GRIESKURIER September 2011 - St. AndrÃ¤ Graz

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Weltjugendtag Madrid 2011 - ein Erfahrungsbericht Mir hat am Weltjugendtag am besten die ganz besondere Stimmung gefallen, wenn über 1,5 Millionen Jugendlichen aus aller Welt auf einem Fleck zusammenkommen. Und egal ob in Toledo, in der U Bahn, in Madrid oder dann zum Schluss am Flugfeld mit dem Papst es wurde immer gesungen und alle waren fröhlich. Auch hat es mir gezeigt wie viele religiöse Jugendliche es eigentlich gibt, und wie modern die Kirche sein kann. Als sich am Sonntag den 7. August 2011 eine doch etwas außergewöhnliche Gruppe von jungen Menschen zur Abreise nach Madrid einfand, wusste niemand so recht was uns erwarten würde. Wie sich später herausstellte hatten die meisten anfangs ohnehin nicht die Absicht auf den Weltjugendtag zu fahren. Doch schon nach ein paar Tagen wurden die meist eines besseren belehrt. Obwohl wir uns alle in unterschiedlichsten Lebenslagen befinden und sich zu Beginn vielleicht wenige Gemeinsamkeiten finden ließen ist es uns bald gelungen Freundschaften zu schließen. Aus der Reisegruppe von einst ist drei Wochen später eine großartige Gemeinschaft geworden die wir bestimmt in besonders schöner Erinnerung behalten werden. Bernie Walcher, 19 J. „Kirche ist jung und modern“ Judith Raiser, 16 J. Eines der bewegendsten Erlebnisse für mich war das Zeugnis der jungen spanischen Sängerin Miriam Hernandez, die gehbehindert ist und sich d e s h a l b nicht ohne R o l l a t o r fortbewegen kann. Sie erzählte uns mit einer unglaublic h e n positiven Ausstrahlung von i h r e m Kampf gegen ein geringes Selbstvertrauen auf Grund ihrer Behinderung, den sie schließlich mit Hilfe des Glaubens und der Entdeckung ihres musikalischen Talents gewinnen konnte. Nun versucht sie auch mit ihren Songs andere Menschen zu ermutigen, ein Titel lautet z.B. „Bailando bajo la lluvia― (Tanze auch im Regen). Wir bekamen auch eine kleine Kostprobe ihrer atemberaubenden Stimme, mit dieser hat sie die ganze Halle begeistert!!! Mit gemischten Gefühlen auf die Reise gegangen … von Tag zu Tag eines Besseren belehrt … mit vielen unvergesslichen Erinnerungen, großer Freude, und tiefem Glauben an den lebendigen Gott zurückgekehrt. Ein herzliches Danke an alle, die uns auf dieser Reise begleitet haben, und an alle Teilnehmer, die mir diese Reise so wertvoll gemacht haben. Johanna Walcher, 16 J. Stephanie Raiser, 18 J. - 6 -
Das ungewöhnlichste und stärkste Erlebnis beim WJT war für mich das Gewitter am Feld von Cuatro Vientos, genau an dem Abend an welchem der Papst zu uns Jugendlichen gekommen ist. Der stürmische Wind hat alles weggeblasen, was nicht befestigt war und die großen Zelte zerstört. Es hat geblitzt, gedonnert und richtig geschüttet. Solche Ereignisse war ich gewöhnt in der Sicherheit eines warmen Zimmers zu erleben, dort aber war ich den Kräften der Natur ausgesetzt und habe erstmals verstanden wie klein, machtlos und verletzbar ich eigentlich bin. Ich habe mich einer Gruppe meiner Freunde angeschlossen, die sich unter einem kleinen Regenschirm zu verstecken versucht hat. Kurz danach, bedrückt und voller Angst, in Erwartung einer schrecklichen Nacht, haben wir angefangen, den Rosenkranz zu beten. In dem ganzen Gewitterlärm und der Massenpanik habe ich mich am Anfang schwer konzentrieren können. Interessanterweise aber waren wir alle innerhalb von ein paar Minuten ins Gebet vertieft und alles was um uns herum los war konnten wir zwar bemerken, wir waren aber mit der Zeit immer mehr getrennt davon und irgendwie geschützt vom Trubel. Diese Gefühle und die Situation kann ich am besten mit einem Zitat bzw. einem Versprechen Jesu beschreiben: „Wenn sich zwei oder drei in meinem Namen versammeln, dann bin ich mitten unter ihnen―. Als wir mit dem Gebet fertig waren - nach ca. 30 Minuten - hat es langsam aufgehört zu regnen und bald danach war das Gewitter vorbei. Der Frieden und die Sicherheit, die ich dann empfunden habe waren einfach unbeschreiblich. Ich bin davon überzeugt, dass noch sehr viele andere Menschen auf dem Feld gebetet haben, weil das Gewitter, die ganze Panik und die ungute Stimmung relativ schnell beseitigt waren. Man konnte überall die Menschen sehen, wie sie zum Altar ausgerichtet auf der Erde knieten und beteten. Frieden, Glückseligkeit und Stille haben nun am diesen Platz, auf dem zwei Millionen Menschen versammelt waren, geherrscht. Die Atmosphäre, die da entstanden ist, hat auf viele Menschen so unglaublich tief und stark gewirkt, dass alle die dies nachher beschrieben haben nur von einer starken Präsenz Gottes bzw. Jesu berichtet haben. Ich selbst habe dieses Ereignis tief in meinem Wesen erlebt und es bleibt für mich als eine besondere geistige und mystische Erfahrung, die mich dazu anregt, mein Leben anders als zuvor zu leben und es als ein Geschenk Gottes zu sehen. Gott ist jederzeit bei uns und er möchte zu jedem von uns ins Leben kommen. Aber seine Präsenz ist so besonders fein und unaufdringlich, dass sie uns verborgen bleibt, wenn wir in unseren Herzen nur unser Leben sehen und alles aus eigener Kraft zu tun versuchen. In dem Moment in dem man merkt, wie groß seine eigenen Kräfte eigentlich sind und sich selbst so vorkommt als ob er in der Wirklichkeit wäre, wird das Herz bereit, die lispelnde Stimme Gottes zu hören. Gott versucht mit dir immerfort, eine neue Beziehung zu starten. Wenn sich einmal alle deine inneren Stimmen beruhigen, horche aufmerksam und du wirst SEINE hören! Emanuel Rusec, Musikstudent in Graz, 23 J. - 7 - Impressum „Grieskurier“: Pfarrer H. Glettler, Kernstockgasse 9, 8020 Graz, graz-st-andrae@graz-seckau.at Besuchen Sie unsere Homepage www.st-andrae-graz.at
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