Kirchencafé - Axel Henß
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Gemeindebrief 4 / 2010<br />
Besinnung<br />
Lachen und Weinen, Klagen und Tanzen,<br />
Pflanzen und Ernten, Lieben und Hassen,<br />
Streit und Versöhnung.<br />
Inmitten aller wechselnden Gefühle und<br />
sich wandelnder Zeiten sagt uns unser<br />
Monatsspruch:<br />
„Ein Mensch, der da isst und trinkt und<br />
hat guten Mut bei all seinem Mühen, das<br />
ist eine Gabe Gottes.“<br />
Frömmigkeit und Lebensfreude sind<br />
miteinander vereinbar und keine Gegensätze,<br />
wie man das immer wieder einmal<br />
geglaubt hat.<br />
Ein Christenmensch muss nicht Tag für Tag<br />
mit einem ernsten Gesicht durchs Leben<br />
gehen, sondern er darf lachen und Freude<br />
haben. Er darf sich freuen an dem, was<br />
Gott uns schenkt und unser Leben bereichert.<br />
Er darf Gottes gute Gaben<br />
genießen.<br />
In einem Lied aus unserem Gesangbuch<br />
heißt es:<br />
„Freuet euch der schönen Erde,<br />
denn sie ist wohl wert der Freud.<br />
O was hat für Herrlichkeiten<br />
unser Gott da ausgestreut.“<br />
(EG 510, 1)<br />
Vor uns liegt der Herbst. Wir blicken noch<br />
einmal zurück auf den Sommer, auf<br />
lichtdurchflutete Tage, auf freie Zeit, auf<br />
geschenkte Begegnungen.<br />
Vor uns liegt das Erntedankfest. Wir<br />
denken an das, was in unseren Gärten<br />
gewachsen ist und auf den Feldern; an die<br />
Früchte, die auch in diesem Jahr wieder an<br />
Bäumen, Büschen und Sträuchern gereift<br />
sind.<br />
Vieles davon hat nun seinen Platz gefunden<br />
in unseren Kellern, in Gefrierschränken<br />
und –Truhen, in Flaschen und<br />
Einweckgläsern. Und alles das ist mehr als<br />
nur tägliche Nahrung für die Zeiten, in<br />
denen es im Garten nichts zu ernten gibt.<br />
Alles das kann man auch in Anlehnung an<br />
unseren Monatsspruch als „eingemachte<br />
Freude“ betrachten, als „konserviertes<br />
Glück“.<br />
Es mögen ganz unterschiedliche Dinge<br />
sein, die uns ein glückliches Lächeln ins<br />
Gesicht zaubern – bei dem einen die<br />
Pellkartoffeln mit Quark und bei der<br />
anderen frische Brötchen mit selbstgekochter<br />
Erdbeermarmelade, bei dem<br />
einen ein gutes Glas Wein und bei der<br />
anderen der Saft von den Brombeeren aus<br />
dem eigenen Garten – alle diese kleinen<br />
Genüsse, diese kleinen Freuden erinnern<br />
uns an den, der uns mit dem, was er uns<br />
schenkt, auch die Freude geschenkt hat.<br />
Und der darauf wartet, dass wir ihm dafür<br />
unseren Dank sagen.<br />
Essen und Trinken, Leib und Seele, unsere<br />
Stärkung, Gottes Lob – ein altes Gebet<br />
fasst alles das mit wenigen Worten<br />
zusammen:<br />
„Segne, Vater, diese Speise,<br />
uns zur Kraft und dir zum Preise.“<br />
Dass wir immer wieder in dieses Gebet mit<br />
einstimmen können und erfahren mögen,<br />
wie gut es Gott mit uns meint, auch mit<br />
dem, was er uns Tag für Tag zu uns<br />
nehmen lässt, das wünscht<br />
Ihr<br />
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