30 Reise „Rom” mit Absatz verabscheut, und viertens, weil er auch nach einigen Gläsern Wein über etwas anderes reden kann als Amore. Gerade erzählt er mir von dem unterirdischen Gang, der im Tempel der Isis »mindestens zehn Meter weiter da unten« mündet. Es ist zwar noch verbarrikadiert, doch. Roberto wäre kein Romantiker, wenn er nicht schon mal ein paar Bretter gelüpft hätte. »Nur um zu sehen, was dahinter ist, Cara!“ Wir verabschieden uns bis zum Abend, und ich will endlich shoppen gehen. Die Via dei Condotti hinauf, die Via del Babuino der hinunter, und gerade als es anfängt, keinen Spaß mehr zu machen, hängt es da. Mein Kleid! Ein passendes Designerstück und in wirklich jeder Hinsicht umwerfend, nämlich auch, was den Preis betrifft. Aber bitte! Wer denkt in so einem Augenblick schon ans Geld? Danach feiere ich meine Errungenschaft auf der Piazza Navona, am Brunnenrand der Fontana dei Fiumi. Eine alte Frau in dicker Strickjacke und Wollmütze füttert die Tauben. Sie nennt diese gurrenden Stadtplagen bellini, bambini und angeli, dann schlurft sie davon, geradewegs in eines der ockerfarbenen Patrizierhäuser, die den Platz säumen. Oh nein, ausgerechnet in das mit dem Efeu an der Aussenwand! Ich könnte heulen vor Neid, zumal ich weiß, dass diese Häuser nicht zu verkaufen sind. Nie! <strong>Das</strong>s sie vererbt werden. Grundsätzlich! <strong>Das</strong>, Reggazi, das ist Rom. Rom ist auch die vielen bunten Märkte, die schier überborden von frischem Obst, Gemüse und Lebendvieh. Es ist die unerschütterliche Verehrung aller Römer für blonde Frauen, am liebsten mit Bottichelli-artigen Formen ausgestattet. Doch soll ja kein Nicht-Römer es wagen, eine Römerin anzumachen. Dio Santo, das geht nicht gut! Roberto gibt sich konsterniert, weil ich es bin, ob dieser Absurdität. Was denn daran komisch sei? Er hat mir Rosen mitgebracht und ist so aufgeschlossen in Vorfreude auf den gemeinsamen Abend, dass er mich am Nachmittag noch zum Vatikan begleitet. Und so erfahre ich auf unserem Weg über die Engelsbrücke, dass auch diese Putten Werke des legendären römischen Baumeisters Bernini sind. Legenden von der Hadriansburg bekomme ich ebenso erzählt, wie die Geschichten vom Ausbaggern des Tiber, damit der „heilige Fluss“ sich zukünftig „wieder sanft vorwärts bewegen und dabei wispern“ könne. Robert spricht immer so. Auf die augenfällige Attraktivität der die Schweizer Gardisten angesprochen, die vor dem Vatikan Wache schieben, wird Roberto hingegen wieder deutlich. Er findet diese „Clownskostüme“ (»in denen die Jungs unglaublich wahrscheinlich schwitzen«) nämlich lächerlich, auch wenn sie PEPE_SS14_ADULTS_206x275_SP_6_EYE_1.indd 1 28-11-13 week: 48 11:57 BRILLEN tragen - FRAMME fragen Augenoptikermeister Contact - Linsen - Spezialist täten die Papstbeschützer besser daran, endlich die geheimen Archive des Vatikans zu öffnen. Nun ja, auf den frischen Wind, vom neuen Papst Francesco in die katholische Welt gebracht, ist auch Roberto beeindruckt. Er schwärmt sogar vom neuen Kirchenoberhaupt und beschreibt lebendig, wie der „Papa“ in seinem alten Fiat hin und wieder durch Rom knattert. Mein Lachen darob geht ansatzlos in Staunen über beim Eintritt ins La Pergola Restaurant auf dem Dach des Cavaliere Hilton. Denn hier oben, auf dem Monte Mario, liegt einem ganz Rom zu Füßen: Die Kuppel des Petersdoms zum Greifen nah, die Engelsburg, der Quirinalspalast, die dreimal von Michelangelo entworfen www.brillen-framme.de wurden. Außerdem Mühlenstraße 18 | Cloppenburg | Tel. 04471 - 4350
Reise „Rom” 31 Aurelianische Mauer, Forum Romanum und Kolosseum – alles im Blick: Weit über 2000 Jahre Antikes und die Moderne daran, davor, darüber, darunter. Man ist in Rom, der Hauptstadt der Welt. Wo man sich den Herrlichkeiten dieser atemberaubenden Ansiedlung einfach hingeben kann, sich einfach auf die Verführungen leidenschaftlichen Lebens einlassend: Man hat stets die Wahl einer weiteren Variante, denn Rom einmal erlebt zu haben und diese Erfahrung nicht immer wieder machen zu wollen, wäre absurd. Darum werfen Sie ruhig eine Münze über die linke Schulter in das Wasser des Trevi Brunnens, Sie und ich kommen wieder. Ulla Schmitz Junge, freche ANZÜGE & SAKKOS … für alle Abschluss-Bälle und den Einstieg ins Berufsleben. Wer sagt denn, dass es keinen Spaß machen kann einen Anzug zu tragen? Fotos: Digel