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Alb Magazin - Ausgabe Kispel Lauter 2/2014

Regional Magazin auf der Schwäbischen Alb für die Region St. Johann, Sirchingen, Marbach und Gomadingen

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<strong>Ausgabe</strong> 2 / Juni <strong>2014</strong><br />

Reptilien auf der <strong>Alb</strong><br />

Die Zauneidechse<br />

Hobbyimker aus Sirchingen<br />

Am Honig kleben geblieben<br />

Ortsportrait Wasserstetten<br />

Älteste Schafwäscherei Süddeutschlands<br />

60 Jahre Musikverein Dapfen<br />

Mit Musik geht alles besser – Seite 4 – 5<br />

Freiwillige Feuerwehr St. Johann<br />

Verdient aufgestiegen und überfällige Aufgabe erfüllt – Seite 10 – 11<br />

Burgruine Blankenhorn<br />

Versteckt, aus den Augen verloren, gesucht, gefunden – vom Werden<br />

und Vergehen einer kleinen, fast vergessenen Burg – Seite 22 – 23


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Autoren Editorial<br />

Editorial<br />

Seite 3<br />

60 Jahre Musikverein Dapfen<br />

Seite 4 - 5<br />

Ortsportrait Wasserstetten<br />

Seite 6 - 7<br />

Neu gestylt: Volksbank-Internetauftritt<br />

Seite 8 - 9<br />

Freiwillige Feuerwehr St. Johann<br />

Seite 10 - 11<br />

Reptilien auf der <strong>Alb</strong><br />

Seite 12<br />

Feucht Antriebstechnik in Upfingen<br />

Seite 13<br />

500 Jahre Haupt- und Landgestüt<br />

Seite 14 - 15<br />

Hobbyimker aus Sirchingen<br />

Seite 16 - 17<br />

Zum Gedenken an Paul Jäger<br />

Seite 18<br />

Weible Bestattungen<br />

Seite 19<br />

Elektroschmiede St. Johann<br />

Seite 20<br />

Bäckerei Stoß<br />

Seite 21<br />

Burgruine Blankenhorn<br />

Seite 22 - 23<br />

Zu Besuch bei Architekt Holder<br />

Seite 24 - 25<br />

Veranstaltungskalender / Impressum<br />

Seite 26 - 27<br />

Titelfotografie: Thomas Blank – Gächinger Dorfhock<br />

Fotografie Rückseite: Schäferjunge – Volker<br />

Kleinfeld<br />

Liebe Leserin, lieber Leser des <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>s,<br />

erfahrungsgemäß sind schlechte Nachrichten<br />

im Journalismus oft die guten<br />

Nachrichten. So erzielen laut Studien<br />

und Thesen die Nachrichten von kleinen<br />

wie großen Katastrophen aller Art, die<br />

Geschichten rund um Misslungenes und<br />

Misslingendes die höheren Leser- und<br />

Einschaltquoten. Einfach deshalb, weil sie<br />

sich besser verkaufen. Für die Verkünder<br />

insofern gut. Aber: Geht es auch anders?<br />

Gegen dieses Muster verstößt <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

ausdrücklich und ganz bewusst. Wir wollen<br />

über Dinge berichten, die außerordentlich<br />

gut gelungen sind, interessante Lebensgeschichten<br />

aufzeigen, die mitten unter<br />

uns oder gar mit uns geschrieben werden<br />

und Positives festhalten, weil es anderen<br />

vielleicht Mut macht, selbst anzupacken.<br />

Außerdem möchten wir auf (historische)<br />

Besonderheiten, Nischen und (landschaftliche)<br />

Schönheiten aufmerksam machen,<br />

die in der Hektik des täglichen Wahnsinns<br />

leicht übersehen werden. Sie glauben früher<br />

war alles besser? Uns interessiert: Wie<br />

war es überhaupt? Warum nicht mal mit<br />

dem Finger auf Lebensfreude, Zuversicht,<br />

und die Dynamik des optimistischen Handelns<br />

zeigen? Ja, es geht – anders!<br />

Dieser Funke scheint bei vielen Lesern<br />

überzuspringen. Wie wunderbar! Wir freuen<br />

uns sehr darüber, so viel positive Rückmeldungen<br />

von Ihnen zu bekommen, die<br />

wir per Post, Mail oder ganz persönlich erhalten.<br />

Es ist schön zu sehen, wenn Oma<br />

ihrem betagten Nachbarn von gegenüber,<br />

von Fenster zu Fenster, aus unserem Heft<br />

vorliest. Oder wenn unsere emsigen Austrägerinnen<br />

und Austräger mit: „Wir haben<br />

schon darauf gewartet!“, vor der Haustüre<br />

oder dem Garten stehend begrüßt werden,<br />

um die neueste <strong>Ausgabe</strong> persönlich entgegen<br />

zu nehmen.<br />

Jenen, die sich ab und an schon ärgerten,<br />

weil man ihren Briefkasten womöglich<br />

nicht bedacht hat, sei gesagt: Oft ist es gar<br />

nicht einfach, diesen einen Briefkasten<br />

zu finden. Ist er vor oder hinter dem Haus<br />

angebracht, unter den Treppen, direkt am<br />

Stall oder an den Schuppen genagelt?<br />

Et immer oifach, ihr liebe Menscha! Und so<br />

niedlich manch´ Haushund daherkommt,<br />

kann er desweilen ganz schön laut bellen<br />

und Angst einflößen. „Beschwerden“ dieser<br />

Art sehen wir deshalb freundlich entgegen.<br />

Denn: Auch hier erhält der Fokus eine<br />

positive Wendung. Man regt sich einmal<br />

mehr darüber auf, etwas nicht zu bekommen<br />

und es nicht lesen zu können, anstatt<br />

über einen Briefkasten voll „bunter Blättla“.<br />

Sie sehen also, die Sache läuft rund.<br />

Ich wünsche Ihnen den Sommer herbei<br />

und mit ihm viele schöne Tage voller Sonne,<br />

Licht und Wärme. Schnappen Sie doch<br />

einmal spontan Ihr Radel oder die Wanderschuhe,<br />

obwohl Sie gerade überhaupt keine<br />

Zeit haben. Sie werden sehen: Es lohnt<br />

sich!<br />

Einen schönen Ausflug ins Grüne und<br />

viel Freude mit unserer neuen <strong>Ausgabe</strong><br />

wünscht Ihnen Ihre<br />

Anzeige <strong>Alb</strong>magazin:Mai 14 28.05.<strong>2014</strong> 14:18 Uhr Seite 1<br />

Wir suchen Ihr schönstes historisches Erlebnis in Marbach.<br />

Mit den Pferden, auf dem Hof oder im Stall. | Sie waren einmal auf dem Landgestüt beschäftigt oder<br />

haben es öfters zu Sonntagsausflügen mit den Kindern genutzt? | Was hat Opa immer erzählt?<br />

Erzählen Sie uns Ihre Geschichte und schicken Sie uns historische Bilder!<br />

Ende <strong>2014</strong> / Anfang 2015 wird es im Rahmen des 500-jährigen Jubiläums eine <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong>-Sonderausgabe<br />

geben, in der die schönsten historischen Geschichten und Fotografien veröffentlicht werden.<br />

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Schicken Sie Ihre Geschichte oder Ihre Fotografien an folgende Adresse per Mail oder per Post:<br />

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Sollen wir Ihre Bilder digitalisieren? Dann schicken Sie uns das Original, wir scannen es für Sie, und Sie erhalten es wieder zurück.<br />

Landgasthof und <strong>Alb</strong>metzgerei<br />

Parkstraße 2<br />

72813 St. Johann-Gächingen<br />

Telefon 071 22 - 82 87 - 0<br />

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www.failenschmid.de<br />

Im Biosphärengebiet<br />

Schwäbische <strong>Alb</strong><br />

2 3


60 Jahre Musikverein Dapfen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Mit Musik geht alles besser<br />

Gegründet wurde die Kapelle 1954 im eher kleinen, beschaulichen Rahmen und die Beschaffung der Instrumente von der<br />

damaligen Gemeinde Dapfen vorfinanziert. Als Ende August 1954 das neue Schulhaus in Dapfen eingeweiht wurde, trat<br />

die Musikkapelle zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf. Aus der Kapelle wurde 1977 ein Musikverein, heute rund 350<br />

Mitglieder stark. In diesem Jahr feiern die Dapfener <strong>Lauter</strong>talmusikanten ihr 60-jähriges Jubiläum. Wie? Mit viel Musik!<br />

Ein Bild vergangener Tage. Damals noch eine kleine<br />

Kapelle<br />

Mit von der Partie war die Kapelle auch beim letztjährigen Schäferlauf in Bad Urach<br />

Früh übt sich. Hier auf Schloss Grafeneck unter freiem<br />

Himmel<br />

Die <strong>Lauter</strong>talmusikanten mit ihren über 40 Musikerinnen und Musikern in ihren neuen Uniformen<br />

Kostete die Beschaffung einer Tuba zur<br />

Gründungszeit der Kapelle umgerechnet<br />

rund 430 Euro, sind es heute 4000 bis<br />

5000 Euro, die dafür in die Hand genommen<br />

werden müssen. Kommen aber noch<br />

Uniformen, Notenausrüstungen, Unterricht<br />

und ein Dirigent dazu. Mit anderen Worten:<br />

Laufende Kosten wollen auch in einem Musikverein<br />

gedeckt sein. Früher wie heute.<br />

Jeder Musiker brachte zur Probe 50 Pfennig<br />

mit<br />

Dirigent und Musikdirektor Oskar Scheck<br />

begnügte sich einst mit einem bescheidenen<br />

Honorar. Jahrelang waren an ihn<br />

für zwei Probenstunden, einschließlich<br />

der Anfahrt aus Münsingen, sieben Mark<br />

zu bezahlen. Dafür brachte jeder Musiker<br />

zur Probe 50 Pfennig mit. Weiteres Geld in<br />

die Kasse brachten eine Haussammlung,<br />

die Übernahme der Heuernte durch die<br />

Musiker auf den Farrenwiesen, sowie ein<br />

bunter Musikabend neben Faschingsveranstaltung<br />

und Altmaterialsammlungen.<br />

Es kam gerade so viel in die Kasse, wie<br />

absolut notwendig war. Erst das Jahr 1964<br />

brachte dann mit dem „Dapfener Heimatund<br />

Musikfest“ für einen längeren Zeitraum<br />

eine Verbesserung der Finanzgrundlage.<br />

Gleich drei Tage lang wurde damals<br />

gefeiert, unter anderem auch das zehnjährige<br />

Bestehen der Musikkappelle. 12 Gastkapellen<br />

nahmen am Festzug mit den bunt<br />

geschmückten Wägen teil.<br />

Vom Überschuss weitere sechs Jahre gezehrt<br />

Die Zahl der Dapfener Musikanten war zwischenzeitlich<br />

auf 21 angestiegen. Erstmals<br />

traten sie in diesem Zuge auch in ihren neuen<br />

Uniformen auf. Vom Erlös des Festes,<br />

das am dritten Tag jäh durch ein Unwetter<br />

beendet wurde, konnten die Uniformen<br />

bezahlt werden und vom Überschuss noch<br />

weitere sechs Jahre gezehrt werden. Wie<br />

überall, zählen zur 60-jährigen Geschichte<br />

auch Flauten, rege Stabswechsel und<br />

Disharmonien. So auch in Dapfen. Einen<br />

Neubeginn wagten die Musiker schließlich<br />

1976. Neben Jugendlichen kamen nun<br />

auch musikbegeisterte Erwachsene hinzu.<br />

Neu war, dass auch Mädchen und jüngere<br />

Frauen beitraten.<br />

Einen Neubeginn wagten die Musiker 1976<br />

Ernst Klass aus Münsingen konnte als Dirigent<br />

für den Neuaufbau gewonnen werden<br />

und damit auch die Ausbildung der neuen<br />

Musiker vorantreiben. Mit 46 Musikerinnen<br />

und Musiker war die Kapelle zwischenzeitlich<br />

gar zum Orchester ausgebaut worden.<br />

Am 15. Januar 1977 fand unter der Leitung<br />

von Bürgermeister Rolf Blank die Gründungsversammlung<br />

statt. 50 Mitglieder<br />

traten dem Verein an diesem Abend bei.<br />

Von Kapelle zu Orchester<br />

Neben den aktiven Musikern gab es nun<br />

auch fördernde Mitglieder. Im September<br />

1977 war die Mitgliederzahl bereits auf stolze<br />

100 Köpfe angestiegen. Im Jahr <strong>2014</strong> angekommen,<br />

sind die <strong>Lauter</strong>talmusikanten mit<br />

den 40 aktiven Musikerinnen und Musiker<br />

von 15 bis über 75 Jahren von zahlreichen<br />

Festen der Region nicht mehr wegzudenken.<br />

„Zählt man Geburtstagsständchen hinzu,<br />

haben wir zwischen 25 und 30 Auftritte pro<br />

Jahr, manchmal auch mehr“, verrät Vereinsvorsitzender<br />

Gerhard Stoß. Derweil groß geschrieben<br />

werde im Verein die Jugendarbeit.<br />

Denn: „Die Freude an Musik muss frühzeitig<br />

geweckt werden“. Die 2004 ins Leben gerufene<br />

„Musikalische Früherziehung“ stellt<br />

deshalb ein elementares Aufgabengebiet in<br />

der Vereinsarbeit der <strong>Lauter</strong>talmusikanten<br />

dar und ist fester Bestandteil des Vereinslebens.<br />

„Musik ist eine gute Möglichkeit sich<br />

persönlich zu entwickeln und zu entfalten“,<br />

wissen auch Jugendleiterinnen Nicole Dorow<br />

und Carolin Stoß.<br />

25 bis 30 Auftritte im Jahr und mehr<br />

Fast 50 Kinder- und Jugendliche sind derzeit<br />

in musikalischer Ausbildung des Vereins.<br />

„Meist entdecken sie mit spielerischer<br />

Leichtigkeit ungeahnte Fähigkeiten und<br />

Talente“. Grundkenntnisse der Musiklehre,<br />

der Gehörbildung, der Instrumentenkunde<br />

und historische Einblicke in die Musikgeschichte<br />

werden vermittelt, erklären die musikbegeisterten<br />

Akteure. Und: „Musik ist ein<br />

zugängliches wie zeitloses Medium“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: PR<br />

Informationen<br />

www.musikvereindapfen.de<br />

4 5


Ortsportrait Wasserstetten<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Wasserstetten zählt zu den ältesten Schafwäschereien Süddeutschlands<br />

Heutzutage verkauft der Schäfer seine Wolle so, wie sie bei der Schur anfällt – mit Schmutz und Schweiß. Das war nicht<br />

immer so. Noch vor gut 70 Jahren zogen die Schäfer von Mitte Mai bis Anfang Juni mit ihren Herden in großer Zahl<br />

an Waschplätze. Laut historischen Überlieferungen kann der Beginn der Schafwäsche auf der Markung Dapfen auf das<br />

Jahr 1818 festgelegt werden. In Wasserstetten wurden von 1837 bis 1948 die Schafe in der <strong>Lauter</strong> gewaschen. Die 2001<br />

restaurierte Brücke mit der markanten Bronzeskulptur „Schafwäscher“, erinnert am Originalschauplatz daran.<br />

Heimkehr in frisch gesäuberte Stallungen<br />

oder auf dem Weg zur anschließenden<br />

Schafschur. Im Zusammenhang mit Wasserstetten<br />

ist auch die zwischen 1150 und<br />

1250 auf einem Felssporn erbaute Burg<br />

„Blankenstein“ zu erwähnen. Noch heute<br />

ist ein Stumpf aus Buckelquadern des<br />

einst errichteten (Wohn-)Turms im Gelände,<br />

etwas versteckt im Wald, zu erkennen.<br />

Burg Blankenstein mit Buckelquader-Turm<br />

Das gleichnamige Adelsgeschlecht hatte<br />

im 12. Jahrhundert die Ortsherrschaft über<br />

Dapfen und Wasserstetten. Der Besitz<br />

wurde 1320 an Graf Eberhard von Württemberg<br />

abgetreten. Im 30-jährigen Krieg<br />

verloren Dapfen und Wasserstetten rund<br />

drei Viertel ihrer ohnehin schon spärlichen<br />

Bevölkerung. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts<br />

war der Bevölkerungsstand des<br />

frühen 17. Jahrhunderts wieder erreicht.<br />

Gomadingens kleiner Gemeindeteil Wasserstetten<br />

zählt heute rund 66 Einwohner.<br />

Wasserstetten heute: Ein dünn besiedeltes Dorf an der <strong>Lauter</strong><br />

Ein Bild vergangener Tage: Schafswäsche in Wasserstetten 1934<br />

Wasserstetten, das bis 1511 nur den Ortsnamen<br />

Stetten trug, wurde vermutlich im<br />

Frühmittelalter von Dapfen her begründet.<br />

Es hatte nie eine eigene Markung, sondern<br />

war bis 1971 mit Dapfen verbunden.<br />

Bekannt wurde der kleine Gemeindeteil<br />

hauptsächlich durch die Schafwäsche.<br />

Wasserstetten und die Schafwäsche<br />

Laut Aufzeichnungen wurden hier im Frühjahr<br />

jährlich bis zu 20 000 Schafe in der<br />

<strong>Lauter</strong> gewaschen. Der Beruf des Schafwäschers<br />

war ein überkommendes Recht<br />

innerhalb der Familie und für die Bauern<br />

der <strong>Alb</strong> zum kärglichen Einkommen aus der<br />

Landwirtschaft damals ein willkommenes<br />

Zubrot. Für die Wäscher war es eine Knochenarbeit.<br />

So war die Bekleidung (Lederschürze,<br />

Rohrstiefel und Gamaschen aus<br />

Leder) beispielsweise nicht vollständig wasserdicht.<br />

Nicht umsonst gibt es den alten<br />

Spruch: „So nass wie ein Schafwäscher“.<br />

Für die Wäscher war es Knochenarbeit<br />

Die Schafe wiederum verließen nach rund<br />

vier Minuten „Vollwäsche“ und reichlich<br />

Wasser vollsogenem Vlies, sichtlich erleichtert<br />

den Waschplatz, wie Schäfer<br />

überliefern. Einen Tag vor der Wäsche erfolgte<br />

die sogenannte „Schwemme”, um<br />

die verschmutzte Wolle gründlich einzuweichen.<br />

Das ganze Schaf mitsamt dem<br />

Kopf (unter Wasser), musste etwa zwei Minuten<br />

eingeweicht werden. Dabei wurden<br />

die Schafe durch ein enges Doppelgatter<br />

getrieben, das direkt in den angestauten<br />

Fluss mündete. So hatten die Tiere keine<br />

andere Wahl, als ins Wasser zu springen.<br />

Dieser Vorgang wurde am selben Tag nochmals<br />

wiederholt.<br />

Vor der Wäsche kam die Schwemme<br />

Die folgende Nacht verbrachten die Schafe<br />

mit nassem Pelz im Pferch. Am nächsten<br />

Tag folgte dann die eigentliche Wäsche,<br />

auf dem gleichen Weg durchs Wasser.<br />

Dabei wurden, je nach Größe der Herden,<br />

täglich 1000 bis 1500 Tiere der Reihe<br />

nach von den in Holzbütten stehenden<br />

Schafwäschern mit bloßen Händen durchgewaschen.<br />

Nach festgelegtem Schema<br />

bearbeitete jeder der vier Schafwäscher<br />

einen anderen Körperteil des Tieres. Die<br />

durchnässte Wolle trocknete, je nach Witterung,<br />

in zwei bis drei Tagen, während der<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Manfred Walter (2),<br />

Patricia Kozjek (1)<br />

Wir danken Manfred Walter aus Wasserstetten<br />

für seine zahlreichen historischen<br />

Informationen und die Zeit, die er sich genommen<br />

hat.<br />

Bauder<br />

<strong>Alb</strong>hotel<br />

HHHS<br />

Die markante Bronzeskulptur „Schafwäscher“ von Monika Geiselhart ist heute am Originalschauplatz in Wasserstetten<br />

zu finden<br />

Gasthof<br />

Grüner Baum<br />

Familien Bauder-Schreiber<br />

<strong>Alb</strong>straße 4-6<br />

72813 St. Johann-Lonsingen<br />

Telefon 0 7122/17-0<br />

Telefax 0 7122/17217<br />

www.albhotel-bauder.de<br />

mail@albhotel-bauder.de<br />

Gasthof (Montag Ruhetag)<br />

Hotel (Kein Ruhetag)<br />

Wir bedanken uns<br />

bei unseren Gästen<br />

für diese wertvolle<br />

Auszeichnung.<br />

6 7


Neu gestylt: Volksbank-Internetauftritt<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Weil sich Bankkunden über alle Altersklassen hinweg immer intensiver im Internet vorinformieren, hat die Volksbank Metzingen – Bad Urach in den letzten Monaten mit viel<br />

Einsatz an einer Runderneuerung ihres Auftritts gearbeitet. Das Ergebnis – hier die Startseite zum Themenfeld „Immoh!bilien“ - kann sich sehen lassen.<br />

Im neuen Anstrich: Volksbank geht neue Wege im Internet<br />

Das Internet ist heute bei Finanzprodukten die wichtigste Informationsquelle – es rangiert bereits knapp vor dem Bankberater<br />

und lässt Freunde oder Printmedien weit abgeschlagen hinter sich. (Nicht nur) diese Marktforschungsergebnisse nahm<br />

die Volksbank Metzingen – Bad Urach Ende 2013 zum Anlass, eine grundlegende Überarbeitung ihres Internetauftritts in<br />

Angriff zu nehmen.<br />

Wenn es um die Beratung geht, führt auch<br />

heute noch am Bankberater kein Weg vorbei.<br />

Doch das Internet wird mehr denn je<br />

von den Kunden auch für die Vorbereitung<br />

auf den Beratungstermin genutzt. Die genossenschaftlichen<br />

Banken und ihr Finanzverbund<br />

haben es sich deshalb zum Ziel<br />

gesetzt, sich in den nächsten Jahren zum<br />

Qualitätsführer auf allen Vertriebs- und<br />

Kommunikationskanälen weiter zu entwickeln.<br />

Dies durch einen zeitgemäßen und<br />

einheitlichen Auftritt und ein Leistungsangebot<br />

mit bundesweit einheitlichen Standards.<br />

Die Verantwortlichen der Volksbank<br />

Metzingen – Bad Urach haben sich dieser<br />

Herausforderung gestellt und in einem<br />

fünfmonatigen Internet-Strategieprojekt<br />

die Vorgaben des Bundesverbandes auf<br />

die Anforderungen der Bank übertragen.<br />

Gerade in Sachen „neue Medien“ gilt es,<br />

nicht den Anschluss zu verlieren. Mehr<br />

als 50 % der Genossenschaftlichen Kunden<br />

können es sich vorstellen, zukünftig einfache<br />

Finanzprodukte online abzuschließen.<br />

Die Volksbank behandelt deshalb die Internet-Geschäftsstelle<br />

wie eine echte Bank-<br />

Geschäftsstelle. Schließlich genießt diese<br />

„Online-Geschäftsstelle“ doch einzigartige<br />

Vorzüge: Sie kann weltweit besucht werden,<br />

sie ist 24 Stunden täglich und 7 Tage<br />

die Woche geöffnet – und nicht zuletzt<br />

ist sie gemessen am Kundenaufkommen<br />

schlicht die größte Filiale, die eine Bank<br />

überhaupt besitzt.<br />

Ihren Kunden bietet die Bank seit Ende<br />

April nun einen Internetauftritt in einem<br />

modernen, freundlichen Design, dessen<br />

Nutzer- und Bedienerfreundlichkeit in vielen<br />

Tests unter Beweis gestellt wurde. Es<br />

gestaltet sich daher leicht, Produkte und<br />

Themen schnell zu finden, sich umfassend<br />

zu informieren und Produkte auch „online“<br />

abschließen zu können bzw. sich für eine<br />

Beratung in der Bank zu entscheiden, die<br />

sich mit wenigen Klicks terminieren lässt.<br />

Wie eingangs genannt, findet das Internet<br />

einen rasanten Zuspruch über alle Bevölkerungs-<br />

und Altersschichten hinweg. Deshalb<br />

war es der Volksbank auch wichtig,<br />

dass der Nutzer individuelle Optimierungsmöglichkeiten<br />

vornehmen kann: Durch<br />

eine einfache Veränderung des Kontrastes<br />

wird eine bessere Lesbarkeit bewirkt. Ähnlich<br />

angenehm wird die Möglichkeit zur Anpassung<br />

der Schriftgröße empfunden.<br />

Die wichtigsten Punkte im Bank-Internetauftritt<br />

bleiben immer in Sichtweite: Sei<br />

es die Terminvereinbarung mit dem Berater,<br />

eine Kartensperre, ein Rückrufwunsch<br />

– alles ist schnell per Klick veranlasst. Der<br />

„Log-in-Button“ für den „geschlossenen“,<br />

Bereich des eBanking / Brokerage befindet<br />

sich unübersehbar, orange gefärbt direkt<br />

am Kopf der Startseite. Dort ist auch die<br />

„Suche-Funktion“ untergebracht.<br />

Bereits zum Start bietet die Volksbank ihren Kunden 14 Produkte zum Direktabschluss online an. Bis zum Zeitpunkt seiner TAN-Eingabe lassen sich alle vom Nutzer befüllten<br />

Felder problemlos noch ändern.<br />

Dominierten bislang eher Textseiten, so<br />

finden sich nun oft ergänzende Videos und<br />

Podcasts auf den Seiten. Zum Start am 30.<br />

April stellt die Volksbank 15 Infotouren zur<br />

Verfügung; beispielhaft genannt seien die<br />

Themen „Versicherungen“ und „Existenzgründung“.<br />

Auch die Internetseiten für Firmenkunden<br />

haben eine massive Aufwertung<br />

erfahren: Hier finden sich nun z.B. 140<br />

Branchenberichte für potentielle Existenzgründer,<br />

die unter der Bezeichnung „VR-<br />

Gründungskonzept“ angeboten werden.<br />

Auch neue Modellrechner haben auf den<br />

Bankseiten Einzug gehalten, z.B. der Altersvorsorgerechner,<br />

mit dem sich die aktuelle,<br />

persönliche Vorsorge-Situation darstellen<br />

lässt. Praktisch ist auch, dass auf naheliegende<br />

Fragen zum Thema gleich eingegangen<br />

wird und thematisch ähnlich gelagerte<br />

Internetseiten aktiv mit angeboten werden.<br />

Mit acht verschiedenen Rubriken wartet<br />

das „Frühlings-<strong>Magazin</strong>“ auf, innerhalb<br />

dessen sich z.B. Bankaktionen, Themen<br />

für Junge Leute, das Wetter oder Nachrichten<br />

finden.<br />

Ein besonderes Augenmerk hat die Bank<br />

auf die Bebilderung ihrer Seiten gelegt.<br />

Regionale Motive im bunten Wechsel mit<br />

Beraterbildern unterstreichen die Regionalität<br />

des Internetauftritts und schaffen<br />

angenehme Vertrautheit. Je Themengebiet<br />

erscheint der zuständige Bank-Ansprechpartner.<br />

Überhaupt zeigt die Volksbank im<br />

neuen Auftritt alle Akteure „vor und hinter<br />

den Kulissen“: Nicht nur die Berater und<br />

Ansprechpartner der Geschäftsstellen werden<br />

visualisiert, sondern auch die Funktionsträger<br />

der innerbetrieblichen Bereiche.<br />

Mit diesem Schritt schafft die Volksbank<br />

größte Transparenz und unterstreicht<br />

gleichzeitig ihr Motto „Gemeinsam zum Erfolg“<br />

auf eindrucksvolle Art und Weise.<br />

Mit großer Sorgfalt haben sich die Verantwortlichen<br />

der Bank dem Themenfeld<br />

„Produktabschlüsse im Internet“<br />

angenommen. 14 Produkte können nun<br />

direkt abgeschlossen werden – etwa<br />

Kreditkarten, Geldmarktkonten, die Bank-<br />

Mitgliedschaft, Termingelder, die Reisekrankenversicherung<br />

oder Strom- und<br />

Gasverträge, um nur einige zu nennen. Der<br />

Weg zum jeweiligen Produkt gestaltet sich<br />

übersichtlich und transparent, der Nutzer<br />

weiß zu jedem Zeitpunkt, was geschieht.<br />

Neu ist, dass nun auch im Online-Banking<br />

der persönliche Berater sichtbar ist und<br />

direkt kontaktiert werden kann. 23 Serviceaufträge,<br />

etwa zur Adressänderung oder<br />

zur Rückgabe von Lastschriften, können<br />

bequem per Klick auf den Weg gebracht<br />

werden. Dass die Internetseiten nicht nur<br />

am heimischen PC sondern auch auf mobilen<br />

Endgeräten wie iPhone oder iPad genutzt<br />

werden können, ist nur konsequent.<br />

Es steht somit nichts im Wege, sich jederzeit<br />

auf die eigene Entdeckungstour quer<br />

durch das neue Internetangebot der Volksbank<br />

zu machen. Starten Sie los, am besten<br />

gleich jetzt!<br />

Informationen<br />

Die Bankinternetseiten finden sich<br />

unter:<br />

www.volksbank-metzingen-badurach.de<br />

8 9


Freiwillige Feuerwehr St. Johann<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Verdient aufgestiegen und überfällige Aufgabe erfüllt<br />

Das neue Heim ist fertig. Endlich. So mancher hatte nicht mehr daran geglaubt. Schließlich reichen die vielseitigen Überlegungen,<br />

der Würtinger Wehr ein passendes Haus zu bauen, bis in die 1970er Jahre zurück. Das brandneue, modern-durchdachte<br />

Feuerwehrhaus in Würtingen kann sich sehen lassen. Tatkräftig mitangepackt haben die Frauen und Männer beim<br />

Neubau mit über 3000 ehrenamtlichen Stunden. Dafür gab es bei der Einweihung im Mai von allen Seiten viel Lob.<br />

Vorbei: Spiegel in alter Garage mussten eingeklappt<br />

werden<br />

Ein Haus für alle St. Johanner, das sämtliche Funktionen erfüllt mit einem Turm, der ideales Übungsterrain bietet<br />

Zahlreiche Fest- und Ehrengäste waren zur<br />

offiziellen Einweihung ins multifunktionale<br />

Feuerwehrhaus nach Würtingen gekommen.<br />

Eine „überfällige Aufgabe ist erfüllt“,<br />

wie es Bürgermeister Eberhard Wolf seiner<br />

Festrede voransetzte. Endlich konnte ein<br />

„positiver Schlussstrich“ unter eine lange<br />

Planungsphase gezogen werden. Der<br />

Schultes schien sichtlich erleichtert, als<br />

das 2,3-Millionen-Euro-Projekt endgültig<br />

seiner Bestimmung übergeben wurde.<br />

Für die nächsten Jahrzehnte gut aufgestellt<br />

In der Tat: Dem sichtlich betagten, engen<br />

und wenig vorzeigbaren Provisorium in der<br />

Schulstraße, das den Floriansjüngern fast<br />

vier Jahrzehnte diente, trauert wohl keiner<br />

hinterher. Für die nächsten Jahrzehnte sei<br />

man im Neubau im Leinhaldenweg 16 jetzt<br />

„gut aufgestellt“, unterstrich Wolf. Platz<br />

finden hier alle feuertechnischen Gerätschaften.<br />

Auch eine Atemschutzwerkstatt<br />

(bisher in Lonsingen untergebracht), ist im<br />

neuen Haus integriert. Außerdem finden<br />

sich im neuen <strong>Magazin</strong> Bereitschafts- und<br />

Funkraum, Umkleidekabinen für Frau und<br />

Mann, Duschen, eine einladende Küche<br />

und Versammlungs- und Schulungsräume.<br />

„Der 14 Meter hohe Turm erfüllt eine<br />

wichtige und zentrale Funktion und macht<br />

die hohe Ausrichtung der Arbeit der Einsatzkräfte<br />

besonders deutlich“, glaubt der<br />

Schultes.<br />

Turm bietet ideales Übungsterrain<br />

Markant wie einzigartig sei der Turm auch<br />

deshalb, weil er gleichzeitig ein ideales<br />

Übungsterrain bietet. Der Raum im Inneren<br />

kann verraucht und das Einsteigen<br />

von außerhalb in Fenster, geübt werden.<br />

Außerdem: Ein Knopfdruck genügt und<br />

die am Turm angebrachten, unübersehbaren<br />

Zahlen „112“, schalten um von weiß<br />

auf leuchtend rot, wenn die Lebensretter<br />

zum Einsatz ausrücken. „Übungen für die<br />

Wehren im Kreisgebiet sind darin vorgesehen“,<br />

informierte Wolf. Das Gebäude,<br />

an zentraler Stelle erbaut, steht ab sofort<br />

der gesamten Feuerwehr, aller Teilorte St.<br />

Johanns, zur Verfügung. So auch den 15<br />

Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, wie Wolf<br />

betont. Schon im Sommer soll im neuen<br />

Haus in Würtingen ein Jugendleiterseminar<br />

der Landesfeuerwehr veranstaltet werden.<br />

Viele Diskussionen in Sachen Feuerwehrhaus<br />

hat es schließlich auch im Gemeinderat<br />

gegeben, doch im September 2010 sei<br />

die positive Entscheidung „endlich gefallen,<br />

im Juli 2012 dann der Baubeschluss“.<br />

Ehrenamtliche Arbeit verschonte Gemeindekasse<br />

Besonders hoch einzuschätzen seien freilich<br />

die über „3000 Stunden ehrenamtliches<br />

Engagement am Bau – zum Wohle<br />

der Allgemeinheit“, loben Wolf und viele<br />

Mandatsträger ausdrücklich. Sowohl der<br />

Florian im Airbrush-Style an der Wand,<br />

umgesetzt von einem Pfullinger Künstler,<br />

als auch die Turmbeleuchtung, hätten<br />

neben diversen anderen (Innen-)Ausstattungen,<br />

die Gemeindekasse gänzlich<br />

verschont gelassen, lobte Wolf. 875 000<br />

Euro hat die Kommune derweil aus Mitteln<br />

der Brandschutzsteuer und aus dem<br />

Ausgleichsstock für ihr vorzeigbares Haus<br />

erhalten. Dafür dankte Wolf ebenso. „Ein<br />

Höchstmaß an Sicherheit und Versorgung<br />

gehört nun zur Infrastruktur unserer Bevölkerung“,<br />

resümierte der Bürgermeister. Als<br />

„ein Zentrum mit Kompetenz und Zukunftscharakter,<br />

in Beton und Glas umgesetzt“,<br />

bezeichnete es Landrat Thomas Reumann.<br />

Die ursprüngliche Idee, ein Haus der Rettungsdienste<br />

zu realisieren, könne nun<br />

gemächlich weiterwachsen, unterstrich<br />

Architekt Thorismut Gaiser hinsichtlich der<br />

Abteilungskommandant Ewald Höh hält den Schutzpatron des Hauses und der Wehr: Geschnitzt in St. Johann,<br />

im Südtiroler Ahrntal<br />

großzügigen Fläche von fast 1000 Quadratmeter<br />

beim „Feuerwehrgebäude mit<br />

Wohlfühlcharakter“. „Gute und professionelle<br />

Hilfe kann damit geleistet werden“,<br />

schließt sich auch Gunther Hespeler vom<br />

Kreisfeuerwehrverband an. „Sie sind der<br />

verlängerte Arm Gottes. Was die Feuerwehr<br />

macht, ist das was Gottes Segen<br />

verspricht: Den Schaden von Menschen<br />

abzuwenden“, fasste Pfarrer Wolfgang Fingerle<br />

im Rahmen seiner Haus-Segnung zusammen.<br />

„Dieses Feuerwehrhaus ist nicht<br />

Auszug aus unserem<br />

erweiterten Leistungskatalog:<br />

Erweiterte Leistungen bei Schwangerschaft und Mutterschaft<br />

Vorsorge + (Medizinische Vorsorgeleistungen für Erwachsene)<br />

Brillengläser und Kontaktlinsen<br />

Hochwertige Zahnfüllungen wie Kunststoff, Keramik oder Gold<br />

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Hautscreening mittels Auflichtmikroskop<br />

Zuschuss zur professionellen Zahnreinigung<br />

Pfarrer Wolfgang Fingerle (Mitte) segnete das Haus<br />

übertrieben groß gebaut. Ein Denkmal hat<br />

sich hier niemand gesetzt“, stellte Gesamtkommandant<br />

Walter Ochs abschließend<br />

klar. Das modern technisierte Gebäude<br />

sei für die Zukunft und nächste Generation<br />

gebaut. Und: „Es hat sich gelohnt, gerne<br />

habe ich mitgeholfen“, sagt der Mann, der<br />

zahlreiche Stunden in die ehrenamtliche<br />

Bauleitung gesteckt hat. Handgeschnitzt<br />

wurde das Wahrzeichen zum Schutz des<br />

Hauses, der Heilige St. Florian, in St. Johann<br />

im Ahrntal (Südtirol) und den Hauptverantwortlichen<br />

zur Eröffnung übergeben.<br />

Bürger und Besucher konnten sich am<br />

Sonntag beim Tag der offenen Tür selbst<br />

einen Eindruck über das vieldiskutierte<br />

<strong>Magazin</strong> und zugleich „funktionales Highlight“,<br />

in Würtingen verschaffen.<br />

Text & Fotografie: Patricia Kozjek<br />

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10 11


Reptilien auf der <strong>Alb</strong><br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 4/2013<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Feucht Antriebstechnik in Upfingen<br />

Die Zauneidechse<br />

Von den beiden auf der <strong>Alb</strong>hochfläche heimischen Eidechsen-Arten ist die apart gezeichnete Zauneidechse sicherlich die<br />

bekanntere, da sie im Gegensatz zu den deutlich kleineren braunen Bergeidechsen eher ins Auge fällt. Momentan, in der<br />

Zeit der Fortpflanzung, lohnt es sich besonders, die agilen, tagaktiven Reptilien einmal genauer zu betrachten.<br />

Vom Ein-Mann-Betrieb zum mittelständischen Unternehmen<br />

Die Firma Feucht Antriebstechnik GmbH ist ein familiengeführtes, im Jahre 1997 gegründetes, Unternehmen aus St.<br />

Johann-Upfingen, das mittlerweile bundesweit tätig ist. Entstanden aus einem kleinen Ein-Mann-Betrieb entwickelten<br />

sich die Geschäftsfelder aus dem Handel von Wälzlagern dahin gehend weiter, dass mit der Fördertechnik und der Fertigung<br />

von Antriebselementen weitere Elemente integriert wurden.<br />

Ausgefärbtes Zauneidechsenmännchen bei der Nahrungsaufnahme<br />

Wagemut und Giftgrün-Anlaufen<br />

Während der mehrwöchigen Paarungszeit,<br />

die Mitte Mai beginnt, verfärben sich die<br />

Flanken der Zauneidechsen-Männchen<br />

leuchtend grün. Zuweilen trifft man sogar<br />

auf vollständig „ergrünte“ Exemplare.<br />

Doch nicht nur die Körperfarbe der zur<br />

Gattung der Smaragdeidechsen zählenden<br />

Tiere gerät aus allen Fugen, sobald sich<br />

paarungswillige Weibchen in der Nähe<br />

befinden - auch ihr Verhalten verändert<br />

sich drastisch. So mancher Leser mag in<br />

diesem Zusammenhang schmunzelnd Parallelen<br />

zum menschlichen „Balzverhalten“<br />

entdecken. Nur dass unsereins angesichts<br />

der (bzw. dem) Angebeteten eher rot als<br />

grün anläuft.<br />

Hauptsache auffallen, Rivalen einschüchtern<br />

und das Revier verteidigen<br />

Die Männchen trumpfen nicht nur mit grellen<br />

Farben auf, auch ihr Fluchtreflex verringert<br />

sich erheblich. Selbst auf die Gefahr<br />

hin, Beutegreifern wie Füchsen, Mardern,<br />

Greifvögeln oder Rabenkrähen zum Opfer<br />

zu fallen, präsentieren sich die Grünlinge<br />

in ihrer ganzen Pracht auf Wegen, Felsvorsprüngen<br />

und auch in von Menschenhand<br />

geschaffenen Steingärten. Dort droht den<br />

Kulturfolgern in erster Linie Gefahr durch<br />

Katzen! Im selben Maß, in dem die Scheu<br />

abnimmt, steigen Agilität und Kampfbereitschaft<br />

und dies gilt für beide Geschlechter:<br />

Einmal besetzte Territorien werden vehement<br />

gegen eindringende Artgenossen<br />

verteidigt. Drohend sperren die Echsen ihren<br />

Rachen auf. Dabei wird an Ober- und<br />

Unterkiefer jeweils eine Reihe filigraner<br />

Zähnchen sichtbar.<br />

Auffällig gezeichnete weibliche Zauneidechse<br />

Fortpflanzung und Ernährung<br />

Schon kurz nach der Kopulation legt das<br />

20 bis 25 Zentimeter lange Weibchen<br />

zwischen 5 und 15 weichschalige Eier in<br />

selbstgegrabene Höhlen, wobei die trächtigen<br />

Tiere kurz vor der Eiablage geradezu<br />

groteske Körperformen annehmen. Die<br />

winzigen Jungtiere schlüpfen dann meist<br />

Mitte bis Ende August. Zauneidechsen<br />

ernähren sich fast ausschließlich von Insekten<br />

und Würmern. Manche Exemplare<br />

entpuppten sich während meiner Fotoarbeiten<br />

als ausgesprochen verfressen:<br />

Die mitgebrachten Mehlwürmer aus der<br />

Zierliche Bergeidechse (auch Waldeidechse genannt)<br />

Zoohandlung verspeisten sie in großer<br />

Zahl und dies schon nach kurzer Gewöhnungszeit<br />

auf meiner offenen Handfläche.<br />

Zweimal wurde ich beim Füttern von Eidechsenweibchen<br />

in den Finger gebissen,<br />

was jedoch nicht schmerzhaft war. Ihren<br />

Flüssigkeitsbedarf decken die auf warme<br />

und trockene Lebensräume spezialisierten<br />

wechselwarmen Echsen durch Auflecken<br />

von Tau- oder Regentropfen.<br />

Geniale Täuschungsstrategie als Überlebenshilfe<br />

Wird eine Eidechse von einem Vogel geschnappt,<br />

so ist sie in der Lage, den hinteren<br />

Teil ihres Schwanzes abzuwerfen,<br />

der danach noch einige Sekunden lang<br />

zappelt. Fällt der Jäger auf dieses außergewöhnliche<br />

Ablenkungsmanöver herein,<br />

so gelingt es dem Reptil, rasch zu entkommen.<br />

Die Schwanzspitze wächst mit der<br />

Zeit wieder nach, wenngleich etwas kürzer<br />

als das Original. Falls Sie also jemals<br />

eine Eidechse fangen und hochnehmen<br />

möchten, so tun sie dies bitte so sanft und<br />

bedächtig wie möglich – es könnte sonst<br />

passieren, dass Sie das Tierchen plötzlich<br />

in zwei Teilen in Ihren Händen halten.<br />

Text & Fotografie: Eva-Maria Pulvermüller<br />

Firmengebäude Feucht Antriebstechnik<br />

„Angefangen habe ich ganz klassisch als<br />

Ein-Mann-Firma in einer Garage“, erinnert<br />

sich Gründer Rolf Feucht. 1997 baute der<br />

Maschinenbau-Techniker die erste Werkshalle<br />

am heutigen Standort, ein Jahr später<br />

erfolgte die Gründung der GmbH. „Wir haben<br />

dann größere Maschinen gebaut, konnten<br />

aber aufgrund der personellen und räumlichen<br />

Kapazitäten stets nur ein Projekt bearbeiten“,<br />

so der 57-Jährige. An Aufträgen<br />

mangelte es aber nicht, im Gegenteil. 2004<br />

stieg Sohn Tim nach seiner Ausbildung zum<br />

Maschinenbau-Techniker in den Betrieb ein.<br />

Kurz vor der Wirtschaftskrise erfolgte 2009<br />

eine weitere bauliche Erweiterung in Form<br />

einer noch größeren Werkshalle. „Damals<br />

haben viele mit dem Kopf geschüttelt - die<br />

Krise war bereits absehbar und wir haben<br />

trotzdem investiert“, sagt Rolf Feucht. Das Risiko<br />

hat sich aber gelohnt: Die Feucht GmbH<br />

überstand die wirtschaftlich schwierige Zeit<br />

ohne Kurzarbeit anmelden zu müssen und<br />

war mit ausreichender Produktionsfläche<br />

und modernstem Maschinenpark bestens<br />

für die Zukunft gerüstet.<br />

Mittlerweile arbeiten elf Festangestellte<br />

plus diverse Aushilfskräfte für das Unternehmen,<br />

das sich bundesweit als Zulieferer<br />

für den Maschinenbau, die Textilindustrie,<br />

Hydraulikhersteller und als Maschinenbauer<br />

einen guten Namen gemacht hat.<br />

Seit 2011 ist Tochter Silke Feucht als Betriebswirtin<br />

für die kaufmännische Seite<br />

Rolf, Tim und Silke Feucht (von links)<br />

zuständig, seit 2012 teilen sich Rolf und<br />

Tim Feucht die Geschäftsleitung zu gleichen<br />

Teilen. Neben dem Maschinenbau<br />

werden Teile in Serienfertigung bis in Millionenhöhe<br />

auf CNC-Maschinen produziert.<br />

„Künftig wollen wir das Segment der Herstellung<br />

von professionellen Bürst-Entgrat-<br />

Maschinen weiter ausbauen“, kündigt Tim<br />

Feucht an.<br />

Großes soziales Engagement<br />

Die Feucht GmbH glänzt aber auch mit herausragendem<br />

sozialen Engagement. So<br />

besteht seit 2007 eine enge Kooperation<br />

mit der Samariterstiftung, in deren Werkstätten<br />

in Münsingen das gesamte Stahlmaterial<br />

des Upfinger Unternehmens gesägt<br />

wird und einfache Montagetätigkeiten<br />

ausgeführt werden. „Das ist sehr wichtig<br />

für uns“, sagt Rolf Feucht, in dessen Betrieb<br />

seit 2009 auch einige Arbeitsplätze<br />

der Stiftung ausgelagert sind, um Menschen<br />

mit Handicap wieder in das Arbeitsleben<br />

einzugliedern.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

CNC-Centerless-Entgratmaschine<br />

Informationen<br />

Feucht GmbH<br />

Gewerbestr. 3<br />

72813 St. Johann – Upfingen<br />

Telefon: 07122 / 82590-0<br />

Fax: 07122 / 82590-55<br />

info@feucht-antriebstechnik.de<br />

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12<br />

13


500 Jahre Haupt- und Landgestüt<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Kretschmann kommt, lobt und bleibt<br />

Nach drei Jahren im Amt schaut auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auf dem Haupt- und Landgestüt<br />

Marbach vorbei. „Wird auch Zeit!“, wie Lokalpolitiker und Bewohner der Region nebenbei bemerken. Bleiben wollte er<br />

am besagten Festsamstag mit Frau Gerlinde eigentlich nur eineinhalb Stunden, um die Feierlichkeiten zum 500-jährigen<br />

Bestehen des Gestüts zu beehren. Der Grund: Zu feiern hatte er an diesem Tag selbst – seinen 66. Geburtstag. Geblieben<br />

sind Kretschmann und Gattin dann fast vier Stunden lang.<br />

Viel Applaus gab´s für den Kinderchor der Gomadinger<br />

Sternbergschule<br />

Ein Hoffest das ankam: Die Region feierte mit dem Haupt- und Landgestüt den 500. Geburtstag<br />

Im Vierspänner in die Reithalle kutschiert wurden Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Ehefrau Gerlinde<br />

und Landoberstallmeisterin Astrid von Velsen-Zerweck mit Landwirtschaftsminister Alexander Bonde<br />

Die geladenen Fest- und Ehrengäste genossen ein regionales<br />

Buffet<br />

Auch mal entspannen und nur (zu-)gucken war drin<br />

Feste in die Pedale getreten: Gestütschefin Astrid von Velsen-Zerweck mit (v.li.) Landrat Thomas Reumann und<br />

Regierungspräsident Hermann Strampfer<br />

Premiere in 66 Lebensjahren: Kretschmann´s Fassanstich mit Hilfe von Ulrich Zimmermann<br />

Zum Festakt mit rund 300 geladenen Gästen<br />

aus der Pferdeszene, der Bundes-,<br />

Landes- und Kommunalpolitik sowie der<br />

Öffentlichkeit, hatte der Landesvater etwas<br />

mitgebracht, was nicht nur die Mitarbeiter<br />

des Gestüts, sondern auch die Region<br />

im Allgemeinen, gerne hörten. Im Zuge<br />

der Gerüchte um eine drohende Privatisierung<br />

oder gar Schließung des Gestüts, bezog<br />

er Stellung: In der Tat ginge es um eine<br />

zielgerichtete Weiterentwicklung, auch der<br />

Suche nach Möglichkeiten der Optimierung<br />

und Effizienzsteigerung, erklärte er.<br />

Das Haupt- und Landgestüt soll erhalten<br />

bleiben<br />

Aber: „Die Frage nach dem Erhalt stellt<br />

sich überhaupt nicht“. Schuldenbremse<br />

hin oder her. Weiter: „Selbstverständlich<br />

soll das Haupt- und Landgestüt<br />

Das Paar fühlte sich sichtlich wohl und blieb<br />

erhalten bleiben. Wir wollen, dass die<br />

Perle auf der <strong>Alb</strong> weiter glänzt“, unterstrich<br />

der Politiker. Und: „Was die<br />

Landesregierung dazu beitragen kann,<br />

wird sie tun“, versprach Kretschmann.<br />

Tosender Applaus. So brachte der Besuch<br />

des Ministerpräsidenten aber auch<br />

schon vorab eine nette Geschichte mit<br />

sich. Ein Vorzimmer hatte die Einladungen<br />

für die Landtagsabgeordneten zum Festakt<br />

in der Reithalle (versehentlich) in Friedrich<br />

Schillers Geburtsstadt, Marbach am Neckar,<br />

geschickt. Erinnert dies doch an eine<br />

berühmte Episode, die einst im Mai 1965<br />

Geschichte schrieb, als Queen Elisabeth II<br />

von England, in Schillers Geburtsstadt die<br />

legendäre Frage gestellt haben soll: „And<br />

where are the horses?“ („Und wo sind die<br />

Pferde?“) Kretschmann entschuldigte sich<br />

breit grinsend für das Versehen seiner „jungen<br />

Sekretärin mit Migrationshintergrund“.<br />

Mit dem Satz: „Sie stammt aus Niedersachsen“.<br />

Letzterer Kommentar sorgte für Gelächter<br />

auf allen Rängen.<br />

Ein Versehen à la Queen<br />

Zu den Gratulanten, die zum Jubiläumsakt<br />

in zwei Vierspännern in die festlich-gewienerte<br />

Reithalle einfuhren, zählten auch<br />

Herzog Friedrich von Württemberg neben<br />

Landwirtschaftsminister Alexander Bonde<br />

(Grüne) und Theo Leuchten, Vizepräsident<br />

der Reiterlichen Vereinigung. Die Gastgeberin,<br />

Landoberstallmeisterin Astrid von<br />

Velsen-Zerweck, bot mit ihren Mitarbeitern,<br />

vielen (regionalen) Akteuren und einer Abordnung<br />

der neun deutschen Landgestüten<br />

ihren Gästen ein großes Schauprogramm,<br />

das mit einer stattlichen Gratulationsquadrille<br />

den offiziellen Festakt beschloss.<br />

Buntes Hoffest lockt viele Besucher<br />

Endlich konnte draußen, im historischen<br />

Gestüts-Innenhof unter blauem Himmel<br />

das Hoffest starten, wo Pferdefreunde und<br />

Menschen aus der Region zwei Tage lang<br />

zusammen feierten. Eine kleine Premiere<br />

wartete noch am frühen Samstagabend auf<br />

den Ministerpräsidenten: Ein Fassanstich<br />

unter der Regie von Braumeister Uli Zimmermann.<br />

Der erste in 66 Lebensjahren,<br />

wie das Geburtstagskind versicherte. Seine<br />

fünf Schläge (die eigentlich vier waren) verkaufte<br />

Kretschmann ganz offiziell wie originell:<br />

„Für jedes Jahrhundert einen“.<br />

Gestütsradweg bringt Kulturgut näher<br />

Nach reichlich (musikalischer) Unterhaltung<br />

auf großer Bühne, einem ökumenischen<br />

Gottesdienst am darauffolgenden<br />

Sonntagmorgen und gut besuchten Schauprogrammen,<br />

gab es im Rahmen vom Tag<br />

der offenen Tür auf den Gestütshöfen noch<br />

ein weiteres Highlight: Die Einweihung des<br />

Gestütsradweges, ein Gemeinschaftsprojekt<br />

vierer Gemeinden. In erster Linie solle<br />

er laut den Akteuren dazu dienen, das<br />

„materielle und immaterielle Kulturgut des<br />

ältesten staatlichen Gestüts in Deutschland<br />

allen Bevölkerungsgruppen näher zu<br />

bringen“. Die attraktive Fahrradroute verbindet<br />

inmitten einer malerischen Kulturlandschaft<br />

alle zum Haupt- und Landgestüt<br />

gehörenden Gestütshöfe und Vorwerke.<br />

Wem die Puste auf den 60 Kilometern mit<br />

rund 960 Höhenmetern am Stück ausgeht,<br />

kann freilich beliebig abkürzen, ergänzen<br />

und ein andermal „weiter genießen“.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Fotografie: Patricia Kozjek (7),<br />

Maximilian Schreiner (1),<br />

Thorsten Minuth (1)<br />

14 15


Hobbyimker aus Sirchingen<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Am Honig kleben geblieben<br />

„Halte Bienen und Schaf, leg Dich hin und schlaf“, so lästert der Volksmund. Der Sirchinger Hobbyimker Erwin Reichenecker<br />

kann da nur müde lächeln. Für ihn bedeuten seine neun Bienenvölker viel Arbeit – aber noch mehr Lust und<br />

Leidenschaft. Seit über 20 Jahren erntet er ein Naturprodukt, das seit Urzeiten auf dem Speiseplan des Menschen steht.<br />

Blütenzeit ist Erntezeit für den Sirchinger Hobbyimker Erwin Reichenecker, hier beim Blick auf die mit Honig<br />

gefüllten Waben<br />

Der bislang älteste Honig wurde in einer ägyptischen Pharaonengrab fand, soll im<br />

über 3500 Jahre alten Gruft in Ägypten Übrigen hervorragend gemundet haben.<br />

gefunden. Bei Königs am Nil galt er als So faszinierend der klebrige Saft ist, so<br />

„Speise der Götter“ und nicht von Ungefähr<br />

faszinierend ist auch der Blick auf die, die<br />

als Quell der Unsterblichkeit. Honig ihn produzieren: die Spezies der Apis melli-<br />

ist, bei richtiger Lagerung, beinahe unbegrenzt<br />

fera. Besser bekannt als Honigbiene.<br />

haltbar. Der Honig, den man im<br />

<strong>Alb</strong>magazin_Nau:Layout 1 01.08.2013 12:43 Uhr Seite 1<br />

Küche<br />

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Der Sirchinger Hobbyimker Erwin Reichenecker<br />

beherbergt rund 650000 von<br />

ihnen. Er ist stolzer Besitzer von neun<br />

Bienenvölkern der Gattung Buckfast und<br />

Carnica. Der Großteil von ihnen lebt unweit<br />

des Sirchinger Hörnles in Reicheneckers<br />

Imkerhütte. Jetzt, da die Blütensaison in<br />

vollem Gang ist, herrscht dort reger Durchgangsverkehr.<br />

Im Sekundentakt schwärmen<br />

die Bienen aus oder kehren von ihren<br />

Flugeinsätzen zurück: Mit Blütenpollen an<br />

den Beinen und mit Blütennektar gefüllten<br />

Honigmägen.<br />

Für 500 Gramm drei Mal um die Welt<br />

Der Bienenfleiß ist ja längst sprichwörtlich,<br />

unglaublich aber erscheint er, wenn man<br />

sich ein paar Zahlen vor Augen hält. Der<br />

Honigmagen einer Biene fasst 0,01 Gramm<br />

Nektar. Um ihn zu füllen muss sie etwa 200<br />

Blüten anfliegen. Damit also eine einzelne<br />

Biene die übliche Glasportion von 500<br />

Gramm Honig zusammen hätte, müsste sie<br />

ihren Saugrüssel in zehn Millionen Blüten<br />

stecken und eine Strecke von 120000 Kilometer<br />

absolvieren – das entspricht drei<br />

Erdumrundungen. Nur gut, das Bienen<br />

echte Teamplayer sind. Anders vorstellbar<br />

wäre die Menge von 200 Kilogramm Honig<br />

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650000 Honigbienen in neun Völkern hält der passionierte<br />

Imker...<br />

nicht, die Reichenecker jedes Jahr erntet<br />

und teilweise selbst vermarktet.<br />

„Das ist natürlich was Tolles, dass ich meinen<br />

eigenen Honig habe“, sagt der passionierte<br />

Imker. Seit über 20 Jahren betreibt<br />

er dieses Hobby, das ihm einen Ausgleich<br />

zu seinem Berufsalltag bietet. Doch genauso<br />

wichtig wie abzuschalten, ist ihm<br />

die Naturverbundenheit des Hobbys. So<br />

wie das Wetter, ändern sich jedes Jahr die<br />

Bedingungen für seine geflügelten Untermieter.<br />

So kommt es, dass er mindestens<br />

zwei Mal die Woche nach dem Rechten<br />

sieht: „Ein Bienenvolk funktioniert nur,<br />

wenn alles gesund ist“, weiß Reichenecker.<br />

Damit das auch so bleibt, muss er für<br />

optimale Voraussetzungen sorgen. Dazu<br />

zählen etwa Impfungen gegen die Varroamilbe,<br />

die Schwarmkontrolle oder die Aussiedelung<br />

und Aufzucht neuer Völker. Über<br />

allem aber steht die Sorge: Ist die Königin<br />

da, geht es ihr gut?<br />

Alles dreht sich um die Königin<br />

Sie ist das unbestrittene Zentrum eines<br />

Bienenvolks. Um sie herum organisieren<br />

sich die restlichen Bienen. Da gibt es die<br />

weiblichen, die den Nektar einsammeln<br />

und da gibt es die männlichen Drohnen,<br />

die einzig dafür da sind, die Königin zu begatten.<br />

Bis zu 3000 Eier kann sie am Tag<br />

legen. Und der massenhafte Nachwuchs<br />

ist notwendig: Eine Arbeitsbiene lebt maximal<br />

30 Tage. Eine Königin dagegen bis<br />

zu sieben Jahre. Erst wenn ihre Leistungsfähigkeit<br />

abnimmt, wird sie aus dem Stock<br />

verjagt und ihre Nachfolgerin in den Brutwaben<br />

herangezogen. Ob aus einer Larve<br />

eine Arbeitsbiene oder eine Königin wird,<br />

das beeinflussen die Bienen alleine durch<br />

die Fütterung. Statt Honig und Pollen verabreichen<br />

sie den Majestätsanwärterinnen<br />

das Gelée Royale – einen besonders proteinreichen<br />

Futtersaft.<br />

...in seiner Hütte unweit des Sirchinger Hörnles<br />

Ein Kilogramm davon wird mit bis zu 130<br />

Euro gehandelt. Erwin Reichenecker hingegen<br />

hat es nur auf den Honig abgesehen.<br />

Ihn lagern die Bienen in den Honigwaben,<br />

lassen ihn dort trocknen und verschließen<br />

ihn dann mit einem Deckel aus Wachs.<br />

Der Honig ist eigentlich ihr Wintervorrat.<br />

Um auch bei minus zwanzig Grad verträgliche<br />

Temperaturen im Stock zu erreichen,<br />

scharen sich die Bienen in der Wintertraube<br />

um die Königin. Die äußeren vibrieren<br />

dabei unablässig mit ihrem Körper und erzeugen<br />

so Wärme. Ihr „Brennstoff“ ist der<br />

zuckerhaltige Honig, erklärt Reichenecker<br />

die über Millionen Jahre eingeübte Arbeitsteilung.<br />

Ohne Bienen, weniger Nahrung<br />

Zwei Mal im Jahr, Ende Mai und Ende Juli,<br />

nimmt er den Bienen freilich den Lohn ihrer<br />

gemeinschaftlichen Arbeit und schleudert<br />

den Honig aus den Waben – natürlich<br />

nicht ohne sich zu revanchieren. Ab Herbst<br />

gibt er ihnen einen mit Vitaminen angereicherten<br />

Zuckersirup. Bis jetzt hat sich noch<br />

keine Biene bei ihm beschwert, gleichwohl<br />

er pro Saison um die 300 mal gestochen<br />

wird, wie er zugibt. Die, die ihn so angehen,<br />

wissen aber offenbar nicht um die Wertschätzung,<br />

die Reichenecker den Insekten<br />

entgegenbringt. „80 Prozent unserer<br />

Lebensmittel bestäubt die Biene“, erklärt<br />

er. Würde es die Honigbiene nicht mehr<br />

geben, dann würde die Menschheit zwar<br />

nicht, wie von <strong>Alb</strong>ert Einstein behauptet, in<br />

drei Jahren aussterben, aber: „Wir würden<br />

schon Existenznöte bekommen.“<br />

Die Deutschen sind Weltmeister im Honigverzehr.<br />

Pro Kopf verspeisen wir im Jahr<br />

rund 1,2 Kilogramm. Deutlich über dem<br />

Schnitt dürfte Erwin Reichenecker liegen.<br />

Ob er ihn in den Kaffee rührt, ihn aufs Brot<br />

streicht oder ins Salatdressing gibt: „Bei<br />

Um an ihren Honig zu kommen, muss er erst das<br />

Wachs von den Waben kratzen<br />

mir gibt’s keinen Tag ohne Honig“ - und<br />

selbstverständlich den eigenen. Er käme<br />

wohl nie auf den Gedanken einen aus dem<br />

Supermarkt ohne das Siegel des Deutschen<br />

Imkerbunds zu kaufen. Nicht zuletzt<br />

deshalb, weil der höchstwahrscheinlich<br />

aus dem Ausland eingeführt wurde. Davor,<br />

so schreibt es das Recht vor, muss er zur<br />

Sicherheit auf 80 Grad erhitzt werden. Ab<br />

40 Grad jedoch, zersetzen sich seine wertvollen<br />

Inhaltsstoffe, die neben der antibakteriellen<br />

Wirkung für Hippokrates Anlass<br />

waren, ihn zum Allheilmittel zu erklären.<br />

Als Reichenecker über die faszinierende<br />

Welt der Bienen spricht, leuchten seine<br />

Augen. Als Vorstand des Bezirksbienenzüchtervereins<br />

und Vorstand des ältesten<br />

Vereins Bad Urachs, des Bienenzucht und<br />

Imker Vereins, will er diese Begeisterung<br />

auch an junge Generationen weitergeben.<br />

Er führt immer wieder Schulklassen um<br />

seine Stöcke, in der Hoffnung, dass es dem<br />

ein oder anderen so geht wie ihm: Als Junge<br />

neugierig geworden, ist er am Hobby rund<br />

um den Honig einfach kleben geblieben.<br />

In seiner Imkerei „Honigtöpfle“, vertreibt<br />

er nicht nur den eigenen Honig, sondern<br />

auch selbst hergestellte Kerzen aus Bienenwachs.<br />

Text: Simon Wagner<br />

Fotografie: Erwin Reichenecker, Simon<br />

Wagner<br />

Erwin Reichenecker<br />

Informationen<br />

Stockachstr. 14<br />

72575 Bad Urach-Sirchingen<br />

Telefon: 07125 / 933307<br />

16 17


Zum Gedenken an Paul Jäger<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Weible Bestattungen<br />

Der Künstler und Kalendermann der Mittleren <strong>Alb</strong><br />

Zum Broterwerb strich und tapezierte Paul Jäger werktags Wände und Zimmer. Am Wochenende und in der Freizeit<br />

wurde aus dem Upfinger Handwerker ein Künstler. Mit elf Jahren entdeckte der 1914 in Dettingen geborene Bub die<br />

Welt des Malens für sich. Aus ersten Kohle-Skizzen wurden im Laufe der Jahrzehnte zahlreiche Feder-, Wachs- und<br />

Kohlezeichnungen, Aquarelle und Ölgemälde. Zum 100. Mal jährt sich heuer der Geburtstag des Upfinger Künstlers.<br />

Zahlreiche Werke werden der Öffentlichkeit aus diesem Anlass an zwei Wochenenden gezeigt.<br />

Paul Jäger fand seine Motive zeitlebens auf der <strong>Alb</strong><br />

und in der Region<br />

Vor allem durch seine Kalender, die von<br />

1973 bis nach seinem Tod in lückenloser<br />

Folge erschienen, war Paul Jäger in der<br />

Region bekannt. „In vielen Häusern wurden<br />

die Monatsblätter gesammelt als<br />

Zeugnisse des Schaffens einer starken<br />

künstlerischen Persönlichkeit, wie auch<br />

als Dokumente des Landschafts- und Kulturgesichtes<br />

einer typischen schwäbischen<br />

Region“, erinnert sich der ehemalige<br />

Schulleiter von Upfingen und langjährige<br />

Freund der Familie, Wilhelm Greiner, an<br />

die Worte eines Kritikers. Die Motive fand<br />

der Künstler zeitlebens in der Landschaft,<br />

den Dörfern und in den Menschen der<br />

Schwäbischen <strong>Alb</strong>. Und weil künstliches<br />

Licht am Abend die Farben in ihrer Eigenart<br />

verfälschten, wie Jäger überzeugt war,<br />

beschränkte er sein kreatives Schaffen<br />

vorwiegend auf´s Wochenende.<br />

Gesammelte Zeugnisse des Schaffens<br />

Gerne erzählte der „Sonntagsmaler“, wie er<br />

sich nannte, von seiner ersten Begegnung<br />

mit der Kunst, erinnert sich auch Wolfgang<br />

Jäger, einer von vier Söhnen Jägers. Schon<br />

als kleiner Bub habe er dem Metzinger<br />

Kunstmaler Kussmann begeistert zugesehen,<br />

wenn dem Künstler die Kohle splitterte<br />

und er heimlich die Stückchen auflas, um es<br />

zu Hause seinem Vorbild gleichzutun. Die<br />

Kunst blieb für den gelernten Maler dennoch<br />

„nur Hobby“. Im Rahmen dessen studierte er<br />

viele Kunstbücher und besuchte zahlreiche<br />

Ausstellungen. „In der Nachkriegszeit gehörte<br />

er zeitweise der Tübinger Notgemeinschaft<br />

der Künstler an“, sagt Wolfgang Jäger.<br />

Immer wieder habe der Vater auch Kunstunterricht<br />

eines Tübinger Professors besucht.<br />

Angetan hätten es dem Künstler vor allem<br />

die französischen Impressionisten, insbesondere<br />

Vincent van Gogh.<br />

Mensch und Künstler sind nicht zu trennen<br />

Was Paul Jäger auch erfuhr: „Mensch und<br />

Künstler sind nicht voneinander zu trennen“.<br />

In den schweren Jahren der Krankheit<br />

und des frühen Todes seiner Frau Sophie<br />

neben der großen Sorge um vier mutterlose<br />

Söhne, kamen nur wenige Werke zustande.<br />

Erst Ende der sechziger Jahre, konnte sich<br />

der Künstler nach erneuter Vermählung mit<br />

Lina Jäger, wieder frei entfalten und seinen<br />

Werken wieder Leichtigkeit vermachen. Ab<br />

1968, nach Beendigung der beruflichen<br />

Arbeit, widmete sich Paul Jäger ganz seiner<br />

Malerei. Ob Dorfansichten, die im Laufe der<br />

Jahre verloren gegangen sind, Gewässer,<br />

Schneeschmelze oder Sonnenaufgänge<br />

– vieles davon hielt er in kräftigen, klaren<br />

Ölfarben fest. Weniger die Interpretation<br />

seiner Bilder, denn die Freude am Schönen<br />

der Heimat erhalten zu helfen, lag Paul Jäger<br />

am Herzen. Schwer erkrankt, verstarb<br />

Jäger 1978 in Bad Urach.<br />

Text: Patricia Kozjek<br />

Das letzte Geleit - Riten bewahren gehört zur Kultur<br />

Das Ehrenamt ist im Niedergang und die weniger populäreren erst recht. Deutlicher ausgedrückt: Viele Ehrenämter<br />

kennt man heute praktisch gar nicht mehr und sie sind schlichtweg in Vergessenheit geraten. So gehören Sargträger<br />

beispielsweise seit jeher zu einem irdischen Abschied dazu – geeignete und vor allem willige Kandidaten für das letzte<br />

Geleit gibt es aber immer weniger. „Dabei ist das doch ein Zeichen, dass man sich verantwortlich fühlt in der Ortschaft<br />

in der man lebt und das sorgt schließlich für dörfliche Identität“, sagt Bestattungsunternehmer Dieter Weible. Das sei<br />

wichtig in unseren Zeiten, in der man nur allzu oft einfach nebeneinander her lebt: „Riten bewahren gehört zur Kultur.“<br />

Dieter Weible (vorne im Bild) schätzt sein langjähriges Trägerteam v. l. Heinrich Schüle, Adam Buschbacher und Martin Holder<br />

Jeder kennt jeden? Das war einmal - auch<br />

im ländlichen Raum geht der Trend zur<br />

anonymisierten Gesellschaft. Für Dieter<br />

Weible gilt grundsätzlich: „Man kann nicht<br />

nur gemeinsam Feste feiern. Auch der letzte<br />

Dienst, den man einem Mitmenschen<br />

erweisen kann, gehört zum gemeinschaftlichen<br />

Leben.“ Den Toten ans Grab zu geleiten,<br />

ihn tragen, ist eine Ehre. Ein wichtiges<br />

Amt und Teil unserer menschlichen Kultur.<br />

Früher war das eine Selbstverständlichkeit.<br />

„Man ist vom Nachbarn gefragt worden,<br />

hat Urlaub genommen und niemals<br />

abgelehnt“, erinnert sich Martin Holder.<br />

Der Gächinger führte das Amt des Sargträgers<br />

genauso wie Heinrich Schüle aus Grabenstetten<br />

und Adam Buschbacher aus<br />

Dottingen viele Jahre aus. „Eine gewisse<br />

Ausstrahlung muss man schon mitbringen“,<br />

so Heinrich Schüle, „Diese innere<br />

Einstellung spüren die Menschen dann,<br />

es kommt direkt bei ihnen an.“ Ein würdevoller<br />

Abschied macht die Sache für<br />

die Hinterbliebenen zwar nicht leichter,<br />

aber in dem schweren Moment selbst<br />

vielleicht etwas erträglicher.<br />

Die Aufgabe des Sarg tragens erledigen<br />

meist Mitarbeiter der Bestattungsunternehmen,<br />

Studenten, Nachbarn, Freundeskreis<br />

oder örtliche Vereine. Leider sind diese oft<br />

personell nicht mehr in der Lage diesen<br />

wichtigen Dienst zu erfüllen. „Wenn jeder<br />

Ort wieder feste Träger hätte, hätten wir<br />

den Idealfall“, wünscht sich Dieter Weible,<br />

der als Bestattungsunternehmer in zweiter<br />

Generation weiß, wovon er spricht.<br />

Ein Ehrenamt macht stark und verbindet<br />

Ein solches Ehrenamt mache letztlich auch<br />

stark und verbinde miteinander. „Überall wo<br />

Menschen wohnen, egal an welchen Ort“,<br />

so Dieter Weible, der überzeugt ist, dass ein<br />

Trauerfall, so schmerzlich er auch ist, ebenso<br />

eine Chance zur zwischenmenschlicher<br />

Begegnung und Möglichkeit der Kontaktaufnahme<br />

ist.<br />

Um dem Trend entgegenzuwirken, haben<br />

sich vielerorts mittlerweile Vereine gebildet,<br />

die die Sargträger ehrenamtlich stellen<br />

und deren Mitglieder das Recht haben,<br />

den Dienst auch selbst im Fall des Falles<br />

zu nutzen. „Keiner ist mit seiner Trauer al-<br />

leine“, verspricht Dieter Weible, der für die<br />

Gründung und Organisation von örtlichen<br />

Initiativen in Sachen Letztem Geleit persönlich<br />

mit Rat, Tat und langjähriger Erfahrung<br />

zur Seite steht.<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Informationen<br />

Weible Bestattungen<br />

Achalmstraße 2<br />

72525 Münsingen<br />

Telefon: 07381 / 93799-0<br />

Weible Bestattungen Lichtenstein<br />

Wilhelmstraße 41<br />

72805 Lichtenstein<br />

Telefon: 07129 / 6287<br />

info@weible-bestattungen.de<br />

www.weible-bestattungen.de<br />

18 19


Elektroschmiede St. Johann<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong> <strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Bäckerei Stoß<br />

Jetzt das Betriebssystem wechseln<br />

Anfang April hat Microsoft sein bis dato dienstältestes noch aktives Betriebssystem Windows XP in den Ruhestand geschickt.<br />

Auf deutsch: Es gibt keinen Support mehr für XP-Nutzer. „Das heißt, wenn man ein Problem hat, wird man vom<br />

Hersteller im Regen stehen gelassen“, warnt Sebastian Vetter von der Elektroschmiede mit Sitz in St. Johann-Upfingen.<br />

„Nutzer sollten sich gut beraten lassen und auf ein neues Betriebssystem umsteigen“, empfiehlt der Elektronik-Meister.<br />

„Nahrungsmittel haben heute wieder einen höheren Stellenwert“<br />

Wie der Vater, so der Sohn: Um 3.30 Uhr klingelt bei Bäckermeister Wilhelm Stoß in Upfingen wochentags der Wecker.<br />

Von Freitag- auf Samstagnacht geht der Betrieb in der Backstube allerdings schon um ein Uhr in der Früh los. Bereits<br />

in zweiter Generation werden heuer in der Uracher Straße frische Backwaren produziert. Den Betrieb gegründet haben<br />

die Eltern, Wilhelm und Helene Stoß 1953 in der Bärengasse, der damaligen Ortsmitte von Upfingen. 1958 zog das<br />

Unternehmer-Ehepaar um in die Uracher Straße 32 – einst Gasthof Lamm.<br />

wenigen Lebensmitteln und Zeitungen, sind<br />

fast täglich in den Ortschaften um Upfingen<br />

herum unterwegs. Halt wird auch in Urach<br />

gemacht. „Die Brötchen werden also fast<br />

bis an die Haustüre geliefert“, erklärt Stoß<br />

seinen Service, der im Winter bei Eis und<br />

Schnee schon manchmal „recht interessant“<br />

war, wie er sagt.<br />

Sebastian Vetter (Mitte) im Kreise seiner Mitarbeiter Chirag Patel (links) und Michael Rippel<br />

Windows XP kam bereits Ende des Jahres<br />

2001 auf den Markt. Mittlerweile ist das<br />

Betriebssystem zwar in die Jahre gekommen,<br />

aber allein in Deutschland lief es<br />

Anfang des Jahres noch immer auf jedem<br />

achten Computer. Erst Windows 7 schaffte<br />

es XP den Rang abzulaufen, mittlerweile<br />

ist bereits Windows 8.1 auf dem Markt.<br />

Am weitesten verbreitet ist Windows XP<br />

immer noch bei Privatpersonen. „Grundsätzlich<br />

sollte jeder Nutzer so schnell wie<br />

möglich umstellen“, empfiehlt Sebastian<br />

Vetter. Das ist auch keine große Sache:<br />

Die Umstellung an sich dauert etwa 3<br />

Stunden. „Bei Rechnern, die nicht älter als<br />

fünf Jahre sind, macht um- beziehungsweise<br />

aufrüsten Sinn“, sagt Sebastian Vetter.<br />

Bei älteren Geräten lohnt sich eine Neuanschaffung.<br />

Wer seinen Rechner bei der<br />

Elektroschmiede umrüsten lässt, muss<br />

auch nicht wieder komplett bei Null anfangen.<br />

„Wir retten die alten Daten, übernehmen<br />

die persönlichen Favoriten, sprich wir<br />

richten den Rechner wieder so ein, wie es<br />

der Kunde vorher gewohnt war“, verspricht<br />

der 24-Jährige.<br />

Regelmäßige Updates gehören zur Nutzung<br />

wie das An- und Ausschalten des<br />

Computers, Die Hersteller stopfen dadurch<br />

Sicherheitslücken. Seit der Support für<br />

Windows XP also ausgelaufen ist, heißt<br />

es Feuer frei für Viren und Angriffe von Cyberkriminellen.<br />

„Besonders die Nutzer von<br />

Online-Banking oder wer im Internet einkauft<br />

sollte sich das zu Herzen nehmen“,<br />

so der Experte, der selbst auch schon einige<br />

Fälle gehabt hat, bei denen sensible Daten<br />

geknackt wurden. Die Nutzer merken<br />

es selbst oft als Letzte, dass sie gehackt<br />

wurden: „Es ist schon mehrfach vorgekommen,<br />

dass das erst bemerkt wurde, als<br />

sich die Bank aufgrund größerer Kontobewegungen<br />

gemeldet hat.“<br />

Mittlerweile drei Mitarbeiter<br />

Die Palette an Dienstleistungen der Elektroschmiede<br />

reicht vom Bau und Service<br />

von Mediacenter PC-Systemen über Tuning<br />

und Aufrüstung von PC-Komponenten,<br />

der Installation von Software und<br />

Datenrettung bis hin zu WLAN-Aufrüstung,<br />

Reparatur von Elektrogeräten sowie Hausinstallationen<br />

aller Art. Und der Bedarf auf<br />

dem <strong>Kispel</strong> ist groß: Mittlerweile hat sich<br />

die Elektroschmiede vom Einmann-Betrieb<br />

zu einer Firma mit drei Mitarbeitern gemausert.<br />

Auch stehen neuerdings moderne<br />

Büroräume zu Verfügung. „Die Kunden<br />

können jetzt auch mit ihrem kompletten PC<br />

einfach bei uns vorbeikommen“, so Sebastian<br />

Vetter, der auch im Segment Schaltschrankbau<br />

stetigen Zuwachs vermeldet:<br />

„Das ist vor allem für Geschäftskunden<br />

interessant, sie kommen mit konkreten<br />

Wünschen zu uns und wir fertigen ihnen<br />

individuell zugeschnittene Schaltschränke<br />

für ihre Maschinen.“<br />

Text: Kerstin Dannath<br />

Elektroschmiede<br />

Informationen<br />

Sebastian Vetter<br />

Schaltschrankbau & IT-Service<br />

Kirchgasse 19/1<br />

72813 St. Johann-Upfingen<br />

Telefon 07122 / 6190085<br />

info@elektroschmiede.com<br />

www.elektroschmiede.com<br />

Man kennt sich. Für ein paar nette Worte ist immer Zeit. Heiderose Spohn und Wilhelm Stoß (hinter der Theke)<br />

ist der persönliche Kontakt wichtig.<br />

Im selben Laden verkauft der heutige Bäckereichef<br />

nicht nur Brötchen, Brot und<br />

Kuchen, sondern auch Lebensmittel und<br />

Zeitungen. Über den „Nahversorger“ ist<br />

man froh im Dorf. Hier kennt man sich.<br />

Kuchen laufen wie warme Semmeln<br />

Die meisten Kunden begrüßt Schwester<br />

Heiderose Spohn hinter der Theke freudig<br />

mit dem Vornamen. Neben rund 15<br />

Brotsorten werden täglich auch vier bis<br />

fünf frische Kuchen gebacken und sieben<br />

Sorten „süße Stückle“ angeboten. „Das<br />

brauchen wir“, sagt der Bäckermeister und<br />

lacht. Will heißen: Kuchen laufen hier wie<br />

warme Semmeln. Wer mag, kann diesen<br />

gleich am Stehtisch vor Ort – mit oder ohne<br />

Schwätzle – verspeisen. Andere nehmen<br />

Dienstag:<br />

Dienstag:<br />

Mittwoch:<br />

Donnerstag:<br />

Donnerstag:<br />

Samstag:<br />

Samstag:<br />

Samstag:<br />

Samstag:<br />

Verkaufswägen auf Tour<br />

07.30 – 09.00 Uhr / Sirchingen<br />

13.30 – 16.30 Uhr / Bad Urach<br />

07.30 – 13.00 Uhr / Gächingen, Lonsingen, Sirchingen<br />

07.30 – 09.00 Uhr / Sirchingen<br />

12.30 – 13.30 Uhr / Bleichstetten<br />

07.00 – 10.30 Uhr / Gächingen<br />

07.00 – 08.30 Uhr / Sirchingen<br />

09.00 – 11.00 Uhr / Lonsingen<br />

09.00 – 10.30 Uhr / Bleichstetten<br />

ihren lieber mit und schnappen sich noch<br />

einen „Coffee to go“.<br />

Brötchen kommen fast bis an die Haustüre<br />

An das Arbeiten in der Bäckerei sind Wilhelm<br />

Stoß und Heiderose Spohn, zwei der<br />

drei Kinder von Gründer Wilhelm und Helene<br />

Stoß, schon seit früher Kindheit gewohnt.<br />

„Die Arbeiten wurden auf Kind und Alter<br />

verteilt“, erinnert sich der Upfinger Chef. Zu<br />

tun gab es freilich immer. „Eine machte die<br />

Brezeln, die andere den Teig. Später kam<br />

das Ausfahren der Ware hinzu“. Und: „Richtig<br />

zu hatten wir damals eigentlich nie“. Den<br />

besonderen Service des Ausfahrens bietet<br />

die Bäckerei auch heute noch. Gleich drei<br />

Verkaufswägen, gefüllt mit Backwaren (zum<br />

selben Preis wie im Laden), Bestellungen,<br />

Gebacken wird mit Mehl aus der Region<br />

Der Zeitgeist hat sich gewandelt: „Die jungen<br />

Leute möchten ausschlafen und dann<br />

ihr Frühstück genießen, die ältere Bevölkerung<br />

steht auf, weil der Bäcker kommt“.<br />

„Eigentlich haben wir bisher schon viele<br />

Gewohnheiten mitgemacht“, schmunzelt<br />

Schwester Heiderose. So sei es früher beispielsweise<br />

auch üblich gewesen, nach der<br />

Kirche am Laden zu klopfen, weil Lebensmittel<br />

ausgegangen sind, erinnert sie sich.<br />

Weiter: „Außerdem ging Opa nie ohne Brot<br />

aus dem Haus. Einer konnte es immer gebrauchen.<br />

Verkommen ließ man nichts“. Als<br />

„<strong>Alb</strong>korn-Bäcker“ legt Wilhelm Stoß Wert<br />

auf Qualität. Gebacken wird nur mit Mehl<br />

aus der Region. „Nahrungsmittel haben<br />

heute wieder einen höheren Stellenwert“,<br />

stellt er zufrieden fest. Rund 16 (langjährige)<br />

Mitarbeiter, davon fast die Hälfte in<br />

voller Anstellung, sorgen täglich für Frische,<br />

Qualität und Service. Übrigens: Immer donnerstags<br />

gibt es frischen Nudelteig!<br />

Text & Fotografie: Patricia Kozjek<br />

Bäckerei Stoß<br />

Informationen<br />

Uracher Straße 32<br />

72813 St. Johann-Upfingen<br />

Telefon 07122 / 82270<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 06.00 – 18.30 Uhr<br />

Sa 06.00 – 16.30 Uhr<br />

20 21


Burgruine Blankenhorn<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Versteckt, aus den Augen verloren, gesucht, gefunden – vom Werden und<br />

Vergehen einer kleinen, fast vergessenen Burg<br />

Skizze Burg Blankenhorn (gefertigt von Günter Schmitt<br />

aus Biberach)<br />

Ein kleines Teersträßchen, versteckt hinter<br />

einem Holzschuppen, ein Waldweg, der<br />

davon nach links abzweigt und langsam,<br />

aber stetig bergab führt, rechter Hand ein<br />

mischwaldbestandener Berghang, während<br />

linker Hand das Gelände in Form einer<br />

kleinen Schlucht abfällt. Kein Schild,<br />

kein Wegweiser, wohin das Ganze führen<br />

könnte, keine Kilometerangabe, nichts.<br />

Es ist Samstagabend und das Vorhaben<br />

riecht ein klein wenig nach Abenteuer. In<br />

meinem Rucksack befinden sich eine Wasserflasche<br />

– das immerhin! – und ein paar<br />

Blätter zum Beschreiben. Einen Schlafsack<br />

für den Fall, dass ich mich verlaufen<br />

sollte und im Wald nächtigen muss, habe<br />

ich nicht dabei. Einen Kompass auch nicht.<br />

Mein Ziel ist die wenig bekannte Ruine<br />

Blankenhorn bei Sirchingen.<br />

Die Geschichte dieser Burg, so schreibt<br />

Walter Röhm im Bad Uracher Wanderbuch,<br />

sei noch nicht erforscht, ja nicht<br />

einmal ihr eigentlicher Name sei bekannt.<br />

Julius Wais, Verfasser des vom <strong>Alb</strong>verein<br />

herausgegebenen <strong>Alb</strong>führers, erwähnt im<br />

Zusammenhang mit der Beschreibung der<br />

Burg nur, eine begüterte Bauernfamilie<br />

Blankenhorn werde im 15. Jahrhundert<br />

viel genannt. Nähere Verbindungen stellt<br />

er nicht her.<br />

Ich habe keine Uhr dabei und zähle infolgedessen<br />

die Schritte, die ich benötige. 1324<br />

sind es kurz nach der Umrundung der<br />

Haarnadelkurve beim Sirchinger Wasserfall,<br />

als ich plötzlich mitten in der nächsten<br />

Kurve vor einem Schild mit Aufschrift „Burg<br />

Blankenhorn“, stehe. Angebracht ist es an<br />

einem Baum, und es kommt so unerwartet<br />

früh, dass ich fast daran vorbeigelaufen<br />

wäre. Ein schmaler Trampelpfad zweigt hier<br />

vom Hauptweg ab und führt nach wenigen<br />

Schritten zu einem Bergsporn, der keck<br />

ins Ermstal hinausragt. Zwei Aussichtsbänke<br />

sind aufgestellt, von denen die eine<br />

einen herrlichen Blick zum Talabschluss,<br />

Richtung Seeburg hin, erschauen lässt,<br />

während von der anderen aus die Baldeckfelsen<br />

am gegenüberliegenden Hang und<br />

die Ruine Hohenwittlingen zu sehen sind.<br />

Ein idyllisches, malerisches Plätzchen,<br />

aber von einer Burg ist für ungeübte Augen<br />

nicht viel zu sehen: keine sichtbaren Mauerreste,<br />

kein Turm, keine Zugbrücken und<br />

von Schießscharten keine Spur. Dafür eine<br />

kreisrunde Vertiefung im Boden, die für<br />

eine Zisterne zu groß erscheinen will und<br />

für eine Doline am falschen Platz wäre,<br />

und hinter mir ein Buckel mit vielleicht 15<br />

Schritt Durchmesser, buchenbestanden<br />

heute, zum Hauptweg hin abgegrenzt von<br />

einem niedrigen Wall, auf dem in großer<br />

Zahl Maiglöckchen wachsen. Dahinter fällt<br />

das Gelände ein wenig ab, und als ich den<br />

Wall umrunde, sehe ich auf der anderen<br />

Seite ein paar Steine aus dem Hang ragen,<br />

die man eventuell als Mauersteine<br />

betrachten könnte. Einer, der aus solchen<br />

Steinen Geschichte herauslesen kann,<br />

Burgenforscher Christoph Bitzer aus Lenningen,<br />

hat anhand der hier spärlich vorhandenen<br />

Funde herausgefunden, dass<br />

die Burg zwischen 1200 und 1250 nach<br />

Christus erbaut und zwischen 1350 und<br />

1380 wieder verlassen worden sein muss.<br />

Walter Röhm erwähnt in seinem Wanderführer,<br />

dass dieser Wall ein Überrest der<br />

Schildmauer der Burg gewesen sei.<br />

Wer immer die Besitzer dieser Burg gewesen<br />

sind, viel Platz können sie nicht gehabt<br />

haben.<br />

Genau das – zu ergründen nämlich, wer<br />

diese gewesen sein könnten, hat sich Ahnenforscher<br />

Ernst Strähle aus Römerstein<br />

zur Aufgabe gemacht. Bei seinen Recherchen<br />

in Kirchenbüchern, amtlichen Lagerbüchern,<br />

Urkunden, Stammbäumen und<br />

dem Gächinger Seelbüchlein ist er auf<br />

vielerlei Personen mit dem Namen Blankenhorn<br />

gestoßen, unter anderem einen<br />

Burgvogt der Achalm, etliche Priester und<br />

Pfarrer sowie Sirchinger und Gächinger<br />

Großbauernfamilien. Zwei hauptsächliche<br />

Blutlinien sind es, die er aus den Eintragungen<br />

herausgelesen hat: zum einen<br />

diejenige eines Cuntz Blankenhorn von<br />

Gächingen, der 1383 auf dem Uracher<br />

Marktplatz Graf Eberhard dem Greiner den<br />

Treueid schwur, zum anderen die Sirchinger<br />

Linie eines Bentz Blankenhorn, der<br />

ursprünglich ebenfalls aus der Gächinger<br />

Linie stammen dürfte. Angehörige beider<br />

Verwandtschaftslinien haben sich durch<br />

vielerlei Stiftungen und Spenden an die damaligen<br />

Pfarreien und Kirchengemeinden<br />

hervorgetan, hatten Hofbesitz in Sirchingen<br />

und Metzingen, betrieben eine Mühle,<br />

besaßen Häuser, deren Wert das damals<br />

Übliche bei Weitem überstieg und waren in<br />

der glücklichen Lage, ihre Töchter von den<br />

angesehensten Männern aus dem Ermstal<br />

umworben sehen zu dürfen. Die Blankenhorn<br />

zählten zu den reichsten Bauernfamilien<br />

der damaligen Zeit. Dass weder die<br />

Gächinger noch die Sirchinger Blankenhorns<br />

ein Wappen oder Siegel geführt haben,<br />

führt Ernst Strähle zu der Annahme,<br />

dass sie alle bäuerlicher Herkunft waren.<br />

Den Erbauer der Burg selbst konnte Ernst<br />

Strähle bei all seinen Recherchen nicht direkt<br />

ausfindig machen, er könnte sich jedoch<br />

vorstellen, dass der erwähnte Cuntz<br />

Blankenburg möglicherweise noch auf<br />

der Burg geboren sein und eine gewisse<br />

Zeit seines Lebens dort verbracht haben<br />

könnte. Unüblich, so schreibt Strähle in<br />

seinen Aufzeichnungen, sei es nicht gewesen,<br />

dass in jenen Zeiten auch Bauern das<br />

Privileg hatten, sich Burgen zu erbauen.<br />

Auch nach versuchter Ergründung der Besitzverhältnisse<br />

der Burg bleiben für den<br />

Besucher also viele Fragen offen: Zu wie<br />

vielen hauste man hier, wie sah das Leben<br />

der Bewohner aus? Was haben die Erbauer<br />

dieses kleinen Anwesens damit im Sinn<br />

gehabt? Gegen wen wollten sie sich hier<br />

mitten im Wald verteidigen und trat ein<br />

Burggraben und ehemalige Schildmauer<br />

solcher Fall jemals ein? Denn auch wenn<br />

sich dem heutigen, mit Blick für die Schönheiten<br />

der Natur ausgestatteten Wanderer<br />

der Gedanke fast nahelegt – es ist kaum<br />

anzunehmen, dass die damaligen Bewohner<br />

sich dieses von grün bewachsenen<br />

Hängen eingeschlossene Kleinod allein<br />

seiner traumhaft schönen Halbhöhenlage<br />

über dem Ermstal wegen ausgesucht haben<br />

könnten.<br />

Ich aber gönne es mir, von der vorwitzigen<br />

Felsnase ganz vorne am Abhang<br />

aus noch einmal einen Blick auf die vom<br />

Grün umschmeichelten Hänge der gegenüberliegenden<br />

Talseite zu werfen, ehe ich<br />

tief zufrieden wieder überschlagene 1324<br />

Schritte zurückgehe, stetig bergauf, vorbei<br />

an der Haarnadelkurve beim Sirchinger<br />

Wasserfall, linker Hand begleitet vom<br />

bergständigen Mischwald, während rechter<br />

Hand das Gelände in Form einer kleinen<br />

Schlucht abfällt. Kein Wegweiser, kein<br />

Schild, keine Kilometerangabe, nichts.<br />

Dennoch: den daheim gelassenen Schlafsack<br />

habe ich für das Unterfangen nun<br />

doch nicht gebraucht.<br />

Text: Petra Zwerenz<br />

Bestattungen<br />

Stammbaum<br />

&<br />

Trauerkultur<br />

Wir begleiten und unterstützen Sie<br />

bei allem, was auf dem letzten Weg<br />

zu tun ist –<br />

einfühlsam, würdevoll, kompetent.<br />

24h erreichbar: Region <strong>Kispel</strong> | <strong>Lauter</strong>tal | Bad Urach und wo immer Sie uns brauchen<br />

www.weible-bestattungen.de Tel 07381 - 937990<br />

22 23


Zu Besuch bei Architekt Holder<br />

Eigentlich war es schon immer Rathaus<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Anzeige <strong>Alb</strong>magazin.qxd:Anzeige Gewerbesch<br />

Die Historie zum Schmuckstück und heutigen Verwaltungsgebäude in Würtingen ist lang wie spannend und reicht bis<br />

Anfang des 17. Jahrhunderts zurück, wo für damalige Verhältnisse ein großes Haus mit Gastwirtschaft und Ökonomieteil<br />

in der Herrengasse 33 gebaut wurde. Jene Besitzer, das Ehepaar Stephan und Agnes Glück (geb. Geiger), trieben dort<br />

ihre Land- und Gastwirtschaft um, während Stephan Glück auch 24 Jahre lang das Amt des Schultheißen besetzte, die<br />

Ratsstube unterm eigenen Dach.<br />

Getränkemarkt<br />

RAUSCHER<br />

Marktstüble<br />

Der Stapel im Archiv des Architekten ist riesig und imposant. Zahlreiche Pläne und Querschnitte zum Rathaus<br />

sind mit der Hand am Arm entstanden<br />

Marktstraße 5<br />

Lonsingen<br />

72813 St. Johann<br />

Telefon 0 71 22/6 13<br />

Aus der Herrengasse 33 wurde Schulstraße 1. Ein Schmuckstück mitten im Dorf erzählt Geschichten<br />

Als Stephan Glück 1723 stirbt, übernimmt<br />

dessen Sohn Hans Adam Glück die Wirtschaft.<br />

Wie sein Vater ist auch er bis zu<br />

seinem Tod 1763 Schultheiß und schließlich<br />

sogar Oberschultheiß. Über seine Frau<br />

Magdalena Brendle war Hans Adam Glück<br />

zu einer reichen Mitgift gekommen.<br />

100 Jahre die Schultheißen von Würtingen<br />

gestellt<br />

Hatten die Vorfahren seiner Frau doch über<br />

100 Jahre lang (bis 1699), die Schultheißen<br />

in Würtingen gestellt. Frühmorgens im Februar<br />

1774 bricht zwischen vier und fünf<br />

Uhr im Hause des Gastwirts Stephan Kuder,<br />

der 1772 die Witwe des verstorbenen<br />

Schultheißen und Gastwirts Stephan Glück<br />

heiratete, eine Feuerbrunst aus. Innerhalb<br />

von zwei Stunden brennen mit dem Gasthof<br />

14 Gebäude, damit ein Großteil des Dorfes,<br />

in Würtingen ab. Das Ehepaar entschließt<br />

sich mutig zu einem eiligen Neubau und<br />

führt die Gast- und Landwirtschaft weiter.<br />

In einem noch größeren und stattlicheren<br />

Haus, als es der Vorgängerbau war. Die damalige<br />

Erscheinungsform um 1774 bleibt,<br />

was die Länge, Breite und Höhe umfasst,<br />

bis heute unverändert.<br />

1774 brennen im Dorf 14 Gebäude ab<br />

Als Barbara (1782) und Stephan Kuder<br />

(1788) sterben, geht das Haus auf Kuders<br />

Stiefsohn Georg Adam Glück über, der von<br />

1788 bis 1812 neben seiner Land- und<br />

Gastwirtschaft ebenfalls Schultheiß in<br />

Würtingen ist. 1829 verkaufen die Söhne<br />

Georg Adam Glücks das Haus für 2400<br />

Gulden an die Gemeinde Würtingen. Im<br />

Gegenzug geht das bisher als Schulhaus<br />

genutzte Gebäude in der Kirchgasse (heute<br />

Andreasstraße 1) für 600 Gulden an die<br />

Erbengemeinschaft Glück. Der Gemeinde<br />

Würtingen bietet sich nun die Möglichkeit,<br />

mehrere Nutzungen im neu erworbenen<br />

Gebäude unterzubringen. Dank der großzügigen<br />

Struktur finden neben Schulräumen<br />

auch Lehrerwohnungen und eine<br />

Wohnung für die Krankenschwester Platz.<br />

1829 an die Gemeinde verkauft<br />

Wie bisher, dient das Gebäude auch weiterhin<br />

als Rathaus, samt den dazugehörigen<br />

Funktionsräumen. Hierzu zählen<br />

Feuerwehr, Bauhof, zeitweise eine Postvermittlung<br />

und der Arrest. Als im Zuge<br />

der Gemeindereform, Würtingen Sitz der<br />

Verwaltung der neu gebildeten Gemeinde<br />

St. Johann wird, kann ohne große bauliche<br />

Eingriffe dem damit verbundenen größeren<br />

Raumbedarf Rechnung getragen werden.<br />

Die bisherigen Wohn- und Schlafräume<br />

werden zu Büroräumen umfunktioniert.<br />

Der technische Standard bleibt bescheiden.<br />

Bereits 1999 wurden Überlegungen<br />

zur Sanierung und Modernisierung des<br />

unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes<br />

angestellt und erste Gespräche mit<br />

dem Landesdenkmalamt geführt. Der Erhalt<br />

des stattlichen wie ortsbildprägenden<br />

Gebäudes stand außer Frage. Unter der<br />

Leitung des Gächinger Architekten Walter<br />

Holder, wurde das Gebäude letztlich<br />

in den Jahren 2007 bis 2008 nach denkmalpflegerischen<br />

Gesichtspunkten umgebaut,<br />

saniert und modernisiert. Zunächst<br />

musste aus statischen Gründen unter<br />

dem gesamten Bau ein tragfähiges Fundament<br />

eingebaut werden. Darauf wurde die<br />

Gebäudestruktur, mittels einer Stahlkonstruktion,<br />

abgestützt. Grund waren starke<br />

Verformungen, wohl hinsichtlich mangelhafter<br />

Gründung. „Die damit verbundenen<br />

Arbeiten bedeuteten für alle beteiligte<br />

Handwerker und Ingenieure eine nicht<br />

alltägliche Herausforderung. Entscheidungen<br />

mussten oft spontan und vor Ort<br />

getroffen werden“, blickt Holder zurück. So<br />

entschied man sich für eine Hebeaktion<br />

eines Gebäudeteils, um einen Teil der erheblichen<br />

und ungleichen Setzungen wieder<br />

zurückzunehmen. „Dadurch war der<br />

Einbau des großen Ratssaals im Dachgeschoss<br />

erst möglich. Als Grundlage für die<br />

äußere und innere Farbgebung diente eine<br />

von 15 vorgefundenen Farbfassungen,<br />

welche durch eine Befundsicherung von<br />

einem Restaurator an Decken, Wänden<br />

und Stuckgesimsen festgestellt wurden“,<br />

erklärt der heute 70-jährige Architekt. Im<br />

Zuge der Baumaßnahme seien auch alle<br />

stillen Raumreserven in die Planung mit<br />

einbezogen und reaktiviert worden. So<br />

dass jetzt der Verwaltung mehr als ein<br />

Drittel der vorherigen Nutzfläche zusätzlich<br />

zur Verfügung steht. Außer einer modernen<br />

Registratur fand auch eine Poststelle<br />

Platz im neuen Rathaus. Durch den<br />

Sanierung gelungen, Architekt zufrieden. Täglich war<br />

Walter Holder auf der Baustelle<br />

Einbau eines Personenaufzugs sind alle<br />

drei Etagen barrierefrei erschlossen. So<br />

hat die Würtinger Ortsmitte mit dem historisch<br />

bedeutenden und sanierten Gebäude<br />

„eine überzeugende Aufwertung“ erfahren,<br />

glaubt Holder.<br />

Text & Fotografie: Patricia Kozjek<br />

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Weizenstand<br />

Theken/Spültheken<br />

Sonnenschirme<br />

Stehtische<br />

Gläser und Krüge<br />

Heimdienst<br />

24 25


Veranstaltungskalender<br />

<strong>Alb</strong>-<strong>Magazin</strong> <strong>Ausgabe</strong> 2/<strong>2014</strong><br />

Juli<br />

Gute Unterhaltung,<br />

Spaß und neue Denkanstöße<br />

wünscht Ihre<br />

Volksbank Metzingen - Bad Urach eG<br />

So. 20.07.<strong>2014</strong><br />

Blasmusikfest<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

So. 20.07.<strong>2014</strong><br />

Straßenturnier<br />

Sportverein Gächingen, Gächingen<br />

Fr. 25.07.<strong>2014</strong><br />

Wein und Käse<br />

Museum Offenhausen<br />

Sa. 26.07.<strong>2014</strong><br />

Sängerhock<br />

Zigeunerboschen Lonsingen,<br />

Gesangverein Lonsingen<br />

Sa. 26.07.<strong>2014</strong> – So. 27.07.<strong>2014</strong><br />

Backhaushock<br />

Upfinger Vereine, Ortsmitte Upfingen<br />

So. 27.07.<strong>2014</strong><br />

25-jähriges Jubiläum<br />

Musikschule St. Johann<br />

Gemeindehalle Würtingen<br />

Viele Wege führen auf die <strong>Alb</strong>... echt <strong>Alb</strong>, von oben | Fotografie: Patricia Kozjek<br />

So. 27.07.<strong>2014</strong><br />

Franziskafest<br />

Ev. Kirchengemeinde Ohnastetten,<br />

Pankratiuskirche und Ev. Gemeindehaus<br />

Ohnastetten<br />

So. 27.07.<strong>2014</strong><br />

Volleyballturnier<br />

Sportverein und Eichenkreuz Volleyball<br />

Bleichstetten, Sportplatz Bleichstetten<br />

Do. 31.07.<strong>2014</strong><br />

Dorfabend und Spielnachmittag<br />

<strong>Lauter</strong>tal-Tourismus-Gomadingen e.V.,<br />

Sternberghalle Gomadingen<br />

August<br />

Fr. 01.08.<strong>2014</strong><br />

Open-Air-Kino<br />

Partnerschaftsverein Gomadingen,<br />

Klosterhof Offenhausen<br />

Sa. 02.08.<strong>2014</strong> – So. 03.08.<strong>2014</strong><br />

Dorfhock mit Festgottesdienst<br />

Bleichstetter Vereine und Ev. Kirchengemeinde,<br />

Ortsmitte Bleichstetten<br />

Sa. 26.07.<strong>2014</strong> – So. 27.07.<strong>2014</strong><br />

Sa. 02.08.<strong>2014</strong> – So. 03.08.<strong>2014</strong><br />

Ausstellung zum Gedenken an den<br />

<strong>Alb</strong>maler Paul Jäger<br />

Atelier 16 und Dorfgemeinschaftshaus<br />

St. Johann-Upfingen<br />

Fr. 08.08.<strong>2014</strong><br />

Filmnacht für Erwachsene<br />

Skizunft St. Johann, „Kohlwald” Würtingen<br />

Sa. 09.08.<strong>2014</strong> – So. 10.08.<strong>2014</strong><br />

Gächinger Dorfhock<br />

Gächinger Vereine, Ortsmitte Gächingen<br />

Do. 07.08.<strong>2014</strong> – So. 10.08.<strong>2014</strong><br />

Festival des Dressurpferdes<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

So. 10.08.<strong>2014</strong><br />

Frühschoppen mit<br />

„Tante Frieda`s Jazzkränzchen”<br />

Museum Offenhausen<br />

Sa. 16.08.<strong>2014</strong> – So. 17.08.<strong>2014</strong><br />

Bairactar Memorial, Internationale Araberschau<br />

(C-Schau)<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

Sa. 16.08.<strong>2014</strong> – So. 17.08.<strong>2014</strong><br />

Asil-Club-Marbach-Distanz<br />

33, 42, und 48 km, Kinder- und Behindertenritt<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

Sa. 23.08.<strong>2014</strong> – So. 24.08.<strong>2014</strong><br />

Genussmarkt rund ums Lagerhaus<br />

Lagerhaus Gomadingen, Dapfen<br />

September<br />

Mo. 01.09.<strong>2014</strong><br />

Krämermarkt<br />

Gemeinde St. Johann, Ortsmitte Gächingen<br />

Di. 02.09.<strong>2014</strong><br />

Herbstgold Auftakt<br />

Fassanstich u. Hoffest mit den <strong>Lauter</strong>tal-Wirten<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

TES+M GmbH<br />

Thomas Blank<br />

Achalmstr. 11<br />

73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Telefon 07026 / 601 9646<br />

alb@albmarketing.de<br />

Layout & Gestaltung:<br />

thomasblank.com gmbh<br />

Erscheinungsweise:<br />

viermal im Jahr<br />

Telefon 07026 / 601 988 0<br />

post@thomasblank.com<br />

Sa. 06.09.<strong>2014</strong><br />

Platzkonzert<br />

Musikverein Upfingen, Ortsmitte Upfingen<br />

Sa. 06.09.<strong>2014</strong><br />

Feierabendhock<br />

Schwäb. <strong>Alb</strong>verein, OG Gächingen / Lonsingen,<br />

Schulscheuer Gächingen<br />

So. 07.09.<strong>2014</strong><br />

Herbstfest<br />

Sportverein Würtingen Abt. Tennis,<br />

Sportplatz Würtingen<br />

So. 07.09.<strong>2014</strong><br />

Hock am Spritzenhaus<br />

Freiw. Feuerwehr Abt. Gomadingen,<br />

Feuerwehrgerätehaus Gomadingen<br />

So. 07.09.<strong>2014</strong><br />

„Mittendrin”-Gottesdienst<br />

Ev. Kirchengemeinden Würtingen und<br />

Bleichstetten, Christuskirche Bleichstetten<br />

Mi. 10.09.<strong>2014</strong><br />

Kartoffelfest<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach,<br />

Gestütshof St. Johann<br />

So. 14.09.<strong>2014</strong><br />

Ponytag mit Ponygala und Verkaufstag<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

Mo. 15.09.<strong>2014</strong> – Di. 16.09.<strong>2014</strong><br />

Leistungsprüfung Kaltblut<br />

Haupt- und Landgestüt Marbach Gelände<br />

Fr. 19.09.<strong>2014</strong> – So. 21.09.<strong>2014</strong><br />

Schlachtfest<br />

Tennisverein Gomadingen,<br />

Sternberghalle Gomadingen<br />

Redaktion:<br />

Thomas Blank<br />

Kerstin Dannath<br />

Patricia Kozjek<br />

Simon Wagner<br />

Eva-Maria Pulvermüller<br />

Petra Zwerenz<br />

Druck:<br />

Leibfarth & Schwarz<br />

GmbH & Co.KG<br />

72581 Dettingen/Erms<br />

Telefon 07123 / 9785-0<br />

kontakt@leibfarth-schwarz.de<br />

Kirchheim / Teck , Kornhaus<br />

Achalmstraße 11 | 73268 Erkenbrechtsweiler<br />

Fon 07026 - 601 988-0 | post@thomasblank.com<br />

www.thomasblankfotografie.de<br />

Sa. 20.09.<strong>2014</strong><br />

Kindersachenbasar<br />

TSG Upfingen, Sportheim Upfingen<br />

Sa. 27.09.<strong>2014</strong> – So. 28.09.<strong>2014</strong><br />

Herbsthock<br />

Schützenverein Bleichstetten, Schützenhaus<br />

Bleichstetten<br />

Allgemeine Hinweise:<br />

Die Inhalte wurden mit größter Sorgfalt erstellt (Stand<br />

6/<strong>2014</strong>). Wir bitten jedoch um Verständnis, dass wir für<br />

etwaige enthaltene Informationsfehler – einschließlich der<br />

angegebenen Internetlinks – keine Haftung übernehmen.<br />

Wir machen uns über die Inhalte der über die angegebenen<br />

Internetlinks erreichbaren Internetseiten Dritter nicht zu eigen.<br />

Die Angaben sollen nur den Zugriff auf weiter gehende<br />

Informationen ermöglichen. Nachdruck sowie Übernahme<br />

von Texten und Abbildungen (auch Teilen davon) nur nach<br />

vorheriger schriftlicher Zustimmung durch den Herausgeber.<br />

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