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DEPESCHE - Die Linke. Hannover

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Mai/Juni 2010 | Seite 7<br />

Am 15. und 16. Mai tagte in Rostock der zweite<br />

Bundesparteitag der LINKEN. <strong>Die</strong>ser stellte<br />

insoweit eine Zäsur in der Geschichte unserer<br />

noch jungen Partei dar, als mit der Neuwahl<br />

des kompletten<br />

Bundesvorstandes<br />

viele<br />

langjährige Protagonisten<br />

der<br />

LINKEN und ihrerVorgängerparteien<br />

PDS<br />

und WASG aus<br />

ihren Ämtern<br />

ausschieden.<br />

Insbesondere<br />

mussten Nachfolger<br />

für die<br />

Parteivorsitzenden<br />

Lothar Bisky und Oskar Lafontaine gewählt<br />

werden, die wie keine zweiten die Traditionen<br />

der Vorgängerparteien widerspiegelten. Um die,<br />

nach der Ankündigung des langjährigen Bundesgeschäftsführers<br />

<strong>Die</strong>tmar Bartsch nicht wieder<br />

für dieses Amt kandidieren zu wollen und der Erklärung<br />

Oskar Lafontaines aus gesundheitlichen<br />

Gründen auch nicht mehr für den Parteivorsitz zur<br />

Verfügung zu stehen, kurz aber heftig ausgebrochenen<br />

Personalstreitigkeiten möglichst zur Zufriedenheit<br />

möglichst vieler zu lösen, hatten die<br />

Landesvorsitzenden der Partei unter Vermittlung<br />

von Gregor Gysi bereits vor dem Parteitag einen<br />

umfangreichen Struktur- und Personalvorschlag<br />

gemacht.<br />

<strong>Die</strong>se Struktur, die auch in einem Mitgliederent-<br />

scheid eine breite Mehrheit gefunden hatte, sieht<br />

für die zentralen Posten des geschäftsführenden<br />

Parteivorstandes nun eine quasi doppelte Quotierung<br />

nach Geschlecht und dann regionaler Herkunft<br />

(Ost/West) vor, um den immer noch großen<br />

Berichte<br />

Abschied und Neuanfang mit neuer Spitze<br />

Bericht vom 2. Bundesparteitag der Partei DIE LINKE<br />

Unterschieden der Landesverbände Rechnung zu<br />

tragen. Als neue Vorsitzenden-Doppelspitze wurde<br />

Gesine Lötsch (aus der Tradition der in Ostdeutschland<br />

starken PDS) und Klaus Ernst (WASG-Mitbeg<br />

r ü n d e r<br />

aus Westdeutschland)<br />

mit<br />

b r e i t e r<br />

M e h r h e i t<br />

g e w ä h l t .<br />

Als stellvert<br />

r e t e n d e<br />

Vorsitzenden<br />

wurden<br />

entsprechend<br />

dem<br />

umfangr<br />

e i c h e n<br />

Personalvorschlag<br />

führende VertreterInnen der verschiedenen<br />

Parteiflügel gewählt, die aber – so ein Teil<br />

der Vereinbarung im Vorfeld – nun<br />

eventuelle Ämter und Aktivitäten<br />

in den Strömungen ruhen lassen<br />

werden. <strong>Die</strong>se sind: Sahra Wagenknecht,<br />

Katja Kipping, Halina Wawzyniak<br />

und Heinz Bierbaum.<br />

Auch die Bundesgeschäftsführung<br />

ist mit Caren Lay und Werner Dreibus<br />

nun doppelt besetzt. Ebenfalls<br />

wurde ein neues Aufgabenfeld der<br />

Parteibildung mit zwei extra dafür<br />

gewählten Personen besetzt. <strong>Die</strong>se<br />

sind die bereits vorher in den<br />

Vorstand gewählte Halina Wawzyniak<br />

und Ulrich Maurer.<br />

Raju Sharma löste den<br />

langjährigen Kassierer<br />

– zunächst der PDS und<br />

dann der LINKEN – Karl<br />

Holluba ab.<br />

<strong>Die</strong> Wahl der zahlreichen<br />

weiteren Mitglieder des<br />

Vorstands (dieser umfasst<br />

insgesamt 44 Personen)<br />

geriet zum Wahlmarathon<br />

über beide<br />

Tage des Parteitags. Aus<br />

Niedersachsen wurde<br />

unser Landesvorsitzender<br />

<strong>Die</strong>ther Dehm in den<br />

Vorstand gewählt, die ebenfalls mit Unterstützung<br />

des Landesvorstands kandidierende Fraktionsvorsitzende<br />

der niedersächsischen Landtagsfraktion<br />

Tina Flauger landete mit Stimmengleichheit<br />

in einer Stichwahl, in der sie zugunsten einer Ge-<br />

nossin aus Nordrhein-Westfalen zurückzog. Der<br />

einzige Kandidat aus dem Kreisverband Region<br />

<strong>Hannover</strong>, der Fraktionsvorsitzende der hannoverschen<br />

Ratsfraktion DIE LINKE, Michael Höntsch,<br />

schaffte es leider nicht in den Vorstand.<br />

Zur inhaltlichen Orientierung der Partei wurde<br />

– nach einigen Veränderungen der Ursprungsfassung<br />

– mit breiter Mehrheit der Leitantrag<br />

„Für einen Politikwechsel – DIE LINKE stärken“<br />

angenommen, der zentrale Aufgaben des neuen<br />

Parteivorstandes benennt. Dazu gehören die Verstärkung<br />

der politischen Bildungsarbeit und der<br />

Mitgliedergewinnung, das erfolgreiche Führen der<br />

kommenden Landtagswahlkämpfe und zentraler<br />

Kampagnen, wie z.B. der wichtigen Gesundheitskampagne<br />

gegen die Pläne zur Kopfpauschale im<br />

Gesundheitswesen und für eine solidarische BügerInnenversicherung.<br />

Auch soll die mit der Veröffentlichung<br />

des ersten Entwurfes begonnene<br />

Programmdebatte nun breit und offen geführt<br />

werden, damit sie 2011 mit einem Mitgliederent-<br />

scheid über das dann neue Grundsatzprogramm<br />

erfolgreich beendet werden kann. Außerdem<br />

wurde noch eine – unter anderem von Jan Korte,<br />

dem ehemaligen Vorsitzenden des PDS-Kreisverbandes<br />

<strong>Hannover</strong> eingebrachte – zusätzliche<br />

Passage beschlossen, die den Parteivorstand auffordert,<br />

auch die Strategiedebatte zur Umsetzung<br />

gesellschaftlicher in politische Mehrheiten gegen<br />

die herrschende neoliberal-konservative Regierungspolitik<br />

professionell und sensibel zu führen.<br />

Viele weitere Detailinformationen und Eindrücke<br />

vom Parteitag finden sich auch im Internet unter:<br />

www.die-linke.de/partei/organe/parteitage/2_<br />

parteitag/<br />

Fares Rahabi, Bundesparteitagsdelegierter des Kreisver-<br />

bandes Region <strong>Hannover</strong>

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