Quell des leBens - Schwerin Live
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echt<br />
Seite 8<br />
März 2013<br />
PR-Anzeige<br />
Ralph<br />
Hegewald,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für<br />
Familienrecht<br />
Uta<br />
Plischkaner,<br />
Rechtsanwältin,<br />
Fachanwältin<br />
für Steuer- und<br />
Insolvenzrecht<br />
Thomas Piehl,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für<br />
Strafrecht<br />
Stefan Korf,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für<br />
Bau-, Architektenund<br />
Verwaltungsrecht<br />
Cindy Weist,<br />
Rechtsanwältin<br />
Fachanwältin<br />
für Arbeitsrecht<br />
Thomas<br />
Burmester,<br />
Steuerberater<br />
Susanne Stutz,<br />
Rechtsanwältin<br />
Selbstanzeige<br />
oder Schwarzgeld?<br />
Vollständige Steuer-Nacherklärung gegenüber dem Finanzamt kann Strafbefreiung bewirken<br />
Herr Rechtsanwalt Hegewald,<br />
kann man sich durch eine<br />
Selbstanzeige beim Finanzamt<br />
einer Strafe entziehen?<br />
Ja, diese Möglichkeit gibt es tatsächlich<br />
und sollte durch den<br />
Bürger und jede Gesellschaft,<br />
die Einkünfte und Einnahmen<br />
verschwiegen haben, genutzt<br />
werden. Durch das sogenannte<br />
Schwarzgeldbekämpfungsgesetz,<br />
dass zum 3. Mai 2011 in Kraft<br />
getreten ist, haben sich die Voraussetzungen<br />
für eine Strafbefreiung<br />
durch Selbstanzeige etwas<br />
verschärft. Dennoch muss man<br />
sagen, dass die Selbstanzeige ein<br />
probates Mittel ist, um sein Gewissen<br />
reinzuwaschen und seiner<br />
Bürgerpflicht, sämtliche Einnahmen<br />
und Einkünfte versteuern zu<br />
lassen, nachzukommen. Um eine<br />
Selbstanzeige wirksam erstatten<br />
zu können, ist es wichtig, dass<br />
alle Hinterziehungstatbestände<br />
aller Steuerarten vollständig offenbart<br />
werden. Dazu müssen<br />
für sämtliche Jahre, die in Betracht<br />
kommen, vollständige und<br />
richtige Nacherklärungen beim<br />
Finanzamt eingereicht werden.<br />
Eine unvollständige Nacherklärung<br />
ist dabei nicht ausreichend<br />
und führt nicht zur Strafbefreiung.<br />
Wenn z. B. Zinseinkünfte<br />
aus Anlagen im Ausland verschwiegen<br />
worden sind, muss der<br />
Steuerpflichtige eine Aufstellung<br />
der Banken nachreichen, um<br />
Ralph Hegewald, Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
überhaupt den Anforderungen<br />
an eine Selbstanzeige gerecht zu<br />
werden.<br />
Was ist, wenn die Aufstellung<br />
der Banken nicht erfolgt oder zu<br />
viel Zeit in Anspruch nimmt?<br />
In diesem Fall sollte der Steuerpflichtige<br />
überlegen, ob er eine<br />
Stufenselbstanzeige vornimmt.<br />
In diesem Fall muss er seine Kapitalerträge<br />
großzügig schätzen<br />
und noch dazu einen großzügigen<br />
Sicherheitsaufschlag angeben,<br />
damit er nicht Gefahr läuft,<br />
dass er, nachdem er die Aufstellung<br />
der Banken erhalten hat, zu<br />
wenig nachversteuert hat.<br />
Kann ich noch eine Selbstanzeige<br />
vornehmen, wenn ich bereits<br />
weiß, dass gegen mich ermittelt<br />
wird?<br />
Nein, der Steuerpflichtige darf<br />
nicht wissen, dass die Tat bereits<br />
entdeckt wurde und gegen ihn<br />
ermittelt wird. Gänzlich ausgeschlossen<br />
ist eine Selbstanzeige,<br />
wenn bereits ein Bußgeld erlassen<br />
oder ein Strafverfahren gegen<br />
den Steuerpflichtigen eingeleitet<br />
wurde. Mittlerweile ist eine<br />
Selbstanzeige auch nicht mehr<br />
möglich, wenn das Finanzamt<br />
dem Betriebsinhaber eine Betriebsprüfungsanordnung<br />
zukommen<br />
lassen hat (früher mit<br />
Beginn der Betriebsprüfung).<br />
Bis wann muss ich auf Grund<br />
der Selbstanzeige die Steuern<br />
nachzahlen oder kann ich diese<br />
auch in Raten zahlen?<br />
Die Frage nach der Ratenzahlung<br />
ist amüsant, aber ganz klar<br />
zurückzuweisen. Der Staat muss<br />
dem Bürger oder auch dem Betrieb<br />
unterstellen, dass hinterzogene<br />
Steuern noch in seinem Vermögen<br />
vorhanden sind. Insofern<br />
sind die hinterzogenen Steuern<br />
unverzüglich (nicht länger als ein<br />
Monat) nachzuzahlen und auch<br />
die entstandenen Verzugszinsen.<br />
Bei einer Steuerhinterziehung<br />
von mehr als 50.000,00 EUR ist<br />
im Übrigen eine Straffreiheit nur<br />
dann noch möglich, wenn neben<br />
der Nachversteuerung der Betroffene<br />
einen Strafzuschlag von 5%<br />
auf die hinterzogene Steuersumme<br />
leistet. <br />
Kurzinfos<br />
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