Klausur Widerstand und Propulsion - Institut für Entwerfen von ...
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<strong>Widerstand</strong> <strong>und</strong> <strong>Propulsion</strong> SoSe 2008<br />
<strong>Klausur</strong>, 18.09.2008<br />
<strong>Klausur</strong> <strong>Widerstand</strong> <strong>und</strong> <strong>Propulsion</strong><br />
18. September 2008<br />
Beginn: 09:00 Uhr<br />
Bearbeitungszeit: 3:00 h<br />
Allgemeine Hinweise<br />
1. Im Fragenteil sind keine Hilfsmittel außer Stift <strong>und</strong> Papier zugelassen. Im Aufgabenteil sind<br />
alle Hilfsmittel außer Nachbarn, Handy etc. erlaubt. Ein Täuschungsversuch führt sofort zum<br />
Einziehen der <strong>Klausur</strong>.<br />
2. Die Blätter sind nur einseitig zu beschreiben.<br />
3. Die Blätter sind fortlaufend zu nummerieren.<br />
4. Auf jedes Blatt sind Name, Vorname <strong>und</strong> Matrikelnummer zu schreiben.<br />
5. Die Nummern der Fragen <strong>und</strong> Lösungen sind eindeutig zuzuordnen.<br />
6. Die Antworten sind kurz <strong>und</strong> präzise zu geben (keine Romane!).<br />
7. Die Fragen <strong>und</strong> Aufgaben sind leserlich zu beantworten bzw, zu lösen.<br />
8. Mit Bleistift geschriebene <strong>Klausur</strong>teile (ausgenommen Zeichnungen <strong>und</strong> Skizzen)<br />
werden bei der Bewertung nicht berücksichtigt.<br />
9. Lesen Sie die Fragen genau durch, überlegen Sie, was gefragt ist <strong>und</strong> rechnen Sie<br />
erst, wenn Sie die Aufgabe verstanden haben. Falls Sie eine Frage nicht beantworten<br />
können, nehmen Sie die nächste <strong>und</strong> schätzen Sie wenn nötig die Eingangsgrößen.<br />
Viel Erfolg!<br />
<strong>Institut</strong> für <strong>Entwerfen</strong> <strong>von</strong> Schiffen <strong>und</strong> Schiffssicherheit<br />
www.ssi.tu-harburg.de<br />
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I Fragenteil<br />
1. Erläutern Sie den Begriff Gütegrad der Anordnung. Welche möglichen Effekte bildet er ab?<br />
2. Was man versteht unter der kritischen Reynoldschen Zahl?<br />
3. Nennen Sie die Voraussetzungen, damit eine Strömung ablöst.<br />
4. Nennen <strong>und</strong> erläutern Sie mindestens drei Ähnlichkeitsgesetze.<br />
5. Erläutern Sie, wie man den Leistungsbedarf eines zu projektierenden Schiffes anhand <strong>von</strong> Modellversuchen<br />
prognostiziert.<br />
6. Erläutern Sie die Begriffe Primärwellenbild <strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärwellenbild.<br />
7. Was ist der Kelvin’sche Öffnungswinkel?<br />
8. Nennen Sie hinsichtlich des Schiffswiderstandes ein günstiges Verhältnis <strong>von</strong> Schiffslänge zur Wellenlänge<br />
des Wellensysystems.<br />
9. Skizzieren Sie qualitativ im Vergleich a) ein wandnahes Geschwindigkeitsprofil in Potentialströmung<br />
<strong>und</strong> b) in reibungsbehafteter Strömung.<br />
10. Erläutern Sie die Begriffe Nachstromziffer <strong>und</strong> Sogziffer. Wie bestimmt man die Kennzahlen?<br />
11. Nennen Sie Möglichkeiten zur <strong>Widerstand</strong>sprognose ohne Modellversuche.<br />
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II Aufgabenteil<br />
Aufgabe 1<br />
Die Entwurfsabteilung einer Werft projektiert ein neues Schiff gemäß den Hauptdaten aus Tabelle 1.<br />
Es sind bereits Windkanalversuche durchgeführt worden. Die Messungen am Doppelmodell ergaben bei<br />
einer Lufttemperatur <strong>von</strong> 20 ◦ C <strong>und</strong> einer Anströmgeschwindigkeit <strong>von</strong> 18 m/s einen <strong>Widerstand</strong> <strong>von</strong><br />
5 N. Modellversuche im Schleppkanal ergaben die in Tabelle 2 angegebenen Widerstände. Der Modell-<br />
Schiffs-Korrelationszuschlag ist seitens der Versuchsanstalt mit 7 · 10 −5 angegeben. Die angestrebte<br />
Entwurfsgeschwindigkeit beträgt 18 kn.<br />
Länge L pp 200 m<br />
Breite B oa 26,5 m<br />
Tiefgang T 6,95 m<br />
benetzte Fläche S 5650 m 2<br />
Modellmaßstab für das Doppelmodell λ 40<br />
Modellmaßstab für das Schleppmodell λ 21,4<br />
Tabelle 1: Hauptdaten<br />
v M [m/s]<br />
R T,M [N]<br />
0,90 21,0<br />
1,13 34,4<br />
1,40 54,7<br />
1,62 75,9<br />
2,00 120,9<br />
Tabelle 2: <strong>Widerstand</strong>sversuch<br />
a) Berechnen Sie den Formfaktor nach Hughes/Prohaska<br />
b) Ermitteln Sie für die Entwurfsgeschwindigkeit sowohl nach Hughes/Prohaska als auch nach Froude<br />
den <strong>Widerstand</strong> der Großausführung.<br />
b) Wie erklären Sie sich die Differenz zwischen den beiden Methoden?<br />
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Aufgabe 2<br />
In der Versuchsanstalt wird eine Platte mit den in Tabelle 3 gegebenen Abmessungen der Länge nach<br />
geschleppt.<br />
Länge der Platte L [m] 2 Breite der Platte B [m] 0,5<br />
Geschwindigkeit 1 v 1 [m/s] 0, 1 Geschwindigkeit 2 v 2 [m/s] 0,5<br />
Tabelle 3: Versuchsparameter<br />
a) Bestimmen Sie den <strong>Widerstand</strong> der Platte für die beiden Geschwindigkeiten.<br />
b) Berechnen Sie die Grenzschichtdicke für die beiden Fälle.<br />
c) Berechnen Sie den <strong>Widerstand</strong> der Platte bei 0,1 m/s bei einer turbulenten Umströmung.<br />
d) Wie kann der unter c) angenommene Strömungszustand erzwungen werden?<br />
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Aufgabe 3<br />
Für einen Schiffsneubau soll ein Propeller entworfen werden. Durch <strong>Widerstand</strong>sversuche wurden die<br />
beiden <strong>Widerstand</strong>skurven ermittelt (5). Die Entwurfsgeschwindigkeit soll 23 kn, der maximale Propellerdurchmesser<br />
8 m betragen. Für die Propulsorauswahl steht das Seriendiagramm in Abbildung 1 zur<br />
Verfügung (siehe unter Anhang). Unbekannte Werte sollen sinnvoll abgeschätzt werden. Das Schiff soll<br />
mit einem Festpropeller ausgerüstet werden. Es sollen die üblichen Zuschläge <strong>von</strong> 15% Sea-Margin <strong>und</strong><br />
15% Engine-Margin berücksichtigt werden.<br />
Länge L PP [m] 174 Breite B [m] 20<br />
benetzte Fläche S [m 2 ] 5100 Tiefgang T [kn] 7<br />
Sogziffer (t) [−] 0,17 Nachstromziffer (w) [−] 0,22<br />
Hauptspantvölligkeit c m [−] 0,95 Geschwindigkeitsverhältnis<br />
v HW<br />
vH<br />
[−] 0,965<br />
Tabelle 4: Hauptdaten<br />
v S [kn] R T,Trial [kN] R T,Design [kN]<br />
18 500 505<br />
19 556 566<br />
20 617 635<br />
21 688 711<br />
22 761 797<br />
23 841 897<br />
24 937 1013<br />
Tabelle 5: <strong>Widerstand</strong>skurven<br />
a) Wählen Sie einen geeigneten Propeller für das Schiff aus! Erläutern Sie Ihr Vorgehen!<br />
b) Berechnen Sie für Entwurfsbedingungen den Leistungsbedarf.<br />
c) Welche Geschwindigkeit erreicht das Schiff auf der Probefahrt, wenn der Motor eine maximale<br />
Drehzahl <strong>von</strong> 90 1/min zuläßt.<br />
d) Berechnen Sie den Leistungsbedarf für die Fahrt bei einer Wassertiefe <strong>von</strong> 18m <strong>und</strong> einer Geschwindigkeit<br />
<strong>von</strong> 23 kn.<br />
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III Anhang<br />
1.0<br />
0.9<br />
0.8<br />
B 4-40<br />
10K Q P/D = 1, 4<br />
1,3<br />
0.7<br />
1,2<br />
KT η0 10KQ<br />
0.6<br />
0.5<br />
0.4<br />
0.3<br />
1,1<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
η 0 P/D = 0,7<br />
0,8<br />
K T P/D = 1, 4<br />
0,9<br />
1,0<br />
1,1<br />
1,2<br />
1,3<br />
1,4<br />
1,3<br />
0.2<br />
1,2<br />
1,1<br />
0.1<br />
0<br />
1,0<br />
0,9<br />
0,8<br />
0,7<br />
0 0.1 0.2 0.3 0.4 0.5 0.6 0.7 0.8 0.9 1.0 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6<br />
J<br />
Abbildung 1: Seriendiagramm<br />
Stoffdaten <strong>und</strong> Konstanten<br />
Dichte (Seewasser, bei 15 ◦ C):<br />
kinematische Viskosität (Seewasser, bei 15 ◦ C):<br />
Dichte (Süsswasser, Versuchstank):<br />
kinematische Viskosität (Süßwasser, Versuchstank):<br />
Dichte der Umgebungsluft bei 20 ◦ C:<br />
dynamische Zähigkeit der Umgebungsluft bei 20 ◦ C:<br />
̺See = 1025 kg<br />
m 3<br />
ν See = 1, 19 · 10<br />
̺Tank = 998, 4 kg<br />
ν Tank = 1, 04 · 10<br />
̺Luft = 1, 20 kg<br />
m 3<br />
−6 m2<br />
s<br />
m 3<br />
−6 m2<br />
s<br />
−5 kg<br />
η Luft = 1, 817 · 10<br />
m·s<br />
Erdbeschleunigung: g = 9, 81 m s 2<br />
kritische Reynolds-Zahl (Plattenreibung) Re krit = 5 · 10 5<br />
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