Schulzeitung - nms Voitsberg - Ausgabe 6
Ausgabe 6 unserer Schulzeitung
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Bericht über den EU-Vormittag im<br />
<strong>Voitsberg</strong>er Schulzentrum<br />
EU | Wahlen | Wahlbeteiligung | Wahlurne | Europareferent<br />
Prachtvoller Frühlingstag in <strong>Voitsberg</strong><br />
und in dem geräumigen Foyer der nach<br />
dem Maler Friedrich Aduatz benannten<br />
Schule, versammelten sich auf Initiative<br />
der EU-Gemeinderätin und Lehrerin an<br />
der NMS <strong>Voitsberg</strong> Renate Ofner-Rucker<br />
mehr als 100 Schülerinnen und Schüler,<br />
um sich zwei Stunden mit „ihrem Europa“<br />
zu beschäftigen. Ein Teil der jungen<br />
Menschen aus der Region besucht die<br />
Neue Mittelschule, ein Teil geht in Klassen<br />
des Oberstufenrealgymnasiums. Den<br />
Rahmen bildet die von der Österreichischen<br />
Gesellschaft für Europapolitik zur<br />
Verfügung gestellte Ausstellung „Europa<br />
- Was ist jetzt?“<br />
Siehe: www.oegfe.at.<br />
Besonders spannend findet der Vortragende,<br />
Josef „Josi“ Bauer von Europe<br />
direct, dass so manche der Schülerinnen<br />
und Schüler am 25. Mai bereits wahlberechtigt<br />
sind, weil sie zu diesem Zeitpunkt<br />
ihr 16. Lebensjahr vollendet haben. 25.<br />
Mai? Wahlen? Was wird da gewählt?<br />
Nun, es geht um die 18 Abgeordneten, die<br />
Österreich in das 751 Mitglieder zählende<br />
Parlament der Europäischen Union<br />
entsenden wird. Deren erste Aufgabe wird<br />
es bekanntlich sein, den Parlamentspräsidenten<br />
zu wählen.<br />
Und so entwickelte sich auch eine recht<br />
unterschiedliche Diskussion, die Mag. a<br />
Kathrin Neuhold vom Europareferat der<br />
Landesregierung dokumentierte. Dass<br />
in den 28 Ländern der Union an unterschiedlichen<br />
Tagen gewählt wird, wobei<br />
die Briten am 22. Mai den Anfang machen<br />
und die Österreicher mit einer Vielzahl<br />
anderer Länder am Sonntag, den 25.Mai<br />
den Schlusspunkt setzen, verwunderte<br />
doch ein bisschen, ließ sich aber mit der<br />
Vielfalt in der EU erklären.<br />
Wie kommt es eigentlich dazu, dass wir<br />
immer wieder wählen gehen? Dazu war<br />
ein kleiner Abstecher in die Geschichte<br />
notwendig: Mit den Grundsätzen des<br />
Scherbengerichts im antiken Griechenland<br />
- es wurde ja jener „gewählt“, den<br />
die Vollversammlung aufgrund schlechter<br />
Leistungen in eine 10jährige Verbannung<br />
schickt - konnten sich so manche<br />
anfreunden und sie hätten auch gewusst,<br />
wen sie heute in die Wüste schicken<br />
würden.<br />
Aber der Referent schaffte es, die Entwicklung<br />
der Demokratie und der Menschenrechte<br />
bis in die Neuzeit innerhalb von<br />
einer Viertelstunde zu erläutern und so<br />
wuchs denn auch das Verständnis dafür,<br />
dass wählen zu gehen etwas ist, das erst<br />
erkämpft werden musste und das man<br />
daher ernst nehmen sollte. Als dann noch<br />
dazu fast echte Stimmzettel ausgeteilt<br />
wurden, zwei echte Wahlzellen bereit<br />
standen und die Stimmen gefaltet (nun,<br />
einer musste sie zerknüllen …) in die Wahlurne<br />
gesteckt werden musste, war für<br />
die allermeisten sichtlich ein besonderes<br />
Erlebnis.<br />
Wie ging‘s aus? Mehr als 100 <strong>Voitsberg</strong>er<br />
Schüler engagierten sich bei dieser Testwahl.<br />
Wahlbeteiligung: 96%!!!!<br />
Die Schüler machten begeistert mit. Von<br />
den 106 gültigen Stimmen (abgegeben<br />
von 14 bis 17jährigen) entfielen 10 auf die<br />
ÖVP, 29 auf die SPÖ, 35 erhielt die FPÖ, die<br />
Grünen erhielten 9 Stimmen, die NEOS 10.<br />
Alle anderen Parteien kommen gar nicht<br />
gut weg (Rekos: 0 Stimmen, EU-Austrittspartei<br />
1 Stimme, Ausnahme war mit 3<br />
Stimmen die noch kurzfristig von kreativen<br />
Schülern kandidierte völlig neue Partei,<br />
die „Maxl für Simmerin“-Partie… Ungültig<br />
wählten nur drei WählerInnen. Und das<br />
ist auch ein großer Erfolg! Die beiden<br />
Referenten und die Lehrerinnen zollten<br />
den Jugendlichen jedenfalls Respekt dafür,<br />
dass sie engagiert mitmachten. Und das<br />
auch, wenn man persönlich mit dem Wahlergebnis<br />
nicht die ganz große Freude hatte<br />
CO Josef Bauer<br />
Gudrun Pausewang<br />
Sie kommt aus Schlitz (Deutschland), ist 86 Jahre alt und wollte schon als<br />
Kind „Geschichtenschreiberin“ werden.<br />
Am 20.05.2014 hatten wir das Vergnügen,<br />
an einer Lesung der Jugendbuchautorin<br />
Gudrun Pausewang an der NMS <strong>Voitsberg</strong><br />
teilzunehmen.<br />
Sie ist Zeitzeugin und hat die Zeit, in der<br />
Hitler an der Macht war, miterlebt. Sie<br />
berichtet auch ehrlich von ihren Erfahrungen<br />
während des Nationalsozialismus<br />
und über die Verstrickungen des eigenen<br />
Vaters in dieser Zeit. In der Schule wurde<br />
ihnen beigebracht, dass Hitler Gutes tun<br />
möchte und dass er sich unermüdlich für<br />
sein Land einsetzt. Selbst nach dem Tod<br />
von Hitler wollte man die Kinder noch<br />
davon überzeugen, dass sie einen großen<br />
Helden verloren hätten.<br />
Alle Jugendlichen dieser Zeit wurden in<br />
Gruppen eingeteilt. Mädchen und Jungen<br />
unter 14 Jahren gehörten zum Jungmädelbund<br />
und zum deutschen Jungvolk und<br />
Jugendliche bis 18 Jahre zum Bund deutscher<br />
Mädel und zur Hitlerjugend.<br />
Die Mutter von Gudrun Pausewang war<br />
Der Känguru Test<br />
In den letzten Jahren ist der Känguru<br />
Test auch an der NMS <strong>Voitsberg</strong> zu<br />
einem Fixpunkt geworden. Mathematische<br />
Kompetenzen, gepaart mit Logik,<br />
sind die entscheidenden Fähigkeiten<br />
um bei diesem Test gut abzuschneiden.<br />
Auch dieses Jahr gab es wieder einige<br />
überdurchschnittliche Leistungen zu<br />
vermelden. So wurde beispielsweise<br />
Maximilian Amschl aus der 2a Klasse<br />
Bezirkssieger der 5. und 6. Schulstufen.<br />
Er schildert seine Erfahrungen folgendermaßen:<br />
„Der Test war am Anfang sehr einfach.<br />
So waren die ersten Beispiele aus meiner<br />
Sicht geschenkte Punkte. Am Schluss war<br />
der Test aber sehr schwer. Dort konnten<br />
nur die Besten viele Punkte bekommen.<br />
Leider habe ich das Gefühl, dass sich nicht<br />
alle Schüler zu 100% bemüht haben. Vielleicht<br />
liegt es daran, dass sie den Känguru<br />
Test nicht als Wettkampf, sondern eher<br />
Nationalsozialistin, aber sie ist noch mit 82<br />
Jahren den „Grünen“ beigetreten. Da sieht<br />
man wieder, dass es nie zu spät dafür ist,<br />
sein Leben zu ändern.<br />
Am meisten gefallen hat mir an der Lesung<br />
die Aussage, dass einige ihrer Bücher<br />
deshalb kein Happy End haben, da es<br />
„dieses“ in der richtigen Welt auch oft<br />
nicht gibt. Zu ihrer Zeit gab es hauptsächlich<br />
Bücher mit einem glücklichen Ende.<br />
Es gehörte schon viel Mut dazu, etwas<br />
anderes auszuprobieren. Aber genau das<br />
hat sie von der Menge abgehoben und ihr<br />
bekanntestes Buch „Die Wolke“ wurde ein<br />
großer Erfolg. Es wurde über 2 Millionen<br />
Mal verkauft und in 15 Sprachen übersetzt.<br />
Gudrun Pausewang zeigt, dass man sehr<br />
viel erreichen kann, wenn man an seinen<br />
Traum glaubt und seine Ziele nicht aus den<br />
Augen verliert.<br />
Selina Scheicher, 4c Klasse<br />
Mit über 100.000 Teilnehmer/Innen in Österreich gehört dieser Wettbewerb<br />
mittlerweile zu den bekanntesten bundesweiten Wettbewerben.<br />
4 | <strong>nms</strong> Gudrun Pausewang, Känguru Test | 5<br />
als Prüfung ansehen.“