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Netzwerkbrief für Unternehmen 1/2012 - Die OÖ Familienkarte

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Arbeitsplatz <strong>OÖ</strong> 2020<br />

Das Land Oberösterreich präsentiert seine<br />

Arbeitsmarktstrategie<br />

Bereits ab dem Jahr 2016 wird die Zahl der 60-<br />

Jährigen höher sein als die Zahl der 20-Jährigen.<br />

Angesichts dieses demographischen Wandels<br />

verfolgt das Land eine innovative Arbeitsmarktstrategie.<br />

„Oberösterreich setzt in der aktiven<br />

Arbeitsmarktpolitik auf Individualisierung und<br />

Regionalisierung – und bündelt im Strategischen<br />

Programm Arbeitsplatz <strong>OÖ</strong> 2020 da<strong>für</strong> die<br />

Kräfte”, sagt Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl. Es<br />

wurde eine Reihe regionaler Workshops ins Leben<br />

gerufen, in denen sich Experten vor Ort – Unternehmer,<br />

Sozialpartner, Politiker – mit dem Thema<br />

Nennen Sie uns Ihre gelungenen Aktivitäten!<br />

Haben Sie familienfreundlichen Maßnahmen in Ihrem <strong>Unternehmen</strong>? Gerne stellen wir Ihr Projekt und Ihre<br />

Erfahrungen im <strong>Netzwerkbrief</strong> vor, damit andere davon lernen können und das Rad nicht neu erfinden<br />

müssen. Schreiben Sie eine E-Mail an familienakademie@spes.co.at oder setzen Sie sich telefonisch<br />

07582/82123-71 mit Frau Mag. a Elisabeth Kumpl-Frommel in Verbindung.<br />

I m p r e s s u m :<br />

Medieninhaber und Herausgeber:<br />

Amt der Oö. Landesregierung<br />

Direktion <strong>für</strong> Bildung und Gesellschaft<br />

Familienreferat – Mag. Franz Schützeneder<br />

Bahnhofplatz 1, 4021 Linz<br />

Telefon 0732/7720-11830<br />

E-Mail franz.schuetzeneder@ooe.gv.at<br />

Homepage www.familienkarte.at<br />

Fotos Land <strong>OÖ</strong><br />

Layout Abtlg. Presse, DTP-Center [<strong>2012</strong>397]<br />

Fachkräftesicherung befassen. <strong>Die</strong> Ergebnisse werden<br />

in das strategische Rahmenprogramm<br />

Arbeitsplatz <strong>OÖ</strong> 2020 eingearbeitet, das auf fünf<br />

Säulen <strong>für</strong> Lebensqualität, Wachstum und soziale<br />

Sicherheit aufbaut. <strong>OÖ</strong> setzt sich mit dem Fachkräftebedarf<br />

auf allen Ebenen intensiv auseinander,<br />

damit keine Potenziale ungenützt bleiben.<br />

Konkret wurde das Thema in der neuen Arbeitsmarktstrategie<br />

dreifach verankert: Branchenbezogen<br />

– etwa im Bereich Ökojobs mit dem Ökojob-Fachkräfteprogramm<br />

oder in der Tourismusund<br />

Freizeitwirtschaft bei einzelnen Gruppen wie<br />

Jugendliche, Frauen, älteren Arbeitnehmer/innen<br />

oder Migrant/innen und regionaler Bedarf.<br />

Mehr Informationen bei: <strong>OÖ</strong>. Technologie- und<br />

Marketinggesellschaft m.b.H. (TMG), Mag.<br />

Christian Mayer, E-mail: christian.mayer@tmg.at,<br />

Tel.: 0732/79810-5052<br />

Besuchen Sie unsere Homepage<br />

und holen Sie sich<br />

Anregungen oder lassen Sie Ihr<br />

<strong>Unternehmen</strong> dort platzieren:<br />

www.familienkarte.at unter<br />

„Bündnis <strong>für</strong> Familie“.<br />

Ansprechpartner:<br />

Hartwig Teuschl,<br />

Tel. 0732/7720-16285<br />

Familienreferat, Bahnhofplatz 1,<br />

4021 Linz<br />

Netzwerkbüro:<br />

SPES Familien-Akademie<br />

Panoramaweg 1, 4553 Schlierbach<br />

Mag. a Elisabeth Kumpl-Frommel<br />

Telefon 07582/82123-71<br />

E-Mail familienakademie@spes.co.at<br />

Homepage www.familienakademie.at<br />

<strong>Netzwerkbrief</strong> <strong>für</strong> <strong>Unternehmen</strong><br />

Erfolgsfaktor Familienorientierung<br />

<strong>Die</strong>sen <strong>Netzwerkbrief</strong> können Sie unter www.familienkarte.at downloaden<br />

bzw. telefonisch unter 0732/7720-11584 bestellen.<br />

„Stay Connected” -<br />

Wiedereinsteigerinnen-<br />

Frühstück <strong>für</strong> Landesbedienstete<br />

Der berufliche Wiedereinstieg ist eine wichtige<br />

und oft schwierige Phase im Berufsleben von<br />

Eltern. Das Land Oberösterreich als <strong>Die</strong>nstgeber<br />

von über 20.000 Menschen setzt bereits seit einigen<br />

Jahren erfolgreich Initiativen, damit der Informationsfluss<br />

zu den Karenzierten intakt bleibt.<br />

So werden die Mitarbeiterzeitung und andere<br />

wichtige Infos auch an die Heimadressen versendet.<br />

Das Wiedeinsteigerinnen-Frühstück, welches am<br />

27. Februar <strong>2012</strong> bereits zum zweiten Mal stattfand,<br />

ist ein zusätzlicher Baustein, der den oö.<br />

Landesdienst als einen der familienfreundlichsten<br />

<strong>Die</strong>nstgeber einen weiteren Schritt nach vorne<br />

bringt. Neben einem Frühstück in lockerer Atmosphäre<br />

gibt es die Möglichkeit, sich bei Vertreter/innen<br />

der Abteilung Personal, der Stabstelle<br />

<strong>für</strong> Gleichbehandlung, dem Landespersonalausschuss<br />

sowie dem Familienreferat ausführlich über<br />

die bestmögliche Gestaltung des Wiedereinstiegs<br />

sowie zahlreiche Unterstützungsangebote <strong>für</strong> die<br />

Vereinbarkeit von Beruf und Familie (z.B. die Angebote<br />

des Betriebskindergartens) und das laufende<br />

Betriebsgeschehen zu informieren. Auch<br />

die Kinder sind beim Frühstück herzlich willkommen<br />

und werden durch Mitarbeiterinnen des <strong>OÖ</strong><br />

Familienbundes betreut. Das nächste Frühstück ist<br />

<strong>für</strong> den 13. Juni <strong>2012</strong> geplant.<br />

LAND<br />

Oberösterreich<br />

Folge 1 / <strong>2012</strong><br />

„Wir müssen den Umstieg von der arbeitsorientierten<br />

Familienwelt zu einer familienorientierten<br />

Arbeitswelt schaffen. Mit diesem Angebot verfolgen<br />

wir genau dieses Ziel und die positiven<br />

Rückmeldungen zeigen mir, dass wir auf dem<br />

richtigen Weg sind,” so Familienreferent LH-Stv.<br />

Franz Hiesl.<br />

Viele oö. <strong>Unternehmen</strong><br />

haben Antworten auf die<br />

Vereinbarkeitsfrage<br />

Letztes Jahr hat das Land Oberösterreich gemeinsam<br />

mit der Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong>, den<br />

<strong>OÖ</strong>Nachrichten und den Tips alle oö. <strong>Unternehmen</strong><br />

eingeladen, beim Oö. Landesfamilienpreis<br />

(früher „Familienoskar”, jetzt „Felix Familia”) ihre<br />

beispielgebenden Initiativen und Projekte einzureichen.<br />

Es hat sich gezeigt, dass viele oö. <strong>Unternehmen</strong><br />

Lösungen <strong>für</strong> die Vereinbarkeit von<br />

Beruf und Familie anbieten.<br />

So sorgt z.B. die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

m.b.H. aus Linz mit der Initiative<br />

„Beruf und Familie” da<strong>für</strong>, dass Mütter und<br />

Väter während der Karenz am Ball bleiben. Sie<br />

werden zu verschiedenen Veranstaltungen<br />

(Weihnachtsfeier, Sommerfest, ...) eingeladen,<br />

Firmenhandys dürfen weiterhin genutzt werden,<br />

Schulungen und Seminare werden <strong>für</strong> einen leichteren<br />

Wiedereinstieg angeboten.<br />

<strong>Die</strong> Braucommune in Freistadt setzt auf flexible<br />

Jobteilung: jeweils 2 Mütter teilen sich eine Stelle<br />

in der Buchhaltung bzw. im Sekretariat der<br />

Geschäftsführung, wobei die Zeit flexibel untereinander<br />

eingeteilt werden kann. Weiters arbeitet<br />

seit 2009 ein Mitarbeiter der IT/Personalverrechnung<br />

jeden <strong>Die</strong>nstag von zu Hause aus.<br />

Bei der COUNT IT GmbH & Co KG in Hagenberg<br />

werden neben einer Reihe flexibler (Teil-)Zeitmodelle<br />

auch „Teleuser-Arbeitsplätze” zur Verfügung<br />

gestellt, d.h. es gibt einfach und unbürokratisch<br />

die Möglichkeit, „vollwertig” von zu Hause aus zu<br />

arbeiten. Das garantiert Eltern im <strong>Unternehmen</strong><br />

auch in Zeiten der intensiven Kinderbetreuung<br />

maximale Flexibilität. Der Wiedereinstieg nach der<br />

Babypause kann dadurch erleichtert werden.<br />

Weitere beispielgebende Projekte finden Sie auf<br />

www.familienkarte.at unter „Felix Familia” – Preisträger<br />

2011.


Terminaviso Symposium:<br />

Erfolgreiche <strong>Unternehmen</strong><br />

durch Familienorientierung<br />

<strong>Die</strong>nstag, 25. September <strong>2012</strong>, ab 16 Uhr, in der<br />

Energie AG, Böhmerwaldstraße 3, 4020 Linz<br />

Das Familienreferat lädt gemeinsam mit der Wirtschaftskammer<br />

<strong>OÖ</strong>, der SPES Familien-Akademie<br />

und der Energie AG zum Symposium "Erfolgreiche<br />

<strong>Unternehmen</strong> durch Familienorientierung" am<br />

25. September <strong>2012</strong>, ab 16 Uhr, in der Energie<br />

AG, ein. Herr Bundesminister Dr. Reinhold<br />

Mitterlehner wird über das Thema "Wirtschaft<br />

profitiert von Familienorientierung" referieren.<br />

Best Practice Modelle aus der Wirtschaft zeigen,<br />

wie Betriebe ihre Potenziale besser nützen können<br />

und was Familienfreundlichkeit einem <strong>Unternehmen</strong><br />

bringt. Weiters haben Sie die Möglichkeit,<br />

Erfahrungen über konkrete Lösungen und<br />

Zukunftsmodelle <strong>für</strong> die bessere Vereinbarkeit<br />

von Beruf und Familie auszutauschen.<br />

16:00 Begrüßung, DDr. Werner Steinecker, MBA,<br />

Mitglied des Vorstands der Energie AG <strong>OÖ</strong><br />

16:05 Statements, LH-Stv. Franz Hiesl, Familienreferent<br />

des Landes <strong>OÖ</strong><br />

Vizepräsidentin Mag. Ulrike Rabmer-<br />

Koller, Wirtschaftskammer <strong>OÖ</strong><br />

16:15 Wirtschaft profitiert von Familienorientierung,<br />

Bundesminister Dr. Reinhold<br />

Mitterlehner<br />

16:30 Familienorientierung – Zahlen und Fakten<br />

Familienbewusstsein österreichischer<br />

<strong>Unternehmen</strong>, Prof. Dr. Dr. Helmut<br />

Schneider, Steinbeis-Hochschule Berlin<br />

17:00 Best Practice aus <strong>Unternehmen</strong><br />

Mag. Viktor Sigl, KTM-Sportmotorcycle AG<br />

Gertrude Schatzdorfer, Schatzdorfer<br />

Gerätebau GmbH<br />

Dr. Friedrich Pichler, Europa Treuhand<br />

Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungs<br />

GmbH<br />

17.30 Gespräch am Podium<br />

• LH-Stv. Franz Hiesl<br />

• Dr. Werner Beutelmeyer, Market Institut<br />

• Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider<br />

• Vertreter/innen der Best Practice<br />

Betriebe<br />

18:15 Imbiss und Get together<br />

NKE AUSTRIA: Familie und<br />

Beruf sind bei uns vereinbar<br />

<strong>Die</strong> NKE AUSTRIA GmbH in Steyr ist ein Hersteller<br />

von Wälzlagern in der Premiumklasse. Janet<br />

Mo, Leiterin der Abteilung Marketing, erklärt,<br />

warum das <strong>Unternehmen</strong> auf Familienfreundlichkeit<br />

und Frauenförderung setzt.<br />

Wie beurteilt NKE Austria den Fachkräftemangel<br />

in <strong>OÖ</strong>? Leiden Sie darunter?<br />

Als ein Industrieunternehmen in einem industrialisierten<br />

Land <strong>OÖ</strong> spüren wir natürlich den Fachkräftemangel.<br />

Insbesondere qualifizierte Mitarbeiter/innen<br />

in technischen Berufen sind schwer<br />

zu finden.<br />

Welche betrieblichen Maßnahmen Ihrerseits<br />

sollen einem eventuellen Fachkräftemangel entgegenwirken?<br />

Wir ergreifen mehrere Maßnahmen, um dem<br />

Fachkräftemangel entgegenzuwirken bzw. vorzubeugen.<br />

Erstens legen wir großen Wert auf<br />

Lehrlingsausbildung. Wir haben eine Lehrlingsquote<br />

von 10 % der Belegschaft.<br />

Um Mitarbeiterqualifikation weiter zu erhöhen,<br />

bieten wir ein umfangreiches Schulungsprogramm<br />

an, das sich auf alle Bereiche des <strong>Unternehmen</strong>s<br />

erstreckt, wie EDV, Technik, Fertigung,<br />

Organisation und Qualitätswesen.<br />

Für die Aus- und Weiterbildung hat NKE ein Schulungszentrum<br />

mit angeschlossenen Lehrwerkstätten<br />

in Steyr-Gleink eingerichtet, das auch von<br />

anderen <strong>Unternehmen</strong> der Region genutzt werden<br />

kann.<br />

Gibt es eigene Initiativen, um Mädchen und<br />

Frauen <strong>für</strong> technische Lehrberufe zu gewinnen?<br />

NKE hat einen Frauenanteil von 37 %, welcher<br />

weit über dem Branchendurchschnitt ist. Auch in<br />

„männertypischen“ Bereichen wie Technik und<br />

Fertigung haben wir viele Mitarbeiterinnen im<br />

Einsatz. Drei von den insgesamt zehn Bereichsleitern<br />

sind Frauen.<br />

Wie praktizieren Sie die Vereinbarkeit von Beruf<br />

und Familie in Ihrem <strong>Unternehmen</strong>, in Hinblick<br />

auf den Wiedereinstieg von Mitarbeiterinnen<br />

nach der Karenz, Teilzeitmodellen oder anderen<br />

flexiblen Arbeitszeitmodellen?<br />

NKE bietet Mitarbeiterinnen sehr flexible Teilzeitmodelle,<br />

um den Wiedereinstieg nach der Karenz<br />

zu erleichtern. Familie und Beruf sind bei uns vereinbar.<br />

Seit 2009 ist eine mehrwöchige, kostenlose<br />

Kinderbetreuung während der Sommerferien<br />

ein fixer Bestandteil der freiwilligen Leistung der<br />

Firma an die Belegschaft.<br />

NKE ist vielfach ausgezeichnet, warum erachten<br />

Sie Familienfreundlichkeit und Frauenförderung<br />

als so wichtig <strong>für</strong> die Zukunft und darüber hinaus?<br />

NKE wurde 2008 bei der „Initiative Frauenförderung“<br />

ausgezeichnet. 2010 erhielten wir den Preis<br />

„Frauen in die Technik“ vom AMS <strong>OÖ</strong>. Frauenförderung<br />

ist sowohl sozial als auch wirtschaftlich<br />

lohnenswert. Das ist eine Win-Win-Situation <strong>für</strong><br />

Mitarbeiterinnen und <strong>Unternehmen</strong>.<br />

Kostenlose Sommerferienbetreung<br />

Mitarbeiterqualifikation erhöhen durch Schulungen;<br />

Fotos: NKE Austria/Privat<br />

Familienfreundlichkeit als<br />

eine Zukunftsstrategie zur<br />

Fachkräftesicherung<br />

Laut einer repräsentativen Befragung des „market<br />

– Instituts“ im Auftrag der Wirtschaftskammer<br />

klagen 7 von 10 Arbeitgebern über Schwierigkeiten,<br />

geeignetes Fachpersonal zu finden. Der<br />

Fachkräftemangel variiert nach Branchen,<br />

Betriebsgröße oder Region. <strong>Die</strong> Tourismus- und<br />

Baugewerbebranche weist saisonabhängig einen<br />

hohen Bedarf an Fachkräften auf. In <strong>OÖ</strong> leiden<br />

speziell die Fahrzeug- und Maschinenbauindustrie,<br />

der Anlagenbau und die Mechatronik unter<br />

einem Fachkräftemangel. Je größer ein Betrieb,<br />

desto schwieriger gestaltet sich oft die Personalsuche.<br />

Und mit der Entfernung zum oö. Zentralraum<br />

steigt die Schwierigkeit Fachkräfte zu finden.<br />

Fest steht, dass durch den demografischen Wandel<br />

der Bedarf nach Fachkräften in der Zukunft<br />

generell steigen wird. <strong>Die</strong> „Babyboomer“ der<br />

1950er und 1960er Jahre gehen in Pension, es<br />

folgen durchwegs geburtenschwache Jahrgänge.<br />

Umso wichtiger ist es, Frauen vermehrt <strong>für</strong> die<br />

technischen Berufe zu gewinnen. IV-Chef Klaus<br />

Pöttinger meinte dazu in einem Interview mit<br />

dem Wirtschaftsblatt: „Wir müssen unter anderem<br />

vermitteln, dass der Beruf der Technikerin<br />

aufgrund der Arbeitsteilung der denkbar familienfreundlichste<br />

ist.“<br />

Was können familienfreundliche Maßnahmen<br />

leisten, um Fachkräfte rasch zu mobilisieren und<br />

langfristig zu garantieren? Zunächst kann die<br />

Erwerbstätigkeit der Frauen gesteigert werden,<br />

eine Gruppe die relativ rasch bei geeigneten Rahmenbedingungen<br />

wieder ins Arbeitsleben zurückkehrt.<br />

Durch flexible, familienfreundliche<br />

Arbeitszeitmodelle, die Arbeit über Homeoffice<br />

und gutes Karenzmanagement kann der Wiedereinstieg<br />

leichter gelingen. Zudem fördern eine<br />

qualitativ hochwertige Infrastruktur an Kinderbetreuung<br />

und dichte soziale Netzwerke in den<br />

Gemeinden die Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie. Darüber hinaus ist ein Kind Hoffnungsträger<br />

der Zukunft: <strong>für</strong> uns alle, auch <strong>für</strong> die<br />

Betriebe, bedeutet dies einen Teil an gesellschaftlicher<br />

Verantwortung mitzutragen.<br />

Innovative Firmen setzen unter anderem mit<br />

eigenen Betriebskindergärten, Betreuung der<br />

Kinder durch eine Tagesmutter im Betrieb oder<br />

durch frei einteilbare Arbeitszeiten auf Familienfreundlichkeit.<br />

Durch Familienorientierung steigern<br />

Betriebe ihre Attraktivität <strong>für</strong> das bestehende<br />

Personal, erhöhen aber gleichzeitig ihre<br />

Chancen erfolgreich neue Fachkräfte anzuwerben.<br />

Laut deutschen Erhebungen erklärten 72 %<br />

der besonders erfolgreichen <strong>Unternehmen</strong>, eine<br />

auf Familienfreundlichkeit und Chancengleichheit<br />

ausgerichtete Personalpolitik zu praktizieren<br />

(Personal-Panel, Institut <strong>für</strong> deutsche Wirtschaft<br />

(IW) Köln 2011). Gleichzeitig gaben 90 % der Beschäftigten<br />

zwischen 25 und 39 Jahren mit Kindern<br />

und 70 % der Beschäftigten in der gleichen<br />

Altersgruppe ohne Kinder an, dass die Familienfreundlichkeit<br />

bei der Arbeitgeberwahl ebenso<br />

wichtig ist wie das Gehalt (Personalmarketingstudie<br />

2010, Hrsg. BMFSFJ). Damit wird eines klar:<br />

Familienfreundlichkeit zahlt sich aus – und ist<br />

eine Investition in die Zukunft.

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