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Eingliederungsbericht Stadt Mülheim a.d. Ruhr

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<strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong><br />

Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong><br />

<strong>Eingliederungsbericht</strong> an das BMAS gemäß § 4 Nr. 1 der Verwaltungsvereinbarung<br />

über die vom Bund zu tragenden Aufwendungen des zugelassenen kommunalen<br />

Trägers der Grundsicherung für Arbeitsuchende vom 06.01.2005


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1 Kurzporträt des zugelassenen kommunalen Trägers <strong>Mülheim</strong> an der<br />

<strong>Ruhr</strong> ................................................................................................. 3<br />

1.1 Arbeitslose .............................................................................. 4<br />

1.2 Hilfebedürftige und Bedarfsgemeinschaften................................. 6<br />

2 Kernaussagen zur Eingliederungsstrategie .................................... 11<br />

2.1 Eingliederungsstrategie für Unter-25–jährige..............................11<br />

2.2 Eingliederungsstrategie für Über-25-jährige ...............................12<br />

2.3 Operative Steuerung in der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>....13<br />

3 Übersicht über die Eingliederungsmaßnahmen .............................. 14<br />

3.1 Unter-25-jährige.....................................................................14<br />

3.2 Über-25-jährige......................................................................19<br />

3.3 Kommunale komplementäre soziale Eingliederungsleistungen gem.<br />

§ 16 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1-4 SGB II .............................................24<br />

4 Integration und Aktivierung........................................................... 26<br />

5 Fazit und Ausblick .......................................................................... 30<br />

2


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

1 Kurzporträt des zugelassenen kommunalen Trägers <strong>Mülheim</strong><br />

an der <strong>Ruhr</strong><br />

<strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> zählt zu den kreisfreien Städten und liegt im westlichen<br />

<strong>Ruhr</strong>gebiet. Unmittelbar am Fluss gelegen – zwischen den angrenzenden Städten<br />

Oberhausen, Duisburg, Essen und dem nahegelegenen Düsseldorf – verbindet<br />

<strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> die Landeshauptstadt mit dem Revier. Die ehemalige Leder-<br />

und Montanstadt <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> hat den Strukturwandel zu einem<br />

branchenvielfältigen Wirtschaftsstandort als eine der ersten Städte im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />

erfolgreich gemeistert. <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> gilt als Handelsstadt mit Tradition<br />

und zeichnet sich dementsprechend durch eine breitgefächerte Wirtschaftsstruktur<br />

aus. Es finden sich erfolgreiche Industrieunternehmen (Mannesmannröhren<br />

Werke, Siemens Power Generation, Friedrich-Wilhelms-Hütte) ebenso wie zahlreiche<br />

Dienstleistungsunternehmen. Zwei Max-Planck-Institute, das Zentrum für<br />

Innovation und Technik in NRW (Zenit), das Rheinisch-Westfälische Institut für<br />

Wasser (IWW) und ein Gründerzentrum tragen überdies zu einer innovativen Infrastruktur<br />

in der Gründer- und Unternehmerstadt im <strong>Ruhr</strong>gebiet bei. Jeweils rund<br />

ein Drittel der Beschäftigten arbeiten im Handel, im weiteren Dienstleistungsgewerbe<br />

und im produzierenden Gewerbe.<br />

Am 30.09.2008 zählte <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> rd. 170.000 Einwohner, mit einem<br />

Anteil ausländischer Mitbürger-/innen von 10,1 %. Die Altersstruktur der <strong>Mülheim</strong>er<br />

Bevölkerung ist durch einen starken und vor allem mittel- bis langfristig<br />

stetig steigenden Anteil über 65-jähriger gekennzeichnet (23,6 %) aus. Damit<br />

liegt der Anteil der Seniorinnen und Senioren deutlich über dem Landesdurchschnitt<br />

von knapp 20 %. <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> befindet sich somit bereits zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt in der Situation der zunehmenden Alterung der Bevölkerungsstruktur,<br />

die für das Land Nordrhein-Westfalen wie für das Bundesgebiet<br />

insgesamt erst für die kommenden Jahre prognostiziert wird.<br />

Von den rd. 83.000 Privathaushalten in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> sind der überwiegende<br />

Teil Einpersonenhaushalte (41%), gefolgt von Zweipersonen-Haushalten<br />

(32%) und Haushalte mit drei und mehr Personen (27,2%). In jedem fünften<br />

Haushalt leben Kinder unter 18 Jahren (20%), in knapp jedem zehnten drei und<br />

mehr Kinder (11,7%).<br />

3


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

1.1 Arbeitslose<br />

Arbeitslose in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> werden seit der Einführung des SGB II und<br />

der Übernahme der sog. Option im Jahr 2005 überwiegend von der Sozialagentur<br />

betreut (vgl. Abbildung 2). Rund vier Fünftel aller arbeitslos gemeldeten <strong>Mülheim</strong>er<br />

Bürger/innen sind Kunden der Sozialagentur. Im Dezember 2008 waren von<br />

den insgesamt rund 6.500 Arbeitslosen lediglich knapp 1.300 bei der Agentur für<br />

Arbeit, während rund 5.200 Personen bei der Sozialagentur arbeitslos gemeldet<br />

und dort beraten und betreut wurden.<br />

Die gemeldete Arbeitslosigkeit in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> ist seit Jahresende 2006<br />

kontinuierlich zurückgegangen, insgesamt um 26%. Der Rückgang war im<br />

Rechtskreis des SGB III mit knapp 42% in der Relation doppelt so hoch wie im<br />

Rechtskreis des SGB II (-21%). Dieser Unterschied beruht bekanntlich zu einem<br />

großen Teil darauf, dass die Leistungen für Arbeitslose nach dem SGB III zeitlich<br />

befristet sind. Dagegen wird die Grundsicherung für Arbeitssuchende zeitlich unbefristet<br />

geleistet, solange Hilfebedürftigkeit nach dem SGB II für die Personen<br />

und ihre Angehörigen in der sogenannten Bedarfsgemeinschaft vorliegt. Für viele<br />

Arbeitslose schließt sich aufgrund einer erfolglosen Arbeitssuche und nicht ausreichender<br />

Haushaltseinkommen nach dem Bezug von Arbeitslosengeld der Bezug<br />

von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld an.<br />

4


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Abbildung 1: Arbeitslose in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> nach Rechtskreisen Dezember 2006 –<br />

Dezember 2008 (absolut)<br />

10.000<br />

Arbeitslose insgesamt SGB III SGB II<br />

9.000<br />

8.000<br />

9.045 9.007<br />

8.799<br />

8.876 8.703 8.538 8.356 8.437<br />

8.175<br />

7.897 7.761 7.693<br />

7.323 7.375 7.184<br />

6.990 6.907<br />

6.752 6.797 6.741 6.608 6.571 6.563 6.475 6.506<br />

7.000<br />

6.000<br />

6.560 6.610 6.597 6.612 6.522 6.438 6.373 6.390 6.300 6.160 6.100 6.042<br />

5.717 5.608 5.519 5.501 5.409 5.326 5.252<br />

5.366 5.391 5.347 5.260 5.232 5.201<br />

5.000<br />

4.000<br />

3.000<br />

2.000<br />

2.239 2.435 2.410 2.264 2.181 2.100 1.983 2.047 1.875 1.737 1.661 1.651 1.606 1.767 1.665 1.489 1.498 1.426 1.356 1.431 1.350 1.224 1.303 1.243 1.305<br />

1.000<br />

0<br />

12/06<br />

1/07<br />

2/07<br />

3/07<br />

4/07<br />

5/07<br />

6/07<br />

7/07<br />

8/07<br />

9/07<br />

10/07<br />

11/07<br />

12/07<br />

1/08<br />

2/08<br />

3/08<br />

4/08<br />

5/08<br />

6/08<br />

7/08<br />

8/08<br />

9/08<br />

10/08<br />

11/08<br />

12/08<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Kreisreport, versch. Jahrgänge (auf Basis<br />

der X-Sozial-Meldungen der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>)<br />

Der stete Rückgang der Arbeitslosigkeit schlägt sich selbstverständlich auch in<br />

dem Rückgang der Arbeitslosenquoten nieder. Langfristig ist die Betroffenheit der<br />

<strong>Mülheim</strong>er Erwerbsbevölkerung von Arbeitslosigkeit um knapp drei Prozentpunkte<br />

gesunken. Ebenso spiegelt sich der unterschiedlich hohe Betreuungsanteil an<br />

den Arbeitslosen zwischen der Sozialagentur und der Agentur für Arbeit in den<br />

Arbeitslosenquoten wider. Die Gesamtarbeitslosenquote von 7,9% im Dezember<br />

2008 setzt sich aus der Arbeitslosenquote von 1,6% im Rechtskreis SGB III und<br />

6,3% im Rechtskreis SGB II zusammen.<br />

5


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Abbildung 2: Arbeitslosenquoten in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> nach Rechtskreisen März 2007 -<br />

Dezember 2008 (in % aller zivilen Erwerbspersonen)<br />

insgesamt SGB III SGB II<br />

12,0<br />

10,0<br />

11,0<br />

10,7<br />

10,4<br />

10,2 10,3<br />

10,0<br />

9,6 9,5 9,4<br />

8,0<br />

8,2<br />

8,0 7,9 7,8 7,8 7,7<br />

7,5 7,4 7,4<br />

8,9 9,0<br />

8,8<br />

8,5 8,4<br />

8,2<br />

8,0<br />

8,3 8,2<br />

8,0 8,0 7,9 7,9<br />

7,0<br />

6,8 6,7 6,7 6,6 6,5<br />

6,4<br />

6,5 6,5 6,5<br />

6,4 6,4 6,3<br />

6,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

2,8 2,7 2,6<br />

2,4 2,5<br />

2,3<br />

2,1 2,0 2,0 2,0<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,8 1,8 1,7 1,6 1,7 1,6 1,5 1,6 1,5 1,6<br />

0,0<br />

3/07 4/07 5/07 6/07 7/07 8/07 9/07 10/07 11/07 12/07 1/08 2/08 3/08 4/08 5/08 6/08 7/08 8/08 9/08 10/08 11/08 12/08<br />

Anmerkungen: Arbeitslosenquoten für den Rechtskreis SGB II sind erst seit März 2007 verfügbar.<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Kreisreport, versch. Jahrgänge (auf Basis<br />

der X-Sozial-Meldungen der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>)<br />

1.2 Hilfebedürftige und Bedarfsgemeinschaften<br />

Die Sozialagentur unterstützt mit Geld- und aktiven arbeitsmarktpolitischen Leistungen<br />

rund 16.100 hilfebedürftige Personen in rund 8.200 Bedarfsgemeinschaften<br />

(vgl. Abbildung 3). Im Schnitt leben zwei Personen in einer Bedarfsgemeinschaft.<br />

In den Jahren bis 2007 lag der Durchschnitt mit bis zu 1,7 Personen je<br />

Bedarfsgemeinschaft deutlich darunter. Gegenüber den Vorjahren hat sich der<br />

Trend zur Abnahme der Zahl der Bedarfsgemeinschaft deutlich fortgesetzt und<br />

erreichte Ende 2008 den bisherigen Tiefststand. Der rückläufigen Entwicklung hat<br />

sich seit dem Frühjahr 2008 auch die Zahl der Hilfebedürftigen angepasst. So<br />

wenig hilfebedürftige Personen wie Ende 2008 waren zuletzt im Sommer 2007<br />

Kunden der Sozialagentur.<br />

6


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Abbildung 3: Hilfebedürftige Personen und Bedarfsgemeinschaften in <strong>Mülheim</strong> an der<br />

<strong>Ruhr</strong> 2006 - 2007 (Jahresdurchschnitte) und 2008 (absolut)<br />

Hilfebedürftige<br />

Bedarfsgemeinschaften<br />

17.000<br />

12.000<br />

16.500<br />

16.000<br />

16.186<br />

16.389 16.402<br />

16.442 16.470 16.435 16.410 16.401<br />

16.376<br />

16.260<br />

16.121 16.101<br />

16.063<br />

11.500<br />

11.000<br />

15.500<br />

15.000<br />

14.500<br />

15.128<br />

9.210<br />

10.500<br />

10.000<br />

9.500<br />

9.000<br />

14.000<br />

8.527<br />

8.394 8.390 8.396 8.399 8.407 8.375 8.352<br />

8.359<br />

8.302<br />

8.221 8.189 8.172<br />

8.500<br />

13.500<br />

8.000<br />

13.000<br />

2006 2007 1/08 2/08 3/08 4/08 5/08 6/08 7/08 8/08 9/08 10/08 11/08 12/08<br />

7.500<br />

Anmerkungen: vorläufige Daten. 1<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Kreisreport, versch. Jahrgänge (auf<br />

Basis der X-Sozial-Meldungen der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>).<br />

Trotz der rückläufigen Entwicklung der Zahl der hilfebedürftigen Personen und<br />

Bedarfsgemeinschaften ist immer noch ein bedeutender Anteil der <strong>Mülheim</strong>er<br />

Bevölkerung auf Leistungen und Hilfen der Grundsicherung für Arbeitssuchende<br />

angewiesen. Mehr als jede(r) zehnte <strong>Mülheim</strong>er/in bezieht Leistungen nach dem<br />

SGB II (vgl. Tabelle 1).<br />

1 Die Bundesagentur für Arbeit unterscheidet zwischen vorläufigen und endgültigen Daten. Vorläufig<br />

sind monatsaktuelle Daten, da aufgrund nachgelagerter Statistikerfassung die Bestandsdaten<br />

jeweils am aktuellen Rand um durchschnittlich fünf Prozent untererfasst sind. Eine Vollständigkeit<br />

der Bestände ergibt sich nach derzeitigen Erfahrungswerten erst nach einer Wartezeit von drei<br />

Monaten. Diese Daten werden dann als endgültig bezeichnet und fließen in das Datawarehouse der<br />

Bundesagentur für Arbeit ein. Endgültige Daten werden zum jeweiligen aktuellen Berichtsmonat<br />

nur für denjenigen Monat verfügbar gemacht, der drei Monate zurück liegt. Beispielsweise werden<br />

demnach die Daten für den Berichtsmonat Januar 2009 erst auf Basis der Daten mit Datenstand<br />

des April 2009 berichtet.<br />

7


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Die Bevölkerung mit einer nicht deutschen Staatsangehörigkeit ist am häufigsten<br />

von der Hilfebedürftigkeit betroffen. Auswirkungen sozialer Benachteiligung wie<br />

mangelnde Bildungschancen und (formal) geringe Bildungsabschlüsse, höhere<br />

Arbeitslosigkeitsrisiken sowie unsichere und niedrig entlohnte Beschäftigungsverhältnisse<br />

sind nachweisliche Bedingungsfaktoren erhöhter Risiken der nicht deutschen<br />

Bevölkerung, auf Unterstützungsleistungen zurückgreifen zu müssen. In<br />

der Folge stehen die durchschnittlich geringeren Haushaltseinkommen im Schnitt<br />

größeren Bedarfsgemeinschaften gegenüber und führen zu Hilfebedarfen, die<br />

zumindest das Haushaltseinkommen ergänzen.<br />

Eine überdurchschnittliche Hilfebedürftigkeit weist auch die jüngere erwerbsfähige<br />

Bevölkerung unter 25 Jahren sowie insbesondere nicht Erwerbsfähige unter<br />

15 Jahren auf. Jede(s) fünfte Kind unter 15 Jahren in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> ist auf<br />

Leistungen nach dem SGB II angewiesen.<br />

Tabelle 1: Hilfequoten nach ausgewählten soziodemographischen Merkmalen 2008*<br />

in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> (in % der entsprechenden Bevölkerung)<br />

Personengruppen<br />

Hilfequoten<br />

hilfebedürftige Personen insgesamt 13,0<br />

erwerbsfähige Hilfebedürftige 11,4<br />

Frauen 11,8<br />

Männer 10,9<br />

Jüngere unter 25 Jahren 13,9<br />

25 Jahre bis unter 50 Jahre 12,3<br />

50 Jahre bis unter 65 Jahre 8,5<br />

Ausländer 29,2<br />

nichterwerbsfähige Hilfebedürftige 3,5<br />

unter 15 Jahre 20,8<br />

Anmerkungen: *August 2008 (endgültige Daten mit Wartezeit von drei Monaten, vgl. Fußnote 4).<br />

Hilfequoten werden erst mit den endgültigen Daten ausgewiesen.<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Kreisreport, versch. Jahrgänge (auf<br />

Basis der X-Sozial-Meldungen der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>).<br />

Kinder unter 15 Jahren leben jedoch lediglich in einem Drittel der <strong>Mülheim</strong>er Bedarfsgemeinschaften<br />

(vgl. Tabelle 2), und in den meisten Bedarfsgemeinschaften<br />

mit Kindern leben höchstens zwei Kinder. Mehrpersonenhaushalte sind – wie vor<br />

8


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

2005 im Sozialhilfebezug – unter den hilfebedürftigen Bedarfsgemeinschaften nur<br />

selten. In der Hälfte der Bedarfsgemeinschaften lebt eine Person, in einem Fünftel<br />

leben zwei und lediglich in rund einem Viertel der Bedarfsgemeinschaften leben<br />

drei und mehr Personen. Dem entsprechend überwiegt die Zahl der Bedarfsgemeinschaften<br />

mit einem erwerbsfähigen Hilfebedürftigen. Drei und mehr erwerbsfähige<br />

Hilfebedürftige in einer Bedarfsgemeinschaft sind eine Ausnahme.<br />

Tabelle 2:<br />

Bedarfsgemeinschaften in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> nach Anzahl der Personen,<br />

der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und Kinder unter 15 Jahren 2008*<br />

(absolut und Verteilung in %)<br />

Anzahl in %<br />

Bedarfsgemeinschaften 8.172 100<br />

davon (nach) ...<br />

Anzahl der Personen 100<br />

mit 1 Person 4.166 51,0<br />

mit 2 Personen 1.821 22,3<br />

mit 3 Personen 1.075 13,2<br />

mit 4 Personen 689 8,4<br />

mit 5 und mehr Personen 421 5,2<br />

Anzahl der Erwerbsfähigen 100<br />

mit 1 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 5.425 66,4<br />

mit 2 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 2.142 26,2<br />

mit 3 erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 446 5,5<br />

mit 4 und mehr erwerbsfähigen Hilfebedürftigen 137 1,7<br />

mit Kindern unter 15 Jahren 2.667 32,6<br />

Anzahl der Kinder unter 15 Jahren<br />

mit 1 Kind unter 15 Jahren 17,7<br />

mit 2 Kindern unter 15 Jahren 9,9<br />

mit 3 Kindern unter 15 Jahren 4,0<br />

mit 4 und mehr Kindern unter 15 Jahren 1,0<br />

Anmerkungen: *Dezember 2008 (vorläufige Daten).<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Kreisreport, versch. Jahrgänge (auf<br />

Basis der X-Sozial-Meldungen der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>).<br />

9


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Die Zielgruppe aktiver Eingliederungsleistungen nach SGB II und SGB III sind die<br />

Erwerbsfähigen unter den Hilfebedürftigen 2 . Im Jahr 2008 gehörten durchschnittlich<br />

rd. 11.900 Personen zu den erwerbsfähigen Hilfebedürftigen, das entspricht<br />

einem Anteil von 73,3% an allen Kunden der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>.<br />

Der Großteil der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ist zwischen 25 und 50 Jahre<br />

alt, ein Fünftel ist jünger als 25 Jahre und jede(r) Siebte über 55 Jahre (vgl. Tabelle<br />

3). Fast ein Drittel der Kunden hat eine nicht deutsche Staatsangehörigkeit.<br />

Tabelle 3:<br />

Erwerbsfähige Hilfebedürftige nach ausgewählten soziodemographischen<br />

Merkmalen 2008* (absolut und in % an allen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen)<br />

Anzahl in %<br />

Erwerbsfähige Hilfebedürftige insgesamt 11.896<br />

Frauen 6.222 52,3<br />

Männer 5.669 47,7<br />

Jüngere unter 25 Jahren 2.282 19,2<br />

25 Jahre bis unter 50 Jahre 6.810 57,2<br />

50 Jahre bis unter 55 Jahre 1.093 9,2<br />

55 Jahre und älter 1.707 14,3<br />

Ausländer 3.705 31,1<br />

Anmerkungen: * Jahresdurchschnitt (vorläufige Daten); geringfügige Abweichungen in den Summen<br />

durch Rundungen und/oder keine Angaben.<br />

Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Arbeitsmarkt in Zahlen, Kreisreport, versch. Jahrgänge (auf<br />

Basis der X-Sozial-Meldungen der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>).<br />

2 Als erwerbsfähige Hilfebedürftige gelten gem. §7 SGB II Personen, die das 15. Lebensjahr vollendet<br />

und das 65. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, erwerbsfähig sind, hilfebedürftig sind und<br />

ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland haben. Als erwerbsfähig gilt<br />

gem. §8 SGB II, wer nicht durch Krankheit oder Behinderung auf absehbare Zeit außerstande ist,<br />

unter den üblichen Bedingungen des allgemeinen Arbeitsmarkts mindestens drei Stunden täglich<br />

erwerbstätig zu sein.<br />

10


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

2 Kernaussagen zur Eingliederungsstrategie<br />

Als Zielgruppen werden grundsätzlich Unter-25-jährigen sowie Über-25-jährige<br />

Hilfebedürftige unterschieden.<br />

2.1 Eingliederungsstrategie für Unter-25–jährige<br />

Die Eingliederungsstrategie für Unter-25-jährige in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> folgt<br />

dem Ziel der unverzüglichen Heranführung an die Berufsausbildung. Seit 2007<br />

werden alle jugendlichen SGB-II-Antragsteller binnen 24 Stunden in berufsfördernde<br />

Vollzeitmaßnahmen gebracht (STEPS). Zugleich sorgen kommunale Präventivprojekte<br />

wie die aus dem EGT kofinanzierte Kompetenzagentur an <strong>Mülheim</strong>er<br />

Schulen dafür, drohende Jugendarbeitslosigkeit schon im Vorfeld zu verhindern.<br />

Das Team „U25“ der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> hat das Ziel, allen<br />

Schulabgängern in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> eine konkrete Perspektive mit auf den<br />

Weg zu geben.<br />

STEPS steht für zielgerichtete Förderung der Berufschancen und konsequente<br />

Forderung von Eigeninitiative. Wer als unter 25-Jähriger Leistungen nach dem<br />

SGB II beantragt, erhält vom Casemanagement neben der finanziellen Hilfe zum<br />

Lebensunterhalt bereits am nächsten Tag eine Vollzeitmaßnahme bei einem örtlichen<br />

Bildungsträger. Ziel ist die zügige und systematische Vermittlung eines<br />

Ausbildungs- oder Arbeitsplatzes mit Hilfe von Profiling, individueller Förderung,<br />

Erprobung in Werkstätten und durch Praktika. Die Maßnahme dauert bis der jugendliche<br />

Leistungsempfänger in eine Ausbildung oder ins Berufsleben integriert<br />

ist – oft im Schulterschluss mit ansässigen Unternehmen.<br />

Je nach Bedarf werden die Vermittlungschancen aber auch durch betriebliche<br />

Praktika, EQJ- oder individuelle Qualifizierungsmaßnahmen verbessert. Sollte<br />

eine Vermittlung in eine betriebliche Ausbildung langfristig unwahrscheinlich sein,<br />

stehen eine begrenzte Zahl außerbetrieblicher Ausbildungsangebote für die Förderung<br />

der Jugendlichen bereit. Für Unter-25-jährige, bei denen eine (außer-)<br />

betriebliche Ausbildung (vorerst) nicht oder nicht mehr möglich scheint, wird die<br />

Vermittlungsarbeit auf eine schnellstmögliche Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

konzentriert. Dieses Ziel wird durch das vermittlungsorientierte Casemanagement<br />

oder durch mit der Vermittlung beauftragte Dritte verfolgt. Flankiert<br />

11


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

werden diese Anstrengungen durch Eingliederungszuschüsse, Trainingsmaßnahmen<br />

oder individuelle Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

2.2 Eingliederungsstrategie für Über-25-jährige<br />

Für über-25-jährige erwerbsfähige Hilfebedürftige sind vier Teams des Casemanagements<br />

zuständig. Erstes Ziel ist eine unmittelbare Integration in den ersten<br />

Arbeitsmarkt. Die Vermittlungstätigkeit ist im Schwerpunkt bewerberorientiert<br />

gestaltet. Sie wird überwiegend von der Job-Service-GmbH (jsg) betrieben, unterstützt<br />

durch Firmenbetreuung und Stellenakquise. Im Mittelpunkt der Vermittlungs-<br />

und Akquisebemühungen stehen dabei spezifische Branchen in Orientierung<br />

an den Qualifikationen und Erfahrungen der Arbeitsuchenden (wie Handwerk,<br />

Baugewerbe und (kleinere) Produktionsbetriebe, Dienstleistungsbetriebe<br />

mit einfachen Tätigkeiten, Logistik, Lager- und Transportgewerbe und der Einzelhandel).<br />

Die Vermittlungen durch Dritte werden durch die Möglichkeit unterstützt, den<br />

Abschluss eines Arbeitsvertrages mit einem zeitlich wie in der Höhe begrenzten<br />

Zuschuss zu fördern (gemäß § 16 Abs. 1 SGB II i. V. m. §§ 217 ff SGB III). Flankierend<br />

erhalten die Arbeitssuchenden bei Bedarf individuelle Angebote, die<br />

Nach- oder Teilqualifizierungen ermöglichen (z.B. Staplerschein).<br />

Die Förderung der Selbstständigkeit ist ein Baustein der arbeitsmarktnahen Eingliederungsstrategie.<br />

Die Existenzgründungsberatung und -begleitung wird in<br />

Zusammenarbeit mit der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft <strong>Mülheim</strong><br />

& Business GmbH angeboten.<br />

Für die Arbeitssuchenden, bei denen eine direkte Integration in den 1. Arbeitsmarkt<br />

noch nicht möglich oder noch nicht realistisch ist, greift das Casemanagement<br />

auf ein differenziertes Angebot an Qualifizierungs- und Fördermaßnahmen<br />

zurück. Im Mittelpunkt stehen dabei Angebote zur Förderung der beruflichen<br />

Weiterbildung (durch Bildungsgutscheine) sowie Trainingsmaßnahmen. Ergänzt<br />

wird dieses Angebot durch Arbeitsgelegenheiten (gemäß § 16 Abs. 3 SGB II), die<br />

sowohl Qualifizierungs- und Trainingsangebote beinhalten als auch zur Arbeitserprobung<br />

und Arbeitsgewöhnung dienen. Darüber hinaus werden die Arbeitssuchenden<br />

entsprechend ihres individuellen Bedarfs vom Casemanagement unterstützt.<br />

12


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

2.3 Operative Steuerung in der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong><br />

Im Jahr 2006 wurden Sollprozesse entwickelt, zu Beginn des Jahres 2007 umgesetzt,<br />

und im Jahr 2008 wurden die Prozesse regelmäßig überprüft und weiterentwickelt.<br />

Alle Prozesse sind auf folgende Ziele ausgerichtet:<br />

• Es sollen möglichst viele Personen in erwerbsfähigem Alter (wieder) in den<br />

Arbeitsmarkt integriert werden.<br />

• Die Integrationen sollen möglichst rasch erfolgen.<br />

• Die Integrationen sollen möglichst dauerhaft sein.<br />

Die Grundstrategie ist, dass zunächst die vergleichsweise gut zu integrierenden<br />

Personen so rasch und so nachhaltig wie möglich integriert werden sollen. Schritt<br />

für Schritt werden die Personen mit weniger guten Integrationsaussichten eingegliedert.<br />

Je mehr Personen mit zunehmenden Vermittlungshemmnissen integriert<br />

werden können, desto erfolgreicher ist die Sozialagentur in ihrer Arbeit.<br />

Diese Globalziele bilden die Grundlage für sämtliche Prozesse innerhalb der Sozialagentur<br />

und haben damit auch Auswirkungen auf sämtliche Handlungsfelder.<br />

Mit der regelmäßigen systematischen Überprüfung wird die Zielerreichung gemessen<br />

und bewertet. Die stete Erhöhung des Zielerreichungsgrades wird durch<br />

die laufende Weiterentwicklung und Anpassung der Prozesse erreicht.<br />

Weitere wesentliche Merkmale der neuen Steuerung der Sozialagentur <strong>Mülheim</strong><br />

an der <strong>Ruhr</strong> sind ferner, zum einen die Definition von individuellen und teambezogenen<br />

Zielen ausgerichtet auf das übergeordnete Wirkungsziel („möglichst rasche<br />

Integration möglichst vieler Personen“), zum anderen die Implementierung<br />

eines Controllingsystems, welches die Zielerreichung je Team misst, um laufend<br />

zu verifizieren, dass die Sozialagentur auf Kurs ist. Die Entwicklung und Implementierung<br />

des Controllingsystems wurde im Jahr 2008 abgeschlossen.<br />

13


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

3 Übersicht über die Eingliederungsmaßnahmen<br />

3.1 Unter-25-jährige<br />

Ausbildung 3. Weg<br />

Finanzierungsquelle<br />

Laufzeit<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 15<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

EGT; ESF<br />

seit 01.10.2006 (bis zu 5 Jahren)<br />

§16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §241 SGB III<br />

Ausbildungs- und arbeitswillige Jugendliche und junge Erwachsene, die aufgrund<br />

ihrer persönlichen und schulischen Voraussetzungen derzeit und absehbar trotz der<br />

vorhandenen Fördermaßnahmen keine berufliche Ausbildung erwerben werden<br />

Abschlußprüfung, Berufsabschluss oder Erwerb von Qualifizierungsbausteinen<br />

Außerbetriebliche Ausbildung beim Träger in Modulen (Ausbildungs-bausteine)<br />

Ausbildungsvergütung (EGT) + bis zu 750,- € pro Monat und Platz als Zuschuss zu<br />

den Kosten der Ausbildung (Personal- und Sachausgaben) (ESF)<br />

bis zu 36 Monate<br />

Ausbildungsvergütung JABA 50/40/30 und Ausbildungsprämie JABA<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.08.2006 – 31.03.2010<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

§ 16 Abs. 2 SGB II<br />

Jugendliche mit besonderen Vermittlungshemmnissen im Bereich der Vorbildung<br />

und/oder der Schlüsselqualifikationen, die aus in ihrer Person liegenden Gründen<br />

ohne besondere Begleitung druch Arbeitgeber und Casemanager die jeweilige<br />

Ausbildung nicht beenden würden<br />

Erwerb eines Berufsabschlusses<br />

nachhaltige Arbeitsmarktintegration, über den erfolgreichen Ausbildungsabschluss<br />

hinaus wird die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis beim ausbildenden<br />

Unternehmen angestrebt.<br />

Was wird finanziert? 50 % der Ausbildungsvergütung im 1., 40 % im 2. Und 30 % im 3. Ausbildungsjahr +<br />

1.000,- € Bonus an Ausbildungsbetrieb bei erfolgreich abgeschlossener Ausbildun +<br />

500,- € bei Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis + 500,- € wenn das<br />

Arbeitsverhältnis mindestens 6 Monate besteht.<br />

Teilnehmerkapazität<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

o.B.<br />

max. 3 Jahre Ausbildung + 6 Monate<br />

14


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Außerbetriebliche Ausbildung<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 15.08.2006 – 14.08.2009; 01.10.2007 – 30.09.2010<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

§16 Abs.1 SGB II i.V.m. § 241 SGB III<br />

Schulabgänger ohne Ausbildungs-oder Arbeitsplatz<br />

Übergang in eine betriebliche Ausbildung<br />

Außerbetriebliche Ausbildung in verschiedenen Berufsfeldern (Maler, Friseur,<br />

Verkauf, Fachlagerist)<br />

Was wird finanziert? Trägerpauschale 980,- € + ca. 400,- € Ausbildungsvergütung = 1.380,- € oder:<br />

Trägerpauschale 993,- € + 480,- € = 1.473,- €<br />

Teilnehmerkapazität 10<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

36 Monate<br />

Außerbetriebliche Ausbildung – integrativ<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.08.2008 – 31.07.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

§16 Abs.1 SGB II i.V.m. § 241 SGB III<br />

Schulabgänger ohne Ausbildungs-oder Arbeitsplatz<br />

Übergang in eine betriebliche Ausbildung<br />

Außerbetriebliche Ausbildung in verschiedenen Berufsfeldern<br />

Was wird finanziert? Trägerpauschale 990,- € + Ausbildungsvergütung 430,- €<br />

Teilnehmerkapazität 24<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

12 Monate<br />

Außerbetriebliche Ausbildung - kooperativ<br />

Finanzierungsquelle EGT<br />

Laufzeit 01.08.2008 - 31.07.2009<br />

Rechtsgrundlage §16 Abs.1 SGB II i.V.m. § 241 SGB III<br />

Zielgruppe<br />

Schulabgänger ohne Ausbildungs-oder Arbeitsplatz<br />

Zielsetzung<br />

Übergang in eine betriebliche Ausbildung<br />

Inhalte<br />

Kooperation von Bildungsträger und Betrieb im ersten Ausbildungsjahr<br />

Was wird finanziert? Trägerpauschale 492,- € + 443,- € Ausbildungsvergütung<br />

Teilnehmerkapazität 50<br />

15


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

12 Monate<br />

Einstiegsqualifizierung für Jugendliche 2008 (EQJ)<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.10.2008 - 30.09.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 1 SGB II i.V.m. § 235 b SGB III<br />

Ausbildungsbewerber mit eingeschränkten Vermittlungsperspektiven aus individuellen<br />

Gründen, die auch nach den bundesweiten Nachvermittlungsaktionen keinen<br />

Ausbildungsplatz haben, Jugendliche, die noch nicht in vollem Maße über die<br />

erforderliche Ausbildungsbefähigung verfügen sowie lernbeeinträchtige und sozial<br />

benachteiligte Jugendliche<br />

Vorbereitung auf Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf<br />

betriebliche Vorbereitung auf Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf<br />

Unterhalt des Teilnehmers und Sozialversicherungspauschale<br />

o.B.<br />

6 bis 12 Monate<br />

STEPS (Ganzheitliche Integrationsleistungen) Teil I<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.08.2008 - 31.07.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 700<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §37 und §48 SGB III<br />

Schulabgänger des Entlassjahrgangs 2008 (alle Schulformen), alle neu gemeldeten<br />

Jugendlichen aus der Zugangssteuerung, Kunden aus dem bereits vorhandenen<br />

Fallbestand mit Aktivierungs- und Unterstützungsbedarf sowie multiplen<br />

Vermittlungshemmnissen und geringen Integrationschancen<br />

verbindliche und zielorientierte Begleitung des Übergangs Schule-Beruf, angestrebte<br />

Integrationsquote: 20 %<br />

Anamnese; Eignungsfeststellung; Aktivierung von Ressourcen; Prüfung von<br />

Arbeitsbereitschaft und -fähigkeit; Erstellung von Bewerbungsunterlagen;<br />

Unterstützung und Begleitung bei der Stellenakquise; Arbeitserprobung; Überprüfung<br />

und Auswertung der Suchaktivitäten<br />

Sach- und Betreuungskosten<br />

max. 6 Monate<br />

16


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

STEPS (Ganzheitliche Integrationsleistungen) Teil II<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.08.2008 - 31.07.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 50<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §37 und §48 SGB III<br />

Schulabgänger des Entlassjahrgangs 2008 (alle Schulformen), Jugendliche aus dem<br />

bereits vorhandenen Fallbestand mit Aktivierungs- und Unterstützungsbedarf sowie<br />

multiplen Vermittlungshemmnissen und geringen Integrationschancen, insbesondere<br />

besonders verhaltensauffällige Jugendliche, die nur bedingt gruppenfähig sind<br />

verbindliche und zielorientierte Begleitung des Übergangs in weiterführende<br />

zielgerichtete Maßnahmen<br />

Anamnese; Eignungsfeststellung; Aktivierung von Ressourcen; Prüfung von<br />

Arbeitsbereitschaft und -fähigkeit; Erstellung von Bewerbungsunterlagen;<br />

Unterstützung und Begleitung bei der Stellenakquise; Arbeitserprobung; Überprüfung<br />

und Auswertung der Suchaktivitäten; entwicklungsfördernde Beratung und<br />

Einzelfallhilfe bei Problemlagen; weitergehende Diagnostik und ggf. Veranlassung<br />

weiterer Hilfen<br />

Sach- und Betreuungskosten<br />

max. 6 Monate<br />

Kompetenzagentur 2008<br />

Finanzierungsquelle<br />

ESF (45% der zuwendungsfähigen Ausgaben) zzgl. EGT (20%) zzgl. kommunale<br />

Mittel (35%)<br />

Laufzeit 01.09.2008 - 31.08.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 910<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Kofinanzierung im Rahmen von §16 Abs. 1 SGB II i.V.m. §241 Abs. 3a SGB III<br />

Erweiterung der bisherigen Zielgruppe der Hauptschüler auf die Zielgruppe der<br />

Schüler an den <strong>Mülheim</strong>er Berufskollegs<br />

deutliche und messbare Verbesserung der Übergange in betriebliche Ausbildung,<br />

alternativ sollen Übergänge in Maßnahmen und weitere Schulbildung koordiniert und<br />

begleitet werden<br />

Anamnese; Kompetenzfeststellung; individuelle Förderung und Anregung von<br />

Interventionen in Kooperation mit den NetzwerkparTeilnehmerern; verbindliche<br />

Begleitung der Berufsfindung und des Berufseinstiegs; Nachsorge<br />

Sach- und Personalausgaben<br />

1 Schuljahr sowie Nachsorge im Rahmen der Projektlaufzeit<br />

17


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Partnerschaftliche Berufsausbildung (Ausbildungskonsens NRW)<br />

Finanzierungsquelle<br />

ESF; EGT<br />

Laufzeit Ausbildungsbeginn 01.02.2006 oder 01.03.2006 (Praktikum war seit 10.01.2006<br />

möglich)<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

§16 Abs. 1 SGB II i.V.m. § 241 SGB III<br />

Ausbildungsfähige und -willige unter 25 Jahren, die jeweils zum Stichtag 30.09 in den<br />

Ausbildungskonsens aufgenommen, jedoch in der Nachvermittlungsaktion nicht<br />

versorgt werden konnten<br />

Zielsetzung Schaffung zusätzlicher betrieblicher Ausbildungsstellen; Nachholen der<br />

Schlüsselqualifikationen, Integration in ein reguläres Ausbildungsverhälnis ab dem<br />

zweiten Lehrjahr<br />

Inhalte dreiwöchiges Praktikum vor Ausbildungsbeginn; erstes Ausbildungsjahr<br />

überbetrieblich; zweites Ausbildungsjahr im Betrieb<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 47<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Pauschale für 3 jährige Ausbildung: 15.000,- €, Pauschale für 2jährige Ausbildung<br />

10.000,- €<br />

3 Jahre<br />

Zusätzliche Berufsausbildung<br />

Finanzierungsquelle<br />

Laufzeit seit 2005<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

EGT (ersten 12 Monate), anschließend über die Leonard-Stinnes-Stiftung<br />

§ 16 Abs 1 SGB II i.V.m. § 241 SGB III<br />

Bezieher von ALG II unter 25 Jahren mit Vermittlungshemmnissen, aber<br />

grundsätzlicher Eignung zur Arbeitsaufnahme<br />

Zielsetzung Schaffung neuer betrieblicher Ausbildungsstellen mit externer<br />

sozialpädagogischer Einzelbegleitung<br />

Inhalte<br />

Reguläre betriebliche Ausbildung; Motivation; Bearbeitung von Vermittlungshemmnissen<br />

ggf. Vermittlung ausbildungsbegleitender Hilfen<br />

Was wird finanziert? monatlicher Ausbildungszuschuss in Höhe von 360,- €<br />

Teilnehmerkapazität 8<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

3 Jahre<br />

Werkstattjahr 2008/2009<br />

Finanzierungsquelle ESF<br />

Laufzeit 01.08.2008 - 31.07.2009<br />

Rechtsgrundlage Förderrichtlinien des MAGS und der EU<br />

18


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Jugendliche, die voraussichtlich eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme der<br />

Agentur für Arbeit in der Regeldauer nicht erfolgreich absolvieren, Jugendliche ohne<br />

Schulabschluss, mit Hauptschulabschluss nach Klasse 9, mit Hauptschulabschluss<br />

Klasse 10 und gravierenden Defiziten im Bereich<br />

Schlüsselkompetenzen/Motivationsproblemen<br />

Entwicklung konkreter Anschluss- bzw. Übergangsperspektiven, insbesondere ins<br />

reguläre Ausbildungs- und Beschäftigungssystem<br />

zwei Tage/Woche Schulbesuch im Berufskolleg; drei Tage/Woche Praxis in den<br />

Werkstätten des Trägers mit Erwerb von Qualifizierungsbausteinen; mindestens<br />

sechswöchiges Betriebspraktikum; Erwerb des Hauptschulabschlusses möglich<br />

Personal- und Sachkosten zur Vorbereitung und Durchführung max. 2.600,- € pro TN<br />

je WJ + Betreuungsfachkraft max. 1.574,- € pro TN je WJ + 120,- € pro Monat<br />

Mehraufwandsentschädigung für den Jugenlichen<br />

o.B.<br />

max. 12 Monate<br />

Arbeitsgelegenheit mit Hauptschulabschluss (HASA)<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.10.2008 - 30.09.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld unter 25 Jahren mit Vermittlungshemmnissen<br />

Zielsetzung Erreichung des Schulabschlusses Klasse 9<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 20<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

18 Std./Woche Projektarbeit und 12 Std./Woche Theorie zur Vorbereitung auf den<br />

Schulabschluss<br />

Maßnahmekosten, Mehraufwandsentschädigung<br />

12 Monate<br />

3.2 Über-25-jährige<br />

Sofortangebot<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 13.10.2008 - 12.04.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

§16 Abs.1 SGB II i.V.m §48 SGB III<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld II, denen unverzüglich Leistungen zur Eingliederung in<br />

Arbeit angeboten werden, die in den letzten zwei Jahren weder einen Anspruch auf<br />

Arbeitslosengeld I noch Arbeitslosengeld II hatten (gem. § 15a SGB II)<br />

Profiling, Kompetenzfeststellung und Bewerbungstraining<br />

19


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 20<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Profiling, Kompetenzfeststellung und Bewerbungstraining<br />

TN Kosten; Sachkosten; Personalkosten<br />

6 Tage Vollzeit sowie 12 Tage Teilzeit<br />

Vermittlung / Platzierung (§37 SGB III)<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.08.2008 - 31.07.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 160<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs.1 SGB II i.V.m. §37 SGB III<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld II mit Aktivierungs- und Unterstützungsbedarf<br />

Übernahme von Aufgaben der Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt unter dem<br />

Aspekt der bewerberorientierten Arbeitsvermittlung u.a.<br />

individuelle bewerberorienterte Vermittlung in Arbeit<br />

Maßnahmekosten<br />

max. 9 Monate<br />

Trainingsmaßnahmen<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 05.05.2008 - 19.12.2008<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 410<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs.1 SGB II i.V.m. §48 SGB III<br />

Hilfeempfänger aus dem Rechtskreis des SGB II mit Aktivierungs- und Unterstützungsbedarf<br />

Überprüfung und Einschätzung für eine zielorientierte Vermittlungsarbeit<br />

Spezifische und kombinierbare Einzelmodule (Bewerbertraining u.a.) zur Überprüfung<br />

und Einschätzung für eine zielorientierte Vermittlungsarbeit<br />

Maßnahmekosten<br />

individuelle Verweildauer je nach Modul zwischen 1 und 10 Wochen<br />

Integrationsfachdienst (IFD)<br />

Finanzierungsquelle EGT<br />

Laufzeit 01.01.08 - 31.12.08<br />

20


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

§16 Abs. 2 SGB II (analog der gemeinsamen Empfehlung nach §113 Abs. 2 SGB IX)<br />

Schwerbehinderte Langzeitarbeitslose (mind. 50%) oder Gleichgestellte<br />

Zielsetzung Vermittlungsvorbereitung, Anamnese und Fähigkeitsprofilerstellung,<br />

Arbeitsplatzakquise, Arbeitsvermittlung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 60<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

fachdienstliche Betreuung; Unterstützung und Aktivierung der Eigenbemühungen<br />

einschließlich der Verbesserung eines individuellen Bewerbungsverhaltens<br />

Maßnahmekosten, Vermittlungsprämie<br />

6 Monate<br />

Kommunaler Ordnungsdienst<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.12.2008 - 30.11.2010<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 19<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 1 SGB II i.V.m. § 77 SGB III<br />

arbeitsmarktnahe Kunden der Sozialagentur<br />

deutliche Verbesserung der Vermittlungschancen, Abbau von Qualifikationsdefiziten<br />

fachpraktische und fachtheoretische Schulungsinhalte<br />

Maßnahmekosten, Mehraufwandsentschädigung<br />

24 Monate<br />

JobPerspektive<br />

Finanzierungsquelle EGT §16a<br />

Laufzeit seit 01.10.2007<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 80<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16a SGB II<br />

Langzeitarbeitslose mit mindestens zwei Vermittlungshemmnissen<br />

Vermittlung in geförderte Beschäftigungsverhältnisse<br />

Beschäftigungszuschuss für Langzeitarbeitslose<br />

Gehalt, Qualifizierungskosten<br />

24 Monate, anschließend unbefristete Förderung möglich<br />

21


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandspauschale<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.01.2008 - 31.12.2008<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 589<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld II<br />

Steigerung der Arbeitsfähigkeit bis zur Integration in reguläre Arbeitsverhältnisse<br />

Projektarbeit in unterschiedlichen Gewerken; Vermittlung der entsprechenden<br />

Fertigkeiten und Kenntnissen; Qualifizierung in allgemeinbildenden Fächern;<br />

Sozialbetreuung<br />

Maßnahmekosten, Mehraufwandsentschädigung<br />

6 Monate (mit optionaler Verlängerung von weiteren 6 Monaten)<br />

Arbeitsgelegenheit als sozialintegrative Maßnahme (SIM)<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.01.2008 - 31.12.2008<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 160<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld II<br />

Motivation und Stabilisierung<br />

Projektarbeit in unterschiedlichen Gewerken; Sozialbetreuung<br />

Maßnahmekosten, Mehraufwandsentschädigung<br />

12 Monate (mit optionaler Verlängerung von zweimal 6 Monaten)<br />

Besucherservice<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 01.04.2008 - 31.12.2008<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld II<br />

Schaffung von zusätzlichen Arbeitsgelegenheiten<br />

Das Angebot stellt sich neben die bestehenden Hilfs- und Versorgungsangebote für<br />

Menschen, die aufgrund ihres Alters oder durch Krankheit in Mobilität und<br />

Selbstständigkeit eingeschränkt sind. Es bietet Hilfe, Begleitung und Gesellschaft im<br />

Alltag.<br />

22


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 10<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Maßnahmekosten, Mehraufwandsentschädigung<br />

6 Monate<br />

Arbeitsgelegenheit in Form der Entgeltvariante<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit seit 07.2005<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

arbeitsmarktnahe Kunden der Sozialagentur<br />

Zielsetzung deutliche Verbesserung der Vermittlungschancen, Abbau von individuellen<br />

Hemmnissen und Defiziten<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 90<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Heranführung an den ersten Arbeitsmarkt durch die aktive Teilnahme an täglichen<br />

Arbeitsprozessen<br />

Tarifgehalt, Qualifizierungskosten<br />

12 Monate<br />

Integration durch Arbeit<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

Laufzeit 25.08.2008 - 24.08.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 60<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

arbeitsmarktnahe und motivierte Kunden der Sozialagentur<br />

Unterstützung der passgenauen Integration in den ersten Arbeitsmarkt<br />

Abschluß eines Arbeitsvertrages; Eignungsfeststellung; Motivations-, Verhaltens- und<br />

Kommunikationstraining; individuelle, passgenaue Beschäftigungseinsätze in<br />

Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes; 14tägiger Rückkehrtag während der<br />

Praktikumsphase; kontinuierliche Betreuung durch den Jobcoach; Beratung und<br />

Unterstützung der Arbeitgeber; dreimonatige Nachbetreuung<br />

Gehalt, Maßnahmekosten<br />

6 Monate<br />

Arbeit als Chance<br />

Finanzierungsquelle<br />

EGT<br />

23


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Laufzeit 25.08.2008 - 24.08.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

Inhalte<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 20<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

Kunden mit besonders schweren Vermittlungshemmnissen, die nach §16a SGB II<br />

vermittelt werden können. Idealerweise sollten sie zuvor an einer Arbeitsgelegenheit<br />

teilgenommen haben.<br />

Aktivierungsphase zur Vorbereitung von Arbeitsverhältnissen gem. §16a SGB II,<br />

Unterstüzung der passgenauen Integration in Arbeit<br />

Abschluß eines Arbeitsvertrages; Eignungsfeststellung; Motivations-, Verhaltens- und<br />

Kommunikationstraining; individuelle, passgenaue Beschäftigungseinsätze in<br />

Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes; 14tägiger Rückkehrtag während der<br />

Praktikumsphase; kontinuierliche Betreuung durch den Jobcoach; Beratung und<br />

Unterstützung der Arbeitgeber; dreimonatige Nachbetreuung<br />

Gehalt, Maßnahmekosten<br />

6 Monate<br />

Ü-58-Maßnahme (Zusatzjobs für Ältere)<br />

Finanzierungsquelle<br />

ESF<br />

Laufzeit 12.2005 - 12.2009<br />

Rechtsgrundlage<br />

Zielgruppe<br />

Zielsetzung<br />

§16 Abs. 3 SGB II<br />

Bezieher von Arbeitslosengeld II ab dem vollendeten 58. Lebensjahr bis zur<br />

Möglichkeit einer abschlagsfreien Rente<br />

Schaffung einer gesellschaftlich anerkannten Alternative zur Arbeitslosigkeit<br />

Inhalte Arbeit in unterschiedlichen Gewerken je nach Träger; Vermittlung der<br />

entsprechenden Fertigkeiten und Kenntnissen<br />

Was wird finanziert?<br />

Teilnehmerkapazität 48<br />

Individuelle Maßnahmendauer<br />

Maßnahmekosten, Mehraufwandsentschädigung und Fahrtkosten<br />

bis zu 36 Monate<br />

3.3 Kommunale komplementäre soziale Eingliederungsleistungen gem.<br />

§ 16 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1-4 SGB II<br />

Das Potenzial des Netzwerks einer Optionskommune zeigt sich nicht zuletzt bei<br />

den komplementären sozialen Eingliederungsleistungen. Die Leistungen nach §<br />

16 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1- 4 SGB II werden in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> für alle Bürgerinnen<br />

und Bürger unabhängig vom Leistungsbezug erbracht.<br />

Tagesbetreuung von Kindern (§ 16 Abs. 2 S. 2 Nr. 1 SGB II)<br />

24


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Betreuungsangebote für Kinder werden von der Servicestelle für Betreuung des<br />

Amtes für Kinder, Jugend und Schule angeboten. Dieses Angebot umfasst den<br />

gesamten Bereich der Kindertagesstätten und der Tagespflege. Für den Fall, dass<br />

fehlende Kinderbetreuung eine Arbeitsaufnahme verhindert, werden SGB II-<br />

Empfänger von der Sozialagentur an die Servicestelle vermittelt, wobei ihnen<br />

sowohl bei Suche als auch bei der Vergabe eine erhöhte Priorität eingeräumt<br />

wird.<br />

Angebote zur Schuldnerberatung (§ 16 Abs. 2 S. 2 Nr. 2 SGB II)<br />

Die Schuldnerberatung wird in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> durch die Arbeiterwohlfahrt<br />

und den Caritas-Verband angeboten. Bei Vermittlung durch die Sozialagentur<br />

<strong>Mülheim</strong> wird eine Erstberatung innerhalb von 14 Tagen vereinbart.<br />

Angebote zur psychosozialen Betreuung ( 16 Abs. 2 S. 2 Nr. 3 SGB II)<br />

Psychosoziale Betreuungsangebote werden sowohl von der <strong>Stadt</strong> <strong>Mülheim</strong> an der<br />

<strong>Ruhr</strong> als auch von den Wohlfahrtsverbänden angeboten. Sie stehen allen Bürgerinnen<br />

und Bürgern unabhängig vom Leistungsbezug offen.<br />

Angebote zur Suchtberatung (16 Abs.2 S. 2 Nr. 4 SGB II)<br />

Eine Suchtberatung wird in <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> von mehreren Trägern angeboten.<br />

Mit dem Gesundheitsamt, der Arbeiterwohlfahrt und dem Caritasverband<br />

wurde vereinbart, dass bei einer Zuweisung durch die Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> das<br />

Erstgespräch innerhalb von 14 Tagen erfolgen soll.<br />

25


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

4 Integration und Aktivierung<br />

Die Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> hat im Jahr 2009 insgesamt rd. 8.500<br />

Teilnahmen an Maßnahmen gefördert (vgl. Tabelle 4). Zwei Drittel der Teilnahmen<br />

wurden von Kunden über 25 Jahren bestritten. Unter 25jährige waren in<br />

überproportionalem Umfang an den Teilnahmen beteiligt: Während sie ein Fünftel<br />

der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen stellen, waren sie mit einem Viertel unter<br />

den Teilnahmen an Maßnahmen vertreten.<br />

Die Eingliederungsstrategie der Sozialagentur orientiert sich an besonderen<br />

Schwerpunkten und Zielen 3 . Neben diesen Schwerpunkten und Zielen werden<br />

weitere Eingliederungsleisten durch Pflichtleistungen und Regelinstrumente im<br />

Bereich der übergreifenden Maßnahmen erbracht. Der Rückblick auf das Jahr<br />

2008 zeigt, dass zwei Fünftel der Teilnahmen in Maßnahmen der arbeitsmarktpolitischen<br />

Schwerpunkte und Ziele und knapp drei Fünftel in übergreifenden Maßnahmen<br />

stattfanden (vgl. Tabelle 4). Die Altersgruppen verteilen sich fast spiegelbildlich:<br />

Unter 25jährige haben eher an Maßnahmen in den arbeitsmarktpolitischen<br />

Schwerpunkten (insbesondere einen besonderen) und über 25jährige haben<br />

eher an übergreifenden Maßnahmen teilgenommen.<br />

3<br />

A1: Ausbau und Sicherung der Aktivierung und Eingliederung von Kunden mit Migrationshintergrund,<br />

A2: Erweiterung, Stabilisierung und Qualifizierung der Schaffung von geförderter Beschäftigung,<br />

A3: Steigerung der Beendigung der Hilfebedürftigkeit von bereits erwerbstätigen Hilfebedürftigen,<br />

A4: Erhöhung der Integrationsquote von über 50jährigen, A5: Konsolidierung, Ergänzung<br />

und Verstetigung der U-25-Förderung<br />

26


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Tabelle 4:<br />

Teilnahmen an Maßnahmen insgesamt 2008 nach Altersgruppen (Jahressumme)<br />

insgesamt<br />

unter 25<br />

Jahren<br />

über 25<br />

Jahren<br />

insg.<br />

unter 25<br />

Jahren<br />

über 25<br />

Jahren<br />

insg.<br />

unter 25<br />

Jahren<br />

über 25<br />

Jahren<br />

absolut in % in %<br />

Gesamt 8.434 2.059 6.375 100 100 100 100 24,4 75,6<br />

davon<br />

A<br />

Arbeitsmarktpolitische<br />

Schwerpunkte und Ziele<br />

3.522 1.412 2.110 41,8 68,6 33,1 100 40,1 59,9<br />

U Übergreifende Maßnahmen 1 4.912 647 4.265 58,2 31,4 66,9 100 13,2 86,8<br />

Anmerkungen: 1 ohne Einzelförderungen<br />

Quelle: Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> (Maßnahmenstatistik).<br />

Die Teilnahmen an Maßnahmen 2008 waren sehr unterschiedlich auf die arbeitsmarktpolitischen<br />

Schwerpunkte verteilt (vgl. Abbildung 5): Mit rd. 1.900 Teilnahmen<br />

wurden besonders häufig Maßnahmen zu Schaffung geförderter Beschäftigung<br />

frequentiert (53%). Arbeitsgelegenheiten in der Mehraufwandsvariante<br />

dominierten auch 2008 diesen Förderbereich. Unter 25jährige Hilfebedürftige haben<br />

knapp 1.300 mal an Maßnahmen im Bereich der U-25-Förderung teilgenommen<br />

(36%). Besondere Eingliederungsmaßnahmen für Kunden mit Migrationshintergrund<br />

sind entweder nicht mehr in der bisher geförderten Form möglich<br />

oder aus Sicht der Sozialagentur nicht zielführend. Im Zielbereich der Aktivierung<br />

und Eingliederung von Kunden mit Migrationshintergrund konnten 2008 vorrangig<br />

Teilnahmen an Integrationssprachkursen des BAMF verbucht werden, wenn<br />

gleich die Kundengruppe an allen Maßnahmen- und Fördermöglichkeiten teilgenommen<br />

hat.<br />

27


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Abbildung 4: Teilnahmen an Maßnahmen in den arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkten<br />

nach Maßnahmeart 2008* (absolut)<br />

A1 / Ausbau und Sicherung der Aktivierung und Eingliederung vo n Kunden mit M igratio nshintergrund<br />

Sprachkurse<br />

Integratio nssprachkurs des BAM F<br />

A2 / Erweiterung, Stabilisierung und Qualifizierung der Schaffung von geförderter Beschäftigung<br />

Kombilo hn 2007 (auslaufend)<br />

Jo bPerspektive nach §16e SGB II<br />

AGH (Entgeltvariante)<br />

AGH (M ehraufwandsvariante) sozialintegrativ<br />

AGH (M ehraufwandsvariante)<br />

A4 / Erhöhung der Integrationsquote der über 50jährigen<br />

Altersteilzeit<br />

Ü58 (Zusatzjo b für Ältere) (ko finanziert)<br />

Eingliederungszuschuss für Ältere<br />

Eingliederungsgutschein für Ältere<br />

A5 / Ko nso lidierung, Ergänzung und Verstetigung der U-25-Förderung<br />

U25-BVB Berufsvo rbereitende M aßnahmen<br />

Drittmittelfinanzierung<br />

Ausbildungsbegleitende Hilfen<br />

STEPS<br />

Außerbetriebliche Ausbildung<br />

333<br />

88<br />

245<br />

16<br />

43<br />

144<br />

248<br />

53<br />

1<br />

42<br />

6<br />

4<br />

101<br />

199<br />

11<br />

145<br />

810<br />

1.266<br />

1.419<br />

1.870<br />

0 200 400 600 800 1.000 1.200 1.400 1.600 1.800 2.000<br />

Anmerkungen: *Jahressummen; Maßnahmen im arbeitsmarktpolitischen Schwerpunkt A5 enthalten<br />

nur Teilnahmen von unter 25jährigen Hilfebedürftigen<br />

Quelle: Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> (Maßnahmenstatistik).<br />

Die Teilnahmen an übergreifenden Maßnahmen konzentrieren sich fast ausschließlich<br />

auf Förderungen zur Beratung und Unterstützung der Arbeitssuche<br />

(vgl. Abbildung 6). Diese Maßnahmegruppe umfasst mit zwei Drittel wiederum<br />

hauptsächlich Teilnahmen an Vermittlungsmaßnahmen durch Dritte. Enthalten<br />

sind aber auch Praktika, die Sofortmaßnahme, Bewerbungstraining sowie Maßnahmen<br />

zur beruflichen (Neu-/Grund-)Orientierung, neben einer Reihe von speziellen<br />

Angeboten. Die zweitgrößte Gruppe unter den übergreifenden Maßnahmen<br />

sind Förderungen zur Qualifizierung. Der Bildungsgutschein ist das wichtigste<br />

Instrument in dieser Fördergruppe. Weitere Qualifizierungsmaßnahmen hatten<br />

besondere Inhalte und Ziele wie z.B. Gabelstaplerfahrschulungen.<br />

28


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

Abbildung 5: Teilnahmen an übergreifenden Maßnahmen nach Maßnahmeart 2008* (absolut)<br />

U1 / Beratung und Unterstützung bei der Arbeitssuche<br />

Vermittlungsgutschein (ausgezahlt)<br />

Beratung und Vermittlung<br />

Training und Eignungsfeststellung<br />

U2 / Beschäftigung begleitende M aßnahmen<br />

U-3-M aßnahme<br />

Eingliederungszuschüsse<br />

U3 / Förderung der Selbstständigkeit<br />

Einstiegsgeld<br />

Coaching<br />

Existenzgründerseminar<br />

U4 / Qualifizierung<br />

Weitere Qualifizierungsmaßnahmen<br />

Qualifizierungsmaßnahmen §77 SGB III (Bildungsgutschein)<br />

U5 / Rehabilitation<br />

Reha<br />

Integrationsfachdienst (IFD)<br />

U6 / Einzelförderungen<br />

Qualifizierungsmaßnahmen §16, 2 Satz 1 SGB II<br />

Einzelmaßnahmen<br />

54<br />

332<br />

1<br />

331<br />

48<br />

12<br />

17<br />

19<br />

213<br />

397<br />

36<br />

12<br />

24<br />

151<br />

69<br />

82<br />

610<br />

903<br />

2.929<br />

3.886<br />

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500<br />

Anmerkungen: *Jahressummen; Teilnahmen insgesamt inklusive Einzelförderungen U6, daher von<br />

Übersichtstabelle abweichende Gesamtsumme.<br />

Quelle: Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> (Maßnahmenstatistik).<br />

Im Jahr 2008 sind insgesamt 2.181 erwerbsfähige Hilfebedürftige in den ersten<br />

Arbeitsmarkt bzw. Ausbildungsmarkt gewechselt. Eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt<br />

findet dabei in unterschiedlichen Formen statt:<br />

• Aufnahme bzw. Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit mit ausreichendem<br />

Erwerbseinkommen und daraus resultierendem Ende des SGB II-<br />

Leistungsbezuges.<br />

• Aufnahme bzw. Wiederaufnahme einer Erwerbstätigkeit ohne Beendigung des<br />

SGB II-Leistungsbezuges (weil das erzielte Erwerbseinkommen zur Sicherstellung<br />

des Lebensunterhaltes nicht ausreicht).<br />

• Ausweitung eines bestehenden Beschäftigungsverhältnisses mit Übergang von<br />

einer geringfügigen in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ohne<br />

Beendigung des SGB II-Leistungsbezuges.<br />

29


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

5 Fazit und Ausblick<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> ist grundsätzlich mit den oben dokumentierten<br />

Eingliederungsleistungen und Integrationen zufrieden.<br />

• Im Jahr 2008 konnten rd. 2.200 Personen mit einem sozialversicherungspflichtigen<br />

Arbeitsverhältnis in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden.<br />

• 8.500 Teilnahmen an Eingliederungsmaßnahmen konnten realisiert werden,<br />

die zur (Re-)Integration in den ersten Arbeitsmarkt führten oder die Integrationschancen<br />

deutlich verbesserten.<br />

• Die Zahl der Bedarfsgemeinschaften konnte von fast 8.400 im Januar auf<br />

knapp 8.200 Bedarfsgemeinschaften im Dezember 2008, die Zahl der Hilfebedürftigen<br />

konnte im gleichen Zeitraum von rd. 16.400 auf 16.000 gesenkt<br />

werden.<br />

• Die Zahl der Arbeitslosen im SGB II reduzierte sich von rd. 5.500 im Januar<br />

auf rd. 5.200 im Dezember 2008.<br />

• Die Arbeitslosenquote der unter 25jährigen Hilfebedürftigen konnte bis zum<br />

Endes des Jahres 2008 - gegenüber dem Landesdurchschnitt NRW von 4,2% -<br />

deutlich auf 1,8% gesenkt werden.<br />

Die ausgebauten und weiterentwickelten Leistungsprozesse und Förderstrukturen<br />

sowie die Erholung des Arbeitsmarktes im Jahr 2008 haben diese guten Ergebnisse<br />

ermöglicht.<br />

Ob sich diese Ergebnisse im kommenden Jahr 2009 allein durch die konsequente<br />

Weiterverfolgung der bewährten Strategien fortschreiben lassen, ist mit Blick auf<br />

die Konsequenzen der Banken- und Finanzkrise auf die Konjunktur- und Arbeitsmarktentwicklung<br />

zumindest unsicher. Zu erwarten sind – bis weit in das Folgejahr<br />

2010 hinein - sicherlich insbesondere folgende Erschwernisse und Herausforderungen:<br />

• (sprunghafte) Zunahme der Hilfebedürftigkeit nach SGB II unter Arbeitslosen<br />

und Arbeitssuchenden sowie deren Bedarfsgemeinschaften – entweder ohne<br />

oder nach Auslaufen des Anspruches auf Arbeitslosengeld I<br />

• (weitere) Zunahme der Beschäftigungsverhältnisse von erwerbsfähigen Hilfebedürftigen<br />

bei gleichzeitigem Bezug von Leistungen nach dem SGB II („Aufstocker“)<br />

• Verknappung des Angebots an offenen Stellen mit der strukturellen Folge der<br />

Erhöhung der betrieblichen Anforderungen an die Stellenbewerber<br />

30


Sozialagentur <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> – <strong>Eingliederungsbericht</strong> 2008<br />

• deutlicher Rückgang der Eingliederungschancen für Langzeitarbeitslose<br />

und/oder Arbeitssuchende mit schweren oder mehreren Vermittlungshemmnissen<br />

• Stagnation oder verzögerte Bereitstellung des Angebots an betrieblichen Ausbildungsplätzen<br />

und Praktikumkapazitäten.<br />

Die Strategie der <strong>Stadt</strong> <strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong> wird weiterhin darin bestehen,<br />

möglichst viele Arbeitsuchende möglichst rasch und dauerhaft durch ein breites<br />

und in der Umsetzung möglichst flexibel ausgestattetes Spektrum an Fördermöglichkeiten<br />

(wieder) in Arbeit und/oder Ausbildung zu begleiten. Neben dieser<br />

Kernstrategie wird es aber sicherlich notwendig sein, einen Schwerpunkt in der<br />

Eingliederungsstrategie für diejenigen Kunden vorzusehen, die kurzfristig arbeitslos<br />

oder aufgrund der Reduzierung von Arbeitszeit und -einkommen hilfebedürftig<br />

werden.<br />

Um den absehbaren Krisenfolgen zu begegnen, sind jedoch nicht nur Strategieanpassungen<br />

und besondere Anstrengungen der Träger der Grundsicherung für<br />

Arbeitssuchende, sondern gesamtgesellschaftliche Gegenmaßnahmen und eine<br />

Verstetigung eingeleiteter Reaktionen (wie die Aufstockung des EGT mit dem<br />

Konjunkturpaket II) erforderlich.<br />

An dieser Stelle gilt es nicht zuletzt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sozialagentur<br />

<strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>, der Job-Service GmbH und den beteiligten<br />

Partnern der Arbeit mit und für die Kunden der Sozialagentur – sei es als Träger<br />

von Maßnahmen oder Akteure des regionalen Arbeitsmarktes - einen gesonderten<br />

Dank auszusprechen. Erfolgreiche Arbeit ist nicht nur durch Maßnahmen und<br />

den Einsatz von Förderinstrumenten zu erreichen. Verlässliche und kompetente<br />

Beratung durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, motivierte und zuverlässige<br />

Aktivierungs- und Vermittlungstätigkeit der Auftragnehmer sowie eine aufgeschlossene<br />

und unterstützungsbereite Zusammenarbeit in den lokalen und regionalen<br />

Netzwerken sind Grundlagen einer erfolgreichen Eingliederungsstrategie.<br />

<strong>Mülheim</strong> an der <strong>Ruhr</strong>, im März 2009<br />

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