Eingliederungsbericht Landkreis Offenbach (2008) - jobcenter | SGB ...

Pro Arbeit – Kreis
Offenbach (AöR)
Eingliederungsbericht 2008
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Inhaltsverzeichnis
1 KURZPORTRAIT DES KOMMUNALEN TRÄGERS KREIS OFFENBACH .................................. 3
1.1 Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt ................................................................................................3
1.2 Organisationsstruktur des SGB II-Bereiches ..............................................................................................7
1.3 Arbeitsschwerpunkte im Geschäftsjahr 2008 .............................................................................................8
2 DARSTELLUNG DER INTEGRATIONSARBEIT ......................................................................... 10
2.1 Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen ...........................................10
2.2 Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt .................................................................................................12
2.3 Integrationen in den zweiten Arbeitsmarkt ...............................................................................................13
2.4 Arbeitgeberservice Kreis Offenbach .........................................................................................................14
2.5 Servicecenter ...............................................................................................................................................16
2.6 Projekt Startzeit für Ausbildung .................................................................................................................17
2.7 Bereich Arbeitsvermittlung ........................................................................................................................18
2.8 Projekt „50PLUS“ ........................................................................................................................................20
2.9 Regionales Fallmanagement ......................................................................................................................23
3 DARSTELLUNG DER EINGLIEDERUNGSMAßNAHMEN ......................................................... 27
3.1 Vergabeverfahren ........................................................................................................................................27
3.2 Gruppenmaßnahmen ..................................................................................................................................27
3.3 Arbeitsgelegenheiten (AGH) ......................................................................................................................30
4 BEWERTUNG UND AUSBLICK .................................................................................................. 31
5 ANLAGEN ..................................................................................................................................... 33
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1 Kurzporträt des kommunalen Trägers Kreis Offenbach
Zunächst werden erstens die besonderen Rahmenbedingungen erläutert, die für den regionalen
Arbeitsmarkt im Rhein-Main-Gebiet kennzeichnend sind. Als zweites wird die neue Organisationsstruktur
des SGB II-Bereiches anhand des Organigramms beschrieben. Schließlich werden
drittens die Schwerpunkte der Pro Arbeit im Geschäftsjahr 2008 dargestellt.
1.1 Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt
Im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen liegt der Landkreis Offenbach. Als Flächenlandkreis
umfasst dieser rund 356 km². In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Landkreise Main-
Kinzig-Kreis, Aschaffenburg in Bayern, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau sowie die kreisfreien
Städte Frankfurt am Main, Offenbach am Main und Darmstadt. Seit dem Jahr 2002 ist Dietzenbach
Kreisstadt, zuvor war es die Stadt Offenbach selbst.
Abbildung 1: Landkreis Offenbach – Kreisgebiet 1
Der Landkreis Offenbach liegt inmitten der Wirtschaftsregion Rhein-Main. Als bedeutendes Ballungsgebiet
hat sich diese Region längst europaweit einen Namen erworben. Für die Flächennutzung
sind vier große Bereiche charakteristisch. Zunächst fällt der hohe Anteil an Grünflächen
auf: Wald- und Grüngebiete nehmen mit 45% nahezu die Hälfte der vorhandenen Fläche ein.
Ein weiteres Viertel der zur Verfügung stehenden Fläche wird landwirtschaftlich genutzt.
Zugleich spiegelt sich die verhältnismäßig hohe Bevölkerungsdichte des Kreises Offenbach in
der drittgrößten Fläche wieder. Auf 17% der Gesamtfläche sind Gebäude- und Freiflächen vorhanden.
Entsprechend der hohen Besiedlungsdichte existieren im gesamten Kreis gut ausgebaute
Anbindungen an Autobahnen, das Fernverkehrsnetz der Bahn und den Frankfurter Flughafen.
Rund 9% der Gesamtfläche werden als Verkehrsflächen genutzt. Damit sind wesentliche
Voraussetzungen für Mobilität und Flexibilität in der Wirtschaftsregion Rhein-Main gegeben.
1 Bürger Geoinformationssystem vom Kreis Offenbach
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Diese geographische Lage im Zentrum von Deutschland bietet zahlreiche Perspektiven für
Wachstum und Wohlstand. Dazu trägt die Vielzahl von attraktiven Standortfaktoren bei: eine
eng verzahnte Infrastruktur, der große Anteil von Wäldern, Weide- und Grünflächen, die kurze
Entfernung zum Frankfurter Flughafen sowie die Internationalität. All diese besonderen Merkmale
des Kreises bieten gute Voraussetzungen, um eine hohe Lebensqualität, Innovationsfähigkeit
und Entwicklungsstärke zu ermöglichen.
Die Gesamtzahl der IHK-zugehörigen Betriebe im Kreis Offenbach beträgt 28.667. Neben wenigen
Großunternehmen bestimmt eine Vielzahl von kleinen und mittelständischen Unternehmen
den wirtschaftlichen Sektor.
IHK-zugehörige Betriebe
Eingetragene Anteil Kleingewerbetreibende
Anteil Gesamt
(Stand zum 31.12.2007)
Unternehmen 2 in %
in %
Land – und Forstwirtschaft 7 0,0% 72 0,3% 79
Produzierendes Gewerbe 1.103 3,8% 1.080 3,8% 2.183
Handel und Reparatur 2.478 8,6% 5.833 20,4% 8.311
Gastgewerbe 137 0,5% 1.015 3,5% 1.152
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
823 2,9% 2.028 7,1% 2.851
Kredit- und Versicherungsgewerbe
1.375
116 0,4% 1.259 4,4%
Wohnungswesen und Vermietung 650 2,3% 614 2,1% 1.264
Unternehmensdienstleistungen 2.098 7,3% 6.837 23,9% 8.935
Sonstige Dienstleistungen 271 0,9% 2.246 7,8% 2.527
Insgesamt 7.683 26,7% 20.984 73,3% 28.667
Tabelle 1: IHK-zugehörige Betriebe 2008 (nach Wirtschaftszweigen) 3
Dabei fällt der hohe Anteil der Kleingewerbetreibenden auf: Hier sind mehr als drei Viertel aller
im Kreis angesiedelten Betriebe vorzufinden. Demzufolge dominieren kleine und mittlere Unternehmen
den Dienstleistungs- und Industriebereich.
2 Im Handelsregister eingetragene Unternehmen, ohne Genossenschaften und Betriebsstätten
3 Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main, Jahresbericht 2008
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Sonstige Dienstleistungen
9%
Land – und
Forstwirtschaft
0%
Produzierendes Gewerbe
8%
Unternehmensdienstleistungen
31%
Handel und Reparatur
29%
Wohnungswesen und
Vermietung
4%
Kredit- und
Versicherungsgewerbe
5%
Verkehr und
Nachrichtenübermittlung
10%
Gastgewerbe
4%
Abbildung 2: Wirtschaftsstruktur im Kreis Offenbach 4
Mit einem Anteil von rund 40% aller IHK-zugehörigen Betriebe stellt der Dienstleistungssektor
die wichtigste Branche im Kreis Offenbach dar. Bei den Kleingewerbetreibenden befindet sich
rund ein Drittel aller bestehenden Betriebe im Dienstleistungsbereich. Ein weiteres Fünftel aller
kleineren Betriebe ist im Handels- und Reparaturgewerbe angesiedelt.
Der Kreis Offenbach setzt sich aus 13 Städten und Kommunen zusammen, die eine hervorragend
angelegte Infrastruktur mit Naturnähe verbinden. Auf einer Gesamtfläche von 356,3 km²
leben insgesamt 336.818 Menschen. Dies entspricht in etwa der Hälfte der Bevölkerung der
Stadt Frankfurt, welche zugleich die größte Stadt Hessens ist.
In der Altersstruktur der Einwohner im Kreis Offenbach spiegelt sich der Durchschnitt der hessischen
Bevölkerung wieder: Rund 14% sind jünger als 15 Jahre, 38% sind zwischen 15 und 45
Jahre alt, 28% befinden sich zwischen 45 und 65 Jahren und 20% sind älter als 65 Jahre.
Beim Anteil an Ausländern im Landkreis Offenbach ist festzustellen, dass fast 12% der Bewohner
keinen deutschen Pass besitzen. Damit ist der Ausländeranteil hier deutlich höher als der
Bundesdurchschnitt von 8,8%.
Von dem ausländischen Bevölkerungsanteil haben fast ein Viertel aller Personen die türkische
und 12% die italienische Staatsbürgerschaft. Damit stellen Menschen mit türkischer oder italienischer
Staatsangehörigkeit die zwei größten Gruppen unter den 161 verschiedenen, im Kreis
angesiedelten Nationalitäten dar.
4 Industrie- und Handelskammer Offenbach am Main, Jahresbericht 2008
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Nr. Staatsangehörigkeiten Kreis Offenbach Hessen
Absolut Anteil Anteil
1. Türkei 13.124 24,6% 25,0%
2. Italien 6.368 11,9% 8,8%
3. Serbien und Montenegro 3.787 7,1% 5,5%
4. Kroatien 2.998 5,6% 4,2%
5. Polen 2.769 5,2% 6,0%
6. Marokko 1.757 3,3% 2,5%
7. Spanien 1.538 2,9% 2,4%
8. Afghanistan 1.461 2,7% 1,5%
9. Griechenland 1.450 2,7% 3,9%
10. Österreich 1.303 2,4% 1,9%
Restliche Staaten 17.012 31,5% 38,3%
Insgesamt 53.373 100,0% 100,0%
Staaten insgesamt: 161
Tabelle 2: Ausländer nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten im Kreis Offenbach 2008 5
Von Arbeitslosigkeit waren im Kreis Offenbach Ende 2008 insgesamt 11.403 Menschen betroffen,
davon 3.286 im Rechtskreis SGB III und 8.117 im Rechtskreis SGB II. Die Arbeitslosenquote,
berechnet auf der Basis aller zivilen Erwerbspersonen, belief sich auf 6,4%, davon im
Rechtskreis des SGB II 4,6%.
Ausländer
> 50 Jahre
< 25 Jahre
Frauen
Männer
0% 20% 40% 60% 80% 100%
SGB III
SGB II
Abbildung 3: Arbeitslosigkeit ausgewählter Personengruppen in den Rechtskreisen SGBIII und SGBII im Dezember 2008 6
Der prozentuale Anteil der langzeitarbeitlosen Personen im Rechtskreis SGB II, gemessen an
der Gesamtzahl aller Personen ohne Erwerbstätigkeit, beläuft sich auf 71,2%. In der folgenden
Tabelle sind die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen in Altersgruppen dargestellt und nach Geschlecht
unterschieden.
5 Hessisches Statistisches Landesamt, Wiesbaden 2009
6 Statistik der Bundesagentur für Arbeit, Dezember 2008
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Arbeitslose Insgesamt Männer Frauen
Bestand
Unter 25 Jahren 835 449 386
25 bis unter 55 Jahren 6.212 2.980 3.232
55 bis unter 65 Jahren 1.070 511 559
Insgesamt 8.117 3.940 4.177
Anteile in %
Unter 25 Jahren 10,3% 11,4% 9,2%
25 bis unter 55 Jahren 76,5% 75,6% 77,4%
55 bis unter 65 Jahren 13,2% 13,0% 13,4%
Insgesamt 100,0% 100,0% 100,0%
Tabelle 3: Arbeitslose Personen unterschieden nach Altersgruppen und Geschlecht (Stand 31.12.2008) 7
Aus diesen Angaben geht deutlich hervor, dass der Anteil der arbeitslosen Frauen mit 51,5%
überwiegt, während bei den Männern 48,5% ohne Erwerbstätigkeit waren. Insgesamt waren
3.127 Ausländer arbeitslos, das sind 38,5% aller der im Rechtskreis SGB II arbeitslosen Menschen.
1.2 Organisationsstruktur des SGB II-Bereiches
Zur Verbesserung der bestehenden Organisationsabläufe hat der Kreistag gegen Ende des Jahres
2007 beschlossen, zukünftig alle so genannten Hartz-IV-Aufgaben unter einem gemeinsamen
Dach zusammenzuschließen. Die dafür erforderliche Satzung der künftigen Pro Arbeit –
Kreis Offenbach – (AöR) wurde am 12.12.2007 im Kreistag verabschiedet. Am ersten Januar
2008 hat das Kommunale Jobcenter seinen Betrieb als Anstalt öffentlichen Rechts auf der
Grundlage des SGB II aufgenommen.
Das Geschäftsjahr 2008 war in erster Linie durch die gleichmäßige Zusammenführung der unterschiedlichen
Organisationsformen in eine einheitliche Struktur und der Überleitung des Personals
aus KommServe und des Fachdienstes 52 sowie der Übernahme der Finanzaufgaben
geprägt. Parallel wurde die Ablauf- und Aufbauorganisation der Pro Arbeit für den Bereich SGB
II kontinuierlich weiterentwickelt.
Darüber hinaus fanden viele inhaltliche und organisatorische Veränderungen in den Unternehmenseinheiten
statt, die den Charakter einer lernenden Organisation unterstreichen. Nahezu
von allen Abteilungen und Bereichen wurden verschiedene Projekte bearbeitet und strukturelle
Anpassungen vorgenommen, die gemeinsam zum Erfolg der Pro Arbeit beigetragen haben.
Das nachfolgende Organigramm der Pro Arbeit Kreis Offenbach gibt eine Übersicht zur neuen
Struktur des Kommunalen Jobcenters im Jahr 2008 wieder. In der Abbildung werden der Aufbau
der Organisation und die verschiedenen Organisationseinheiten dargestellt.
7 Statistik der Bundesagentur für Arbeit
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Arbeitgeberservice
Dienstleistungen für Arbeitgeber
und Arbeitsuchende/Jobbörse
VORSTAND
Pro Arbeit – Kreis Offenbach – (AöR)
Kommunales Jobcenter
Rechtsstelle
Beschwerdemanagement
Ermittlungsdienst
Servicecenter
zentrale Anlaufstelle/Antrags-
Abgabe/Information zu ALG II/
Kundenhotline/Bewerberbüro
Fallmanagement
Beratung, Förderung/
Vermittlung
Grundsicherung
Leistungsgewährung/
Grundsatzangelegenheiten
Administration
Finanzen
Personal
Allgemeine Verwaltung
Projekt START.ZEIT
Sofortangebot für Ausbildungssuche,
Dauer 8 Wochen,
Offene Gruppen
Region West
Region West
Controlling
IT/Statistik
Arbeitsvermittlung
Beratung/Qualifizierung/Vermittlung
in den 1. Arbeitsmarkt/
400€Jobvermittlung
Projekt 50PLUS
Beratung/Qualifizierung/
Vermittlung in den 1. Arbeitsmarkt
Region Mitte
Region Ost
Außenstelle Seligenstadt
Region Mitte
Region Ost
Außenstelle Seligenstadt
Eingliederung
Planung und Einkauf
arbeitsmarktpolitischer
Instrumente
Gruppenmaßnahmen
Arbeitsgelegenheiten
Abrechnung
Abbildung 4: Übersicht zur Organisationsstruktur der Pro Arbeit – Kreis Offenbach - AöR
Die Arbeitsschwerpunkte der Pro Arbeit im Bereich der Eingliederungsleistungen werden im
Weiteren vorgestellt. Dazu gehört auch eine genaue Darstellung der berufsorientierten Maßnahmen
sowie der spezifischen Eingliederungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im Kontext der
einzelnen Organisationseinheiten. Zielsetzung aller Maßnahmen ist die Wiederherstellung von
Beschäftigungsfähigkeit.
1.3 Schwerpunkte der Arbeit im Geschäftsjahr 2008
Um die Vermittlungen in den ersten und in den zweiten Arbeitsmarkt zu verbessern, verständigte
sich der Verwaltungsvorstand des Kreises mit dem Vorstand der Pro Arbeit über die Formulierung
und Ausgestaltung von Zielvereinbarungen, die für das Jahr 2008 abgeschlossen wurden.
Daraus leitete der Vorstand der Pro Arbeit individuelle Zielvereinbarungen mit den jeweiligen
Leitern der Bereiche Arbeitsvermittlung, des Projektes 50PLUS und des Fallmanagements
der Regionen West, Mitte und Ost ab. Die daraus resultierenden Ergebnisse können im zweiten
Kapitel nachgelesen werden.
Ein weiterer Schwerpunkt wurde im August 2008 mit der „Grundsicherung aus einer Hand“ festgelegt.
Zielsetzung war es, insgesamt eine schnellere Bescheidung der Erstanträge zu erreichen.
Dazu sollte nunmehr direkt nach Prüfung des Antrages auf Vollständigkeit und einmaliger
Aufforderung der Einreichung von fehlenden Unterlagen durch das Servicecenter der Vorgang
vom Sachbearbeiter der Grundsicherung bearbeitet und beschieden werden.
Damit änderte sich auch das Aufgabenspektrum des Servicecenters. Neben der Antragsberatung
und der Anforderung wesentlicher Anlagen sowie dem Erstellen der Profilingunterlagen
kam das Erstellen von Versagungsbescheiden hinzu.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die zielgenaue Zusteuerung der Jugendlichen und jungen Menschen
unter 25 Jahren in das Sofortangebot der Start.Zeit für Ausbildung.
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Zur Verbesserung der Abläufe bei der Pro Arbeit wurden verschiedene Neuerungen im Laufe
des Jahres 2008 eingeführt. Zunächst wurde eine eigene Widerspruchsabteilung eingerichtet,
die über das Jahr 1187 Widersprüche bearbeitete. Zugleich wurde eine Rechtsstelle eingerichtet,
die rechtlicher und fachlicher Ansprechpartner ist. Parallel wurde ein eigenes Beschwerdemanagement
aufgebaut, das sich mit 239 Beschwerden auseinandersetzte. Das Team Grundsatz/Unterhalt
besteht seit Juni aus drei Personen.
Des Weiteren wurde im April zum ersten Mal ein Personalrat mit sieben Mitgliedern und im Juni
zusätzlich eine Schwerbehindertenvertretung gewählt. Mitte September erfolgte die Bestellung
einer Frauenbeauftragten für die Pro Arbeit.
Ganzjährig wurde an der Verbesserung der systematischen Datenerfassung des in der Arbeitsvermittlung,
im Projekt 50PLUS und Fallmanagement in den Regionen eingesetzten DV-
Verfahren comp.ASS gearbeitet. Dies beinhaltete teilweise sehr umfangreiche, zeitintensive
Datenpflegemaßnahmen. Inzwischen kann auf ein System zurückgegriffen werden, das die Arbeit
der einzelnen Mitarbeiter und Prozesse im organisatorischen Ablauf zunehmend besser
unterstützt.
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2 Darstellung der Integrationsarbeit
Bei der Pro Arbeit wertet der Bereich Controlling seit Anfang 2006 kontinuierlich die zur Berichterstattung
relevanten Daten aus. Hieraus werden regelmäßige Reports zum Stand der Umsetzung
des SGB II im Kreis Offenbach generiert. Dieses Zahlenmaterial bildet die Grundlage für
die Betrachtung der in den Bereichen geleisteten Integrationsarbeit. Die vorliegenden Statistiken
dokumentieren die Entwicklung im Berichtszeitraum von Januar bis Dezember 2008.
Im Folgenden werden dafür zunächst die Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähigen
Hilfebedürftigen dargestellt. Anschließend werden die gesamten Integrationszahlen präsentiert,
die auf Vermittlungen in den ersten und zweiten Arbeitsmarkt basieren. Wie sich die Integrationsarbeit
im Einzelnen im Laufe des Jahres 2008 gestaltet hat, wird anhand des Arbeitgeberservice
Kreis Offenbach als externem Dienstleistungsunternehmen und dem Servicecenter,
dem Projekt Start.Zeit für Ausbildung, dem Bereich Arbeitsvermittlung, dem Projekt 50PLUS
sowie dem regionalen Fallmanagement als Organisationseinheiten der Pro Arbeit ausführlich
dargelegt.
2.1 Anzahl der Bedarfsgemeinschaften und erwerbsfähigen Hilfebedürftigen
Zum 31.12.2008 betreute der Kreis Offenbach 9.762 Bedarfsgemeinschaften (BG’s). Im Dezember
des Vorjahres 2007 waren dies noch 10.278. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl
der Bedarfsgemeinschaften um 516 verringert und ist damit um einen Anteil von rund 5%
zurückgegangen. Wie sehr sich die Bedarfgemeinschaften in der Anzahl und Konstellation der
Personen im Einzelfall unterscheiden können, wird in der folgenden Abbildung dargestellt.
Verteilung der Bedarfsgemeinschaften (BG`s) nach Typen (Stand Dez. 2008)
2.184
22%
329
3%
4.273
44%
873
9%
Single
2.103
22%
Paare ohne minderjährige Kinder
sonstige
Alleinerziehende
Paare mit minderjährigen Kindern
Abbildung 5: Verteilung der Bedarfsgemeinschaften nach Typen
Anhand dieser Abbildung wird deutlich, dass die Single-Haushalte die mit Abstand größte Gruppe
mit einem Anteil von 44% darstellen. Das heißt, in fast der Hälfte aller Bedarfsgemeinschaften
lebt nur eine einzelne Bezugsperson. Zugleich spielen bei einem gleich großen Anteil Kinder
eine wichtige Rolle in den Bedarfsgemeinschaften: Für den Anteil von 44% gehören Minderjährige
zur familiären Gemeinschaft. Ein wesentlicher Unterschied zeigt sich hier bei den erwachsenen
Bezugspersonen: Jeweils einen Anteil von 22% stellen die Bedarfsgemeinschaften dar, in
denen entweder Elternpaare oder Alleinerziehende gemeinsam mit ihren Kindern leben.
Innerhalb der Bedarfsgemeinschaften gab es (zum Termin der BA-Statistik gem. § 51b SGB II lt.
Prosoz-Meldeprotokoll) insgesamt 15.283 erwerbsfähige Hilfebedürftige. Zur vorliegenden Al-
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tersstruktur gehören 3.174 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 15 bis 24 Jahren,
die damit einen Anteil von 21% darstellen. Ein weiteres Drittel mit rund 31% sind 4.767 Personen,
die über 50 Jahre alt und älter sind. Zugleich befindet sich rund die Hälfte aller erwerbsfähigen
Hilfebedürftigen im mittleren Alterssegment von 25 bis 49 Jahren.
Anzahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen (von 15 bis 64 Jahren)
Jahr 2008
15.000
12.000
Anzahl eHB
9.000
6.000
3.000
0
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
eHB insgesamt 15.740 15.804 15.837 15.829 15.770 15.703 15.469 15.461 15.497 15.459 15.383 15.283
davon u25 3.311 3.321 3.311 3.335 3.315 3.311 3.271 3.246 3.257 3.201 3.190 3.174
davon 50+ 4.792 4.823 4.810 4.811 4.791 4.762 4.686 4.667 4.676 4.724 4.774 4.767
Abbildung 6: Anzahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im Alter von 15 bis 64 Jahren im Jahr 2008
Die Bundesagentur für Arbeit weist für den Kreis Offenbach im Rechtskreis des SGB II im Dezember
2008 insgesamt 8.117 arbeitslose Personen aus. Von diesen sind 835 Männer und
Frauen jünger als 25 Jahre und 1.995 der Beteiligten sind 50 Jahre und älter.
Anzahl der arbeitslosen Personen (von 15 bis 64 Jahren)
Jahr 2008
Anzahl eHB
9.000
8.000
7.000
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
Jan 2008
Feb
2008
Mrz 2008 Apr 2008 Mai 2008 Jun 2008 Jul 2008
Insgesamt 7.857 7.652 7.835 7.870 7.927 7.843 8.069 8.417 8.424 8.445 8.136 8.117
davon u25 708 650 690 721 719 706 810 1.121 1.042 962 880 835
davon 50+ 1891 1860 1861 1895 1903 1865 1932 1932 1984 2036 1982 1995
Aug
2008
Sep
2008
Abbildung 7: Anzahl der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen im Alter von 15 bis 64 Jahren im Jahr 2008
Okt 2008
Nov
2008
Dez
2008
Im Vergleich zum Vorjahr ist zunächst festzustellen, dass per 31.12.2007 insgesamt 7.639 Personen
als langzeitarbeitslos (SGB II) gemeldet waren. Für die Entwicklung im Jahr 2008 bedeu-
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tet dies, dass sich die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Offenbach um 478 Menschen erhöht hat.
Dies entspricht einer Zunahme der gemeldeten Personen um rund 6%.
Die vorliegenden Ergebnisse zeigen, dass zum Jahresende 2008 von den Fallmanagern und
Arbeitsvermittlern insgesamt 17.429 Personen betreut wurden.
Davon galten 3.100 Personen als direkt vermittelbar. Dabei handelte es sich um erwerbsfähige
Hilfebedürftige, die keine oder nur geringfügige Vermittlungshemmnisse aufwiesen. Ihre Betreuung
wurde von der Arbeitsvermittlung oder im Rahmen des Projektes 50PLUS übernommen.
Allerdings wurden bei 8.664 Personen weitreichende Vermittlungshemmnisse festgestellt. Diese
Hemmnisse erschweren eine direkte Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt. Hier sind besondere
Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen erforderlich, die im Einzelnen durch die persönlichen
Ansprechpartner im Fallmanagement in den Regionen auf die jeweiligen Personen
abgestimmt und angepasst werden müssen.
2.2 Integrationen in den ersten Arbeitsmarkt
Seit Anfang des Jahres wurden insgesamt 4.099 Personen in Arbeit integriert. Das bedeutet,
dass durchschnittlich 342 Personen pro Monat vermittelt wurden. Gegenüber den Integrationszahlen
des Jahres 2007 von 4.122 Personen ist hier ein leichter Rückgang von 0,6% festzustellen.
Weitere 412 Personen haben im Jahr 2008 eine Ausbildung begonnen.
Von diesen integrierten Menschen waren 972 Personen jünger als 25 Jahre alt. Durch die Unterstützung
der Pro Arbeit konnten davon je 370 junge Erwachsene erfolgreich in ein Ausbildungs-
bzw. 602 in ein Beschäftigungsverhältnis vermittelt werden. Die Vermittlungszahlen für
die einzelnen Monate des Jahres 2008 spiegeln sich in der folgenden Abbildung wieder. Dabei
ist ein deutlicher Anstieg auf 145 Vermittlungen in Berufsausbildungen im Monat August zu erkennen,
da hier das Ausbildungsjahr für 2008 beginnt.
Integration in den 1. Arbeitsmarkt - Personen unter 25 Jahren (Jahr 2008)
250
Anzahl Vermittlungen
200
150
100
50
0
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Integrationen in Arbeit 53 79 41 55 46 65 66 41 36 31 37 52
Integrationen in Ausbildung 6 9 7 11 2 6 6 145 60 66 40 12
Abbildung 8: Anzahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt bei den unter 25-Jährigen im Jahr 2008
Von allen 4.099 vermittelten Hilfebedürftigen in Arbeit sind 3.497 Personen zwischen 25 und 64
Jahre alt. Dabei war die Mehrheit mit 2.977 Personen in der Altersgruppe von 24 bis 49 Jahre,
während 500 Personen, das heißt rund ein Fünftel der Vermittlungen, über 50 Jahre alt waren.
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Auch hier lässt sich die Entwicklung für das gesamte Jahr 2008 in einer Abbildung darstellen,
welche sowohl die Integrationen in Arbeit wie auch in Ausbildung in den einzelnen Monaten
wiedergibt.
Integration in den 1. Arbeitsmarkt - Personen über 25 Jahren (Jahr 2008)
Anzahl Vermittlungen
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Integrationen in Arbeit 269 281 271 311 302 326 329 316 338 284 275 195
Integrationen in Ausbildung -1 0 3 1 0 2 0 12 10 10 3 2
Abbildung 9: Anzahl der Vermittlungen in den ersten Arbeitsmarkt bei den über 25-Jährigen im Jahr 2008
2.3 Integrationen in den zweiten Arbeitsmarkt
Bei der Vermittlung in den zweiten Arbeitsmarkt sind zwei Arten der Integration von Bedeutung.
Erstens handelt es sich dabei um Arbeitsgelegenheiten (AGH) mit einer Mehraufwandsentschädigung.
Als Zweites werden hier verschiedene Formen von Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen
zusammengefasst.
Integration in den 2. Arbeitsmarkt (Jahr 2008)
Anzahl Vermittlungen
500
400
300
200
100
0
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
u25 Arbeitsgel. 10 18 13 12 11 11 7 33 15 12 15 8
ü25 Arbeitsgel. 23 42 46 51 48 64 35 60 62 44 37 27
u25 Quallf. 37 50 19 40 63 46 37 66 97 105 73 101
ü25 Quallf. 127 198 383 231 156 147 155 254 266 197 302 309
Abbildung 10: Anzahl der Vermittlungen in den zweiten Arbeitsmarkt im Jahr 2008
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 4.163 Personen in den zweiten Arbeitsmarkt integriert. Darunter
befanden sich 704 Personen, die eine Arbeitsgelegenheit aufgenommen haben. Im Vergleich
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dazu haben fünfmal so viele Personen eine Qualifikation begonnen. Im Jahr 2008 haben insgesamt
3.459 Personen an einer Qualifikationsmaßnahme teilgenommen.
Von den 4.163 Personen waren 899 unter und 3.264 Hilfebedürftige über 25 Jahre alt. Zur Altersgruppe
der 25- bis 49-Jährigen gehörten 2.205 Personen. Letztlich waren 1.059 Personen
im Bereich 50plus, das bedeutet 50 Jahre alt und älter.
Integration in den 2. Arbeitsmarkt - Praktika (Jahr 2008)
100
Anzahl Vermittlungen
50
0
Jan Feb Mrz Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Praktikum 52 73 64 47 55 59 50 68 74 70 55 38
Abbildung 11: Anzahl der Vermittlungen in Praktika im Jahr 2008
Insgesamt wurden 705 Personen im Jahr 2008 in Praktika vermittelt. Dabei unterscheiden sich
auch hier die Anteile der einzelnen Altersgruppen. Der Größte mit 456 Vermittlungen betrifft die
25-49 Jährigen. Währenddessen wurden in den Altergruppen der unter 25-Jährigen 188 und bei
den über 50 Jahre alten Hilfebedürftigen 61 Vermittlungen in Praktika erzielt.
2.4 Arbeitgeberservice Kreis Offenbach
Im Rahmen einer PPP (Öffentlich-Private Partnerschaft) ist die IMB Service-Center Arbeit
GmbH für die Leistungen des Arbeitgeberservice verantwortlich. Diese Kooperation zwischen
der Pro Arbeit und dem Arbeitgeberservice (AGS) Kreis Offenbach besteht seit dem Jahr 2006.
Zielsetzung des AGS ist es, eine ganzheitliche und kundenorientierte Betreuung von Unternehmen
im regionalen Arbeitsmarkt zu leisten. Dazu gehört ein umfassendes Dienstleistungsangebot
rund um die Vermittlung in sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse. Im Mittelpunkt
stehen dabei Bewerberauswahl sowie Informations- und Beratungsgespräche zu aktuellen Stellenangeboten
aus dem Kreis Offenbach und Umgebung.
Seit dem Beginn der Zusammenarbeit konnten 2.776 akquirierte Ausbildungs- und Arbeitsstellen
durch den AGS angeboten werden. Dabei handelt es sich um Stellenangebote, die überwiegend
von kleineren und mittleren Unternehmen sowie Zeitarbeitsfirmen in der Wirtschaftsregion
Rhein-Main angeboten werden. Die Vermittlung und Betreuung erfolgt durch die Personalvermittler
des AGS. Die Vermittler verfassen die einzelnen Anforderungsprofile der Stellenangebote
bei den Arbeitgebern vor Ort. Zudem arbeiten diese eng mit den Beratern aus der Arbeitsvermittlung,
dem Projekt 50PLUS und regionalem Fallmanagement zusammen. Auf diesem Wege
soll ein ganzheitlicher Prozess entstehen, um langfristig sicherzustellen, dass die Vermittlungen
erfolgreich sind. Der AGS ist damit die Schnittstelle zwischen den Arbeitssuchenden der Pro
Arbeit und den Arbeitgebern in der Region.
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940 Angebote von insgesamt 2.776 akquirierten Stellenausschreibungen konnte der AGS im
Jahr 2008 besetzen. Bei rund 80% dieser Beschäftigungen handelte es sich um einfache Tätigkeiten.
Anhand der Verbleibsquote lässt sich erkennen, dass nach sechs Wochen 66% und
nach drei Monaten 52% der vermittelten Personen weiterhin in Beschäftigung waren. Über ein
Fünftel (21%) aller Vermittelten wiesen nachhaltig erfolgreiche Integrationsergebnisse auf: Sie
blieben länger als ein Jahr in Beschäftigung.
Gleichzeitig nahmen die Vermittlungen des AGS im Bereich der Zeitarbeitsfirmen zu. In der
nachfolgenden Abbildung ist die Anzahl aller Vermittlungen in Betriebe oder Zeitarbeitsfirmen
dargestellt. Daran ist zu erkennen, dass die Integration in Zeitarbeit für alle Organisationseinheiten
der Pro Arbeit einen wesentlichen Anteil hat. Besonders hervorzuheben sind die vergleichsweise
hohen Vermittlungszahlen durch das regionale Fallmanagement in Zeitarbeitsfirmen.
Fallmanagement
Regionen
Arbeitsvermittlung
Projekt 50PLUS
Unter 25-Jährige
0 50 100 150 200 250 300 350
Zeitarbeit
Betriebe
Abbildung 12: Anzahl der Vermittlungen durch den Arbeitgeberservice Kreis Offenbach im Oktober 2008
Im Vergleich zum Jahr 2007 ist es im Bereich der Zeitarbeit gelungen, die Vermittlungsquote um
25% zu erhöhen. Insgesamt konnten 715 Personen über Zeitarbeit in Beschäftigung integriert
werden. Der Anteil von 26% an allen Vermittlungen belegt, dass Zeitarbeit eine realistische
Chance zum Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt bietet.
Um die Vermittlungsstrategien zukünftig zu verbessern, hatte sich der AGS das Ziel gesetzt, die
Beziehungen zu Arbeitgebern auszubauen. Dafür wurden zunächst 756 Arbeitgeberkontakte
neu akquiriert. Parallel wurden 485 bestehende Arbeitgeberkontakte im Rahmen einer Vermittlungsnachbetreuung
vor Ort persönlich besucht. Per Telefon wurden weitere 4100 Personalverantwortliche
angerufen, um das Netzwerk zu potentiellen Arbeitgebern zu vergrößern.
Die Pro Arbeit hat sich für den AGS als PPP-Projekt (Public Private Partnerchip) entschieden,
um durch dieses Bündnis mit dem externen Dienstleistungsunternehmen verschiedene Vorteile
zu erzielen. Dabei hat die strikte Erfolgsorientierung des AGS einen hohen Stellenwert. Denn
dadurch, dass der AGS von internen Geschäftsprozessen und Beteiligungsgremien der Pro Arbeit
unabhängig ist, kann sich dieser auf die Serviceorientierung und den Außendienst konzentrieren.
Damit der AGS telefonisch gut zu erreichen ist, wurde eine Hotline mit direkten Ansprechpartnern
bereitgestellt. Letztlich sollten durch die Einführung wettbewerbsfördernder Ar-
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eitsbedingungen, z.B. die Festlegung von Zielvereinbarungen sowie die Kopplung von Vermittlungszahlen
und Prämien, die Vermittlungszahlen erhöht werden.
2.5 Servicecenter
Das Servicecenter ist zentrale Anlaufstelle für alle Antragsteller, die zukünftig von der Arbeitsvermittlung,
dem Projekt 50PLUS und dem regionalen Fallmanagement betreut werden. Das
Leistungsangebot umfasst die Antragaufnahme und Erstberatung. Zugleich steht den Kunden
auch ein so genanntes Bewerberbüro im Servicecenter zur Verfügung, das mit mehreren Computern
ausgestattet ist. Dort können sie im Internet nach Stellenanzeigen recherchieren und ihre
Bewerbungsunterlagen bearbeiten. An mehreren Wandtafeln sind zahlreiche Stellenangebote
von Unternehmen der Region ausgehängt, auf die sich die Betreffenden direkt beim Arbeitgeberservice
Kreis Offenbach bewerben können.
Mit Antragsaufnahme im Servicecenter können die zukünftige Verfahrensweise und die zuständigen
Ansprechpartner sowie die weitere Terminvergabe geklärt werden. Durch diese Ablauforganisation
sollen kürzere Wartezeiten für die Antragsteller, bessere Erreichbarkeit der Sachbearbeiter
in den Regionen und kürzere Bearbeitungszeiten der Anträge realisiert werden. Parallel
werden im Servicecenter alle im Antrag aufgeführten Personen einer Bedarfsgemeinschaft in
die EDV-Systeme der Pro Arbeit eingetragen.
Eine weitere Veränderung ist im Bereich der Grundsicherung eingetreten, denn hier wurde zum
August 2008 die „Grundsicherung aus einer Hand“ eingeführt. Für die Abwicklung der Neuanträge
bedeutet dies, dass sie nunmehr direkt nach Prüfung des Antrages auf Vollständigkeit
durch das Servicecenter an den zuständigen Bereich weitergeleitet werden. Sieben der bisher
im Servicecenter beschäftigten Mitarbeiter des Bereichs Grundsicherung wurden in die Sachbearbeitung
der Regionen eingegliedert. Insgesamt wurden seit Mitte August 2008 1.743 Neuanträge
zur weiteren Bearbeitung in die Regionen gesteuert. Hiervon wurden 1.276 Anträge bewilligt,
170 Anträge abgelehnt und 258 Anträge versagt.
Eingang Neuanträge 2008
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
Abbildung 13: Anzahl der Neuanträge im Servicecenter im Jahr 2008
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Im Jahre 2008 wurde der Servicegedanke gegenüber Bürgern und internen Abteilungen weiter
ausgebaut. Dazu gehört die schnelle Zusteuerung, indem mit den unter 25-Jährigen ein Kurz-
Profiling bei der Antragstellung erfasst wird, so dass sie unmittelbar ins Projekt „Start.Zeit für
Ausbildung“ eingesteuert werden können. Dieses Projekt, junge Antragssteller umgehend in ein
Sofortaktivierungsangebot einzubinden, stellt eine wichtige Neuerung für einen noch erfolgreicheren
Vermittlungsprozess im Jahr 2008 dar.
2.6 Projekt Start.Zeit für Ausbildung
Start.Zeit ist ein innovatives Projekt für junge Arbeitslose zwischen 15 und 24 Jahren direkt nach
Einreichen eines Neuantrages für das Arbeitslosengeld II. Mithilfe des Projektes sollen Ausbildung
und Beschäftigung als grundlegende Voraussetzungen für eine selbstständige Lebensführung
gefördert werden. Dazu bietet das Projekt Start.Zeit allen Beteiligten grundsätzliche Neuorientierung:
An erster Stelle steht der „Work-First-Ansatz“. Diese beschäftigungsorientierte
Vorgehensweise sieht vor, die Beteiligten schnellstmöglich in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.
Die Beteiligten haben ein Aktivierungsangebot anzunehmen, bevor sie staatliche Unterstützung
beantragen können. Durch Aus- oder Fortbildung sollen sie ihr Qualifikationsprofil verbessern,
um eine andauernde Beschäftigung und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Durch
Sofortaktivierung sollen die Beteiligten nicht nur vor Langzeitarbeitslosigkeit und ihren Folgen,
sondern auch vor dauerhaftem Sozialleistungsbezug bewahrt werden können.
Mit dem „Work-First-Ansatz“ hat sich in der Diskussion um Beschäftigungsfähigkeit ein Paradigmenwechsel
vollzogen. Grundlegendes Ziel ist es, das Prinzip des „Förderns durch Fordern“
umgehend und aktiv – ohne längere Wartezeiten - umzusetzen. Hatte bei Neukunden bisher die
Sicherstellung des Bezugs von Leistungen nach ALG II den Vorrang, so wird ihnen mit der
Einsteuerung in das Start.Zeit-Projekt innerhalb einer Woche nach Antragstellung – und damit
vor Gewährung des Bezugs – verdeutlicht, dass ihr vorrangiges Ziel darin bestehen muss, einen
Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden.
Das Projektteam der Start.Zeit betreut die Jugendlichen bei der Realisierung dieser Aufgaben.
Zielsetzung ist es, eine Anleitung zur Selbsthilfe zu geben. Daher ist das Projektteam angehalten,
sich selbst im Umgang mit den Jugendlichen zurückzunehmen und eigenverantwortliches
Handeln zu fördern. In der Gruppenarbeit sollen die Beteiligten lernen, sich gegenseitig zu unterstützen
und motivieren. Auf diesem Wege können die Jugendlichen eigene Vorstellungen und
zukünftige Zielsetzungen entwickeln sowie sich persönlicher Stärken bewusst zu werden. Dafür
lernen sie auch, sich Methoden des Zeitmanagements und der Selbstorganisation anzueignen.
Das Projektteam bietet die entsprechende Unterstützung, wenn seitens der Jugendlichen Bedarf
besteht. Die Betreuung erfolgt in individueller Abstimmung mit den einzelnen Teilnehmern. In
der Regel wird während der Maßnahme weder Unterricht wie beispielsweise Bewerbertraining
durchgeführt noch haben sich die Jugendlichen an Arbeitsgelegenheiten zu beteiligen. Eine
Doppelbesetzung mit anderen Maßnahmen sollte grundsätzlich ausgeschlossen sein.
Für alle Beteiligten gilt, dass das Projekt ein offen gestaltetes Angebot mit verpflichtendem Charakter
und verbindlichen Teilnahmebedingungen ist. Die Dauer der Maßnahme beträgt insgesamt
acht Wochen und verlängert sich um Fehlzeiten. Jeder Teilnehmer erhält einen eigenen
PC-Arbeitsplatz, um im Internet nach Stellenangeboten zu recherchieren und Bewerbungsunterlagen
zu erstellen. Des Weiteren stehen Tageszeitungen, Jobangebote des Arbeitgeberservices,
Bewerbungsmaterialien und ein Telefon zur Verfügung.
Diese intensive Zusammenarbeit während der Projektphase trägt zum besseren Kennenlernen
des Projektteams und der Jugendlichen bei. Dies ermöglicht nicht nur einen schnelleren Kontakt
mit möglichen Arbeitgebern, sondern auch das Anbieten sinnvoller Anschlussqualifizierungen
für diejenigen der Teilnehmer, die in den acht Wochen Projektlaufzeit keinen Ausbildungs- oder
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Arbeitsplatz gefunden haben. Mit dem „Work-First-Ansatz“ können die Berufschancen der Jugendlichen
verbessert und Phasen längerer Arbeitslosigkeit verhindert werden.
2.7 Bereich Arbeitsvermittlung
Im Mittelpunkt dieser Abteilung steht die Vermittlung arbeitsmarktnaher Personengruppen. Zielsetzung
ist es, ihre erfolgreiche Integration in den ersten Arbeitsmarkt zu erreichen. Die Entwicklung
der Integrationsstrategien im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr zeigt die Tabelle im
Folgenden. In den relevanten Zielfeldern konnte die Arbeitsvermittlung ihre Zahlen, auch im
Vergleich zum Jahr 2007, auf hohem Niveau wieder leisten bzw. teilweise übertreffen. Im
Durchschnitt waren ca. 2.000 erwerbsfähige Hilfebedürftige im Jahr 2008 in der Betreuung der
Arbeitsvermittlung. Davon konnten 996 Personen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden,
weitere 472 nahmen an Qualifikationen teil und 247 Personen absolvierten ein Praktikum. Für
das Gesamtergebnis im Jahr 2008 lässt sich feststellen, dass die einzelnen Mitarbeiter der Arbeitsvermittlung
durchschnittlich über 55 Vermittlungen pro Jahr und Kopf erzielten.
Vermittlung in
Arbeitsvermittlung
2007 2008
1. Arbeitsmarkt 965 996
Praktikum 187 247
Ausbildung 40 9
Arbeitsgelegenheiten 23 2
Qualifikation 485 472
Tabelle 7: Integrationszahlen der Arbeitsvermittlung in den Jahren 2007 und 2008
Um dieses hohe Niveau an Vermittlungszahlen weiterhin zu halten, arbeiten die Mitarbeiter zum
einen in Teams zusammen, die sich auf die verschiedenen Zielgruppen und Branchen ausgerichtet
haben. Dazu gehören erstens die kaufmännischen und gewerblichen Teams. Zweitens
stehen hier Ansprechpartner für den Bereich Informationstechnologie und Engineering, in der
Existenzgründung, 400-Euro-Jobvermittlung und für die unter 25-jährigen erwerbsfähigen Hilfebedürftigen
zur Verfügung. Zum anderen bietet die Arbeitsvermittlung einen besonderen
Betreuungsprozess an, der in der anschließenden Abbildung dargestellt wird.
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Betreuun gsprozess Arbeitsverm ittlung
Zusteuerung in die AV
Erstgespräch innerhalb von 3 Tagen nach Zusteuerung
(ggf. anschließend weitere Gespräche) Profiling, Datenpflege, Dokumentation
Them en im Erstg espräch:
-Bewerbung skosten / Fahrtkosten
- O rtsabwesenheit, Krankm eldung, A U
-zum utbare Arbeit
- EV
-Bewerberbüro, Bewerb erservice
- Jobverm ittlung
-Praktika
- AKO
-Verm ittlu ngsgutschein
14 Tage 3 Tage 0-12 Wochen
Rechtsfolgebelehrung
Integrations- / Verm ittlungsstrategie
entwickeln
- Stärken
- m ögliche Fähig keiten
- alternativ BKZ
- N etzwerke p rüfen
- etc.
- Vorgehensweise festlegen
AV
+
eHB
H erstellen eines
Arbeitsbündnisses
enge Einb indung d er
eHB in d en Beratungs-
+ Verm ittlu ng sprozess
EV ab schließe n m it
Rechtsfolg ebelehrung
Qualifizierungs- Strategie
entwickeln
- fehlend e / vorhandene
Kom petenzen p rüfen / erm itteln
- Quali zur Integ ration in
den 1. AM sinnvoll
- Zuweisung in entsprechende
Maßnah m en
- Bildungsgutschein
- fachliche Q ualifikation
Zeitschiene
Qualitätskontrolle / Verfahren überwachen
-Bew erbungsbem ühu ng en
-Um setzung / Erreichen der Q uali-Ziele
-Nachsteuerung
-Verfüg barkeit
-Ergänzung H ilfeplan
-Anpassung Assessm ent
Ziel: Nachhaltige Integration in den 1. AM
max. 1 Jahr
Abbildung 14: Betreuungsprozess der Arbeitsvermittlung in der Pro Arbeit im Jahr 2008
Diese zielgruppenorientierte Ausrichtung der Arbeitsvermittlung, die durch einen spezifischen
Betreuungsprozess unterstützt wird, hat sowohl im Hinblick auf die Vermittlungszahlen als auch
auf die Qualifizierungsmaßnahmen zu sehr guten Ergebnissen geführt. Ein zusätzliches Plus für
die guten Vermittlungsquoten stellt das Angebot verschiedener Arbeitgeber dar, praxisbezogene
Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Berufsbildern, Tätigkeitsbereichen und Branchen
durchzuführen. In diesem Kontext fand auch eine Schulung der Diakonie zum Thema „Schuldnerberatung“
statt.
Zudem konnte durch die Spezialisierung eines Mitarbeiters auf den Bereich der Existenzgründung
eine deutliche Verbesserung im Hinblick auf die internen Prozesse und Verfahren als auch
die Zusammenarbeit mit den Trägern erzielt werden. Nach Ablauf des Jahres 2008 ist es geplant,
diesen Bereich mit einem weiteren Mitarbeiter aufzustocken, um alle Existenzgründer
bzw. Selbstständigen im Alter von 25-49 Jahren qualifiziert zu betreuen.
Der Bereich Arbeitsvermittlung hat im Jahr 2008 verschiedene, bedarfsorientierte Maßnahmen
konzipiert. Diese wurden auf die spezifischen Zielgruppen ausgerichtet und in Zusammenarbeit
mit dem Team Eingliederungsleistungen (EGL) und der Rechtsstelle ausgeschrieben. Darüber
hinaus wurden verstärkt individuelle Qualifizierungen umgesetzt. Ein Fokus lag dabei in der
Nutzung der Bildungsgutscheine nach § 77 SGB III sowie u. a. im Falle des Bereiches Informationstechnologie
und Engineering auf einer abgestimmten Berufsqualifizierung.
Im Frühjahr fand bereits zum zweiten Mal eine Jobmesse 2008 zum Thema Zeitarbeit statt. Die
Veranstaltung erfolgte auch unter der Leitung der Arbeitsvermittlung und in Kooperation mit dem
Arbeitgeberservice Kreis Offenbach. Damit wurde dem immer größer werdenden Anteil an Zeitarbeitsangeboten
im Arbeitsmarkt Rechnung getragen. An der Veranstaltung nahmen insgesamt
13 Zeitarbeitsfirmen als Aussteller teil. Von den rund 800 eingeladenen Personen kamen
607 Besucher zur Jobmesse. Im Anschluss an die Messe wurden bis Ende Dezember 2008 von
den anwesenden Personalleasingfirmen 169 Arbeitsverträge mit Bewerbern aus der Pro Arbeit
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abgeschlossen. Insofern kann die Jobmesse als großer Erfolg gewertet und sollte auch im Jahr
2009 wieder initiiert werden.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Arbeitsvermittlung bereits seit 2005 auf
einem hohen Niveau Beratungs- und Integrationsleistungen erbringt. Parallel dazu werden die
internen Prozesse und Qualitätssicherungsaspekte ständig weiter entwickelt. Dies bestätigen
die Integrations- und Aktivierungszahlen und –quoten sowie die entsprechenden Zielwerte.
2.8 Projekt 50PLUS
Das Projekt 50PLUS hat sich im Rahmen des Bundesprogramms „Perspektive 50plus - Beschäftigungspakte
in den Regionen“ seit seinem Start 2006 im Kreis Offenbach erfolgreich entwickelt.
Zum Erfolg gehörten insgesamt über 620 Vermittlungen älterer, erwerbsfähiger Hilfebedürftiger
in den ersten Arbeitsmarkt, die mithilfe innovativer Beratungs- und Förderungskonzepte
erreicht wurden. Diese Konzepte umfassten sowohl Gruppenveranstaltungen und Qualifizierungsangebote
wie auch aktive Kontakte zu Arbeitgebern und gezielte Öffentlichkeitsarbeit.
Im Januar 2008 gehörte es zur Zielsetzung der zweiten Phase des Bundesprogramms, die bewährten
Integrationsansätze fortzusetzen, eine inhaltliche Weiterentwicklung voranzutreiben
sowie eine regionale Ausdehnung zu erreichen. Durch die regionale Ausweitung der Beschäftigungspakte
mit der Einbeziehung weiterer Kooperationspartner sind nun insgesamt 292 Arbeitsgemeinschaften,
zugelassene kommunale Träger und Arbeitsagenturen mit getrennter Aufgabenwahrnehmung
an dem Bundesprogramm beteiligt. Mit dem Kreis Offenbach und dem
Kreis Bergstraße sowie den Landkreisen Darmstadt-Dieburg und St. Wendel gehören jetzt vier
Kooperationspartner zum Beschäftigungspakt.
Grundsätzlich wurde die Anzahl der Vermittlungen im Projekt 50PLUS im Jahr 2008 erstmalig
gesondert ausgewiesen. Gemäß dem strukturellen Aufbau der Pro Arbeit im Vorjahr 2007 wurden
die Vermittlungen der Altersgruppe der über 50-Jährigen noch zu den Integrationszahlen
der Arbeitsvermittlung und des Fallmanagements in den Regionen hinzugerechnet. Für die folgende
Darstellung sind sie zur besseren Vergleichbarkeit der Vermittlungszahlen aus den erfassten
Daten des Jahres 2007 herausgerechnet.
Vermittlung in
Projekt 50PLUS
2007 2008
Arbeit 239 370
Praktikum 38 48
Ausbildung - -
Arbeitsgelegenheiten 42 52
Qualifikation 222 878
Tabelle 8: Vermittlungszahlen des Projektes 50PLUS in den Jahren 2007 und 2008
Das Projekt 50PLUS basiert auf einem besonderen Betreuungskonzept, das auf die spezifischen
Anforderungen der über 50-Jährigen ausgerichtet ist, um eine bestmögliche Betreuung zu
gewährleisten. Im Mittelpunkt dieses Konzeptes stehen die individuellen Bedürfnisse der Kunden.
Daher wird zunächst für jede Person, die am Projekt 50PLUS teilnimmt, ein Tiefenprofiling
erstellt. Auf Grundlage der Ergebnisse, die sich im Profiling herausgestellt haben, wird anschließend
eine Eingliederungsvereinbarung (EGV) abgeschlossen. In einer zweitägigen Gruppenveranstaltung
werden dazu acht bis zehn Kunden gemeinsam von zwei Fallmanagern intensiv
betreut. Abhängig von ihren individuellen Stärken und Schwächen, werden die Einzelnen durch
qualifizierende Maßnahmeprodukte unterstützt oder sie gelangen sofort in die offene Begegnungsstätte
„Jobs@all“. So können sie neben diversen Angeboten wie z.B. Einzelberatung, Co-
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aching und Workshops ihre Bewerbungsunterlagen individuell anpassen und von den Erfahrungen
anderer Kunden durch gruppendynamische Prozesse in der gemeinsamen Veranstaltung
profitieren.
Abbildung 15: Betreuungskonzept des Projektes 50PLUS
Das Projekt war im Jahr 2008 insgesamt sehr erfolgreich. Die mit dem Bundesministerium für
Arbeit und Soziales (BMAS) vereinbarten Ziele wurden mit einem Realisierungsgrad von 137%
übererfüllt. Diese erfolgreiche Entwicklung spiegelt sich auch im Vergleich mit dem Kooperationspartner
Landkreis Darmstadt-Dieburg wieder, insbesondere bei den geplanten und erzielten
Aktivierungs- und Integrationszahlen, die in der folgenden Tabelle dargestellt sind.
Aktivierungen im Jahr 2008 Kreis Darmstadt-Dieburg Kreis Offenbach Gesamt
Geplante 300 400 700
Erreichte 453 503 956
Geplante Integrationen 2008
Mehr als 6 Monate 96 200 296
Unter 6 Monaten 24 50 74
Erreichte Integrationen 2008
Mehr als 6 Monate 161 257 418
Unter 6 Monaten 35 26 61
Tabelle 9: Anzahl der Aktivierungen und Integrationen im Bereich 50PLUS im Jahr 2008
Im Jahr 2008 sollte der Zugang zum Projekt 50PLUS sukzessive für alle ALG II-Empfänger über
50 Jahre geöffnet werden. Ziel war es, nicht nur den arbeitsmarktnahen, sondern auch den älteren
Kunden eine zielgruppenspezifische Betreuung anzubieten. Am Anfang des Programms
kamen Kunden mit den Einstufungen A und B ins Projekt 50PLUS. Diese Einstufungen bedeuten,
dass die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen entweder direkt vermittelbar waren oder zunächst
Qualifizierung benötigten. Gerade bei Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen, die eine
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Einstufung C erhalten, hat sich die zielgruppenspezifische Betreuung als sehr wirksam erwiesen.
Ihre Vermittlung ist mit einem hohen Aufwand verbunden. Im Juni 2008 wurden rund 800
so genannte C-Kunden dem Projekt 50PLUS zugesteuert. Daraus folgte eine Erhöhung des
Fallschlüssels von 1:75 auf 1:110. Zur Unterstützung der Mitarbeiter im Projekt 50PLUS wurden
ab Oktober 2008 jeweils vier Ansprechpartner für die über 50-jährigen Kunden im Fallmanagement
in den Regionen Ost, Mitte und West benannt. Zudem wurde die Beratung im Projekt
50PLUS nach gewerblichen und kaufmännischen Berufsfeldern gegliedert. Mit dem neuen Beratungsangebot
für potenzielle Existenzgründer fand eine weitere Spezialisierung statt, so dass
diese im Vorfeld und nach der Gründung betreut werden können.
Durch die Veränderungen im Kundenstamm und im Betreuungsangebot wurde eine Erweiterung
des 50PLUS „Werkzeugkoffers“ notwendig. Daher wurde im November 2008 ein ethnisch verankertes
Gruppenprofiling für Migrantinnen und Migranten mit verbesserungsfähigen
Deutschkenntnissen als niederschwelliges Angebot initiiert. Diese Maßnahme wendet sich insbesondere
an Frauen, die ihre Chancen für einen (Wieder-) Einstieg ins Erwerbsleben durch
berufsbezogene Qualifizierung verbessern wollen. Zielsetzung ist es, mit den Beteiligten ein
umfangreiches Profiling in ihrer Muttersprache durchzuführen und sie ausführlich über das
Thema SGB II zu informieren, um daraus individuelle Integrationspläne für das Fallmanagement
50PLUS abzuleiten. Damit verfügt das Fallmanagement über ein weiteres Tool, mit dem sie
Integrationsversuche initiieren können. Erste Vermittlungen in geringfügige Beschäftigung konnten
bereits als Erfolg verzeichnet werden.
In der zweiten Programmphase wurde eine wissenschaftliche Begleitung von der international
tätigen Unternehmensberatung Rambøll durchgeführt. Dafür wurde das Projekt in seinen
Abläufen und Zielsetzungen untersucht, um ein Steuerungs- und Controllingsystem zu entwickeln.
Startschuss für das Evaluationstool war der Juli 2008. Die Ergebnisse sollen auch dazu
beitragen, die folgenden Punkte zu klären:
• Verbleib der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen und Nachhaltigkeit ihrer Vermittlungen,
• Art der Vermittlungsstrategien,
• Effizienz der Maßnahmen,
• Ergebnisorientierung in der Projektsteuerung.
Für die Klärung strategischer Fragen wurde auf der übergeordneten Ebene ein Steuerungskreis
eingerichtet. In diesem Steuerungskreis sind der Vorstand der Pro Arbeit und die Geschäftsführung
der Kreisagentur für Beschäftigung Darmstadt-Dieburg, die Projektmanager der beiden
Kreise, die Teamleiterleiterin der Pro Arbeit und Mitarbeiter des Controllings der beiden Dachorganisationen
vertreten. In diesem Gremium werden bspw. auch Entscheidungen darüber getroffen,
ob die durchgeführten Aktivitäten wie geplant weiter geführt werden oder ob eine Vertiefung
bestimmter Projektaktivitäten sinnvoll ist. Der Steuerungskreis trifft sich zweimal im Jahr. Erste
Ergebnisse zum Evaluationstool, das von der Unternehmensberatung Rambøll entwickelt worden
ist, konnten bereits im Steuerungskreis diskutiert werden.
2008 fand auch im Rahmen der Perspektive 50PLUS wieder die Kampagne „Unternehmen mit
Weitblick“ statt. Zu diesem Zweck hat das Projekt 50PLUS eine Marketingkampagne gestartet,
bei der rund 250 regionale Unternehmen angesprochen wurden, sich für die Prämierungsveranstaltung
zu bewerben. Insgesamt wurden aus dem Kreis Offenbach drei Unternehmen ausgewählt
und gemeinsam mit dem Kooperationspartner Darmstadt- Dieburg ausgezeichnet.
Abschließend ist für zukünftige Vermittlungsstrategien festzustellen, dass rund 50% der im Projekt
50PLUS befragten Personen im Profilinggespräch angaben, sich durch mittlere bis schwere
Gesundheitshemmnisse eingeschränkt zu fühlen. Angeregt durch diese Projektergebnisse soll
ab dem Jahr 2009 die Planung gesundheitsfördernder Maßnahmen beginnen. Die Konzeption
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und Umsetzung derartiger Maßnahmen im Gesundheitsbereich wird als weiterer Beitrag zur
Verbesserung der bestehenden Vermittlungsstrategien angesehen.
2.9 Regionales Fallmanagement
Die Vermittlungen des Fallmanagements in den drei Regionen waren insgesamt sehr erfolgreich.
In der folgenden Tabelle sind die Vermittlungszahlen bezogen auf die einzelnen Regionen
dargestellt. Neben den aktuellen Angaben für das 2008 sind auch immer die Zahlen des Vorjahres
angegeben. Für das Jahr 2007 sind die Vermittlungen des Projektes 50PLUS von den Integrationen
des Fallmanagements rechnerisch abgezogen. Denn nur so können die Daten für 2007
und 2008 in ihrer zeitlichen Entwicklung erfasst und miteinander verglichen werden, obwohl es
nicht dem realen damaligen Organisationsaufbau der Pro Arbeit entsprach.
Auf der einen Seite handelt es sich bei den dargestellten Werten um Integrationen in Arbeit, in
Praktika und Ausbildung. Zum anderen sind hier die Integrationszahlen im Rahmen von Arbeitsgelegenheiten
und Qualifikationen wiedergegeben, die zu den Vermittlungen in den zweiten
Arbeitsmarkt gezählt wurden.
Vermittlung in Regionalbereich West Regionalbereich Mitte Regionalbereich Ost
2007 2008 2007 2008 2007 2008
Arbeit 664 854 725 1110 723 769
Praktikum 82 122 105 141 95 147
Ausbildung 71 150 90 123 98 130
Arbeitsgelegenheiten 102 232 89 291 98 127
Qualifikation 1169 681 1256 744 1026 684
Tabelle 10: Vermittlungszahlen des regionalen Fallmanagements West, Mitte und Ost in den Jahren 2007 und 2008
Grundsätzlich ist festzustellen, dass in allen drei Regionen Zuwächse bei den Vermittlungszahlen
in Arbeit zu verzeichnen sind. Bei den Integrationszahlen in den zweiten Arbeitsmarkt fällt
folgendes auf: Während bei allen Vermittlungen in Arbeitsgelegenheiten die Zahlen ansteigen,
nehmen die Integrationswerte von Qualifizierungen in allen drei Regionen ab. Dafür waren statistische
Veränderungen maßgeblich: Erstens wurden die qualifizierenden Arbeitsgelegenheiten
in 2008, nicht mehr dem Bereich Qualifikation, sondern erstmalig den Arbeitsgelegenheiten zugezählt.
Als Zweites hatte der Vergleichsring die Definitionen über die Zuordnung von Maßnahmen
in die Reportingrubrik Qualifikation verändert.
Für den Regionalbereich West stellte sich heraus, dass bei den Vermittlungszahlen in Arbeit ein
Zuwachs von 29% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen ist. Des Weiteren ist die Anzahl an
Praktika annähernd um die Hälfte und die der Ausbildungsplätze um 111% gestiegen. Der
Rückgang von -42% bei den Qualifikationsmaßnahmen ist u. a. auf die veränderte Berücksichtigung
der Arbeitsgelegenheiten zurückzuführen. Dementsprechend konnten die Arbeitsgelegenheiten
einen recht hohen Zuwachs von 128% erzielen.
Im Regionalbereich Mitte weist das Fallmanagement eine Steigerung um 53% im Vergleich zum
Vorjahr bei den Vermittlungen in Arbeit aus. Die Anzahl der Praktika wurde um 34%, die Vermittlung
in Ausbildung wurde um 37% gesteigert. Im Bereich Mitte zeigt sich ebenfalls ein Rückgang
von rund 41% bei den Qualifikationen, während sich die Vermittlungszahlen im Bereich
der Arbeitsgelegenheiten mehr als verdreifachten.
Das regionale Fallmanagement im Bereich Ost erreichte bei den Vermittlungen in Arbeit ein
Wachstum von 6%. Parallel konnte die Anzahl der Praktika im Vergleich zum Vorjahr um mehr
als die Hälfte gesteigert werden, während die Anzahl der Ausbildungsplätze um rund ein Drittel
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zunahm. Auch die Anzahl der Arbeitsgelegenheiten wurde dabei um rund 30% erhöht, während
die Qualifikationen rund um ein Drittel abnahmen.
Neben den im Rahmen der Zielvereinbarung sehr erfolgreich umgesetzten Vermittlungsstrategien
hatten die drei Regionalleitungen jeweils einen besonderen Schwerpunkt mit Bezug auf
bestimmte Zielgruppen zu verantworten, die im Folgenden beschrieben werden.
Schwerpunkt bei den unter 25-Jährigen
Für das Jahr 2008 stand die Konstituierung des Bereiches der unter 25-Jährigen (U 25) im Mittelpunkt.
Dafür wurde zunächst das Angebot der bestehenden Maßnahmen verbessert und an
den Bedarf angepasst. Des Weiteren wurden die Schnittstellen zu Schulen und der Agentur für
Arbeit definiert und ausgebaut, um dadurch Grundlagen für ein „Übergangsmanagement“ zu
schaffen. Diese Entwicklungen waren, neben dem hohen Engagement des Fallmanagements,
der Hauptgrund für die erfolgreiche Vermittlung von 972 Personen im Bereich U 25.
Der Leiter des Fallmanagements Region West hatte im Jahr 2008 die fachliche Leitung der gesamten
Fallmanager für U 25 übernommen. Neben der Einführung des Projektes „Start.Zeit für
Ausbildung“ standen die Entwicklung und Etablierung von förderlichen Arbeits- und Netzwerkstrukturen
im Vordergrund.
Als Hauptziele der Arbeitsintegration wurden die folgenden Schwerpunkte festgelegt:
1. Entwicklung und Darstellung eines passgenauen Maßnahmeportfolio
2. Ausbau der Schnittstelle zur Agentur für Arbeit
3. Ausbau der Schnittstelle zu den Schulen im Kreis Offenbach.
Zunächst wurden die verschiedenen Angebote an Maßnahmen im Bereich U 25 sowohl von
ihren Inhalten als auch in ihrem Umfang diskutiert. Hierbei wurde der Fokus auf die passgenauen
Inhalte und mögliche Förderketten gerichtet. Als wichtigste Weiterentwicklung wird die Maßnahme
„Anschub“ betrachtet, in der fehlende Teilnehmer Zuhause aufgesucht und aktiviert werden
sollen.
Neben dem Datenverarbeitungsverfahren Comp.ASS erfolgt die Darstellung aller verfügbaren
Maßnahmen über ein eigens entwickeltes Maßnahmeportfolio, hierdurch konnte die Transparenz
des Angebots erhöht werden. Somit ist es im Jahr 2008 gelungen, ein Maßnahmeangebot
zu etablieren, das sowohl dem besonderen Förderbedarf der Kunden gerecht wird als auch das
professionelle Handeln des Fallmanagements unterstützt.
Im Bereich U 25 bekommt die Schnittstelle zur Agentur für Arbeit eine enorme Bedeutung. Denn
der Gesetzgeber hat das SGB II und SGB III so gestaltet, dass unter verschiedenen Voraussetzungen
eine Doppelbetreuung der Zielgruppe erfolgen oder die Zuständigkeit innerhalb kurzer
Zeit zwischen der Pro Arbeit und der Agentur für Arbeit wechseln kann. Dieser Herausforderung
können sich beide Organisationen nur durch eine enge Abstimmung stellen. Um die Rahmenbedingungen
und den Datenaustausch sicherzustellen, wurde eine Kooperationsvereinbarung
mit der Agentur für Arbeit aufgesetzt. Ihre Unterzeichnung wird Anfang 2009 erfolgen.
Die Schnittstelle zu den Schulen im Kreis Offenbach wurde über verschiedene Wege ausgebaut.
Zum Ersten wurden im Herbst 2008 alle Schüler des letzten Schuljahres (08/09) eingeladen,
die in einer Bedarfsgemeinschaft leben, um festzustellen, bei welchen Schülern der
Verbleib nach der Schule geregelt bzw. ungeregelt ist. Zugleich sollte den Schülern deutlich
gemacht werden, dass sie sich aktiv um ihre Berufsvorstellungen bemühen müssen.
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Zum Zweiten wurden Gruppenveranstaltungen für Schüler und Lehrer im Rahmen der Projektgruppe
Schulkontakt entwickelt, um über das SGB II und SGB III aufzuklären. Die Veranstaltungsreihe
ist erstmalig für das Frühjahr 2009 angedacht.
Zum Dritten ist die Pro Arbeit an dem Prozess der Umsetzung des Landesprogramms „Optimierung
der lokalen Ausbildungsvermittlung (OLoV)“ beteiligt. OloV wird seit Juli 2005 aus Mitteln
des Landes Hessen und des Europäischen Sozialfonds gefördert und war zunächst ein gemeinsames
Projekt aller Partner des Hessischen Paktes für Ausbildung. Seit Ende 2008 wurde daraus
eine landesweite Strategie. Die Zusammenarbeit erfolgt zum einen im OLoV Steuergremium,
an dem der Leiter des Fallmanagements Region West teilnimmt. Dort wird eng mit der Berufswegebegleitung
des Kreises Offenbach kooperiert. Dabei handelt es sich um ein regionales
Förder- und Beratungsangebot für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf. Im Rahmen des
OLoV Programms finden regelhaft Treffen mit den 21 Schulkoordinatoren des Kreises Offenbach
statt. In dieser Schulkoordinatorengruppe wurde eine Fallmanagerin der Pro Arbeit als
festes Mitglied beteiligt.
Neben dem Ausbau und der Evaluierung der beschriebenen Punkte soll die Zielgruppe der verfestigten
langzeitarbeitslosen Jugendlichen für das Jahr 2009 im Mittelpunkt stehen.
Schwerpunkt für Alleinerziehende
Das Fallmanagement der Region Ost hat im Berichtsjahr federführend das Projekt „Alleinerziehende“
umgesetzt. Das Projekt war eingebettet in eine gemeinsame Aktion des Arbeitskreises
Option aller zugelassenen kommunalen Träger – koordiniert vom Hessischen Landkreistag
– für die Zielgruppe der Alleinerziehenden. Im Februar 2008 war der Projektstart mit der
Erfassung der Kinderbetreuungskapazitäten in den Kommunen sowie der Schaffung einer Koordinierungsstelle
zur Suche von passenden Betreuungsplätzen. In Kooperation mit der pädagogischen
Fachberatung des Kreises Offenbach konnte hier ein Dienstleistungsangebot für das
Fallmanagement entwickelt werden.
Das Kernstück des Projektes ist eine Trainingsmaßnahme, die speziell für die Zielgruppe der
Alleinerziehenden konzipiert wurde. Diese Maßnahme wird in Kooperation mit einem Bildungsträger
in Teilzeit durchgeführt. Am Veranstaltungsort gibt es eine sozialpädagogische Begleitung
und adäquate Kinderbetreuung. Das Anwerben der Teilnehmerinnen erfolgt über Informationsveranstaltungen,
in denen Fallmanagerinnen auch über Eingliederungsvereinbarungen, Rahmenbedingungen
und Berufsperspektiven berichten. Im Jahr 2008 standen insgesamt 45 Teilnehmerplätze
zur Verfügung. Im Anschluss an die Trainingsmaßnahme ist ein vierwöchiges
Praktikum vorgesehen, wenn eine passende Kinderbetreuung gewährleistet ist. Ziel dieser Maßnahme
ist die Integration in Beschäftigung oder die Aufnahme einer (Teilzeit-)Ausbildung in
Kombination mit einer gesicherten Kinderbetreuung.
Da die beiden ersten Staffeln der Qualifizierungsmaßnahme aus Sicht der Teilnehmerinnen als
nicht zufrieden stellend empfunden wurden, wurde die Maßnahme erneut ausgeschrieben. Der
neue Träger wurde nicht nur als sehr gut bewertet, sondern er konnte auf bestehende Kontakte
zu Praktikumsbetrieben zurückgreifen und wird vom Arbeitgeberservice unterstützt. Die Zusammenarbeit
des Bildungsträgers mit anderen Beratungseinrichtungen (Erziehungsberatung,
Frauen helfen Frauen e.V., etc.) ist dabei unabdingbar, um der Zielgruppe gerecht zu werden.
Eine Nachbetreuung der Teilnehmerinnen ist sowohl durch eine eigene Maßnahme, dabei handelt
es sich um das kofinanzierte Landesprogramm „Betriebliche Ausbildung Alleinerziehender“,
wie auch durch das Fallmanagement gesichert.
Weitere 20 Teilnehmerplätze bot eine Ende 2008 angelaufene Maßnahme, die im Auftrag der
Pro Arbeit individuell abgestimmte und ganzheitliche Integrationsleistungen für die Alleinerzie-
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henden bereitstellt, bei denen die Kinderbetreuung bereits gesichert ist. Darüber hinaus wurden
zahlreiche Einzelmaßnahmen wie z.B. die Tagesmütterqualifizierung, PKW-Anschaffung, Führerscheinerwerb
gefördert.
Neben Dienstleistungs- und Maßnahmenangeboten ist der Wissenstransfer in die Organisation,
hinsichtlich von Handlungsempfehlungen für den Beratungsprozess der Zielgruppe und die erforderliche
Sensibilisierung des Fallmanagements relevant. Deshalb wurde pro Organisationseinheit
eine Projektmultiplikatorin bestimmt und ein spezielles Informationsportal geschaffen.
Für die Gruppe der langzeitarbeitslosen Alleinerziehenden sind die folgenden Kennzahlen im
Jahr 2008 charakteristisch. Insgesamt wurden 356 Personen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt,
58 Frauen absolvierten ein Praktikum außerhalb von Qualifizierungsmaßnahmen und weitere
40 Alleinerziehende haben eine Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung ausgeübt.
258 allein erziehende Hilfebedürftige haben eine Qualifizierungsmaßnahme durchlaufen.
Die Gesamtvolumen an Eingliederungsmitteln für diese Zielgruppe betrug 512.127€. Die Vermittlungsquote
lag unter Berücksichtigung von drei Durchgängen und bei Beendigung der Qualifizierungsmaßnahme
im Jahr 2008 bei 30%.
Schwerpunkt für Migrantinnen
Die Region Mitte hat im Jahr 2008 ein Projekt speziell für die Zielgruppe der Migrantinnen
durchgeführt. Denn bei ihnen zeigte sich die mit Abstand niedrigste Erwerbsbeteiligung. Neben
geringen fachlichen Qualifikationen und mangelnden sprachlichen Kenntnissen, waren die
Frauen häufig aufgrund langjähriger Familienphasen nicht berufstätig. Der Fokus des Migrantinnen-Projektes
richtete auf praktische Fertigkeiten und Kompetenzen als Bestandteile des familiären
Zusammenlebens. Im Juli 2008 fand die Auftaktveranstaltung zur Informationsvermittlung
statt, wo sich 59 Frauen über Eingliederungsmaßnahmen, Projektinhalte und Berufsaussichten
beraten ließen.
Der Projektbeginn war November 2008. Dafür wurden im Vorfeld Qualifikationstests und Profilings
mit 35 Teilnehmerinnen durchgeführt. Ziel war es, die die Frauen hinsichtlich ihrer fachlichen
Fertigkeiten, vorhandenen Sprachkenntnisse sowie persönlichen Kompetenzen zu beurteilen.
Bei entsprechender Befähigung und Motivation erfolgte daran anschließend eine Zusteuerung
in eine halbjährige Vollzeit- bzw. eine neunmonatige Teilzeiteingliederungsmaßnahme. Als
berufliche Qualifizierung bei Weiterbildungsträgern wurden die erworbenen Kenntnisse in einfachen
Prüfungen nachgewiesen. Einzelne Module wurden auch von der IHK zertifiziert, damit die
erworbenen Qualifikationen auch für Bewerbungen genutzt werden können.
Allen Teilnehmerinnen stand eine sozialpädagogische Beratung durchgehend zur Verfügung.
Dadurch konnten nicht nur die persönlichen Entwicklungen der Teilnehmerinnen begleitet, sondern
auch vermittlungsrelevante Fragestellungen bearbeitet werden. Für das Jahr 2009 sind
Eingliederungsmaßnahmen durch Kurzzeitpraktika zum Kennenlernen der betrieblichen Praxis
und zur Unterstützung der Vermittlungsarbeit geplant. Da die Frauen zum Teil aufgrund familiärer
oder gesundheitlicher Gründe nicht vollzeitig an der Maßnahme teilnehmen konnten, wurde
in Absprache mit dem Träger neben einer Vollzeit- auch eine Teilzeitmaßnahme initiiert. Insgesamt
haben 17 Frauen an der Qualifizierungsmaßnahme teilgenommen, wovon zwei aufgrund
gesundheitlicher Probleme die Maßnahme vorzeitig beenden mussten. Eine Evaluation ist für
den Sommer 2009 vorgesehen.
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3 Darstellung der Eingliederungsmaßnahmen
Die Pro Arbeit und ihre verschiedenen Organisationseinheiten bieten den Kunden ein umfangreiches
Förderprogramm, das sich die Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt zum Ziel gesetzt
hat. Im Mittelpunkt steht die Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit des Einzelnen.
Bei den angebotenen Maßnahmen wird, wie bei den meisten anderen Kommunen auch, nach
Einzelmaßnahmen und Gruppenmaßnahmen unterschieden. Eingliederungsmaßnahmen, die
sich an einzelne Personen richten, werden in der Regel über Bildungsgutscheine gefördert. Mithilfe
des Bildungsgutscheins erfolgt in der Regel eine direkte Umsetzung durch das Fallmanagement
in den Regionen, die Arbeitsvermittlung und das Projekt 50PLUS. Neben verschiedenen
Einzelmaßnahmen für berufliche Qualifizierungen sind auch Existenzgründungsseminare möglich.
Im Gegensatz dazu werden alle bestehenden Gruppenmaßnahmen vom Team Eingliederungsleistungen
(EGL) in der Pro Arbeit betreut.
Planungsbasis aller angebotenen Maßnahmen sind die gesetzlichen Grundlagen des SGB II
und des SGB III, die erforderlichen Hilfebedarfe der Kunden, die zur Verfügung stehenden Eingliederungsmittel
und die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Letztendliches Ziel aller vorhandenen
Maßnahmen ist die Vorbereitung auf eine Integration in nachhaltige Beschäftigung.
3.1 Vergabeverfahren
Für die Planung, Ausschreibung und Durchführung von Eingliederungsmaßnahmen hat die
Rechtsstelle/Innenrevision eine wesentliche Funktion. Sie hat als so genannte Verhandlungsleitung
im Sinne des Vergaberechts im Jahre 2008 insgesamt ca. 50 Vergabeverfahren bearbeitet.
Nach der Einführung des Vergaberechts im Winter 2007/2008 hat die Rechtsstelle/Innenrevision
umfangreiche Ausarbeitungen durchgeführt. Dadurch sollte eine rechtskonforme Umsetzung
von Maßnahmen in den Organisationseinheiten gewährleistet und der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit
gewahrt werden können.
Dabei hat die Rechtsstelle/Innenrevision die Vergabeverfahren von der Erstellung und Veröffentlichung
der Verdingungsunterlagen über die Submission und Auswertung der Angebote geleitet.
Dieses umfasst auch die Einführung und Umsetzung der veröffentlichten Verdingungsunterlagen
auf der Homepage der Pro Arbeit im Internet und in der Hessischen Ausschreibungsdatenbank
(HAD) sowie die Ausarbeitung der entsprechenden Vergabevermerke (§ 30 VOL/A).
Jeder interessierte Bieter hat damit generell die Möglichkeit sich am Wettbewerb zu beteiligen
und kann ein Angebot einreichen.
An den Ausschreibungsverfahren haben sich überwiegend regionale Träger beteiligt. Überregionale
Träger, die bislang keinen regionalen Standort im Rhein-Main-Gebiet haben, reichten bisher
noch keine Angebote ein. Die Vergabe aller Maßnahmen erfolgt gemäß den Vorschriften
des VOL sowie unter der Beteiligung der Rechtsstelle, der Leitung des Teams EGL und der jeweiligen
Bereichsleitung.
3.2 Gruppenmaßnahmen
Alle Gruppenmaßnahmen bei der Pro Arbeit werden vom Team Eingliederungsleistungen (EGL)
betreut. Dazu werden ihre Inhalte, Abläufe und Zielsetzungen in enger Abstimmung mit dem
Vorstand und den Bereichsleitungen geplant. Für die komplette Organisation und operative Umsetzung
aller Maßnahmen ist das Team EGL alleinig verantwortlich. Zielsetzung war es hier von
Anfang an ein vielfältiges Veranstaltungsangebot bereitzustellen, damit den Fallmanagern in
den Regionen möglichst verschiedene Maßnahmen zur Verfügung stehen.
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Im Mittelpunkt aller Maßnahmen steht die Wiederherstellung von Beschäftigungsfähigkeit. Dementsprechend
unterscheiden sich die Angebote dabei zum einen von ihren Themen her, das
heißt sie sind z.B. auf die Verbesserung von Fachkompetenzen ausgerichtet. Zum zweiten sind
sie den besonderen Bedürfnissen verschiedener Zielgruppen wie z.B. Migrantinnen, Jugendlichen
oder auch Alleinerziehenden angepasst. Die Inhalte, Abläufe und Zielsetzungen der Maßnahmen
sind zugleich so angelegt, dass sie sich untereinander ergänzen.
Die Qualifizierungsangebote der Pro Arbeit sind auf die Anforderungen der verschiedenen Berufsfelder
und Branchen abgestimmt, um die dafür erforderlichen Fertigkeiten und Kenntnisse
von langzeitarbeitslosen Menschen zu verbessern. Dementsprechend unterschiedlich sind die
Maßnahmen im konkreten Einzelfall. Dabei kann es sich um Angebote wie z.B. Fachqualifizierung,
Bewerbungstraining, Vermittlungscoaching, Unterstützung bei Existenzgründung, außerbetriebliche
Ausbildungen für Jugendliche, Arbeitsgelegenheiten und Nachbetreuungshilfen für
Arbeitgeber nach Vermittlung sowie Trainingsmaßnahmen mit und ohne begleitende Kinderbetreuung
handeln.
Jegliches Angebot der EGL soll die individuelle Beschäftigungsfähigkeit verbessern. Zum einen
können so genannte arbeitsmarktferne Personen mit multiplen Vermittlungshemmnissen z.B.
niederschwellige Qualifikationsangebote erhalten. Dabei handelt es sich um praxisbezogene
Hilfestellungen, damit sie den konkreten Anforderungen des Arbeitsmarktes zukünftig besser
gerecht werden können. Anders verhält es sich bei den arbeitsmarktnahen Kunden. In der Regel
verfügen sie über eine stabile Persönlichkeit, notwendige Fachkompetenz und kontinuierliche
Erwerbsbiographie. Bei ihnen kann eine kurzzeitige Unterstützung im konkreten Bewerbungsverfahren
für eine Reintegration in den ersten Arbeitsmarkt schon ausreichend sein.
In der folgenden Tabelle sind die Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für den Bereich der
unter 25-Jährigen dargestellt. Diese umfassten im Jahr 2008 insgesamt ein Volumen von rund
2.056.287 Euro. Die Abrechnung wurde inklusive der Fahrtkosten und gegebenenfalls der
Mehraufwandsentschädigung (MAE) erstellt.
Maßnahmen für die unter 25-jährigen Kunden
Qualifizierende Arbeitsgelegenheiten
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) integrativ kaufmännisch
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) integrativ Lager/Logistik
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) integrativ Hotel/Gastronomie
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) integrativ Zerspannungs- / Industriemechaniker
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) integrativ Maschinen- und Anlagenführer
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) integrativ Fachkraft für Schutz/Sicherheit
Berufliche außerbetriebliche Erstausbildung (BaE) kooperativ alle Berufe
Berufsorientierung mit Teilqualifizierung
Berufsorientierungskurse
Hauptschulkurse mit Berufsorientierung
Trainingsmaßnahmen
Deutschkurse
Start.Zeit Projekt für Ausbildung
Tabelle 11: Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen für den Bereich der unter 25-Jährigen im Jahr 2008
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Welche Bildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für die über 25-Jährigen angeboten wurden,
das zeigt die nachstehende Tabelle. In diesem Bereich betrugen die Ausgaben im Jahr 2008
rund 3.750.076 Euro.
Maßnahmen für die über 25-jährigen Kunden
Qualifizierende Arbeitsgelegenheit mit Mehraufwandsentschädigung
Vermittlungscoaching Beratung / Bewerbung / Aktivierendes Training
Trainingsmaßnahmen
Bewerbungsunterstützung
Deutschkurse
Englischkurse
Berufsbildende Kurse / Fachqualifizierungen
Externes Fallmanagement für besondere Zielgruppen
Existenzgründung für Frauen
Sozialpädagogische Begleitung (zu Integrationskursen BAMF)
BBC - Aktiv 50PLUS
jobs@all-Coaching, Workshop 50 Plus
jobs@all-Jobclub, Internetcafe 50 Plus
Koordinierung Kinderbetreuung
Tabelle 12: Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen für den Bereich der über 25-Jährigen im Jahr 2008
In den mit Stand Ende Dezember 2008 vertraglich vereinbarten Qualifizierungsmaßnahmen
stehen 759 Plätze in Gruppenmaßnahmen für erwerbsfähige Hilfebedürftige ab 25 Jahren sowie
354 Plätze in besonderen Qualifizierungsmaßnahmen für erwerbsfähige Hilfebedürftige unter 25
Jahren zur Verfügung.
Im Jahr 2008 wurden Leistungen für Eingliederung in Arbeit nach § 16 SGB II wie folgt erbracht:
734.879 Euro
878.073 Euro
7.962.148 Euro
Leistungen zur Eingliederung nach § 16 SGB II
Leistungen an Hilfeempfänger in Form von Einzelmaßnahmen
(§ 16 Abs. 1, Abs. 2 Satz 1, Abs. 3 Satz 2, Abs. 2 Satz 2 Nr. 5
SGB II)
Leistungen an Arbeitgeber
(§ 16 Abs. 1, Abs. 2 Satz 1, Abs. 2 Satz 2 SGB II)
Leistungen an Träger
(§ 16 Abs. 1, Abs. 2 Satz 1, Abs. 3 Satz 1, Abs. 3 Satz 2 SGB
II)
Tabelle 13: Höhe der Leistungen zur Eingliederung in Arbeit nach § 16 SGB II im Jahr 2008
Im Jahr 2008 wurden insgesamt 99 Gruppenmaßnahmen veranstaltet. Für diese Qualifizierungsmaßnahmen
wurden rund 5.806.364 € aufgewendet.
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3.3 Arbeitsgelegenheiten (AGH)
Das Ziel einer Arbeitsgelegenheit (AGH) ist es, die Beschäftigungsfähigkeit durch Förderung der
berufsbezogenen Kompetenzen aufrecht zu erhalten und nachhaltig zu verbessern. Dabei soll
die Tätigkeit sowohl sinnstiftend wie auch wertschöpfend sein. Die AGH ist ein wichtiges Instrument,
um die Aktivitäten, Qualifikationen und Einstellungen des Kunden stärker auf die Anforderungen
des Arbeitsmarktes abzustimmen. Sie ist definiert als zumutbarer Mitwirkungsbeitrag der
leistungsbeziehenden Kunden zur Verringerung und Beendigung ihrer Hilfebedürftigkeit.
Eine AGH ist nachrangig zu einer Qualifizierungsmaßnahme. Die Beteiligten erhalten eine
Mehraufwandsentschädigung (MAE) und sind in der Regel sechs Monate in den Einrichtungen.
Eine Verlängerung auf zwölf Monate ist bei Bedarf möglich. Die AGH werden in gemeinnützigen
Einrichtungen wie Vereinen, Verbänden, Kirchengemeinden und städtischen Einrichtungen wie
z.B. Kindertagesstätten durchgeführt.
Arbeitsgelegenheiten werden in „Einzel-AGH“ und „qualifizierende AGH“ unterschieden. Qualifizierende
Arbeitsgelegenheiten richten sich an Kunden, die durch die AGH eine Tages- und Arbeitsstruktur
entwickeln sollen und dafür enge begleitende Hilfe in Form einer sozialpädagogischen
Betreuung benötigen. Deshalb werden qualifizierende AGHs durch einen Bildungs- und
Beschäftigungsträger umgesetzt. Dieser garantiert die enge Begleitung und praxisbezogene
Förderung der teilnehmenden Kunden.
Im Gegensatz dazu werden Einzel-AGH nicht sozialpädagogisch betreut, da hier das praktische
Tätigwerden im Vordergrund steht. Als maximale Arbeitszeit sind 30 Wochenstunden festgelegt.
Eventuelle Qualifizierungsanteile sollten in der Arbeitszeit eingeschlossen sein.
Werden von Organisationen neue AGH-Stellen beantragt, werden vor einer Zustimmung die
rechtliche Grundlage und die Übereinstimmung mit der so genannten Positivliste geprüft. Diese
Positiv-Liste stellt eine Vereinbarung zwischen der Pro Arbeit, der Industrie- und Handwerkskammer
sowie der Handwerkskammer dar. Mithilfe der Liste soll geregelt sein, dass keine Stellen
als AGH genehmigt werden, die reguläre Arbeitsplätze am Markt verdrängen könnten. Jeder
Kunde in einer AGH erhält eine Mehraufwandsentschädigung in Höhe von € 1,25 pro geleistete
Arbeitsstunde. Dies hat sich gegenüber den Vorjahren nicht verändert.
Nachstehend eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden Einsatzstellen und die damit
verbundenen Tätigkeitsbereiche:
1. Hausmeisterhilfstätigkeiten, handwerkliche und/oder technische Hilfstätigkeiten
2. Garten- und Landschaftspflege
3. Verwaltungstätigkeiten
4. Betreuung und Altenpflege
5. Hauswirtschaftliche Hilfstätigkeiten
6. Sonstige diverse Tätigkeiten
Zum Ende des Jahres 2008 standen insgesamt 274 Arbeitsgelegenheiten zur Verfügung. Davon
waren 101 (37%) der Stellen besetzt.
Alle Kunden, die an Gruppenmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten teilnehmen, erhalten ihre
Fahrtkosten erstattet, die ihnen auf dem Weg von ihrem Wohnort zum Veranstaltungsort der
Maßnahme entstehen.
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4 Bewertung und Ausblick
Für die Pro Arbeit hat die Integration in den ersten Arbeitsmarkt die oberste Priorität. Diese Zielsetzung
konnte trotz der hohen Belastungen und organisatorischen Veränderungen erfolgreich
umgesetzt werden. Die Ergebnisse aus dem gemeinsamen Vergleich aller Optionskommunen
belegen die sehr guten Integrationsleistungen: Der Kreis Offenbach liegt mit 4099 Vermittlungen
rund 200 % über dem Durchschnitt und gehört damit zu den Topvermittlern in Deutschland. Pro
Monat wurden durchschnittlich 342 Personen vermittelt.
Um weitere Synergieeffekte bei der Pro Arbeit zu erhalten, wurden die Leistungsgewährung des
Kreises Offenbach und die KommServe gGmbH unter einem Dach zusammengeführt. Zum Jahresbeginn
2008 wurde die Überführung des Kommunalen Dienstleistungszentrums für Arbeit in
eine Anstalt des öffentlichen Rechtes vollzogen.
Mit der zielgenauen Zusteuerung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen in das Sofortangebot
Start.Zeit für Ausbildung wurde ein wesentlicher Betrag für Eingliederungsleistungen im
Alterssegment der unter 25-Jährigen geleistet.
Zur positiven Entwicklung der Integrationsleistungen trugen auch die kontinuierlichen Dienstleistungsangebote
des Arbeitgeberservice (AGS) bei. Als zuständiger Ansprechpartner, der das
Prinzip „one face to the customer“ vertritt, hat seine Bedeutung für die regionalen Arbeitgeber
zugenommen. Die unterstützenden Leistungen in der Personalbeschaffung wurden von den
Unternehmern als positive Dienstleistungen wahrgenommen. Der Arbeitgeberservice bot zudem
ergänzende Dienstleistungen wie z.B. die Beratung zu Personalentwicklungsmaßnahmen an.
Des Weiteren hat die sehr enge Zusammenarbeit zwischen der Arbeitsvermittlung und dem Arbeitgeberservice
zum Erfolg der Pro Arbeit beigetragen. Positive Effekte haben sich hier auch
entwickelt, da sich die Mitarbeiter der Arbeitsvermittlung auf die Betreuung arbeitsmarktnaher
Personen sowie die Planung und Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen für diese Zielgruppe
konzentrieren konnten. Die zielgruppen- und branchenorientierte Gliederung der Arbeitsvermittlung
und die Spezialisierung im Bereich der Existenzgründung trugen dazu bei, dass
noch besser angepasste Eingliederungsmaßnahmen für den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt
entwickelt werden konnten. Ein weiterer Pluspunkt war die Jobmesse, die im Jahr 2008 zum
zweiten Mal erfolgreich durchgeführt wurde.
Ein weiterer Baustein für die hohen Vermittlungszahlen waren die Beratungs- und Eingliederungsleistungen
des Modellprojektes 50PLUS, das sich speziell auf die Vermittlung der entsprechenden
Kundengruppe und ihre zielgruppenspezifische Betreuung ausgerichtet hat. Die Vermittlungen
in der Gruppe der über 50-Jährigen waren äußerst erfolgreich und übertrafen dabei
signifikant die Zielvereinbarungen mit dem Bund. Zukünftig werden die Konzeption und der Einsatz
gesundheitsfördernder Maßnahmen, um Gesundheitshemmnisse bei den über 50-jährigen
Kunden zu mindern, an Bedeutung für die Vermittlung dieser Zielgruppe gewinnen.
Auch das Fallmanagement in den Regionen leistete einen relevanten Beitrag zum Erfolg der
Vermittlungen. Das bereits seit 2005 bestehende Angebot zur Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit
durch individuell angepasste Eingliederungsleistungen zeigte auch im Jahr 2008
kontinuierliche Verbesserungen in den Vermittlungszahlen. Neben der Bereitstellung von
Eingliederungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ist der Wissenstransfer in das Fallmanagement,
hinsichtlich von Handlungsempfehlungen im Beratungsprozess mit der Zielgruppe von
großer Bedeutung für die zukünftigen Vermittlungserfolge. Zukünftig werden hier weitere abgestimmte
Eingliederungs- und Qualifizierungsangebote erforderlich sein, welche die unterschiedlichen
Persönlichkeits- und Kompetenzprofile berücksichtigen, um die Beschäftigungsfähigkeit
der erwerbsfähigen Hilfebedürftigen zu verbessern.
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Alle angebotenen Eingliederungsleistungen sollen zukünftig noch stärker dazu beitragen, dass
langzeitarbeitslose Personen durch geeignete Maßnahmen in die Lage versetzt werden, ihren
Lebensunterhalt und den ihrer Familienmitglieder aus eigener Kraft ohne staatliche Unterstützung
zu bestreiten. Im Mittelpunkt aller Eingliederungs- und Qualifizierungsmaßnahmen steht
die Wiederherstellung von Beschäftigungsfähigkeit. Auf diesem Wege sollen nachhaltige Vermittlungen
in den ersten Arbeitsmarkt realisiert werden können.
Um zukünftig noch höhere Vermittlungszahlen in den ersten Arbeitsmarkt zu erreichen, wurde
das Angebot an Eingliederungs- und Qualifizierungsmaßnahmen noch besser auf die Erfordernisse
der verschiedenen Zielgruppen und Personenkreise abgestimmt. Zunächst gab es die
Gliederung in arbeitsmarktnahe und arbeitsmarktferne Kunden, diese wurden Altersgruppen
zugeordnet. Dazu gehören die unter 25-jährigen, über 25-jährigen und über 50-jährigen Kunden.
Drei neu eingerichtete Schwerpunkte stellen seit 2008 besondere, bedarfsorientierte Angebote
für Migranten und Alleinerziehende sowie für unter 25-jährige Jugendliche und junge Erwachsene
zur Verfügung. Zielsetzung ist es, alle erwerbsfähigen Hilfebedürftigen bei der Pro Arbeit in
Ausbildung oder Arbeit zu vermitteln, damit sie über die grundlegende Vorraussetzungen für ein
selbstgestaltetes Leben verfügen. Insbesondere die Jugendlichen und jungen Erwachsenen
sollen durch das Sofortaktivierungsprogramm Start.Zeit vor dauerhaftem Sozialhilfebezug und
Langzeitarbeitslosigkeit bewahrt werden.
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5 Anlagen
Im Folgenden werden zwei Maßnahme-Beispiele dargestellt, die im Laufe des Jahres 2008 von
der Pro Arbeit umgesetzt wurden:
1. Trainingsmaßnahme für alleinerziehende Mütter und Väter
Träger: Zentrum für Weiterbildung Langen
2. Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement für Menschen mit Beeinträchtigungen
Träger: Lebensräume – Zentrum für Arbeitshilfen
Beispiel 1:
Trainingsmaßnahme in Teilzeit für alleinerziehende Mütter und Väter
Zielgruppe
Damit auch die Gruppe der alleinerziehenden Mütter und Väter an den Arbeitsmarkt herangeführt
werden kann bzw. eine Vermittlungsaktivität in Arbeit oder Ausbildung vorgenommen werden
kann, wurden passende Trainingsmaßnahmen umgesetzt.
Die Maßnahme richtete sich sowohl an TeilnehmerInnen, die über einen Berufsabschluss und /
oder Berufserfahrung verfügen, als auch an Teilnehmer ohne Berufsabschluss und ohne Berufserfahrung.
Das vorrangige Problem der Zielgruppe ist meistens die nicht ausreichende oder nicht passende
Betreuung für ihre Kinder.
Da bei Alleinerziehenden nur ein Elternteil ständig anwesend ist, gestaltet sich die Betreuung
schwieriger als bei Paaren, z.B. für die Bring- und Abholzeiten in Einrichtungen mit festen
Schließzeiten.
Die Maßnahmen wurden daher mit begleitender, trägerinterner Kinderbetreuung umgesetzt.
Aufgabe des Trägers war es, mit Unterstützung des Fallmanagements der Pro Arbeit, der pädagogischen
Fachberatung des Kreises Offenbach sowie bei Bedarf in Zusammenarbeit mit den
Beratungszentren im Kreis Offenbach eine ausreichende und passende externe Kinderbetreuung
zu sichern, um einen Übergang in Ausbildung oder Beschäftigung zu ermöglichen.
Der inhaltliche Leistungsgegenstand der Maßnahme war die Beratung und Betreuung in individueller
Form wie z.B. durch Einzelgespräche, aber auch Gruppenarbeit zur Verbesserung der
Eingliederungsaussichten der TeilnehmerInnen. Hierbei erhielten die TeilnehmerInnen Hilfestellung
bei der Beantragung von weiteren Leistungen (nachfolgende Förderung z.B. ausbildungsbegleitende
Hilfen, ggf. Teilnahme am Förderprogramm des Hessischen Sozialministeriums
„Betriebliche Ausbildung Alleinerziehender“ und eventuell andere) anlässlich einer möglichen
Arbeits- oder Ausbildungsmaßnahme, um eine nahtlose Deckung des Lebensunterhaltes beim
Übergang in Arbeit oder Ausbildung sicherzustellen.
Lernziele/Inhalte der Maßnahme waren die
• Feststellung der sozialen, schulischen und persönlichen Kompetenzen und Ressourcen
und Entwicklung angemessener Berufsperspektiven bzw. Perspektiven zum (Wieder-)
Einstieg in den Beruf auf Grundlage dieser Ressourcen
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• Unterstützung der Teilnehmer in ihren Ressourcen und Potentialen für den Eingliederungsprozess
in Ausbildung oder Arbeit
• Stärken- und Schwächenanalyse (Profiling) mit näherer Erläuterung der Relevanz für den
Bewerbungsprozess der Teilnehmer
• Stress- und Alltagsmanagement
• Zeitmanagement und ggf. Krisenbewältigung
• Verdeutlichung der Zusammenhänge zwischen Leistungsfähigkeit, beruflicher Zielsetzung
und Zielerreichung
• Klärung von Berufszielen und -möglichkeiten: realistische Berufsziele entwickeln und diese
auf die eigene Person umsetzen
• Informationen über den aktuellen Arbeitsmarkt
• Berufswegeplanung (soweit erforderlich)
• Entwicklung gemeinsamer Vorgehensweisen und Netzwerke (Netzwerkoptimierung)
durch Förderung von Synergieeffekten in der Gruppenmaßnahme
• Erstellung bzw. Aktualisierung von aussagekräftigen und qualifizierten Bewerbungsunterlagen:
Grundlagen Lebenslauf, Anschreiben, Formalien
• Grundlagen und Unterschiede schriftlicher Bewerbungen, Online-Bewerbung, Initiativbewerbung
• Darstellung und Unterstützung bei der Entwicklung alternativer Bewerbungs-/ Qualifizierungsstrategien
• Praktische Übungen zu telefonischen und schriftlichen Bewerbungsgesprächen
• Beschaffung von Informationen zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
• Akquise von Praktikums-, Ausbildungs- und Arbeitsstellen
• Festlegung eines Handlungsplans für die weitere Vorgehensweise
• Vorbereitung auf betriebliche Praktika durch Vermittlung tätigkeits- und berufsbezogener
Kenntnisse sowie Schlüsselqualifikationen
• Einsatz der erlernten Bewerbungstechniken
• Vermittlung in betriebliche Kurzzeitpraktika (vorrangig durch Träger) und Betreuung während
der Praktika zur weiteren Vermittlung in Arbeit oder Ausbildung
• Reflektion der Praktika
• Akquise / Bewerbungen für Arbeits- oder Ausbildungsplätze
• Erhöhung der Mobilität
Die individuelle Laufzeit in der Maßnahme betrug zwölf Wochen, davon waren acht Wochen für
Theorie und vier Wochen für ein betriebliches Praktikum vorgesehen.
Die tägliche Anwesenheitszeit umfasste einen Zeitraum von 9.00 bis ca. 13.00 Uhr, wobei er
sich im Praktikum nach den betrieblichen Erfordernissen richtete und sich an der vorhandenen
Kinderbetreuung orientierte.
Es wurden zwei Staffeln mit insgesamt 38 Teilnehmerinnen durchgeführt.
Alleinerziehende Väter nahmen nicht teil.
Die Frauen waren im Alter von 20 bis 44 Jahre.
Nicht alle 38 Teilnehmerinnen absolvierten die Maßnahme bis zum regulären Maßnahmeende
bzw. bis zu einer Vermittlung.
Insgesamt wurden pro Staffel sechs bzw. vier Teilnehmerinnen in den ersten Arbeitsmarkt integriert,
das entspricht bei einer Ausgangsbelegung von 38 Teilnehmerinnen einem prozentualen
Anteil von 26,3%.
Anhand dieser Maßnahme zeigte es sich, dass auch alleinerziehenden Müttern mit externer
Unterstützung ein Weg aus der Arbeitslosigkeit aufgezeigt werden kann.
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Beispiel 2:
Beschäftigungsorientiertes Fallmanagement für Personen mit Beeinträchtigungen
Die Maßnahme „Fallmanagement für Personen mit Beeinträchtigungen“ ist für langzeitarbeitslose,
erwerbsfähige Hilfebedürftige konzipiert, bei denen eine genaue Einschätzung über die
Einsatzfähigkeit im allgemeinen Arbeitsmarkt oder einer Fördermaßnahme aktuell nicht feststellbar
war.
Unter dem Begriff „Beeinträchtigungen“ wurden Synonyme verstanden wie
• Seelische Erkrankungen / psychische Auffälligkeiten
• Lernbehinderungen /Geistige Behinderung
• Neurologische Erkrankungen
• Hörbehinderungen
• Organische Erkrankungen
• Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
Bei dieser Zielgruppe mit oft multiplen und komplexen Störungen ist ein ganzheitlicher Beratungsansatz
wichtig. Die Kunden sind oft sehr weit von einer unmittelbaren Integration in Arbeit
entfernt.
Sie sind „Betreuungskunden“ und sollten sich im Laufe der Maßnahme zu einem „Marktkunden“
entwickeln.
Inhalt der Maßnahme war daher eine Analyse der Problemstellungen, um den Beratungsprozess
anhand der individuellen Voraussetzungen des Kunden zu gestalten.
Der Beratungsprozess im Fallmanagement wurde in verschiedene Phasen mit unterschiedlicher
inhaltlicher und zeitlicher Gewichtung gestaltet:
• Clearingphase
• Aktivierungs- und Stabilisierungsphase
• Übergang vom Betreuungs- zum Marktkunden
• Herstellung von Vermittlungsfähigkeit
Die Kunden wurden über die gesamte Dauer der Maßnahme von einem Berater im Sinne des
Casemanagements begleitet. Es wurde ein individueller Förderplan erstellt und kontinuierliche
Ergebniskontrollen durchgeführt.
In der Aktivierungs- und Stabilisierungsphase wurde eine Verbesserung im Hinblick auf die persönliche,
soziale, medizinische und berufliche Situation erarbeitet (z.B.):
• Einleitung einer medizinischen und/oder psychotherapeutischen Behandlung
• Schuldenregulierung
• Änderung/Verbesserung der Wohnsituation
Ziel der Maßnahme war es zum einen, durch das beschäftigungsorientierte Fallmanagement auf
eine Eingliederung in das Erwerbsleben hinzuwirken. Zum anderen sollten Stabilisierung und
Aktivierung erreicht werden.
Im Jahr 2008 nahmen 34 Kunden an der Maßnahme teil. Dabei handelte es sich um 15 Frauen
und 19 Männer. Davon waren mehr als die Hälfte 40 Jahre alt und älter. Insgesamt haben 28
Personen die Maßnahme abgeschlossen.
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