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Die Maximilians-Unterführung<br />
1969 gebaut<br />
Beuys stürzt ab<br />
Alles stürzt ab<br />
Verkehrsaufkommen bewältigt werden<br />
könne, ohne das Gesicht der<br />
Stadt einschneidend zu verändern,<br />
herrschten unterschiedliche Auffassungen,<br />
die sich auch in konkurrierenden<br />
Fachplanungen niederschlugen.“<br />
Teil eines geplanten Alt-<br />
Alles kaputt<br />
„Stadtbaurat Meitinger erkannte<br />
1946 trotz der damaligen kaum zu<br />
erahnenden Verkehrsentwicklung<br />
den Wert eines Straßenringes um<br />
den Altstadtkern und plante einen<br />
„großen Stadtring“ mit einer Breite<br />
von 50 bis 70 m.“<br />
Teil 1. Bürklein vs. Augé<br />
München ist nicht die einzige Stadt,<br />
die über transitorische oder fragmentarische<br />
Räume verfügt, die im<br />
Rahmen moderner (Nachkriegs-)<br />
Planungen entstanden sind und nur<br />
in Teilen bestehen oder im Sinne ursprünglicher<br />
Planungsziele unvollständig<br />
sind.<br />
Diese „Nicht-Orte“ sind im Gegensatz<br />
zu traditionellen Orten nicht<br />
durch alltägliche Praxis erklärbar,<br />
wie etwa ein Marktplatz.<br />
Marc Augé sagt:<br />
„Der soziale Raum strotzt vor Monumenten<br />
(...) die nicht funktional sein<br />
müssen aber jedem Individuum<br />
das berechtigte Gefühl geben (...)<br />
das sie vor ihm existierten und ihn<br />
überleben werden. Seltsam genug:<br />
es sind diese räumlichen Brüche<br />
und Diskontinuitäten, die Kontinuität<br />
ausdrücken.“<br />
stadtringtunnels?<br />
Widerstand der Bevölkerung<br />
Eine ‚Wunde der Stadt’<br />
Kein Tunnel<br />
WARUM?<br />
Politik?<br />
Ziele?<br />
Kosten?<br />
Teil 2: Cityscape Cut-up<br />
Im Zusammenhang mit Wiederaufbauplanungen<br />
der Nachkriegszeit<br />
spielte auch das Paradigma der<br />
autogerechten Stadt (vgl. Düwel<br />
und Mönninger 2011) eine wichtige<br />
Rolle, wobei dies in Süddeutschland<br />
durch eine auf Rekonstruktion orientierte<br />
Wiederaufbaupolitik etwas<br />
abgeschwächt wirkte.<br />
Düwel und Mönninger sagen:<br />
„Eine alle Bereiche des Lebens erfassende<br />
Reform sollte „ungesunde,<br />
krankmachende“ Städte beseitigen<br />
[und damit] einem neuen Menschen<br />
Raum geben [als] Teil einer gesellschaftlichen<br />
Utopie einer ebenso<br />
friedlichen wie wohlhabenden<br />
Gesellschaft. (...) die verheerenden<br />
Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg<br />
[schienen] endlich den Weg dahin<br />
frei zu machen.“<br />
„Frei von Selbstzweifeln entwickelten<br />
die Planer visionäre Konzepte<br />
und schufen für die Neuordnung<br />
von Wohnen, Arbeiten,<br />
Verkehr und Erholung zum Teil<br />
völlig neue Stadtgrundrisse.“<br />
„Vor aller Kritik an der zweiten<br />
Stadtzerstörung in Wiederaufbau,<br />
Und was nicht kaputt ist<br />
Planen wir weg<br />
die der Zerstörung im Krieg folgte,<br />
muss deshalb die Erkenntnis der<br />
ökonomischen Notwendigkeit<br />
dieses städtebaulichen Traditionsbruchs<br />
stehen: die Einsicht, dass die<br />
neu errichteten Nachkriegsstädte<br />
ein authentisches historisches Optimum<br />
der Wirtschaftswunder- und<br />
Wachstumsjahre waren.“<br />
1945 bis 1972 871000 neue Bewohner<br />
1956 Abschluss d. Schutträumung<br />
1959 Neuer Stadtrat<br />
1960 Hans-Jochen Vogel wird Bürgermeister<br />
1960 „Gesamtplan zur Behebung<br />
der Wohnungsnot in München“<br />
1963 Münchner Stadtentwicklungsund<br />
Gesamtverkehrsplan.<br />
Mehr neue Wohnungen als vorheriger<br />
Gesamtbestand<br />
Anpassung an gestiegene Qualitätsund<br />
Wohnflächenanforderungen<br />
wachsende Zahl an Kraftfahrzeugen,<br />
Pendlerverkehr zwischen Stadt und<br />
Umland<br />
Verbesserung der Verkehrsverbindungen.<br />
Der Bayerische Architekten- u.<br />
Ingenieur-Verband berichtet:<br />
„Über die Frage, wie das künftige<br />
„1954 entstanden Pläne, die wichtigsten<br />
Kreuzungen des Altstadtringes<br />
mit Unterführungen auszustatten,<br />
so an der Ludwig- und<br />
Maximilianstraße, am Isartor- und<br />
am Sendlinger-Tor-Platz.“<br />
„Den Durchbruch an der Maximilianstraße<br />
glaubte man mit der<br />
größeren Verkehrsbedeutung des<br />
Altstadtringes gegenüber der<br />
Maximilianstraße rechtfertigen zu<br />
können - man sollte das Übergewicht<br />
des Altstadtringes auch an der<br />
Bebauung der Kreuzung ablesen<br />
können.“<br />
„(...) der Durchbruch [wirkte] überzogen<br />
und unangemessen. In den<br />
Folgejahren setzte sich der städtebauliche<br />
Rang der Maximilianstraße<br />
eindeutig durch und veränderte die<br />
Rangfolge an der Kreuzung wieder<br />
zugunsten der Maximilianstraße.“<br />
„(...) zur Trennung von Fuß- und<br />
Fahrverkehr baute man vor allem<br />
an Kreuzungen, um das Stadtbild<br />
nicht zu verunstalten, bei günstigen<br />
Geländeverhältnissen oder wenn<br />
die unterirdische Lösung kostengünstiger<br />
als eine Fußgängerbrücke<br />
war.“<br />
„Die Kreuzung Maximilianstraße/<br />
Altstadtring wurde voll unterkellert.<br />
Dadurch ergeben sich auch für diagonal<br />
kreuzende Fußgänger kurze<br />
Wege. Das Fußgängergeschoss<br />
ist 44 m lang und 39 m breit, es<br />
wird durch eine dreifeldrige vorgespannte<br />
Stahlbetonplatte überdeckt.<br />
(...) Das Bauwerk wurde 1969<br />
erstellt.“<br />
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