23.07.2014 Aufrufe

3.4. Erhebung in Wien

3.4. Erhebung in Wien

3.4. Erhebung in Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.4 ABLEITUNG VON STANDORTFAKTOREN AUS DER<br />

EMPIRISCHEN ERHEBUNG<br />

<strong>3.4.</strong>1 Grundsätzliches zur empirischen <strong>Erhebung</strong> der Standortfaktoren<br />

Im Rahmen dieser Studie wurden Unternehmen der New Economy <strong>in</strong> der Stadt <strong>Wien</strong> und nahen<br />

Umgebung (siehe Kapitel <strong>3.4.</strong>1.3 Auswahl der befragten Unternehmen der New Economy)<br />

h<strong>in</strong>sichtlich deren Standortanforderungen genauer beleuchtet. Mit Hilfe e<strong>in</strong>er empirischen <strong>Erhebung</strong><br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es Fragebogens auf Internetbasis wurden die Standortfaktoren der Unternehmen der New<br />

Economy erfasst.<br />

Folgende zu untersuchende Thesen wurden für die empirische <strong>Erhebung</strong> der Standortfaktoren<br />

angenommen:<br />

• These 1: Es gibt spezielle Standortfaktoren für die Unternehmen der New Economy <strong>in</strong> <strong>Wien</strong>.<br />

• These 2: Es gibt e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen den Standortfaktoren und den Branchen<br />

der Unternehmen der New Economy.<br />

• These 3: Es gibt e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen den Standortfaktoren und der Größe e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmen der New Economy.<br />

<strong>3.4.</strong>1.1 Inhalt des Fragebogens<br />

Der Fragebogen bestand aus vier Teilen, wovon drei für die Auswertung herangezogen wurden. Der<br />

vierte Teil be<strong>in</strong>haltete Unternehmensdaten (Firmenname, Anschrift, Email-Adresse, Kontaktperson,<br />

URL).<br />

Der gesamte Fragebogen bef<strong>in</strong>det sich im Anhang und ist unter www.newecon.at/fragebogen.html<br />

abrufbar. Im folgenden werden kurz die e<strong>in</strong>zelnen Teile und deren Fragen erläutert, um e<strong>in</strong>en<br />

Überblick über den Inhalt des Fragebogens zu gewähren.<br />

• Teil 1: Konkretisierung der Branche der Unternehmen<br />

Aufgrund der Tatsache, dass die New Economy sehr unpräzise def<strong>in</strong>iert und <strong>in</strong> vielen<br />

Angelegenheiten unterschiedlichst verwendet wird (siehe Kapitel 2.2 Def<strong>in</strong>ition New Economy),<br />

wurde versucht, e<strong>in</strong>e Abgrenzung der Unternehmen der New Economy auf Branchenebene zu<br />

treffen. Es waren Mehrfachnennungen <strong>in</strong> den Branchenschwerpunkten und den Arbeitsfeldern<br />

möglich, die jeweils durch noch nicht genannte erweitert werden konnten.<br />

• Teil 2: Fragen zur Standortwahl des Unternehmens<br />

Dieser Teil des Fragebogens befasste sich mit den Belangen der Standortwahl e<strong>in</strong>es Unternehmen der<br />

New Economy. E<strong>in</strong>erseits wurden Fragen zu konkreten Standortfaktoren gestellt. Andererseits kam<br />

den Fragen, die die Sachverhalte bei der Standortsuche erhoben, e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung <strong>in</strong> der Analyse<br />

<strong>in</strong> nachfolgenden Kapiteln zu.<br />

• Teil 3: Fragen zum Unternehmen<br />

Die folgenden Fragen dienten der Analyse der Unternehmen der New Economy selbst. Es sollte e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>blick gewonnen werden, durch welche Basis<strong>in</strong>formationen die befragten Unternehmen<br />

charakterisieret s<strong>in</strong>d.<br />

67<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>1.2 Technik der Erstellung des Fragebogens<br />

Der Fragebogen wurde als Html-Datei <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Textverarbeitungsprogramm erstellt und im Rahmen<br />

der Projekthomepage www.newecon.at am 7. Dezember 2000 <strong>in</strong>s World Wide Web gestellt.<br />

Die html-Datei fragebogen.html ist mit als e<strong>in</strong> Formular def<strong>in</strong>iert. Mit<br />

„action=neweconomy@mail.austria.com“ wurde angegeben, dass die ausgefüllten Formulardaten<br />

an diese Email-Adresse abgeschickt werden, wobei als Übertragungsmethode das Email gewählt<br />

wurde. E<strong>in</strong> Problem stellen bei dieser Lösung www-Browser dar, die nicht <strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, mailto-<br />

Formulare zu verschicken. Dazu gehören der MS Internet Explorer 3.0, aber etwa auch Netscape 4.x<br />

<strong>in</strong> der re<strong>in</strong>en Browser-Version ohne <strong>in</strong>tegrierten Mail-Programm.<br />

Zwischen und werden e<strong>in</strong>- bzw. mehrzeilige E<strong>in</strong>gabefelder zum Ausfüllen sowie<br />

Radiobuttons und Checkboxen zum Anklicken für den Absender zur Verfügung gestellt.<br />

<strong>3.4.</strong>1.3 Auswahl der befragten Unternehmen der New Economy<br />

Die Auswahl der befragten Unternehmen der New Economy erfolgte aus e<strong>in</strong>er Liste des Magistrat<br />

<strong>Wien</strong>s (www.magwien.gv.at), der Wirtschaftskammer Österreich (www.wko.at) und der Zeitschrift<br />

„Computer Spezial - Top 500 der Informationstechnologie und Telekommunikation“ nach folgenden<br />

Kriterien:<br />

• E<strong>in</strong>ordnung der Unternehmen <strong>in</strong> die New Economy Branche laut der dieser Studie<br />

zugrundeliegenden Def<strong>in</strong>ition (siehe Kapitel 2.2 Def<strong>in</strong>ition New Economy)<br />

• Zuordnung dieser Unternehmen zu den Kle<strong>in</strong>- und Mittelunternehmen<br />

• Verortung der Unternehmen <strong>in</strong> <strong>Wien</strong> bzw. <strong>in</strong> der Umgebung von <strong>Wien</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Entfernung<br />

von der <strong>Wien</strong>er Stadtgrenze von ca. 20 km<br />

Auf Grundlage dieser Datenquellen entstand e<strong>in</strong>e Liste mit <strong>in</strong>sgesamt 256 Unternehmen, denen e<strong>in</strong><br />

Werbeschreiben mit L<strong>in</strong>k auf den Fragebogen (www.newecon.at/fragebogen.html) am 7. Dezember<br />

2000 und nochmals am 15. Jänner 2001 als Er<strong>in</strong>nerung per Email gesendet wurde. Der Fragebogen<br />

besteht aus zwei Teilen (Fragebogen und Unternehmensdaten), die beide an das Projektteam<br />

(neweconomy@mail.austria.com) gemailt werden sollten.<br />

Die Wahl des Instrumentariums Email zur Durchführung der Fragebogenerhebung erfolgte mit der<br />

Begründung, dass die Unternehmen der New Economy mit diesem Medium vertraut s<strong>in</strong>d und täglich<br />

ihre Emails auf neu e<strong>in</strong>gelangte Post abrufen. Außerdem ist dieses Medium kostengünstiger und<br />

schneller im Gegensatz zur herkömmlichen Postzustellung und <strong>in</strong>formiert den Absender über nicht<br />

angekommene Post.<br />

Insgesamt wurden 48 Emails mit dem ausgefülltem Fragebogen und den Unternehmensdaten von<br />

den angeschriebenen Unternehmen der New Economy zurückgeschickt. Beim Besuch der EXPONET<br />

im Vienna International Center am 15. Februar 2001 wurden weitere sechs Fragebogen von<br />

Unternehmen der New Economy ausgefüllt. Die Fragebogenerhebung wurde am 16. Februar 2001<br />

abgeschlossen und ergab e<strong>in</strong>en Stichprobenumfang von 54 Unternehmen der New Economy <strong>in</strong> <strong>Wien</strong><br />

und <strong>Wien</strong>-Umgebung aus e<strong>in</strong>er Grundgesamtheit von 256, also e<strong>in</strong>er Rücklaufquote von 21 %.<br />

68<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>2 Teil 1: Konkretisierung der Branchen<br />

<strong>3.4.</strong>2.1 New Economy Branchenschwerpunkte<br />

Im ersten Teil des Fragebogens wurde e<strong>in</strong>e Kategorisierung der Unternehmen der New Economy <strong>in</strong><br />

Anlehnung an Peter Rud<strong>in</strong> „New Economy: Traum oder Wirklichkeit?“ vorgenommen. E<strong>in</strong>e exakte<br />

Zuordnung der e<strong>in</strong>zelnen Unternehmen – wie auch aus der Fragebogenerhebung hervorgeht - lässt<br />

sich nicht treffen. Grundsätzlich lassen sich die Unternehmen der New Economy <strong>in</strong><br />

Branchenschwerpunkte e<strong>in</strong>teilen, die aus vielen Arbeitsfeldern bestehen (siehe 2.2 Def<strong>in</strong>ition New<br />

Economy):<br />

• Hardwarehersteller<br />

EDV-Anlagen/Server, Kommunikationsgeräte, Endbenutzer-Geräte<br />

• Softwarehersteller<br />

• Anwendungs-, Management-, Datenbanksoftware<br />

• Service-Provider<br />

ISP (Internet-Service-Provider), ASP (Application-Service-Provider), FSP (Facility-Service-<br />

Provider)<br />

• Telekommunikationsunternehmen<br />

Kommunikationse<strong>in</strong>richtungen, Netzwerkbau<br />

• Medienunternehmen<br />

Inhaltsbeschaffung, -aufbereitung und -verteilung<br />

• Portalunternehmen<br />

Vertikale und horizontale Portale, E<strong>in</strong>kaufs- und Verkaufsportale<br />

• Beratungsunternehmen<br />

Strategische Beratung, Management-Coach<strong>in</strong>g, Projektmanagement, Schulung, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

Support<br />

• Venture-Capital Unternehmen<br />

• F<strong>in</strong>anzierungsberatung, Startkapital, Wachstumsf<strong>in</strong>anzierung<br />

Bei der Auswertung dieser Frage ist zu erwähnen, dass sich die meisten Unternehmen <strong>in</strong> mehrere<br />

Branchen e<strong>in</strong>geordnet haben, da Mehrfachnennungen möglich waren. Die Hälfte der Unternehmen<br />

(exakt 50 %) wählten e<strong>in</strong>e Branche. Tabelle 8 zeigt die genaue Anzahl der Branchen pro<br />

Unternehmen.<br />

Tabelle 8: Übersicht über die Anzahl der Branchennennungen pro Unternehmen<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Die Aufteilung der <strong>in</strong>sgesamt 106 Nennungen auf die e<strong>in</strong>zelnen Branchenschwerpunkte zeigt die<br />

Tabelle 9. Drei Viertel der befragten Unternehmen wählten die Branchen Beratung (32 %), Software<br />

(25 %) und Service-Provider (17 %) als Branchenschwerpunkte. Die anderen Kategorien bilden das<br />

restliche Viertel, wobei beachtenswert ist, dass ke<strong>in</strong> Unternehmen den Bereich Venture-Capital als<br />

Branche angegeben hat. Unter die Kategorie „Sonstige“ fallen solche Branchen der New Economy,<br />

die nicht direkt e<strong>in</strong>er vorhandenen Branche zugeordnet werden konnten wie z.B. Security Consult<strong>in</strong>g,<br />

Outsourc<strong>in</strong>g, Buchhaltung, Personalverrechnung, Doma<strong>in</strong>registrierung, Research Lab u.a.<br />

69<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


Tabelle 9: Übersicht über die Anzahl der Branchen der Unternehmen der New Economy (absolut und<br />

relativ; Mehrfachnennungen möglich)<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Aufgrund der Tatsache, dass Mehrfachnennungen möglich waren, wurden meist - wie bereits<br />

erwähnt- mehrere Branchen angegeben. Um die Komb<strong>in</strong>ationen der Branchen zu ermitteln, wurde<br />

e<strong>in</strong>e Kreuztabelle dieser New Economy Schwerpunkte berechnet. Beispielsweise haben fünf befragte<br />

Unternehmen die Branche „Beratung“ und zugleich die Branchen „Medien“ bzw. „Portal“ gewählt.<br />

Das Ergebnis ist e<strong>in</strong>e sehr hohe Anzahl der Komb<strong>in</strong>ationen „Beratung und Software“ bzw. „Beratung<br />

und Provider“ mit 15 bzw. 11 Nennungen, die mit hohem Abstand die zwei meistgenannten<br />

Branchenkomb<strong>in</strong>ationen bilden.<br />

Tabelle 10: Kreuztabelle der New Economy Branchenschwerpunkte<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

70<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>2.2 Arbeitsfelder <strong>in</strong> den New Economy Branchen<br />

Bei der Befragung wurden konkrete Arbeitsfelder der Unternehmen <strong>in</strong> den New Economy Branchen<br />

aufgelistet, die den Branchenschwerpunkten untergeordnet werden konnten Die fünf am häufigsten<br />

gewählten Arbeitsfelder der befragten Unternehmen der New Economy s<strong>in</strong>d Schulung/Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g,<br />

Projektmanagement, Anwendungssoftware, Inhaltsaufbereitung und Strategische Beratung. Die<br />

Arbeitsfelder Schulung/Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Projektmanagement und Strategische Beratung werden der Branche<br />

Beratung zugeordnet. Wie aus Diagramm 1 hervorgeht, nimmt die Branche Beratung e<strong>in</strong>en sehr<br />

hohen Anteil der gesamten Nennungen e<strong>in</strong>, wie auch schon das Ergebnis der Verteilung der<br />

Branchenzugehörigkeit gezeigt hat.<br />

Diagramm 1: Darstellung der Anzahl der Nennungen je Arbeitsfeld und deren Zuordnung zu den<br />

Branchenschwerpunkten (Mehrfachnennungen möglich)<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

71<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>3 Teil 2: Fragen zur Standortwahl<br />

Die grundlegenden Ziele bei der Zusammenstellung dieses Teils bestanden dar<strong>in</strong>, sowohl die für die<br />

New Economy spezifischen Standortfaktoren herauszufiltern als auch die vorhandene Liste der<br />

Standortfaktoren zu erweitern.<br />

E<strong>in</strong>erseits war e<strong>in</strong>e Bewertung der Bedeutung der vorgegebenen allgeme<strong>in</strong>en Standortfaktoren<br />

erwünscht und andererseits wurden detaillierte Standortfaktoren <strong>in</strong>nerhalb dieser allgeme<strong>in</strong>en<br />

Oberkategorien bzw. e<strong>in</strong> Feld zur Ergänzung von fehlenden Kriterien angeboten.<br />

<strong>3.4.</strong>3.1 Allgeme<strong>in</strong>e Standortfaktoren<br />

In der ersten Frage wurde versucht, die für die New Economy spezifischen Standortfaktoren aus e<strong>in</strong>er<br />

breiten Palette von Faktoren herauszufiltern. Deshalb sollten die Unternehmen der New Economy die<br />

allgeme<strong>in</strong>en Standortfaktoren nach deren Bedeutung (hohe bis ke<strong>in</strong>e) für die Standortwahl ihres<br />

Unternehmenssitzes bewerten.<br />

Der Standortfaktor „Nähe zu Wohnsitz“ besitzt die meisten Nennungen mit hoher Bedeutung<br />

während die „Nähe zu anderen Unternehmen“ die meisten Nennungen mit ke<strong>in</strong>er Bedeutung<br />

aufweist.<br />

Der gewichtete Mittelwert der Standortfaktoren gegliedert nach deren Bedeutung (hoch=5, hoch bis<br />

mittel=4, mittel=3, ger<strong>in</strong>g=2, ke<strong>in</strong>e=1) zeigt, dass die Nähe zu den Wohnsitzen und die Lage den<br />

größten gewichteten Mittelwert mit der höchsten Streuung haben und der Mietpreis den<br />

zweithöchsten Wert hat. Das Umfeld und die anderen Unternehmen s<strong>in</strong>d wenig ausschlaggebend für<br />

die Standortwahl der Unternehmen der New Economy.<br />

Tabelle 11: Übersicht über die Bewertung der Bedeutung der allgeme<strong>in</strong>en Standortfaktoren<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Die These, dass es spezifische Standortfaktoren für die Unternehmen der New Economy gibt, kann<br />

teilweise bestätigt werden.<br />

Die Lage hat <strong>in</strong>sgesamt die größte Bedeutung für die Standortwahl der Unternehmen der New<br />

Economy mit e<strong>in</strong>er hohen Streuung, die auf e<strong>in</strong>e hohe Konzentration der Werte auf die Kategorien<br />

hoch, hoch bis mittel und mittel zurückgeführt werden kann, während nur wenige Unternehmen<br />

ger<strong>in</strong>ge und ke<strong>in</strong>e Bedeutung angaben.<br />

Das Kriterium „Nähe zum Wohnsitz“ ist ke<strong>in</strong> New Economy spezifisches Standortkriterium, sondern<br />

allgeme<strong>in</strong> charakteristisch für Kle<strong>in</strong>unternehmen (siehe Kapitel 3.2.2.3 Kle<strong>in</strong>unternehmen). Beim<br />

Mietpreis kann ebenfalls von diesen Tatsachen ausgegangen werden.<br />

Die technische Infrastruktur und die Immobilienausstattung als harte Standortfaktoren konzentrieren<br />

sich zwar nicht so sehr auf die höchste Bedeutungskategorie, sondern s<strong>in</strong>d meist hoch bis mittel und<br />

mittel bedeutend für die Standortwahl. Trotzdem s<strong>in</strong>d beide Standortfaktoren für die Unternehmen<br />

der New Economy charakteristisch. Die Behauptung, dass die immateriellen Verkehrsbeziehungen<br />

(Telekommunikation) immer mehr <strong>in</strong> den Vordergrund rücken kann (siehe Kapitel 3.2.3 Harte/Weiche<br />

Standortfaktoren) nicht bestätigt werden, da beide im großen und ganzen die gleiche Bedeutung<br />

aufweisen.<br />

Die Nähe zum Zentrum, zu anderen Unternehmen und das Umfeld zählen wie die Lage zu den<br />

weichen Standortfaktoren, die die ger<strong>in</strong>gste Bedeutung erhalten haben. Es herrscht unter den<br />

befragten Unternehmen der New Economy Unstimmigkeit, ob diese Standortfaktoren wichtig oder<br />

72<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


unbedeutend für die Wahl des Unternehmenssitzes s<strong>in</strong>d. Aufgrund der vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen<br />

gewichteten Mittelwerte mit ger<strong>in</strong>ger Streuung s<strong>in</strong>d diese Standortfaktoren nicht spezifisch für die<br />

Unternehmen der New Economy.<br />

Diagramm 2: Darstellung der Häufigkeit der Standortfaktoren gegliedert nach deren Bedeutung<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

Diagramm 3: Darstellung der gewichteten Mittelwerte der Standortfaktoren<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

73<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>3.2 Detaillierte Standortfaktoren<br />

Es wurde die Anzahl der Unternehmen gegliedert nach detaillierten Standortfaktoren erhoben, wobei<br />

die Zuordnung zu den Oberkategorien nicht ersichtlich war. Der Standortfaktor „Leistungsfähige<br />

Datenübertragungsnetze“ (Tabelle 12) ist mit <strong>in</strong>sgesamt 24 Nennungen e<strong>in</strong>deutig am wichtigsten für<br />

die befragten Unternehmen der New Economy, gefolgt von den Faktoren „Anb<strong>in</strong>dung an das<br />

Straßenverkehrsnetz“ und „Nähe zu den Kunden“ mit jeweils 16 Nennungen. Interessant ist die<br />

Tatsache, dass Internetcafés und E<strong>in</strong>kaufszentren ke<strong>in</strong>e Rolle bei der Standortwahl spielen. Weiters<br />

wurde e<strong>in</strong> Mittelwert berechnet, der mit der Bedeutung der Oberkategorien gewichtet wurde. In der<br />

Oberkategorie „Technische Infrastruktur“ s<strong>in</strong>d die immateriellen Verkehrsanb<strong>in</strong>dungen der<br />

Telekommunikation von mittlerer Bedeutung. Die Immobilienausstattung besitzt sogar noch höhere<br />

Bedeutungen mit ger<strong>in</strong>gen Streuungen bei allen detaillierten Standortfaktoren. Beim Umfeld hebt<br />

sich die Gastronomie von den anderen Kriterien ab. Der Wohnsitz <strong>in</strong> derselben Wohnung bzw. im<br />

selben Haus wie das Büro besitzen e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung. Die farbliche Zuordnung zu den<br />

Oberkategorien im Diagramm 4 soll e<strong>in</strong>e visuelle Unterstützung se<strong>in</strong>.<br />

Tabelle 12: Übersicht über die Nennungen der detaillierten Standortfaktoren und Aufteilung <strong>in</strong> deren<br />

Oberkategorien (Mehrfachnennungen möglich)<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

Diagramm 4: Darstellung der Anzahl der Zurodnungen gegliedert nach Standortfaktoren im Detail<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

Zusätzlich genannte detaillierte Standortfaktoren aus der empirischen <strong>Erhebung</strong> zeigt die Tabelle 13.<br />

Bemerkenswert ist, dass 60% dem Oberbegriff „Umfeld“ zugeordnet werden können.<br />

Tabelle 13: Anzahl der Nennungen der zusätzlich genannten detaillierte Standortfaktoren<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

74<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>3.3 Zusammenhang zwischen den allgeme<strong>in</strong>en Standortfaktoren und den Branchen<br />

Die Grundlage zur Berechnung des Zusammenhanges zwischen den Standortfaktoren und den<br />

Branchen s<strong>in</strong>d Kreuztabellen für jedes Standortkriterium mit den Bedeutungskategorien <strong>in</strong> den Zeilen<br />

und den e<strong>in</strong>zelnen Branchen <strong>in</strong> den Spalten. Die Werte geben die übere<strong>in</strong>stimmenden Felder der<br />

jeweiligen Branche und Bedeutungskategorie im jeweiligen Standortkriterium an.<br />

Für jede Branchenzeile dieser Kreuztabelle wurde der gewichtete Mittelwert mit folgenden Gewichten<br />

für die Bedeutung der Standortfaktoren berechnet: hoch=5, hoch bis mittel=4, mittel=3, ger<strong>in</strong>g=2,<br />

ke<strong>in</strong>e=1.<br />

Anschließend wurde e<strong>in</strong>e neue Kreuztabelle mit den Standortfaktoren <strong>in</strong> den Spalten und den<br />

Branchen <strong>in</strong> den Zeilen erstellt. Die Werte dieser Kreuztabelle s<strong>in</strong>d die zuvor berechneten gewichteten<br />

Mittelwerte.<br />

Die Bedeutung der Standortfaktoren im Durchschnitt aller Werte entspricht erwartungsgemäß <strong>in</strong><br />

etwa dem Ergebnis aus dem Kapitel 3.2.2 Unternehmerische Standortwahl. Die Verschiebung der<br />

technischen Infrastruktur ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass bei den Branchen<br />

Mehrfachnennungen möglich waren. Die Standortfaktoren wurden nach den Durchschnittswerten<br />

aller Branchen sortiert. Diese Reihenfolge wurde <strong>in</strong> den Diagrammen jeweils beibehalten, um die<br />

Tendenzen <strong>in</strong>nerhalb der Branchen ablesen und vergleichen zu können.<br />

Die Ränge für die e<strong>in</strong>zelnen Branchen zeigen, ob die Reihenfolge des Durchschnitts aller Branchen<br />

e<strong>in</strong>gehalten wird.<br />

75<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


Tabelle 14: Übersicht über den gewichteten Mittelwert der Bedeutung der Standortfaktoren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kreuztabelle<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Tabelle 15: Übersicht über die Ränge der gewichteten Mittelwerte der Standortfaktoren für die Branchen<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

76<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


Diagramm 5: Abbildung des Zusammenhanges von Branchen und Standortfaktoren<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Eigene Darstellung<br />

Wie aus Tabelle 14 und Diagramm 5 auf den vorigen Seite hervorgeht, ist die Reihenfolge der<br />

gewichteten Mittelwerte <strong>in</strong>nerhalb der e<strong>in</strong>zelnen Branchen mit jeweils kle<strong>in</strong>en Ausnahmen sehr<br />

ähnlich.<br />

• Alle Branchen mit Ausnahme der Service-Provider und der Telekommunikation wählten die<br />

Lage als das wichtigstes Standortkriterium mit e<strong>in</strong>er Bedeutung von hoch bis mittel.<br />

• Die Reihenfolge der gewichteten Mittelwerte <strong>in</strong> der Branche Beratung entspricht dem<br />

Durchschnitt aller Branchen mit Ausnahme der technischen Infrastruktur, die im<br />

Durchschnitt an zweiter Stelle liegt, hier allerd<strong>in</strong>gs an vorletzter Stelle vorkommt. Das<br />

Umfeld besitzt für die Beratungsunternehmen am wenigsten Bedeutung für die<br />

Standortwahl.<br />

• Die Reihenfolge der Standortfaktoren <strong>in</strong> der Branche Hardware entspricht dem Durchschnitt<br />

mit Ausnahme der Nähe zum Wohnsitz, die etwas schlechter bewertet wurde. Die<br />

gewichteten Mittelwerte der Hardwareunternehmen weisen die höchste Streuung auf, da<br />

das Umfeld und die anderen Unternehmen e<strong>in</strong>en sehr hohen gewichteten Mittelwert von<br />

fast ger<strong>in</strong>ger Bedeutung aufweisen.<br />

• In der Branche Medien ist die Streuung der Werte wie bei den Beratungsunternehmen sehr<br />

ger<strong>in</strong>g. Die Reihenfolge der Standortfaktoren entspricht mit Ausnahme der Lage an erster<br />

Stelle ke<strong>in</strong>eswegs dem Durchschnitt aller Branchen. Es gibt <strong>in</strong> dieser Branche sogar drei<br />

Kriterien mit ger<strong>in</strong>ger Bedeutung, die die Nähe zum Wohnsitz, Immobilienausstattung und<br />

das Umfeld s<strong>in</strong>d.<br />

• Die Portalunternehmen haben e<strong>in</strong>e ebenfalls ger<strong>in</strong>ge Streuung. Die Reihenfolge der<br />

Standortfaktoren bei den Portalunternehmen entspricht dem Durchschnitt aller Branchen<br />

mit Ausnahme der Immobilienausstattung, die aus dem Mittelfeld an die letzte Stelle mit<br />

m<strong>in</strong>imalster Bedeutung für diese Branche bewertet wurde.<br />

• Die Service-Provider wählten nicht die Lage wie die anderen Branchen als das wichtigste<br />

Standortkriterium, sondern die technische Infrastruktur. Ansonsten entspricht die<br />

Reihenfolge der Standortfaktoren <strong>in</strong> etwa dem Durchschnitt aller Branchen.<br />

• Die Reihenfolge der Standortfaktoren <strong>in</strong> der Branche Software entspricht dem Durchschnitt<br />

aller Branchen mit Ausnahme der technischen Infrastruktur, die wie bei den<br />

Beratungsunternehmen e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gere Bedeutung aufweist.<br />

• Die Reihenfolge der Standortfaktoren <strong>in</strong> der Branche Telekommunikation entspricht<br />

ke<strong>in</strong>eswegs dem Durchschnitt aller Branchen. In der Telekommunikation ist das Umfeld von<br />

höchster Bedeutung, gefolgt von der technischen Infrastruktur. Die bei fast allen anderen<br />

Branchen an der Spitze liegende Lage ist hier nur im Mittelfeld anzuf<strong>in</strong>den. Der Mietpreis<br />

hat erstaunlicherweise am wenigsten Bedeutung für die Telekommunikation.<br />

Zur Beantwortung der These 2, ob es e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen den New Economy Branchen<br />

und den Standortfaktoren gibt, kann gesagt werden, dass dies für 2 Branchen bestätigt werden<br />

kann. Die Branchen Medien und Telekommunikation weisen e<strong>in</strong>e andere Reihenfolge der<br />

Standortfaktoren auf als alle anderen Branchen. In diesen beiden Fällen gibt es spezifische<br />

Standortfaktoren für die jeweilige Branche.<br />

Die anderen erwähnten New Economy Branchen weisen im großen und ganzen e<strong>in</strong>e ähnliche<br />

Reihenfolge der Standortfaktoren auf. Die Lage ist der wichtigste Faktor für die Standortwahl,<br />

77<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


während die Nähe zu anderen Unternehmen und das Umfeld <strong>in</strong> den meisten Branchen die<br />

Standortfaktoren mit der ger<strong>in</strong>gsten Bedeutung s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>3.4.</strong>3.4 Qualitative Auswertung der standortwahlspezifischen Fragen<br />

Diese Fragen behandeln die verschiedensten Sachverhalte bei der Standortsuche e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens. Die Beantwortung dieser Fragen zeigt Stärken und Schwächen der kommunalen<br />

Wirtschaftsentwicklungspolitik und erlaubt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em nächsten Schritt die Ableitung von Handlungsmöglichkeiten<br />

auf kommunaler Ebene (siehe Kapitel 4 Politik zur Förderung der Unternehmen der<br />

New Economy).<br />

• Unterstützung durch die öffentliche Hand bei der Ansiedlung.<br />

E<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges Unternehmen hat von der öffentlichen Hand Unterstützung bekommen und<br />

hat die Beratung der Wirtschaftskammer im Rahmen der Unternehmensneuförderung<br />

(NEUFÖG) aufs Äußerste gelobt. Alle anderen Unternehmen haben ke<strong>in</strong>e Unterstützung<br />

durch die öffentliche Hand bekommen.<br />

• Verfügbarkeit der Büroräumlichkeiten als Problem bei der Standortsuche?<br />

Sieben Unternehmen, also 13 % haben Probleme mit der Verfügbarkeit der<br />

Büroräumlichkeiten. Die Probleme bestehen meist dar<strong>in</strong>,<br />

• dass die Räume zu kle<strong>in</strong> oder<br />

• dass die Räume zu wenig flexibel erweiterbar s<strong>in</strong>d bzw.<br />

• dass die Bauten ab e<strong>in</strong>er bestimmten Größe zu abgelegen oder zu teuer s<strong>in</strong>d und die<br />

Vermieter nur mit hohen Aufwendungen gekündigt werden können.<br />

• Alternativstandorte bei der Standortwahl<br />

Insgesamt e<strong>in</strong> Drittel der Unternehmen gaben an, Alternativstandorte bei der Standortwahl<br />

diskutiert zu haben, wobei neun Unternehmen e<strong>in</strong>e Anzahl von <strong>in</strong>sgesamt e<strong>in</strong>s bis drei<br />

Standortalternativen und weitere fünf Unternehmen mehrere Standorte angaben.<br />

Es standen für vier Unternehmen die Städte bzw. Bezirke Mödl<strong>in</strong>g, Klosterneuburg,<br />

Budapest, Düsseldorf und Hannover bei der Standortwahl zur Diskussion. Die Gründe,<br />

weshalb die Alternativstandorte nicht gewählt wurden, reichen von den Faktoren zu kle<strong>in</strong>e,<br />

zu teure bzw. zu unflexible Büroräumlichkeiten über private Angaben bis h<strong>in</strong> zu der<br />

schlechteren öffentlichen Verkehrsanb<strong>in</strong>dung. Weitere dagegensprechende Faktoren waren<br />

die ger<strong>in</strong>gere Repräsentativität und Lebensqualität sowie das Fehlen von<br />

Servicee<strong>in</strong>richtungen im Gegensatz zu anderen Standorten.<br />

• Schwierigkeiten bei der Standortf<strong>in</strong>dung<br />

Fünf Unternehmen gaben an, mit Schwierigkeiten bei der Standortf<strong>in</strong>dung konfrontiert<br />

worden zu se<strong>in</strong> und kritisierten, dass große Gebäude zu vernünftigen Preisen rar s<strong>in</strong>d und<br />

dass der Markt groß und une<strong>in</strong>sichtig ist.<br />

• Geplanter Standortwechsel<br />

E<strong>in</strong> Drittel der befragten Unternehmen beabsichtigen e<strong>in</strong>en Standortwechsel <strong>in</strong> den<br />

nächsten 2 Jahren und wissen bereits sehr genau, woh<strong>in</strong> umgesiedelt werden soll.<br />

• E<strong>in</strong>e Kategorie der Antworten s<strong>in</strong>d Gründer- und Technologiezentren bzw.<br />

Bürogebäude, die vier Unternehmen gewählt haben. Davon würde sich gerne e<strong>in</strong><br />

Unternehmen <strong>in</strong> City- oder TU-Nähe ansiedeln.<br />

• Das städtische Milieu ist e<strong>in</strong> weitere Kategorie, denn 5 Unternehmen wollen <strong>in</strong> der<br />

Nähe ihres jetzigen Standortes bleiben bzw. zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de <strong>Wien</strong>.<br />

• Weitere 4 befragte Unternehmen werden e<strong>in</strong>en Standort außerhalb von <strong>Wien</strong> wählen,<br />

nämlich im Umland von <strong>Wien</strong> (z.B.: Klosterneuburg) oder <strong>in</strong> Deutschland (z.B.:<br />

München).<br />

78<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


Die Vorteile, die sich aus e<strong>in</strong>em Standortwechsel ergeben, s<strong>in</strong>d für sieben Unternehmen<br />

mehr Platz und für vier Unternehmen näherer Kundenkontakt, wobei auch die Marktnähe<br />

im allgeme<strong>in</strong>en erwähnt wurde.<br />

Andere vorteilhafte Faktoren waren die bessere Internetleitung, Ruhelage, Verwaltungsvere<strong>in</strong>fachung,<br />

Unternehmerfreundlichkeit und das Vorhandense<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es eigenen Bürounternehmens unabhängig<br />

vom Wohnbereich.<br />

<strong>3.4.</strong>4 Teil 3: Unternehmensdaten<br />

<strong>3.4.</strong>4.1 Anzahl der jährlichen Gründungen<br />

Bei der Befragung wurde das Gründungsjahr der Unternehmen der New Economy erhoben. Genau<br />

94 % der befragten Unternehmen wurden - wie aus Diagramm 6 hervorgeht – nach 1990<br />

gegründet, wobei besonders im Zeitraum von 1997 bis 1999 e<strong>in</strong> Boom an Gründungen beobachtet<br />

werden kann.<br />

Diagramm 6: Anzahl der jährlichen Gründungen der befragten Unternehmen der New Economy<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

<strong>3.4.</strong>4.2 Gebäudeart<br />

In der empirischen <strong>Erhebung</strong> wurde die Art des Gebäudes, <strong>in</strong> der die Unternehmen ihren Firmensitz<br />

haben, gefragt. Es wurden e<strong>in</strong>erseits vier Kategorien (Altbau Wohngebäude, Neubau Wohngebäude,<br />

Bürogebäude und Gewerbehof) angeboten und andererseits Platz für nicht erwähnte Gebäudearten<br />

offengelassen. Im Altbau Wohngebäude s<strong>in</strong>d mehr als die Hälfte aller befragten Unternehmen<br />

untergebracht während e<strong>in</strong> Drittel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Neubau Wohngebäude arbeiten, gefolgt von der<br />

Kategorie Bürogebäude.<br />

Diagramm 7: Unternehmen der New Economy gegliedert nach der Art des Gebäudes<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

<strong>3.4.</strong>4.3 Umsatz <strong>in</strong> ATS pro Jahr<br />

Bei der Hälfte der befragten Unternehmen liegt der jährliche Umsatz unter 5 Millionen öS. E<strong>in</strong> Drittel<br />

der Unternehmen gaben e<strong>in</strong>en Umsatz zwischen 5 und 60 Millionen öS pro Jahr an. Nur wenige<br />

Firmen weisen e<strong>in</strong>en jährlichen Umsatz über 60 Millionen öS.<br />

Diagramm 8: Anzahl der befragten Unternehmen gegliedert nach Umsatzkategorien<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

79<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>4.4 Beschäftigte<br />

Die Hälfte aller Unternehmen (genau 27) besitzt 1, 2 oder 3 Beschäftigte. Vier der befragten<br />

Unternehmen haben mehr als 40 Beschäftigte.<br />

Diagramm 9: Anzahl der Unternehmen gegliedert nach der Beschäftigtenanzahl<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

<strong>3.4.</strong>4.5 Größenkategorien<br />

Zur Ermittlung e<strong>in</strong>er Größenkategorie wurden die Beschäftigtenzahlen <strong>in</strong> Kategorien von 1 bis 5<br />

e<strong>in</strong>geteilt. Die ersten beiden Beschäftigtenkategorien umfassen die Unternehmen zwischen e<strong>in</strong>em<br />

und drei Beschäftigten; diese be<strong>in</strong>haltet die Hälfte aller befragten Unternehmen.<br />

80<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


Tabelle 16: E<strong>in</strong>teilung der Beschäftigtenanzahl <strong>in</strong> Beschäftigtenkategorien<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Aus Komb<strong>in</strong>ation der Umsatz- und Beschäftigtenkategorien werden Größenkategorien gebildet. Die<br />

Größenkategorie 1 umfasst alle Unternehmen mit e<strong>in</strong>er Beschäftigtenanzahl zwischen 0 und 9 sowie<br />

e<strong>in</strong>em jährlichen Umsatz unter 10 Millionen öS. Der Größenkategorie 3 gehören Unternehmen an,<br />

die mehr als 30 Millionen öS pro Jahr umsetzen und mehr als 10 Personen beschäftigen. Die Tabelle<br />

17 zeigt die genaue Zusammenstellung.<br />

Tabelle 17: Übersicht über die Zusammenstellung der Größenkategorien<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Die Tabelle 18 be<strong>in</strong>haltet die Aufteilung der befragten Unternehmen auf die Größenkategorien. Die<br />

Anzahl der Unternehmen nimmt mit ansteigender Größenkategorie ab. Die Größenkategorie 1 bildet<br />

be<strong>in</strong>ahe zwei Drittel der Grundgesamtheit.<br />

Tabelle 18: Anzahl der Unternehmen gegliedert nach Größenkategorien<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

81<br />

Standortfaktoren der Unternehmen


<strong>3.4.</strong>4.6 Zusammenhang zwischen der Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens der New Economy und<br />

der Standortfaktoren<br />

Um die anfangs def<strong>in</strong>ierte These 3 zu überprüfen, soll herausgefunden werden, ob die Größe e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens mit der Bedeutung der Standortfaktoren <strong>in</strong> Zusammenhang gebracht werden kann.<br />

E<strong>in</strong>e Kreuztabelle für jedes Standortkriterium mit den gewichteten Mittelwerten <strong>in</strong> den Spalten und<br />

den Größenkategorien <strong>in</strong> den Zeilen dient als Ausgangsstruktur für die weiteren Berechnungen. Für<br />

jede dieser Kreuztabelle wurde der gewichtete Mittelwert berechnet, wobei die Gewichte für die<br />

Bedeutungsgrade wie folgt vergeben wurden: hoch=5, hoch bis mittel=4, mittel=3, ger<strong>in</strong>g=2,<br />

ke<strong>in</strong>=1. Diese Spalten mit dem gewichteten Mittelwert wurden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er neuen Kreuztabelle mit den<br />

Größenkategorien <strong>in</strong> den Zeilen zusammengefasst.<br />

Tabelle 19: Gewichtete Mittelwerte für die Standortfaktoren gegliedert nach Größenkategorien<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Tabellen.doc<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Berechnung<br />

Diagramm 10: Zusammenhang Standortfaktoren und Größenkategorien<br />

Siehe Extradatei: 3_4_Diagramme.pdf<br />

Quelle: eigene <strong>Erhebung</strong> und Darstellung<br />

Die Lage bildet e<strong>in</strong>e Besonderheit im Rahmen dieser Betrachtung, denn sie ist durch e<strong>in</strong>e Varianz von<br />

Null gekennzeichnet und besitzt den besten Durchschnittswert. Das heißt, die Lage ist unabhängig<br />

von der Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens.<br />

Für die Kriterien „technische Infrastruktur, Immobilienausstattung und Mietpreis“ kann ke<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>deutiger Zusammenhang mit der Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens der New Economy festgestellt<br />

werden.<br />

Die Bedeutung des Standortkriteriums „Nähe zum Wohnsitz“ nimmt mit der Größe e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens der New Economy stark ab. Die Größenkategorie 1 weist diesem Standortkriterium<br />

e<strong>in</strong>e hohe bis mittlere Bedeutung zu, die die beste Bewertung im Vergleich zu den anderen<br />

Standortfaktoren ist, während die Größenkategorie drei e<strong>in</strong>en Wert von 1,8 besitzt, der den<br />

zweitschlechtesten Rang <strong>in</strong> der gesamten Reihe e<strong>in</strong>nimmt.<br />

Auch die Zentrumsnähe und das Umfeld weisen – wie die Nähe zum Wohnsitz - e<strong>in</strong>e abnehmende<br />

Bedeutung mit zunehmender Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens auf, doch die Streuung der gewichteten<br />

Mittelwerte ist vergleichsweise sehr ger<strong>in</strong>g. Außerdem s<strong>in</strong>d diese Standortfaktoren die beiden am<br />

schlechtest bewerteten Standortfaktoren im Durchschnitt aller Größenkategorien nach der Nähe zu<br />

anderen Unternehmen.<br />

Die Nähe zu anderen Unternehmen ist im Vergleich zu den anderen Standortfaktoren wenig wichtig<br />

für die Unternehmen der New Economy. Die Bedeutung dieses Standortkriteriums wird mit<br />

zunehmender Größe bis zur Größenkategorie 2 als besonders ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>geschätzt und nimmt dann<br />

wieder leicht zu.<br />

Die These 3, dass es e<strong>in</strong>en Zusammenhang zwischen Standortfaktoren und der Größe e<strong>in</strong>es<br />

Unternehmens gibt, kann teilweise bestätigt werden. Es besteht e<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen den<br />

Standortfaktoren „Nähe zum Wohnsitz, Zentrumsnähe und Umfeld“ und den Größenkategorien. Die<br />

Bedeutung dieser Standortfaktoren nimmt mit der Größe e<strong>in</strong>es Unternehmens ab.<br />

82<br />

Standortfaktoren der Unternehmen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!