TORLON - Solvay Plastics
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Verschleißfeste Anwendungen<br />
Einführung in verschleißfestes <strong>TORLON</strong> PAI<br />
Durch die verschleißfesten <strong>TORLON</strong>-Werkstoffe 4301, 4275 und<br />
4435 eröffnen sich neue Möglichkeiten bei der Konstruktion von<br />
beweglichen Teilen. Diese Materialien verfügen über eine hohe<br />
Druckfestigkeit und einen hohen Druckmodul, eine<br />
außerordentlich geringe Kriechneigung und eine hervorragende<br />
Retention von Festigkeit und Modul bei erhöhten Temperaturen.<br />
Die selbstschmierenden Eigenschaften sowie niedrige<br />
Wärmeausdehnungskoeffizienten machen sie zu einer<br />
erstklassigen Wahl für stark belastete Verschleißoberflächen.<br />
<strong>TORLON</strong> PAI-Lager arbeiten zuverlässig in geschmierten,<br />
ungeschmierten und schwach geschmierten Anwendungen.<br />
Einige typische Anwendungen für diese einzigartige<br />
Eigenschaftenkombination sind Gleitlager, Anlaufscheiben,<br />
Dichtringe, Schaufeln, Ventilsitze, Buchsen und Reibbeläge.<br />
Lagerkonstruktion<br />
Wenn sich zwei Festkörper gegeneinander bewegen, ist ein<br />
gewisser Verschleiß unvermeidbar. Die Kräfte, die die Gleitflächen<br />
zusammendrücken (Druck) und die Gleitgeschwindigkeit<br />
beeinflussen die Abnutzung.<br />
Verschleißrate<br />
Die Verschleißrate kann entsprechend der folgenden Gleichung<br />
mit Druck und Geschwindigkeit in Beziehung gesetzt werden:<br />
t = KPVT<br />
Wobei:<br />
t = Verschleiß<br />
K = Verschleißfaktor, bestimmt bei gegebenem P und V<br />
P = Flächenpressung<br />
V = Gleitgeschwindigkeit<br />
T = Zeit<br />
Anhand dieser Gleichung erscheint der Verschleiß direkt<br />
proportional zur Flächenpressung und Gleitgeschwindigkeit.<br />
Das würde zutreffen, wenn der Verschleißfaktor K konstant wäre.<br />
Für die meisten Polymere ist der Verschleißfaktor jedoch nicht<br />
konstant und variiert mit Flächenpressung und Gleitgeschwindigkeit.<br />
Die Gleichung ist nur brauchbar für die Berechnung des<br />
Verschleißgrades bei bestimmten PV-Bedingungen, ausgehend<br />
von der Verschleißrate der jeweiligen PV-Bedingungen und der zu<br />
erwartenden Lebensdauer, korrigiert um den auf die Anwendung<br />
bezogenen Korrekturfaktor.<br />
Berechnung von Flächenpressung und Gleitgeschwindigkeit<br />
Gleitlager<br />
Eine typische Gleitlageranwendung besteht aus einem Ringlager<br />
um eine drehende Welle. Um die Gleitgeschwindigkeit in Metern<br />
pro Minute zu berechnen, multipliziert man den<br />
Wellendurchmesser in Millimeter mit Umdrehungen pro Minute<br />
(U/min) und anschließend mit dem Faktor 0,003144. Beispiel:<br />
Eine 13-mm-Welle, die sich mit 1200 U/min dreht, hat eine<br />
Gleitgeschwindigkeit von 49 Metern pro Minute oder (durch 60<br />
dividiert) 0,8 Meter pro Sekunde.<br />
Um die Flächenpressung zu berechnen, wird die Gesamtbelastung<br />
durch die Fläche geteilt. Bei Ringlagern wird normalerweise die<br />
projizierte Fläche verwendet, so dass die Ringlänge mit dem<br />
Innendurchmesser des Lagers multipliziert wird (siehe<br />
Abbildung 39). Der Druck wird gewöhnlich in Pascal angegeben,<br />
was Newton pro Quadratmeter entspricht.<br />
Abbildung 39<br />
Berechnung der projizierten Fläche des Gleitlagers<br />
Innendurchmesser<br />
Projizierte Fläche<br />
Länge<br />
Anlaufscheiben<br />
Um die Gleitgeschwindigkeit einer Anlaufscheibenanwendung zu<br />
berechnen, wird normalerweise der mittlere Durchmesser zur<br />
Bestimmung der Länge pro Umdrehung verwendet. Beispiel: Eine<br />
Anlaufscheibe mit einem Außendurchmesser von 70 mm und<br />
einem Innendurchmesser von 50 mm hat einen mittleren<br />
Durchmesser von 60 mm. Der Gleitweg pro Umdrehung wird<br />
durch Multiplikation dieses Durchmessers mit π oder 3,14<br />
berechnet. Anschließend wird der mittlere Durchmesser in<br />
Millimetern mit 3,14 und der Drehzahl multipliziert und danach<br />
durch 60.000 geteilt, um die Geschwindigkeit in Metern pro<br />
Sekunde zu erhalten. Bei einer Drehzahl von 100 U/min beträgt<br />
die Geschwindigkeit 60 x 3,14 x 100 ÷ 60.000 oder 0,31 Meter<br />
pro Sekunde.<br />
Abbildung 40<br />
Anlaufscheibe – Beispielberechnung<br />
70 mm<br />
SI-Einheiten<br />
Fläche = π x (70/2)² – π x (50/2)²<br />
Fläche = 3,14 x (1225 – 625)<br />
Fläche = 3,14 x 600<br />
Fläche = 1884 mm²<br />
Fläche = 0,001884 m²<br />
50 mm<br />
Verschleißfeste Anwendungen – 26 – <strong>Solvay</strong> Advanced Polymers, L.L.C.