br />
objektiv beurteilt. Selbst Beiträge, die positiv zum Einsatz von Kernkraft stehen, würden angenommen,<br />
wenn es denn solche gäbe. Ziel ist es, umfassend über das Thema zu informieren,<br />
natürlich insbesondere, was die Auswirkun -<br />
gen vom Betrieb von Kraftwerken, deren<br />
Stör fällen, die Entsorgung des nuklearen Ab -<br />
falls und die Auswirkung von Atombomben<br />
auf die menschliche Existenz angeht.<br />
Gegründet wurde es 2010 von Norbert<br />
Suchanek und Marcia Gomez de Oliveira. Or -<br />
ga nisiert vom „Gelben Archiv“, einer von<br />
Brasilien anerkannten gemeinnützigen Orga -<br />
nisation, hat es sich rasch einen guten Ruf<br />
erworben. Man sieht dies daran, dass 63<br />
Filme aus 25 Nationen eingereicht wurden,<br />
darunter alleine 11 aus Deutschland. Partner<br />
der Veranstaltung sind die Heinrich-Böll-<br />
Stiftung Brazil, Rio de Janeiro’s Museum of<br />
Modern Art MAM-Rio und die technische<br />
Staatsschule für TV, Film, Tourismus und<br />
Events.<br />
Die überwiegende Zahl der Beiträge<br />
heuer waren Dokumentationen, wobei Fukushima eine große Rolle spielte. Es ist allerdings<br />
auffällig, dass sich nur „Final Picture“ von Michael von Hohenberg mit dem Thema<br />
„Atomkrieg und seine Folgen“ befasst. 2012 bewog die sich negativ verändernde weltpolitische<br />
Lage den Weißenstädter Filmemacher sich damit zu beschäftigen. Denn, so sein<br />
Eindruck, die Gefahr eines Atomkrieges ist heute höher als zu den heftigsten Zeiten des Kalten<br />
Krieges. Vor allem die Äußerungen hochrangiger chinesischer Militärs haben ihn beunruhigt.<br />
Sie sehen einen Atomschlag als gewinnbar an. Da China eine so große Bevölkerungszahl<br />
Bald ist es wieder so weit! In nur wenigen Wochen, am 26. und 27. Juli <strong>2014</strong>, startet Ober -<br />
frankens beliebtestes Open Air-Musikfestival in die vierte Runde. St. Georgen swingt! – Ein<br />
ganzer Stadtteil wird zur Bühne. <strong>Der</strong> Straßenzug im barocken St. Georgen in Bayreuth verwandelt<br />
sich in ein lebendiges New Orleans der 1920er und 30er Jahre. Über 24 Bands aus<br />
den Bereichen Jazz, Funk, Swing, Blues, New Orleans, Soul & Latin, Pop, Boogie, Gospel,<br />
Sinti-Jazz, Rockabilly bis hin zu Piano and more werden die Stimmung der Festivalbesucher<br />
anheizen. Neben alteingesessenen Bands und Publikumslieblingen performen Newcomer aus<br />
der Region live auf zwei Hauptbühnen und vielen kleineren Bühnen. Die besondere Struktur<br />
St. Georgens macht’s möglich: Idyllische Hinterhöfe zweigen von der Kopfsteinpflaster-Flanier -<br />
meile ab. Hier ist genug Platz für Fans, Musiker und Publikum. Die Festivalbesucher können<br />
so zwei Tage lang auf musikalische Entdeckungsreise gehen. Immer neue musikalische Sphä -<br />
ren gibt es zu erkunden. Heiße Rhythmen und mitreißende Sounds wechseln sich mit romantischen<br />
Klängen und ruhigeren Melodien ab. Wer eine Pause vom Zuhören machen möchte,<br />
kann sich an einem der vielen Cateringstände ausruhen und die Eindrücke nachklingen lassen.<br />
Bay reu ther Gastronomen bieten regionale und internationale Spezialitäten an. <strong>Der</strong> Verein St.<br />
Geor gen swingt, der das Festival organisiert, hat auch in diesem Jahr viele freiwillige Helfer<br />
St. Georgen swingt <strong>2014</strong><br />
habe, würden genügend überleben, damit das Reich der Mitte die Weltherrschaft antreten<br />
könne. Von Hohenberg hielt es für erforderlich, mit einem Film Widerspruch zu leisten.<br />
Und genau darum dreht es sich bei „Final Picture“. Alle Katastrophenpläne sind darauf<br />
ausgerichtet, dass die Strahlung nach einer Woche so weit abgeklungen ist, dass eine flächendeckende<br />
Versorgung der Menschen in den Bunkern möglich ist. Doch die Strahlung lässt nicht<br />
nach. Die Insassen in den Schutzräumen sind lebendig begraben. Schließlich erklärt die<br />
Bundesregierung das Ende der Öffentlichen Strukturen und kündigt ihren Selbstmord an. Sie<br />
stellt der Bevölkerung frei, dies auch zu tun oder ein Überleben zu probieren. Ein junges Paar,<br />
das sich mit einem Freund in einen alten Militärbunker geflüchtet hat, entscheidet sich für die<br />
erste Lösung. Mit dem Selbstauslöser seiner Kamera macht der Mann ein letztes Bild von sich<br />
und seiner Frau – nach ihrem Selbstmord. – Final Picture.<br />
Nachdem Michael von Hohenberg bei seinen beiden anderen Kinofilmen nur in Oberfran -<br />
ken Lichtspielhäuser fand, die sie zeigten, entschloss er sich, den Film vor allem auf Wettbe -<br />
werbe zu schicken. Einen ersten Erfolg hatte er im vergangenen Jahr, als „Final Picture“ Zwei -<br />
ter bei den Grenzlandfilmtagen in Selb wurde. Im Internet fand von Hohenberg die Aus schrei -<br />
bung für das Uranium Filmfestival. Er reichte seinen Streifen ein.<br />
Und es geschah, was alle Beteiligten hofften, aber nicht zu glauben wagten: „The winner<br />
is“ – Final Picture. Dabei hat es sich die Jury nicht leicht gemacht. Sie diskutierte lange, ob der<br />
Film den Preis erhalten soll oder nicht. Den Ausschlag gab die Meinung des Radiologen und<br />
Biologen, der dem Preisgericht angehörte. Er forderte, dass der gelbe Oskar an von Hohenberg<br />
gehen müsse. Seine Begründung: der Film sei exzellent recherchiert und absolut authentisch.<br />
Genauso, wie hier dargestellt, werde sich die Situation nach einem Atomschlag entwickeln.<br />
Interessant und beklemmend zugleich ist die Trophäe. Von einem Künstler aus Rio, unter<br />
Verwendung von Schrott, gestaltet präsentiert sie sich als Figur, deren Gesicht aus einer Uhr<br />
besteht. Diese zeigt den Zeitpunkt, an dem die erste Atombombe abgeworfen wurde.<br />
In der Begründung ihrer Entscheidung hatte die Jury dann noch eine besondere Ehrung für<br />
„Final Picture“ parat. <strong>Der</strong> Film, so die offizielle Äußerung, trete in die Fußstapfen von „Day<br />
After“ und fülle diese auf seine Weise aus. Ein größeres Kompliment kann es nicht geben. Ein<br />
in Oberfranken von Oberfranken gedrehter Streifen fand internationale Anerkennung.<br />
Die 16 besten Filme gehen nun auf Welttournee. Im Oktober sind sie in Berlin zu sehen.<br />
Vielleicht erhält „Final Picture“ dann in Deutschland die Würdigung, die er verdient. WOG<br />
und Vereine um sich geschart. Ohne das Engagement dieser Menschen wäre so ein Musik -<br />
festival nicht machbar. <strong>2014</strong> werden über 15.000 Besucher aus ganz Oberfranken für das<br />
Open Air-Event erwartet, das seit seinem Debüt 2011 stetig wachsende Teilnehmerzahlen verzeichnet.<br />
Durch das gemeinsame Erlebnis dieses Jazzfestivals der guten Laune wird auch das<br />
gemeinnützige Ziel der Veranstalter erreicht: Menschen sollen durch Musik bewegt und<br />
berührt, in ihrer sozialen Verantwortung gestärkt und für gemeinnützige Zwecke sensibilisiert<br />
werden. <strong>Der</strong> Erlös von St. Georgen swingt kommt sozialen und kulturellen Projekten in Bay -<br />
reuth und St. Georgen zugute. In der barocken Ordenskirche findet zeitgleich ein mitreißender<br />
Gospelgottesdienst statt.<br />
<strong>Der</strong> Ticketpreis kann in diesem Jahr gehalten werden. <strong>Der</strong> Eintritt ist für Kinder und Ju -<br />
gend liche bis zu 14 Jahre frei. Ein Extra-Highlight ist, wie bei den vorherigen Festivals, der<br />
Kin derhof, in dem die Kleinen aufregende und spannende Aktionen erleben können. Die<br />
Tickets gelten für beide Veranstaltungstage, sind aber übertragbar, so dass mehrere Personen<br />
das Event besuchen können. Eintrittskarten sind über die Vorverkaufsstellen sowie über<br />
www.stgeorgen-swingt.de zu beziehen. Allerdings stehen heuer nur begrenzt Tickets zur Ver -<br />
fü gung. Also: Schnell Tickets holen und Vorfreude genießen!<br />
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Das Thema heimische Pflege wird immer aktueller. Jetzt bietet<br />
Webema eine neue, innovative Idee für die heimische Pflege an:<br />
Die moderne, hilfreiche Entwicklung eines beweglichen, automatischen<br />
Lattenrostes passt in jedes herkömmliche Bett. Mittels<br />
einer handlichen Fernbedienung lässt sich die Liegefläche binnen<br />
Augenblicken bis zur gebrauchten Pflegehöhe heben. Ebenfalls<br />
nur mit Knopfdruck kann die Stellung des Patienten schnell und<br />
einfach, je nach Körperhaltung, verändert werden.<br />
Vorbei ist die Zeit, als das nötige Aufstellen eines Pflegebettes die<br />
heimische Atmosphäre und die Gemütlichkeit zerstörte.<br />
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Kolumne von R.Hü.<br />
Maringá 05.05.<strong>2014</strong><br />
„Gol! Gol! Gol! Goooooooooooooool!!!!<br />
Para Braaaaaasilllll!“ Originalton Spiel Brasi -<br />
lien – Kroatien...<br />
Hurra, die WM ist endlich da! Tolle<br />
Eröffnungsfeier! Tolle Spiele! Alle sind glücklich!<br />
(Außer den Spaniern vielleicht...). Ich<br />
habe extra bis zum letzten Moment mit meinem<br />
Bericht gewartet, aber auf das erste<br />
Spiel von Schland gegen Portugal kann ich<br />
doch nicht warten, sonst bekommt der He -<br />
raus geber noch mehr graue Haare...<br />
Ja, nun ist sie endlich da, die WM und<br />
fürs erste sind die Probleme vergessen. Im<br />
TV sind alle, aber auch wirklich alle Wer bun -<br />
gen mit Fußball und WM. Von Mundwasser<br />
über Sonnencreme, bis hin zur Autowerbung.<br />
Es existieren nur noch Gelb-Grün und jubelnde<br />
Massen.<br />
Gut! Wo sind sie? Ich will auch mitjubeln<br />
und feiern! Ich, raus aus dem Haus und …<br />
ja, wo sind sie denn alle, die jubelnden, Fah -<br />
nen schwenkenden Brasilianer und Tou ris ten?<br />
Meine Straße ist nicht bemalt und ich<br />
sehe keine Fahnen oder Wimpel oder sonst<br />
was. Stille, vorbeifahrende Autos ohne Fah -<br />
nen, keine Vuvuzelas, nichts...<br />
Da stehe ich nun mit meiner Deutschen<br />
Flagge, die ich am Zaun aufstelle und die<br />
stolz im Wind flattert. Dazu noch eine (et -<br />
was kleinere) brasilianische Flagge, weil<br />
mein Haushalt ja völker-gemischt ist und<br />
solange Deutschland nicht spielt, ich für Bra -<br />
silien schreie.<br />
Ich bin wirklich der Einzige? Ja, scheint<br />
so. Gut, hier ist nicht Rio und das ist auch ein<br />
ruhiges Wohnviertel, aber trotzdem...<br />
Nachfrage bei meinem Nachbarn, ein fa -<br />
na tischer Fußballfan. „WM? Will ich nichts<br />
von wissen. Die ganze Klauerei der Politiker<br />
und der Fifa, ne, nicht mit mir. Ich hoffe, das<br />
Brasilien bald ausscheidet, damit das schnell<br />
vorbei ist.“<br />
Ich bin schockiert.. Na ja, wäre es, wenn<br />
ich nicht täglich sehen würde, was hier ab -<br />
läuft. Gut, zum nächsten Nachbarn, dasselbe.<br />
Ich fahre ins Zentrum. Die meisten Ge -<br />
schäf te sind grün-gelb dekoriert, aber das ist<br />
es auch schon.<br />
Verstehe ich nicht, im Fernsehen scheint<br />
das ganze Land eine einzige Fan-Woge zu<br />
sein, die von Stadium zu Stadium brandet.<br />
Sind das alles Statisten?<br />
TV Globo ist privat , aber der größte und<br />
mächtigste Fernsehsender des Landes. Als<br />
wenn es bei uns nur das Erste gäbe. Da sind<br />
noch andere wie SBT, Record und Band, aber<br />
das sind Pinscher, die einen Elefanten an -<br />
bellen.<br />
Globo, die Königmacher, Globo, die Mei -<br />
nungsmacher. Ohne Globo geht nichts hier<br />
und erst recht nicht in der Politik.<br />
Globo sagt, dass das Volk glücklich ist,<br />
die WM wunderbar und zeigt uns das in<br />
HDTV und brillanten Farben. Wer wagt es da<br />
zu zweifeln?<br />
Normale Nachrichten nur ganz kurz und<br />
am Ende. Es wird sogar (alibimäßig?) von<br />
den Protesten berichtet, mit bekümmerter<br />
Mie ne über die „Vandalen“ die den anderen<br />
den Spaß verderben wollen.<br />
„Brot und Spiele“. Kommt das irgend je -<br />
mandem bekannt vor? Nur haben sie dieses<br />
mal das Brot vergessen und Spiele mit leerem<br />
Magen machen keinen Spaß und haben<br />
nicht die erhoffte Wirkung.<br />
Was für eine Frechheit! Da holt man die<br />
WM und die Olympischen Spiele nach Brasi -<br />
lien, baut jede Menge neuer Stadien, modernisiert<br />
die Flughäfen, trainiert die Helfer in<br />
Englisch und es wird nur gemeckert! Schulen<br />
und Krankenhäuser wollen sie und niedrige<br />
Preise. Wo soll denn das ganze Geld für die<br />
WM herkommen? Neue Gefängnisse wollen<br />
sie, weil man sich aus den alten, völlig überfüllten,<br />
mit einem Teelöffel freigraben kann.<br />
Man meckert, weil die Mieten in den Austra -<br />
gungsorten teilweise 300% gestiegen sind.<br />
Weil die Preise im Supermarkt wöchentlich<br />
steigen. Undankbares Volk....<br />
Wenn man zum undankbaren Volk ge -<br />
hört, schaltet man auf einen anderen Kanal,<br />
einer von den „Pinschern“ und siehe da, dort<br />
gibt es nicht nur jubelnde Massen. Proteste<br />
in allen WM-Städten und Polizei, die einem<br />
schon gefesselten Studenten Tränengas in<br />
die Augen sprüht. Verletzte auf allen Seiten,<br />
inklusive Reporter.<br />
Welches ist nun das wirkliche Brasilien?<br />
Grün-gelbe glückliche Fans oder maskierte<br />
De monstranten oder vielleicht ganz normale<br />
Nachbarn, die nicht mitmachen wollen und<br />
sich verweigern?<br />
Natürlich alle drei:<br />
Die ersten beiden sieht man je nach Fern seh -<br />
sender mehr oder weniger und die weitaus<br />
größte dritte Grup pe, die, die kein Geld ha -<br />
ben um zur WM zu reisen und teure Tickets<br />
zu kaufen. Die, die sich verweigern und lieber<br />
eine DVD einlegen, statt sich von glücklichen<br />
Reporten über glückliche Fans, Spieler<br />
und Bälle vollsülzen zu lassen. Die sieht man<br />
nicht im Fern sehen.<br />
Ich wollte diesen Monat wirklich von der<br />
tollen WM erzählen, von den lustigen und tollen<br />
Sachen, die passieren, aber es geht nicht.<br />
Kritische Artikel rauschen durch den deutschen<br />
Blätterwald über Brasilien, schlechte<br />
Organisation, fast fertigen Stadien und unzureichende<br />
Infrastruktur. Aber glauben sie mir:<br />
Es sind zwei verschiedene Dinge, solche Arti -<br />
kel aus dem fernen Deutschland zu schreiben<br />
oder mit diesen Problemen Tag für Tag zu<br />
leben. Viel Geld für schlechte Waren und<br />
Dienstleistungen, täglicher Ärger über korrupte<br />
Politiker, ein katastrophales Gesundheits -<br />
system, schlechte Straßen und öffentliches<br />
Verkehrssystem usw. usw.....<br />
Gibt’s auch was Positives? Ja!<br />
Viele Touristen, die Geld bringen. Glück li -<br />
che Hoteliers. Zufriedene Restaurantbetrei -<br />
ber. Glückliche Sportreporter.<br />
Die Kinder freuen sich, weil die Tage, an<br />
denen Brasilien spielt, schulfrei sind und die<br />
Geschäfte und Firmen früher zu machen, da -<br />
mit alle die Spiel anschauen können.<br />
Die Fifa freut sich auch, weil Sie noch nie<br />
so viel Geld verdient hat, schließlich hat Bra -<br />
si lien der Fifa alle Steuern für die WM er -<br />
lassen....<br />
Die Spieler freuen sich, weil sie an tollen<br />
Stränden zwischen den Spielen baden dürfen<br />
und ihnen auch sonst nur Zucker in den Ar...<br />
geblasen wird.<br />
Wer freut sich sonst noch? Ich, ich freue<br />
mich auf das Spiel gegen Portugal, das<br />
gleich anfängt. Auch wenn ich der Einzige im<br />
Viertel bin, ich hänge die deutsche Flagge<br />
raus und werde mir bei jedem Tor die Lunge<br />
aus dem Leib schreien!<br />
Viele Grüße bis nächsten Monat<br />
von der Copacabana hinten gleich links..<br />
(<strong>Der</strong> Titel stimmt noch, nur sind es jetzt so<br />
1000 km nach links....)<br />
Wie motiviere ich mich?<br />
Wir leben in einer bewegungsarmen Gesellschaft. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es sich<br />
um seine Gesundheit zu kümmern und regelmäßige Bewegung in sein Leben zu bringen. Wer<br />
mit allzuviel Leichtigkeit darangeht, wird scheitern. Aber wenn Sie am Ende aus tiefer Überzeugung<br />
„ICH WILL MICH BEWEGEN“ sagen, dann sollten Sie sich Schritt für Schritt vorantasten.<br />
Die eigene Motivation spielt dabei eine tragende Rolle. So gehen Sie Schritt für Schritt vor:<br />
1. Das will ich!<br />
Ohne ein klares Ziel macht es wenig Sinn, sich überhaupt erst auf den Weg zu machen. Steht<br />
Abnehmen auf Ihrer Wunschliste ganz oben oder wollen Sie Muskulatur aufbauen, athletisch<br />
aussehen oder Ihren Rücken stärken? Möchten Sie besser schlafen? Oder wollen Sie einen<br />
Ausgleich zum Alltag schaffen? Jeder Mensch hat andere Prioritäten. Notieren Sie Ihre ganz<br />
persönlichen Ziele!<br />
2. Ich schaffe das!<br />
Psychologen nennen es „Selbstwirksamkeit“: Das Vertrauen in die eigene Willensstärke und<br />
Durchhaltekraft. Nur die feste Überzeugung, am Ende Erfolg zu haben, bringt Ihnen die nötige<br />
Energie für eine Umstellung des eigenen Lebensstils. „Wenn mal eine Krise kommt, dann<br />
pack ich das!“ Sie können diese Zuversicht fördern, indem Sie sich rechtzeitig auf mögliche<br />
Hindernisse einstellen. Überlegen Sie, wie Sie diese überwinden können, wenn sie plötzlich<br />
auftauchen. Peilen Sie deshalb ein realistisches Ziel an, das Sie sich körperlich und organisatorisch<br />
zutrauen. Nach den ersten Erfolgen verstärkt das auch die „Selbstwirksamkeit.“<br />
„Fiesta Latina“<br />
am 25. Juli <strong>2014</strong> ab 18.00 Uhr<br />
im Mönchshof-Biergarten<br />
Samba-Spezialitäten<br />
für Augen, Ohren & Gaumen:<br />
i<br />
i<br />
Temperamentvolles Showprogramm<br />
der Tanzgruppe „vai vai brasil“<br />
Südamerikanisches Feeling mit Musik<br />
von Radio Plassenburg DJ Pedro<br />
Brasilianische & afrikanische Rhythmen<br />
der Trommlergruppe „Afro-Samba“<br />
Mitreißende Latin Dance-Show<br />
des Fitnessstudios Clever Fit<br />
3. Denken Sie jetzt einfach an sich!<br />
Macht Ihnen das Training gemeinsam in der Gruppe mehr Spaß als ein individuelles Training?<br />
Fahren Sie lieber mit dem Rad zur Arbeit, oder passt es Ihnen besser, nach Feierabend etwas<br />
Krafttraining zu machen? Oder sich mit Yoga-Übungen zu entspannen? Fragen Sie sich, ob<br />
die gewählte Art der körperlichen Aktivität in Ihrem Alltag praktikabel ist und ob Sie dadurch<br />
Ihrem selbstgesteckten Ziel näher kommen. Ein gesunder Egoismus kann hier hilfreich sein:<br />
Was ist mir wirklich wichtig?<br />
4. So mache ich es!<br />
Jetzt kommt der Punkt, an dem Sie loslegen müssen. Dazu brauchen Sie einen konkreten Plan:<br />
Mit wem treffen Sie sich zum Training? Wann genau geht es los? Wie kommen Sie zu Ihrem<br />
Studio? Die Bedeutung detaillierter Pläne für eine erfolgreiche Veränderung des Lebens stils ist<br />
eine der jüngsten Erkenntnisse in der Motivationspsychologie. Pläne aufzustellen ist eigent lich<br />
alltäglich. Wenn Sie einkaufen gehen oder verreisen wollen – es muss geplant werden. Aber<br />
wenn es ums Training geht, sind Pläne für viele ungewöhnlich. Konkrete Termine für das eigene<br />
Training zu machen und einen Trainingsplan zu führen garantiert den Erfolg auf Dauer!<br />
Viel Erfolg bei Ihrem Trainingsstart!<br />
Impressum: „<strong>Der</strong> Bierstädter“ Erscheinung monatlich. Herausgeber: Roland Hermsdörfer.<br />
Chefredakteur: Wolf Gittel (V. i. S. d. P.). Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht die Meinung der<br />
Redaktion wieder. Abdruck, Kopie, Vervielfältigung, auch auszugs weise, nur mit Genehmigung der Redaktion möglich.<br />
Für eingesandte Beiträge kann keine Abdruckgarantie gegeben werden. Eine Rücksendung ist nicht möglich.<br />
Kauernburger Platz 4 · 95326 Kulmbach · bierstaedter1@web.de · www.bierstaedter.de<br />
Telefon: 0 92 21 / 6 74 95 oder 87 82 41, Fax: 0 92 21 / 87 82 48<br />
Anzeigen: Roland Hermsdörfer. Für die Inhalte der Inserate sind die Auftraggeber verantwortlich.<br />
In unserem Haus gesetzte Inserate dürfen nur mit unserer Genehmigung weiterverwendet werden.<br />
Druck: MegaDruck.de<br />
In Memoriam: Vera Hermsdörfer (V.H.)
Seite 10<br />
<br />
Mit Schirm, Trench-Coat und Zigarette<br />
Es gibt Melodien, da hört man die ersten ein – zwei Takte und weiß schon, welche es ist.<br />
Handelt es sich um eine Filmmusik, fällt einem der zugehörige Streifen sofort dazu ein. Bei<br />
„Goldfinger“ ist das so. Und Sean Connery wird immer zuerst James Bond sein.<br />
In gleicherweise gilt dies für eine Fernsehserie, die in den 60er Jahren von England aus<br />
die Welt eroberte: THE AVENGERS. In Deutschland hieß sie „Mit Schirm, Charme und Melone“.<br />
Patrick Macnee ist der Geheimagent John Steed und Diana Rigg, Emma Peel, seine Partnerin<br />
bis heute. Diese Kombination markierte den Höhepunkt der Serie. Für Deutschland ging sie<br />
mit den beiden erst los. Aber in Wirklichkeit war das bereits Staffel vier, als Emma Peel und<br />
John Steed auf deutschen Bildschirmen die ersten Fälle lösten.<br />
Die Idee dazu hatte Howard Thomas, Managing Director der ABC, 1960. Er wollte eine<br />
Serie schaffen, die etwas völlig Neues ist. Sie sollte sich zwischen Filmen a la Hitchcock und<br />
den Büchern Ian Flemings um James Bond bewegen, auch einen humorvolle Seite und skurrile<br />
Elemente haben. Heraus kam eine Staffel, die allerdings doch noch sehr nahe an den<br />
damals üblichen Fernsehkrimis lag: „The Avengers”. Es war das klassische Detektiv-Duo, das<br />
klassische Kriminal- und Spionage-Fälle löste. Als wirklich neu führte man ein, dass die Folgen<br />
wie ein Theaterstück komplett einstudiert und dann in einem Rutsch gedreht wurden, wobei<br />
viele Szenen live, aus dem Studio, in den Kasten kamen. Es gab dafür aber auch einen prakti -<br />
schen Grund: Geldmangel. Man konnte so kostbares Filmmaterial sparen und ausschließlich<br />
Videoaufzeichnung verwenden. Dies hat einen für heutige Fans der Serie erheblichen Nachteil.<br />
Nahezu alle überhaupt erhaltenen Folgen sind in einem so schlechten Zustand, dass sie nicht<br />
kopiert werden können. Nur zwei Episoden sind präsentierbar.<br />
Am 7. Januar 1961 wurde mit „Hot Snow“ in England die erste Folge ausgestrahlt, die<br />
auch für den Titel der Serie verantwortlich ist. Ian Hendry als Dr. David Keel und Patrick<br />
Macnee als John Steed sind die Rächer (englisch: the avengers). Keels Verlobte wird auf der<br />
Straße erschossen. Keel will die Mörder finden und sich an ihnen rächen. Dabei trifft er auf<br />
den Geheimagenten Steed und gemeinsam lösen sie diesen wie 25 weitere Fälle. Auch wenn<br />
der Ausgangspunkt der ersten Folge ähnlich ist wie bei der amerikanischen Serie „Dr. Kimble<br />
auf der Flucht“, 1963 - 67, dürfte eine Verbindung unwahrscheinlich sein. Denn zum einen<br />
waren die Avengers deutlich eher dran und zum zweiten soll sich „Dr. Kimble“ auf einen wahren<br />
Kriminalfall beziehen.<br />
Ursprünglich war Dr. Keel als Hauptfigur gedacht. Grund war, dass Ian Hendry in der Serie<br />
„Police Surgeon“ den Dr. Geoffrey Brent spielte. Das Publikum liebte seine freche Art. Daher<br />
sollte „The Avengers“ auf ihn zugeschnitten sein. Doch die Zuschauer waren von der Figur des<br />
John Steed eher angetan, sodass die Folgen immer mehr diese in den Mittelpunkt rückten.<br />
Daraufhin verließ Hendry im Mai 1962 die Serie. Er machte dann hauptsächlich Kino, war<br />
aber immer wieder in anderen Serien zu sehen, etwa in „Geheimauftrag für John Drake“, „Si -<br />
mon Templar“ oder „Die Zwei“. Als Gaststar kehrte er zu „Mit Schirm, Charme und Melone“<br />
in der Neuauflage als „The New Avengers“ in den Siebziger Jahren zurück.<br />
Nach dieser ersten Staffel wurde die Serie zunächst aus Geldmangel eingestellt. Dies<br />
ergab eine willkommene Denkpause. Denn man überlegte bereits, eine Frau in die Serie einzuführen.<br />
Geplant war mit der Folge 27 die Barsängerin Venus Smith auftreten zu lassen, die<br />
bis zur geplanten Folge 39 sich mit Dr. Keel abwechseln sollte. Daraus war aber nichts mehr<br />
geworden.<br />
Den Ausschlag gab eine Reportage, die Produzent Sidney Newman im Fernsehen sah. Es<br />
ging um eine in Kenia lebende Engländerin. Die tötete die drei mit Macheten bewaffneten<br />
Mörder ihres Mannes und zweier ihrer Kinder mit einem Revolver. Sie wurde das Urbild der<br />
selbstbewussten, emanzipierten und schlagkräftigen Frau, wie sie dann von Honor Blackman<br />
als Dr. Catherine Gale dargestellt wurde.<br />
Zunächst jedoch ging es 1962 in alter Manier weiter – mit zwei Männern. Neben Patrick<br />
Macnee spielte nun Jon Rollason als Dr. Martin King. <strong>Der</strong> Grund war ein ganz Pragmatischer.<br />
Es gab noch drei Drehbücher für das Männer-Duo, die mit Hendry nicht mehr realisiert worden<br />
waren. So schrieb man sie auf die neue Figur um und produzierte sie.<br />
Dann wurde das neue Konzept realisiert. John Steed agierte nun als die Hauptfigur. An<br />
seiner Seite abwechselnd die Barsängerin Venus Smith (Julie Stevens) und Catherine Gale<br />
(Honor Blackman). Und wieder hatten die Zuschauer erheblichen Einfluss auf die Entwicklung<br />
der Serie. Sie mochten Venus Smith nicht. Daher nahm man die Figur nach sechs Folgen heraus.<br />
Honor Blackman blieb nun die alleinige Partnerin von Macnee. Mit ihr wurde all das eingeführt,<br />
was Diana Rigg berühmt machte. Cathy Gale trug extravagante Kleider, kämpfte im<br />
hautengen Lederanzug und stand immer auf Augenhöhe mit Steed.<br />
Zunächst jedoch hatten die Drehbuchschreiber Probleme damit, die Figur Catherine Gale<br />
mit Leben zu erfüllen. Sie waren es gewohnt, Action für Männer zu schreiben. So fielen die<br />
ersten Drehbücher entsprechend aus. Blackman wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte.<br />
Da riet ihr ihr damaliger Mann, Maurice Kauffman, so zu tun, als ob sie ein Mann wäre. Dann<br />
gewöhnten sich die Schreiber daran, dass eine Frau nicht ein Anhängsel für einen Protagonis -<br />
ten ist, sondern ein eigenständiger Charakter.<br />
<strong>Der</strong> Erfolg gab den Machern recht. Die Serie stieg und stieg in der Gunst des Publikums<br />
und heimste erste Preise ein. Doch dann folgte der nächste Einschnitt. Honor Blackman erhielt<br />
ein Angebot, das sie nicht ausschlagen konnte: sie übernahm die Rolle der Pussy Galore in<br />
dem James Bond Streifen „Goldfinger“ und verließ die Serie. <strong>Der</strong> Weg war frei für die Stern -<br />
stunde der Avengers: – Emma Peel.<br />
Interessant ist die Entwicklung der Figuren im Laufe der Zeit. Dies ist besonders an John<br />
Steed zu sehen. Zunächst agierte er als typischer „Schlapphut“ im Trenchcoat und mit Ziga -<br />
rette im Mundwinkel. Um an der Seite der eleganten in Haute Cuture gehüllten Cathy Gale<br />
modisch nicht unterzugehen ging Steed zum Anzug der Geschäftsleute, Schirm und Melone<br />
über. Die Rolle war allerdings von Anfang an als Gegenstück von Dr. Keel und damit als britischer<br />
Gentleman angelegt.<br />
Honor Blackman war zwei Staffeln lang dabei. Blickt man auf die Anfänge zurück, zeigt<br />
sich eine Dynamik, die es der Serie ermöglichte, über einen so langen Zeitraum erfolgreich zu<br />
bleiben. Die Einbindung des Publikums war dabei genauso von Bedeutung wie die Bereitschaft<br />
der Verantwortlichen, bei personellen Veränderungen nicht einfach weiter zu machen wie bisher,<br />
sondern die Serie immer wieder neu auszurichten. Dies blieb bis zur Neuauflage in den<br />
70er Jahren so. Sicherlich von Bedeutung ist die Verbindung, die es zwischen den James Bond<br />
Filmen und The Avengers gibt. Honor Blackman war ja nicht die einzige, die von der Serie<br />
kommend ein Engagement bei 007 bekam. 1969 spielte Diana Rigg als Bond-Girl Tracy ne -<br />
ben George Lazenby als 007. Tracy war die einzige Frau Bond, die allerdings auf dem Weg<br />
in die Flitterwochen ermordet wurde. In dem Film „Im Angesicht des Todes“, 1985, mimte<br />
Patrick Macnee einen britischen Geheimagenten, der James Bond assistierte, aber enttarnt<br />
und ermordet wurde. Die zweite in Farbe produzierte Folge von „Mit Schirm Charme und<br />
Melone“ hat den englischen Titel „From Venus with love“, angelehnt an den zweiten James<br />
Bond Streifen „From Moskow with love“. Mit der 6. Staffel wurde bei den Avengers der<br />
Geheimdienstchef "Mutter" eingeführt. Abgekürzt kommt "M " heraus, der Codename für den<br />
Geheimdienstchef bei 007.<br />
Fortstezung folgt... Wolf Gittel/Fotos: Alle Rechte bei Dave Rogers und/oder ABC<br />
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Geöffnet Samstag von 10 Uhr bis 16 Uhr<br />
„Fiesta Latina“ mit Samba-Show<br />
Die großartige Publikumsresonanz und die heitere Stimmung in den letzten<br />
Jahren ist schuld: „Fiesta Latina“ wird wiederholt. Deshalb liegt am<br />
25. Juli <strong>2014</strong>, dem Freitag vor der Bierwoche, ab 18.00 Uhr erneut ein<br />
Hauch von Rio de Janeiro über dem Kulmbacher Mönchshof.<br />
Neben farbenprächtigen Dekorationen im Mönchshof-Biergarten, werden Cocktails und brasilianische Spezialitäten, den Gästen für einen Abend<br />
das Urlaubsgefühl nach Hause holen.<br />
So verwandelt sich der altehrwürdige Pavillon des Biergartens in eine „Bar de Brasil“. Neben Caipirinha und Pina Colada werden weitere lateinamerikanische<br />
Cocktailspezialitäten für Gaumenfreuden sorgen und natürlich ist auch für eine Sektbar gesorgt.<br />
Bratwurst trifft „Salgadinhos“ – Für den Hunger gibt es neben den üblichen Biergartenspezialitäten und einer kleinen fränkischen Auswahlkarte<br />
im Mönchshof-Bräuhaus, natürlich auch typisch brasilianische Küche. So können die Besucher im Mönchshof-Bräuhaus „Porco Assado Brasileiro mit<br />
Feijoada“ oder „Frango Brasileiro“ probieren, im Biergarten gibt es „Feijoada Brasileira mit Broa de Milho“ und an der „Brasilianischen Snackbar“<br />
kann eine kleine Stippvisite mit „Coxinha“, „Kibe“, „Risole“ und verschiedenen „Bolinho“ gemacht werden. Eine Brasilianerin bereitet hier typische<br />
Gerichte zu.<br />
„Es soll wieder ein heiteres Fest voller Lebensfreude, Temperament und Urlaubserinnerungen werden“, so Geschäftsführerin Sigrid Daum. „Ein<br />
Fest mit rhythmischen Klängen – deshalb darf natürlich eines nicht fehlen: `vai vai brasil` – ein Augenschmaus.“<br />
Die Gäste dürfen sich also auf ein temperamentvolles und fulminantes Showprogramm freuen. Die geborene Brasilianerin Bianca Baaske, die viele<br />
Jahre in Kulmbach lebte, hat wieder ein Programm mit verschiedenen brasilianischen und afro-brasilianischen Rhythmen und Tänzen, wie z.B. dem<br />
Kampftanz Capoeira, dem traditionellen Tanz Bahianas aus dem Bundesstaat Bahia, Lambada und natürlich dem Samba aus Rio de Janeiro, zusammengestellt.<br />
Begleitet wird das Showprogramm zusätzlich von der Trommlergruppe „Afro-Samba“.<br />
<strong>Der</strong> Eintritt für „Fiesta Latina“ ist natürlich frei.<br />
Anzeigen
Seite 11<br />
Das waren Zeiten! – Erinnern Sie sich?<br />
1999 – vor 15 Jahren<br />
a 02.07. Das französische Automobilwerk Renault kauft 51% von Dacia.<br />
a 02.07. <strong>Der</strong> mit seinem Mafiaroman „<strong>Der</strong> Pate“ berühmt gewordene amerikanische<br />
Schrift steller Mario Puzo stirbt in Bay Shore, Long Island. Für seine Drehbücher zu den Fil -<br />
men „<strong>Der</strong> Pate“ und „<strong>Der</strong> Pate II“ erhielt er jeweils einen Oskar.<br />
a 04.07. Bei einer Raubgrabung (= gezieltes Nachsuchen von Bodendenkmälern) finden<br />
Henry Westphal und Mario Renner die Himmelscheibe von Nebra in einer Steinkammer<br />
nahe dieser Stadt in Sachsen-Anhalt. Seit <strong>Juni</strong> 2013 zählt diese Bronzeplatte mit der ältesten<br />
Himmelsdarstellung (mutmaßlich wurde sie vor 3.600 Jahren eingegraben) zum<br />
Unes co-Weltdokumentenerbe in Deutschland. Zum Bestand des Landesmuseums für Vor -<br />
ge schichte in Sachsen-Anhalt, Halle zählend, besitzt sie seit 2006 einen Versiche rungs -<br />
wert von 100 Millionen Euro.<br />
a 16.07. Zusammen mit seiner Frau Carolyn und deren Schwester Lauren Bessette verunglückt<br />
der Jurist und Verleger John F. Kennedy jr. mit einem von ihm gesteuerten Flugzeug<br />
in der Nähe von Martha’s Vineyard, Massachusetts tödlich.<br />
a 25.07. <strong>Der</strong> Sieger bei der Tour de France heißt Lance Armstrong.<br />
a 26.07. Mit Ahmed Kurie besucht zum ersten Mal ein palästinensischer Parlaments präsi -<br />
dent das israelische Parlament.<br />
1974 – vor 40 Jahren<br />
a 01.07. Im Rat der Europäischen Gemeinschaften übernimmt Frankreich die Führungs -<br />
position.<br />
a 02.07. In Berlin enden die Internationalen Filmfestspiele. <strong>Der</strong> kanadische Regisseur Ted<br />
Katcheff erhält den Goldenen Bären für „The Apprenticeship of Duddy Kravitz“.<br />
a 04.07. Wegen Missbilligung der Kürzungen bei der Entwicklungshilfe tritt Erhard Eppler in<br />
seiner Funktion als Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit zurück.<br />
a 07.07. „HA! HO! HEJA HEJA HE! Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die<br />
Welt!“ Obwohl nach den Gruppenspielen Torwart Sepp Maier und dem Rest der Nation<br />
erst einmal die Spucke wegbleibt (Man verliert doch tatsächlich 1:0 gegen die damalige<br />
DDR!) befindet sich die DFB-Elf erneut im Finale dieser, vor heimischen Publikum ausgetragenen,<br />
Weltmeisterschaft. 80.000 Zuschauer finden sich in München ein, der Gegner<br />
heißt Holland. <strong>Der</strong> englische Schiedsrichter John Taylor möchte anscheinend dieses Spiel<br />
durch Elfmeter für beide Seiten in Schwung bringen. Bereits nach 53 Sekunden Spielzeit<br />
heißt es durch Johan Neeskens 1:0 für die Niederlande. In der 25. Minute ist es an Paul<br />
Breitner, der beschließt: „Etz hau’en rei!“, wodurch es 1:1 steht. Nach einer Vorlage von<br />
Rainer Bonhof sagt sich „Kleines dickes Müller“ in der 43. Minute wohl das Gleiche, und<br />
durch dieses Tor wird zum ersten Mal ein amtierender Europameister Weltmeister. Unsere<br />
Jungs – Zum Zweiten!: Sepp Maier – Berti Vogts – Franz Beckenbauer – Georg<br />
Schwarzenbeck – Paul Breitner – Uli Hoeneß – Rainer Bonhof – Wolfgang Overath –<br />
Jürgen Grabowski – Gerd Müller – Bernd Hölzenbein. Trainer: Helmut Schön.<br />
a 15.07. Bei einer Morgensendung in einem lokalen Fernsehsender in Florida schießt sich<br />
die Moderatorin Christine Chubbuck eine Kugel in den Kopf, was sie allerdings überlebt.<br />
a 27.07. Auf Grund der Watergate-Affaire wird das Verfahren zur Amtsenthebung von Ri -<br />
chard Nixon eingeleitet. Dieser 37. Rräsident der USA, dessen Großeltern mütterlicherseits<br />
aus Deutschland stammen und unter dessen Regentschaft der Vietnamkrieg beendet wird,<br />
erklärt am 08. August seinen Amtsrücktritt, was bislang einmalig in der Geschichte dieser<br />
Nation ist. Sein Nachfolger wird Gerald Ford.<br />
1954 – vor 60 Jahren<br />
a 04.07. „Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen – Rahn schießt und ... TOR,TOR,<br />
TOR ... TOR FÜR DEUTSCHLAND!“ (Originalton Herbert Zimmermann). Die Jungs auf der<br />
Straße wollen alle Fußball spielen wie die ungarische Nationalmannschaft, sagt der ehemalige<br />
Sportreporter Dieter Kürten, da sie seit vier Jahren kein Spiel verloren haben und<br />
eine Klasse für sich zu sein scheinen. Bis zu diesem Tag an dem Herbert Zimmermann<br />
außer sich vor Freude durch den Äther jubelt: „AUS! AUS! AUS! ... AUS – Das Spiel ist<br />
aus! Deutschland ist Weltmeister, schlägt Ungarn mit 3:2 Toren im Finale in Bern!“ Ab<br />
da wollen alle spielen wie sie: Toni Turek – Werner Kohlmeier – Horst Eckel – Josef<br />
Posipal – Karl Mai – Werner Liebrich – Helmut Rahn – Max Morlock – Ottmar Walter –<br />
Fritz Walter – Hans Schäfer. Trainer: Sepp Herberger.<br />
a 17.07. Mit 88,2% der Stimmen wird Theodor Heuss (CDU/CSU), der gegen Alfred We -<br />
ber (KPD) antritt, bereits im ersten Wahlgang als Bundespräsident erneut gewählt.<br />
Ebenfalls an diesem Tag kommt die derzeit amtierende deutsche Bundeskanzlerin als<br />
Angela Dorothea Kasner in Hamburg auf die Welt.<br />
a 19.07. Beim Memphis Radiosender VHBQ wird von dem DJ Dewey Philipps zum ersten<br />
Mal eine Platte von Elvis Presley aufgelegt. <strong>Der</strong> Blues Song „That’s All Right“ verkauft sich<br />
20.000 Mal.<br />
a 29.07. Das erste Buch der Trilogie „<strong>Der</strong> Herr der Ringe“ – des Professors für Altenglisch<br />
J.R.R. Tolkien – wird in England veröffentlicht.<br />
a 30.07. In Großbritannien wird das Privatfernsehen erlaubt.<br />
1904 – vor 110 Jahren<br />
a 01.07. Inmitten der Weltausstellung in St. Louis und ohne offizielle Eröffnung beginnen<br />
mit den Turnwettkämpfen die „Spiele der III. Olympiade“, für die Präsident Theodore<br />
Roosevelt die Patenschaft übernimmt. Aufgrund der langen Reisezeit und der damit verbundenen<br />
Kosten bleibt die Anzahl der Völker dieser Welt sehr begrenzt, so dass die<br />
Amerikaner weitgehend unter sich bleiben. Oft ist noch nicht klar, welche Disziplinen als<br />
olympisch anzusehen sind. Erst im Nachhinein wird das vom IOC entschieden. Sack hüp -<br />
fen, Tonnenspringen und Tabakweitspucken werden aberkannt, das Boxen jedoch debütiert<br />
hier. Die Schwimm- und Leichtathletikwettbewerbe werden allerdings unter der Betei -<br />
ligung aller anwesenden Nationen und auf höchstem Niveau ausgetragen. <strong>Der</strong> Zehnkampf<br />
findet an einem einzigen Tag statt, aus dem der Ire Tom Kiely als Sieger hervorgeht. Archie<br />
Hahn sprintet beim 60m-, 100m- und 200m-Lauf allen davon. Lezteren gewinnt der „Me-<br />
teor von Milwaukee“ mit einer Weltrekordzeit, die zehn Jahre lang bestehen bleibt. Sport -<br />
ler aus Südafrika, die kurzfristig aus dem Showprogramm der Weltausstellung weg stibitzt<br />
werden, sorgen dafür, dass Farbige und der Schwarze Kontinent bei diesen Spielen vertreten<br />
sind. Die Bogenschiesserin Matilda Howell aus den USA wird zur ersten dreifachen<br />
Olympiasiegerin (Insgesamt nehmen 6 Frauen an diesen Spielen teil).<br />
Das „Deutsche Komitee für St. Louis“ unter der Leitung des IOC-Mitgliedes Willibald Geb -<br />
hardt, der als der aktivste Weggefährte des Initiators Pierre de Coubertin gilt, stellt mit<br />
17, 22 oder 23 (unterschiedliche Quellenangaben) das stärkste Aufgebot aus Übersee,<br />
was auch prompt mit dem zweiten Platz im Medaillenspiegel belohnt wird. Kuba wird<br />
Dritter und Kanada landet mit 54 Teilnehmern auf dem 4. Platz.<br />
In St. Louis werden außerdem zum ersten Mal drei an Stelle von bisher zwei Sportlern<br />
ausgezeichnet.<br />
Hier nun die Medaillengewinner des damaligen Deutschen Reiches:<br />
Gold gibt es für: Walter Brack 100 Yards Rücken Schwimmen<br />
Emil Rausch 880 Yards Freistil Schwimmen<br />
Emil Rausch 1 Meile Freistil Schwimmen<br />
Georg Zacharias 440 Yards Brust Schwimmen<br />
Silber gibt es für: Walter Brack 440 Yards Brust Schwimmen<br />
Georg Hoffmann 100 Yards Rücken Schwimmen<br />
Georg Hoffmann Kunstspringen Wasserspringen<br />
Wilhelm Weber Einzelmehrkampf Turnen<br />
Bronze gibt es für: Alfred Braunschweiger Kunstspringen Wasserspringen<br />
Emil Rausch 220 Yards Freistil Schwimmen<br />
Wilhelm Weber Turnerischer Dreikampf Turnen<br />
Paul Weinstein Hochsprung Leichtathletik<br />
Georg Zacharias 100 Yards Rücken Schwimmen<br />
a 01.07. Dem Wunsch des Mitarbeiters Wilhelm Hausschild wird von der Farbenfabrik<br />
„Vormals Friedrich Bayer Co Leverkusen“ nachgekommen: Ein konzerneigener Turn- und<br />
Spielverein wird gegründet. <strong>Der</strong> Wohlfahrtsdirektor des Bayerwerkes Major a.d. Mandel<br />
übernimmt das Amt des Ersten Vorsitzenden, eine gesonderte Fußballabteilung gibt es ab<br />
Mai 1907.<br />
a 02.07. <strong>Der</strong> Modeschöpfer René Lacoste wird in Paris geboren. Da der mehrmalige French<br />
Open-, U.S. Open- und Wimbledonsieger beim Tennis durch Zähigkiet, Bissigkeit und strategischer<br />
Denkweise besticht, wird ihm der Spitzname „Le Crocodile“ verliehen. Wodurch<br />
sich auch erklärt, weshalb dieser grüne Alligator zum Logo seiner späteren Sportartikel -<br />
firma werden sollte.<br />
a 03.07. Theodor Herzl, der mit seinem Buch „<strong>Der</strong> Judenstaat“ und durch die Organisation<br />
des „Ersten Zionistischen Weltkongresses“ als Wegbereiter für den Staat Israel gesehen<br />
wird, verstirbt in Reichenau an der Rax, Niederösterreich.<br />
a 29.07. <strong>Der</strong> Zoo Landau in der Pfalz, der heute als Oase dieser Stadt gilt, wird offiziell ins<br />
Leben berufen. Die ersten Spatenstiche gelten allerdings nicht den großen Tieren, sondern<br />
werden für den Bau von Vogelkäfigen durchgeführt.<br />
Anzeigen<br />
<strong>Der</strong> Trödel-Frosch<br />
Da muss man als Prinzessin sowieso zwingenderweise die Ansprüche runterschrauben, sucht<br />
auch nach „All-inclusive-Angeboten“, also Fröschen, auch mit Fehlern und Macken und dann<br />
trifft man IHN.<br />
Den gemeinen kleinen Trödel-Lurch, eine weitere Un(ter)art, der komplett stilbefreit über<br />
Floh märkte schlurft und alles was andere aus überfüllten Dachböden, Kellern, Scheunen und<br />
anderen Lagerräumen ausgemistet haben, gebrauchen kann. Von der Original-70s-Wrangler-<br />
Jeans jacke über die „???“-Kassette bis hin zu antiken Möbeln und auch vor Nippes macht er<br />
nicht halt. Die kostbaren Schätze präsentiert er dann stolz seiner entsetzt dreinblickenden<br />
Beglei tung. „Voll geil wa?“<br />
Flirtfaktor: Augen zu und durch! Jede Prinzessin weiß, dass man viele Frösche küssen<br />
muss, bevor ein Prinz darunter ist, und ... kleiner Tipp zum zielsicheren Umgang mit Fröschen:<br />
Man muss sie an die Wand werfen, wer das nicht aushält, ist und bleibt ohnehin ein Frosch.<br />
Die Handlung und die handelnden Frösche sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit toten oder<br />
lebenden Fröschen oder Fröschen des öffentlichen Lebens ist nicht beabsichtigt und wäre rein<br />
zufällig.<br />
L.F.<br />
Bad Bernecker Nostalgiefahrt<br />
mit dem Oldtimerbus<br />
<strong>Der</strong> FGV Bad Berneck und der Verein Kunst und Kultur im Alten Kindergarten auf „Ge-<br />
nusstour“. „Nostalgie meets Genuss“, so könnte das Thema des Ausfluges gelautet<br />
haben.<br />
Denn mit dem Oldtimer Bus von Mercedes, Baujahr 1952, fühlte man sich als Fahr -<br />
gast zurück versetzt, in eine Zeit, in der Heinz Erhardt, Theo Lingen und Heinz Rühmann<br />
die Kinoleinwände bespielten. Startort der Nostalgiefahrt war Kulmbach. Von dort aus<br />
führte die Reise in nordwestlicher Richtung nach Weissenbrunn. Im dortigen Brauerei- und<br />
Büttnereimuseum wurde uns durch Braumeister Krause die Kunst des Bierbrauens näher<br />
gebracht. Dass auch in diesem Teil Oberfrankens die Braukunst eine große Tradition hat<br />
und dass die Ergebnisse des Bierbrauens sich sehen lassen können, erfuhren die Teil neh -<br />
mer bei einer anschließenden Bierprobe.<br />
Als nächstes Ziel wurde Kronach angefahren. Mit vollem Körpereinsatz und ohne Ser -<br />
vo unterstützung, steuerte der Chauffeur den Bus durch die engen Gassen der historischen<br />
Altstadt.<br />
Nach einer Mittagspause mit kulinarischen Genüssen im ANTLA, ging es dann über<br />
Trebgast zurück nach Bad Berneck. Wer im Übrigen noch nie eine fränkische „Holla die -<br />
Bierfee“ genossen hat, sollte sich umgehend nach Trebgast, in die Brauerei Haberstumpf<br />
begeben.<br />
Jochen Beth
Das Bierstädter-Gewinnspiel mit Liedermacher Sandy Wolfrum Anzeige<br />
Unser Bild zeigt „aktive“ Mitglieder der<br />
Katzbalerey.<br />
Unsere Technik hat auch hier acht Fehler<br />
eingebaut, die es zu finden gilt.<br />
Zu gewinnen gibt es drei mal je eine CD von<br />
und mit dem aus Funk und Fernsehen bekannten<br />
Bayreuther Liedermacher Sandy Wolfrum<br />
(Feelsaitig).<br />
Senden Sie die richtige Lösung bis zum<br />
14. Juli <strong>2014</strong> an unsere Adresse:<br />
<strong>Der</strong> Bierstädter<br />
Roland Hermsdörfer,<br />
Kauernburger Platz 4,<br />
95326 Kulmbach<br />
Achtung: Telefonnummer nicht vergessen!<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Eine Barauszahlung der Gewinne ist<br />
nicht möglich.<br />
Gewinner der letzten Ausgabe:<br />
Lieselotte Besold, Altenplos<br />
M. Windmiller, Kulmbach<br />
Linus Graß, Kulmbach<br />
Die Gewinner werden telefonisch<br />
benachrichtigt.<br />
Anzeigen<br />
Wir sind Handwerker. Wir können das.<br />
Ihre<br />
Fachleute!