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Eingliederungsbericht Landkreis Ammerland - jobcenter | SGB II ...

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Jobcenter <strong>Ammerland</strong><br />

<strong>Eingliederungsbericht</strong><br />

2012<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Kurzporträt des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ammerland</strong>................................................................ 3<br />

1.1 Lage.................................................................................................................. 3<br />

1.2 Rahmenbedingungen........................................................................................ 4<br />

2. Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> ..................................................................................... 6<br />

2.1 Strategien für zukunftsorientierte Integrationspolitik ......................................... 6<br />

2.2 Organisation des Jobcenters <strong>Ammerland</strong> ......................................................... 7<br />

3. Eingesetzte Mittel zur operativen Umsetzung der Eingliederungsstrategien .......... 9<br />

4. Maßnahmen zur nachhaltigen Integration, Qualifikation und Stabilisierung ......... 12<br />

5. Ergebnisse des Jobcenters <strong>Ammerland</strong> in 2012 .................................................. 15<br />

6. Fazit...................................................................................................................... 21<br />

Anmerkung: Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird im folgenden Text nur die<br />

männliche Schreibweise verwendet.<br />

2


1. Kurzporträt des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Ammerland</strong><br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> nimmt seit dem 01.01.2005 als zugelassener kommunaler<br />

Träger die Aufgaben nach dem <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> in eigener Verantwortung wahr. Bis Ende des<br />

Jahres 2011 nahmen 63 Kreise und kreisfreie Städte die Aufgaben der<br />

Grundsicherung für Arbeitsuchende in alleiniger Trägerschaft wahr. Mit den<br />

Regelungen zur Neuorganisation der <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> - Aufgabenwahrnehmung sind<br />

bundesweit seit dem 01.01.2012 108 Optionskommunen zugelassen.<br />

1.1 Lage<br />

Im Nordwesten mittendrin – so könnte man die Lage des <strong>Ammerland</strong>es prägnant<br />

beschreiben. Es nimmt den südöstlichen Teil des Ostfriesisch-Oldenburgischen<br />

Geestrückens ein und erstreckt sich vom Oldenburger Stadtgebiet nach Westen bis<br />

zur Leda-Jümme-Marsch sowie von der Friesischen Wehde im Norden bis an den<br />

Küstenkanal.<br />

Nachbarkreise sind im Süden neben der kreisfreien Stadt Oldenburg die <strong>Landkreis</strong>e<br />

Oldenburg und Cloppenburg, im Westen Leer, im Norden Friesland und im Osten der<br />

<strong>Landkreis</strong> Wesermarsch. Die naturräumliche Beschaffenheit des <strong>Ammerland</strong>es hat<br />

man häufig mit der Fläche eines Pultes verglichen. Das ist gar nicht so weit<br />

hergeholt. Denn das Gebiet des <strong>Landkreis</strong>es hat in Richtung Nordosten, zur Marsch<br />

hin, seine hohe Kante, während das Areal in Richtung Südwesten, wo die Moore<br />

liegen, leicht abflacht.<br />

Zum Kreisgebiet gehören sechs Gemeinden: Apen, Bad Zwischenahn, Edewecht,<br />

Rastede, Wiefelstede sowie Westerstede. Damit ist der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> in<br />

Deutschland der <strong>Landkreis</strong> mit den wenigsten kreisangehörigen Gemeinden.<br />

Zwei Autobahnen (A 28, A 29), zwei<br />

Bundesstraßen (B212, B401) und<br />

zwei Eisenbahnlinien durchziehen<br />

den Kreis. Sie verbinden ihn mit den<br />

Oberzentren Wilhelmshaven und<br />

Oldenburg. Neben dem Jade Weser<br />

Port ist die geplante Küstenautobahn<br />

A 22 mit der Anschlussstelle<br />

Westerstede ein wichtiges<br />

Infrastrukturprojekt in der gesamten<br />

Region.<br />

Quelle: http://www.ammerland.de/dokumente/Zahlen_Daten_Fakten_druck_und_internetversion.pdf; 17.02.2009<br />

3


1.2 Rahmenbedingungen<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> zählt mit seinen 728 km² zu den kleineren<br />

niedersächsischen <strong>Landkreis</strong>en. Mit zurzeit 119.000 Einwohnern ist der <strong>Landkreis</strong><br />

hinsichtlich der absoluten Zahl der Bewohner ebenfalls bei den weniger<br />

einwohnerstarken <strong>Landkreis</strong>en zu finden, liegt jedoch mit 163 Einwohnern pro km² in<br />

der Bevölkerungsdichte eher im Mittelfeld.<br />

Nicht zu erkennen ist bei diesen abstrakten Zahlen jedoch die Dynamik der<br />

Bevölkerungsentwicklung. So konnte der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> in den letzten 20<br />

Jahren einen Zuwachs von knapp 22.000 neuen Einwohnern verzeichnen.<br />

Einwohner im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong><br />

140.000<br />

Einwohnerzahl<br />

120.000<br />

100.000<br />

80.000<br />

60.000<br />

40.000<br />

47.999<br />

74.010<br />

69.872<br />

81.501<br />

90.540<br />

96.737<br />

110.650<br />

117.869 118.850<br />

20.000<br />

0<br />

1939 1950 1961 1970 1980 1990 2000 2010 2011<br />

Jahr<br />

Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong>, Zahlen, Daten, Fakten 2012<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> hat jedes Jahr erhebliche Wanderungsgewinne. Diese<br />

resultieren einerseits aus der Nähe zur Stadt Oldenburg und der dortigen relativen<br />

Flächenknappheit, andererseits profitiert das <strong>Ammerland</strong> in nicht unerheblichem<br />

Maße vom Zuzug älterer Menschen, die das <strong>Ammerland</strong> im Urlaub kennen gelernt<br />

haben und ihren Lebensabend hier genießen wollen.<br />

Hinsichtlich seiner wirtschaftlichen Rahmenbedingungen profitiert der <strong>Landkreis</strong><br />

<strong>Ammerland</strong> gleich von mehreren Faktoren: Zum einen ist die Nähe zur attraktiven<br />

Großstadt Oldenburg ein spürbarer wirtschaftlicher Vorteil, zum anderen sind die<br />

Parklandschaft, das Zwischenahner Meer und die Nähe zur Nordsee weitere<br />

Bedingungen, die zu einer stabilen wirtschaftlichen Gesamtsituation beitragen.<br />

Dabei kann sich das <strong>Ammerland</strong> auf einen breiten Branchenmix stützen. Etwa 30 %<br />

der Arbeitsplätze befinden sich im produzierenden Gewerbe. Schwerpunkte sind die<br />

Ernährungswirtschaft mit den Firmen Meica, Rügenwalder, Nordmilch und<br />

4


Milchwerke <strong>Ammerland</strong>, der Maschinen- und Metallbau, das Bauhauptgewerbe und<br />

das Handwerk mit einer Vielfalt an Betrieben. In Relation zur Einwohnerzahl hat das<br />

<strong>Ammerland</strong> mit über 1.600 angemeldeten Unternehmen den höchsten Besatz an<br />

Handwerksbetrieben im gesamten Oldenburger Land.<br />

Der Wirtschaftssektor Handel, Gastgewerbe und Verkehr ist mit ebenfalls etwa 30<br />

Prozent der Beschäftigten ein Wachstumsbereich. Eine große Bedeutung hat mit<br />

jährlich mehr als einer Million Übernachtungen der Tourismus. Beliebtestes Reiseziel<br />

ist Bad Zwischenahn mit über 600.000 Übernachtungen.<br />

Wiederum 30 Prozent der Bevölkerung des <strong>Ammerland</strong>es sind im Bereich der<br />

Dienstleistungen beschäftigt. Wichtiger Arbeitgeber sind die Kliniken. Eine<br />

hundertprozentige Tochter des <strong>Landkreis</strong>es ist die <strong>Ammerland</strong>-Klinik GmbH in<br />

Westerstede.<br />

Mit der <strong>Ammerland</strong>-Klinik und über den Bezirksverband Oldenburg ist der <strong>Landkreis</strong><br />

an der Karl-Jaspers-Klinik beteiligt. Dabei handelt es sich um ein Fachkrankenhaus<br />

für Psychiatrie und Psychotherapie in Bad Zwischenahn-Wehnen. In Bad<br />

Zwischenahn befinden sich außerdem die Fachklinik für Rheuma und Rehabilitation<br />

und eine onkologische Reha-Klinik, zudem zahlreiche Kuranlagen mit Beauty- und<br />

Wellnesseinrichtungen. In Westerstede wurde direkt neben der <strong>Ammerland</strong>-Klinik im<br />

Jahre 2008 das Bundeswehr-Krankenhaus eröffnet, das mit der <strong>Ammerland</strong>-Klinik<br />

gemeinsame medizinische Bereiche nutzt, organisatorisch aber getrennt bleibt.<br />

Diese Form von zivil-militärischer Zusammenarbeit ist bundesweit einmalig.<br />

Die restlichen zehn Prozent der Arbeitsplätze sind im Bereich der Land- und<br />

Forstwirtschaft angesiedelt, womit das <strong>Ammerland</strong> einen landesweiten Spitzenplatz<br />

einnimmt. Das <strong>Ammerland</strong> ist Zentrum der Baumschulwirtschaft und des Gartenbaus<br />

in Deutschland. Rund 500 Vollerwerbs- und Nebenerwerbsbetriebe, und damit mehr<br />

als 40 Prozent aller niedersächsischen Betriebe dieser Branche, haben ihren<br />

Betriebssitz in unserem <strong>Landkreis</strong> und prägen damit nachhaltig unser<br />

Landschaftsbild. Am bekanntesten dürfte sicherlich die Baumschule Bruns sein, die<br />

als größte deutsche Exportbaumschule internationale Großprojekte wie den<br />

Münchener Flughafen oder den Disneypark in der Nähe von Paris, den Berliner<br />

Reichstag sowie den Roten Platz in Moskau mit Pflanzen beschickt hat. Durch diese<br />

Schwerpunktbildung konnte der Strukturwandel innerhalb der Landwirtschaft im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> weitgehend aufgefangen werden.<br />

Die Landwirtschaft im <strong>Ammerland</strong> ist vorrangig in der Grünland-Landwirtschaft mit<br />

Milchproduktion sowie in der Rinder- und Schweinemast tätig.<br />

Intensivtierhaltungsbetriebe sind eher selten anzutreffen. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong><br />

befinden sich als weiteres Standbein für die Landwirtschaft einige Biogas-Anlagen.<br />

5


2. Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong><br />

Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> unterstützt ALG <strong>II</strong>-Empfänger auf ihrem Weg zurück in<br />

die Beschäftigung. Ein Bausteinsystem von Angeboten für die Klienten sowie der<br />

gute Kontakt zu den Unternehmen in der Region machen die Arbeit des Jobcenters<br />

erfolgreich.<br />

2.1 Strategien für zukunftsorientierte Integrationspolitik<br />

Aufgabe des zugelassenen kommunalen Trägers ist in erster Linie die Eingliederung<br />

der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten in den Arbeitsmarkt. Alle am Prozess der<br />

Vermittlung Beteiligten nehmen während ihrer Arbeit unterschiedliche Aufgaben<br />

wahr, die unter dieser obersten Zielstellung zusammenlaufen.<br />

Die Strategien des Jobcenters leiten sich einerseits aus den bestehenden<br />

Herausforderungen der regionalen Arbeitsmarkt- und Bevölkerungsstruktur ab,<br />

werden aber andererseits durch sich immer wieder verändernde Faktoren<br />

beeinflusst.<br />

Durch arbeitsmarktpolitische Zielgruppen, deren Eingliederung eine besondere<br />

Herausforderung darstellt, ergeben sich zwangsläufig bestimmte Strategien. Zu<br />

diesen Gruppen zählen insbesondere Jugendliche unter 25 Jahren, Alleinerziehende,<br />

ältere Arbeitnehmer über 50 Jahre und Migranten. Innerhalb dieser Kundenkreise<br />

gelten erschwerte Ausgangsbedingungen, die intensive Beratung und eingehende<br />

Betreuung erfordern, was durch den Einsatz von kompetenten Mitarbeitern<br />

sichergestellt wird. Ein weiteres Erfordernis zur Umsetzung der Ziele liegt in der<br />

Gestaltung und dem Angebot passgenauer Integrations- und<br />

Qualifizierungsangebote. Diese werden durch die Maßnahmeplanung auf die<br />

Bedarfe der Kunden und des Arbeitsmarktes abgestimmt. Zuweisungen in diese<br />

Angebote finden so zielgruppenorientiert wie möglich als auch so individuell wie nötig<br />

statt, um Vermittlungshemmnisse effizient abzubauen, Qualifikationen aufzubauen<br />

und eine erfolgreiche, nachhaltige Vermittlung zu erreichen.<br />

Die Auswertung internetgestützter Stellenpools als Grundlage für die Vermittlung<br />

auch in den überregionalen Arbeitsmarkt ist ständige Aufgabe des<br />

Arbeitgeberservices. Die Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft im Hinblick<br />

auf das Tätigkeitsfeld des kommunalen Trägers wird durch intensive<br />

Arbeitgeberkontakte sowie durch Kooperation mit der Wirtschaftsförderung, den<br />

Hauptverwaltungsbeamten des <strong>Landkreis</strong>es und den kreisangehörigen Gemeinden<br />

gewährleistet.<br />

6


2.2 Organisation des Jobcenters <strong>Ammerland</strong><br />

Seit Übernahme der verantwortungsvollen Tätigkeit zum 01.01.2005 als<br />

zugelassener kommunaler Träger arbeitet das Jobcenter in einer dezentralen<br />

Organisationsstruktur. Dies bedeutet, dass die Aufgaben der Antragsannahme und<br />

Antragsbearbeitung in den Gemeinden erfüllt werden. Die Betreuung der Kunden<br />

durch das Fallmanagement findet sowohl in den Gemeinden Apen, Bad<br />

Zwischenahn, Edewecht, Rastede und Wiefelstede als auch im Kreisgebäude in<br />

Westerstede statt.<br />

Die Steuerung des gesamten Eingliederungsbereichs erfolgt zentral in der Kreisstadt<br />

Westerstede.<br />

Die Betreuung der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Jugendlichen unter 25<br />

Jahren erfolgt seit dem Jahr 2007 durch die Kreisvolkshochschule <strong>Ammerland</strong><br />

gGmbH am Standort Bad Zwischenahn.<br />

Die Mitarbeiter des ebenfalls im <strong>Landkreis</strong> angesiedelten Arbeitgeberservices sorgen<br />

mit ihren umfassenden Kontakten zu regionalen Wirtschaftsbetrieben für einen<br />

Stellenpool, der für die Vermittlung notwendig ist. Auch hier ist das Ziel die möglichst<br />

langfristige und für alle Seiten zufrieden stellende Vermittlung in den Arbeitsmarkt.<br />

Mit der Beendigung der Befristung der Zulassung des Jobcenters <strong>Ammerland</strong> als<br />

zugelassener kommunaler Träger und der Fortführung der Option zum 01.01.2011<br />

wurde die Aufgabenerledigung an verschiedenen Stellen neu geordnet und die<br />

Struktur an einzelnen Punkten im Jobcenter optimiert.<br />

Somit ist es gelungen, der strategischen Planung zur Eingliederung von Arbeitslosen<br />

in den Arbeitsmarkt auch im Hinblick auf die Geschäftsstruktur Rechnung zu tragen.<br />

Kerninhalte der Eingliederungsstrategie des Jobcenters liegen in<br />

der Beratung und Betreuung von Arbeitslosen durch die Mitarbeiter vor Ort in<br />

den Gemeinden<br />

der Betreuung, Beratung und letztendlich Eingliederung von Arbeitslosen<br />

durch das Fallmanagement und die Arbeitsvermittlung<br />

der Stellenakquise, der passgenauen Besetzung von Arbeitsplätzen sowie der<br />

Herstellung und Pflege von Kontakten zu Arbeitgebern in der Region durch<br />

den Arbeitgeberservice.<br />

7


Jobcenter <strong>Ammerland</strong><br />

Herr Geerdes/Herr Schütte<br />

Geschäftsführung<br />

Beauftragte für<br />

Chancengleichheit am Arbeitsmarkt<br />

Frau Hartke<br />

stellvertr. Geschäftsführer<br />

Herr Schütte<br />

56.10<br />

Geschäftsführer<br />

Herr Geerdes<br />

56.20<br />

Organisation<br />

Sachgebietsleitung<br />

Herr Schütte<br />

passives Leistungsrecht<br />

Sachgebietsleitung<br />

Frau Saathoff<br />

Finanzen/Controlling<br />

Sachgebietsleitung<br />

Herr Walden<br />

Maßnahmeplanung<br />

Sachgebietsleitung<br />

Fr. Hartke<br />

Vermittlung<br />

Sachgebietsleitung<br />

Frau Siebels<br />

Jobcenter U25<br />

Sachgebietsleitung<br />

Herr Geerdes<br />

Innere Dienste<br />

Organisation<br />

Geschäftsverteilung<br />

passives Leistungsrecht<br />

Fachaufsicht<br />

Widersprüche, Klagen<br />

Rechtsschutz<br />

Finanzen<br />

Haushalt<br />

Planung<br />

Zielgruppen<br />

Koordination<br />

aktives Leistungsrecht<br />

Widersprüche, Klagen<br />

Rechtsschutz<br />

KVHS gGmbH<br />

Jobcenter U25<br />

fachlich<br />

EDV<br />

Statistik<br />

Ermittlungsdienst<br />

Sanktionen<br />

Ordnungswidrigkeiten<br />

Abrechnungen mit<br />

Bund, Land,<br />

Gemeinden<br />

Entwicklung und<br />

Betreuung<br />

qualifizierende<br />

Arbeitsgelegenheiten<br />

Fallmanagement/<br />

Arbeitsvermittlung<br />

Anmeldung<br />

Information<br />

Einkommensermittlung<br />

Selbständiger<br />

Controlling<br />

Benchmarking<br />

Evaluation<br />

Berichtswesen<br />

Ausschreibungen<br />

Maßnahmebewilligungen<br />

Arbeitgeberservice<br />

Bildungsund<br />

Teilhabepaket<br />

Abwicklung von<br />

Eingliederungsleistungen<br />

Zusammenarbeit<br />

mit Trägern<br />

Beratung<br />

Selbständiger<br />

Unterhalt<br />

Ermittlung und<br />

Geltendmachung<br />

(Zentrale Unterhaltsstelle)<br />

OnlinePortal<br />

OnlineVermittlungs-<br />

Service<br />

8


3. Eingesetzte Mittel zur operativen Umsetzung der<br />

Eingliederungsstrategien<br />

Dem Jobcenter <strong>Ammerland</strong> standen im Jahr 2012 etwa 3,1 Mio. € für<br />

Eingliederungsleistungen zur Verfügung. Es wurden von diesem Betrag etwa 96 %<br />

gebunden. Im Berichtsjahr wurde eine Umschichtung aus dem Eingliederungsbudget<br />

in das Verwaltungskostenbudget in Höhe von 660.000 € vorgenommen.<br />

Die Ausgaben aus dem Eingliederungsbudget verteilen sich auf diverse<br />

arbeitsmarktpolitische Instrumente, die im Jobcenter <strong>Ammerland</strong> in verschiedenen<br />

Kategorien zusammengefasst werden. Die Kategorien im Jahr 2012 teilten sich wie<br />

bereits im vorangegangenen Jahr wie folgt auf:<br />

Kategorie Erster Arbeitsmarkt:<br />

Hierunter werden alle Instrumente zusammengefasst, die für die Vermittlung<br />

arbeitsmarktnaher Kunden genutzt werden können und in direktem Zusammenhang<br />

mit der Vermittlung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stehen. In<br />

diese Kategorie fallen u. a. Eingliederungszuschüsse zur Aufnahme einer<br />

Erwerbstätigkeit, Einstiegsgeld nach § 16b <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>, Einstiegsqualifizierung nach §<br />

54a <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I, das Vermittlungsbudget bei Anbahnung und Aufnahme einer<br />

versicherungspflichtigen Beschäftigung nach § 44 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I und<br />

Vermittlungsgutscheine als Vergütung für die Beauftragung Dritter mit der<br />

Vermittlung nach § 45 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I.<br />

Kategorie Zweiter Arbeitsmarkt:<br />

Hierunter werden alle Leistungen, die im Zusammenhang mit der Vermittlung in<br />

öffentlich geförderte Beschäftigung als Arbeitsgelegenheiten mit<br />

Mehraufwandsentschädigung oder Arbeitsgelegenheiten in der Entgeltvariante (bis<br />

31.03.2012) nach § 16d <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> stehen, zusammengefasst.<br />

Kategorie Dritter Arbeitsmarkt:<br />

Diese Kategorie beinhaltet die Leistungen zur Beschäftigungsförderung nach § 16e<br />

<strong>SGB</strong> <strong>II</strong> (a.F.). Mit diesem Instrument wird Arbeitgebern unter verschiedenen<br />

Voraussetzungen die Möglichkeit eingeräumt, einen Ausgleich für zu erwartende<br />

Minderleistungen von Arbeitnehmern mit Vermittlungshemmnissen zu erhalten.<br />

Dieses Instrument war gültig bis zum 31.03.2012. Es werden hier jedoch noch<br />

unbefristete Fälle abgebildet.<br />

Kategorie Qualifizierung:<br />

Unter Qualifizierung werden alle Leistungen für Maßnahmen zur Aktivierung und<br />

beruflichen Eingliederung nach § 45 <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I sowie Maßnahmen der beruflichen<br />

Weiterbildung nach § 81 <strong>SGB</strong> zusammengefasst.<br />

9


Kategorie Freie Förderung:<br />

Leistungen zur Freien Förderung erlauben es dem Träger, die gesetzlich geregelten<br />

Eingliederungsleistungen durch freie Leistungen zur Integration zu erweitern. Es<br />

können 10 % der zur Verfügung stehenden Mittel für Eingliederung (Leistungen nach<br />

§ 16e ausgenommen) für die freie Förderung verwendet werden.<br />

Als eigenständige Kategorien werden Maßnahmen der beruflichen Rehabilitation<br />

sowie Leistungen zur psychosozialen Beratung zum Abbau von Hemmnissen, die<br />

einer Vermittlung entgegenstehen, im Jobcenter <strong>Ammerland</strong> gesondert erfasst. Auch<br />

werden Leistungen, die als Projektkosten im Rahmen von Gruppenmaßnahmen<br />

entstehen, als eigenständige Kategorie ausgewiesen.<br />

Im Berichtsjahr verteilten sich die gebundenen Mittel wie aus der folgenden Grafik<br />

ersichtlich auf die Arbeitsmarktkategorien:<br />

Ausgabeanteile je Kategorie 2012<br />

Freie Förderung<br />

1%<br />

Arbeitsloseninitiative<br />

<strong>Ammerland</strong><br />

4%<br />

Rehamaßnahmen<br />

7%<br />

Perspektive 50plus<br />

4%<br />

Erster Arbeitsmarkt<br />

18%<br />

Maßnahmen zur<br />

Aktivierung<br />

8%<br />

Berufliche Weiterbildung<br />

19% Dritter Arbeitsmarkt<br />

2%<br />

Zweiter Arbeitsmarkt<br />

37%<br />

Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong>, Jobcenter <strong>Ammerland</strong>, Finanzübersicht 2011, Stand 31.12.2012<br />

Die Verteilung der Mittel auf die Arbeitsmarktkategorien des Jobcenters <strong>Ammerland</strong><br />

stellt sich im Vergleich ähnlich dar wie im Vorjahr 2011.<br />

Die höchste Bindung entfällt im Jahr 2012 wie bereits im Vorjahr auf den Bereich<br />

Beschäftigung schaffende Maßnahmen. Hier wurden 38% der Mittel gebunden.<br />

Zum Bereich der Qualifizierung gehören Maßnahmen zur Aktivierung ebenso wie<br />

Maßnahmen zur beruflichen Weiterbildung. Insgesamt wurden hier 26% der Mittel<br />

gebunden. Im Vorjahr waren es noch 20%.<br />

Im Ersten Arbeitsmarkt wurden 2012 etwa 18% der verfügbaren Mittel gebunden. Im<br />

Vorjahr waren es noch 17%. Bei einer erneut gesunkenen Zuweisung von<br />

Eingliederungsmitteln wird allerdings die noch immer steigende Bedeutung der<br />

Förderinstrumente für die Vermittlung auf den ersten Arbeitsmarkt deutlich.<br />

10


Im Rahmen von Gruppenmaßnahmen wurden in 2012 kaum Mittel gebunden. Dieser<br />

Bereich wird nahezu vollständig durch Bewilligung von individuellen Maßnahmen<br />

ersetzt.<br />

Auch im Bereich der Rehabilitationsmaßnahmen ist weder eine deutliche Steigerung<br />

der verausgabten Mittel noch ein Rückgang festzustellen.<br />

Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> ist seit 2011 Teilnehmer des Sonderprogramms des<br />

Bundes „Perspektive 50Plus“. Hier werden flankierend zu Mitteln, die der Bund im<br />

Rahmen dieses Programms bereitstellt, zusätzliche Leistungen aus dem<br />

Eingliederungsbudget gewährt; in 2012 sind dies etwa 4% der Eingliederungsmittel.<br />

11


4. Maßnahmen zur nachhaltigen Integration, Qualifikation und<br />

Stabilisierung<br />

Eine auf die Anforderungen des regionalen Arbeitsmarktes sowie an die Bedürfnisse<br />

der Kunden gerichtete Maßnahmenlandschaft stellt eine Grundvoraussetzung für<br />

nachhaltige Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt dar, die oftmals nicht direkt<br />

erreicht werden kann, sondern über Stabilisierung und Qualifizierung angesteuert<br />

werden muss. Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> verfügte auch im vergangenen Jahr über<br />

ein breit gefächertes Angebot an Maßnahmen. Im Folgenden werden einige<br />

erfolgreiche Maßnahme des Jahres 2012 vorgestellt:<br />

Werkstattprojekt Holz<br />

Diese Maßnahme richtet sich in besonderem Maße an Jugendliche unter 25 Jahren,<br />

die aufgrund fehlender Schulabschlüsse oder schwieriger sozialer Verhältnisse<br />

bisher keine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung haben bzw. keine Arbeit<br />

finden. Jedoch ist die Maßnahme auch für ältere Teilnehmer geöffnet, die den<br />

Anschluss an das Berufsleben zu verlieren drohen.<br />

Beim Werkstattprojekt handelt es sich um ein Beschäftigungsangebot zur<br />

Heranführung an den Arbeits- und Ausbildungsmarkt, in dessen Rahmen einerseits<br />

motivierende Erfolgserlebnisse erfahren und andererseits Primärtugenden wie<br />

Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Einhaltung von Regeln etc. erlernt und nach längerer<br />

Zeit der Arbeitslosigkeit neu eingeübt werden. Unter Einbeziehung vorhandener<br />

Fähigkeiten werden Orientierungshilfen bezüglich geeigneter Berufsfelder sowie<br />

realistischer Berufs- und Beschäftigungsperspektiven gegeben und Unterstützung<br />

bei der Erstellung von Bewerbungsunterlagen geleistet. Auch individuelle<br />

Vermittlungshemmnisse wie Schulden oder Suchtkrankheiten werden angegangen.<br />

AGH Fahrdienst<br />

Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> betreibt seit einiger Zeit erfolgreich diese Maßnahme. Sie<br />

dient der Heranführung der Teilnehmer an den ersten Arbeitsmarkt und richtet sich<br />

an Arbeitslosengeld <strong>II</strong>-Empfänger mit Führerschein, Verantwortungsbewusstsein und<br />

Zuverlässigkeit. Unter sozialpädagogischer Betreuung koordinieren die Teilnehmer<br />

den Transport von Maßnahmeteilnehmern zu Veranstaltungsorten, die mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer oder gar nicht zu erreichen sind. Dabei wird<br />

Teilverantwortung an Fahrer und Koordinator übertragen. Zu den Aufgaben der<br />

Teilnehmer gehören Fahrzeugreinigung und –pflege, Kontrolle der Fahrbereitschaft<br />

der Fahrzeuge, Überwachung von Wartungsintervallen, Betankung, Führen eines<br />

Fahrtenbuchs, Kontakt zu den Ansprechpartnern der verschiedenen Maßnahmen<br />

und Einpflegen der Mitfahrernamen in die Linienlisten. Den Teilnehmern wird das<br />

Training von Arbeitstugenden, die Beseitigung individueller Vermittlungshemmnisse,<br />

Hilfe zur Selbsthilfe und Weiterbildung im Bereich der Alltagsbewältigung ermöglicht.<br />

Der Fahrdienst kann nur von Personen in Anspruch genommen werden, die keine<br />

Möglichkeit haben, den Veranstaltungsort mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu<br />

erreichen.<br />

12


AGH Automobil<br />

Bei der AGH Automobil handelt es sich um ein Projekt zur Verbesserung der<br />

Chancen auf dem Ausbildungsmarkt. Es wird der Erwerb des Führerscheins Klasse<br />

B angestrebt. In betreuten Arbeitsgelegenheiten unter sozialpädagogischer Beratung<br />

werden junge Erwachsene unter 25 Jahren, denen die Fahrerlaubnis fehlt und<br />

andere Problemlagen die Aufnahme einer Berufsausbildung erschweren, besonders<br />

gefördert und qualifiziert.<br />

Fit für den Job<br />

Die klassische berufliche Potenzialanalyse wird erweitert um den Aspekt der<br />

Ressource Gesundheit als zentraler Faktor für die Ausbildungs- bzw.<br />

Arbeitsaufnahme und richtet sich demnach an Personen mit gesundheitlichen<br />

Einschränkungen. Im Abgleich der gesundheitlichen und beruflichen Möglichkeiten<br />

sollen realisierbare Perspektiven entwickelt und die Motivation zur Umsetzung<br />

hergestellt werden. Die Ziele dieser Maßnahme sind:<br />

Bestandsaufnahme des persönlichen und gesundheitlichen Status Quo<br />

Stärkung des gesundheitlichen Bewusstseins<br />

Verbesserung des gesundheitlichen Verhaltens<br />

Entwicklung von beruflichen Perspektiven im Abgleich mit den<br />

gesundheitlichen Möglichkeiten<br />

Förder- und Anschlussplanung mit dem Fokus Gesundheit/Arbeitsmarkt<br />

Qualifizierung von zusätzlichen Betreuungskräften<br />

Ziel dieser Maßnahme ist, die Teilnehmer/innen für den Einsatz in vollstationären<br />

Einrichtungen vorzubereiten. Es sollen ihnen Grundkenntnisse vermittelt werden, die<br />

die Betreuung und Lebensqualität – ergänzend zu der Heimversorgung- der<br />

Heimbewohner verbessern. Folgende Aspekte werden während der Qualifizierung<br />

berücksichtigt:<br />

Vermittlung von fachlichen Grundkenntnissen zur Begleitung und Betreuung von<br />

Menschen mit demenziellen Erkrankungen<br />

Entwicklung einer positiven Haltung gegenüber Menschen mit Demenz<br />

Entwicklung der Fähigkeit zur verständnisorientierten Kommunikation<br />

Erlernen von speziellen Alltags- und Beschäftigungssituationen<br />

Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstreflexion, Selbsthilfefähigkeit und<br />

Konfliktlösung<br />

Reflexion der Teamfähigkeit, Situationen einschätzen und notwendige Hilfe<br />

einholen.<br />

Umschulung Verkäufer/in in Voll- oder Teilzeit<br />

Die Umschulung zum/r Verkäufer/in stellt eine arbeitsmarktnahe Maßnahme dar,<br />

deren Ziel die Aufnahme einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung ist. Den<br />

Teilnehmer/innen werden alle dafür notwendigen Inhalte wie kaufmännische<br />

Fähigkeiten, Kundenorientierung, Warenkunde, etc. vermittelt.<br />

13


GaLaBau<br />

Hier werden Personen angesprochen, die als Helfer bereits einschlägige<br />

Erfahrungen im GaLaBau, in der Baumschule oder sonstigen gärtnerischen<br />

Tätigkeiten gesammelt haben, aber nicht über einen gärtnerischen Berufsabschluss<br />

verfügen. Die Teilnehmer/innen werden durch die zwei Lehrgänge in ihrem<br />

Berufsfeld qualifiziert, um eigenständig Arbeitsaufträge im GaLaBau erledigen zu<br />

können. Übergeordnetes Ziel ist auch bei dieser Maßnahme die Aufnahme einer<br />

sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung.<br />

Die hier beschriebenen Maßnahmen stellen nur einen Teil der Maßnahmelandschaft<br />

im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> dar. Ein erheblicher Teil der Hilfebedürftigen wurde<br />

außerdem durch individuelle Schulungen und Qualifizierungen auf den Arbeitsmarkt<br />

vorbereitet.<br />

Jugendbüro <strong>Ammerland</strong> (Jobcenter U25)<br />

Ein besonderes Augenmerk wird auf die berufliche und soziale Integration junger<br />

Menschen gelegt. Diese Zielgruppe wird ebenfalls seit dem Jahr 2005 von der<br />

Optionskommune betreut. Erschwerend für die aktuelle Arbeit mit jungen Menschen<br />

ist der Zuschnitt dieses Personenkreises. Es handelt sich oft um Ratsuchende, die<br />

bereits mehrere Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktförderung durchlaufen haben,<br />

bisher aber nicht eingegliedert werden konnten. Fehlende Perspektiven stellen für<br />

die Betroffenen oft eine unüberwindbare Hürde dar, die einer besonders intensiven<br />

Betreuung und Beratung durch professionelle Einrichtungen und deren Mitarbeiter<br />

bedarf. Das Projekt Jobcenter U25 wird durch die Kreisvolkshochschule <strong>Ammerland</strong><br />

gGmbH umgesetzt.<br />

Beratung, Begleitung und Unterstützung junger Menschen unter 25 Jahren, die auf<br />

der Suche nach einer geeigneten schulischen und/oder beruflichen Perspektive sind,<br />

sind die Aufgaben des Jobcenters U25.<br />

Job <strong>Ammerland</strong> bietet jungen, nach Arbeit oder Ausbildung suchenden Menschen,<br />

die im Arbeitslosengeld-<strong>II</strong>-Bezug stehen, eine intensive Einzelbetreuung und<br />

Beratung.<br />

Durch Klärung des individuellen Hilfebedarfs soll den jungen Menschen in<br />

Zusammenarbeit mit anderen Institutionen eine optimale, perspektivisch<br />

ausgerichtete Einbindung in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt ermöglicht werden.<br />

Mittels eines Fähigkeiten- und Kompetenzprofils wird dem Leistungsvermögen jedes<br />

Einzelnen Rechnung getragen, um Erfolgserlebnisse in den anschließenden<br />

Seminaren, Projekten und berufsvorbereitenden Maßnahmen (Schulabschlusskurse,<br />

Berufspraktika etc.) zu erzielen.<br />

Gemeinsam mit den zuständigen Beratern werden zu bewältigende und überprüfbare<br />

Teilschritte in Form einer Zielvereinbarung festgelegt, die den jungen Menschen den<br />

Weg in eine gesicherte schulische und/oder berufliche Zukunft erleichtern sollen.<br />

14


Die zur Verfügung stehenden neuen Medien in den Räumlichkeiten ermöglichen den<br />

jungen Menschen die notwendige Chancengleichheit zum Kompetenzerwerb.<br />

Weiterhin werden in den angebotenen und durchgeführten Seminaren soziale,<br />

kommunikative und berufliche Kompetenzen entwickelt, gestärkt und gefördert.<br />

Insbesondere finden Bewerbungs-, Kommunikations- und Konflikttrainings statt.<br />

Nach Bedarf wird im Jobcenter U25 außerdem in Konfliktsituationen eine von<br />

professionell ausgebildeten Mediatoren begleitete Vermittlung angeboten. In<br />

Kooperation mit weiteren Institutionen werden darüber hinaus individuelle Begleitung<br />

und Unterstützung angeboten und vermittelt.<br />

5. Ergebnisse des Jobcenters <strong>Ammerland</strong> in 2012<br />

Die folgenden Graphiken enthalten die wichtigsten Ergebnisse des Jahres 2012. Die<br />

Daten wurden sowohl vom Jobcenter <strong>Ammerland</strong> selbst als auch von der<br />

Bundesagentur für Arbeit während der monatlichen Meldeprozeduren ermittelt und<br />

aufbereitet.<br />

Entwicklung der Zahl der Bedarfsgemeinschaften 2012<br />

3500<br />

3000 301 303 293 297 292 293 296 308 302 295<br />

2500 729 729 735 718 712 714 711 723 720 716<br />

2000<br />

507 504 510 498 498 500 502 478 471 480<br />

1500<br />

365 366 366 368 357 355 358 356 354 355<br />

1000<br />

789 816 815 795 794 796 778 776 772 786<br />

500<br />

312 312 306 301 296 291 290 277 272 276<br />

0<br />

Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12<br />

Apen (endgültige Werte) Bad Zwischenahn (endgültige Werte) Edewecht (endgültige Werte)<br />

Rastede (endgültige Werte) Westerstede (endgültige Werte) Wiefelstede (endgültige Werte)<br />

Quelle: Statistik der BA, Auswertung Grundsicherung für Arbeitsuchende mit einer Wartezeit von drei Monaten, Datenstand<br />

Februar 2013<br />

Aufgrund der Berichterstattung mit einer Wartezeit von drei Monaten sind bisher nur<br />

die Daten bis einschließlich Oktober 2012 verfügbar. Während des Berichtsjahres<br />

2012 konnte die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong> erneut<br />

gesenkt werden. So fiel die Zahl im Jahresverlauf von im Januar 3.003 auf 2.908<br />

Bedarfsgemeinschaften im Dezember.<br />

15


%<br />

Entwicklung der Arbeitslosenquoten<br />

<strong>Landkreis</strong>, Niedersachsen und Bund<br />

8,0<br />

7,0<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,0<br />

Dez. 11 Jan. 12 Feb. 12 Mrz. 12 Apr. 12 Mai. 12 Jun. 12 Jul. 12 Aug. 12 Sep. 12 Okt. 12 Nov. 12 Dez. 12<br />

Monat/Jahr<br />

Quote <strong>Landkreis</strong> gesamt Quote <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> Quote <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I Quote Niedersachsen Quote Bund<br />

Quelle: <strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong>, Jobcenter, Arbeitsmarktreport Dezember 2012<br />

Der erfreuliche Rückgang der Arbeitslosigkeit der vorangegangenen Jahre konnte<br />

auch in 2012 fortgesetzt werden. Die gemeinsame Arbeitslosenquote beider<br />

Rechtskreise (<strong>SGB</strong> <strong>II</strong>/<strong>II</strong>I) sank von im Januar 5,6% auf 4,4% im Dezember. Die<br />

durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei 4,6 %, und setzt sich zusammen aus<br />

einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote im <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> von 2,3 % und einer<br />

durchschnittlichen Arbeitslosenquote im <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I von 2,3 %. Damit ist es dem<br />

Jobcenter <strong>Ammerland</strong> gelungen, die Arbeitslosenquote erneut unter landes- (6,6 %<br />

für 2012) und unter bundesweitem Niveau (6,8 % für 2012) zu halten.<br />

16


Beiträge <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> und <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I zur Arbeitslosenquote 2012<br />

6,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

3,1<br />

3,1<br />

2,4<br />

2,2<br />

2,0<br />

1,9<br />

2,2<br />

2,3<br />

2,0<br />

1,9<br />

2,0<br />

2,3<br />

2,0<br />

1,0<br />

2,5<br />

2,5<br />

2,5<br />

2,4<br />

2,3<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,3<br />

2,2<br />

2,2<br />

2,2<br />

2,1<br />

0,0<br />

Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12 Nov 12 Dez 12<br />

Quote <strong>SGB</strong> <strong>II</strong><br />

Quote <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>I<br />

Quelle: Jobcenter <strong>Ammerland</strong>, Arbeitsmarktreport Dezember 2012<br />

Mit dem „Gesetz zur Neuorganisation der Grundsicherung für Arbeitsuchende“ hat<br />

der Gesetzgeber dauerhaft zwei unterschiedliche Organisationsmodelle und<br />

Aufsichtsstrukturen verankert. Gleichzeitig soll die Leistungsfähigkeit durch einen<br />

öffentlichen Kennzahlenvergleich und eine Steuerung über die Ziele verbessert<br />

werden. Die Kennzahlen und deren Ergänzungsgrößen wurden in einer Bund-Länder<br />

Arbeitsgruppe abgestimmt und in einer Verordnung zur Festlegung der Kennzahlen<br />

nach § 48a <strong>SGB</strong> <strong>II</strong> beschrieben.<br />

Die zugrunde gelegten Daten werden stets mit einer Wartezeit von drei Monaten<br />

verwendet, aus diesem Grunde liegen die Daten vollständig nur bis Oktober 2012<br />

vor, werden aber durch Hochrechnungen bis zum Jahresende vervollständigt.<br />

17


180<br />

Integrationen 2012<br />

180<br />

160<br />

146<br />

140<br />

120<br />

121<br />

127<br />

114<br />

103<br />

100<br />

86 83<br />

80<br />

64 62<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12<br />

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Zielerreichung 2012 im <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>, JC <strong>Ammerland</strong>,<br />

Monatsbericht Oktober 2012<br />

In absoluten Zahlen gesprochen erreicht das <strong>Ammerland</strong> bis zum genannten<br />

Stichtag 1.086 Integrationen in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung,<br />

Selbständigkeit oder Berufsausbildung. Die Werte werden durch die bereits genannte<br />

Hochrechnung ergänzt, sodass das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> mit Blick auf das<br />

Jahresende Datenstand eine Integrationsquote von 29,5% erreicht.<br />

Der Gruppe der Alleinerziehenden gilt ein besonderes Augenmerk. Hier wird die<br />

Quote noch einmal gesondert errechnet und es ergibt sich eine Integrationsquote für<br />

Alleinerziehende für das Jahr 2012 von 27,1%.<br />

Integration von Alleinerziehenden<br />

30<br />

27<br />

25<br />

20<br />

15<br />

13<br />

19<br />

14 14<br />

12<br />

22<br />

20<br />

15<br />

10<br />

7<br />

5<br />

0<br />

Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12<br />

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Zielerreichung 2011 im <strong>SGB</strong> <strong>II</strong>, JC <strong>Ammerland</strong>,<br />

Monatsbericht Oktober 2012<br />

18


Mit der Integration von Personen in den ersten Arbeitsmarkt geht in vielen Fällen die<br />

Gewährung von Leistungen aus dem Eingliederungsbudget einher. Die Instrumente,<br />

die dem Jobcenter zur Verfügung stehen, sind vielfältig und reichen von beruflicher<br />

Qualifizierung über Vermittlung in eine Tätigkeit in der Mehraufwandsvariante bis hin<br />

zur Übernahme von Kosten im Rahmen von Vorstellungsgesprächen. Die folgenden<br />

Daten enthalten noch geringe Ungenauigkeiten, da die Werte für den Monat<br />

Dezember 2012 noch als vorläufig betrachtet werden müssen. Die folgenden<br />

Graphiken stellen die Förderungen aus dem Eingliederungstitel noch einmal dar:<br />

Zugänge zu arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen 2012 - vorläufig und hochgerechnet-<br />

3.000<br />

2.816<br />

2.500<br />

2.000<br />

1.500<br />

1.000<br />

519<br />

500<br />

13 119 112<br />

19<br />

16<br />

-<br />

Aktivierung und<br />

berufliche<br />

Eingliederung<br />

Berufsw ahl und<br />

Berufsausbildung<br />

Berufliche<br />

Weiterbildung<br />

Aufnahme einer<br />

Erw erbstätigkeit<br />

Förderung der<br />

Selbständigkeit<br />

Beschäftigung<br />

schaffende<br />

Maßnahmen<br />

Freie Förderung /<br />

Sonstige<br />

Förderung<br />

Quelle: Statistik der BA, Arbeitsmarkt in Zahlen, Förderstatistik, Datenstand Februar 2013<br />

Da für den Berichtsmonat Dezember noch keine endgültigen Daten vorliegen,<br />

können die Jahreszahlen für das Berichtsjahr leider nur als vorläufige Werte<br />

angegeben werden.<br />

19


Beschäftigung schaffende Maßnahmen 2012<br />

210<br />

210<br />

205<br />

200<br />

199<br />

204 203<br />

198<br />

200<br />

195<br />

192<br />

190<br />

185<br />

180<br />

185<br />

181<br />

179<br />

182<br />

184<br />

175<br />

170<br />

165<br />

160<br />

Jan 12 Feb 12 Mrz 12 Apr 12 Mai 12 Jun 12 Jul 12 Aug 12 Sep 12 Okt 12 Nov 12 Dez 12<br />

Quelle: Statistik der BA, Arbeitsmarkt in Zahlen, Förderstatistik, Datenstand Februar 2013<br />

Im Jahr 2012 nahmen durchschnittlich 193 Personen an einer Beschäftigung<br />

schaffenden Maßnahme teil. Zusätzlich wurden 25 Personen über die Entgeltvariante<br />

gefördert.<br />

20


6. Fazit<br />

Das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> kann erneut auf ein erfolgreiches Berichtsjahr 2012<br />

zurück blicken.<br />

Eine Herausforderung bestand für das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> darin, mit den im<br />

Vergleich zum Vorjahr erneut verringerten Mitteln zur Eingliederung in Arbeit<br />

weiterhin so effizient und arbeitsmarktorientiert wie in den Jahren zuvor zu fördern.<br />

Im Ergebnis kann das Jobcenter <strong>Ammerland</strong> auch für 2012 eine reduzierte<br />

Arbeitslosenzahl vorweisen. Darüber hinaus konnte sowohl die Zahl der<br />

Bedarfsgemeinschaften als auch die der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten<br />

verringert werden. Damit einher gehen die Reduzierung der Aufwendungen für die<br />

Leistungen zum Lebensunterhalt und der geringere Aufwand für die Kosten der<br />

Unterkunft.<br />

Mit über 95% Mittelbindung wurde auch im Bereich der Gewährung von<br />

Eingliederungsmaßnahmen alle Möglichkeiten ausgeschöpft, Menschen in Arbeit zu<br />

bringen, beruflich weiterzubilden oder zu stabilisieren, um eine<br />

Beschäftigungsaufnahme möglich zu machen.<br />

21


<strong>Landkreis</strong> <strong>Ammerland</strong><br />

<strong>Ammerland</strong>allee 12<br />

26655 Westerstede<br />

Telefon: 04488 – 56-0<br />

Fax: 04488 – 56-444<br />

www.ammerland.de<br />

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