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Zurück an der Spitze Unternehmensgründer Thomas ... - S&T

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world<br />

Ausgabe<br />

Das internationale Kundenmagazin <strong>der</strong> S&T Gruppe<br />

01/2010<br />

s&t way<br />

Zukunft <strong>der</strong> IT<br />

Virtualisierung<br />

Business Intelligence<br />

Zurück <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Spitze</strong><br />

Unternehmensgrün<strong>der</strong> <strong>Thomas</strong> Streimelweger ist wie<strong>der</strong> CEO bei S&T.<br />

Im Interview verrät er seine Pläne.


s&t way<br />

customer first<br />

single unique asset: our people<br />

integrity<br />

think outside the box - work beyond the bor<strong>der</strong>s<br />

open communication, invisible hierarchy<br />

speed<br />

tradition replaced by logic<br />

<strong>an</strong>ything, <strong>an</strong>ywhere, <strong>an</strong>ytime - work in the virtual space<br />

m<strong>an</strong>agement by objectives<br />

good citizens<br />

great fun<br />

© <strong>Thomas</strong> Streimelweger<br />

V1


S&T-News<br />

Sony DADC/Uni Budapest/Archiv Bukarest/Cisco 04<br />

Coverstory: Zukunft <strong>der</strong> IT<br />

Die wahren Trends aus <strong>der</strong> IT-Br<strong>an</strong>che 06<br />

Interview: <strong>Thomas</strong> Streimelweger<br />

Der neue S&T-CEO über seine Rückkehr und Pläne 10<br />

Success Story Cyberport<br />

Logistikzentrum <strong>der</strong> Zukunft in Rekordzeit 12<br />

Success Story Orsay<br />

Mo<strong>der</strong>n Times für Damenoberbekleidung 14<br />

Success Story KHP Tschechien<br />

Wasserversorger setzt auf Server-Virtualisierung 16<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

die neuesten IT-Trends<br />

präsentieren wir Ihnen in<br />

<strong>der</strong> aktuellen Ausgabe unseres<br />

Magazins.<br />

Nur wer g<strong>an</strong>zheitlich denkt k<strong>an</strong>n auch Innovation<br />

ins Unternehmen bringen und seine Kunden verstehen.<br />

Daher werden wir unsere g<strong>an</strong>ze Kraft zum<br />

Nutzen unserer Kunden noch mehr fokussieren.<br />

Vertikalisierung heißt die Stoßrichtung mit <strong>der</strong><br />

S&T das industriespezifische Leistungsspektrum<br />

nicht nur im deutschen Markt, son<strong>der</strong>n gruppenweit<br />

bündeln wird − ab 2011. Starten werden wir<br />

schon Anf<strong>an</strong>g nächsten Jahres mit den Br<strong>an</strong>chen<br />

„H<strong>an</strong>del“ und „Fertigungsindustrie“.<br />

Ein neues Arbeiten<br />

VDI als kleine Revolution 18<br />

Interview: Prof. Dr. Walter Brenner<br />

Der Experte über die Zwickmühlen <strong>der</strong> CIOs 20<br />

Customer Value<br />

Mehr als Kosten- und Innovationsvorsprung 22<br />

Durchleuchten & verbessern<br />

Potenziale entdecken mit Business Intelligence 23<br />

Top 3 in Serbien<br />

Serbien im Län<strong>der</strong>porträt 24<br />

Business Talk<br />

Ein Tag mit Carbon/Business Innovation/EMC 26<br />

S&T vereint all ihr Industrie-Know-how quer über<br />

alle Produktbereiche zu marktorientierten Lösungen<br />

für ausgewählte Br<strong>an</strong>chen. Das Ergebnis ist<br />

ein umfassendes Beratungs- und Implementierungs<strong>an</strong>gebot,<br />

das län<strong>der</strong>übergreifend einsatzbereit<br />

sein wird. Unsere Kunden werden von <strong>der</strong> internationalen<br />

Expertise und dem Portfolio aus<br />

21 Län<strong>der</strong>n profitieren und von Synergien, die in<br />

jedem Bereich neu realisiert werden.<br />

Finden Sie selber heraus mit welchen IT-Entwicklungen<br />

wir auch in Zukunft rechnen können.<br />

Viel Spaß beim Lesen des Magazins.<br />

Peter Trawnicek<br />

COO Business Solutions<br />

Impressum<br />

(Offenlegung nach § 25 Mediengesetz): Herausgeber: S&T System Integration & Technology Distribution AG, Geiselbergstraße 17–19, 1110 Wien,<br />

Österreich • Medieneigentümer, Redaktionsadresse: PG The Corporate Publishing Group GmbH (CPG), 1060 Wien, Otto-Bauer-Gasse 6/2 • Redaktionsm<strong>an</strong>agement:<br />

Zlata Kovacevic (S&T), Gesa Weitzenböck (CPG) • Grafisches Konzept: Gerald Fröhlich (CPG) • Chefredakteur: Jürgen Leidinger •<br />

Lektorat: Caroline Klima • Fotos (falls nicht <strong>an</strong><strong>der</strong>s <strong>an</strong>gegeben): Fotolia • Hinweis: Im Sinne leichterer Lesbarkeit werden geschlechtsspezifische<br />

Bezeichnungen nur in ihrer männlichen Form <strong>an</strong>geführt.<br />

world<br />

0


S&T-News<br />

Lautlose Umstellung<br />

Client-Migration bei Sony DADC.<br />

Der Eingriff ging mitten ins zentrale Nervensystem <strong>der</strong> IT:<br />

Bei Sony DADC in Salzburg sollten alle 2000 Clients auf<br />

Microsoft Active Directory umgestellt werden. Der Hersteller<br />

optischer Medien wie Blu-ray-Discs, DVDs,<br />

Audio-CDs und CD-ROMs wollte damit mit seiner IT-Infrastruktur<br />

am Zahn <strong>der</strong> Zeit bleiben.<br />

S&T erhielt den Zuschlag für das Projekt und st<strong>an</strong>d vor<br />

einer schwierigen Aufgabe, denn die Umstellung <strong>der</strong><br />

Server- und Clientsysteme durfte die Arbeitsprozesse<br />

nicht behin<strong>der</strong>n.<br />

Nach umf<strong>an</strong>greichen Vorbereitungen ging die Client-<br />

Migration reibungslos über die Bühne und machte sich<br />

für die Mitarbeiter nur durch einen Systemneustart bemerkbar.<br />

Jetzt erleben sie dafür eine erhebliche Erleichterung<br />

in Steuerung und Verwaltung von Zugriffs- und<br />

Nutzungsberechtigungen. ❱❙<br />

© Sony<br />

© UB<br />

SAP für den Uni-Betrieb<br />

Universität Budapest setzt auf ERP-Lösung.<br />

Mit ihren 13 Abteilungen, verschiedenen Forschungszentren<br />

und einer Vielzahl <strong>an</strong> Studiengängen lässt sich die Central Europe<strong>an</strong><br />

University (CEU) Budapest mit einem Großunternehmen<br />

vergleichen. Um mit den wachsenden Verwaltungsaufgaben<br />

Schritt halten zu können, hat sich die Universitätsleitung deshalb<br />

für die Einführung einer leistungsfähigen Unternehmenssoftware<br />

entschieden.<br />

S&T Ungarn hat das Rennen als Partner für die Implementierung<br />

gemacht und 15 Jahre Erfahrung mit <strong>der</strong> Umsetzung entsprechen<strong>der</strong><br />

Projekte eingebracht. „Unser Ziel ist es, die Effizienz<br />

<strong>der</strong> Universität zu steigern“, sagt CEU-Fin<strong>an</strong>zchef Mark<br />

Kiss. Seit August arbeiten nun mehr als 100 Mitarbeiter <strong>der</strong> Universitätsverwaltung<br />

mit SAP ERP 6.0. Fin<strong>an</strong>z, Einkauf, Best<strong>an</strong>dsführung<br />

sowie Anlagen- und Projektverwaltung können über die<br />

Lösung zentral gesteuert werden.<br />

Auch die Bibliothek und das Studentenheim werden <strong>an</strong> das<br />

System <strong>an</strong>geschlossen sein, das <strong>der</strong> Universität eine bessere<br />

Informationsqualität und erstmals auch Funktionen wie Alumni-<br />

Vernetzung und E-Learning ermöglicht. ❱❙<br />

0<br />

world


S&T-News<br />

© RRFG<br />

© Fotolia<br />

Rumänische Radioschätze archiviert<br />

Fonoteca Radio.<br />

Mehr als 80 Jahre rumänischer Rundfunkgeschichte, darunter<br />

Sprachaufzeichnungen bek<strong>an</strong>nter Persönlichkeiten, ruhen in<br />

<strong>der</strong> „Fonoteca Radio“, dem Radioarchiv des rumänischen Rundfunks.<br />

Eine von S&T integrierte IT-Lösung hilft nun, diese historischen<br />

Schätze für die Zukunft zu bewahren. Mithilfe eines<br />

Systems des österreichischen Herstellers NOA Audio Solutions<br />

können im Verlauf <strong>der</strong> nächsten 15 Jahre 132.000 Aufzeichnungen<br />

auf DAT-Bän<strong>der</strong>n, Vinyl- und Ebonitplatten digitalisiert<br />

werden. Ein Team aus Experten von S&T Rumänien und lokalen<br />

Partnern richtete ein Glasfaser-Netzwerk für das Archiv ein,<br />

setzte eine mo<strong>der</strong>ne Hardware-Infrastruktur um und passte die<br />

Spezialsoftware den Anfor<strong>der</strong>ungen des Radioarchivs <strong>an</strong>. Das<br />

von <strong>der</strong> rumänischen Regierung mit einer Million Euro fin<strong>an</strong>zierte<br />

Projekt ermöglichte es, eine mo<strong>der</strong>ne IT-Umgebung, ausreichenden<br />

Speicherplatz und ein sicheres Backup-System für die<br />

Digitalisierungsarbeiten bereitzustellen.<br />

„Gemeinsam mit S&T Rumänien haben wir ein integriertes System<br />

aufgebaut, das uns erlaubt, mit allen Rumäninnen und Rumänen<br />

unsere in 81 Jahren in Fonoteca Radio gesammelten<br />

Schätze zu teilen und damit eine <strong>der</strong> Missionen des öffentlichen<br />

Rundfunks zu erfüllen – die kulturellen Werte zu erhalten und zu<br />

för<strong>der</strong>n“, sagte Const<strong>an</strong>tin Burloiu, technischer Leiter <strong>der</strong> rumänischen<br />

Rundfunkgesellschaft. ❱❙<br />

© Fotolia<br />

Verstärkte<br />

Partnerschaft<br />

S&T und Cisco arbeiten enger zusammen.<br />

S&T hat die höchste Zertifizierung für das Cisco Unified<br />

Computing System (UCS) in <strong>der</strong> gesamten CEE-Region erl<strong>an</strong>gt.<br />

Beide Unternehmen arbeiten eng zusammen und<br />

werden sich in Zukunft gemeinsam auf die Entwicklung des<br />

Data-Center-Marktes in Osteuropa konzentrieren. S&T<br />

bringt hier seine über Jahre gewachsene Präsenz in <strong>der</strong><br />

Region ein. Bisl<strong>an</strong>g ist S&T <strong>der</strong> einzige regionale Partner,<br />

<strong>der</strong> eine aus VMware, Cisco und EMC gebildete VCE-Komplettlösung<br />

<strong>an</strong>bieten k<strong>an</strong>n. Ein einziger Baustein namens<br />

Vblock k<strong>an</strong>n so für den Kunden Netzwerk-, Server-, Speicher-<br />

und Virtualisierungs<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen abdecken sowie<br />

tausende Benutzer gleichzeitig servicieren. ❱❙<br />

world<br />

0


Bunte Trendl<strong>an</strong>dschaft:<br />

Worüber die Br<strong>an</strong>che<br />

spricht und was<br />

dahinter steckt.


Coverstory<br />

Trends unter <strong>der</strong> Lupe<br />

Virtualisierung und Cloud Computing, aber auch Impulse<br />

vom Privatkundenmarkt bilden die Zukunftsweichen <strong>der</strong> IT.<br />

Kaum ein Entschei<strong>der</strong> wird sich den Debatten über bestehende<br />

und kommende Trends <strong>der</strong> IT g<strong>an</strong>z verschließen<br />

können. Zwar möchte keiner auf eine Blase hereinfallen,<br />

doch wer will schon entscheidende Entwicklungen<br />

verschlafen?<br />

Blickt m<strong>an</strong> in die IT-Abteilungen von Unternehmen aller Br<strong>an</strong>chen,<br />

wird m<strong>an</strong> schnell den einzigen unbestreitbaren, schon<br />

l<strong>an</strong>ge bek<strong>an</strong>nten Trend ausmachen: Der Kostendruck auf die<br />

Abteilungen steigt weiter – zum Teil ins Unermessliche. Gleichzeitig<br />

hört m<strong>an</strong> von neuen Trends und Entwicklungen, die Kosten<br />

drücken und Innovation ins Haus bringen sollen. Die IT-Leiter<br />

sind <strong>an</strong>gehalten, den Überblick darüber zu bewahren,<br />

welche Entwicklungen sp<strong>an</strong>nend für das eigene Unternehmen<br />

sein könnten und <strong>an</strong> welchen Hypes m<strong>an</strong> lieber vorbeisteuert.<br />

Virtualisierung: Grenzen neu abstecken<br />

Mein Server, meine Festplatte, mein Desktop: In herkömmlichen<br />

IT-Umgebungen greifen unterschiedliche Nutzer, Abteilungen<br />

und Arbeitsprozesse auf isolierte Ressourcen zu. Das kostet<br />

Energie und schafft ungenutzte Kapazitäten aller Art. Virtualisierung<br />

definiert die Abgrenzungen neu und schafft eine logische<br />

Zwischenebene zwischen Geräten und Nutzern. Über<br />

diese Ebene werden verschiedene Ressourcen so zusammengefasst,<br />

dass sie dem Nutzer wie eine einzige Komponente<br />

erscheinen. O<strong>der</strong> eine einzige Ressource wird aufgeteilt und<br />

präsentiert sich in verschiedenen Teilen, beispielsweise bei<br />

einer partitionierten Festplatte.<br />

Seit Jahren spielt S&T im Bereich <strong>der</strong> Virtualisierung <strong>an</strong> vor<strong>der</strong>ster<br />

Front mit und unterstützt große Unternehmen bei <strong>der</strong> Umsetzung<br />

von Lösungen für Server und Speicherzentren. Der Trend<br />

hat einen hohen Reifegrad erreicht, und Großunternehmen haben<br />

es vorgemacht. Nun streben laut Gartner bereits 70 Prozent<br />

<strong>der</strong> kleinen und mittleren Unternehmen innerhalb <strong>der</strong> nächsten<br />

vier Jahre eine 100-prozentige Virtualisierung <strong>an</strong>. Nach Servern<br />

und Speicherzentren bewegt sich die Entwicklung in Richtung<br />

Desktopvirtualisierung. Statt auf jedem Rechner werden die<br />

Desktops zentral betrieben und auf den Endgeräten nur mehr<br />

abgerufen und „simuliert“. Das spart teure Hardware <strong>an</strong> den<br />

Büroplätzen und bringt ungeahnte Flexibilität. G<strong>an</strong>z gleich, ob<br />

am Arbeitsplatz, zuhause o<strong>der</strong> in einem <strong>an</strong><strong>der</strong>en L<strong>an</strong>d: Von<br />

überall k<strong>an</strong>n auf den Desktop mit allen seinen Anwendungen<br />

zugegriffen werden – und das alles, ohne die Sicherheitsst<strong>an</strong>dards<br />

des Unternehmens zu gefährden.<br />

Cloud Computing: Alles als Service<br />

„Everything as a service“ ist ein Kernbegriff in <strong>der</strong> Welt <strong>der</strong><br />

Clouds. Privatnutzer verwalten nach diesem Prinzip bereits ihre<br />

Mails über GMX, ihre Dokumente auf Google Docs o<strong>der</strong> laden<br />

ihre Sicherungsdateien und Fotogalerien in Internetdatenb<strong>an</strong>ken.<br />

Praktisch alle Anwendungen, die jetzt noch proprietär<br />

auf den Rechnern laufen, sollen künftig als Service über die<br />

Wolke bezogen werden. Anstatt Programme zu kaufen, nimmt<br />

<strong>der</strong> Kunde gegen Benutzungsgebühr eine Dienstleistung entgegen.<br />

„Pay as you use“ heißt eine weitere Devise. Anstatt sich<br />

auf l<strong>an</strong>gfristige Lizenz- und Wartungsverträge zu begeben, werden<br />

die Kunden in Zukunft eher dem Bedarfs- und Benutzungsprinzip<br />

bezahlen. Wichtig im Zusammenh<strong>an</strong>g mit Cloud Computing<br />

ist eine St<strong>an</strong>dardisierung <strong>der</strong> Leistungserbringung, wie sie<br />

in früheren Phasen auch schon in <strong>der</strong> industriellen Produktion<br />

gab. Hersteller wurden so immer mehr zu Leistungsintegratoren<br />

interner und externer Leistungen gegenüber dem Endkunden.<br />

Mit <strong>der</strong>selben Entwicklung innerhalb <strong>der</strong> IT beschäftigt sich beispielsweise<br />

das Kompetenzzentrum Industrialisierung des Informationsm<strong>an</strong>agements<br />

<strong>der</strong> Universität St. Gallen. Megadeals<br />

Daten gut verstaut<br />

G<strong>an</strong>z nah beim Kunden: Das S&T Virtualisierungs- und<br />

Cloud-Computing-Angebot wird optimal durch hauseigene<br />

Datazentren in Zilina, Laibach und Zagreb<br />

unterstützt.<br />

world<br />

0


Coverstory<br />

Keine heiße Luft<br />

hinter <strong>der</strong> IT-Wolke.<br />

um Großkonzerne wie P<strong>an</strong>asonic o<strong>der</strong> McDonald’s, die wichtige<br />

IT-Aktivitäten bereits in die Wolke verlagert haben, befeuern<br />

das Thema. Doch die breite Anwendung steht und fällt mit<br />

Fragen rund um die Datensicherheit, und für Unternehmen ist<br />

dies <strong>der</strong> alles entscheidende Punkt. Hier geht es um heikle Mitarbeiter-<br />

und Kundendaten, die nicht einfach in beliebige Offshore-Datenzentren<br />

abgegeben werden dürfen.<br />

Doch auch auf heimischem Boden entstehen neue Datenzentren<br />

und wächst <strong>der</strong> Speicherplatz, so auch bei S&T. „Im Moment<br />

sind die CIOs dabei, sich das Thema genauer <strong>an</strong>zusehen,<br />

weil sie merken, dass das nicht nur ein Hype ist, son<strong>der</strong>n eine<br />

echte Evolution“, sagt Peter Sturz, COO IS <strong>der</strong> S&T Gruppe. Kein<br />

Hype also, aber auch noch kein Massenphänomen: In Deutschl<strong>an</strong>d<br />

etwa soll laut Experton Group das Marktvolumen von Cloud<br />

Computing bis Ende des laufenden Jahres immerhin schon auf<br />

480 Millionen Euro steigen. Die Wachstumsraten <strong>der</strong> Folgejahre<br />

sollen im deutlich zweistelligen Bereich liegen. Und in einer<br />

Gartner-Prognose heißt es, schon im Jahr 2012 werden 20 Prozent<br />

aller Unternehmen aufgrund <strong>der</strong> Auslagerung von Software<br />

und Rechnerleistung über keine eigenen IT-Anlagen mehr verfügen.<br />

Mit <strong>der</strong> Wolke ist also zu rechnen.<br />

CFO <strong>der</strong> Zukunft<br />

Der CFO in unserer heutigen Zeit macht einen W<strong>an</strong>del vom<br />

„Zahlenknecht“ zum Unternehmenslenker durch. Die Globalisierung,<br />

Zukäufe und Abspaltungen von Org<strong>an</strong>isationen, neue<br />

Marktpartnerschaften und sich verän<strong>der</strong>nde Rechnungslegungsvorschriften<br />

verän<strong>der</strong>n die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die Unternehmungen<br />

und ihre Systeme bzw. <strong>der</strong>en Arbeitsweisen. Eine<br />

seiner Kernaufgaben ist <strong>der</strong> Aufbau gesamtheitlicher und nach-<br />

0<br />

world


Coverstory<br />

Die neue Macht des<br />

Privatkundenmarkts.<br />

haltiger Fin<strong>an</strong>zführungs- und Informationssysteme zur Steuerung<br />

und Kontrolle des Unternehmens. Diese Systeme spiegeln<br />

sich in den Bereichen Unternehmenssteuerung, Liquiditätssteuerung,<br />

Prozessoptimierung und Govern<strong>an</strong>ce, Risk und Compli<strong>an</strong>ce<br />

wi<strong>der</strong>. Genau diese vier Bereiche deckt S&T von Beratung<br />

bis hin zur technischen Implementierung mit dem hauseigenen<br />

Lösungsportfolio CFO-Solutions ® ab. Die Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

eines mo<strong>der</strong>nen CFOs gehen heutzutage weit über die Aufgaben,<br />

den Monats- und/o<strong>der</strong> Jahresabschluss des Unternehmens<br />

zu m<strong>an</strong>agen und prüfen, und die ordnungsgemäße Abwicklung<br />

<strong>der</strong> Buchhaltung sicherzustellen, hinaus. Für den CFO<br />

werden somit die IT und ein verlässlicher, innovativer externer<br />

o<strong>der</strong> auch interner Beratungspartner überlebensnotwendig.<br />

Macht <strong>der</strong> Privatkunden und neues Feld<br />

Healthcare<br />

Bei einem <strong>an</strong><strong>der</strong>en Trend geht es weniger um eine einzige technische<br />

Verän<strong>der</strong>ung, son<strong>der</strong>n viel eher um eine Verschiebung<br />

des Macht- und Innovationspols hin zum Privatnutzersegment:<br />

Die Entwicklung <strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnologien<br />

ist vom Privatkundenmarkt getrieben. Webmail und <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Cloud<strong>an</strong>wendungen sind ein gutes Beispiel: Nutzer for<strong>der</strong>n<br />

auch im Unternehmen Services ein, <strong>an</strong> die sie sich als Privatnutzer<br />

bereits gewöhnt haben. Abgesehen von Trends innerhalb<br />

<strong>der</strong> IT etabliert sich <strong>der</strong>zeit vor allem <strong>der</strong> Gesundheitsbereich<br />

als wachsendes Einsatzfeld für IT-Lösungen: Kaum ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er<br />

Bereich wird aufgrund <strong>der</strong> demografischen Entwicklung in Europa<br />

<strong>an</strong> Bedeutung gewinnen, getrieben von den steigenden<br />

Kosten im Gesundheitssektor. Es bedarf einer tiefgreifenden<br />

Prozessoptimierung, zu <strong>der</strong> zeigemäße IT-Systeme und Beratung<br />

einen wesentlichen Beitrag leisten können.<br />

»Das Marktvolumen von<br />

Cloud Computing beträgt in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d 480 Mio. EUR.«<br />

„So l<strong>an</strong>ge das Datenvolumen zunimmt, die Menschen mit wachsen<strong>der</strong><br />

Freude im Internet und mit Mobiltelefonen surfen, ihre<br />

Geschäfte abwickeln und kontrollieren, Meldungen <strong>an</strong>s Fin<strong>an</strong>zamt<br />

übers Internet abgeben, sol<strong>an</strong>ge die große Lernkurve bei<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung erst am Anf<strong>an</strong>g ist und sich dynamisch weiterentwickelt,<br />

habe ich keine Sorge um das Wachstum unserer<br />

Br<strong>an</strong>che“, sagt <strong>Thomas</strong> Streimelweger, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzen<strong>der</strong><br />

von S&T. ❱❙<br />

world<br />

0


„Wir reagieren schnell“<br />

<strong>Thomas</strong> Streimelweger ist wie<strong>der</strong> CEO bei S&T. Er spricht über<br />

die Stärken und Zukunftspläne des Unternehmens.<br />

Herr Streimelweger, Sie sind nach l<strong>an</strong>ger<br />

Zeit als Aufsichtsratschef nun wie<strong>der</strong> in die<br />

Geschäftsführung zurückgekehrt. Hat Sie<br />

die Lust aufs Business wie<strong>der</strong> gepackt?<br />

<strong>Thomas</strong> Streimelweger (TS) Zum Teil stimmt das. Mehr als zehn<br />

Jahre habe ich mich aus dem operativen Geschäft rausgehalten.<br />

In dieser Zeit habe ich miterlebt, wie das Unternehmen, das<br />

ich gegründet habe, um das zw<strong>an</strong>zigfache gewachsen ist. Das<br />

ist eine enorme Entwicklung, und da kam natürlich schon Lust<br />

auf, wie<strong>der</strong> ins aktive M<strong>an</strong>agement einzusteigen. Darüber hinaus<br />

darf m<strong>an</strong> aber die schwierige Situation nicht verleugnen,<br />

die das Unternehmen letztes Jahr durchgemacht hat. Das erste<br />

Quartal 2010 fiel auch nicht zufriedenstellend aus. Im Aufsichtsrat<br />

sind wir d<strong>an</strong>n einstimmig zu <strong>der</strong> Entscheidung gekommen,<br />

dass es für das Unternehmen am besten ist, wenn ich wie<strong>der</strong><br />

den Vorst<strong>an</strong>dsvorsitz übernehme. Und ich habe einen Fünfjahresvertrag<br />

unterschrieben.<br />

Was verän<strong>der</strong>t sich unter Ihrer Führung?<br />

TS Ich werde sicher nicht alles von Grund auf umkrempeln.<br />

Aber ich bringe als Grün<strong>der</strong> und Miteigentümer mehr unternehmerisches<br />

Denken mit. Und ich versuche, bei S&T wie<strong>der</strong> einen<br />

Spirit aufleben zu lassen, wie er in den Anf<strong>an</strong>gstagen geherrscht<br />

hat. Denn das Unternehmen ist in den verg<strong>an</strong>genen Jahren<br />

stark gewachsen und hat viel <strong>an</strong> unternehmerischem Drive verloren.<br />

Ich möchte neue Wege aufzeigen und diese auch mit dem<br />

S&T-Team gemeinsam gehen.<br />

Wir konzentrieren uns auf das Großkundengeschäft, bauen<br />

l<strong>an</strong>gfristige Kundenbeziehungen auf, holen in den nächsten<br />

zwei Jahren die besten Köpfe in das Unternehmen und motivieren<br />

sie auch entsprechend. S&T hat einen entscheidenden Vorteil<br />

gegenüber <strong>an</strong><strong>der</strong>en IT-Riesen: Wir können deutlich schneller<br />

entscheiden und reagieren.<br />

Diesen Vorteil müssen wir noch weiter ausbauen, und dazu will<br />

ich meinen Beitrag leisten. Wir wollen im vierten Quartal 2010<br />

wie<strong>der</strong> Gewinne ausweisen und das Gesamtjahr 2011 positiv<br />

abschließen.<br />

Welche Rolle wird <strong>der</strong> Bereich Business<br />

Solutions spielen?<br />

TS Ich will das Beratungsgeschäft ausbauen, das ist für mich<br />

<strong>der</strong> wichtigste Zukunftsbereich. Hier liegt noch viel Potenzial.<br />

Kunden sollen verstärkt über Beratung gewonnen werden. Das<br />

primäre Ziel für uns heißt: Mehr Tiefe in Kundenbeziehungen<br />

bringen und auf l<strong>an</strong>gfristigen Projekten aufbauen.<br />

Der Kernmarkt Osteuropa hat sehr unter<br />

<strong>der</strong> Wirtschaftskrise gelitten. Wie schätzen<br />

Sie die aktuelle Lage in den Regionen ein?<br />

TS Es stimmt, dass diese Län<strong>der</strong> einiges haben einstecken müssen.<br />

Aber gleichzeitig sind sie aufgrund <strong>der</strong> Ereignisse in <strong>der</strong><br />

jüngeren Verg<strong>an</strong>genheit viel besser <strong>an</strong> Krisen gewöhnt als<br />

m<strong>an</strong>ch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Län<strong>der</strong>. Sie wissen mit brenzligen Situationen<br />

10<br />

world


Wie<strong>der</strong> Lust aufs Business:<br />

Streimelweger verspricht<br />

unternehmerischen Spirit.<br />

umzugehen und haben gelernt, schnell wie<strong>der</strong> <strong>an</strong> die Oberfläche<br />

zu kommen. Und genau dieser Trend ist jetzt sichtbar, vor<br />

allem in Kroatien, <strong>der</strong> Slowakei, Serbien, Slowenien, Rumänien<br />

und Polen, aber auch in einem kleinen L<strong>an</strong>d wie Mazedonien.<br />

Mittlerweile sind wir so weit, dass wir in diesen Regionen wie<strong>der</strong><br />

Leute einstellen. In Osteuropa sind wir aber noch immer<br />

profitabel. M<strong>an</strong> müsste eigentlich über jedes L<strong>an</strong>d einzeln sprechen,<br />

weil <strong>der</strong> CEE-Raum natürlich nach wie vor eine sehr heterogene<br />

L<strong>an</strong>dschaft ist.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft von S&T?<br />

TS Sol<strong>an</strong>ge die Datenvolumen zunehmen, die Menschen mit<br />

wachsen<strong>der</strong> Freude im Internet und mit Mobiltelefonen surfen,<br />

ihre Geschäfte abwickeln und kontrollieren, Meldungen <strong>an</strong>s Fin<strong>an</strong>zamt<br />

über Internet abgeben, sol<strong>an</strong>ge die große Lernkurve<br />

bei <strong>der</strong> Bevölkerung erst am Anf<strong>an</strong>g ist und sich dynamisch<br />

weiterentwickelt, habe ich keine Sorge um unsere Br<strong>an</strong>che.<br />

Und S&T wird in <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>en Liga <strong>der</strong> IT-Br<strong>an</strong>che mitmischen<br />

und wie<strong>der</strong> profitabel sein. ❱❙<br />

Im Blickpunkt: <strong>Thomas</strong> Streimelweger<br />

<strong>Thomas</strong> Streimelweger, gründete 1987 die S&T und leitete das Unternehmen bis zum Jahr 2000. Seit 2004 wurde er zum Vorsitzenden<br />

des Aufsichtsrates bestellt. Anf<strong>an</strong>g Juli 2010 übernahm er erneut die Funktion als CEO.<br />

world<br />

11


Success Story Cyberport<br />

Cyberport: Logistik für<br />

die Zukunft in Rekordzeit<br />

S&T bewegt einen <strong>der</strong> erfolgreichsten europäischen<br />

Vers<strong>an</strong>dhändler für Computer- und Unterhaltungselektronik.<br />

Wir sehen den neuen Logistikkomplex als maßgebliche<br />

Investition in die Zukunft“, so <strong>der</strong> Sprecher<br />

<strong>der</strong> Geschäftsführung von Cyberport Fritz Oidtm<strong>an</strong>n.<br />

„Die Vernetzung von Lagerhaltung, Vers<strong>an</strong>dabwicklung, Reparaturservice<br />

und Abholtheke wird entscheidend dazu beitragen,<br />

dass wir unserem beständig wachsenden Kundenstamm<br />

ein weiterhin außergewöhnlich gutes Serviceniveau bieten<br />

können.“<br />

Der Umzug stellte eine große Herausfor<strong>der</strong>ung für die Logistik<br />

und das Warenhaltungssystem dar, denn mehrere zehntausend<br />

Artikel waren nachvollziehbar zu tr<strong>an</strong>sportieren. Zudem sollte<br />

am neuen St<strong>an</strong>dort vom ersten Tag <strong>an</strong> die einheitliche Infrastruktur<br />

für Warenhaltung, Logistik, Vertrieb sowie Reklamations-<br />

und Reparaturservice reibungslos funktionieren, um die<br />

Vers<strong>an</strong>d- und Retourenprozesse optimal zu gestalten.<br />

In <strong>der</strong> Kürze <strong>der</strong> Zeit<br />

Die Abstimmungsgespräche zwischen Cyberport und S&T dauerten<br />

etwa einen Monat. Anschließend hatte das Systemhaus<br />

für die Programmierung <strong>der</strong> Lösung nur drei Monate Zeit, da das<br />

neue Logistikzentrum vier Wochen früher fertig war als gepl<strong>an</strong>t.<br />

Um diese Aufgabe so schnell zu bewältigen, setzte S&T das<br />

in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> Universität St. Gallen entwickelte<br />

und auf Prince2 basierende Methodenset PROMET ® (PROjekt-<br />

METhode) ein. Dieses hat sich seit mehr als 15 Jahren im Praxiseinsatz<br />

bewährt und ist heute die St<strong>an</strong>dard-Projektmethode <strong>der</strong><br />

S&T Gruppe. Denn <strong>der</strong> Einsatz <strong>der</strong> effektiven und effizienten<br />

Projektm<strong>an</strong>agement-Technik erhöht nachweislich die Fähigkeit,<br />

Projekte unter Berücksichtigung von Umf<strong>an</strong>g, Zeit und Budget<br />

erfolgreich abzuschließen. Dies gilt nicht nur für die Optimierung<br />

bestehen<strong>der</strong> Warenhaussysteme, son<strong>der</strong>n auch für die<br />

Ausrüstung komplett neuer Logistikzentren. „Wir waren beeindruckt<br />

von <strong>der</strong> hohen Flexibilität und Schnelligkeit von S&T bei<br />

Die Abholtheke bei Cyberport.<br />

<strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung und Realisierung des neuen Systems“, erinnert<br />

sich S<strong>an</strong>dro Scholz, Bereichsleiter IT bei <strong>der</strong> Cyberport GmbH.<br />

„Unser Partner arbeitete hoch effizient sowie professionell <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Lösung und unterstützte uns gleichzeitig kompetent bei neu<br />

entstehenden Fragen.“<br />

„Für die Umsetzung waren von uns nur zwei Kollegen <strong>der</strong> S&T<br />

Deutschl<strong>an</strong>d GmbH im Rahmen <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung sowie zwei aus<br />

dem Nearshore Center in Polen zur Programmierung nötig“, erklärt<br />

Nikolas Schulz, Projektleiter bei <strong>der</strong> S&T Deutschl<strong>an</strong>d<br />

GmbH. „Aufgrund des Zeitdrucks und <strong>der</strong> gut funktionierenden<br />

Infrastruktur bei Cyberport hatten wir uns entschlossen, weitgehend<br />

SAP-St<strong>an</strong>dardprodukte zu verwenden. Diese passten<br />

wir <strong>an</strong>, soweit es nötig war.“<br />

Die Cyberport-Infrastruktur basiert auf SAP ERP 6.0. Zur Anwendung<br />

kommen hauptsächlich die Module SAP LES (Logistics<br />

Execution System) mit dem Submodul WM (Warehouse<br />

M<strong>an</strong>agement) sowie die Module MM (Materials M<strong>an</strong>agement)<br />

und SD (Sales & Distribution). Das SAP LES als zentrale Komponente<br />

unterstützt dabei den Materialfluss entl<strong>an</strong>g <strong>der</strong> gesamten<br />

Supply Chain, vom Liefer<strong>an</strong>ten bis zum Kunden.<br />

Das mit diesen Komponenten durch die S&T abgebildete System<br />

ermöglichte es Cyberport, den Lagerumzug innerhalb von<br />

12<br />

world


Success Story Cyberport<br />

Das neue Kleinteilelager.<br />

nur zweieinhalb Tagen zu realisieren. Dabei wurden im alten<br />

Lager die Behälter mit den Artikeln eingesc<strong>an</strong>nt und automatisch<br />

in das Warenhaltungssystem übertragen. Nach dem<br />

Tr<strong>an</strong>sport nach Siebenlehn lagerten die Mitarbeiter sie <strong>an</strong> den<br />

vorgesehenen Stellen ein. Während einer <strong>an</strong>schließenden kompletten<br />

Lagerinventur zählten sie die Produkte in den Behältern<br />

einzeln aus und inventarisierten diese.<br />

„Da <strong>der</strong> Umzug <strong>an</strong> einem Brückentag erfolgte, hatten wir effektiv<br />

nur einen Tag Ausfallzeit“, so Stef<strong>an</strong> Zenker, St<strong>an</strong>dortleiter<br />

bei Cyberport Services. „Nun können wir wie<strong>der</strong> reibungslos<br />

unsere täglichen Lieferungen abwickeln.“<br />

Aufträge übers H<strong>an</strong>dgelenk<br />

Um die bestellten Waren aus dem Lager zu holen, setzt Cyberport<br />

eine so gen<strong>an</strong>nte mobile Kommissionierung ein. Die Mitarbeiter<br />

verfügen dazu über ein Gerät am H<strong>an</strong>dgelenk, auf das sie<br />

die ihnen zugewiesenen Kommissionieraufträge erhalten. Es<br />

zeigt die Anzahl <strong>der</strong> bestellten Produkte, ihre Artikelnummer sowie<br />

den genauen Ort im Lager <strong>an</strong>. Es lohnt sich jedoch nicht, für<br />

jedes einzelne Kabel den l<strong>an</strong>gen Weg bis in das hinterste Eck<br />

des Gebäudes zu gehen. Daher ist zu ermitteln, welche Kleinteile<br />

am besten zusammengefasst werden, um sie mit einem<br />

Wagen möglichst effektiv zu holen. Dies mussten die Kollegen<br />

bisl<strong>an</strong>g m<strong>an</strong>uell berechnen, wofür sie oft eine Stunde pro Tag<br />

benötigten und dadurch wertvolle Arbeitszeit verloren.<br />

Das gehört <strong>der</strong> Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>. Nachdem das mobile Kommissionierungsgerät<br />

durch das SAP-System die Aufträge erhalten<br />

hat, übernimmt nun das neue Warenausg<strong>an</strong>gs-Cockpit die<br />

Berechnung <strong>der</strong> optimalen Kommissioniergruppen und -mengen.<br />

So werden die effizientesten Tr<strong>an</strong>sportwege innerhalb von<br />

nur ein bis zwei Minuten <strong>an</strong>gezeigt. Der Mitarbeiter erfährt,<br />

welchen Wagen er nehmen und wohin er gehen muss, sowie<br />

welche Artikel es wo einzusortieren gilt. Die Zusammenfassung<br />

<strong>der</strong> Aufträge vermeidet unnötige Wege. Zudem verteilt das intelligente<br />

Lagerverwaltungssystem häufig bestellte Artikel <strong>an</strong><br />

leicht erreichbare Plätze und seltener gefor<strong>der</strong>te weiter hinten.<br />

Daher sind auch die Mitarbeiter von <strong>der</strong> neuen, effizienten Lösung<br />

begeistert. „Die Berechnung <strong>der</strong> optimalen Kommissionierung<br />

übernimmt das von S&T entwickelte Warenausg<strong>an</strong>gs-<br />

Cockpit“, erklärt Nikolas Schulz. „Diese praktische Anwendung<br />

wird bereits in verschiedenen Projekten eingesetzt. Daher denken<br />

wir <strong>der</strong>zeit <strong>an</strong> eine St<strong>an</strong>dardisierung, damit es Kunden mit<br />

wenig Aufw<strong>an</strong>d auch in ihren Systemen verwenden können.“<br />

Nach <strong>der</strong> Entwicklung und Umsetzung des neuen Systems sowie<br />

einer Key-User-Schulung hat nun die Logistik-Abteilung von<br />

Cyberport selbst den Alltagsbetrieb übernommen. S&T unterstützt<br />

jedoch über einen entsprechenden Support- Vertrag nach<br />

Onlinebeauftragung das neue Logistikzentrum sowie die entsprechenden<br />

Prozesse. Zudem stehen die Systemexperten für<br />

strategische Än<strong>der</strong>ungen bereit.<br />

Blick in die Zukunft<br />

„Wir sind mehr als zufrieden, dass trotz des großen Zeitdrucks<br />

alles reibungslos über die Bühne ging. Wir konnten uns auf unseren<br />

Implementierungspartner je<strong>der</strong>zeit verlassen“, so Fritz<br />

Oidtm<strong>an</strong>n. „Konkrete Zukunftspl<strong>an</strong>ungen gibt es zwar noch<br />

nicht. Da wir aber die Kapazität unserer Lagerhalle auf über<br />

15.000 Palettenstellplätze und über 7.000 Fachböden praktisch<br />

verdoppeln können sowie unser Logistikteam von <strong>der</strong>zeit 80 auf<br />

über 100 Mitarbeiter im Jahr 2012 erhöhen wollen, ist <strong>der</strong> Weg<br />

vorgezeichnet. Durch Effizienzsteigerungen unseres neuen<br />

Systems möchten wir damit ein deutlich höheres prozentuales<br />

Wachstum unserer Geschäftstätigkeiten bewältigen. Denn<br />

schließlich wollen wir überdurchschnittlich vom weiterhin boomenden<br />

Online-H<strong>an</strong>del profitieren.“ ❱❙<br />

Info<br />

Da die bisherigen Gebäude zu klein wurden, zogen das<br />

Cyberport-Logistikzentrum sowie das Außenlager von<br />

Heynitz bei Nossen in das Gewerbegebiet von Siebenlehn<br />

bei Dresden. Dabei wurde die Lagerfläche von<br />

4.500 auf 7.700 Quadratmeter vergrößert, bei gleichzeitiger<br />

Aufstockung <strong>der</strong> Hallenhöhe von 8 auf 12 Meter.<br />

Die Zahl <strong>der</strong> Palettenstellplätze wuchs von 3.800 auf<br />

6.000 und das Lager für Kleinteile von 2.600 auf 4.800<br />

Fachböden. Nach nur siebenmonatiger Bauzeit erfolgte<br />

<strong>der</strong> Umzug am 7. Juni 2010.<br />

world<br />

13


Success Story Orsay<br />

Mo<strong>der</strong>n Times<br />

S&T Deutschl<strong>an</strong>d vereinheitlicht Fin<strong>an</strong>zbuchhaltung und Controlling<br />

für Damenmoden-Hersteller Orsay.<br />

Das auf Damen-Oberbekleidung und Accessoires spezialisierte<br />

Unternehmen Orsay gehört zur in Belgien <strong>an</strong>sässigen<br />

Kibe-Gruppe. Orsay entwirft die Mode im<br />

Headquarter Deutschl<strong>an</strong>d selbst, gefertigt wird in Nordafrika<br />

und China. Die Logistikzentrale ist in Wroclaw/Polen <strong>an</strong>gesiedelt,<br />

während m<strong>an</strong> Orsay-Ladengeschäfte weitverbreitet in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d, Österreich, <strong>der</strong> Schweiz, Polen, Tschechien, <strong>der</strong><br />

Slowakei, Ungarn, <strong>der</strong> Ukraine, Rumänien und China findet. Die<br />

Filialen sind über Kassensysteme mit dem Fin<strong>an</strong>zzentrum in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d verbunden, wobei die westeuropäischen Län<strong>der</strong><br />

aus Deutschl<strong>an</strong>d und die CEE-Staaten aus Polen heraus<br />

buchhalterisch betreut werden. Das Controlling ist zentral in<br />

Deutschl<strong>an</strong>d <strong>an</strong>gesiedelt.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

Die Aufgabenstellung für S&T lautete, eine technisch sehr heterogene<br />

Systeml<strong>an</strong>dschaft zu harmonisieren. Die verwendete<br />

SAP-Installation war ca. 15 Jahre alt und nicht state-of-the-art.<br />

Deutschl<strong>an</strong>d, Österreich, die Schweiz und Polen wurden seinerzeit<br />

„ohne Template“ ausgerollt, sprich individuell eingeführt. Es<br />

gab keine zentrale Reporting-Lösung und systemseitig machte<br />

die Integration von Buchhaltung und Warenwirtschaft einige<br />

Probleme, wie etwa die nicht Unicode-fähige Warenwirtschaft.<br />

So weit, so gut …, bis China mit seinen chinesischen Zeichensätzen<br />

dazukam. Dieser Stammdatentr<strong>an</strong>sfer führte zum Systemstillst<strong>an</strong>d<br />

in <strong>der</strong> Logistik.<br />

Die wirkliche Herausfor<strong>der</strong>ung best<strong>an</strong>d nun darin, Prozesse zu<br />

st<strong>an</strong>dardisieren, ein SAP Template zu generieren und darauf<br />

aufbauend nach einer entsprechenden GAP-Analyse den Rollout<br />

in die Län<strong>der</strong> zu realisieren. Kritischer Erfolgsfaktor war die<br />

Integration <strong>der</strong> Schnittstellen, um die sich <strong>der</strong> Kunde selbst<br />

kümmerte. Hinzu kam, dass zwischen den Rollout-Projekten zusätzlich<br />

gesetzliche Anfor<strong>der</strong>ungen wie die Euromigration in<br />

einigen CEE-Staaten durchgeführt und die Konzern<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

zur Umstellung auf das Rechnungslegungsmodell IFRS<br />

erfüllt werden mussten.<br />

Aktuell stehen noch mehrere neue Projekte <strong>an</strong>, die das internationale<br />

Prozessgeschehen optimieren sollen, wie Treasury, Li-<br />

Orsay-Oberbekleidung und Accessoirs für Frauen bis 30.<br />

quiditätspl<strong>an</strong>ung und zentrales SAP-basiertes Controlling und<br />

Reporting.<br />

Die herausragende Fähigkeit, die S&T in dieses Projekt einbrachte,<br />

war systematisches Vorgehen nach <strong>der</strong> PROzess-<br />

METhode PROMET ® , hohes Prozessverständnis und Beharrlichkeit<br />

bei <strong>der</strong> Bearbeitung einer komplexen Lösung in einem<br />

komplizierten Arbeitsumfeld. Der internationale Background<br />

von S&T und die Präsenz in den CEE-Staaten war eine beson<strong>der</strong>e<br />

Hilfe bei <strong>der</strong> Umsetzung. Lokale Ansprechpartner, die in <strong>der</strong><br />

jeweiligen L<strong>an</strong>dessprache Unterstützung leisten konnten, beschleunigten<br />

die Prozessrealisierung erheblich.<br />

L<strong>an</strong>gjährige Partnerschaft<br />

Die Zusammenarbeit mir Orsay ist ein schönes Beispiel für l<strong>an</strong>gjährige<br />

Partnerschaft. Die Beziehung beg<strong>an</strong>n 2006 mit einem<br />

Fünf-M<strong>an</strong>ntage-Projekt und wurde systematisch entwickelt. In<br />

den letzten Jahren betreute S&T z. B. einen Releasewechsel,<br />

sechs Rollouts, ein Workflow-Projekt sowie diverse St<strong>an</strong>dardisierungs-<br />

und Coaching-Projekte und führte ein Application-<br />

M<strong>an</strong>agment-System ein. Und das Potenzial ist noch längst nicht<br />

ausgeschöpft – more to come! ❱❙<br />

14<br />

world


we create values<br />

Es gibt Leute, die viel Zeit damit verbringen, die Zukunft zu<br />

<strong>an</strong>alysieren. Wir nehmen die Zukunft lieber selbst in die H<strong>an</strong>d.<br />

Unser Schlüssel dazu ist Innovation. Deshalb lebt S&T eine<br />

Unternehmenskultur in <strong>der</strong> kreative und proaktive Menschen<br />

geför<strong>der</strong>t werden. Das setzt die Bereitschaft voraus, auch Risiken<br />

einzugehen, konsequent neue Wege zu beschreiten und <strong>an</strong><br />

Visionen zu glauben.<br />

Consulting. Integration. Outsourcing.<br />

www.snt-world.com


Fließen<strong>der</strong> Überg<strong>an</strong>g<br />

Der tschechische Wasserversorger KHP setzt auf eine umfassende<br />

Servervirtualisierung.<br />

Knapp 150.000 Menschen werden von KHP in Tschechien<br />

mit Wasser versorgt. Bei einem <strong>der</strong>art wichtigen Gut<br />

k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich eine fehler<strong>an</strong>fällige IT g<strong>an</strong>z und gar nicht<br />

leisten. Das Tochterunternehmen des fr<strong>an</strong>zösischen Weltkonzerns<br />

Veolia Water hat deshalb schon vor zwei Jahren in einem<br />

ersten Projekt Server virtualisiert.<br />

Bereits damals entschied m<strong>an</strong> sich für S&T Tschechien als starken<br />

Partner. Nun will KHP einen Schritt weiter gehen und hat<br />

beschlossen, die gesamte IT-Infrastruktur in allen tschechischen<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen zu virtualisieren. Im Juni gew<strong>an</strong>n<br />

S&T auch diese Ausschreibung. „Wir begrüßen die Möglichkeit,<br />

KHP bei diesen Prozessen zu unterstützen. Die Ausweitung<br />

<strong>der</strong> Zusammenarbeit ist ein Beweis gegenseitigen Vertrauens<br />

und <strong>der</strong> Verlässlichkeit, die unsere Lösungen bisl<strong>an</strong>g bewiesen<br />

haben“, sagt Miroslav Becka, Business Unit Director Infrastructure<br />

bei S&T Tschechien.<br />

Erfolgreiche erste Schritte<br />

Für einen reibungslosen IT-Ablauf setzt das Unternehmen auf<br />

die Services von S&T.<br />

© KHP<br />

Das erste Projekt beg<strong>an</strong>n im September 2008. Zunächst wurden<br />

14 virtuelle Server migriert, weitere vier kamen in <strong>der</strong> Folge<br />

dazu. Im Jahr 2009 folgte die Infrastrukturkonsolidierung im allgemeinen<br />

Rechenzentrum <strong>der</strong> KHP sowie im Hauptserverraum<br />

und in zwei kleineren Serverräumen. „Die Migration ging in<br />

mehreren Zyklen genau nach Pl<strong>an</strong> und mit minimalen Pausen<br />

des laufenden Betriebs über die Bühne. Innerhalb von fünf Wochen<br />

haben wir eine g<strong>an</strong>ze neue und mo<strong>der</strong>ne Infrastruktur aufgebaut“,<br />

sagt Zdenek Mládek, IT-Leiter bei KHP. In <strong>der</strong> Folge<br />

zahlten sich die Investitionen innerhalb von nur 15 Monaten ab.<br />

Die Ergebnisse haben die Geschäftsleitung von den Vorteilen<br />

überzeugt, die eine unternehmensweite Virtualisierung mit sich<br />

bringt: Mit dem neuen System hat KHP die bestmögliche Verfügbarkeit<br />

erreicht und konnte gleichzeitig die Auswirkungen von<br />

Störungen minimieren.<br />

Umf<strong>an</strong>greiche Agenda<br />

So k<strong>an</strong>n das Unternehmen den Betrieb rund um die Uhr sicherstellen<br />

und auf alle Arten von Störungen o<strong>der</strong> Fehlern in Echtzeit<br />

reagieren. Für die Umsetzung <strong>der</strong> weiteren Virtualisierung arbeitet<br />

S&T Tschechien mit VMware und Dell zusammen. Die<br />

»Ein Beweis für die<br />

Verlässlichkeit, die unsere<br />

Lösungen bewiesen haben.«<br />

Partner werden eine umf<strong>an</strong>greiche Softwarelösung implementieren,<br />

das Personal vor Ort auf das neue System einschulen<br />

und Dokumentation sowie Support einrichten.<br />

KHP verspricht sich sehr viel vom Projekt, und dementsprechend<br />

l<strong>an</strong>g ist die Liste <strong>der</strong> Ziele, die m<strong>an</strong> definiert hat: Die<br />

Betriebskosten <strong>der</strong> IT sollen weiter sinken und auch in allen<br />

Nie<strong>der</strong>lassungen l<strong>an</strong>desweit eine hohe Verfügbarkeit <strong>der</strong> IT-<br />

Systeme gar<strong>an</strong>tiert sein.<br />

Zeitgemäße Umgebung<br />

Die Maßnahmen werden die Infrastruktur vereinheitlichen und<br />

die IT-Verwaltung rundum einfacher gestalten. Damit soll eine<br />

schnellere Reaktionsfähigkeit auf neue Geschäftsentwicklungen<br />

ermöglicht und die IT weiter unabhängig von Inst<strong>an</strong>dhaltung<br />

und Reparatur gemacht werden. Um alle Ziele zu erreichen,<br />

richten die Spezialisten einen komplett neuen Serverraum mit<br />

leistungsfähiger Klima<strong>an</strong>lage und Umweltsensoren ein. Stateof-the-art-Server<br />

aus <strong>der</strong> Dell-Produktgruppe PowerEdge brin-<br />

16<br />

world


© Fotolia<br />

KHP versorgt 150.000 Menschen mit dem wohl wichtigsten Gut überhaupt.<br />

gen die entsprechende Leistungsfähigkeit mit. Hochverfügbarkeitstechnologie<br />

von VMware wird einen automatischen<br />

Neustart des virtuellen Servers im Fall von Ausfällen ermöglichen.<br />

So kommt es in Zukunft auch bei gröberen Einschnitten<br />

nur zu minimalen Unterbrechungen des Systembetriebs. Außerdem<br />

wird ein umfassendes Backupsystem für die Virtual Devices<br />

eingerichtet.<br />

All das soll helfen, die IT im Unternehmen flexibler für die Zukunft<br />

zu machen. Denn in herkömmlichen Umgebungen führen<br />

große Datenb<strong>an</strong>ken und unterschiedliche Betriebssystem<strong>an</strong>for<strong>der</strong>ungen<br />

zu riesigen Serverl<strong>an</strong>dschaften. In einem solchen<br />

Umfeld ist jedes Exp<strong>an</strong>sionsvorhaben mit enormen Zusatzkosten<br />

verbunden: „Bei weiterem Unternehmenswachstum wäre<br />

KHP mit stetig wachsenden Kosten für IT-Systeme, <strong>der</strong>en M<strong>an</strong>agement<br />

und für Energie konfrontiert. Der Bedarf <strong>an</strong> zusätzlichem<br />

Speicherplatz würde die Einrichtung neuer Server<br />

erfor<strong>der</strong>n“, sagt Mládek. Im neuen System sind auch größere<br />

Umstellungen nur mehr eine Frage von Stunden. ❱❙<br />

world<br />

17


Ein neues Arbeiten<br />

Desktopvirtualisierung revolutioniert das Konzept des PC-Arbeitsplatzes.<br />

L<strong>an</strong>ge Zeit ein Zukunftsthema, nun ist die Technik reif dafür.<br />

Auf jedem Bürotisch schlummern die Kosten in Form<br />

teurer PCs. Ihre Leistungsfähigkeit wird meist zu<br />

einem Bruchteil ausgeschöpft, ihre Verwaltung und<br />

Inst<strong>an</strong>dhaltung verschlingt aber ein kleines Vermögen – im<br />

Schnitt ein Drittel des IT-Budgets. Mit Desktopvirtualisierung<br />

k<strong>an</strong>n hier nicht nur <strong>an</strong> <strong>der</strong> Kostenschraube gedreht werden.<br />

Das Konzept schafft auch eine Vielzahl <strong>an</strong> neuen Möglichkeiten.<br />

„Bei Servern und Speicherzentren sind die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />

Virtualisierung schon sehr weit. Das nächste große Virtualisierungsthema<br />

ist <strong>der</strong> Arbeitsplatz“, sagt Wolf Br<strong>an</strong>dstötter, Director<br />

Infrastructure Software Solutions bei S&T. Virtual Desktop<br />

Infrastracture (VDI) hat erstmals einen Reifegrad erreicht, <strong>der</strong><br />

»Das nächste große<br />

Virtualisierungsthema ist<br />

<strong>der</strong> Arbeitsplatz.«<br />

die Technologie für einen breiten Unternehmenseinsatz tauglich<br />

macht. Sowohl von VMware als auch von Citrix gibt es überzeugende<br />

Lösungen. S&T hat damit schon gute Erfahrungen im eigenen<br />

Haus gemacht und bemerkt ein gesteigertes Interesse<br />

bei den Kunden.<br />

Ein Desktop für alle Geräte und jeden beliebigen Ort.<br />

Desktopm<strong>an</strong>agement neu<br />

VDI heißt, dass die Desktops zentral auf den Servern virtualisiert<br />

werden – eine kleine Revolution, denn <strong>der</strong> eigentliche Desktop<br />

findet somit nicht mehr auf dem Endgerät am Schreibtisch statt,<br />

son<strong>der</strong>n wird von dort nur mehr abgerufen. Das reduziert die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> die Hardware <strong>der</strong> Mitarbeiter. Wenn sich ein<br />

Unternehmen dafür entscheidet, reichen auch simple Thin<br />

Clients <strong>an</strong>statt leistungsfähiger PCs. Diese Geräte sind schon<br />

l<strong>an</strong>ge auf dem Markt, aber erst jetzt sind die Rahmenbedingungen<br />

da, um ihr Potenzial zur Gänze auszuschöpfen.<br />

VDI erleichtert das zentrale M<strong>an</strong>agement <strong>der</strong> Desktops um ein<br />

Vielfaches. Software k<strong>an</strong>n binnen kurzer Zeit neu installiert o<strong>der</strong><br />

upgedatet werden und ist unverzüglich auf allen Mitarbeiter-<br />

18<br />

world


Büro neu: den Desktop vom PC, den Mitarbeiter vom Schreibtisch entkoppeln.<br />

desktops einsetzbar. Die IT-Abteilung hat die volle Kontrolle darüber,<br />

welche Programme im Unternehmensumfeld ausgeführt<br />

werden können. Trotzdem lassen sich die jeweiligen Desktops<br />

den Ansprüchen des Arbeitsplatzes <strong>an</strong>passen und auch von<br />

den Mitarbeitern individualisieren.<br />

Bring your own computer<br />

Das schafft die Voraussetzungen für ein Konzept, in dem viele<br />

die Zukunft des IT-gestützten Arbeitens sehen: „Bring you own<br />

Computer (BYOC)“, also <strong>der</strong> Einsatz von Privatrechnern im Unternehmensumfeld,<br />

ist schon in so m<strong>an</strong>chem amerik<strong>an</strong>ischen<br />

Unternehmen Realität und könnte sich auch hierzul<strong>an</strong>de vermehrt<br />

durchsetzen. Denn viele Mitarbeiter legen privat Wert auf<br />

innovative Endgeräte wie iPad und Co. Privatgeräte am Arbeitsplatz<br />

einzusetzen ging aber bisl<strong>an</strong>g mit Sicherheits- und Verwaltungsproblemen<br />

einher.<br />

In einer VDI-Umgebung k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Nutzer prinzipiell von jedem<br />

Rechner mit Internet<strong>an</strong>schluss auf seinen virtuellen Arbeitsdesktop<br />

mit allen Anwendungen zugreifen. „Die Akzept<strong>an</strong>z virtueller<br />

Arbeitsplätze wird weiter steigen, weil sich die Funktionalitäten<br />

erweitern werden, sagt Br<strong>an</strong>dstötter. Vielerorts bedarf es<br />

nur noch einer Demonstration <strong>der</strong> Möglichkeiten, um die Entschei<strong>der</strong><br />

vom Konzept zu überzeugen. S&T bietet einen entsprechenden<br />

Einstiegsworkshop <strong>an</strong>. ❱❙<br />

VDI im Einsatz: Erfahrungen aus ersten Praxisprojekten<br />

Mit VDI lassen sich Kosten senken. Hardware-Anschaffungskosten<br />

können mithilfe von Thin Clients reduziert werden.<br />

Für diese „Wegwerfprodukte“ entfallen auch die Wartungskosten,<br />

und die Vor-Ort-Betreuung <strong>der</strong> User fällt durch<br />

die Verlagerung <strong>der</strong> Administration ins Rechenzentrum<br />

weg. Neue Mitarbeiter haben dadurch den Vorteil, sofort<br />

auf ihren g<strong>an</strong>z persönlichen Desktop zugreifen zu können,<br />

ohne auf die Installation am PC warten zu müssen. Es geht<br />

nicht um kurzfristige Einsparungen son<strong>der</strong>n eine l<strong>an</strong>gfristige<br />

Investition in das M<strong>an</strong>agement <strong>der</strong> Arbeitsplätze.<br />

Das Thema Speicherplatz sollte im Zusammenh<strong>an</strong>g mit VDI<br />

nicht falsch verst<strong>an</strong>den werden. Der wesentliche Faktor ist<br />

nicht die Größe, son<strong>der</strong>n die Geschwindigkeit. Bei den vielen<br />

Arbeitsplatzzugriffen braucht es schnelle und leistungsfähige<br />

Technologie als Voraussetzung – die aber durch den<br />

Preisverfall bei Flash-Speichern zunehmend günstiger wird.<br />

Um überbordende Kosten für Speicherplatz, <strong>der</strong> durch zentral<br />

abgelegte Images verbraucht wird, einzusparen, werden<br />

statt aller Images lediglich St<strong>an</strong>dard-Images gespeichert.<br />

D<strong>an</strong>k Streaming bleibt es auch möglich, offline zu<br />

arbeiten. Anwendungen können dafür vorab auf den PC geladen<br />

werden und stehen den Usern somit auch ohne Netzwerkverbindung<br />

zur Verfügung. Noch ist die Technologie<br />

nicht für alle Kategorien von Arbeitsplätzen geeignet. Sehr<br />

Multimedia-lastige Anwendungen, etwa Grafik- und Schnitto<strong>der</strong><br />

CAD-Programme, funktionieren auf VDI-Basis noch<br />

nicht zufriedenstellend. Es ist aber nur eine Frage <strong>der</strong> Zeit,<br />

bis sich auch das än<strong>der</strong>t.<br />

world<br />

19


Experten-Interview<br />

Der CIO in <strong>der</strong> Zwickmühle<br />

Professor Walter Brenner vom Institut für Wirtschaftsinformatik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule<br />

St. Gallen über Herausfor<strong>der</strong>ungen und Trends <strong>der</strong> Unternehmens-IT.<br />

Wie sieht das St<strong>an</strong>ding <strong>der</strong> IT-Abteilungen<br />

in den Unternehmen heute aus?<br />

Walter Brenner (WB) Wenn ich heute mit CIOs spreche, merke<br />

ich, dass die IT mit teils gegenläufigen Entwicklungen konfrontiert<br />

wird. Es gibt eine neue Innovationswelle rund um Facebook<br />

und Twitter, iPhone und iPad.<br />

Auch Unternehmen wollen diese verschiedenen neuen Technologien,<br />

die bei den Konsumenten schon längst <strong>an</strong>gekommen<br />

sind, für sich nutzbar machen. Das for<strong>der</strong>n die Geschäftsführer<br />

aktiv von den IT-Leitern ein. Aber es ist gleichzeitig nicht leicht,<br />

diese Trends 1:1 auf den geschäftlichen Bereich umzulegen. Die<br />

entsprechenden Architekturumstellungen in den Unternehmen<br />

funktionieren l<strong>an</strong>gsamer. Entwicklungen können deshalb nie in<br />

<strong>der</strong>selben Geschwindigkeit umgesetzt werden wie im Consumer-Bereich.<br />

Gleichzeitig soll gespart werden …<br />

WB Der Kostendruck auf die Abteilungen steigt weiter – zum<br />

Teil ins Unermessliche. Je mehr die Kosten gesenkt werden,<br />

desto weniger Zeit bleibt aber für Innovation. Der CIO hat eine<br />

überaus schwierige Aufgabe. Er muss versuchen, die Brücke zu<br />

schlagen zwischen Kostendruck und Innovation.<br />

Beeinflusst Web 2.0 die Unternehmens-IT?<br />

WB Es gibt noch wenige Beispiele, die zeigen, wie Unternehmen<br />

das Web 2.0 aktiv und erfolgreich für sich nutzen. Lego mit<br />

seiner Open-Innovation Plattform, über die Kunden Produkte<br />

interaktiv mitgestalten können, wäre ein solches Beispiel. An<strong>der</strong>e<br />

nutzen soziale Netzwerke innerhalb des Unternehmens,<br />

damit die Mitarbeiter besser mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> kommunizieren können.<br />

D<strong>an</strong>eben gibt es aber auch Beispiele, <strong>an</strong> denen sich zeigt,<br />

wie sich die neuen Kommunikationsk<strong>an</strong>äle negativ auf Unternehmen<br />

auswirken können.<br />

Beim Rücktritt des deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler<br />

ging es etwa um Interviewaussagen, die erst durch ihre Interpretation<br />

in verschiedenen Blogs einer breiten Öffentlichkeit<br />

bek<strong>an</strong>nt geworden sind. Das zeigt das Bedrohungspotenzial,<br />

das hier liegt.<br />

Ein Beispiel für einen Trend aus dem<br />

Privatnutzerbereich ist Cloud Computing.<br />

Liegt in <strong>der</strong> Wolke tatsächlich die Zukunft?<br />

WB Für den privaten Nutzer ist Cloud Computing, etwa in Form<br />

von Webmail, völlig normal. Die Unternehmen tun sich aber sehr<br />

schwer, solche Dienste in ihre Architekturen einzubinden. Es<br />

gibt noch relativ wenige <strong>der</strong>artige Anwendungen. Am ehesten<br />

tut sich noch etwas bei unternehmenseigenen Clouds. Das ist<br />

aber auch nicht die reine Lehre von Software as a Service. Aber<br />

auch hier gilt: Wenn die IT-Abteilungen das nicht auf die Reihe<br />

bekommen, machen es sich die Benutzer selber, indem sie die<br />

Dienste mehr und mehr in die Unternehmen tragen.<br />

Zerstören cloudbasierte Mietvari<strong>an</strong>ten<br />

nicht die Geschäftsmodelle <strong>der</strong> großen<br />

Softwareriesen?<br />

WB Auf die Großen kommt einiges zu. Flexible Verträge entsprechen<br />

den Benutzerwünschen und werden sich deshalb auch bei<br />

<strong>der</strong> Unternehmenssoftware mehr und mehr durchsetzen. Payper-Use,<br />

also Zahlen nach Nutzung, höhlt aber das traditionelle<br />

20<br />

world


Experten-Interview<br />

Walter Brenner sieht die IT-Leiter<br />

als wichtige Entscheidungsträger<br />

im Sp<strong>an</strong>nungsfeld zwischen<br />

Kosten und Innovation.<br />

Geschäftsmodell <strong>der</strong> Software<strong>an</strong>bieter aus. Darüber hinaus muss<br />

Software in Zukunft auch <strong>an</strong><strong>der</strong>s geschrieben werden. Sie muss<br />

weg vom Relaunch-Ged<strong>an</strong>ken – o<strong>der</strong> wissen Sie etwa, mit welchem<br />

Google-Release Sie aktuell arbeiten? Das ist eine integrale<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung für die Softwareunternehmen.<br />

Was steckt hinter „Green IT“ – ein echter<br />

Trend o<strong>der</strong> ein reiner Marketing-Begriff?<br />

WB Ich bin überhaupt kein Freund dieses Begriffes. Damit wird<br />

vielen Leuten Unrecht get<strong>an</strong>. Schließlich war es schon immer<br />

<strong>der</strong> Ged<strong>an</strong>ke <strong>der</strong>er, die IT-Infrastruktur aufgebaut haben, möglichst<br />

kosteneffizient zu arbeiten. Es geht schlichtweg um wirtschaftliche<br />

Notwendigkeiten. Hier muss m<strong>an</strong> sich etwa überlegen,<br />

wo die kritische Größe für wirtschaftlich effiziente<br />

Datenzentren liegt. Diese Größe wird sicher wachsen. Der<br />

Überbegriff „Green IT“ selbst ist nur geschicktes Marketing.<br />

Wer ist schon gegen die Umwelt?<br />

Ihr Institut arbeitet schon l<strong>an</strong>ge mit S&T<br />

zusammen. Wie verläuft die Kooperation?<br />

WB Die Zusammenarbeit best<strong>an</strong>d schon mit IMG, das aus dem<br />

Institutsumfeld heraus entst<strong>an</strong>den und später von S&T übernommen<br />

worden ist. S&T führt die Tradition fort und fin<strong>an</strong>ziert<br />

einen vollamtlichen Dozenten für Business Innovation mit. Wir<br />

tauschen uns laufend aus und arbeiten gemeinsam <strong>an</strong> innovativen<br />

Themen. ❱❙<br />

Im Blickpunkt: Prof. Dr. Walter Brenner<br />

Walter Brenner ist geschäftsführen<strong>der</strong> Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik <strong>an</strong> <strong>der</strong> Hochschule St. Gallen. Brenner<br />

studierte selbst in St. Gallen und war als Lehren<strong>der</strong> <strong>an</strong> Hochschulen in Ilmenau, Freiberg und Essen tätig. Er ist Autor zahlreicher<br />

Fachpublikationen, zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Andreas Resch und Veit Schulz das Buch „Die Zukunft <strong>der</strong><br />

IT in Unternehmen: M<strong>an</strong>aging IT as a Business“ (Fr<strong>an</strong>kfurter Allgemeine Buch, 2009).<br />

world<br />

21


Customer Value<br />

Nutzenbegrenzung<br />

aufbrechen<br />

Ein reiner Kosten- o<strong>der</strong> Innovationsvorsprung reicht nicht mehr aus.<br />

Bereits Charles Babbage beschrieb in seinem Werk „On<br />

the economy of machinery <strong>an</strong>d m<strong>an</strong>ufactures“ im Jahre<br />

1835 zwei grundlegende Tendenzen. Zum einen stellte<br />

Babbage fest, dass ein enormer Innovationsdruck herrschte.<br />

Maschinen wurden zum Teil noch während ihrer Konstruktion<br />

wie<strong>der</strong> verschrottet, da die technische Entwicklung in einer extrem<br />

hohen Geschwindigkeit ablief. Um durch Innovationsführerschaft<br />

zu überzeugen, war also eine kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

überlebenswichtig. Zum <strong>an</strong><strong>der</strong>en beobachtete<br />

Babbage, dass aufgrund <strong>der</strong> schnellen Entwicklung alte<br />

Erfolg durch<br />

komplexen<br />

Kundennutzen.<br />

Maschinen zügig wie<strong>der</strong> am Markt veräußert wurden. Diese<br />

konnten günstig durch <strong>an</strong><strong>der</strong>e Fabrik<strong>an</strong>ten aufgekauft werden,<br />

die sich auf eine reine Kostenführerschaft spezialisiert hatten.<br />

Kundenbindung durch Innovations- und Kostenführerschaft –<br />

damals auf Textilm<strong>an</strong>ufakturen bezogen – haben auch heute<br />

nichts von ihrer Gültigkeit verloren.<br />

Auf einer reinen Preisbasis ist <strong>der</strong> Wettbewerb gegen Fernost<br />

nicht zu gewinnen. Zusätzlich erwarten Kunden eine kontinuierliche<br />

Fortentwicklung <strong>der</strong> Unternehmensleistungen.<br />

Im Gegensatz zu früher sind in vielen Bereichen die Markteintrittsbarrieren<br />

deutlich gesunken. Das Vorh<strong>an</strong>densein von as-aservice-Angeboten<br />

und die Revolution im Bereich Software und<br />

Internet ermöglichen es heute, dass selbst Mittelständler mit<br />

einem begrenzten Investitionsbudget Großunternehmen in speziellen<br />

Bereichen innerhalb einer kurzen Zeit überholen können<br />

und in Einzelaspekten ein deutlich höheres Maß <strong>an</strong> Innovation<br />

und Nutzen bieten. Eine oft beobachtbare Reaktionsstrategie<br />

darauf ist <strong>der</strong> Erwerb des kleineren durch das größere Unternehmen<br />

und die Integration in das eigene Offering. Die häufige<br />

Folge ist, dass eine Integration des Serviceportfolios stattfindet,<br />

jedoch <strong>der</strong> Gesamtnutzen nicht signifik<strong>an</strong>t steigt.<br />

Innovations- und Kostenoptimierung finden in fast allen Unternehmen<br />

laufend statt, sind jedoch oft begrenzt. So funktioniert<br />

z. B. eine gut geführte Serviceorg<strong>an</strong>isation in einem Großunternehmen<br />

oft extrem effizient und ist kostengünstig und innovativ.<br />

Bei einer genauen Betrachtung stellt m<strong>an</strong> jedoch fest, dass diese<br />

Org<strong>an</strong>isation in Wirklichkeit ein eigenes Unternehmen im<br />

Unternehmen ist. Das Serviceoffering ist gut mit dem Kundenbedarf<br />

verzahnt, jedoch nur in einem begrenzten Bereich. Dieser<br />

einfache Kundennutzen bietet eine klar umrissene Angriffsfläche<br />

für die Mitbewerber.<br />

Ist es jedoch möglich, die Nutzenbegrenzung aufzubrechen, so<br />

entsteht komplexer Kundennutzen. Dieser erzeugt eine um Dimensionen<br />

höhere Kundenbindung. Gelingt es im erwähnten<br />

Beispiel, ein Nutzenfeld herzustellen, bei dem das Wissen aus<br />

<strong>der</strong> Serviceorg<strong>an</strong>isation in die Entwicklung neuer Produkte einfließt,<br />

und dass diese Entwicklung mit dem Kunden zusammen<br />

stattfindet und somit die Wertschöpfung bei diesem deutlich erhöht<br />

wird, so entsteht hierdurch ein kaum kopierbarer Wettbewerbsvorteil.<br />

Kombiniert m<strong>an</strong> dies zusätzlich mit innovativen Bezahlungsmodellen<br />

wie z. B. einer rein nutzungsbasierten Abrechnung, so<br />

wird die eigene Position im Markt und bei den Best<strong>an</strong>dskunden<br />

l<strong>an</strong>gfristig gesichert. ❱❙<br />

22<br />

world


Durchleuchten & verbessern<br />

Business Intelligence hilft Unternehmen, schlummernde Potenziale zu<br />

wecken und überflüssige Kostenquellen zu entlarven.<br />

Am Anf<strong>an</strong>g steht die Information – und von <strong>der</strong> gibt es<br />

gleich eine g<strong>an</strong>ze Menge. Wo immer heute IT-gestützt<br />

gearbeitet wird, generiert sich automatisch<br />

eine Fülle <strong>an</strong> Aufzeichnungen über Geschäftsabläufe, Arbeitsprozesse<br />

und <strong>an</strong><strong>der</strong>e unternehmensrelev<strong>an</strong>te Vorgänge. Allzu<br />

oft liegen diese Daten aber noch brach – verstreut auf die verschiedenen<br />

Abteilungen. Business Intelligence (BI) bedeutet,<br />

alle diese Information zu sammeln, zu <strong>an</strong>alysieren und so einen<br />

Überblick dafür zu bekommen, was das Unternehmen auf welche<br />

Weise leistet und wo noch Potenziale auszuschöpfen sind,<br />

um Ziele besser zu erreichen.<br />

Es geht also nicht um ein nettes Zusatzinstrument, son<strong>der</strong>n um<br />

eine profunde Unterstützung für das M<strong>an</strong>agement. „Business<br />

Intelligence k<strong>an</strong>n in bestimmten Situationen einen echten<br />

Wettbewerbsvorteil ausmachen“ sagt Wolfg<strong>an</strong>g Hornung, Head<br />

of BS Consulting Services bei S&T.<br />

Entscheidungsgrundlagen schaffen<br />

Zu Beginn eines BI-Prozesses werden wichtige Daten definiert<br />

und erhoben, etwa in einem Data Warehouse. D<strong>an</strong>ach gilt es,<br />

die gewonnenen Daten auf Analogien, Muster und Unebenheiten<br />

zu untersuchen. Die daraus resultierenden Erkenntnisse<br />

werden d<strong>an</strong>n aufbereitet und kommuniziert. Sie liefern dem M<strong>an</strong>agement<br />

neue Perspektiven auf das Unternehmen und damit<br />

eine wichtige Grundlage für zukünftige Entscheidungen. In den<br />

Jahren vor <strong>der</strong> Wirtschaftskrise erlebte Business Intelligence<br />

einen regelrechten Boom. Die Krise selbst hat die Nachfrage<br />

zurückgeschraubt beziehungsweise den Umf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> nachgefragten<br />

Lösungen eingeschränkt. Wollten Unternehmen zuvor<br />

die l<strong>an</strong>gfristig orientierte Rundumlösung, reicht jetzt oftmals<br />

eine einmalige und befristete Schnappschuss<strong>an</strong>alyse – <strong>der</strong>en<br />

Erkenntnisse gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten von<br />

großem Wert sein können.<br />

Business Objects setzt Maßstäbe<br />

S&T setzt beim Thema BI unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em auf SAP Business<br />

Objects, die BI-Lösung von SAP. Via Übernahme hat sich <strong>der</strong><br />

Walldorfer Softwareriese das Know-how des kalifornischen<br />

Anbieters Business Objects ins Haus geholt. „Business Objects<br />

schafft völlig neue Möglichkeiten und setzt auch in <strong>der</strong> Benutzerfreundlichkeit<br />

die Maßstäbe“, sagt Hornung. Diese Umstände<br />

tragen dazu bei, das Thema erneut zu befeuern. Bis zum<br />

Jahresende prognostiziert Hornung noch eine erhebliche<br />

Steigerung in <strong>der</strong> Nachfrage nach BI. ❱❙<br />

Business Intelligence bringt Licht in die Unternehmensprozesse.<br />

world<br />

23


Top 3 in Serbien<br />

S&T Serbien hat seit dem Marktlaunch alle Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

erfolgreich gemeistert.<br />

24<br />

world


Der Markteintritt war damals alles <strong>an</strong><strong>der</strong>e als alltäglich.<br />

Als S&T vor 14 Jahren die Nie<strong>der</strong>lassung in Belgrad,<br />

einst noch als S&T Jugoslawien, eröffnete, war das<br />

die erste Unternehmensgründung in <strong>der</strong> erst geöffneten jugoslawischen<br />

Marktwirtschaft. Heute gehört S&T Serbien mit seinen<br />

knapp 100 Mitarbeitern zu den Top 3 Systemintegratoren<br />

des L<strong>an</strong>des.<br />

Das Kerngeschäft ist naturgemäß IT-Consulting, Entwicklung und<br />

Implementierung sowie die Schaffung von kundenspezifischen Lösungen,<br />

Prozessen und Systemen. Insbeson<strong>der</strong>e zielt S&T Serbien<br />

auf Telekommunikationsunternehmen, B<strong>an</strong>ken und Fin<strong>an</strong>zdienstleister,<br />

Industrie, Energieversorger und den öffentlichen Sektor.<br />

Die Krise meistern mit schlauen Köpfen<br />

Zu den größten Kunden gehören Telenor, <strong>der</strong> norwegische Mobilfunk-Konzern,<br />

<strong>der</strong> stark auf dem serbischen Markt aktiv ist,<br />

und Milsped, ein großes regionales Logistikunternehmen. Das<br />

hohe Ansehen, das m<strong>an</strong> sich seit dem Jahr 1996 erarbeitet hat,<br />

trägt dazu bei, dass das Unternehmen relativ gut durch die Krise<br />

kommt. Die serbische Volkswirtschaft ist von <strong>der</strong> internationalen<br />

Wirtschaftskrise beson<strong>der</strong>s schwer getroffen, so m<strong>an</strong>cher<br />

potenzieller Kunde ist ins Schleu<strong>der</strong>n geraten. Diese Situation<br />

zu meistern ist alles <strong>an</strong><strong>der</strong>e als eine Selbstverständlichkeit. „Allerdings<br />

haben wir es geschafft, weiterhin profitabel und erfolgreich<br />

zu bleiben. Und wir konnten gerade auch in <strong>der</strong> Krise gute<br />

Mitarbeiter aus <strong>an</strong><strong>der</strong>en Unternehmen <strong>an</strong>heuern“, sagt Country<br />

M<strong>an</strong>ager Predrag Vr<strong>an</strong>es.<br />

E-Government mitgestalten<br />

Beson<strong>der</strong>s freute m<strong>an</strong> sich über den Zuschlag für einen großen<br />

Auftrag: Die Nationale Informations- und Internetagentur des<br />

Telekommunikationsministeriums kümmert sich um die Einführung<br />

von E-Government – darunter die Einrichtung eines umfassenden<br />

Verwaltungsportals, das ein Interface zwischen öffentlichem<br />

Sektor und Bürgern in Serbien bildet.<br />

Für die Konzeption und Umsetzung von www.euprava.gov.rs<br />

vertraute m<strong>an</strong> auf die Erfahrung und das Know-how von S&T.<br />

Als gemeinsamer Zug<strong>an</strong>gspunkt bündelt die Homepage zahlreiche<br />

elektronische öffentliche Dienstleistungen für Bürger<br />

und Unternehmen.<br />

Ziel des Projekts war es, ein 24 Stunden am Tag verfügbares<br />

Informations- und Serviceportal bereitzustellen, das elektronische<br />

Anfragen abwickeln und Steuerinformationen mit dem<br />

Fin<strong>an</strong>zamt synchronisieren k<strong>an</strong>n.<br />

Prestigeträchtiges Projekt<br />

S&T konnte dazu beitragen, die Effizienz <strong>der</strong> öffentlichen Verwaltung<br />

in Serbien zu steigern. „Auf <strong>der</strong> vielbesuchten Seite<br />

steht am unteren Bildschirmr<strong>an</strong>d das S&T-Logo. Das för<strong>der</strong>t unser<br />

Image und wird sicher dazu beitragen können, ein paar potenzielle<br />

Kunden auf uns aufmerksam zu machen“, sagt Vr<strong>an</strong>es.<br />

Wenn <strong>der</strong> Aufschwung wie<strong>der</strong> in Serbien <strong>an</strong>kommt, werden<br />

also die Hausaufgaben bereits gemacht sein. ❱❙<br />

Predrag Vr<strong>an</strong>es: Mein Belgrad<br />

Die Lage <strong>an</strong> <strong>der</strong> Mündung <strong>der</strong> Save in die<br />

Donau macht Belgrad zu einem eindrucksvollen<br />

Anblick. Kaum ein Tourist<br />

verlässt die Hauptstadt Serbiens unbeeindruckt.<br />

Mit über 1,5 Mio. Einwohnern<br />

gilt Belgrad als das Bildungs- und Medienzentrum<br />

des L<strong>an</strong>des.<br />

„Die Stadt ist voller Leben, und Besucher<br />

aller Altersgruppen zeigen sich begeistert<br />

von dem Angebot <strong>an</strong> Unterhaltung,<br />

Live-Musik und dem Spirit <strong>der</strong> Stadt“,<br />

sagt Predrag Vr<strong>an</strong>es. Um die serbische<br />

Kultur auch auf kulinarischem Weg zu<br />

erkunden, empfiehlt Predrag das Ma<strong>der</strong>a<br />

(Bulevar Kralja Aleks<strong>an</strong>dra 43), wo m<strong>an</strong><br />

lokale Spezialitäten in eindrucksvollem<br />

Art-Deco-Ambiente genießen k<strong>an</strong>n. Wer<br />

es traditioneller mag, sollte laut Predrag<br />

ins Vuk (Vuka Karadzica 12) gehen. Dort<br />

gibt es serbische Hausm<strong>an</strong>nskost in<br />

bodenständigem Ambiente.<br />

world<br />

25


Business Talk<br />

Ein Tag mit Carbon<br />

S&T und LUEG zeigen CARBON DBM.<br />

Werkstattführung bei LUEG.<br />

Michael Pickel, Autohaus Pickel, Steph<strong>an</strong> Meyerhoff, S&T<br />

Deutschl<strong>an</strong>d, Jürgen Tauscher, LUEG, Frieda Harz, AZE (v. l.).<br />

CARBON DBM, eine Car-Dealer-M<strong>an</strong>agement-Lösung von<br />

S&T, bietet zukunftsweisende Funktionen für den Automobilh<strong>an</strong>del,<br />

beschleunigt Arbeitsabläufe, schafft Tr<strong>an</strong>sparenz und<br />

bildet Betriebsprozesse in Best Practice ab. Genau davon<br />

konnten sich die Gäste <strong>der</strong> CARBON-DM-Ver<strong>an</strong>staltung im<br />

Mercedes-Center LUEG Essen live vor Ort überzeugen.<br />

Die Fahrzeug-Werke LUEG AG wird CARBON DBM als St<strong>an</strong>dard-Dealer-M<strong>an</strong>agement-System<br />

einführen und hat gemeinsam<br />

mit S&T zur Live-Demo geladen. Der Event, den Jürgen<br />

Tauscher, Vorst<strong>an</strong>d Fahrzeug-Werke LUEG AG, eröffnete, st<strong>an</strong>d<br />

g<strong>an</strong>z unter dem Motto „Überzeugen Sie sich selbst“. An vier<br />

Live-Stationen konnte die Lösung hautnah miterlebt und getestet<br />

werden.<br />

Die hochkarätige Gästerunde besetzten unter <strong>an</strong><strong>der</strong>en: Mike<br />

Seaton, Woods & Seaton, Karl-Heinz Peschel, Rosier, Winfried<br />

Hötte, Beresa, Fr<strong>an</strong>co Barletta, Jürgens, und Michael Pickel,<br />

Autohaus Pickel. ❱❙<br />

Business Innovation<br />

Dinner + würzige Vorträge = Diskussionen.<br />

An diesem von S&T Schweiz gemeinsam mit <strong>der</strong> Universität<br />

St. Gallen ver<strong>an</strong>stalteten Diskussionsforum zum Thema<br />

„Business Innovation und die Rolle <strong>der</strong> IT“ wurden Gäste<br />

aus verschiedensten Unternehmen im Zürcher Hotel The Dol<strong>der</strong><br />

Gr<strong>an</strong>d willkommen geheißen. Nach <strong>der</strong> Begrüßung durch Bernhard<br />

Lenzin, Geschäftsführer <strong>der</strong> S&T Schweiz Consulting AG,<br />

folgte <strong>der</strong> Vortrag von Prof. Dr. Walter Brenner, Universität St.<br />

Gallen: „Auf dem Weg zur B<strong>an</strong>k <strong>der</strong> Zukunft im Sp<strong>an</strong>nungsfeld<br />

zwischen Digital Natives und Digital Immigr<strong>an</strong>ts“. Unterhaltsam<br />

wurden die massiven Auswirkungen thematisiert, die durch die<br />

zunehmende Anzahl von Angehörigen <strong>der</strong> Internetgeneration in<br />

Führungspositionen entstehen. Im Praxisbericht von <strong>Thomas</strong><br />

Koch, Geschäftsleitungsmitglied <strong>der</strong> Axpo Informatik AG, wurde<br />

eine erfolgreiche Initiative im Energiebereich vorgestellt.<br />

Gesehen wurden: David Rolny, G. Bopp + Co. AG, <strong>Thomas</strong> Koch,<br />

Axpo Informatik AG, Reto Hautle, Zurich Insur<strong>an</strong>ce Comp<strong>an</strong>y,<br />

Steph<strong>an</strong> Geiser, Osterwal<strong>der</strong>, und Wolfg<strong>an</strong>g Mähr, SPAR.<br />

Steph<strong>an</strong> Geiser, Osterwal<strong>der</strong> AG, Wolfg<strong>an</strong>g Mähr, SPAR<br />

M<strong>an</strong>agement AG, Christoph Sieger, Walter Meier AG, und Bruno<br />

Hatt, Flawa AG. ❱❙<br />

26<br />

world


Business Talk<br />

EMC: Next starts Now<br />

Das EMC-Forum 2010 st<strong>an</strong>d unter <strong>der</strong> Devise „Next starts Now“<br />

und bot erneut ein breites Programm zu den aktuellen Aufgabenstellungen<br />

<strong>der</strong> IT wie Cloud Computing, Konsolidierung und<br />

Technologiestrategien. Im Rahmen <strong>der</strong> Breakout-Sessions referierte<br />

Josef Villa, S&T AG, über „Datenklassifikation: Kernelement<br />

zur Entwicklung von Technologiestrategien und den damit verbundenen<br />

SLA´s“. Dieser Vortrag beschrieb eine Methodologie,<br />

welche im ersten Schritt Daten innerhalb von Kategorien (Vertraulichkeit,<br />

Verfügbarkeit, Datenkonsistenz u. a. m.) <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d ihrer<br />

Kritikalitätsniveaus und Service Levels <strong>an</strong>alysiert und zu Klassen<br />

zusammenfasst. In einem nächsten Schritt werden diesen Klassen<br />

jeweils adäquate Technologien, Prozesse und Policies zugeordnet,<br />

womit sich eine konsistente, auf die Qualität von Daten<br />

abgestimmte Technologiestrategie ableiten lässt. Ein voller Vortragssaal<br />

und zahlreiche Fragen am Ende des Vortrages haben<br />

uns bestätigt, mit diesem interess<strong>an</strong>ten Thema einen wertvollen<br />

Beitrag beim EMC-Forum geleistet zu haben. ❱❙<br />

Überblick im Datentunnel.<br />

world


Business Talk<br />

EMC: Next starts Now<br />

Das EMC-Forum 2010 st<strong>an</strong>d unter <strong>der</strong> Devise „Next starts Now“<br />

und bot erneut ein breites Programm zu den aktuellen Aufgabenstellungen<br />

<strong>der</strong> IT wie Cloud Computing, Konsolidierung und<br />

Technologiestrategien. Im Rahmen <strong>der</strong> Breakout-Sessions referierte<br />

Josef Villa, S&T AG, über „Datenklassifikation: Kernelement<br />

zur Entwicklung von Technologiestrategien und den damit verbundenen<br />

SLA´s“. Dieser Vortrag beschrieb eine Methodologie,<br />

welche im ersten Schritt Daten innerhalb von Kategorien (Vertraulichkeit,<br />

Verfügbarkeit, Datenkonsistenz u. a. m.) <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d ihrer<br />

Kritikalitätsniveaus und Service Levels <strong>an</strong>alysiert und zu Klassen<br />

zusammenfasst. In einem nächsten Schritt werden diesen Klassen<br />

jeweils adäquate Technologien, Prozesse und Policies zugeordnet,<br />

womit sich eine konsistente, auf die Qualität von Daten<br />

abgestimmte Technologiestrategie ableiten lässt. Ein voller Vortragssaal<br />

und zahlreiche Fragen am Ende des Vortrages haben<br />

uns bestätigt, mit diesem interess<strong>an</strong>ten Thema einen wertvollen<br />

Beitrag beim EMC-Forum geleistet zu haben. ❱❙<br />

Überblick im Datentunnel.<br />

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