Raum greifen und Platz nehmen - Frauen gestalten ... - reichplan.de
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<strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong> -<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>gestalten</strong> ihre Stadt!<br />
Dokumentation <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt am 21. April 2007 im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s Stadtentwicklungsprozesses <strong>de</strong>r Stadt Schwelm
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Vorbemerkung 3<br />
Einladung 4<br />
Zeitplan 5<br />
Begrüßung 6<br />
Vorstellungsr<strong>und</strong>e 7<br />
Kritikphase 8<br />
Phantasiephase 10<br />
Verwirklichung 15<br />
Gesprächsr<strong>und</strong>e 16<br />
Presseartikel 19<br />
Impressum<br />
Hrsg.: Stadt Schwelm<br />
Gleichstellungsbeauftragte +<br />
Fachbereich Planung<br />
Hauptstr. 14, 58332 Schwelm<br />
Konzept <strong>und</strong> Dokumentation<br />
Büro <strong>Raum</strong> Planung<br />
Doris Reich<br />
Huckar<strong>de</strong>r Str. 12, 44147 Dortm<strong>und</strong><br />
Durchführung: Doris Reich, Büro <strong>Raum</strong> Planung sowie Anna Schulte, Gleichstellungsbeauftragte,<br />
Stadt Schwelm <strong>und</strong> Eva Brand, Gleichstellungsbüro<br />
Gäste: Brigitta Gießwein, Gremium zum Stadtentwicklungskonzept <strong>und</strong> Frank Sorm<strong>und</strong>,<br />
Fachbereich Planung, Stadt Schwelm<br />
Fotos: Doris Reich, Eva Brand<br />
Schwelm, im Mai 2007<br />
2
Vorbemerkung<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Die Zukunftswerkstatt ist eingeb<strong>und</strong>en in <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r aktiven Beteiligung <strong>de</strong>r<br />
Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger am Stadtentwicklungskonzept für Schwelm. Ziel <strong>de</strong>s Konzeptes ist<br />
es, <strong>de</strong>n wirtschaftlichen <strong>und</strong> <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>l mit seinen räumlichen, sozialen <strong>und</strong><br />
strukturellen Auswirkungen bewusst zu <strong>gestalten</strong> sowie I<strong>de</strong>en <strong>und</strong> Konzepte für die<br />
Zukunft zu erarbeiten. Dabei wer<strong>de</strong>n mit vielen Personen, Unter<strong>nehmen</strong> <strong>und</strong> Institutionen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten, Ziele, Leitbil<strong>de</strong>r <strong>und</strong> Projekte für die Zukunft erarbeitet sowie<br />
gemeinsam Strategien <strong>und</strong> Maßnahmen für die Umsetzung entworfen.<br />
Ein Baustein dieses Prozesses ist die am 21. April 07 mit 20 <strong>Frauen</strong> durchgeführte<br />
Zukunftswerkstatt, <strong>de</strong>ren Anregungen <strong>und</strong> Ergebnisse in <strong>de</strong>n weiteren Prozess eingespeist<br />
wer<strong>de</strong>n. Im Rahmen <strong>de</strong>r 10. Schwelmer <strong>Frauen</strong>wochen trafen sich 20 Mädchen <strong>und</strong><br />
<strong>Frauen</strong> im Alter von 16 bis 69 Jahren, um ihre I<strong>de</strong>en für ein Schwelm <strong>de</strong>r Zukunft zu<br />
entwickeln. Diese Veranstaltung knüpft auch an die Ergebnisse aus <strong>de</strong>m Jahre 2002 an,<br />
als u.a. in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rsitzung <strong>de</strong>s Ausschusses für Umwelt <strong>und</strong> Planung im März zu<br />
<strong>Frauen</strong>belangen in <strong>de</strong>r Stadtplanung beschlossen wur<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r Stadtentwicklung, in <strong>de</strong>r<br />
Bauleitplanung <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Bewertung einzelner Bauvorhaben diese Belange verstärkt zu<br />
berücksichtigen <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> verstärkt einzubin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> zu beteiligen.<br />
Zum Thema Stadtentwicklung diskutierten im November 2006 r<strong>und</strong> 50 <strong>Frauen</strong> im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>cafés in <strong>de</strong>r Stadtbücherei <strong>und</strong> zeigten neben <strong>de</strong>r Würdigung bereits<br />
erzielter Erfolge in Bezug auf Barrierefreiheit, Sicherheitsaspekte <strong>und</strong> <strong>de</strong>n öffentlichen<br />
Nahverkehr Mängel auf, die im Rahmen <strong>de</strong>s Stadtentwicklungskonzeptes weiter verbessert<br />
wer<strong>de</strong>n können. Als sehr hilfreich <strong>und</strong> anregend hat sich die neu überarbeitete Auflage <strong>de</strong>r<br />
Denk- <strong>und</strong> Arbeitsmappe zur Stadtplanung „<strong>Frauen</strong> in <strong>de</strong>r Stadt Schwelm“ hierbei<br />
erwiesen.<br />
Der Verlauf <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt orientierte sich an <strong>de</strong>n drei zentralen Phasen: Kritik-,<br />
Phantasie- <strong>und</strong> Praxisphase mit I<strong>de</strong>en zur Realisierung. Die abschließen<strong>de</strong> Diskussion mit<br />
Frank Sorm<strong>und</strong> vom Fachbereich Planung <strong>und</strong> Brigitta Gießwein vom Gremium zum<br />
Stadtentwicklungskonzept zeigte erste Schritte für die Weiterarbeit auf. Die lebendige <strong>und</strong><br />
kreative Arbeit aller Teilnehmerinnen bot hierfür im vorgegebenen Rahmen viele<br />
Anregungen <strong>und</strong> eine soli<strong>de</strong> Basis, die in die StadtWerkStatt im August 07 einfließen. Die<br />
vorliegen<strong>de</strong> Dokumentation dient dazu, etwas von <strong>de</strong>r kreativen Arbeitsatmospähre<br />
wi<strong>de</strong>rzuspiegeln, Ergebnisse zu sichern <strong>und</strong> sie damit für <strong>de</strong>n weiteren Diskussionsverlauf<br />
fruchtbar <strong>und</strong> verwertbar zu machen.<br />
3
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
<strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong> – <strong>Frauen</strong> <strong>gestalten</strong> ihre Stadt<br />
Zukunftswerkstatt zur Stadtentwicklung (Einladung)<br />
Samstag, <strong>de</strong>n 21. April 2007, 13 bis 18 Uhr<br />
Ort: Gaststätte Leckermeulken, Hauptstr. 184, Schwelm<br />
<strong>Frauen</strong> entwickeln ihre I<strong>de</strong>en zum Schwelm <strong>de</strong>r Zukunft <strong>und</strong> ihre Wünsche an das<br />
Schwelm von heute. Ziele <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt sind die Erarbeitung eigener Wünsche,<br />
Vorschläge <strong>und</strong> Zukunftsvisionen zur Stadtentwicklung. Diese wer<strong>de</strong>n Eingang in die<br />
weiteren Planungen zum Stadtentwicklungskonzept fin<strong>de</strong>n.<br />
13 Uhr Begrüßung, Vorstellung u. Einstimmung auf das Thema<br />
Kritikphase<br />
Welche Defizite sehen Sie, wenn<br />
Sie an die Zukunft von Schwelm<br />
<strong>de</strong>nken?<br />
Phantasiephase<br />
Meine Wünsche <strong>und</strong> Visionen für<br />
die Zukunft in Schwelm<br />
Praxisphase<br />
Wie können die I<strong>de</strong>en Realität<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
17.15 Uhr Abschlussgespräch mit Vertretern aus <strong>de</strong>m Fachbereich Planung<br />
Verän<strong>de</strong>rungswünsche, Schritte zur Realisierung, Weiterarbeit<br />
Leitung: Doris Reich, Stadtplanerin AKNW<br />
Eine Veranstaltung <strong>de</strong>r Gleichstellungsbeauftragten <strong>de</strong>r Stadt Schwelm <strong>und</strong> <strong>de</strong>s<br />
Fachbereichs Planung im Rahmen <strong>de</strong>r Arbeit am Stadtentwicklungskonzept.<br />
Anmeldungen bei Anna Schulte unter Tel. 801-209 bis zum 13. April 2007. Die<br />
Teilnahme ist kostenlos.<br />
4
Zeitplan<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
5
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Begrüßung<br />
durch die Gleichstellungsbeauftragte <strong>de</strong>r Stadt Schwelm, Anna Schulte<br />
Sehr geehrte Damen, liebe <strong>Frauen</strong>,<br />
die übergroße Mehrheit <strong>de</strong>r Einwohnerschaft Schwelms ist weiblich. Schwelm hat fast<br />
1500 mehr Einwohnerinnen als Einwohner. In allen Unterlagen zum Stadtentwicklungskonzept<br />
ist jedoch immer nur von Bürgern, von Experten usw. die Re<strong>de</strong>. <strong>Frauen</strong> sind<br />
in <strong>de</strong>n Elternräten aktiv, bei <strong>de</strong>r Schulverpflegung, in <strong>de</strong>n Sportvereinen, in <strong>de</strong>r Ganztagsbetreuung,<br />
bei <strong>de</strong>r Betreuung von Kranken <strong>und</strong> Pflegebedürftigen. Sie kennen am besten<br />
Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche an die Stadt. Im Gremium, das die Erarbeitung <strong>de</strong>s Stadtentwicklungskonzeptes<br />
begleitet, ist nur eine Frau, im Ausschuss für Umwelt <strong>und</strong> Stadtplanung<br />
auch nur eine.<br />
Wir wollen heute - aus Anlass <strong>de</strong>r Aufstellung eines neuen Stadtentwicklungskonzeptes -<br />
wie<strong>de</strong>r einen Baustein dazu beitragen, dass dieses auch unsere Handschrift trägt, unsere<br />
I<strong>de</strong>en, Zukunftsvisionen dort Eingang fin<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet, dicke Bretter zu bohren -<br />
aber da haben wir Routine...<br />
1997 erstellte die <strong>Raum</strong>planerin Susanne Dippel auf Vorschlag <strong>de</strong>s Stadtplanungsamtes in<br />
Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Gleichstellungsbeauftragten - <strong>und</strong> auf <strong>de</strong>r Gr<strong>und</strong>lage von<br />
Anregungen von Bürgerinnen - die 1. Auflage <strong>de</strong>r Broschüre zu <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Stadtplanung.<br />
Sie wur<strong>de</strong> mit großem Interesse im Ausschuss für Umwelt <strong>und</strong> Stadtplanung<br />
(AUS) aufgenommen. 2002 stand Stadtplanung im Mittelpunkt <strong>de</strong>r 6. Schwelmer<br />
<strong>Frauen</strong>wochen: Bei einem Stadtr<strong>und</strong>gang ging es um dunkle Ecken, stören<strong>de</strong> Stufen,<br />
Taktzeiten im Nahverkehr, Einkaufsmöglichkeiten im Stadtteil. Bei <strong>de</strong>r großen Veranstaltung<br />
zum <strong>Frauen</strong>tag wur<strong>de</strong> in drei Zukunftswerkstätten über Angsträume, über<br />
Mobilität, über die Stadt <strong>de</strong>r Zukunft diskutiert. Die Ergebnisse wur<strong>de</strong>n in einer viel<br />
beachteten Son<strong>de</strong>rsitzung <strong>de</strong>s AUS am 12.3.2002 vorgestellt. Schülerinnen berichteten<br />
über Orte <strong>und</strong> Wege, die sie aus Angst mei<strong>de</strong>n. Doris Reich referierte rechtliche<br />
Vorgaben <strong>und</strong> praktische Möglichkeiten. Einstimmig beschlossen die Politiker: „Der<br />
Ausschuss für Umwelt <strong>und</strong> Stadtplanung sieht es als Gemeinschaftsaufgabe an,<br />
<strong>Frauen</strong>belange in <strong>de</strong>r Stadtentwicklung, in <strong>de</strong>r Bauleitplanung <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Bewertung<br />
einzelner Bauvorhaben verstärkt zu berücksichtigen. Er wird nach praktischen<br />
Möglichkeiten suchen, <strong>Frauen</strong> in seine Arbeit verstärkt einzubin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> zu beteiligen.“<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rung als Querschnittsaufgabe für alle Fachbereiche for<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>r<br />
<strong>Frauen</strong>för<strong>de</strong>rplan <strong>de</strong>r Stadtverwaltung, 2000 <strong>und</strong> 2003 vom Stadtrat einmütig<br />
verabschie<strong>de</strong>t. Der Fachbereich Planung hat sich diese Aufgabe engagiert zu eigen<br />
gemacht. Viele Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger <strong>de</strong>r Stadt beteiligen sich z.Zt. an <strong>de</strong>r Arbeit am<br />
Stadtentwicklungskonzept, mit <strong>de</strong>m die Weichen für die Zukunft <strong>de</strong>r Stadt gestellt<br />
wer<strong>de</strong>n sollen. Bereits am 8.11.2006 wur<strong>de</strong> im Schwelmer <strong>Frauen</strong>café von 50<br />
<strong>Frauen</strong> lebhaft <strong>und</strong> kontrovers dazu diskutiert. Die Broschüre zu Stadtplanung wur<strong>de</strong><br />
völlig überarbeitet <strong>und</strong> neu aufgelegt. Im Rahmen <strong>de</strong>r 10. Schwelmer <strong>Frauen</strong>wochen<br />
2007 wer<strong>de</strong>n Einwohnerinnen erneut mit Unterstützung <strong>de</strong>s Fachbereichs Planung zu<br />
dieser Zukunftswerkstatt eingela<strong>de</strong>n.<br />
Ich übergebe jetzt an Doris Reich, Mutter von zwei Kin<strong>de</strong>rn, Diplomingenieurin<br />
Stadtplanerin, Organisationspsychologin, Mit-Grün<strong>de</strong>rin <strong>und</strong> engagierte Aktivistin <strong>de</strong>r<br />
ersten St<strong>und</strong>e bei <strong>de</strong>r feministischen Organisation von Planerinnen <strong>und</strong> Architektinnen, <strong>de</strong>r<br />
FOPA, <strong>und</strong> einigen noch bekannt als sachk<strong>und</strong>ige Referentin in <strong>de</strong>r Son<strong>de</strong>rsitzung <strong>de</strong>s<br />
Ausschusses für Umwelt u. Stadtplanung zu frauengerechter Stadtplanung im März 2002.<br />
6
Vorstellungsr<strong>und</strong>e<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Die Teilnehmerinnen erk<strong>und</strong>eten in gegenseitigen Interviews zu zweit <strong>de</strong>n Namen, Alter<br />
<strong>und</strong> die Lebenssituation <strong>de</strong>r Partnerin. Darüber hinaus stellten sie diese mit einer Aussage<br />
zu <strong>de</strong>r Frage „Was gefällt mir beson<strong>de</strong>rs gut in Schwelm?“ o<strong>de</strong>r „ Wenn ich<br />
Bürgermeisterin wäre, wür<strong>de</strong> ich folgen<strong>de</strong>s än<strong>de</strong>rn .... !“ vor.<br />
Die bei<strong>de</strong>n jüngsten Teilnehmerinnen sind 16 Jahre <strong>und</strong> Schülerinnen einer Schwelmer<br />
Realschule, die älteste Teilnehmerin ist 69 Jahre, Rentnerin <strong>und</strong> in <strong>de</strong>r Tauschbörse aktiv.<br />
Insgesamt sind drei Schülerinnen, zwei Stu<strong>de</strong>ntinnen, eine Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> <strong>und</strong> drei<br />
Hausfrauen dabei. Die <strong>Frauen</strong> üben unterschiedliche Berufe aus: sechs haben/ hatten<br />
einen sozialen Beruf, vier üben/ übten einen technischen <strong>und</strong> fünf <strong>Frauen</strong> einen<br />
kaufmännischen Beruf aus. Über die Hälfte <strong>de</strong>r Teilnehmerinnen sind aktiv in<br />
Ehrenämtern. Zehn <strong>Frauen</strong> haben Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> drei <strong>Frauen</strong> haben einen Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />
Zwei Teilnehmerinnen sind Rollstuhlfahrerinnen <strong>und</strong> konnten u.a. ihre Erfahrungen<br />
unter <strong>de</strong>m Blickwinkel <strong>de</strong>r Beeinträchtigungen ihrer Mobilität einbringen.<br />
Kommentare zu Schwelm in <strong>de</strong>r Vorstellungsr<strong>und</strong>e:<br />
Schwelm ist eine Einkaufsstadt, sie ist reich an kulturellen Angeboten <strong>und</strong> Freizeitangeboten<br />
<strong>und</strong> hat eine schöne Altstadt. Die Strassen sollten mehr als Spielflächen <strong>und</strong><br />
Kontaktflächen genutzt wer<strong>de</strong>n, nicht nur als Verkehrsraum!<br />
Schwelm hat eine gute Größe, „frau kennt mehr als nur ein paar Leute, frau kennt mehr<br />
als einen Stadtteil“. Aber auch: „Schwelm ist behin<strong>de</strong>rtenfeindlich – hat viele Barrieren,<br />
keine Kontaktmöglichkeiten für behin<strong>de</strong>rte junge Leute.“<br />
Wenn ich Bürgermeisterin wäre .... :<br />
.... „ gäbe es einen rollstuhlgerechten Aufzug im Rathaus“,... „fin<strong>de</strong>t eine Abkehr von<br />
Altenpflegeheimen hin zu Alten-WGs statt“,... „gibt es eine Tauschbörse“,.... „kein weiterer<br />
„Containerunterricht“ in <strong>de</strong>r Dietrich Bonhoeffer Schule“, ... „wir haben dann schöne Cafés<br />
<strong>und</strong> Aufenthaltsorte, auch ohne konsumieren zu müssen!“, ... „ gibt es ein<br />
<strong>Frauen</strong>kulturzentrum mit kostenlosen o<strong>de</strong>r preiswerten Angeboten“.<br />
7
Kritikphase<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Je<strong>de</strong> Teilnehmerin hat zunächst die Gelegenheit ihre Befürchtungen zu formulieren, wenn<br />
sie an die Zukunft Schwelms <strong>de</strong>nkt. „Wo sehen Sie Probleme <strong>und</strong> Hin<strong>de</strong>rnisse, wenn Sie<br />
an die zukünftige Entwicklung <strong>de</strong>nken?“ Dazu wur<strong>de</strong>n auf Karteikarten Stichworte notiert,<br />
vorgetragen <strong>und</strong> zu Themenfel<strong>de</strong>rn gebün<strong>de</strong>lt.<br />
Wesentliche Kritikpunkte beziehen sich auf:<br />
> Kin<strong>de</strong>rarmut, älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Bevölkerung, gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n mehr Informationen für<br />
Auslän<strong>de</strong>r, mehr Ausbildungsplätze für Migranten <strong>und</strong> Migrantinnen, eine Beschwer<strong>de</strong>stelle<br />
> zu dichte Bebauung, „verbaut die Zukunft“, Zusammenwachsen mit Nachbarstädten,<br />
gefor<strong>de</strong>rt wird Schutz vor Zersie<strong>de</strong>lung <strong>und</strong> Überbauung<br />
> zu wenig Naherholung, wenig Blumen in <strong>de</strong>r Stadt, Grünflächen zu sehr verbaut,<br />
gefor<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n die bessere Erhaltung von Freiräumen <strong>und</strong> Grüngürtel<br />
> Schulen, die Qualität <strong>de</strong>r offenen Ganztagsschule, Zustand <strong>de</strong>r Schulen, zu wenig<br />
Auswahl an weiterführen<strong>de</strong>n Schulen<br />
> Verkehrssituation z.B. Bürgerplatz <strong>und</strong> Römerstr. unbefriedigend, Anbindung obere<br />
Frankfurter Str. ÖPNV, Bahnhof ist unmöglich, dreckig, hat keine Toilette, Aufzug Bahnhof,<br />
Regionalzüge sind mit Rolli <strong>und</strong> Kin<strong>de</strong>rwagen nicht erreichbar<br />
> zu wenig abgesenkte Bürgersteige, Pflaster in <strong>de</strong>r Fußgängerzone – Kopfsteinpflaster -<br />
schlecht begeh- <strong>und</strong> befahrbar für gehbehin<strong>de</strong>rte Menschen, Menschen mit Rollator,<br />
Kin<strong>de</strong>rwagen, Rollis<br />
> mangeln<strong>de</strong>r <strong>Raum</strong> für alle Generationen, leerstehen<strong>de</strong> Wohnungen, gefor<strong>de</strong>rt wird<br />
statt<strong>de</strong>ssen die Schaffung von unterschiedlichen Wohnformen, eine Abkehr von<br />
Pflegeheimen – alternativ: Alten - WG, angemessener Wohnraum für Familien, Singles,<br />
behin<strong>de</strong>rte <strong>und</strong> alte Menschen etc., nutzerinnenorientierter Wohnraum<br />
> Angsträume, Beleuchtung von Fußwegen <strong>und</strong> Parkplätzen, Schmutz, mehr Pflege von<br />
Anlagen <strong>und</strong> Gebäu<strong>de</strong>n ist nötig<br />
8
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
> „Schlafstädte“, stadtteilnahe Versorgung fehlt, keine Nahversorgung, Wegfall von<br />
Einkaufsmöglichkeiten, Kaufhof bzw. Schwelm-Center - schlechte Auslastung <strong>und</strong> Nutzung<br />
-, wenig Fachgeschäfte, gefor<strong>de</strong>rt wird Qualität statt Quantität <strong>de</strong>r La<strong>de</strong>nlokale, keine<br />
längeren Leerstän<strong>de</strong><br />
> keine Schließung von Freibad <strong>und</strong> Stadtbücherei, keine Schließung einzelner<br />
Einrichtungen aufgr<strong>und</strong> finanzieller Probleme <strong>de</strong>r Stadt, gefor<strong>de</strong>rt wird <strong>de</strong>r Erhalt von<br />
Freibad <strong>und</strong> an<strong>de</strong>rer Einrichtungen wie z.B. <strong>Frauen</strong>café sowie die Möglichkeiten<br />
ehrenamtlicher Tätigkeiten im Freibad<br />
> gewünscht wird ein Treffpunkt für <strong>Frauen</strong> (Kontaktzentrum) mit ständigem Programm<br />
> weibliche Entscheidungsträgerinnen auf Planungs- <strong>und</strong> Führungsebenen<br />
Aus <strong>de</strong>n Beiträgen lassen sich sieben Gruppen von For<strong>de</strong>rungen bün<strong>de</strong>ln, die auch im<br />
weiteren Verlauf <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt aufgegriffen wer<strong>de</strong>n:<br />
1.keine Schließung öffentlicher Einrichtungen wie Freibad <strong>und</strong> Bücherei<br />
2.angemessener Wohnraum für unterschiedliche Gruppen mit fußläufiger Naherholung<br />
<strong>und</strong> attraktiven Grünflächen<br />
3.Verbesserung <strong>de</strong>r Mobilität <strong>und</strong> Barrierefreiheit, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s Bahnhofs <strong>und</strong><br />
Ausbau <strong>de</strong>s ÖPNV mit Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Taktzeiten<br />
4.Schulsituation än<strong>de</strong>rn, Schulformen zum Teil sozial ungerecht verteilt, z.B. in<br />
reicheren Stadtteilen fin<strong>de</strong>n sich Gymnasien, Hauptschulen in sozial benachteiligten<br />
Ballungsgebieten, qualitätsvolle Ganztagsangebote nötig<br />
5.Wohnen im Alter, generationsüber<strong>greifen</strong><strong>de</strong> Wohnformen <strong>und</strong> Wohngemeinschaften<br />
anbieten<br />
6.ausreichen<strong>de</strong> Nahversorgung <strong>und</strong> Qualität <strong>de</strong>r Einkaufsmöglichkeiten<br />
7.zwischenmenschlicher Umgang: kein Rassismus <strong>und</strong> keine Diskriminierung von<br />
Behin<strong>de</strong>rten, Alten, armen Menschen. Ein Kontakt zwischen <strong>de</strong>n Generationen fin<strong>de</strong>t<br />
eher privat statt (durch soziale aber auch durch städtebauliche Maßnahmen sind<br />
Verän<strong>de</strong>rungen zu beeinflussen).<br />
9
Phantasiephase<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Zur Einstimmung auf die Phantasiephase, in <strong>de</strong>r in kleinen Gruppen Wünsche, Visionen<br />
<strong>und</strong> Vorschläge für die Zukunft entwickelt <strong>und</strong> dargestellt wur<strong>de</strong>n, las Doris Reich<br />
folgen<strong>de</strong>n Text vor:<br />
Stellen Sie sich vor, Sie sind im Besitz einer Zeitmaschine. Keine Reise in die<br />
Vergangenheit, son<strong>de</strong>rn in die Zukunft. Steigen Sie ein, schließen Sie ihre Augen für einen<br />
Moment <strong>und</strong> das Rad <strong>de</strong>r Zeit dreht sich vorwärts: 2007, 2008, 2010 .... 2012 .... 2018<br />
......2020. Sie sind in <strong>de</strong>r Zukunft von Schwelm angekommen. Öffnen Sie ihre Augen <strong>und</strong><br />
erleben sie ihre Stadt, ihre alltäglichen Wege, das Wohnumfeld, das Zentrum <strong>de</strong>r Stadt<br />
aus einer ungewohnten Perspektive. Lassen Sie alles auf sich wirken: die Geräusche, die<br />
Gerüche, die Menschen, neuartige Fortbewegungsmittel, verän<strong>de</strong>rte Wohngebäu<strong>de</strong> ....<br />
O<strong>de</strong>r stellen Sie sich vor, Sie haben Schwelm für einen mehrjährigen Aufenthalt im<br />
außereuropäischen Ausland z.B. Asien o<strong>de</strong>r Afrika verlassen <strong>und</strong> kommen jetzt, im Jahre<br />
2020, dorthin zurück. Was sehen Sie, was hat sich verän<strong>de</strong>rt, wo erleben die die größten<br />
Überraschungen?<br />
Nehmen Sie nun Papier <strong>und</strong> Stifte in die Hand, notieren, skizzieren <strong>und</strong> malen Sie ihr<br />
Schwelm <strong>de</strong>r Zukunft. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen an <strong>de</strong>r Zukunft in <strong>und</strong> von<br />
Schwelm wichtig ist!!<br />
Danach wur<strong>de</strong> in drei parallelen Gruppen lebhaft miteinan<strong>de</strong>r diskutiert, I<strong>de</strong>en <strong>und</strong><br />
Vorschläge wur<strong>de</strong>n gemeinsam besprochen <strong>und</strong> abschließend auf Papier gebracht. Die<br />
gegenseitige Vorstellung <strong>de</strong>r Arbeitsergebnisse bot reichlich Diskussionsstoff für die<br />
Kaffeepause.<br />
10
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Zukunft Schwelm – Arbeitsgruppe 1<br />
Im Mittelpunkt dieser Arbeitsgruppe steht ein Begegnungszentrum als zentraler<br />
öffentlicher Treffpunkt für Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong> ihre Eltern. Hier fin<strong>de</strong>n sie AnsprechpartnerInnen<br />
<strong>und</strong> Hilfe r<strong>und</strong> um die Uhr, sozusagen „Von <strong>de</strong>r Wiege bis zum Grabe“, von morgens bis<br />
abends für alle <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Männer im Stadtteil. Angebote richten sich an junge <strong>und</strong> alte<br />
Menschen, sind laut o<strong>de</strong>r leise. Als Ergänzung kann hier ein „Tafella<strong>de</strong>n“ untergebracht<br />
sein, in <strong>de</strong>m bedürftige Menschen zu günstigen Preisen Lebensmittel erhalten. Ein<br />
wichtiger Gesichtspunkt ist es, <strong>de</strong>n respektvollen Umgang von Menschen untereinan<strong>de</strong>r zu<br />
verbessern.<br />
Das Wohnen im Alter ist ein weiterer Aspekt: ein Beginenhof o<strong>de</strong>r SeniorInnen-Wohngemeinschaften<br />
wer<strong>de</strong>n in je<strong>de</strong>m Stadtviertel gewünscht als alternative Wohnformen. Das<br />
Mehr-Generationen-Wohnen ist stärker zu för<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> zwar zu BEZAHLBARen Preisen!<br />
Für die Ausbildung von Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> Jugendlichen wird eine Gesamtschule gewünscht<br />
mit sauberer + sicherer +fre<strong>und</strong>licher Ausstattung, die zu<strong>de</strong>m barrierefrei ist. Als Angebot<br />
gibt es darüber hinaus ein kostenloses Schulessen.<br />
Der Öffentliche <strong>Raum</strong> hat folgen<strong>de</strong> Qualitäten: Er ist barrierefrei, mit zahlreichen<br />
Bänken <strong>und</strong> viel Grün auf öffentlichen Plätzen. Die Stadt zeichnet sich durch saubere<br />
Gebäu<strong>de</strong> <strong>und</strong> Strassen aus <strong>und</strong> bietet öffentliche Toiletten. Ein Augenmerk gilt <strong>de</strong>m<br />
Nahverkehr: er ist gut, preiswert, fährt oft; <strong>de</strong>r Bahnhof ist barrierefrei <strong>und</strong> sauber.<br />
Die Sichere Stadt besticht durch eine ausreichen<strong>de</strong> Beleuchtung <strong>und</strong> hat die<br />
„Angsträume“ beseitigt.<br />
Erwähnenswert ist auch noch ein Hallen- <strong>und</strong> Freibad, Cafés <strong>und</strong> Bänke im<br />
Innenstadtbereich sowie ein preiswertes Kulturangebot.<br />
11
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Zukunft Schwelm – Arbeitsgruppe 2<br />
Die Ergebnisse <strong>de</strong>r nächsten Arbeitsgruppe gehen davon aus, dass eventuell ein Teil <strong>de</strong>r<br />
alten Bausubstanz abgerissen <strong>und</strong> durch umweltfre<strong>und</strong>liche Neubauten ersetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zentraler Gesichtspunkt ist die Integration aller Bevölkerungsschichten.<br />
Wichtig ist die Mo<strong>de</strong>rnisierung alter Wohngebiete mit einem Zuwachs an alten- <strong>und</strong><br />
behin<strong>de</strong>rtengerechten Wohnungen. Das Motto ist auch hier: Generationen gemischt!<br />
Die Einrichtung von Gemeinschaftsräumen <strong>und</strong> Freiräume für Menschen aller Altersgruppen.<br />
Dazu gehören Kin<strong>de</strong>rspielplätze <strong>und</strong> Treffpunkte für Jugendliche sowie wohnort-<br />
12
nahe Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Benannt wird ein Begegnungszentrum sowie ein Zentrum mit einer großen Auswahl an<br />
Geschäften <strong>und</strong> Lokalen. Ein Vorschlag ist, die erste St<strong>und</strong>e Parken im Parkhaus kostenfrei<br />
anzubieten! Denkbar ist eine Veranstaltungshalle im jetzigen „Praktikermarkt“ als<br />
Begegnungszentrum.<br />
Im ÖPNV ist wichtig: alten- <strong>und</strong> behin<strong>de</strong>rtengerechter Ausbau, ein ansehnlicher Bahnhof<br />
mit Toiletten sowie ein barrierefreier Zugang zu allen Gleisen.<br />
Das Thema Bä<strong>de</strong>r wird angesprochen. Wunsch ist ein familiengerechtes <strong>und</strong> preiswertes<br />
Frei- <strong>und</strong> Hallenbad. Bei <strong>de</strong>r öffentlichen Infrastruktur wird für die Schulen eine hohe<br />
bauliche <strong>und</strong> pädagogische Qualität gefor<strong>de</strong>rt, damit keine „Ghettoschulen“ entstehen <strong>und</strong><br />
die Schulen mehr „För<strong>de</strong>rung statt Aufbewahrung“ sind. Ergänzt wird es durch ein<br />
vielfältiges Angebot an Kin<strong>de</strong>r- <strong>und</strong> Kleinkin<strong>de</strong>rbetreuung.<br />
13
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Zukunft Schwelm - Arbeitsgruppe 3<br />
Die letzte Arbeitsgruppe hat ihre Vorstellungen in Form eines Werbeplakates gestaltet, das<br />
Menschen anspricht, in Schwelm zu wohnen <strong>und</strong> die positiven Seiten <strong>de</strong>r Stadt darstellt.<br />
Ziehen Sie nach<br />
SCHWELM weil .....<br />
−Fahrband verbin<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Nor<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Sü<strong>de</strong>n<br />
−Wasserstraße B 7<br />
−barrierefreie, glatte Zonen innerhalb <strong>de</strong>r gesamten Stadt<br />
−Innenstadt autofrei/ Fußgängerzone<br />
−Alleen<br />
−Botanische Gärten im gesamten Stadtgebiet mit Wasserspielen<br />
−Strandcafé auf <strong>de</strong>m Schwelm-Center<br />
−<strong>Frauen</strong>kulturzentrum (Abriss Hallenbad)<br />
−multifunktionales Frei- <strong>und</strong> Hallenbad (Wellness – Wasserfall – Wildwasser<br />
– verschie<strong>de</strong>ne Naturlandschaften)<br />
−angeschlossen ist das First-Class-Ges<strong>und</strong>heitszentrum (kostenlos für alle<br />
Schwelmer BürgerInnen)<br />
−Altstadt ist bewohntes Freilichtmuseum<br />
−generationsüber<strong>greifen</strong><strong>de</strong>s Wohnen mit nahen Arbeitsplätzen <strong>und</strong><br />
kostenloser Kin<strong>de</strong>rbetreuung r<strong>und</strong> um die Uhr<br />
−flexible Wohnungen (Single, Familie, Großfamilie, Senioren)<br />
−Schulzentrum inmitten <strong>de</strong>r Stadt mit Sport- <strong>und</strong> Freizeitanlagen für alle<br />
Altersgruppen<br />
SCHWELM<br />
ist lebenswert!<br />
14
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Verwirklichung <strong>und</strong> Praxisphase<br />
Angeregt durch die anschaulichen Plakatwän<strong>de</strong> wur<strong>de</strong> im nächsten Arbeitsschritt <strong>de</strong>r<br />
Bogen wie<strong>de</strong>r zur Realität gespannt. Von <strong>de</strong>n zahlreichen I<strong>de</strong>en <strong>und</strong> Wünschen wur<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r gemeinsamen Diskussion erörtert, welche Vorschläge sich in einem eher kurzfristigen<br />
zeitlichen Horizont <strong>und</strong> welche sich eher langfristig realisieren lassen. Dabei wur<strong>de</strong> die<br />
Spanne für kurzfristig von wenigen Monaten bis zu fünf Jahren gezogen <strong>und</strong> längerfristig<br />
zu realisieren<strong>de</strong> I<strong>de</strong>en benötigen fünf <strong>und</strong> mehr Jahre.<br />
Welche I<strong>de</strong>en lassen sich eher kurzfristig realisieren?<br />
Hierzu wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Bereiche gezählt:<br />
⇒ verän<strong>de</strong>rte Wohnkonzepte, ein Gespräch mit <strong>de</strong>r Wohnungsbaugenossenschaft <strong>und</strong> die<br />
Nutzung von Leerstän<strong>de</strong>n für Begegnungszentren<br />
⇒ im Schulwesen aufgr<strong>und</strong> sinken<strong>de</strong>r Schülerzahlen <strong>und</strong> personeller Verän<strong>de</strong>rungen die<br />
Einrichtung einer Gesamtschule, die Gestaltung <strong>und</strong> Renovierung von Schulgebäu<strong>de</strong>n<br />
sowie die Weiterentwicklung pädagogischer Konzepte<br />
⇒ Infrastruktur erhalten wie z.B. das Freibad <strong>und</strong> <strong>de</strong>n Hort<br />
⇒ Barrierefreiheit erhöhen durch eine barrierefreie Innenstadt, an<strong>de</strong>ren Belag in <strong>de</strong>r<br />
Fußgängerzone sowie ein barrierefreies Rathaus<br />
⇒ spezielle Angebote für Jugendliche <strong>und</strong> die Schaffung von Ausbildungsplätzen u.a. auch<br />
für behin<strong>de</strong>rte Jugendliche<br />
⇒ Mobilität im öffentlichen Personennahverkehr mit ausreichen<strong>de</strong>n Taktzeiten<br />
⇒ Erhöhung <strong>de</strong>r Sicherheit im öffentlichen <strong>Raum</strong> durch die Beseitigung von<br />
„Angsträumen“ wie z.B. Mühlenweg<br />
Welche I<strong>de</strong>en lassen sich eher langfristig realisieren?<br />
Hierzu wur<strong>de</strong>n zunächst folgen<strong>de</strong> Bereiche gefasst:<br />
⇒ <strong>de</strong>r Ausbau bzw. die Kombination eines Frei- <strong>und</strong> Hallenba<strong>de</strong>s sowie die Einrichtung<br />
eines Ges<strong>und</strong>heitszentrums<br />
⇒ umfassen<strong>de</strong> Kin<strong>de</strong>rbetreuungsangebote<br />
⇒ die Umnutzung <strong>de</strong>s Bahnhofsgebäu<strong>de</strong>s in Richtung eines Begegnungszentrums<br />
⇒ die Renaturierung <strong>de</strong>r Schwelme<br />
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Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Gespräch mit Brigitta Gießwein (Stadtentwicklungsgremium) <strong>und</strong><br />
Frank Sorm<strong>und</strong> (Fachbereich Planung)<br />
In <strong>de</strong>r letzten St<strong>und</strong>e kamen als Gesprächspartner Brigitta Gießwein <strong>und</strong> Frank Sorm<strong>und</strong><br />
hinzu. Anna Schulte begrüßte die Gäste <strong>und</strong> stellte sie kurz vor.<br />
Frank Sorm<strong>und</strong>, Fachbereich Planung <strong>de</strong>r Stadt Schwelm, Schwerpunkt<br />
Verkehrsplanung, beson<strong>de</strong>rs engagiert für eine barrierefreie Stadt <strong>und</strong> gegen<br />
Verkehrsunfälle mit Kin<strong>de</strong>rn <strong>und</strong> nebenbei <strong>de</strong>r erste Mann, <strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r Stadtverwaltung in<br />
Teilzeit beschäftigt war <strong>und</strong> ist.<br />
Brigitta Gießwein, Ratsfrau mit ganz viel Erfahrung, ehemalige stellvertreten<strong>de</strong><br />
Bürgermeisterin, einzige Frau im Gremium, das die Aufstellung <strong>de</strong>s<br />
Stadtentwicklungskonzepts begleitet.<br />
Der Fachbereich Planung hat uns bereits am <strong>Frauen</strong>tag 2002 dabei unterstützt, in<br />
Zukunftswerkstätten For<strong>de</strong>rungen an das Schwelm <strong>de</strong>r Zukunft zu erarbeiten. In<br />
einer Son<strong>de</strong>rsitzung <strong>de</strong>s Ausschusses für Umwelt <strong>und</strong> Stadtplanung zu<br />
frauengerechter Stadtplanung wur<strong>de</strong>n diese <strong>de</strong>r Politik vorgetragen. Wir freuen uns,<br />
dass <strong>de</strong>r Fachbereich Planung sich auch jetzt wie<strong>de</strong>r sich darum bemüht, die For<strong>de</strong>rungen<br />
von <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> Mädchen bei <strong>de</strong>r Arbeit am Stadtentwicklungskonzept zu berücksichtigen.<br />
Anschließend haben die Teilnehmerinnen in einer knappen Zusammenfassung die<br />
wesentlichen I<strong>de</strong>en aus <strong>de</strong>n Arbeitsgruppen präsentiert.<br />
Foto: Herzberg, Westfalenpost<br />
Zunächst wur<strong>de</strong> eingehend über das Thema generationsüber<strong>greifen</strong><strong>de</strong>s Wohnen als<br />
kurzfristig umsetzbarer Wunsch diskutiert. Neue Wohni<strong>de</strong>en fin<strong>de</strong>n auch Interesse bei <strong>de</strong>r<br />
Schwelmer Wohnungsbaugesellschaft. Allerdings sollte die Möglichkeiten <strong>de</strong>r öffentlichen<br />
För<strong>de</strong>rung genutzt wer<strong>de</strong>n, um zu tragbaren Mieten zu gelangen. Brigitta Gießwein<br />
verwies darauf, dass sie gerne für die Vermittlung eines Gesprächskontakts mit <strong>de</strong>m<br />
Geschäftsführer Herrn Westermann zur Verfügung steht. Gleichzeitig kann im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Bedarfsplanung für Altenheime bei <strong>de</strong>r Kreisverwaltung darauf hingewirkt wer<strong>de</strong>n, dass in<br />
Zukunft auch an<strong>de</strong>re Wohnformen wie z.B. Wohngemeinschaften, betreutes Wohnen in<br />
<strong>de</strong>n eigenen vier Wän<strong>de</strong>n von mehr Menschen unterstützt wer<strong>de</strong>n. Eine politische Debatte<br />
<strong>und</strong> Überzeugungsarbeit wird hier als notwendig angesehen.<br />
Die Schaffung von stadtteilnahen Begegnungszentren, in <strong>de</strong>nen Jung <strong>und</strong> Alt<br />
zusammenkommen <strong>und</strong> gegenseitig voneinan<strong>de</strong>r profitieren z.B. durch Kin<strong>de</strong>rbetreuung<br />
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Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
durch ältere MitbürgerInnen o<strong>de</strong>r Hilfen von jüngeren Menschen im Umgang mit<br />
Computern für ältere Personen, wur<strong>de</strong> mehrfach angesprochen. Hierbei kann an<br />
bestehen<strong>de</strong> Nachbarschaften angeknüpft wer<strong>de</strong>n.<br />
Angeregt wur<strong>de</strong> ebenfalls, über eine neue Nutzung <strong>de</strong>s Bahnhofsgebäu<strong>de</strong>s als<br />
Begegnungszentrum nachzu<strong>de</strong>nken. Frank Sorm<strong>und</strong> verwies auf die günstige Situation für<br />
eine neue Nutzung im Bahnhofsgebäu<strong>de</strong>s hin, da die Stadt Schwelm bis zum En<strong>de</strong> dieses<br />
Jahres noch ein Vorkaufsrecht hat. Die Bün<strong>de</strong>lung potenzieller Nutzergruppen <strong>und</strong> aktiver<br />
Menschen, die sich dafür einsetzen wollen, sollte möglichst zeitnah erfolgen.<br />
Großes Interesse bestand am weiteren Verlauf <strong>de</strong>s Prozesses zum Stadtentwicklungskonzept<br />
<strong>und</strong> daran, welche Möglichkeiten es zur Beteiligung gibt. Brigitta Gießwein <strong>und</strong><br />
Frank Sorm<strong>und</strong> verwiesen darauf, dass es neben <strong>de</strong>m Wettbewerb für Kin<strong>de</strong>r <strong>und</strong><br />
Jugendliche auch Angebote für die Generation 55+ geben wird. Als nächste große<br />
Veranstaltung lu<strong>de</strong>n sie zu <strong>de</strong>r im August vorgesehenen StadtWerkStatt ein, bei <strong>de</strong>r sich<br />
alle Interessierten in Arbeitsgruppen zu verschie<strong>de</strong>nen Fachthemen weiter austauschen.<br />
Positiv wur<strong>de</strong> bewertet, dass Julia Kunz vom beauftragten Büro planlokal an <strong>de</strong>r<br />
Zukunftswerkstatt teilnahm <strong>und</strong> somit ein Transfer <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>en <strong>und</strong> Anregungen in <strong>de</strong>n<br />
weiteren Prozess möglich wird.<br />
Erste Anregungen, einen regelmäßigen Stammtisch einzurichten, an <strong>de</strong>m sich<br />
interessierte <strong>Frauen</strong> zusammenfin<strong>de</strong>n <strong>und</strong> die I<strong>de</strong>en dieses Workshops fortführen, wur<strong>de</strong>n<br />
geäußert. Dies ist auf je<strong>de</strong>n Fall sinnvoll, um die Ergebnisse schließlich am 18. August bei<br />
<strong>de</strong>r Bürgerbeteiligung StadtWerkStatt einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Auf einem<br />
vorbereiteten Plakat trugen sich Interessierte mit Namen <strong>und</strong> Themenschwerpunkten ein.<br />
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Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Perspektiven für die Weiterarbeit – erste Schritte<br />
Als erster Schritt, an <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt weiter zu arbeiten, hat eine Teilnehmerin<br />
die Initiative zur ersten Sitzung <strong>de</strong>s <strong>Frauen</strong>stammtisches übernommen <strong>und</strong> zu einem<br />
Treffen im Mai eingela<strong>de</strong>n.<br />
Liebe <strong>Frauen</strong> <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt zur Stadtentwicklung aus <strong>Frauen</strong>sicht!<br />
Bei <strong>de</strong>r Zukunftswerkstatt zur Stadtentwicklung am 21.4. im Leckermeulken war die I<strong>de</strong>e,<br />
einen <strong>Frauen</strong>stammtisch zu diesem Thema einzurichten, von vielen anwesen<strong>de</strong>n <strong>Frauen</strong><br />
begrüßt wor<strong>de</strong>n. Einige von uns wollen dies nun in die Tat umsetzen <strong>und</strong> einen ersten<br />
<strong>Frauen</strong>stammtisch einberufen.<br />
Hierzu la<strong>de</strong>n wir herzlich ein am 10. Mai, um 20 Uhr im Leckermeulken, Hauptstraße 184,<br />
Schwelm.<br />
An diesem ersten Abend sollten wir in je<strong>de</strong>m Fall besprechen, welche konkreten Themen<br />
wir in welcher Weise bis zur StadtWerkStatt am 18. August bearbeiten <strong>und</strong> wie oft wir uns<br />
treffen wollen. Weitere Themen können natürlich eingebracht wer<strong>de</strong>n. Der <strong>Frauen</strong>stammtisch<br />
ist das, was wir zusammen daraus machen!<br />
<strong>Frauen</strong>, die zu diesem Termin nicht kommen können, aber am <strong>Frauen</strong>stammtisch interessiert<br />
sind, können sich ebenfalls mel<strong>de</strong>n; sie wer<strong>de</strong>n dann über die Ergebnisse <strong>und</strong> die<br />
neuen Termine informiert. Rückmeldungen an Manuela Schwarzkopf am besten per Email<br />
m.schwarzkopf@web.<strong>de</strong>, sonst per Telefon.<br />
Mittlerweile haben schon zwei Treffen <strong>de</strong>s nun als “AK <strong>Frauen</strong> <strong>gestalten</strong> ihre Stadt”<br />
benannten Gremiums mit jeweils r<strong>und</strong> 10 <strong>Frauen</strong> stattgef<strong>und</strong>en. Mit großem Elan wur<strong>de</strong><br />
an <strong>de</strong>n I<strong>de</strong>en weiterdiskutiert, Arbeitsaufträge verteilt <strong>und</strong> mit <strong>de</strong>r Umsetzung begonnen.<br />
Die Zukunftswerkstatt war sehr erfolgreich darin, als Impuls <strong>und</strong> Startveranstaltung<br />
weitere Aktivitäten anzuregen. Die Beteiligung <strong>und</strong> das Engagement von Bürgerinnen trägt<br />
erste Früchte im Rahmen <strong>de</strong>s Prozesses zum Stadtentwicklungskonzept.<br />
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Presseartikel<br />
Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
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Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Westfalenpost vom 23.4.2007<br />
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Zukunftswerkstatt – <strong>Raum</strong> <strong>greifen</strong> <strong>und</strong> <strong>Platz</strong> <strong>nehmen</strong>, 2007<br />
Westfälische R<strong>und</strong>schau vom 23.4.2007<br />
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