Amtsblatt 2/2013 - Sieghartskirchen
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Gesundheit<br />
Aus der Kummerlade geplaudert...<br />
Was heißt hier alt ?<br />
Die durchschnittliche Lebenserwartung<br />
in unseren Breiten steigt um 2,5 Jahre<br />
pro Jahrzehnt. Ein heute fünfzig jähriger<br />
Mensch hat noch ungefähr 30 Jahre, also mehr als<br />
die Hälfte seines bisherigen Lebens vor sich. Hurra,<br />
oder?<br />
Leider sehen das nicht alle Mitbürger so positiv. Für<br />
viele verheißt der 50. Geburtstag nichts Gutes: von<br />
nun an geht es bergab mit Gesundheit, Karriere,<br />
Schaffenskraft und somit dem Wohlbefinden.<br />
Dieses Bild des Alterns hat sich bei vielen von uns aus<br />
unserer Kindheit erhalten, als man über 50 körperlich,<br />
geistig und gesellschaftlich „alt“ war.<br />
Wir sind es auch heute noch gewohnt, bis 50 oder 60<br />
vorgegebenen und gesellschaftlich anerkannten Zielen<br />
zu folgen: Partnersuche, Existenzgründung, Beruf und<br />
Karriere, Kindererziehung, materielle Absicherung, und<br />
dann? Dann ist man eben alt und hat kaum mehr Bedürfnisse?<br />
Das funktioniert allerdings heute aufgrund der geistigen<br />
und körperlichen Fitness nicht mehr. Wir brauchen<br />
auch für diesen Lebensabschnitt attraktive Ziele, bei<br />
denen wir uns wohlfühlen, wenn wir daran denken, die<br />
uns sozusagen magisch anziehen. Die gibt es für jeden<br />
von uns.<br />
Für Menschen, die irgendwann nach 50 unzufrieden<br />
und traurig werden, macht es somit sehr viel Sinn, einmal<br />
ernsthaft darüber nach zu denken, was man sich<br />
wünscht, in 10, 20 oder 30 Jahren “noch“ im Sinne von<br />
„zusätzlich“ erreicht zu haben. Und sagen Sie nicht: „da<br />
gibt es nichts mehr“. Diese Ziele werden möglicherweise<br />
eine ganz andere, viel persönlichere Qualität haben.<br />
Also brechen Sie auf zur Zielsuche. Durchforsten Sie<br />
Ihre geheimen Wünsche aus Kinder- und Jugendzeit<br />
oder anderen Lebensabschnitten. Setzen Sie sich dabei<br />
noch keine großen Grenzen sonst geht die Kreativität<br />
verloren. Anpassen können Sie später. Auch bei<br />
der Zielsuche funktioniert<br />
es wunderbar, beim Gedanken<br />
an verschiedene<br />
Ziele in den Körper hinein<br />
zu horchen. Er sagt ihnen<br />
genau, wobei sie sich<br />
wohlfühlen. Es taucht bei<br />
passenden Zielen wieder dieses körperliche „ah“ auf,<br />
das ich schon im Artikel über Focusing angesprochen<br />
habe. Das ist ein guter Anhaltspunkt.<br />
Kleine Kostprobe aus den Zielen gefällig? Alte Leidenschaften/Hobbies<br />
zum Lebensinhalt machen und<br />
perfektionieren, Weiterbildung durch Seminare und<br />
Kurse, eigene Erfahrungen weitergeben oder nützen<br />
(ehrenamtliche Tätigkeiten für alte, junge Menschen,<br />
Gesundheit, Umwelt, in Vereinen, Glaubensgemeinschaften,<br />
etc.), Haustiere und so vieles andere mehr.<br />
Wenn sie jetzt milde lächeln, dann haben Sie nur ein für<br />
Sie attraktives Ziel noch nicht gefunden. Wahrscheinlich<br />
ist es ein ganz anderes als die oben erwähnten.<br />
Gut so. Hauptsache sie vermitteln Freude, Ausgeglichenheit<br />
und Zufriedenheit.<br />
Und nur so am Rande: steckt nicht hinter jedem unserer<br />
Ziele letztendlich der Wunsch nach Glück und<br />
Zufriedenheit? Die anderen Ziele sind letztendlich nur<br />
Wege dorthin.<br />
Also, auf zur Zielsuche. Es lohnt sich. Es gibt angeblich<br />
Untersuchungen, wonach Menschen mit positiver Einstellung<br />
zum Altern um 7,5 Jahre länger leben. Ich weiß<br />
nicht, ob das stimmt.<br />
Aber glücklicher leben<br />
Sie in jedem Fall.<br />
www.haltrichlebensberatung.at/<br />
Mag. Wolfgang Haltrich<br />
Dipl. Lebens- und Sozialberater<br />
<strong>Amtsblatt</strong> 2/<strong>2013</strong> Seite 15