Konzeption - St. Jakobus Behindertenhilfe
Konzeption - St. Jakobus Behindertenhilfe
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Frühberatungsstelle <strong>St</strong>. Christoph<br />
Ich darf sein, der ich bin, und werden, der ich sein kann.<br />
Die Frühberatungsstelle ist ein Angebot der Sonderschule <strong>St</strong>. Christoph.<br />
Die Schule für Geistig- und Körperbehinderte ist an das Kinderheim <strong>St</strong>. Johann Wilhelmsdorf-<br />
Zußdorf angegliedert. Träger ist die <strong>St</strong>. <strong>Jakobus</strong> <strong>Behindertenhilfe</strong> gGmbH.<br />
Im interdisziplinären Team der Frühberatungsstelle arbeiten Fachkräfte aus den Bereichen<br />
Heilpädagogik, Sonderpädagogik, Physiotherapie und Ergotherapie.<br />
Unsere Öffnungszeiten:<br />
Mo-Fr jeweils von 8.15 – 12.00 Uhr und<br />
Mo, Mi und Do von 13.30 – 15.45 Uhr.<br />
Jederzeit kann eine Nachricht auf unserem Anrufbeantworter hinterlassen werden.<br />
In der Frühberatungsstelle gilt die Ferienregelung der Schulen in Baden-Württemberg.<br />
Unsere Adresse:<br />
Frühberatungsstelle <strong>St</strong>. Christoph<br />
Kirchbühl 1<br />
88271 Wilhelmsdorf-Zußdorf<br />
Telefon: 07503 / 927 - 143<br />
E-Mail: fruehberatung@st-jakobus-behindertenhilfe.de<br />
Räumlichkeiten/ Ausstattung<br />
Die Beratungsstelle befindet sich in unmittelbarer Nähe der Einrichtung Das ehemalige<br />
Wohnhaus verfügt über einen Wartebereich, ein Büro, zwei Therapieräume (ein Spielzimmer<br />
und ein reizarmer Raum), einen Mal- und Werkraum, eine Küche und sanitäre Einrichtungen.<br />
Die Therapiezimmer sind so mit Materialien ausgestattet, dass die kindlichen<br />
Entwicklungsphasen in allen Entwicklungsbereichen abgedeckt werden können. Wir legen<br />
Wert auf ansprechende, pädagogisch und therapeutisch sinnvolle Spielmaterialien.<br />
Darüber hinaus steht die Turnhalle der Schule zur Verfügung.<br />
Zielgruppe<br />
Unsere Frühberatungsstelle wendet sich an Eltern, deren Kinder entwicklungsverzögert sind,<br />
deren Kinder von einer Behinderung bedroht sind oder bei deren Kinder eine Behinderung<br />
festgestellt wurde. Die Aufgabe unserer Frühberatungsstelle besteht in individuellen Therapieund<br />
Förderangeboten, sowie darin, dem Kind und seiner Familie sinnvolle<br />
Lebensperspektiven aufzuzeigen.<br />
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Unsere Einrichtung ist ein Angebot, das sich an das Kind im Vorschulalter (Geburt bis<br />
Schuleintritt), die Familie und die Bezugspersonen des Kindes (z. B. ErzieherInnen im<br />
Kindergarten) wendet.<br />
Als Einrichtung am Rand des Landkreises Ravensburg betreuen wir Kinder aus diesem und<br />
den angrenzenden Landkreisen.<br />
Pädagogische Konzepte<br />
Das Kind steht mit seiner Persönlichkeit im Vordergrund. Wir akzeptieren die Handlungslogik<br />
des Kindes und seine individuelle Zeit, Entwicklungsschritte zu vollziehen und verstehen uns<br />
als Prozessbegleiter.<br />
Wir sehen jedes Kind als Individuum und arbeiten ressourcenorientiert. Dies bedeutet, dass<br />
wir bei den <strong>St</strong>ärken des Kindes ansetzen, um ihm die Möglichkeit zu geben, seine jeweilige<br />
Problematik zu bewältigen oder damit umzugehen.<br />
Wir sehen jedes Kind in ganzheitlicher Weise. Unterschiedliche Entwicklungsbereiche hängen<br />
mit der Gesamtentwicklung des Kindes zusammen und bedingen einander. Dies<br />
berücksichtigen wir in unserer Arbeit mit den Kindern.<br />
Leistungsbeschreibung<br />
Diagnostik<br />
Diagnostik steht meist am Beginn eines Prozesses der Förderung des Kindes und der<br />
Zusammenarbeit mit den Eltern.<br />
Die Diagnose setzt sich zusammen aus<br />
- Anamnestischen Informationen<br />
- Medizinischen Befunden<br />
- Beobachtungen, die Eltern machen<br />
- Beobachtungen und Einschätzungen von Fachkräften<br />
- <strong>St</strong>rukturierten und offenen Beobachtungen in Einzel- und Gruppensituationen von<br />
Mitarbeitern der Frühberatungsstelle<br />
- Ergebnissen von Entwicklungsdiagnostik und pädagogisch-psychologischen<br />
Untersuchungen in Form von (standardisierten) Testverfahren<br />
Uns ist wichtig, den Entwicklungsstand in den Bereichen Bewegung, Wahrnehmung,<br />
sprachliche Kompetenz, sozial-emotionale Möglichkeiten, alltagspraktische Kompetenzen,<br />
Spielverhalten, Motivation, Ausdauer, Kreativität zu erfassen.<br />
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Eine Zusammenarbeit zwischen allen am Entwicklungsprozess des Kindes Beteiligten wird<br />
von uns angestrebt, um ein umfassendes Bild des Kindes zu erhalten.<br />
Diagnostik in diesem Sinne stellt die Grundlage der Förderplanung dar.<br />
Förderplanung<br />
Unsere Förderplanung soll eine zielgerichtete Förderung garantieren. Sie stellt die <strong>St</strong>ärken<br />
des Kindes zunächst in den Vordergrund (Kompetenzorientiertheit) und betrachtet die<br />
verfügbaren Ressourcen, die <strong>St</strong>ärken und Interessen sowohl des Kindes als auch der Eltern.<br />
Eine Zielformulierung wird gemeinsam getroffen und ein Plan zur Umsetzung erstellt. Durch<br />
kleine realistische Schritte bleibt die Förderung überschaubar. Förderplanung bedeutet<br />
Qualitätssicherung. Sie soll für alle verbindlich und konkret realisierbar sein.<br />
Förderplanung findet 1 bis 2 mal im Jahr statt. Bei Bedarf, z. B. wenn Entscheidungen wie<br />
eine Kindergartenaufnahme anstehen, wird der Förderplan aktualisiert. Dadurch wird die<br />
Förderung für die Eltern transparent.<br />
Bei unserer Förderplanung streben wir an, dass alle am Entwicklungsprozess des Kindes<br />
Beteiligten (Eltern, Therapeuten, Ärzte, Pädagogen, Mitarbeiter des Kindergartens)<br />
gleichberechtigt mitwirken.<br />
Die Förderplanung findet in der Frühberatungsstelle, im Kindergarten, zu Hause in der Familie<br />
oder in einer Arztpraxis statt.<br />
Beratung<br />
Die Zusammenarbeit mit den Eltern, deren Beratung, Begleitung und angemessene Anleitung<br />
ist eine wichtige Aufgabe unserer Frühberatungsstelle.<br />
Eltern und Mitarbeiter unserer Frühberatungsstelle bringen ihre jeweiligen Kompetenzen ein:<br />
Das Fachwissen der Mitarbeiter und die Erfahrungen der Eltern aus dem täglichen<br />
Zusammenleben ergänzen sich in der gemeinsamen Planung der Förderung für des Kindes<br />
(vgl. Diagnostik und Förderplanung).<br />
Über Ausmaß und Form der Zusammenarbeit wird individuell entschieden. Die Eltern werden<br />
in ihren erzieherischen Fähigkeiten und Kompetenzen gestärkt. Gemeinsam mit ihnen wollen<br />
wir zu einer realistischen Einschätzung der Situation und der Fördermöglichkeiten gelangen.<br />
Kann unsere Frühberatungsstelle die notwendigen Hilfen und Förderangebote nicht anbieten,<br />
unterstützen die Mitarbeiter die Eltern bei der Suche nach einem geeigneten Angebot für ihr<br />
Kind und stellen gegebenenfalls den Kontakt zu anderen Einrichtungen her.<br />
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Wir bieten Beratung und Unterstützung bei Fragen, die weiterführende Einrichtungen, wie<br />
Kindertagesstätten, Schulen oder geeignete Therapien, betreffen.<br />
Die Fachkräfte unserer Frühberatungsstelle beraten auch Mitarbeiter<br />
von Kindertageseinrichtungen, wenn diese bei einem Kind Förderbedarf feststellen. Im<br />
Rahmen dieser Beratung wird der Name des Kindes und andere vertrauliche Daten nicht<br />
genannt.<br />
Förderung<br />
Ambulante Förderung findet in den Räumen der Frühberatungsstelle statt. Neben der<br />
ambulanten ist auch eine mobile Betreuung und Förderung außerhalb der Einrichtung unter<br />
bestimmten Voraussetzungen möglich.<br />
Die Mitarbeiter arbeiten in Einzelförderung oder fassen verschiedene Kinder in Kleingruppen<br />
zusammen.<br />
Motorik<br />
Kognition<br />
Sozialverhalten<br />
Alle Bereiche<br />
bedingen sich<br />
gegenseitig<br />
Wahrnehmung<br />
Kommunikation<br />
Spielverhalten<br />
Emotionalität<br />
Sonder- und heilpädagogischer Ansatz<br />
Unter sonder- und heilpädagogischen Aspekten betrachten wir die kindliche Entwicklung u. a.<br />
in den Bereichen körperliche Entwicklung, Bewegung, Wahrnehmung, kognitive Entwicklung,<br />
Spiel- und Sozialverhalten und Sprache. Im Sinne einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung<br />
bieten wir dem Kind Handlungsfelder an, die einen hohen Aufforderungscharakter haben.<br />
Dabei werden die Ressourcen und Interessen des Kindes ebenso berücksichtigt, wie die in<br />
der Förderplanung formulierten Förderaspekte. Wir begleiten das Kind in einer Form, in der es<br />
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ihm möglich wird Schwierigkeiten, Probleme und Ängste zu bewältigen, zu lösen und zu<br />
verarbeiten.<br />
Wichtiges Ziel ist die Förderung in den genannten Entwicklungsbereichen. Durch den Einsatz<br />
verschiedener Methoden wird die Ich-, Sozial-, Sach- und Sinn-Kompetenz gestärkt. So kann<br />
das Kind auf eine in ihm selbst liegende Art und Weise zur autonomen Selbstentfaltung<br />
kommen.<br />
Motorische Förderung unter ergo- und physiotherapeutischen Aspekten<br />
Es werden unterschiedliche Behandlungsansätze in der Arbeit mit den Kindern eingesetzt.<br />
Allen gemeinsam ist der pädagogische Ansatz und die ganzheitliche Betrachtungsweise. Ziel<br />
ist die Förderung der grob- und feinmotorischen Fähigkeiten in Form von<br />
- Entwicklung größerer Selbstständigkeit in lebenspraktischen Dingen<br />
- Schulung von Koordination und Gleichgewicht<br />
- Positives Beeinflussen von Haltung und Muskelspannung<br />
- Verbesserung der Ausdauer<br />
- Wecken von Bewegungsfreude<br />
- Suchen und Finden geeigneter Sportarten für die Freizeitgestaltung des Kindes<br />
Psychomotorischer Ansatz<br />
Psychomotorik verfolgt das Ziel, über Bewegungserlebnisse das Vertrauen in die eigenen<br />
Fähigkeiten zu stärken. Darüber hinaus wird die Motorik des Kindes gefördert.<br />
Ziel der Psychomotorischen Förderung ist es, die Eigentätigkeit des Kindes zu fördern, es zum<br />
selbstständigen Handeln anzuregen und durch Erfahrungen in der Gruppe zu einer<br />
Erweiterung seiner Handlungskompetenz und Kommunikationsfähigkeit beizutragen.<br />
Elternarbeit<br />
Elternarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Im Erstgespräch bringen wir das<br />
Anliegen der Eltern in Erfahrung. Dies bildet eine wichtige Grundlage für das weitere<br />
Vorgehen. Als wichtige und gleichberechtigte Partner sind die Eltern bei der Diagnosestellung<br />
gefragt. Bei der Förderplanung bringen sie sich mit ihren Belangen und Möglichkeiten mit ein<br />
(vgl. Förderplanung, Diagnose). Wir halten Kontakt mit den Eltern, um uns gegenseitig über<br />
Veränderungen des Kindes zu informieren.<br />
Teilweise sind die Eltern in den Fördersequenzen anwesend.<br />
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Zusammenarbeit mit Institutionen<br />
Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den jeweiligen Kindertageseinrichtungen,<br />
niedergelassenen Ärzten, Therapeuten, klinischen Einrichtungen, verschiedenen<br />
Fachdiensten (Gesundheitsamt etc.) und sonstigen <strong>St</strong>ellen ist unverzichtbar, um die<br />
bestmögliche Förderung zu erreichen.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Zu unseren Aufgaben gehören die Kontaktaufnahme und -pflege zu Kindertageseinrichtungen,<br />
Ämtern, Ärzten, und Eltern. Darüber hinaus bieten wir regelmäßig Veranstaltungen an, wie<br />
zum Beispiel Fachvorträge zu aktuellen Themen, die von Referenten gestaltet werden.<br />
Elternabende in Kindergärten werden auf deren Wunsch von unserem Team mitgestaltet.<br />
Schweigepflicht<br />
Die Frühberatung und Förderung ist auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern<br />
angewiesen. Dies beinhaltet auch den Umgang mit Informationen und Daten. Diese werden<br />
ausschließlich innerhalb unserer Frühberatungsstelle verwendet. Eine Verwendung für andere<br />
Zwecke (z. B. Einschulung) oder eine Weitergabe an andere Einrichtungen oder Personen<br />
erfolgt nur mit schriftlichem Einverständnis der Eltern.<br />
Finanzierung<br />
Der Zugang zu unserer Frühberatungsstelle ist an keine Voraussetzung, wie zum Beispiel<br />
eine ärztliche Verordnung oder eine nachgewiesene Behinderung, gebunden.<br />
Für die Beratung und Förderangebote entstehen den Erziehungsberechtigten keine Kosten.<br />
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